DE19651029C2 - Kalibrierstandard für Profilometer und Herstellverfahren - Google Patents
Kalibrierstandard für Profilometer und HerstellverfahrenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Kalibrierstandards, die
vorzugsweise zur Kalibrierung von Profilometern und in
Kraftmikroskopen (atomic force microscopes und scanning probe
microscopes) eingesetzt werden, und auf ein Verfahren zur
Herstellung solcher Kalibrierstandards.
Für Profilometer und Kraftmikroskope sind Stufenhöhenstandards
im Einsatz, die üblicherweise aus einem Zwei-Schicht-System
bestehen. Die bekannten Stufenhöhenkalibrierstandards bestehen
aus einer Stufe aus Siliziumdioxid auf Silizium oder aus einer
Stufe aus Metall auf Glas.
Beim Einsatz solcher Stufenhöhenkalibrierstandards in z. B.
mechanischen Profilometern wird die Oberfläche mit einer
Diamantspitze abgerastert. Die Auflagekraft liegt hierbei im
Bereich von 10-3 bis 10-5 pond. Die Diamantspitze
hinterläßt in allen Oberflächen mehr oder weniger feine
bzw. feinste Kratzer. Besteht nun die Stufe eines
Stufenhöhenkalibrierstandards aus verschiedenen Materialien,
so hinterläßt die Diamantnadel in den verschiedenen
Materialien unterschiedlich tiefe Kratzer. In Abhängigkeit von
der zur Eichung des Kalibrierstandards gewählten Eichmethode
kann dies zu Meßfehlern von einigen zig Nanometern führen.
Wird ein solcher Stufenhöhenkalibrierstandard in
Kraftmikroskopen eingesetzt, so können aufgrund der
verschiedenen für den Standard verwendeten Materialien
ebenfalls Meßfehler entstehen. So sind z. B. die Oberflächen
von Siliziumdioxid und Silizium hydrophil bzw. hydrophob und
diese Eigenschaft kann bei der Wechselwirkung zwischen der
Spitze des Kraftmikroskops und der jeweiligen Oberfläche des
Kalibrierstandards ebenfalls zu Meßfehlern im Bereich einiger
Nanometer führen.
Die bekannten Stufenhöhenstandards bestehen zudem aus nur
einer Stufe und können somit nicht gleichzeitig als
Linearitätsstandard für die Eichung der z-Achse von
Profilometern verwendet werden.
In U.S. Patent 5,278,028 ist ein Verfahren zur Herstellung
von binären Fresnellinsen mit mehrfach diskreter Phase
beschrieben. Die Fresnellinsen sind als Zwei-Schicht-System
ausgebildet mit einer mehrstufigen Struktur aus ätzbarem
Material auf einem glatten, durch Ätzen nicht angreifbaren
Substrat. Die mehrstufige Struktur wird in Anwendung der
bekannten Halbleiterherstellverfahren gefertigt, wobei zur
Ausbildung jeder einzelnen Stufe jeweils ein
Photolithographieschritt mit einer Photomaske durchgeführt
wird. Dies erfordert einen Justageprozeß, damit die
aufeinanderfolgenden Maskenmuster mit der notwendigen
Präzision und unter Einhaltung der zugelassenen Toleranz in
das ätzbare Material übertragen werden können.
Aus FR-A-2 703 448 ist ein Kalibrierstandard für Profilmeter
bekannt, der mehrere, mikromechanisch ausgebildete Stufen
gleicher Stufenhöhe h aufweist und aus genau einem
(polymeren) Material besteht.
EP-A-0 623 805 beschreibt ein Verfahren zur Ausbildung
mehrerer nebeneinanderliegender Stufen bei einem
Kalibrierstandard.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen
Kalibrierstandard bereitzustellen, der die genannten
Meßfehler nicht zeigt und der kostengünstig zu fertigen ist.
Dieses Problem wird durch den erfindungsgemäßen
Kalibrierstandard des Anspruch 1 sowie durch das Verfahren zu
dessen Herstellung nach Anspruch 7 gelöst.
Der erfindungsgemäße einstufige Kalibrierstandard ist aus nur
einem Material gefertigt. Die Spitze eines Profilometers oder
eines Kraftmikroskops wechselwirkt im gesamten
Oberflächenbereich und im Bereich der Stufe des
Kalibrierstandards mit demselben Material. Dies erhöht die
Meßgenauigkeit erheblich und vereinfacht das
Herstellverfahren, da außer einer maskierenden Schicht keine
weitere Schicht auf dem den Kalibrierstandard bildenden
Substrat aufzubringen ist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen dargelegt.
