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Drehflügler mit einer Zelle, an der
ein Hauptrotor und ein Heckausleger für einen Heckrotor gelagert
sind Die Erfindung bezieht sich auf einen Drehflügler mit einer Zelle, an der
ein um eine etwa vertikale Rotorachse umlaufender Hauptrotor und
ein Heckausleger für
einen um eine etwa horizontale Rotorachse umlaufenden Heckrotor
gelagert sind, wobei ein von dem umlaufenden Hauptrotor hervorgerufener
Rotorstrahl auf den Heckausleger trifft.
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Drehflügler ist der Oberbegriff, unter
den vorwiegend Hubschrauber aber prinzipiell auch solche Drehflügler mit überwiegend
passivem Antrieb des Hauptrotors durch horizontale Anströmung fallen,
die beispielsweise mit horizontal ausgerichteten Strahltriebwerken
angetrieben werden. Bei einem Hubschrauber ohne zusätzliche
horizontal ausgerichtete Triebwerke wird für den Vortrieb die Rotorachse
bzw. der ganze Hubschrauber mit der Zelle nach vorne verkippt. Insofern
ist der vertikale Verlauf der Rotorachse hier nicht als starre Angabe
zu verstehen.
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Hubschrauber zeichnen sich aufgrund
ihrer Fähigkeit
zum Schwebe- und
Vertikalflug durch ein vielfältiges
Einsatzspektrum aus. Diesen Vorteilen stehen jedoch auch Nachteile
gegenüber,
zu denen ein hohes Vibrationsniveau im Inneren der Zelle eines Hubschraubers
zählt.
Dieses Vibrationsniveau führt
neben dem bei Hubschraubern bekannt hohen Lärmniveau zu einer erheblichen
Belastung des Piloten und etwaiger Passagiere. Insbesondere bei
Rettungseinsätzen
und Krankentransporten wirken sich die Vibrationen nachteilig auf
den Patienten aus und schränken
somit auch die Einsatzbreite des Hubschraubers im medizinischen
Bereich wesentlich ein. Neben diesen Einschränkungen im Einsatzbereich führen die
Vibrationen auch zu einem erhöhten
strukturellen Verschleiß und
damit verbunden zu einem hohen Wartungsaufwand bei Hubschraubern.
Eine Vibrationsminderung hat daher einen direkten Einfluß auf die
Wirtschaftlichkeit des Einsatzes von Hubschraubern.
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Das Strömungsfeld um einen Drehflügler ist im
wesentlichen durch die induzierte Strömung, d. h. den Rotorstrahl
des Hauptrotors charakterisiert. Ein spezielles Problem in diesem
Zusammenhang sind die sich von dem Heckausleger ablösenden Wirbel. Diese
Wirbelablösungen
können
Querschwingungen zunächst
des Heckauslegers erzwingen, wenn sich hinter bzw. unter dem Heckausleger
eine sogenannte Kármánnsche
Wirbelstraße
ausbildet. Über
die Anbindung des Heckauslegers an die Zelle werden durch die Querschwingungen
des Heckauslegers Schwingungen der Zelle angeregt. Im Fall der sogenannten
Selbststeuerung können
auch Querbiegeeigenformen der Gesamtstruktur aus Zelle und Heckausleger
angeregt werden die neben einer Reduktion des Flugkomforts eine
erhebliche Strukturbelastung darstellen.
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Die maßgebliche Kennzahl für das oben
angesprochene Phänomen
der Selbststeuerung ist die sogenannte STROUHAL-Zahl S = fk D/u, wobei fk die Frequenz
der sich ablösenden
Wirbel, D der Durch messer der quer angeströmten Struktur und u die Strömungsgeschwindigkeit
ist. Die STROUHAL-Zahl ist abhängig
von der REYNOLDS-Zahl. Nähert
sich die Frequenz fk der Eigenfrequenz fe einer Querschwingungseigenform des Heckauslegers,
entstehen bei kleiner Dämpfung
große
Ausschläge.
