DE19941771B4 - Verfahren zur Vermessung von ein- oder mehrschneidigen Zerspanungswerkzeugen - Google Patents

Verfahren zur Vermessung von ein- oder mehrschneidigen Zerspanungswerkzeugen Download PDF

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Abstract

Verfahren zur Vermessung von Werkstücken, insbesondere ein- oder mehrschneidigen Zerspanungswerkzeugen, bei welchem ein zu vermessendes Werkstück (2) im Blickfeld einer Kamera eines Bildverarbeitungssystems (1a, 1e) positioniert wird, mit folgenden Schritten: Veränderung des Kamera-Werkstück-Abstandes und Aufnahme des Werkstücks (2) bei unterschiedlichen Kamera-Werkstück-Abständen und rechnerische Verarbeitung der Aufnahmen mittels eines Steuerrechners (1e) des Bildverarbeitungssystems zum Erhalt einer dreidimensionalen Darstellung wenigstens eines Teiles der Oberfläche des Werkstücks (2).

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vermessung von ein- oder mehrschneidigen Zerspanungswerkzeugen.
  • Zum automatischen Vermessen bzw. Messen von Werkzeugen werden auf Einstell- und Meßgeräten vielfach Bildverarbeitungssysteme eingesetzt. Zum Vermessen eines Werkzeugs mittels eines derartigen Bildverarbeitungssystems werden in der Praxis beispielsweise Meßpunktreihen mit einer großen Anzahl von Meßpunkten über eine Tastatur und eine Bildschirmmaske in einen Rechner eingegeben. Bei diesen Meßpunkten handelt es sich um Soll-Werte, welche typischerweise aus zweidimensionalen Koordinatenwerten bestehen, denen weitere Informationen beispielsweise hinsichtlich einer zu messenden Schneidenform des Werkzeugs hinzugefügt werden. Die eingegebenen Soll-Werte werden dann mittels eines Bildverarbeitungssystems mit tatsächlich gemessenen Ist-Werten verglichen. Aus dem Vergleich der Ist- mit den Soll-Werten ist es dann möglich, ein den Konturverlauf des zu vermessenden Werkzeuges darstellendes Polygon zu berechnen.
  • Die beschriebene manuelle Dateneingabe für komplex geformte Werkzeuge kann, beispielsweise je nach Anzahl der Schneiden, erhebliche Zeit in Anspruch nehmen.
  • Ferner werden für die Herstellung von Zerspanungswerkzeugen typischerweise unterschiedliche Materialien, wie beispielsweise HSS, PKD oder Hartmetall verwendet. Die Bearbeitung derartiger Werkstoffe zur Herstellung von Werkzeugen erfolgt durch Sintern, Schleifen oder Erodieren. Zur Kontrolle der Werkzeuge nach der Herstellung bzw. vor ihrem Einsatz kommen verschiedenste Meßgeräte unterschiedlicher Konstruktion zum Einsatz. Je nach Anforderungen an die Prüfkriterien und die Genauigkeit handelt es sich dabei um taktile oder optische Meßgeräte, meist mit manueller Bedienung.
  • Besonders verbreitet sind in diesem Zusammenhang zur Vermessung verschiedener Winkel, wie beispielsweise Span- und Freiwinkel, Meßtaster, Meßuhren oder Winkelmesser. Aufgrund der recht kleinen Meßflächen und durch das berührende Messen sind die Ergebnisse sehr ungenau und bedienerabhängig.
  • Um derartige Messungen zu automatisieren, die Genauigkeit zu steigern und die Abhängigkeit von einem Bediener auszuschließen, werden bereits verschiedene Laser-Meßeinrichtungen auf Meßgeräten eingesetzt. Diese Verfahren sind jedoch noch nicht sehr ausgereift und bedürfen in der Regel mindestens eines fünf-achsigen CNC-gesteuerten Meßgerätes. Des weiteren beschränken sich derartige Verfahren auf reine Winkelmessungen. Radien, Abstände oder Oberflächen lassen sich damit nicht auswerten.
