DE19927496A1 - Verfahren zur Vermessung von mehrschneidigen Werkzeugen - Google Patents
Verfahren zur Vermessung von mehrschneidigen WerkzeugenInfo
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Abstract
Verfahren zum Messen eines mit wenigstens einer Schneide ausgebildeten Werkzeugs, bei welchem das Werkzeug um eine Drehachse gedreht und in unterschiedlichen Drehlagen mittels einer Kamera einer Bildverarbeitungseinrichtung erfaßt wird, wobei die für die unterschiedlichen Drehlagen auftretenden radialen und/oder axialen Maxima eines durch die Kamera erfaßten Konturverlaufs des Werkzeugs ermittelt werden und die für die unterschiedlichen Drehlagen ermittelten Maxima zur Messung des Werkzeugs rechnerisch in Beziehung zueinander gesetzt werden.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ver
messung von mehrschneidigen Werkzeugen nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Zerspanungswerkzeuge werden herkömmlicherweise vor ihrem
Einsatz vorbereitend auf Einstell- und Meßgeräten vermes
sen. Ein derartiges Vermessen betrifft in erster Linie die
Ermittlung von Längs- und Quermaßen der Zerspanungswerkzeu
ge. Aufgrund der geringen Anforderungen an die Meßgenauig
keit und das Spektrum der zu ermittelnden Parameter konnte
diese Vermessungstätigkeit relativ grob auf manuell bedien
baren Einstell- und Meßgeräten mit Profilprojektoren ausge
führt werden. Zur Gewährleistung einer größeren Bedienerun
abhängigkeit und einer höheren Genauigkeit ist es bekannt,
einen Profilprojektor durch eine CCD-Kamera zu ersetzen. In
diesem Zusammenhang ist es ferner üblich, die Einstell- und
Meßgeräte mit motorischen bzw. CNC-gesteuerten Antrieben
auszurüsten. Unter Anwendung von Bildverarbeitungssystemen
ist es bei derartigen Einstell- und Meßgeräten in der Regel
möglich, zumindest die Längs- und Querkoordinaten eines
Werkzeuges zu bestimmen.
Es sind ferner Bildverarbeitungssysteme bekannt, welche in
der Lage sind, an mehrschneidigen Werkzeugen jede einzelne
Schneide zu fokussieren und zu messen. Hieraus ergibt sich
die Möglichkeit, ein Größt- bzw. Kleinstmaß in Längs- und
Querrichtung und einen daraus resultierenden Rund- bzw.
Planlauf auszuwerten. Aufgrund einer hier notwendigen
Scharfstellung jeder einzelnen Schneide erweisen sich der
artige Verfahren als sehr zeitaufwendig. Ferner ist hier
ein Ermitteln der Schneidenradien und -winkel nur bei ge
radverzahnten Werkzeugen möglich. Dies bedeutet, daß eine
Werkzeugschneide nach dem Fokussieren absolut senkrecht zur
Kameraachse ausgerichtet sein muß. Liegt eine Schneide, wie
bei spiralisierten Werkzeugen, schräg im Raum, so unterlie
gen die ermittelten Radien und Winkel einer Verzerrung, was
insgesamt zu großen Meßungenauigkeiten führt. Um diese
Schwierigkeiten zu umgehen, wird in der Regel das Prinzip
der sogenannten "Summenbildmessung" angewandt. Hierbei wird
das Werkzeug von Hand, motorisch oder CNC-gesteuert zusam
men mit einer Werkzeugaufnahmespindel, in welcher das Werk
zeug gehaltert ist, um 360° gedreht. Während dieses Dreh
vorgangs werden entsprechend der Bildwiederholfrequenz alle
von der Bildverarbeitung aufgenommenen Bilder temporär zwi
schengespeichert. Anschließend werden diese Bilder vom
Rechner übereinandergelegt um so die Maximalkontur zu be
rechnen. Das so erhaltene Meßergebnis stellt letztlich die
Hüllkurve aller am Umfang des Werkzeuges befindlichen Werk
zeugschneiden dar. Nachteilig hierbei ist, daß hieraus kei
nerlei Informationen über die Abweichung der Schneiden un
tereinander, eines Rund- oder Planlaufs, der Schneidenzahl
oder eventueller Beschädigungen von einzelnen Schneiden ab
geleitet werden können.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Zur-Verfügung-
Stellung eines Verfahrens, mit dem eine Messung von Werk
zeugen, insbesondere von mehrschneidigen Zerspanungswerk
zeugen, in einfacher Weise durchführbar ist. Es wird ange
strebt, ein schnelles und anwenderfreundliches Meßverfahren
bereitzustellen, mittels dessen sämtliche relevanten Geome
triedaten eines mehrschneidigen Zerspanungswerkzeugs bei
sehr hoher Genauigkeit ermittelt und welches gleichzeitig
für nahezu alle Varianten von Zerspanungswerkzeugen anwend
bar ist.
Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch ein Verfahren
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens können Werkzeuge,
insbesondere gerad- oder spiralverzahnte Zerspanungswerk
zeuge in kürzester Zeit vollautomatisch und µ-genau vermes
sen werden. Es ist bei Anwendung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens möglich, im Rahmen eines Meßvorgangs das Größt- und
Kleinstmaß der Längs- sowie Querachse, das Längs- und Quer
maß jeder einzelnen Schneide, den Schneidenradius und den
Schneidenwinkel jeder einzelnen Schneide, den Rund- und
Planlauf, die Teilungswinkel, die Schneidenzahl, die Hüll
kurve jeder einzelnen Schneide sowie die Hüllkurve des ge
samten Werkzeuges zu bestimmen.
Zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist bei
Messung eines bestimmten Werkzeuges keine werkzeugspezifi
sche Programmierung durch den Bediener notwendig, so daß
der vorbereitende Aufwand zur Durchführung des erfindungs
gemäßen Verfahrens vernachlässigbar ist. Durch die automa
tische Bestimmung der Schneidenzahl und Schneidenlage sind
Bedienfehler ausgeschlossen. Das Werkzeug kann in sicherer
Weise komplett und vollautomatisch vermessen und geprüft
werden.
Insbesondere im Zusammenhang mit stets komplexer werdenden
Werkzeugen, höheren Ansprüchen an Genauigkeit, höheren An
forderungen an die Standzeit durch den Einsatz teurer
Schneidstoffe und einer stark forcierte Werkzeugkontrolle
im Sinne der ISO 9000 erweist sich das erfindungsgemäße
Verfahren als besonders vorteilhaft.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfah
rens sind Gegenstand der Unteransprüche.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens erfolgt eine Erfassung und Auswertung des durch
die Kamera erfaßten Konturverlaufs ausschließlich dann,
wenn der Konturverlauf bezüglich der Kamera fokussiert ist.
Diese Vorgehensweise erweist sich insbesondere bei der Mes
sung von geradverzahnten Werkzeugen als vorteilhaft. Bei
derartigen geradverzahnten Werkzeugen ist maximal eine
Schneide im Blickfeld. Es kann daher während der Drehung
eines derartigen Werkzeuges in einfacher Weise überprüft
werden, inwieweit eine Schneide scharf abgebildet ist. Nach
Abschluß einer vollständigen Drehung (um 360°) sind für je
de einzelne Schneide des Werkzeugs alle relevanten Parame
ter (beispielsweise Position, Ausdehnung, Radius, Winkel
usw.) bestimmt. Die Gesamtwirkung aller Schneiden bzw. von
Kombinationen von Einzelschneiden ist mittels einer rechne
rischen bzw. logischen Überlagerung der Einzelwirkungen be
stimmbar. Bei der Vermessung von geradverzahnten Werkzeugen
kann zur Erhöhung der Meßgeschwindigkeit beispielsweise bei
Bekanntsein oder automatischer Bestimmung der Schneidenzahl
der jeweilige Winkelbereich zwischen zwei benachbarten
Schneiden mit einer erhöhten Drehgeschwindigkeit durchfah
ren werden. In derartigen Winkelbereichen, in denen keine
Schneide zu erwarten ist, kann ferner auf Aufnahmen ver
zichtet werden.
