DE19927961A1 - Verfahren zum Bestimmen von Betriebsdrehzahl, Arbeitsdruck und Schwenkwinkel einer Axialkolbenmaschine - Google Patents
Verfahren zum Bestimmen von Betriebsdrehzahl, Arbeitsdruck und Schwenkwinkel einer AxialkolbenmaschineInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zum Bestimmen von Systemparametern wie Betriebsdrehzahl, Arbeitsdruck und Schwenkwinkel einer Axialkolbenmaschine beschrieben, bei welchem die Betriebsdrehzahl, der Arbeitsdruck und der Schwenkwinkel durch eine Frequenzanalyse eines erfaßten Körperschallsignals von der Axialkolbenmaschine ermittelt werden. Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird anstelle des Körperschallsignals ein Flüssigkeitsschallsignal oder ein Luftschallsignal verwendet, bei welchem durch Frequenzanalyse eines erfaßten Flüssigkeitsschallsignals oder Luftschallsignals der Axialkolbenmaschine der jeweilige Systemparameter bestimmt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen von Systemparametern wie
Betriebsdrehzahl, Arbeitsdruck und Schwenkwinkel einer Axialkolbenmaschine.
Die steigende Komplexität und der seitens der Kunden und Anwender gewünschte
Komfort sowie neue Einsatzgebiete führen bei hydrostatischen Antrieben mit
Axialkolbenmaschinen zu vermehrtem Einsatz von Sensoren, um den Antrieb
entsprechend optimal regeln zu können. Um den Betriebszustand als Ausgangs
punkt für eine optimale Regelung zuverlässig einschätzen zu können, sind für den
hydrostatischen Antrieb die Betriebsdrehzahl, der Arbeitsdruck bzw. Betriebs
druck und der Schwenkwinkel der Axialkolbenmaschine wichtige Kenngrößen.
Bisher sind bei den Axialkolbenmaschinen diese Systemparameter bzw. Zu
standsgrößen durch spezielle Drehzahl-, Arbeitsdruck- bzw. Schwenkwinkelsen
soren ermittelt worden. Nachteilig dabei ist, daß eine bestimmte Anzahl von Sen
soren unterschiedlicher Bauart und unterschiedlichen Wirkprinzips eingesetzt
werden. Dies hat Nachteile hinsichtlich der Kosten, der Vereinfachung der hy
drostatischen Antriebe sowie auch der Instandhaltung und Reparaturfreundlich
keit.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zum Bestimmen insbe
sondere von Betriebsdrehzahl, Arbeitsdruck und Schwenkwinkel einer Axialkol
benmaschine zu schaffen, welches mit einheitlichen Sensoren arbeitet, eine hohe
Genauigkeit bei der Bestimmung der Systemparameter aufweist sowie eine ko
stengünstige und reparaturfreundliche Axialkolbenmaschine ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1
gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen defi
niert.
Gemäß der Erfindung wird mit dem Verfahren zum Bestimmen von Systempara
metern wie Betriebsdrehzahl, Arbeitsdruck und Schwenkwinkel von Axialkol
benmaschinen, welche eine Anzahl von n Kolben aufweisen, zumindest ein Kör
perschallsignal, Flüssigkeitsschallsignal oder Luftschallsignal erfaßt, mittels wel
chem über dessen Frequenzanalyse (harmonische Analyse) die Systemparameter
ermittelt werden.
Durch ihre diskontinuierliche Arbeitsweise erzeugen die Axialkolbenmaschinen -
wie alle Kolbenmaschinen - Wechselkräfte, welche die gesamte Axialkolbenma
schine zu Schwingungen anregt. Derartige Strukturschwingungen werden als
Körperschall bezeichnet. Wenn der Körperschall von der Axialkolbenmaschine
an die Luft abgegeben wird, entsteht aus dem Körperschall Luftschall, welcher bei
entsprechender Frequenzlage durch das menschliche Ohr wahrnehmbar ist. Wenn
der Körperschall beispielsweise an ein Hydraulikfluid abgegeben wird, entsteht
aus dem Körperschall Flüssigkeitsschall.