  • Aufgabe ist der Erfindung ist die Angabe eines Verfahrens, mit welchem sich eine Vermessung von beliebigen Oberflächenkonturen eines Werkstücks, insbesondere zur Vermessung von Span- und Freiwinkeln, besonders einfach gestaltet.
  • Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Vermessung von Werkstücken mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens ist eine Vermessung von Werkstücken, insbesondere von Span- oder Freiwinkeln, sowie von nahezu allen weiteren Geometrieparametern eines Zerspanungswerkzeuges, in einfacher Weise möglich. Durch Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es mittels Bildverarbeitung möglich, im Auflicht sämtliche Messungen an ein- oder mehrschneidigen Werkzeugen durchzuführen, welche im Durchlichtverfahren nicht möglich sind. Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch die Möglichkeit der vollständigen Automatisierung, sowie die Bedienerunabhängigkeit und besonders kurze Meßzeiten aus.
  • Erfindungsgemäß ist nun ein Verfahren beschrieben, bei dem mittels einer Auflicht-Bildverarbeitung mit Hilfe eines CNC-gesteuerten Einstell- und Meßgerätes Flächen, Geometrien, Abstände und Winkel an ein- und mehrschneidigen Zerspanungswerkzeugen vollautomatisch ermittelt werden können. Beispielsweise bei Verwendung spezieller Eingabedialoge (insbesondere fotorealer Eingabedialoge ”FORED”) ist eine sehr einfache Bedienung einer dem erfindungsgemäßen Verfahren zugeordneten Steuersoftware möglich. So wird dem Anwender ein sehr einfach anzuwendendes und dennoch vollautomatisches und hochgenaues Meßverfahren zur Verfügung gestellt. Insbesondere im Sinne der ISO 9000 ist damit eine durchgängige Qualitätssicherung bei Herstellern sowie bei Anwendern von Zerspanungswerkzeugen möglich. Die Auswertung der Aufnahmen des ein- und mehrschneidigen Zerspanungswerkzeugs erfolgt erfindungsgemäß nachdem sogenannten ”Depth-from-Defocus”-Verfahren, bei dem eine erste Aufnahme, bei welcher der Fokus der aufnehmenden Kamera hinter dem ein- oder mehrschneidigen Zerspanungswerkzeug liegt, und eine zweite Aufnahme, bei welcher der Fokus der aufnehmenden Kamera vor dem ein- oder mehrschneidigen Zerspanungswerkzeug liegt, ausgeführt wird.
  • Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand der Unteransprüche.
  • Gemäß einer besonders bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist ein Objektiv der verwendeten Kamera des Bildverarbeitungssystems eine relativ geringe Tiefenschärfe bzw. Schärfentiefe auf. Auf der Grundlage einer derartigen Kamera sind Aufnahmen bei unterschiedlichen Kamera-Werkstück-Abständen in besonders einfacher Weise voneinander unterscheidbar, wobei jeder Aufnahme beispielsweise ein Bildpunkt zuordenbar ist, welcher genau in einer Aufnahme seine maximale Schärfe aufweist.
  • Zweckmäßigerweise wird an eine erhaltene dreidimensionale Oberfläche eine geeignete Funktion, insbesondere eine Ebene, angelegt. Mittels derartiger Funktionen können spezifische Werkstückeigenschaften gewonnen werden. Aus den Parametern der Anpassung können beispielsweise Span- und Freiwinkel sowie weitere beliebige Geometrieelemente bestimmt werden. Weiterhin können Unstetigkeiten der Oberfläche, wie etwa eine Schneidenkontur, ermittelt werden.