Zweckmäßigerweise wird als Kamera des Bildverarbeitungssys
tems eine telezentrische Kamera verwendet. Derartige tele
zentrische Kameras, welche theoretisch eine unendliche Tie
fenschärfe aufweisen, weisen in der Praxis Tiefenschärfen
von etwa 10 mm auf. Ein Einsatz derartiger Kameras ermög
licht in einfacher Weise die Festlegung eines Fokussie
rungsbereiches bzw. "Fokussierungsfensters" innerhalb des
sen Konturverläufe fokussiert sind.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Verfahrens werden im Falle eines spiralisier
ten Werkzeugs die durch jeweilige Schneiden des Werkzeugs
verursachten Maxima des von der Kamera erfaßten Konturver
laufs, welche aufgrund einer Drehung des Werkzeugs durch
das Bildfeld der Kamera wandern, von einem Bildrand bis zu
einem gegenüberliegenden Bildrand der Bildfläche erfaßt.
Auf der Grundlage einer derartigen Erfassung kann, unter
Zuordnung jeweiliger Drehwinkel bzw. Drehlagen des Werkzeu
ges zu einer bestimmten Lage des Maximums innerhalb des
Bildfeldes beispielsweise in einfacher Weise die Steigung
der spiralisierten Schneide bestimmt werden. Insgesamt kann
die Wirkung sämtlicher Schneiden bei einem spiralisierten
Werkzeug in einfacher Weise vermessen werden, wobei die Ge
samtwirkung sämtlicher Schneiden bzw. von Kombinationen von
Schneiden wieder durch eine logische Überlagerung der Ein
zelwirkungen bestimmbar ist.
Es ist ferner bevorzugt, daß die Schneidenzahl automatisch
erkannt wird. Eine derartige automatische Erkennung bzw.
auf der Grundlage einer derartigen Erkennung erfolgende An
gabe der Schneidenzahl erleichtert die Bedienbarkeit von
Einstell- und Meßgeräten.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nun anhand der beige
fügten Zeichnung weiter erläutert. In dieser zeigt:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines vorzugswei
se CNC-gesteuerten Einstell- und Meßgeräts mit
einer Bildverarbeitung und einer PC-Elektronik,
Fig. 2a in einer schematischen seitlichen Ansicht ein
spiralverzahntes mehrschneidiges Fräswerkzeug,
welches in einer Werkzeugaufnahme aufgenommen
ist,
Fig. 2b eine vergrößerte Darstellung des Fräswerkzeugs
der Fig. 2a
Fig. 3 in einer schematischen Darstellung einen Bildver
arbeitungsmonitor, in welchem eine digitalisierte
Kontur einer Werkzeugschneide dargestellt ist,
Fig. 4 eine Draufsicht auf ein spiralverzahntes Werk
zeug, wie es in Fig. 2b dargestellt ist, und
Fig. 5 zur Erläuterung einer vorteilhaften Datenausgabe
eine bevorzugte Ausgestaltung eines Meßproto
kolls.
Das in Fig. 1 dargestellte Einstell- und Meßgerät weist
einen verfahrbaren Optikträger 1a auf, welcher eine CCD-
Kamera, sowie nicht im einzelnen dargestellte Durchlicht-
bzw. Auflichteinrichtungen trägt. Der verfahrbare Optikträ
ger ist auf einem entlang wenigstens zweier Achsen verfahr
baren Meßschlitten 1c, 1d befestigt. Die senkrecht zueinan
der verlaufenden Achsen sind mit x und z bezeichnet. Eine
dritte Verschiebungsachse ist ebenfalls denkbar, jedoch
nicht im einzelnen dargestellt.
