DE19926769A1 - Verfahren zur Herstellung von dünnwandigen Strukturen in leitenden Materialien und nach dem Verfahren hergestellte Strukturen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von dünnwandigen Strukturen in leitenden Materialien und nach dem Verfahren hergestellte StrukturenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Strukturen mit relativ kleiner Wanddicke und relativ großer Wandhöhe in leitenden Materialien, insbesondere Halbleiter, vorzugsweise Si, wobei man in einem Grundkörper (10) in an sich bekannter Weise ein Muster von länglichen Makroporen (12) herstellt mit einer Längserstreckung in Höhenrichtung der Struktur, Bereiche (30, 32, 34...56) des Grundkörpers mit der Gestalt der jeweils erwünschten Struktur porenfrei beläßt und anschließend in einem weiteren Ätzprozeß das poröse Material entfernt und hierdurch die erwünschte Struktur erhält. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Struktur, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche hergestellt, bestehend aus aneinander angeschlossenen Wandabschnitten mit geradliniger und/oder gekrümmter Form und mit einer Wandhöhe, die mindestens das Zehnfache, vorzugsweise mindestens das Zwanzigfache der Wanddicke beträgt, wobei die Querschnitte senkrecht zur Wandhöhenrichtung zumindest im wesentlichen alle die gleiche Form und Abmessungen aufweisen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Strukturen mit relativ kleiner Wanddicke und relativ großer Wandhöhe in
leitenden Materialien, insbesondere Halbleiter, vorzugsweise Si, sowie ins
besondere nach diesem Verfahren hergestellte Strukturen.
Insbesondere befaßt sich die Erfindung mit der Herstellung von mikrome
chanischen Strukturen in Halbleitermaterialien, vornehmlich in n-Typ Si.
Die Herstellung von vertikalen, dünnwandigen Strukturen aus Silizium ist
mit verschiedenen Verfahren möglich, jedoch entweder sehr teuer durch
zuführen oder beschränkt auf Strukturen mit einem Verhältnis der
Wandhöhe zur Wanddicke im Bereich zwischen 10 : 1 und 20 : 1. Das sehr
teure Verfahren ist unter der Bezeichnung Röntgenlithographie mittels
Synchrotronstrahlung bekannt. Preiswertere Verfahren, die aber nur be
schränkte Wandhöhen-/Wanddickenverhältnisse zulassen, umfassen ani
sotropes naßchemische Verfahren oder RIE-Prozesse. Ein bisher bekann
ter anisotroper naßchemischer Prozeß basiert auf der Ausbildung von so
genannten Makroporen in niedrigdotiertem n-Typ Si. Dieses Verfahren ist
in seinen Grundzügen in dem Aufsatz "The Physics of Macropore Forma
tion in Low Doped n-Type Silicon" von V. Lehmann der Firma Siemens AG
beschrieben, der im Journal of Electrochemical Society, Heft 140, Nr. 10,
Oktober 93 veröffentlicht wurde. Der technische Inhalt dieses Aufsatzes
wird durch diesen Hinweis zu dem technischen Offenbarungsgehalt der
vorliegenden Anmeldung gemacht, da das dort beschriebene Verfahren
zum Teil für die Zwecke der vorliegenden Anmeldung ausgenutzt wird.
Im Grunde genommen beschreibt der Aufsatz von Lehmann die Herstel
lung einer regelmäßigen Gitteranordnung von länglichen Makroporen in
einem Grundkörper oder Wafer aus n-Typ Si, wobei die Makroporen mit
einem gleichbleibenden Querschnitt mit einer Querabmessung im Bereich
zwischen etwa 0,2 m und 20 µ und mit einer Längenausdehnung herge
stellt werden, die in Vielfaches der Querabmessung beträgt. Die Makropo
ren sind streng parallel zueinander angeordnet und durch Wandbereiche
aus Si mit einer Wanddicke von in etwa der Große des Porendurchmessers
voneinander getrennt.
In einem weiteren Aufsatz "Processing of Three-Dimensional Microstructu
res Using Macroporous n-Type Silicon" von S. Ottow, V. Lehmann und H.