  • Es erweist sich als besonders vorteilhaft, auf der Grundlage einer errechneten Sicherheit der Tiefenberechnung Toleranzen des Werkstücks, insbesondere Winkeltoleranzen, zu ermitteln.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wird nun anhand der beigefügten Zeichnung weiter erläutert. In dieser zeigt
  • 1 eine schematische Seitenansicht eines CNC-gesteuerten Einstell- und Meßgeräts mit einer Bildverarbeitung und einer PC-Elektronik,
  • 2 in einer schematischen seitlichen Ansicht ein mehrschneidiges Fräswerkzeug, welches in einer Werkzeugaufnahme aufgenommen ist, und
  • 3 eine unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ermittelte dreidimensionale Oberfläche eines Werkstücks.
  • Das in 1 dargestellte Einstell- und Meßgerät weist einen verfahrbaren Optikträger 1a auf, welche ein oder zwei CCD-Kamera, ein Durchlicht und ein Auflicht trägt. Ein steuerbares Auflicht ist mit 1d bezeichnet, das Durchlicht ist nicht im einzelnen dargestellt. Der verfahrbare Optikträger 1a ist auf einem entlang dreier linearer Achsen verfahrbaren Meßschlitten 1c, 1d befestigt. Die drei voneinander linear unabhängigen Achsen sind mit x, y und z bezeichnet. Mit 1b ist eine CNC-gesteuerte, drehbare Werkzeugaufnahme bezeichnet. Das in die Werkzeugaufnahme 1b eingespannte Werkstück bzw. Werkzeug 2 ist um seine Längsachse drehbar, wie dies in 1 mittels des gekrümmten Pfeils angedeutet ist. Die Werkzeugaufnahme 1b mit dem darin eingespannten Werkzeug 2 ist in 2 in einer vergrößerten Ansicht dargestellt. Die Werkzeugaufnahme dient als Schnittstelle zwischen dem Werkzeug 2 und dem Einstell- und Meßgerät. Als Werkzeug ist hier beispielhaft ein mehrschneidiges Fräswerkzeug, nämlich ein spiralverzahnter Schaftfräser mit Eckenradius dargestellt.
  • Die erfindungsgemäße Vermessung des Werkzeugs beginnt mit dem Einschalten des Einstell- und Meßgeräts. Die auf dem Optikträger 1a montierte Kamera wird über den Meßschlitten 1c, 1d manuell oder automatisch bezüglich des Werkzeugs 2 derart positioniert, daß das Werkzeug im Bildfeld der Kamera erscheint. Das Bildfeld der Kamera ist beispielsweise auf einem Monitor 4 darstellbar. Eingaben in das System sind beispielsweise über eine Tastatur 5a oder andere Eingabenmedien tätigbar. Die Kamera 1a ist mit einem Objektiv mit geringer Tiefenschärfe ausgestattet. Die an dem Optikträger 1a (oder an einer anderen geeigneten Stelle) angebrachte Auflichtbeleuchtung 1d dient zur Ausleuchtung der Meßfläche am Werkzeug. Dies kann etwa über ein am Objektiv der Kamera befestigtes Ringlicht oder über seitlich ange brachte Beleuchtungseinrichtungen erfolgen. Die Anpassung der Beleuchtung erfolgt durch manuelles oder automatisches Einstellen der Lichtintensität oder der Blende von Objektiv oder Kamera oder Belichtungszeit bzw. eines Shutters der Kamera.
  • Der gesamte Aufbau muß zweckmäßigerweise zunächst einmalig optisch oder mechanisch kalibriert werden, um absolute oder relative Positionen für die Auswertung bestimmen zu können.
  • Nach Positionierung des Werkzeuges im Bildfeld der Kamera kann anhand einer oder mehrerer Aufnahmen eine Bewertung der Aufnahmebedingungen durch den Anwender oder durch das Bildverarbeitungssystem durchgeführt werden. Hierbei wird zweckmäßigerweise überprüft, ob die Ausleuchtung korrekt ist, keine Über- oder Unterstreuungen im Bild auftreten, keine störenden Reflexionen vorhanden sind, die Oberfläche für das durchzuführende Verfahren geeignet ist und das Werkzeug richtig positioniert ist. Für den Fall, daß Anpassungen notwendig sind, können diese vom Anwender oder vom System automatisch durchgeführt werden.
