DE19926101A1 - Anordnung zur Fehlerkompensation bei der Umsetzung von Hochfrequenzsignalen ins Basisband - Google Patents
Anordnung zur Fehlerkompensation bei der Umsetzung von Hochfrequenzsignalen ins BasisbandInfo
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Abstract
Zur Fehlerkompensation bei der Umsetzung von Hochfrequenzsignalen ins Basisband, bei der das Hochfrequenzsignal oder ein davon abgeleitetes Zwischenfrequenzsignal nach Aufspaltung in I- und Q-Komponenten digitalisiert wird, werden die digitalisierten Signale der I- und Q-Zweige einem zweikanaligen adaptiven Filter zugeführt und während Signalpausen, in denen kein umzusetzendes Hochfrequenzsignal anliegt, wird vor der I/Q-Komponentenaufspaltung ein Testsignal eingespeist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Fehlerkompensation bei der Umsetzung von
Hochfrequenzsignalen ins Basisband.
Bei Breitbandempfängern wie Spektrum-, Vektor- oder Netzwerkanalysatoren wird zur
Vermeidung von Spiegelempfangsstellen das sogenannte Homodyn-Prinzip angewendet,
bei dem die auszuwertenden Eingangssignale entweder von einer Zwischenfrequenz
oder direkt von der Empfangsfrequenz in das Basisband der Zwischenfrequenz Null
umgesetzt werden. Bei dieser Basisbandumsetzung in einen I (Inphase)-Zweig und einen
Q (Quadratur)-Zweig treten störende Fehler in Form von Gleichspannungs-Offsets der
Basisbandkomponenten sowie Phasenfehler zwischen den für die I/Q-Umsetzung
benutzten Lokaloszillatorsignalen auf. Solche Fehler können zwar durch IQ-Mischung
auf einer Zwischenfrequenz mit anschließender Digitalisierung vermieden werden,
jedoch sind hierfür mehrere Frequenzumsetzungen und sehr schnelle A/D-Wandler
erforderlich.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Anordnung aufzuzeigen, mit der solche Fehler bei
der Umsetzung von Hochfrequenzsignalen ins Basisband auch dann vermieden werden,
wenn die Auftrennung in I/Q-Zweige durch Mischung ins Basisband oder auf eine sehr
niedrige ZF mit anschließender Digitalisierung erfolgt.
Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Anordnung laut Oberbegriff des
Hauptanspruches durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Gemäß der Erfindung werden durch einfaches Nachschalten eines an sich bekannten
digitalen adaptiven Filters und durch das periodische Einspeisen eines Testsignals in
Signallücken des eigentlichen auszuwertenden Hochfrequenzsignals oder in Meßpausen
die erwähnten Phasenfehler zwischen den zur I/Q-Umsetzung benutzten
Lokaloszillatorsignalen und auch die erwähnten störenden Gleichspannungs-Offsets
kompensiert, wobei trotzdem ein sehr einfacher und preiswerter A/D-Wandler benutzt
werden kann, da die I/Q-Umsetzung und A/D-Wandlung ja im Basisband bzw. bei
einer sehr niedrigen Zwischenfrequenz erfolgt. Der Aufbau und die Wirkungsweise
solcher adaptiver Filter ist bekannt und wird beispielsweise beschrieben in den
Seminarunterlagen der Carl-Cranz-Gesellschaft von Professor Dr. W. Rupprecht,
"Neue Verfahren für Entzerrung und Detektion von Digitalsignalen". Durch das
Einfügen von geeigneten Testsignalen in den normalen Meßablauf kann das adaptive
Filter so abgeglichen werden, daß die erwähnten Fehler ein Minimum sind. Bei
Meßgeräten wie Spektrum-, Vektor- oder Netzwerkanalysatoren, die eine solche
Basisbandumsetzung der Meßsignale benutzen, kann dadurch die Meßgenauigkeit
wesentlich erhöht werden. Das adaptive Filter gleicht sich während der Einspeisung des
Testsignals selbst ab und nach diesem Abgleich werden die Koeffizienten des adaptiven
Filter bis zum nächsten Abgleich festgehalten und bleiben auch während der dazwischen
wieder eingespeisten Meßsignale wirksam. Die Einspeisung des Testsignals ist
beispielsweise bei einem Spektrumanalysator während des Rücklaufs des ersten
Überlagerungsoszillators nach Abschluß einer Messung möglich oder während
vorbestimmter Haltepunkte im Meßablauf des Überlagerungsoszillators, wie dies bei
Synthesizern mit schrittweiser Weiterschaltung der Fall ist. Je nach Einspeisepunkt des
Testsignals ist nur erforderlich, daß die Frequenz des Testsignals unter Umständen im
Frequenzbereich des Empfängers abstimmbar ist.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand schematischer Zeichnungen an einem
Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Fig. 1 zeigt das Prinzipschaltbild eines Spektrumanalysators, bei dem das zu
analysierende Eingangssignal RF nach Durchlaufen eines Eingangsfilters 1 in einem
Mischer 2 mittels eines in der Frequenz durchgestimmten ersten
Überlagerungsoszillators 3 auf eine relativ hohe Zwischenfrequenz ZF umgesetzt wird.