Dieses Phänomen
ist bei quer angeströmten
Zylindern bekannt und beispielsweise in Hapel, H.-H.: "Festigkeitsanalyse
dynamisch beanspruchter Offshore Konstruktionen", Vieweg-Verlag, 1990 beschrieben. Ein
in Wirbelresonanz schwingender Zylinder schwingt auch dann mit derselben
Amplitude weiter, wenn die Anströmgeschwindigkeit
geringfügig wächst oder
abnimmt. Das heißt,
in einem schmalen Frequenzgang in der Umgebung seiner Resonanzfrequenz
wird die Frequenz der sich ablösenden
Wirbel nicht von der Höhe
der Anströmgeschwindigkeit sondern
von dem schwingenden Zylinder selbst bestimmt. Dieses Phänomen wird
im speziellen mit Selbststeuerung bezeichnet. Sie führt zu einer
zusätzlichen
Stabilisierung der Resonanzschwingung, was auch als LOCK-IN Phänomen bezeichnet
wird. Aufgrund der Selbststeuerung können bei schwingenden Zylindern
auch im überkritischen
REYNOLDS-Bereich
zwischen dem unterkritischen Bereich und dem transkritischen Bereich
regelmäßige Wirbelablösungen auftreten,
was bei starren Strukturen nicht auftritt. Die spezielle wechselweise
Ablösung
von Einzelwirbeln auf beiden Seiten eines quer angeströmten schwingenden
Zylinders tritt bei typischen STROUHAL-Zahlen von 0,2 und REYNOLDS-Zahlen
im Bereich 2,5·106 < Re < 5·106 (überkritischer
Bereich) auf. Die Querschwingungen des Heckauslegers eines Drehflüglers sind
stark durch das Phänomen
der Selbststeuerung geprägt. Die
wirbelinduzierten Querbiegemomente weisen als Frequenzanteile im
Falle der Selbststeuerung die erste Querbiegeeigenform des Drehflüglers und
im Falle ohne Selbststeuerung die Wirbelablösefrequenz auf.
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Aus Strehlow, H. et al.: "Applied Helicopter Aeroelastics – Modelling
and Testing -";
22nd European Rotorcraft Forum, Brighton, UK, Sept. 1996 ist es
für den
Hubschrauber BK 117 bekannt, daß bei STROUHAL-Zahlen
von 0,2 in einem bestimmten Fluggeschwindigkeitsbereich eine Selbststeuerung mit
starken Querbiegemomenten des Heckauslegers auftritt. Konkret wurden
starke Heckauslegerschwingungen im Sinkflug und bei Fluggeschwindigkeiten im
Bereich zwischen 70 bis 120 kn beobachtet. Der Schwingungsverlauf
wies in diesem Zusammenhang eine Schwebung auf. Der Grund für diese
Schwebung sind die dicht zusammenliegenden Biege- und Ablösefrequenzen,
die mit vergleichbaren Amplituden angeregt werden. Aus der oben
zitierten Druckschrift ist weiterhin bekannt, daß die Querbiegemomente des
Heckauslegers mit den Vibrationen des Pilotensitzes stark korrelieren
und für
Zellenvibrationen verantwortlich sind. Zudem führen die Querbiegeschwingungen
des Heckauslegers zu Wechselwirkungen mit dem Heckrotor.
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Aus der
US 5,641,133 ist eine passive Schnittstelle
zwischen dem Heckausleger und der Zelle eines Hubschraubers der
eingangs beschriebenen Art bekannt, die dazu dient Schwingungen
des Hubschraubers zu reduzieren, indem eine Verstimmung der Eigenfrequenz
des gesamten Hubschraubers bewirkt wird. Unter Verwendung elastischer
Elemente in der Schnittstelle wird die Eigenfrequenz des Hubschraubers
so weit von einer Anregungsfrequenz der Rotorblätter entfernt, dass es zu keiner
Resonanzüberhöhung bei
der Anregung von Schwingungen durch die Rotorblätter kommt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Möglichkeit
aufzuzeigen, das Schwingungsniveau bei einem Drehflügler der
eingangs beschriebenen Art grundlegend zu reduzieren.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen
Drehflügler
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Eine bevorzugte Ausführungsform des
neuen Drehflüglers
ist in dem Patentanspruch 2 beschrieben.
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Die bei dem neuen Drehflügler vorgesehene aktiv
ansteuerbare Schnittstelle ist eine mechanische Schnittstelle. Sie
ist an dem Punkt angeordnet, an dem Querbiegemomente zwischen dem
Heckausleger und der Zelle übertragen
werden, d. h. an dem Verbindungspunkt dieser beiden Bauteile. Dabei
ist die Schnittstelle in dem Sinne aktiv ansteuerbar, daß sie neben
den von ihr übertragenen
passiven Querbiegemomenten aktive Querbiegemomente zwischen der
Zelle und dem Heckausleger erzeugen kann. Hierzu ist mindestens
ein Aktuator vorgesehen, um die gewünschten Querbiegemomente zwischen
Heckausleger und der Zelle aufzubringen.
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Mit nur einem Aktuator kann die Schnittstelle nur
vorgesehen sein, um Querbiegemomente zwischen dem Heckausleger und
der Zelle in einer Richtung aufzubringen. Die bevorzugte Richtung
verläuft dabei
horizontal, d. h. um eine Hochachse des Drehflüglers bzw. in der Richtung,
in der die Schnittstelle durch horizontale Wedelbewegungen des Heckauslegers
und angeregte Eigenbiegeformen der Struktur aus Heckausleger und
Zelle auf Verformung beansprucht wird.