Besonders vorteilhaft ist es, einen Kalibrierstandard mit
einem Mehrfachstufensystem bestehend aus mehreren Stufen
gleicher Stufenhöhe bereitzustellen. Ein derartiger
Kalibrierstandard kann zusätzlich als Linearitätsstandard für
die Eichung der z-Achse von Profilometern verwendet werden.
Die Erfindung wird nun ausführlich mittels eines
Ausführungsbeispiels beschrieben unter Bezugnahme auf die
Abbildungen, die im einzelnen folgendes darstellen:
Fig. 1c) zeigt in schematischer Querschnittsdarstellung
den erfindungsgemäßen Kalibrierstandard und
Fig. 1a)-1c) die zu seiner Herstellung notwendigen
wichtigsten Verfahrensschritte
Fig. 2 ist ein schematischer Querschnitt durch eine
bevorzugte Ausführungsform des
Kalibrierstandards und
Fig. 3a)-3g) zeigen die zur Herstellung der
in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform
erforderlichen Verfahrensschritte.
Fig. 4 ist ein schematischer Querschnitt durch eine
weitere Ausführungsform des Kalibrierstandards.
Der in Fig. 1c) dargestellte Kalibrierstandard hat eine oder
mehrere einfache Stufen mit definierter Stufenhöhe H. Die
Einfachstufen sind in dem Material des Kalibierstandards
ausgebildet. Bestens geeignet ist einkristallines Material, da
die Stufen mit mikromechanischen Methoden hergestellt werden.
Insbesondere Silizium ist hierfür besonders gut geeignet.
Je nach Anwendungsbereich des Kalibrierstandards kann die
Stufenhöhe H im Bereich von einigen wenigen Nanometern bis hin
zu einigen Mikrometern liegen. Die Stufenbreite wird ebenfalls
in diesem Bereich liegen.
Fig. 1a) zeigt ein Trägersubstrat 1 aus einkristallinem
Material, auf das eine maskierende Schicht 2 aufgebracht
wurde, die bereits eine mit den Methoden der Mikrofabrikation
erzeugte Öffnung 3 einer definierten Breite aufweist.
Unter Beibehalten der definierten Breite wird die Öffnung in
das Trägersubstrat übertragen bis zu einer definierten Tiefe
H, wie dies in Fig. 1b) dargestellt ist.
Zur Übertragung der Maskenstruktur in das Trägersubstrat sind
daher extrem gleichförmige und hochselektive Ätzprozesse
erforderlich. Geeignet sind z. B. alkalisches
kristallabhängiges Ätzen oder isotropes Ätzen in gepuffertem
Ammoniumfluorid. Insbesondere das isotrope Ätzen in
gepuffertem Ammoniumfluorid erlaubt es, aufgrund der extrem
geringen Ätzrate, Stufen mit Stufenhöhen H im Nanometerbereich
mit äußerster Präzision zu erzeugen.
Zur Ausbildung der Stufe kann auch ein Oxidationsschritt
sinnvoll sein, bei dem die von der Maskenöffnung 3 definierte
freie Oberfläche des Substrats 1 oxidiert und das gebildete
Oxid anschließend entfernt wird.
In Abhängigkeit von der Wahl des Ätzprozesses ist für die
maskierende Schicht 2 das geeignete Material auszuwählen.
Hierbei kommen Materialien wie Fotolack, Siliziumdioxid,
Siliziumnitrid oder Metalle in Frage.
Mit extrem gleichförmigen und hochselektiven Ätzprozessen
lassen sich über den nutzbaren Bereich des Kalibrierstandards
von einigen mm2 Gleichförmigkeiten in der Stufenhöhe H von
kleiner als 5‰ erzielen.
Nach dem Erzeugen der Stufe im Trägersubstrat wird die
maskierende Schicht entfernt.
Fig. 2 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform des
Kalibrierstandards mit einem Mehrfachstufensystem. Dieses
Mehrfachstufensystem im Trägersubstrat 1 wird gebildet aus
mehreren Stufen gleicher Stufenhöhe H. Die Stufen können die
gleiche oder auch unterschiedliche Breiten aufweisen.
Die wesentlichen Herstellschritte für den Kalibrierstandard
mit dem Mehrfachstufensystem sind in Fig. 3a) bis 3g)
dargestellt.
In Fig. 3a) ist das Trägersubstrat 1, belegt mit einer
maskierenden Schicht 2 ausreichender Dicke und mit einer
Öffnung 3 definierter Breite B1, zu sehen.