Mit 1b ist eine CNC-gesteuerte, drehbare Werkzeugaufnahme
bezeichnet. Das in die Werkzeugaufnahme 1b eingespannte
Werkstück bzw. Werkzeug 2 ist um seine Längsachse drehbar,
wie dies in Fig. 1 mittels des gekrümmten Pfeils angedeu
tet ist. Die Werkzeugaufnahme 1b mit dem darin eingespann
ten Werkzeug ist in Fig. 2 in einer vergrößerten Ansicht
dargestellt. Die Werkzeugaufnahme dient als Schnittstelle
zwischen dem Werkzeug 2 und dem Einstell- und Meßgerät. Bei
dem dargestellten Werkzeug handelt es sich, wie anhand der
Fig. 2 und 3 erkennbar, um ein mehrschneidiges Fräswerk
zeug, nämlich einen spiralverzahnten Schaftfräser mit Ec
kenradius.
In Fig. 1 ist mit 1e ein herkömmlicher Industrierechner
zur Durchführung der Bildverarbeitung und der CNC-Steuerung
bezeichnet.
In der Fig. 3 sind wesentliche charakteristische Daten des
dargestellten mehrschneidigen Fräswerkzeugs eingezeichnet.
Mit X ist hierbei das Quermaß, mit Z das Längsmaß, mit R
der Radius, mit ΔX der Rundlauf und mit ΔZ der Planlauf des
Fräswerkzeuges bezeichnet. Die zwei Schneiden des Fräswerk
zeugs sind mit 12 und 13 bezeichnet.
Die erfindungsgemäße Messung des Werkzeugs 2 beginnt mit
dem Einschalten des Einstell- und Meßgeräts. Der Bediener
des Einstell- und Meßgerätes wählt mittels der Tastatur
oder des Bildschirms 5 das für den gewünschten Ablauf not
wendige Meßprogramm aus. Nach einem Tastendruck auf die Tas
tatur wird der eigentliche Meßablauf ausgelöst. Die Werk
zeugaufnahmespindel 1b wird motorisch oder CNC-gesteuert
mit einer dem Durchmesser des Werkzeugs angepaßten Ge
schwindigkeit um maximal 360° gedreht. Während dieser Dre
hung übernimmt das Bildverarbeitungssystem die Ermittlung
aller für die Vermessung wichtigen Daten des Werkzeuges.
Nach Beenden des Drehvorgangs werden die ermittelten Daten
vom Rechner 1e und der darauf befindlichen Software ausge
wertet und die beschriebenen Meßwerte ermittelt.
Die auf dem Optikträger 1a montierte Kamera wird hierbei
über den Meßschlitten 1c, 1d manuell oder automatisch be
züglich des Werkzeugs 2 derart positioniert, daß das Werk
zeug im Bildfeld der Kamera erscheint. Das Bildfeld der Ka
mera ist beispielsweise auf einem Monitor 4 darstellbar,
wie in Fig. 3 dargestellt. Das zu messende Werkzeug 2 wird
mittels einer Drehung des Werkzeughalters 1b um seine
Längsachse gedreht. Während der Drehung werden für ver
schiedene Drehstellungen mittels der Kamera Bilder aufge
nommen. Die Anzahl der Aufnahmen wird entsprechend einer
gewünschten Genauigkeit gewählt, gegebenenfalls kann die
Genauigkeit durch Interpolation bei der Auswertung weiter
erhöht werden. Eine Auswertung kann bereits während der
Drehung erfolgen (online) oder auch im Anschluß daran (off
line). Ebenso kann die Darstellung des Meßergebnisses on
line oder offline erfolgen, beispielsweise auf einem Moni
tor 5 (siehe Fig. 1). Die Auswertung kann über eine pixel-
oder subpixel-genaue Konturextraktion erfolgen. Für jedes
Werkzeug werden vorzugsweise die Gesamtwirkung, die Wirkung
der einzelnen Schneiden 12, 13 (Einzelwirkung) sowie Kombi
nationen von Einzelwirkungen erfaßt, wodurch eine differen
zierte Beurteilung des Werkzeugs möglich wird. Unterschiede
zwischen Gesamt- oder Einzelschneidenwirkungen können be
stimmt und ausgegeben werden.