Föll im Journal of the Electrochemical Society, Heft 143, Nr. 1, Januar
1996 veröffentlicht, wird ein Verfahren zur Herstellung von beliebigen
Strukturen mittels Mikrobearbeitung beschrieben, das ebenfalls auf das
Verfahren der Ausbildung von Makroporen basiert. Ein weiteres Verfahren
dieser Art ist der DE 197 00 982 A1 zu entnehmen.
Bei dem im Aufsatz von Ottow und Kollegen beschriebenen Verfahren
werden zunächst Makroporen in einem n-Typ Si-Körper hergestellt. Da
nach werden Oberflächenbereiche des mit Makroporen versehenen Kör
pers entsprechend einem lithographischen Verfahren abgedeckt und die
nicht abgedeckten Bereiche des Körpers werden dann weggeätzt. Danach
wird die lithographische Maske entfernt und die darunter liegenden, noch
bestehenden Poren gefüllt. Auf diese Weise kann man beispielsweise eine
Wabenstruktur herstellen mit sechseckigen Wabenzellen von 370 µm
Querabmessung, 140 µm Wandhöhe und 15 µm Wanddicke. Die Wandab
schnitte bestehen alle aus makroporösem Material mit sich vertikal er
streckenden Poren, die in diesem Beispiel mit Polysilizium gefüllt werden.
Mit diesem Verfahren ist es nicht ohne weiteres möglich, Strukturen mit
einem großen Verhältnis von Wandhöhe/Wanddicke herzustellen. Die
Autoren selbst sprechen in der abschließenden Zusammenfassung von
einem Verhältnis von Wandhöhe/Wanddicke von 10 bis 15. Die Querab
messungen der Wände der so erzeugten Strukturen sind für viele Zwecke
zu groß.
Die Offenbarung dieses Aufsatzes im Zusammenhang mit dem Verfahren
zur Herstellung von porösen Silizium wird ebenfalls zum technischen Of
fenbarungsgehalt dieser Anmeldung gemacht.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren vorzustellen, das
die Herstellung von dünnwandigen Strukturen mit einem großen Verhält
nis von Wandhöhe/Wanddicke ermöglicht, die vorzugsweise mindestens
10 : 1 beträgt und insbesondere im Bereich oberhalb 100 : 1 liegt, das preis
günstig durchführbar ist und die Herstellung von Strukturen ermöglicht,
dessen Querabmessungen verhältnismäßig klein sein können,
d. h. im µm-Bereich oder zehntel µm-Bereich liegen.
Es soll hier zum Ausdruck gebracht werden, daß wenn in dieser Anmel
dung von Wandhöhe, Höhenrichtung, Längenrichtung oder vertikaler
Richtung gesprochen wird, dies keine tatsächliche Beschränkung auf die
vertikale Richtung beinhaltet, da die entsprechende Längs- bzw. Höhen
richtung der Poren und Wände der erzeugten Strukturen eine beliebige
Orientierung im Raum aufweisen können. Eine vertikale Anordnung wird
jedoch klarheitshalber angenommen um eine geometrische Bezugsrich
tung zu schaffen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgesehen, daß man in
einem Grundkörper in an sich bekannter Weise ein Muster von länglichen
Makroporen herstellt mit einer Längserstreckung in Höhenrichtung der
Struktur, Bereiche des Grundkörpers mit der Gestalt der jeweils er
wünschten Struktur porenfrei beläßt und anschließend in einem weiteren
Ätzprozeß das poröse Material entfernt und hierdurch die erwünschte
Struktur erhält. Die Struktur wird vorzugsweise in n-Typ Si hergestellt. Es
ist jedoch durchaus denkbar, daß entsprechende makroporöse Strukturen
sich auch in anderen leitenden oder halbleitenden Materialien herstellen
lassen und daß die vorliegende Erfindung auch mit solchen Materialien
angewandt werden könnte.