Der Eingangstiefpaß 1 dient zur Spiegelfrequenzunterdrückung. Das ZF-Signal
durchläuft ein ZF-Filter 6 und einen ZF-Verstärker 7 und wird dann in einer
Basisbandsignalverarbeitungseinrichtung in einen I-Signalzweig und einen Q-
Signalzweig aufgeteilt. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind dazu zwei getrennte
Mischer 11 und 12 vorgesehen und ein zweiter Überlagerungsoszillator 13, der zwei in
der Frequenz gleiche jedoch gegenseitig um 90° phasenverschobene Signale LOi und
LOq mit der Frequenz f erzeugt. Die so in I- und Q-Komponenten aufgespaltenen
analogen Signale durchlaufen Tiefpaßfilter 14, 15 und Verstärker 16, 17 und werden
schließlich mit A/D-Wandler 18, 19 durch Abtastung mit einer Abtastfrequenz fa
digitalisiert.
Anstelle der Umsetzung des Eingangssignals RF in ein Zwischenfrequenzsignal ZF
könnte das Eingangssignal RF auch direkt in das I/Q-Basisband umgesetzt werden.
Anstelle von zwei getrennten Mischern 11 und 12 könnte auch ein I/Q-Mischer benutzt
werden, auch für die Digitalisierung könnte ein einziger A/D-Wandler benutzt werden,
dem die I- und Q-Komponenten alternativ zugeführt werden.
Gemäß der Erfindung ist hinter den A/D-Wandlern 18, 19 ein digitales zweikanaliges
adaptives Filter 20 angeordnet und die dieses adaptive Filter durchlaufenden
digitalisierten I- und Q-Komponenten werden erst anschließend in einer
Auswerteinrichtung 21 ausgewertet. Außerdem ist im Signalaufbereitungszweig vor
dem I/Q-Umsetzer 11, 12, 13 noch ein Schalter 4 vorgesehen, über welchen in der
einen Schaltstellung (Normalbetrieb) das ZF-Signal zum Ausgang durchgeschaltet wird.
In der anderen Schaltstellung wird während inaktiver Phasen des Meßgerätes,
beispielsweise während des Rücklaufs des ersten Überlagerungsoszillators 3, oder bei
ausgewählten Haltepunkten im Meßablauf dieses Oszillators, anstelle des ZF-Signals ein
Testsignal aus einem Testsignalgenerator 5 in den Signalaufbereitungszug eingespeist.
Der Schalter 4 und die Überlagerungsoszillatoren 3 und 13 werden durch eine zentrale
Steuereinrichtung 22 gesteuert.
Während der inaktiven Phasen des Analysators wird über den Schalter 4 das Testsignal
eingespeist und nach der I/Q-Umsetzung und der Digitalisierung wird hierdurch in
bekannter Weise das adaptive Filter abgeglichen. Die so während der Testphase
gewonnenen Abgleichkoeffizienten des adaptiven Filters werden bis zum nächsten
Abgleich festgehalten und dadurch werden über das adaptive Filter 20 eventuelle
Phasenfehler zwischen den Signalen LOi und LOq und auch eventuelle
Gleichspannungs-Offsets im I- und Q-Zweig kompensiert. Gleichzeitig wird auch
automatisch der Frequenzgang von I- und Q-Zweig kompensiert.