Da der Körperschall auf der Basis der Wechselkräfte der Axialkolbenmaschine
entsteht und da die Wechselkräfte ihrerseits abhängig sind von der Betriebsdreh
zahl, dem Arbeitsdruck und dem Schwenkwinkel der Axialkolbenmaschine, ent
hält der Körperschall Informationen über diese Systemparameter und ermöglicht
daher deren entsprechende Auswertung. Der Körperschall steht mit den ihn ver
ursachenden Wechselkräften in einem festen funktionalen Zusammenhang, solan
ge sich die Schallübertragungsstrecke vom Entstehungsort der Wechselkraft bis
zur Position an der Axialkolbenmaschine, an welcher der Körperschallsensor an
gebracht ist, nicht ändert. Damit beinhaltet das Körperschallsignal sämtliche In
formationen, welche auch in der Wechselkraft vorhanden sind.
Triebwerke von Axialkolbenmaschinen weisen in der Regel eine ungerade Anzahl
von Zylindern bzw. Verdrängerkammern auf. Eine Anzahl von neun Kolben ist
dabei typisch. Da Axialkolbenmaschinen sowohl als Pumpe als auch als Motor
arbeiten können, bezieht sich die Erfindung allgemein auf das Bestimmen von
Betriebsdrehzahl, Arbeitsdruck und Schwenkwinkel bei Axialkolbenmaschinen.
Erfindungsgemäß wird gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung
die Betriebsdrehzahl aus der Grundfrequenz des Kolbenkraftverlaufs (Wechsel
kraft) durch Frequenzanalyse der Grundfrequenz ermittelt, wobei die aus der Fre
quenzanalyse ermittelte Grundfrequenz des Kolbenkraftverlaufs durch die Anzahl
der Kolben der Axialkolbenmaschine dividiert wird.
Während einer vollständigen Umdrehung einer als Pumpe betriebenen Axialkol
benmaschine wird jede Verdrängerkammer während der Hälfte der Umdrehung
mit der Hochdruckseite und während der anderen Hälfte der Umdrehung mit der
Niederdruckseite verbunden. Wenn die entsprechende Verdrängerkammer mit der
Hochdruckseite verbunden ist, führt der Kolben einen Förderhub aus. In den Tot
punkten erfolgt die Umsteuerung von Hochdruck zu Niederdruck und umgekehrt.
Durch Ausgleichsströmungen infolge hydraulischer Kapazitäten dauert der Um
steuervorgang eine gewisse Zeit, d. h. erfolgt nicht unendlich schnell, so daß der
Druckaufbau und der Druckabbau in der jeweiligen Verdrängerkammer ebenfalls
mit endlicher Geschwindigkeit abläuft. Dieser Druckverlauf wirkt auf den Ver
drängerkolben und führt zu einer dynamischen Belastung der Struktur der Axial
kolbenmaschine, wodurch sich ein definierter Verlauf der Kolbenkraft bzw. der
Wechselkraft ergibt. Jeder einzelne Kolben führt zu einem derartigen Kolben
kraftverlauf bzw. Verlauf der Wechselkraft, wobei bei mehreren vorhandenen
Kolben eine Überlagerung der einzelnen, durch die Kolben induzierten Kolben
kraftverläufe erfolgt. Da die Kolbenkraft bzw. deren Verlauf bei Kenntnis der
Anzahl der Kolben einer Axialkolbenmaschine bei einer vollen Umdrehung eine
der Anzahl der Kolben entsprechende Anzahl von Maxima im Kolbenkrafiverlauf
aufweist und diese Kolbenkraft zu einem definierten Körperschallverlauf führt,
aus welchem diese Maxima ebenfalls ableitbar sind, ist es möglich, aus dem Kör
perschallverlauf beispielsweise die Betriebsdrehzahl der Axialkolbenmaschine zu
bestimmen.