Das dem erfindungsgemäßen Verfahren zugrundeliegende Prin
zip wird nun anhand der Fig. 2b am Beispiel eines spiral
verzahnten Werkzeugs weiter erläutert. Das bereits be
schriebene, als spiralverzahnter Schaftfräser mit Eckenra
dius ausgebildete mehrschneidige Fräswerkzeug 2 weist eine
durch die Kamera erfaßbare Kontur auf, welche durch mehre
re, den jeweiligen Schneiden 12, 13 zuordnenbare (radiale)
Maxima 12a bzw. 13a charakterisierbar ist. Charakteristisch
für die in der Fig. 2b dargestellte Drehlage ist bei
spielsweise, daß das Konturverlaufsmaximum 13a auf einer
Höhe Z1, und das Konturverlaufmaximum 12a auf einer Höhe Z2
ausgebildet ist. Entsprechende (axiale) Maxima sind bezüg
lich der Stirnseite des Schaftfräsers 2 ermittelbar, in der
Figur jedoch nicht im einzelnen dargestellt. Bei Drehung
des Schaftfräsers um seine Längsachse M wandern, je nach
Drehrichtung, die Maxima 12a, 13a nach oben bzw. nach un
ten. Bei einer Drehung des Werkzeuges läuft daher die mit
tels der jeweiligen Maxima charakterisierbare Position je
der Schneide 12, 13 durch das Bildfeld der Kamera von einem
ersten Bildrand zu einem gegenüberliegenden Bildrand, d. h.
die Maxima 12a, 13a durchwandern das Bildfeld. Dieses
Durchwandern der Maxima 12a, 13a bei der Drehung wird mit
tels der Kamera verfolgt bzw. erfaßt, wobei für jede Dreh
lage die Position der Schneide (d. h. die Position der Ma
xima 12a, 13a) sowie der zugehörige Drehwinkel aufgezeich
net wird. Aufgrund dieser Informationen kann die Wirkung
der einzelnen Schneiden 12, 13 im Falle eines spiralisierten
Werkzeugs vermessen, und zusätzlich beispielsweise die
Steigung der Spirale bestimmt werden. Die Gesamtwirkung
sämtlicher Schneiden 12, 13 bzw. von Kombinationen dieser
Schneiden ist durch eine logische Überlagerung ihrer Ein
zelwirkungen bestimmbar.
Eine Auswertung bzw. Messung eines geradverzahnten Werk
zeugs unterscheidet sich von der dargestellten Messung ei
nes spiralisierten Werkzeugs insofern, als bei einem ge
radverzahnten Werkzeug maximal eine Schneide bei einer be
stimmten Drehlage des Werkzeugs im Bildfeld der Kamera ist.
Zweckmäßigerweise erfolgt eine Auswertung der Schneide in
diesem Falle nur dann, wenn die im Blickfeld vorliegende
Schneide fokussiert ist. Bei geradverzahntem Werkzeug wird
daher während der Drehung in jedem Bild überprüft, inwie
weit eine Schneide den maximalen Umkehrpunkt im Durchmesser
erreicht hat. Die entsprechenden Bilder werden dann für ei
ne Online- bzw. Offline-Auswertung herangezogen. Eine ge
naue Messung eines geradverzahnten Werkzeugs ist dadurch
möglich, daß ein Konturverlaufsmaximum im Falle geradver
zahnter Werkzeuge in sehr einfacher Weise ermittelbar ist.
Nach Abschluß einer Drehung um 360° sind für jede einzelne
Schneide eines geradverzahnten Werkzeugs sämtliche relevan
ten Parameter (beispielsweise Position, Ausdehnung, Radien,
Winkel usw.) bestimmt. Die Gesamtwirkung aller Schneiden
bzw. von Kombinationen von Einzelschneiden wird wiederum
durch eine logische Überlagerung von Einzelwirkungen be
stimmt.
Für beide beschriebenen Werkzeugarten ergibt sich die Zahl
der Schneiden aus der Anzahl der Einzelschneidenwirkungen.