Obwohl durch das adaptive Filter 20 durch Rechnung die Phasenfehler wie erwähnt
automatisch ausgeglichen werden, hat es sich gemäß einer Weiterbildung der Erfindung
als vorteilhaft erwiesen, diesen Phasenfehler durch einen zusätzlichen gesonderten
Regelkreis auszuregeln. Dazu wird im adaptiven Filter 20 durch eine geeignete
Zusatzschaltung der Phasenfehler zwischen den beiden Signalen LOi und LOq
festgestellt und in Abhängigkeit von dieser Differenz wird ein Regelsignal erzeugt, mit
welchem unmittelbar über den gestrichelt angedeuteten Regelkreis 23 die Phasenlage
zwischen LOi und LOq geregelt wird, daß dieser Phasenfehler minimiert wird.
In gleicher Weise kann dies für den Gleichspannungsoffset vorgesehen werden, wie dies
Fig. 2 zeigt. Dazu ist im adaptiven Filter 20 wiederum eine Zusatzschaltung
vorgesehen, mit welcher diese Gleichspannungsoffsets in I- und Q-Zweigen festgestellt
wird. In Abhängigkeit von diesen Größen werden dann in der Zusatzschaltung
Kompensationssignale erzeugt, die über Addierer 24 und 25 in die I- und Q-Zweige vor
dem adaptiven Filter 20 hinzuaddiert werden und zwar im Sinne einer Kompensation
der Gleichspannungsoffsets.
Fig. 3 zeigt schematisch die bei der Basisbandumsetzung auftretenden typischen
Fehler, wie sie durch das adaptive Filter 20 kompensiert werden.
Das analoge Signal durchläuft die analogen Mischer 11 und 12, neben einer
unterschiedlichen Mischdämpfung kann eine Verfälschung durch nichtorthogonale
Mischsignale eintreten. In der weiteren analogen Verarbeitung (Filter 14, 15,
Verstärker 16, 17, A/D-Wandler 18, 19) können unterschiedliche Verstärkungen des I-
und Q-Kanals sowie ein Signalübersprechen vom I- auf den Q-Kanal bzw. umgekehrt
auftreten.
Die Abtastzeitpunkte an den A/D-Wandlern können leicht unterschiedlich sein, was zu
einem Fehler durch unterschiedliche Verzögerungen des I- und Q-Kanals führt.
Alle diese Fehler lassen sich gemäß Fig. 3 und 4 in einem Fehlermodell
zusammenfassen.
Ein geeignetes Testsignal m(t), das später als Optimierungszielfunktion des adaptiven
Filters dient, der Form
s(t) = m(t).ej(2π.fij)
wird von zwei idealen reellen Mischern in das Basisband gemischt. Unsymmetrien der
Mischer werden den Übersprech- und Verstärkungsfaktoren zugeschlagen.
Das Signal im I-Zweig wird zunächst mit dem reellen Verstärkungsfaktor ai
multipliziert, anschließend wird das mit bq bewertete Übersprechen des Q-Kanals und
eine reelle Offsetspannung oi addiert. Entsprechendes gilt für den Quadraturkanal Q.
Die Fehler durch Abtastung im I- und Q-Kanal sind in den Verzögerungselementen Ti
und Tq konzentriert, wobei nur die Differenz dieser Zeiten für die Verarbeitung von
weiterem Interesse ist. Für den interessierenden, tiefpaßgefilterten Anteil LP des
Mischspektrums gilt:
si = LP(s(t).cos(2π.fif))
bzw.
sq = LP(s(t).sin(2π.fif))
Die Offsetspannung oi, oq bzw. die Übersprechfaktoren ai, aq, bi, bq sind praktisch
nicht zeitvariant, da sie sich nur langsam über der Zeit ändern, die
Differenzverzögerung dtiq = Ti - Tq wird auf den I-Kanal konzentriert. Es ergibt sich
für die Signale am Ausgang des Basisbandmischers:
ri(t + dtiq) = si(t + dtiq).ai + sq(t + dtiq).bi + oi
bzw.