Wenn jedoch die Axialkolbenmaschine beispielsweise im drucklosen Zustand
läuft, so wird gemäß einer Weiterbildung der Erfindung die Betriebsdrehzahl der
Axialkolbenmaschine vorzugsweise aus Schwingungsanteilen bestimmt, welche
aus den gemessenen Unwuchten des Triebwerks der Axialkolbenmaschine ermit
telt werden. Somit ist es möglich, sowohl bei mit Arbeitsdruck belasteten Kolben
der Axialkolbenmaschine als auch in deren drucklosem Laufzustand die Betriebs
drehzahl zu bestimmen.
Der Systemparameter Betriebsdrehzahl wird nun so bestimmt, daß zunächst ein
Kolbenkraftabhängiges Körperschallsignal erzeugt wird, indem der Körperschall
mittels Weg-, Geschwindigkeits- oder Beschleunigungsaufnehmern gemessen
wird. Daran schließt sich die Durchführung einer harmonischen Analyse dieses
Körperschallsignals an, aus welcher dessen Grundfrequenz ermittelt wird.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung wird der Systempara
meter Arbeitsdruck aus der Amplitude der der Kolbenanzahl entsprechenden
Harmonischen bestimmt, welche aus der Frequenzanalyse ermittelt werden. Die
se Vorgehensweise ist möglich, da der Kolbenkraftverlauf wesentlich durch den
Verlauf des Arbeitsdruckes innerhalb der Axialkolbenmaschine bestimmt wird.
Vorzugsweise wird eine Übertragungsfunktion aufgestellt, welche frequenzab
hängig Verstärkungen und Abschwächungen des Körperschallsignals infolge von
Strukturesonanzen des Körperschallsignals auf seinem Weg durch Bautei
le/Baugruppen der Axialkolbenmaschine bis zu einem, den Körperschall aufneh
menden Sensor berücksichtigt. Diese Übertragungsfunktion gewährleistet also
ebenfalls, und zwar frequenzabhängig, die Berücksichtigung von Einflüssen der
Struktur der Bauteile bzw. der Baugruppen der Axialkolbenmaschine auf das
Körperschallsignal, wodurch die Genauigkeit des Verfahrens gemäß der Erfin
dung erhöht wird. Dieses Wichtungsergebnis unter Berücksichtigung der Über
tragungsfunktion, welche auch als Korrekturwert-Funktion bezeichnet werden
kann, ermöglicht die Bestimmung des Arbeitsdruckes der Axialkolbenmaschine.
Vorzugsweise wird die Übertragungsfunktion empirisch bestimmt und berück
sichtigt verschiedene, mathematisch nicht exakt erfaßbare Einflüsse in der Materi
alstruktur bzw. dem strukturellen Aufbau der Komponenten der Axialkolbenma
schine.
Gemäß noch einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung wird der
Schwenkwinkel der Axialkolbenmaschine aus dem Amplitudenverhältnis der ge
raden Harmonischen und der ungeraden Harmonischen der Grundfrequenz des
Kolbenkraftverlaufs (Wechselkraft) der Axialkolbenmaschine bestimmt. Der
Kolbenkraftverlauf ist direkt abhängig vom Körperschallsignal und wird daraus
abgeleitet.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung wird der Schwenkwinkel der Axialkol
benmaschine durch folgende Schritte bestimmt. Zunächst wird ein Kolbenkraft
abhängiges Körperschallsignal erzeugt, und zwar durch Messen des Körperschalls
mittels Weg-, Geschwindigkeits- oder Beschleunigungsaufnehmern; anschließend
wird die harmonische Analyse des Körperschallsignals durchgeführt und werden
dessen Grundfrequenz und Harmonische einschließlich deren Amplituden ermit
telt. Schließlich erfolgt mittels einer Übertragungsfunktion ein Wichten der mit
tels der harmonischen Analyse gewonnenen Harmonischen, woran sich das
Wichten der Amplitudenverhältnisse der geraden und der ungeraden Harmoni
schen anschließt. Anschließend wird der Schwenkwinkel bestimmt. Vorzugswei
se werden die Übertragungsfunktion empirisch ermittelt und das Amplitudenver
hältnis empirisch gewichtet.