Mit den gleichen Methoden wie bei der Herstellung des
Einfachstufenstandards bereits beschrieben wird die Öffnung
unter Beibehalten der definierten Breite B1 in das
Trägersubstrat 1 übertragen bis zu einer definierten Tiefe H,
wie dies in Fig. 3b) dargestellt ist.
Für das Übertragen der Maskenöffnung in das Substrat sollte
idealerweise ein sehr hochselektiver Prozeß gewählt werden,
damit die maskierende Schicht 2 während dieses Prozeßschritts
nichts oder möglichst wenig von ihrer ursprünglichen
Schichtdicke verliert.
Im Anschluß daran wird die Öffnung in der maskierenden Schicht
verbreitert auf eine Breite B2, sodaß angrenzend an die
bereits freie Oberfläche des Trägersubstrats im Bereich der
Maskenöffnung ein weiteres Stück der Substratoberfläche
freigelegt wird, Fig. 3c). Zur Verbreiterung der Maskenöffnung
eignet sich das isotrope Schrumpfen der Maske, bei dem
allerdings auch die Maskendicke abnimmt.
In Fig. 3d) ist die breitere zweite Öffnung unter Beibehalten
ihrer Breite B2 bis zu der definierten Tiefe H in das
Trägersubstrat übertragen worden und simultan wurde erneut die
erste Öffnung unter Beibehalten ihrer definierten ersten
Breite B1 bis zu der definierten Tiefe H in das Trägersubstrat
übertragen. Somit ist in Fig. 3d) ein Mehrfachstufensystem mit
zwei Stufen gleicher Stufenhöhe H entstanden.
Die Verfahrensschritte Verbreitern der Öffnung in der
maskierenden Schicht und Übertragen dieser verbreiterten
Öffnung in das Trägersubstrat können nun so oft wiederholt
werden, bis in dem Mehrfachstufensystem die gewünschte Anzahl
von Stufen gleicher Stufenhöhe ausgebildet ist. In Fig. 3e)
bis 3g) sind beispielhaft Mehrfachstufensysteme mit drei, vier
und fünf Stufen dargestellt.
Die während der mehrfachen Verbreiterung der Maskenöffnung in
ihrer Dicke ständig geschrumpfte Restmaskenschicht wird nach
dem letzten Übertragungsschritt entfernt und es entsteht der
in Fig. 2 gezeigte Kalibrierstandard mit einem
Mehrstufensystem.
Wie aus der in den Fig. 3a) bis 3g) dargestellten Prozeßfolge
ersichtlich, wird für die Herstellung einer Vielzahl von
Stufen in dem mehrstufigen System nur eine einzige, einmal auf
das Trägersubstrat aufgebrachte Maskierungsschicht benötigt.
Dieses Verfahren ist somit wesentlich weniger aufwendig und
kostengünstiger im Vergleich zu Verfahren, die für die
Erstellung jeder Stufe jeweils einen eigenen
Photolithographieschritt erfordern.
Ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens ergibt sich unmittelbar
aus der Verwendung nur einer einzigen Maskierungsschicht, da
hiermit gewährleistet ist, daß die in das Trägersubstrat zu
übertragenden Öffnungen sich selbstjustierend zueinander
ausbilden und aufwendige Justageschritte nicht erforderlich
sind.
Zu beachten ist allerdings, daß die maximal mögliche
Maskendicke für die Breite der Stufen begrenzend ist.
Die in Fig. 4 dargestellte Ausführungsform läßt sich leicht
herstellen, indem das nach den in Fig. 3a) bis 3g) gezeigten
Prozeßschritten im Trägersubstrat erzeugte Mehrstufensystem
mit einem geeigneten Material gefüllt und das Trägersubstrat
entfernt wird.
Solche Kalibrierstandards mit Mehrstufensystem eignen sich
wegen der exakt gleichen Stufenhöhe H aller ihrer Stufen
hervorragend als Linearitätsstandard. Die möglicherweise
unterschiedliche Breite der Stufen kann durch Variationen
beim Verbreiterungsprozeß entstehen, ist aber ohne Bedeutung
für die Meßgenauigkeit der Linearitätsstandards.
Falls neben der Gleichmäßigkeit der Stufenhöhe auch noch
deren absolute Höhe genau bekannt ist, so können diese
Kalibrierstandards als kombinierte Standards für die
Linearität und den z-Hub, z. B. eines Profilometers, verwendet
werden.