Im Gegensatz zu dem bekannten Verfahren nach dem oben genannten
Aufsatz von Ottow und Kollegen wird bei der vorliegenden Erfindung die
makroporöse Struktur nicht durchgehend im Grundkörper hergestellt,
sondern es werden Bereiche des Grundkörpers mit der Gestalt, d. h. mit
dem Querschnitt bzw. Umriß der jeweils erwünschten Struktur porenfrei
belassen und das umgebende poröse Material um diese Struktur herum
und innerhalb der Struktur durch einen Ätzprozeß entfernt, wodurch die
erwünschte Struktur erhalten bleibt. Die Struktur kann entweder als eine
freistehende Struktur mit durchgehenden, an beiden Enden offenen Ma
kroporen erzeugt werden oder die Makroporen können nur zu einer be
stimmten Tiefe im Grundkörper hergestellt werden, so daß nach der Ent
fernung des porösen Materials mittels des Ätzprozesses die Struktur auf
einem Substrat oder Trägerbereich des Grundkörpers bestehen bleibt.
Während beim bisherigen Verfahren von Ottow und Kollegen zwei litho
graphische Schritte erforderlich sind, kommt man beim Erfindungsgegen
stand mit einem lithographischem Schritt aus. Es wird nämlich der erste
lithographische Schritt der Ausbildung des Musters von Ätzkeimen an
den Stellen an denen die Makroporen entstehen sollen erfindungsgemäß
ausgenutzt um die porenfreien Bereiche zu definieren wo die erwünschte,
Struktur entsteht. Dadurch, daß die Wandbereiche der erfindungsgemäß
erzeugten Struktur frei von Makroporen sind, entfällt außerdem der
Schritt der Befüllung der Makroporen. Auch können mit der Erfindung die
Wanddicken der erzeugten Struktur kleiner als der Porenabstand und so
gar kleiner als der Querabmessung der Poren gemacht werden, was beim
bekannten Verfahren nicht möglich ist, da die Wanddicke stets größer als
der Porendurchmesser sein muß. Somit können mittels der Erfindung
Wanddicken im Bereich von 100 nm ohne weiteres erzeugt werden. Hier
durch wird auch das Verhältnis Wandhöhe/Wanddicke positiv beeinflußt,
ohne die Technologie der Herstellung der Makroporen verbessern zu
müssen, so daß das genannte Verhältnis ein Mehrfaches von Einhundert
betragen kann.
An dieser Stelle soll erwähnt werden, daß es bereits bekannt ist, zu einem
ganz anderen Zweck, die gitterartige Anordnung der länglichen Makropo
ren nicht durchgehend zu gestalten, sondern gewisse Bereiche des
Grundkörpers porenfrei zu Gestalten und zwar in Verbindung mit der
Herstellung von sogenannten photonischen Strukturen für optische Zwec
ke. Dies ist beispielsweise in dem Aufsatz mit der Bezeichnung
"Macroporous Silicon: A Two-Dimensional Photonic Band Gap Material
Suitable for the Near Infrared Spectral Range" von A. Birner et al. in Phys.
Stat. Sol. (a) 165, 111 (1998) beschrieben. Auch die technische Offenba
rung dieser Veröffentlichung hinsichtlich der Herstellung von Mustern von
Makroporen wird durch diesen Hinweis zum technischen Offenbarungs
gehalt der vorliegenden Anmeldung gemacht. Bei dem Verfahren nach
dem oben genannten Aufsatz von A. Birner et al. wird jedoch das poröse
Material nicht entfernt, obwohl eine Strukturierung des porösen Materials
manchmal durchgeführt wird, um die photonischen Eigenschaften des
Materials in erwünschter Weise zu beeinflussen. Auch der Aufsatz
"Photonische Bandstruktur in makroporösem Silizium" von U. Grüning, V.
Lehmann und U. Eberl (Physics Blatt 52 (1996), Nr. 7-8, Seiten 661-664)
befaßt sich mit photonischen Bandstrukturen in makroporösem Silizium.
Besonders günstig bei der vorliegenden Erfindung ist es, daß die erfin
dungsgemäß erzeugten Strukturen eine Wandhöhe aufweisen können, de
ren Höhenerstreckung ein Mehrfaches, vorzugsweise ein Vielfaches und
insbesondere mehr als das Zehnfache der Wanddicke beträgt.