Gemäß noch einem weiteren Aspekt der Erfindung wird mittels eines Verfahrens
zum Bestimmen der Betriebsdrehzahl, des Arbeitsdruckes und des Schwenkwin
kels einer Axialkolbenmaschine dieser jeweilige Systemparameter durch eine
Frequenzanalyse eines zuvor erfaßten Flüssigkeitsschallsignals oder Luftschallsi
gnals der Axialkolbenmaschine ermittelt.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung wer
den nun in der nachfolgenden Beschreibung eines Ausfizhrungsbeispiels unter
Bezugnahme auf die beigefügten Figuren detailliert erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den Kolbenkraftverlauf über dem Drehwinkel der Axialkolbenmaschine
für einen einzelnen Zylinder;
Fig. 2 den Gesamtkolbenkraftverlauf über dem Drehwinkel einer mehrzylindri
gen Axialkolbenmaschine;
Fig. 3 zeigt den Verlauf der Kolbenwechselkraft bei großem Schwenkwinkel;
und
Fig. 4 den Gesamtkolbenkraftverlauf über dem Drehwinkel einer mehrzylindri
gen Axialkolbenmaschine bei großem Schwenkwinkel.
Nachfolgend wird das Verfahren beispielhaft anhand einer Axialkolbenmaschine
mit neun Kolben erläutert, wobei diese neun Kolben die Grundlage für die Erläu
terung zu den Figuren bilden. Das Prinzip gilt gleichermaßen für alle anderen
Anzahlen von Kolben, ob gerade oder ungerade. Die Erläuterung zu den einzel
nen Figuren erfolgt auf der Basis der Arbeit der Axialkolbenmaschine als Pumpe,
d. h. Arbeit der Axialkolbenmaschine im Pumpenbetrieb.
In Fig. 1 ist der Kolbenkraftverlauf über dem Drehwinkel für einen Zylinder einer
Axialkolbenmaschine dargestellt. Dieser Verlauf zeigt die dynamische Belastung
der Maschinenstruktur infolge der vorhandenen Kolbenwechselkraft. Während
einer Umdrehung von 360° ist jede Verdrängerkammer während 180° mit der
Hochdruckseite und während 180° mit der Niederdruckseite verbunden. Wenn
die Verdrängerkammer mit der Hochdruckseite verbunden ist, führt der Kolben
einen Förderhub aus. Im Bereich der Totpunkte erfolgt die Umsteuerung von
Hochdruck zu Niederdruck bzw. von Niederdruck zu Hochdruck. Die in Fig. 1
dargestellte Funktion ist keine reine Rechteckfunktion, da Ausgleichsströmungen
infolge hydraulischer Kapazitäten einen eine endliche Zeit dauernden Umsteuer
vorgang bedingen. Dadurch erfolgt auch der Druckaufbau bzw. der Druckabbau
in der jeweiligen Verdrängerkammer nicht unendlich schnell.
Bei einer Axialkolbenmaschine mit neun Kolben, d. h. mit neun Verdrängerkam
mern ergibt sich ein Gesamtkolbenkraftverlauf bzw. ein Verlauf der Gesamtwech
selkraft über dem Drehwinkel wie in Fig. 2. Bei dem Neun-Kolben-Triebwerk
der beschriebenen Axialkolbenmaschine ergibt sich somit ein Verlauf der Ge
samtkolbenkraft, welcher ein jedem Kolben zugeordnetes Maximum im Gesamt
kolbenkraftverlauf zeigt.
Sowohl der für einen Kolben dargestellte Verlauf gemäß Fig. 1 als auch der für
neun Kolben dargestellte Verlauf der Gesamtkolbenkraft gemäß Fig. 2 zeigen, daß
die Umsteuerzeiten für Kompression und Dekompression etwa gleich lang sind.