Nach Bedarf können die verschiedenen Ausführungsformen der
Kalibrierstandards gleichmäßig mit einem weiteren Material
beschichtet werden. Für den Einsatz des Kalibrierstandards
z. B. in einem Rastertunnelmikroskop wäre eine leitfähige
Schicht wünschenswert, z. B. aus Metall oder Graphit. Für den
Einsatz des Kalibrierstandards in einem Profilometer mit
Diamantnadel wäre hingegen z. B. eine diamantartige
Kohlenstoffschicht vorzuziehen, die ein günstiges
tribologisches Verhalten zeigt und die Lebensdauer des
Standards verlängert.
Bei der Beschichtung ist darauf zu achten, daß die
Schichtdickenverteilung über die gesamte nutzbare Oberfläche
der Kalibrierstandards konstant ist.
Claims (12)
1. Kalibrierstandard für Profilometer
mit einem Mehrfachstufensystem gebildet aus mehreren
treppenförmig angeordneten Stufen gleicher Stufenhöhe H,
wobei die Stufen mikromechanisch in dem aus genau einem
Material bestehenden Kalibrierstandard (1) ausgebildet
sind und wobei das Material für den Kalibrierstandard
einkristallines Material ist.
2. Kalibrierstandard nach Anspruch 1, wobei das
einkristalline Material Silizium ist.
3. Kalibrierstandard für Profilometer nach Anspruch 1
wobei alle Stufen die gleiche Breite aufweisen.
4. Kalibrierstandard für Profilometer nach einem der
Ansprüche 1 bis 3
wobei der Kalibrierstandard gleichmäßig beschichtet ist.
5. Kalibrierstandard für Profilometer nach Anspruch 4
wobei das Material für die gleichmäßige Beschichtung
elektrisch leitfähige Schichten, z. B. Metall oder
Graphit, und Schichten mit tribologisch günstigen
Eigenschaften, z. B. diamantartigen Kohlenstoff, umfaßt.
6. Kalibrierstandard für Profilometer nach einem der
Ansprüche 1 bis 5
wobei die Stufenhöhe H im Bereich von einigen Nanometern
bis einigen Mikrometern liegt.
7. Verfahren zur Herstellung eines Kalibrierstandards, das
die folgenden Schritte umfaßt:
- a) Bereitstellen eines Trägersubstrats (1) aus einem kristallinen Material
- b) Aufbringen einer maskierenden Schicht (2) auf das Trägersubstrat (1)
- c) Ausbilden einer ersten Öffnung (3) definierter erster Breite B1 in der maskierenden Schicht (2)
- d) Übertragen dieser ersten Öffnung (3) unter Beibehalten der definierten ersten Breite B1 bis zu einer definierten Tiefe H in das Trägersubstrat (1)
- e) Verbreitern der ersten Öffnung in der maskierenden Schicht (2)
- f) Übertragen der verbreiterten zweiten Öffnung unter Beibehalten der zweiten Breite B2 bis zu der definierten Tiefe H in das Trägersubstrat (1) und simultan erneutes Übertragen der ersten Öffnung unter Beibehalten der definierten ersten Breite B1 bis zu der definierten Tiefe H in das Trägersubstrat (1)
- g) Wiederholen der Schritte e) und f) so oft, bis die gewünschte Anzahl von Öffnungen unterschiedlicher Breite B und definierter Tiefe H in das Trägersubstrat (1) übertragen ist.
- h) Entfernen der maskierenden Schicht (2).
8. Verfahren zur Herstellung des Kalibrierstandards nach
Anspruch 7
wobei das Material des Trägersubstrats (1)
einkristallines Silizium ist und das Material für die
maskierende Schicht (2) Fotolack, Siliziumdioxid,
Siliziumnitrid und Metalle umfaßt.
9. Verfahren zur Herstellung des Kalibrierstandards nach
Anspruch 7 oder 8
wobei Schritt d) und Schritt f) durch extrem
gleichförmiges und hochselektives Ätzen, wie z. B.
alkalisches kristallabhängiges Ätzen oder isotropes
Ätzen in gepuffertem Ammoniumfluorid, ausgeführt werden.
10. Verfahren zur Herstellung des Kalibrierstandards nach
einem der Ansprüche 6 bis 9
wobei Schritt e) durch isotropes Schrumpfen ausgeführt
wird.
11. Verfahren zur Herstellung des Kalibrierstandards nach
einem der Ansprüche 6 bis 9
wobei nach Schritt h) zusätzlich folgender Schritt
ausgeführt wird:
- a) gleichmäßiges Beschichten des nach den Schritten a) bis h) hergestellten Kalibrierstandards.
12. Verwendung des Kalibrierstandards nach einem der
Ansprüche 1 bis 6 als kombinierten Standard für die
Bestimmung der Linearität und des Hubes eines
Profilometers in der z-Richtung.
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