  • Es wird nun eine Anzahl von Aufnahmen des Werkzeugs 2 gemacht. Hierbei wird der Abstand zwischen Kamera und Werkzeug manuell oder automatisch verändert. Der Bereich, in welchem der Kamera-Werkzeug-Abstand variiert wird, kann vom Anwender eingestellt oder automatisch ermittelt bzw. vorgegeben werden. Aufgrund der geringen Tiefenschärfe des Objektivs der Kamera werden bei diesen Aufnahmen nur die jeweils im Tiefenschärfebereich der Kamera liegenden Teile des Werkzeugs 2 scharf abgebildet. Die Anzahl der Aufnahmen kann vom Anwender eingestellt, oder auch fest vorgegeben werden. Des weiteren ist der gesamte zu durchfahrende Tiefenschärfebereich sowie der Abstand zwischen den jeweiligen Aufnahmen variabel einstellbar. Bei einer höheren Dichte der Aufnahmen erhöht sich die Genauigkeit des Verfahrens. Die durchgeführten Aufnahmen des Werkzeugs werden auf den Steuerrechner 1e gegeben und mittels einer diesem zugeordneten Software ausgewertet.
  • Die Auswertung kann im gesamten Bild oder nur in Teilen davon erfolgen. Die Auswahl von Bildausschnitten kann manuell durch den Anwender oder durch eine vollautomatische Vorschlagskomponente erfolgen, so daß beispielsweise lediglich die Fläche entlang einer Schneidkante berücksichtigt bzw. vermessen wird.
  • Das grundsätzlich ebenfalls verwendbare, von der Erfindung ausgeschlossene ”Depth-from-Focus”-Verfahren wird zum besseren Verständnis im folgenden näher erläutert. Im Verlauf der Auswertung wird zu jedem Punkt in der Bildebene diejenige Aufnahme gesucht, in welcher der jeweilige Punkt am schärfsten abgebildet ist. Aufgrund der Geometrie des Aufbaus entspricht jeder Punkt (xy-Punkt in der zweidimensionalen Bildebene) eines beliebigen Bildes genau einem Punkt auf der Oberfläche des zu vermessenden Werkzeugs. Zusammen mit einer Information, welche den dem jeweiligen Bild zugeordneten Kamera-Werkzeug-Abstand beschreibt, läßt sich die Tiefe jedes Punktes bzw. Pixels und in Kombination aller Punkte die dreidimensionale Oberfläche des Werkzeugs rekonstruieren.
  • Des weiteren erhält man bei der Auswertung eine die Sicherheit bzw. Güte für die Tiefenberechnung jedes Punktes bzw. Pixels darstellende Information. Diese Information ist bei der Bestimmung der dreidimensionalen Oberfläche vorteilhaft einsetzbar. Zur Ermittlung der spezifischen Werkzeugeigenschaften ist es ferner vorteilhaft, an die ermittelte dreidimensionale Oberfläche eine geeignete Funktion, im einfachsten Falle eine Ebene, anzupassen. Aus den Anpassungsparametern können beispielsweise Span- und Freiwinkel, jedoch auch weitere beliebige Geometrieelemente bestimmt werden. Weiterhin können Unstetigkeiten der Oberflache, wie beispielsweise eine Schneidenkontur, ermittelt werden Die Toleranz der Winkelberechnung kann aus der Sicherheit der Tiefenberechnung abgeleitet werden.