Zweckmäßigerweise wird, um eine möglichst schnelle Durch
führung einer Messung sicherzustellen, die Art des Werkzeu
ges (geradverzahnt oder spiralisiert) vorgegeben oder auto
matisch bestimmt. Für geradverzahnte Werkzeuge kann zur Er
höhung der Geschwindigkeit nach Bekanntgabe oder automati
scher Bestimmung der Schneidenzahl der Winkelbereich zwi
schen den Schneiden durch eine erhöhte Drehgeschwindigkeit
schneller durchfahren werden, wobei in diesen Bereichen
zweckmäßigerweise keine Aufnahmen des Werkzeugs gemacht
werden.
Zur weiteren Erläuterung der verwendeten Begriffe Wirkbe
reich und Teilung wird auf die Fig. 4 hingewiesen. Hier
ist mit Bezugszeichen 14a der Wirkbereich einer Einzel
schneide, mit Bezugszeichen 14b der Wirkbereich des kom
pletten Werkzeugs und mit Bezugszeichen 14c die Teilung des
Werkzeugs gemäß der Fig. 2a, 2b im einzelnen darge
stellt.
In Fig. 5 ist ein bevorzugtes Format für ein Meßprotokoll
dargestellt, mit welchem die erfindungsgemäß ermittelten
Meßergebnisse vorteilhaft darstellbar sind. Derartige Meß
protokolle sind an sich bekannt und bedürfen hier keiner
weiteren Erläuterung. Es ist selbstverständlich möglich,
die ermittelten Meßergebnisse auf dem Monitor 5 anzuzeigen.
Zusätzlich ist ein automatischer Soll-/Ist-Vergleich durch
führbar, sofern im Vorfeld Maßtoleranzen gegeben wurden.
Für den Bediener besteht nunmehr die Möglichkeit, einzelne
Schneiden anzuwählen, so daß vom Einstell- und Meßgerät ein
wiederholtes und automatisches Messen einer unter Umständen
korrigierten bzw. ausgetauschten Schneide möglich ist.
Die gemessenen bzw. errechneten Daten des Werkzeugs können
beliebig weiterverarbeitet werden. So besteht die Möglich
keit der Ausgabe auf ein Prüfprotokoll, wie es beispiels
weise bereits unter Bezugnahme auf Fig. 5 beschrieben wur
de. Auch besteht die Möglichkeit der Ausgabe der Solldaten
in eine Datei auf beliebige Datenträger zur Archivierung
oder Übertragung auf eine Werkzeugmaschine.
Claims (5)
1. Verfahren zum Messen eines mit wenigstens einer
Schneide (12, 13) ausgebildeten Werkzeugs (2), bei welchem
das Werkzeug um eine Drehachse gedreht und in unterschied
lichen Drehlagen mittels einer Kamera einer Bildverarbei
tungseinrichtung (1a, 1e) erfaßt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die für die unterschiedlichen Drehlagen auftretenden
radialen und/oder axialen Maxima (12a, 13a) eines durch die
Kamera erfaßten Konturverlaufs des Werkzeugs ermittelt wer
den und die für die unterschiedlichen Drehlagen ermittelten
Maxima zur Messung des Werkzeuges rechnerisch in Beziehung
zueinander gesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Erfassung und Auswertung des Konturverlaufs aus
schließlich dann erfolgt, wenn der Konturverlauf bezüglich
der Kamera fokussiert ist.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß als Kamera eine telezentrische Kamera
verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß im Falle einer Messung eines spi
ralverzahnten Werkzeugs die durch die jeweiligen Schneiden
verursachten Maxima des von der Kamera erfaßten Konturver
laufs, welche aufgrund der Drehung des Werkzeugs durch das
Bildfeld der Kamera laufen, von einem ersten Bildrand bis
zu einem gegenüberliegenden Bildrand des Bildfeldes der Ka
mera erfaßt werden.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Schneidenzahl automatisch er
kannt wird.
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DE1999127496 DE19927496B4 (de) | 1999-06-16 | 1999-06-16 | Verfahren zum Messen eines mit wenigstens einer Schneide ausgebildeten Werkzeugs sowie Einstell- und Messgeräte |
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ID=7911447
Family Applications (1)
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