Alle Querschnitte durch die Struktur senkrecht zur Wandhöhenrichtung
sind zumindest im wesentlichen gleich. Die Struktur selbst kann nach
Belieben gewählt werden. Die Wände der Struktur können regelmäßig
oder unregelmäßig gestaltet werden und können aus mehreren geraden
Wandabschnitten, aus mehreren gekrümmten Wandabschnitten oder aus
einer Kombination aus geraden und gekrümmten Wandabschnitten be
stehen. Die Makroporen werden vorzugsweise mit Querabmessungen im
Bereich zwischen 0,2 µm und 20 µm insbesondere mit Querabmessungen
von etwa 2 µm bis 5 µm in Si hergestellt, wobei die Wanddicke der Struk
tur im Bereich von einem Bruchteil des Porenabstandes bis etwa das
Dreifache des Porenabstandes hergestellt wird. Der Porenabstand ist als
der Mittenabstand der Poren des regelmäßigen Porenmusters zu verste
hen. Diese Wanddicke muß im Prinzip größer gewählt werden als die Dic
ke des verbleibenden Wandmaterials zwischen benachbarten Makroporen,
da sonst bei der Durchführung des Ätzverfahrens zur Entfernung des ma
kroporösen Materials auch die Wände der Struktur weggeätzt würden.
Zwar findet ein gewisser Verlust an Material von den Wänden der Struktur
durch das Ätzverfahren statt, dies kann jedoch beim lithographischen
Verfahren zur Herstellung des erwünschten Musters aus Makroporen be
rücksichtigt werden, so daß die hergestellte Struktur nach diesem Ätzver
fahren die erwünschte Wanddicke aufweist.
Weitere bevorzugte Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung bezieht sich außerdem auf eine Struktur, die nach dem er
findungsgemäßen Verfahren hergestellt wird. Diese Struktur besteht vor
zugsweise aus aneinander angeschlossenen Wandabschnitten mit geradli
niger und/oder gekrümmter Form und mit einer Wandhöhe, die minde
stens das Zehnfache, vorzugsweise mindestens das Zwanzigfache der
Wanddicke beträgt, wobei die Querschnitte senkrecht zur Wandhöhen
richtung zumindest im wesentlichen alle die gleichen Formen und Abmes
sungen aufweisen, zumindest wenn die Struktur in einem Grundkörper
aus n-Typ Si hergestellt wird.
Nach der Herstellung der erwünschten Struktur kann diese entsprechend
den bekannten Verfahren, ggf. vor oder nach weiteren lithographischen
Schritten, mit Schichten aus anderen Materialien versehen, dotiert
und/oder kontaktiert werden, um gezielte elektronische Bauteile zu Er
zeugen und ggf. mit einer auf dem gleichen Substrat vorgesehenen
Schaltung angeschlossen werden, bspw. um die Verformung der Struktur
oder eine in der Struktur erzeugten Spannung zu messen bzw. eine ent
sprechende Strom abzuführen oder um die Struktur mit Energie zu ver
sorgen.
Die Erfindung wird nachfolgend näher erläutert anhand von Ausfüh
rungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die Zeichnungen, die zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische REM Aufnahme einer makroporösen
Struktur mit einem geradlinigen Bereich, wo der Grundkörper
porenfrei belassen wurde,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung des porenfreien Bereiches der
Fig. 1,
Fig. 3 der porenfrei gelassene Bereich des Grundkörpers der Fig. 1
und 2 nach der Entfernung des makroporösen Materials
durch ein Ätzverfahren,
Fig. 4A und 4B Skizzen zur Erläuterung der Herstellung eines Rohres aus Si
Fig. 5 eine photographische Wiedergabe einer Struktur bestehend
aus einer Vielzahl von Kapillargefäßen, die nach dem erfin
dungsgemäßen Verfahren hergestellt wurden,
Fig. 6 eine vergrößerte Darstellung des oberen Bereiches der Kapil
larstruktur der Fig. 4, und
Fig. 7, 8 und 9 Stirnansichten von mit länglichen Makroporen versehenen
Grundkörpern zur Erläuterung der Herstellung von drei ver
schiedenen Strukturen, um die Vielseitigkeit der Erfindung
herauszustellen.
Es wird zunächst ein Verfahren beschrieben mit dem die makroporöse
Struktur gemäß den Fig. 1 und 2 in n-Typ Si hergestellt werden kann und
zwar unter Anwendung des im Prinzip aus dem erstgenannten Aufsatz von
Lehmann bekannten Verfahrens.