Dies trifft jedoch nur zu, wenn die hydraulischen Kapazitäten, welche die Ölvo
lumina in den Verdrängerkammern sind, während Kompression und Dekompres
sion gleich groß sind. Dies trifft nur dann zu, wenn der Schwenkwinkel der
Axialkolbenmaschine Null ist. Mit zunehmendem Schwenkwinkel weichen die
Verdrängerkammervolumina in den beiden Totpunkten immer stärker voneinan
der ab. Während das Kammervolumen bei Kompression stetig größer wird, wird
das Kammervolumen bei Dekompression in gleichem Maße kleiner. Das führt
dazu, daß bei großem Schwenkwinkel der Druckaufbau wesentlich länger dauert
und der Druckabbau wesentlich schneller erfolgt. Die Berücksichtigung dieser
Unterschiede im Umsteuerbereich bzw. die Auswirkungen auf die Wechselkraft
sind in den Fig. 3 und 4 dargestellt.
Aus Fig. 3 ist die Unsymmetrie im Verlauf der Kolbenkraft (Wechselkraft) bei
großem Schwenkwinkel, d. h. auch bei unterschiedlichen hydraulischen Kapazitä
ten, dargestellt. Daraus ist ersichtlich, daß der Druckaufbau wesentlich langsamer
als der Druckabbau erfolgt.
Liegen mehrere Kolben vor, wie im Beispiel von Fig. 4, bei welcher der Gesamt
kolbenkraftverlauf für ein Neun-Kolben-Triebwerk dargestellt ist, so läßt sich
ebenfalls ein asymmetrischer Verlauf der Gesamtkolbenkraft im Bereich des
durch einen einzelnen Zylinder ausgegebenen Signals erkennen.
Wie zuvor beschrieben, wird der Verlauf der Kolbenkraft, d. h. der Wechselkraft
nicht nur durch konstante geometrische Größen wie Kolbendurchmesser, Kolben
anzahl, Umsteuerkerben etc., sondern entscheidend auch durch die Betriebsdreh
zahl, den Arbeitsdruck und den Schwenkwinkel geprägt. Dadurch, daß der Ver
lauf der Wechselkraft auch Informationen über die Betriebsdrehzahl, den Arbeits
druck und den Schwenkwinkel enthält, ist der Informationsgehalt über die ge
nannten drei Systemparameter sehr hoch, weil aus dem Körperschall die Informa
tionen ermittelbar sind, mittels welcher die genannten Systemparameter ermittelt
werden. Diese Informationen werden dadurch deutlich bzw. können dadurch aus
dem Körperschallsignal abgeleitet werden, daß das Körperschallsignal einer Fre
quenzanalyse unterzogen wird.
Die Betriebsdrehzahl errechnet sich dabei direkt aus der Grundfrequenz der
Wechselkraft geteilt durch die Anzahl der Kolben. Im drucklosen Zustand wird
die Betriebsdrehzahl unter Zuhilfenahme von Schwingungsanteilen ermittelt, wel
che aus der Unwucht des Triebwerkes resultieren.
Informationen über den Arbeitsdruck bzw. Systemdruck sind in der Amplitude
der Grundfrequenz der Wechselkraft enthalten. Dabei ist zu berücksichtigen, daß
zwischen der Amplitude der Wechselkraft und des Körperschalls ein frequenzab
hängiger Zusammenhang besteht, welcher die Grundlage für die Bestimmung der
Übertragungsfunktion bildet. Diese Übertragungsfunktion berücksichtigt fre
quenzabhängig Verstärkungen und Abweichungen des Körperschallsignals durch
Strukturresonanzen auf dem Weg bis zu einem Körperschallsensor.
Schließlich können Informationen über den Schwenkwinkel der Axialkolbenma
schine aus dem Amplitudenverhältnis der geraden Harmonischen zu den ungera
den Harmonischen der Grundfrequenz abgeleitet werden. Mathematisch gesehen
besitzen punktsymmetrische Funktionen wie die Wechselkraft bei einem
Schwenkwinkel Null nur spektrale Komponenten bei einfacher, dreifacher, fünf
fachen siebenfacher usw. Grundfrequenz. Diese Spektralbestandteile nennt man
ungerade Harmonische der Grundfrequenz. Die geraden Harmonischen (zweifa
che, vierfache, sechsfache usw. Grundfrequenz) sind theoretisch nicht vorhanden.