  • Alternativ zum beschriebenen Depth-from-Fokus-Verfahren ist erfindungsgemäß das an sich bekannte ”Depth-from-Defocus”-Verfahren verwendet, das auch auf der Grundlage einer geringeren Anzahl von Aufnahmen eine zufriedenstellende dreidimensionale Darstellung der Werkzeugoberfläche gestattet. Hierbei wird im einfachsten Fall eine erste Aufnahme des Werkzeugs, bei welcher der Fokus der aufnehmenden. Kamera hinter dem Werkzeug, und eine zweite Aufnahme des Werkzeugs, bei welcher der Fokus der Kamera vor dem Werkzeug liegt, ausgeführt. Auf der Grundlage einer rechnerischen Kupplung derartiger Aufnahmen läßt sich die dreidimensionale Oberfläche des Werkzeugs darstellen. Bei diesem ”Depth-from-Defocus”-Verfahren läßt sich die Genauigkeit durch eine größere Anzahl von Aufnahmen steigern.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere für gerad- oder spiralverzahnte Zerspanungswerkzeuge unterschiedlicher Herstellungsart, welche aus unterschiedlichen Materialien hergestellt sein können, verwendbar. Die dargestellten Aus werteverfahren sind bei Einstell- und Meßgeräten mit wenigstens vier Freiheitsgeraden bzw. Verstellachsen, davon drei linearen und einer rotorischen, anwendbar.
  • Das dargestellte Verfahren beruht auf der rechnerischen Auswertung von Schärfe- oder Unschärfenbereichen der aufgenommenen Werkzeugbilder.
  • Bei ungünstiger Lage des Werkzeugs oder zu starker Reflexion an der Meßstelle ist das Werkzeug durch das Einstell- und Meßgerät automatisch in die korrekte Position bringbar. Die Einstellung der Auflichtbeleuchtung erfolgt vorzugsweise vollautomatisch, kann jedoch auch vom Anwender beeinflußt werden.
  • 3 zeigt eine unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ermittelte dreidimensionale Oberfläche eines Bereiches des in 2 dargestellten Werkzeuges. Es handelt sich bei diesem Bereich um einen Teil der Fräserspitze, welcher in 2 mit 2' bezeichnet ist. Man erkennt, daß mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens die räumliche Orientierung dieser Fläche bezüglich der Koordinatenachsen x, y, z darstellbar ist.

Claims (4)

  1. Verfahren zur Vermessung eines ein- oder mehrschneidigen Zerspanungswerkzeugs (2), bei welchem das zu vermessende ein- oder mehrschneidige Zerspanungswerkzeug (2) im Blickfeld einer Kamera eines Bildverarbeitungssystems (1a, 1e) positioniert wird, mit folgenden Schritten: – Veränderung des Kamera-Werkzeug-Abstands und Aufnahme des ein- oder mehrschneidigen Zerspanungswerkzeugs (2) bei unterschiedlichen Kamera-Werkzeug-Abständen, um eine erste Aufnahme auszuführen, bei welcher der Fokus der aufnehmenden Kamera hinter dem ein- oder mehrschneidigen Zerspanungswerkzeug (2) liegt, und um eine zweite Aufnahme auszuführen, bei welcher der Fokus der aufnehmenden Kamera vor dem ein- oder mehrschneidigen Zerspanungswerkzeug (2) liegt, und – rechnerische Kopplung dieser Aufnahmen mittels eines Steuerrechners des Bildverarbeitungssystems zum Erhalt einer dreidimensionalen Darstellung wenigstens eines Teiles der Oberfläche des ein- oder mehrschneidigen Zerspanungswerkzeugs (2).
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Objektiv bzw. die Optik der verwendeten Kamera eine relativ geringe Tiefenschärfe aufweist.
  3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an die erhaltene dreidimensionale Oberfläche des ein- oder mehrschneidigen Zerspanungswerkzeugs (2) eine geeignete Funktion, insbesondere eine eine Ebene beschreibende Funktion, zur Darstellung von charakteristischen Parametern der Oberfläche, insbesondere Span- oder Freiwinkeln, angelegt wird.
  4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Grundlage einer errechneten Sicherheit der Tiefenberechnung Toleranzen des ein- oder mehrschneidigen Zerspanungswerkzeugs (2), insbesondere Winkeltoleranzen, ermittelt werden.
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