Bei diesem Verfahren werden Porenätzkeime (nicht gezeigt aber im Stand
der Technik nach Lehmann bekannt) an der Oberfläche eines Si-Wafers,
d. h. eines Si-Grundkörpers 10 an solchen Stellen erzeugt, an denen die
(hier bereits gefertigte) längliche Makroporen 12 in einem anschließenden
elektrochemischen Ätzprozeß wachsen sollen. In der Fig. 1 weist der ge
zeigte Abschnitt des Grundkörpers einen H-förmigen Querschnitt auf, dies
ist aber lediglich zum Zwecke der Darstellung und keineswegs zwingend
erforderlich. Hier wird im folgenden von einem 4" Wafer, 0,5 Ohm cm, n-
Typ ausgegangen, der eine (100) Orientierung aufweist.
Die Prozeßschritte im folgenden:
- - Aufoxidation des Si-Wafers, d. h. des Grundkörpers 10, (30 nm SiO2) zur Erzeugung eines Maskenoxids.
- - Aufbringung eines Resists (negativ-Photolackes)
- - Photolithographische Vordefinition der Positionen der späteren Ätzkeime im Resist, Entwicklung des Lackes
- - Öffnen der SiO2-Maskenschicht an den Stellen, an denen der Lack durch Entwickeln entfernt wurde (10 Gew-%, wäßrig HF für 20 sec)
- - Entfernen des restlichen Lackes durch org. Lösungsmittel
- - Ätzung des Wafers in 60 Gew-% KOH bei 80 Grad C für etwa 2 min.
- - Erzeugung eines Ohmschen Kontaktes auf der Rückseite 14 des Wafers mittels eines PSG (Phosphor-Silicatglas) Schrittes, bei dem eine wenige nm dicke mit P hochdotierte Schicht entsteht
- - Einspannen des Wafers in eine elektrochemische Ätzzelle; dieser wird von der Ätzflüssigkeit (wäßrige HF, 5 Gew-%) durchflutet, so dass die Wa fer-Vorderseite 16 mit diesem Elektrolyten (13 Grad C) in permanentem Kontakt ist. Der Wafer selbst wird anodisch polarisiert (+ 1,5 V, relativ zu einer Pt-Elektrode in der durchfluteten Ätzzelle). Die Rückseite 14 des Wafers 10 wird mit sichtbarem Licht der Wellenlänge < 1,0 Mikrometer beleuchtet, welches an der Wafer-Rückseite absorbiert wird. Von den da bei generierten Elektron-Loch-Paaren diffundieren die Löcher durch den Wafer (0,525 mm) hindurch und induzieren an der Grenzschicht Si/Elektrolyt die anodische Auflösung von Silizium, welche sich in Form einer Porenbildung in <100< Richtung zeigt. Bis hierhin ist das Verfahren in V. Lehmann, J. Electrochem. Soc. 140, 2836 (1993) beschrieben.
Im Regelfall erzeugt man damit großflächig regelmäßig (hexagonales Ra
ster) angeordnete Makroporen 12 in Silizium, die einige 100 Mikrometer
lang sind und 0,5-20 Mikrometer Durchmesser haben. Der Durchmesser
skaliert dabei mit der Substratwiderstand gemäß
[in Ohm cm] sqrt(Widerstand) = Durchmesser [in Mikrometer].
Auch die Möglichkeit, einzelne Poren oder Reihen von Poren auszulassen,
wie bei 20 in Fig. 1 und 2 ist bekannt, und zwar aus dem oben erwähnten
Aufsatz von A. Birner et al. Auf diese Weise können dünne (etwa im Be
reich des jeweiligen Porendurchmessers bzw. eines 2- oder 3-fachen des
selben) Platten 22 aus Silizium, die in ein Feld von Makroporen eingebet
tet sind, erzeugt werden. Durch das Wegätzen des makroporösen Materials,
wie nachfolgend erläutert wird erhält man dann die Platte 22 als solche
wie in Fig. 3 gezeigt. Neu am vorliegenden Ansatz ist die Erkenntnis, dass
man, wenn man einzelne Poren und ganze Reihen von Poren auslassen
kann (in dem anfangs erwähnten Lithographieschritt um damit z. B. die im
REM-Bild gezeigte Platte 22, eingebettet in Makroporen 12 zu bauen) auch
Siliziumplatten bzw. -strukturen mit nahezu beliebigem Grundriß, also
z. B. auch kreisrundem Grundriß bauen kann.