Bei großem Schwenkwinkel ist diese Symmetrie jedoch nicht mehr vorhanden.
Bei großen Schwenkwinkeln besitzen diese Funktionen dann sowohl gerade als
auch ungerade Harmonische. Bei der Bestimmung des Schwenkwinkels aus dem
Amplitudenverhältnis muß beachtet werden, daß zwischen den Amplituden der
Wechselkraft und denen des Körperschalls ein frequenzabhängiger Zusammen
hang besteht, welcher berücksichtigt werden muß, was über entsprechende empi
risch gewonnene oder abgeleitete Übertragungsfunktionen erfolgt.
Gleiche Effekte und Ergebnisse werden erhalten durch Verwenden eines Luft
schallsignals anstelle des Körperschallsignals. Daneben ist es grundsätzlich auch
möglich, nur eine gemessene Dehnung einer kraftdurchflossenen Struktur als ein
Signal analog zum Körperschall zu verwenden.
Claims (9)
1. Verfahren zum Bestimmen von Systemparametern Betriebsdrehzahl, Ar
beitsdruck und Schwenkwinkel einer Axialkolbenmaschine mit einer An
zahl von n Kolben, bei welchem die Systemparameter durch eine Fre
quenzanalyse (harmonische Analyse) eines erfaßten Körperschallsignals,
Flüssigkeitsschallsignals oder Luftschallsignals von der Axialkolbenma
schine ermittelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei welchem die Betriebsdrehzahl aus der
mittels der Frequenzanalyse ermittelten Grundfrequenz des Kolbenkraft
verlaufes (Wechselkraft) geteilt durch die Anzahl der Kolben bestimmt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei welchem die Betriebsdrehzahl im
drucklosen Zustand der Axialkolbenmaschine mittels aus gemessenen
Unwuchten (Drehfrequenz) des Triebwerks der Axialkolbenmaschine er
mittelten Schwingungsanteilen bestimmt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, bei welchem der Arbeitsdruck aus der Am
plitude der der Kolbenanzahl entsprechenden Harmonischen ermittelt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, bei welchem eine Übertragungsfunktion auf
gestellt wird, welche frequenzabhängig Verstärkungen und Abschwächun
gen des Körperschallsignals infolge von Strukturresonanzen des Körper
schallsignals auf seinem Weg durch Bauteile/Baugruppen der Axialkol
benmaschine bis zu einem, den Körperschall aufnehmenden Sensor be
rücksichtigt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, bei welchem die Übertragungsfunktion empi
risch bestimmt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, bei welchem der Schwenkwinkel aus dem
Amplitudenverhältnis der geraden Harmonischen und der ungeraden Har
monischen der aus der Frequenzanalyse ermittelten Grundfrequenz des
Kolbenkraftverlaufs (Wechselkraft) der Axialkolbenmaschine bestimmt
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, bei welchem der Schwenkwinkel durch fol
gende Schritte bestimmt wird:
- - Erzeugen eines Kolbenkraft-abhängigen Körperschallsignals durch Messen des Körperschalls mittels Weg-, Geschwindigkeits- oder Beschleunigungsaufnehmern;
- - Durchführen der harmonischen Analyse des Körperschallsignals;
- - Ermitteln von dessen Grundfrequenz und Harmonischen ein schließlich deren Amplituden;
- - Wichten der Harmonischen mit einer Übertragungsfunktion; und
- - Wichten der Amplitudenverhältnisse der geraden und der ungera den Harmonischen; und
- - Bestimmung des Schwenkwinkels.
9. Verfahren nach Anspruch 8, bei welchem die Übertragungsfunktion empi
risch ermittelt wird und die Amplitudenverhältnisse empirisch gewichtet
werden.
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