rq(t) = sq(t).aq + si(t).bi + oq
Mittels der bekannten Zielfunktion m(t) wird nach der Elimination des I/Q-Offsets oi
bzw. oq und der Differenz-Zeitverzögerung dtiq das komplexwertige adaptive Filter 20
so eingestellt, daß das Kanalübersprechen, die unterschiedlichen Verstärkungsfaktoren
der beiden Kanäle und die Differenz-Zeitverzögerung dtiq kompensiert werden. Der
I/Q-Offset kann beispielsweise durch eine einfache Mittelwertberechnung über das
Eingangssignal ermittelt werden, falls die Zielfunktion mittelwertfrei ist.
Mit dtiq → 0 und unter Vernachlässigung des Offsets läßt sich der Ausdruck auch
analytisch lösen.
Über:
ri(t) = si(t).ai + sq(t).bi
bzw.
rq(t) = sq(t).aq + si(t).bi
Mit dem geforderten Ausgangssignal des Filters 20
ergibt sich der bekannte Zusammenhang der Koeffizienten:
Im eingeschwungenen Zustand wird das adaptive Filter unter den erwähnten
Randbedingungen eine sehr einfache Struktur besitzen und aus rein reellen und nur
schwach zeitvarianten Koeffizienten bestehen.
Für den allgemeinen Fall werden die Filterkoeffizienten beispielsweise nach der LMS-
Methode (kleinster Mittelwert der quadratischen Fehler) oder durch direkte
Matrixinversion im Zeit- oder Frequenzbereich bestimmt.
Geeignete Testsignale für das beschriebene Verfahren sind z. B. ein einfacher
Cosinusträger mit einem Versatz df zur Mittenfrequenz fif
ftest = cos(2π.(fif + df))
oder ein Testsignal aus mehreren überlagerten Cosinusträgern.
Soll mittels des AF Amplituden- und Phasenfrequenzgang analoger Komponenten
entzerrt werden, ist ein Testsignal erforderlich, dessen Bandbreite mindestens die
gewünschte Kompensationsbandbreite umfaßt, beispielsweise komplex modulierte I/Q-
Signale oder Chirpsignale:
fchirp = cos(2π.(fif + df(t)))
Claims (6)
1. Anordnung zur Fehlerkompensation bei der Umsetzung von
Hochfrequenzsignalen ins Basisband, bei der das Hochfrequenzsignal oder ein davon
abgeleitetes Zwischenfrequenzsignal nach Aufspaltung in I- und Q-Komponenten
digitalisiert wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die digitalisierten Signale der I- und Q-Zweige einem zweikanaligen adaptiven
Filter (20) zugeführt werden und während Signalpausen, in denen kein umzusetzendes
Hochfrequenzsignal anliegt, vor der I/Q-Komponentenaufspaltung ein Testsignal (5)
eingespeist wird.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch eine Zusatzschaltung im adaptiven Filter (20) der Phasenfehler zwischen den
beiden Überlagerungsoszillatorsignalen (LOi und LOq) der I/Q-Komponentenumsetzung
festgestellt und davon ein Regelsignal zum unmittelbaren Ausregeln dieses
Phasenfehlers bei der Erzeugung dieser Überlagerungsoszillatorsignale (LOi und LOq)
erzeugt wird.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch eine Zusatzschaltung im adaptiven Filter (20) die Gleichspannungs-Offsets im
I- und Q-Zweig festgestellt und davon Kompensationssignale zum unmittelbaren
Kompensieren dieser Offsetfehler in den beiden I/Q-Zweigen erzeugt werden.
4. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Testsignal ein einfaches Sinussignal benutzt wird.
5. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Testsignal aus mehreren überlagerten Sinussignalen besteht.
6. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Testsignal ein komplex moduliertes I/Q-Signal oder Chirpsignal ist.
Priority Applications (1)
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DE1999126101 DE19926101B4 (de) | 1999-06-08 | 1999-06-08 | Anordnung zur Fehlerkompensation bei der Umsetzung von Hochfrequenzsignalen ins Basisband |
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ID=7910553
Family Applications (1)
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