Beispielsweise kann man eine Siliziumröhre 24 wie in Fig. 4B gezeigt er
zeugen, bspw. eine solche mit einer Dicke von ca. 1 Mikrometer. Zuerst
stellt man eine rohrenartige Struktur 28 in einem Grundkörper aus Si,
welche von Makroporen 12 umgeben ist, die voneinander durch Si-
Material mit einer Wanddicke von wenigen 100 nm getrennt sind. Die roh
renartige Struktur erstreckt sich in Längsrichtung senkrecht zu der Ebene
der Zeichnung der Fig. 4A. Die Wanddicke der rohrenartigen Struktur 28
ist einige 100 nm dicker als die Dicke des sich zwischen benachbarten
Makroporen befindlichen Materials.
Diese Struktur wird nunmehr thermisch aufoxidiert (ca. 50 nm SiO2) und
anschliessend in 10-gew.-% HF für ca. 10 min gelegt um die Oxidschicht
zu entfernen. Diese beiden Schritte werden ca. 4-5 mal wiederholt bis man
die Siliziumröhre 24 gemäß Fig. 4B freistehend erhält, da die Dicke der
Makroporenwände schrumpft, diese schließlich verschwinden. Die Wand
stärke der Siliziumröhre 28 schrumpft ebenfalls, aber aufgrund der viel
fach größeren Ausgangsdicke bleibt diese erhalten, bzw. es ergeben sich die
fertigen Rohre 24.
Für die Herstellung des Siliziumrohres der Fig. 4B wird im Detail wie folgt
vorgegangen:
Man führt eine photolithographische Vordefinition des Porenabstandes zu 0,5 Mikrometer durch wobei die Poren in einem hexagonalen Raster an geordnet werden wie in der Draufsicht der Fig. 4A gezeigt.
Man führt eine photolithographische Vordefinition des Porenabstandes zu 0,5 Mikrometer durch wobei die Poren in einem hexagonalen Raster an geordnet werden wie in der Draufsicht der Fig. 4A gezeigt.
Wie bisher sind die Makroporen mit 12 bezeichnet, wobei der ringförmige
Bereich 28 porenfrei ausgeführt wird. Mittels des oben beschriebenen Pro
zesses, der effektiv zu einer Aufweitung des Innendurchmessers der Ma
kroporen führt, kann man die Porendurchmesser so groß machen, das
nur noch der Ring 24 aus Si übrig bleibt. Auch andere Verfahren für diese
Aufweitung sind möglich, z. B. das kurzzeitige Ätzen in einem Kalilauge-
Bad (KOH-Bad). Das Innenloch des Rings 24 aus Si hätte nun einen
Durchmesser von ca. 0,4 Mikrometern bei einer Wanddicke von 100-300
nm. Die Grundfläche des Innenlochs ergibt sich damit zu 1,25 E-13 mm2.
Pro Mikrometer Länge (wenige Mikrometer bis einige 100 Mikrometer lang)
der Röhre aus Si ergibt sich damit ein Füllvolumen von 1,25 E-10 Mikro
litern. Durch die enorme mechanische Festigkeit von Si ist die Verwen
dung als Kanüle möglich.
Solche Röhren lassen sich sehr dicht anordnen. Packt man sie so dicht,
dass sie sich gerade nicht berühren, so lassen sich ca. 500 Mio davon auf
einem 4" Substrat anordnen. Eine derartige Anordnung ist in den Fig. 5
und 6 zu sehen. In diesem Beispiel werden dünnwandige Kapillargefäße
mit folgenden Eigenschaften gezeigt:
Außendurchmesser ca. 2 µm
Wanddicke ca. 0,75 µm
Höhe d. h. Wandhöhe = Länge < 0,1 mm.
Vorteil dieser Strukturen:
exakt definierter Füllvolumen von 0,5 pikoliter/µm Höhe,
mech Stabilität, da Silizium, leitfähig.
Außendurchmesser ca. 2 µm
Wanddicke ca. 0,75 µm
Höhe d. h. Wandhöhe = Länge < 0,1 mm.
Vorteil dieser Strukturen:
exakt definierter Füllvolumen von 0,5 pikoliter/µm Höhe,
mech Stabilität, da Silizium, leitfähig.
Die Fig. 7 zeigt der Stirnansicht einer Gitteranordnung von Makroporen
12 in einem Grundkörper 10, welche nach dem oben beschriebenen Ver
fahren hergestellt sind, wie in allen hier beschriebenen Beispielen. Die in
einander übergehende porenfreie Bereiche 30, 32, 34, . . . 56 bilden gerade
Wandabschnitte der erwünschten Struktur, d. h. der Struktur die nach
dem Ätzverfahren zur Entfernung des makroporösen Materials verbleibt
und die Querschnittsform der fertigen Struktur definiert. Das Ätzverfahren
zur Entfernung des makroporösem Materials kann nach einem der zwei
im Zusammenhang mit dem Beispiel der Fig. 4 beschriebenem Verfahren
erfolgen, dies gilt auch für alle hier beschriebenen Beispiele. Die Struktur
der Fig. 7 hat wie beim Beispiel 4 und bei den nachfolgenden Beispielen
ihre Längserstreckung senkrecht zur Ebene der Zeichnung.
Man merkt, daß die einzelne Wandabschnitte 30 bis 56 nicht alle die glei
che Dicke aufweisen. Der Bereich 36 ist nämlich dicker ausgeführt als die
andere Bereiche. Die Struktur gemäß Fig. 7 kann bspw. als mikromecha
nischer Stützpfeiler betrachtet werden.
Man merkt außerdem, daß in Fig. 7, wie in den anderen bisherigen Figu
ren, die Makroporen in Stirnansicht entsprechend einem hexagonalen
Gitter angeordnet sind. Dies hat den Vorteil, daß die Porenwanddicken
zumindest im wesentlichen gleich bleibt.
Es ist jedoch nicht zwangsläufig notwendig die Makroporen entsprechend
einem hexagonalen Gitter anzuordnen. Die Fig. 8 zeigt als eine mögliche
Alternative die Anordnung der Makroporen gemäß einem quadratischem
Gitter. Außerdem zeigt die Fig. 8 wie durch gezielte Wahl der porenfreien
Bereiche zwei konzentrische Rohre 60 und 62 hergestellt werden kön
nen, die aus gekrümmten Wandabschnitten gebildet sind. Hier werden
auch gerade Wandabschnitte 64 in die Struktur eingebaut um das innere
Rohr 62 konzentrisch zum äußeren Rohr 60 zu halten.
Auch hier zeigen die porenfreie Bereiche 60,62 und 64 den Querschnitt
der fertigen Struktur nach dem Wegätzen des makroporösen Materials.
Schließlich zeigt die Fig. 9 die Herstellung einer weiteren im Querschnitt
unregelmäßige Struktur mit gekrümmten und geraden Wandabschnitten
70 bzw. 72,74 bis 86 mit verschiedenen Wanddicken. Auch hier sind die
Makroporen gemäß einem quadratischem Gitter angeordnet.
Es soll auch darauf hingewiesen werden, daß die Makroporen 12 nicht
unbedingt einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen müssen, sondern
auch andere Querschnitte - vor allem im Bereich zwischen kreisrund und
quadratisch aufweisen können.
Zusammenfassend kann gesagt werden, das die Erfindung auf folgendem
Lösungsansatz basiert:
Ausnützung der Anisotropie, die durch das elektrochemische Wachsen von geordneten Makroporen in Silizium erzielt werden kann. Durch geziel tes Auslassen vorbestimmten Porenreihen (Lithographie) werden "Wände aus Silizium", umgeben von Makroporen, erzeugt (Fig. 1 und 2).
Ausnützung der Anisotropie, die durch das elektrochemische Wachsen von geordneten Makroporen in Silizium erzielt werden kann. Durch geziel tes Auslassen vorbestimmten Porenreihen (Lithographie) werden "Wände aus Silizium", umgeben von Makroporen, erzeugt (Fig. 1 und 2).
Durch Aufweitung der Poren kann man einen Zustand erreichen, in dem
nur noch die "Wände aus Silizium" bleiben (Fig. 3) Der Verlauf der Wände
ist lediglich durch Photolithographie definiert. Dies ermöglicht, nahezu
beliebige Strukturen aus dünnwandigem Silizium zu realisieren.
Besonders wichtig ist, dass man erfindungsgemäß
- - mit geringem technologischem Aufwand wandartige Strukturen in Si mit hohem Aspektverhältnis realisieren kann,
- - gerade und gekrümmte Platten realisieren kann und
- - dünne Röhren (< 1 Mikrometer Außendurchmesser und wenige 100 nm Wandstärke) mit exakt definiertem Volumen pro Mikrometer Länge bauen kann.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung von Strukturen mit relativ kleiner Wand
dicke und relativ großer Wandhöhe in leitenden Materialien, insbe
sondere Halbleiter, vorzugsweise Si, wobei man in einem Grundkör
per in an sich bekannter Weise ein Muster von länglichen Makropo
ren herstellt mit einer Längserstreckung in Höhenrichtung der je
weiligen Struktur, Bereiche des Grundkörpers mit der Gestalt der
jeweils erwünschten Struktur porenfrei beläßt und anschließend in
einem weiteren Ätzprozeß das poröse Material entfernt und hier
durch die erwünschte Struktur erhält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Struktur in n-Typ Si hergestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Länge der länglichen Makroporen derart gewählt wird, daß die
Struktur eine Wandhöhe aufweist, deren Höhenerstreckung ein
Mehrfaches und vorzugsweise ein Vielfaches und insbesondere mehr
als das Zehnfache der Wanddicke beträgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß sämtliche Querschnitte der Struktur senkrecht
zu der Wandhöhenrichtung zumindest im wesentlichen gleich sind.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Wände der Struktur aus mehreren geraden
Wandabschnitten, aus mehreren gekrümmten Wandabschnitten
oder aus einer Kombination aus geraden und gekrümmten Wandab
schnitten besteht.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Makroporen mit Querabmessungen im Be
reich zwischen 0,2 µm und 20 µm hergestellt werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Wanddicke der Struktur im Bereich von ei
nem Bruchteil des Porenabstandes bis etwa das Dreifache des Po
renabstandes hergestellt wird, wobei der Porenabstand als der Mit
tenabstand der Poren des regelmäßigen Porenmusters zu verstehen
ist und vorzugsweise im Bereich zwischen etwa 1 µm und 60 µm
liegt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Makroporen mit Querabmessungen und Po
renabständen hergestellt werden, die so gewählt werden, daß das
Material zwischen zwei benachbarten Poren eine Breite, d. h. eine
Porenwanddicke, aufweist, die in etwa gleich groß oder kleiner ist
als der Porendurchmesser.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Makroporen im Querschnitt eine Gestalt auf
weisen, die zumindest im wesentlichen zwischen der Form eines
Kreises und der eines Quadrats liegt.
10. Struktur, welche nach einem der vorhergehenden Ansprüche herge
stellt ist.
11. Struktur, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche
hergestellt, bestehend aus aneinander angeschlossenen Wandab
schnitten mit geradliniger und/oder gekrümmter Form und mit ei
ner Wandhöhe, die mindestens das Zehnfache, vorzugsweise minde
stens das Zwanzigfache der Wanddicke beträgt, wobei alle Quer
schnitte der Struktur senkrecht zur Wandhöhenrichtung zumindest
im wesentlichen die gleiche Form und Abmessungen aufweisen.
12. Struktur nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus
n-Typ Si besteht.
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DE1999126769 DE19926769A1 (de) | 1999-06-13 | 1999-06-13 | Verfahren zur Herstellung von dünnwandigen Strukturen in leitenden Materialien und nach dem Verfahren hergestellte Strukturen |
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DE1999126769 DE19926769A1 (de) | 1999-06-13 | 1999-06-13 | Verfahren zur Herstellung von dünnwandigen Strukturen in leitenden Materialien und nach dem Verfahren hergestellte Strukturen |
Publications (1)
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ID=7910990
Family Applications (1)
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 1999-06-13 DE DE1999126769 patent/DE19926769A1/de not_active Withdrawn
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