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Bereits beim Aufbringen von nur horizontal verlaufenden
Querbiegemomenten zwischen dem Heckausleger und der Zelle kann es
aber sinnvoll sein, mehrere Aktuatoren vorzusehen, die beispielsweise
gegeneinander geschaltet sind. Wenn auch vertikal, d.h. um eine
Nickachse des Drehflüglers, oder
jedenfalls nicht horizontal verlaufende Querbiegemomente zwischen
dem Heckausleger und der Zelle aufgebracht werden sollen, sind entsprechend zusätzliche
Aktuatoren in der Schnittstelle vorzusehen. Eine aktiv ansteuerbare
Schnittstelle, mit der Querbiegemomente in nahezu beliebigen Richtungen
zwischen dem Heckausleger und der Zelle aufbringbar wären, ist
beispielsweise aus dem US-Patent 5 765 817 bekannt.
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Bei dem neuen Drehflügler ist
ein Sensor vorgesehen, der Schwingungen der Zelle registriert, wobei
eine Steuereinrichtung für
die aktive Ansteuerung der Schnittstelle vorgesehen ist, die in
Abhängigkeit
von dem Signal des Sensors die aktive Schnittstelle im Sinne eine
Erzeugung von Gegenschwingungen ansteuert, die sich mit Schwingungen der
Zelle auslöschend überlagern.
Hier wird zunächst hingenommen,
daß der
Heckausleger schwingt. Er wird sogar bei der Erzeugung der Gegenschwingungen
aufgrund deren reactio zu weiteren Schwingungen angeregt. Die Konzentration
des aktiven Eingriffs erfolgt auf die Schwingungen der Zelle, die
durch die bewußt
hervorgerufenen Gegenschwingungen möglichst weitgehend ausgelöscht werden.
Dabei findet aber auch eine Herabsetzung des Gesamtschwingungsniveaus
des Drehflüglers
statt, so daß defacto auch
die Schwingungen des Heckauslegers eher auf einem geringeren Niveau
stattfinden als bei einem Drehflügler
nach dem Stand der Technik.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand
von Ausführungsbeispielen
weiter erläutert
und beschrieben, dabei zeigt:
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1 einen
Hubschrauber als Beispiel für
einen Drehflügler
in der Seitenansicht,
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2 eine
Auftragung der Frequenz der sich von dem Heckausleger des Hubschraubers
gemäß 1 ablösenden Wirbel in Abhängigkeit
von der Anströmgeschwindigkeit
auf den Heckausleger,
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3 eine
erste Ausführungsform
einer Schnittstelle für
den Hubschrauber gemäß 1 in einer Seitenansicht,
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4 die
Schnittstelle gemäß 3 im Querschnitt,
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5 eine
zweite Ausführungsform
der Schnittstelle für
den Hubschrauber gemäß 1 in einer Seitenansicht,
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6 eine
dritte Ausführungsform
der Schnittstelle für
den Hubschrauber gemäß 1 in einer Seitenansicht,
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7 eine
vierte Ausführungsform
der Schnittstelle für
den Hubschrauber gemäß 1 in einer Seitenansicht,
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8 eine
fünfte
Ausführungsform
der Schnittstelle für
den Hubschrauber gemäß 1 in einer Seitenansicht,
und
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9 ein
Blockdiagramm zur Ansteuerung der Schnittstelle des Hubschraubers
gemäß 1.
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Der in 1 als
Beispiel für
einen Drehflügler
dargestellte Hubschrauber 1 weist eine Zelle 2 auf,
an der ein um eine im wesentlichen vertikale Rotorachse 3 umlaufender
Hauptrotor 4 gelagert ist. Ebenfalls an der Zelle 2 ist
ein Triebwerk 5 für
den Hauptrotor 4 gelagert. Das Triebwerk 5 treibt über eine
nach hinten führende
Antriebswelle 6 zudem einen Heckrotor 7 an, der
an einem Heckausleger 8 um eine horizontale Rotorachse 9 verschwenkbar
gelagert ist. Der Heckausleger 8 ist an der Zelle 2 gelagert
und trägt
an seinem freien Ende neben dem Heckrotor 7 ein Leitwerk 10.
Unten an der Zelle 2 sind Kufen 11 gelagert. Statt
der Kufen 11 könnte
auch ein Fahrwerk vorgesehen sein. In der Zelle 2 befinden sich
ein oder mehrere Pilotensitze 12 und ein oder mehrere Passagiersitze 13.
Der von dem Triebwerk 5 um die Rotorachse 3 angetriebene
Hauptrotor 4 verursacht einen abwärts gerichteten Rotorstrahl 14,
der mit zunehmender Geschwindigkeit des Hubschraubers 1 in
einer Flugrichtung 15 im zunehmenden Maße auch nach hinten gerichtet
ist. Der Rotorstrahl 14 trifft von oben auf den Heckausleger 8 auf
und kann dabei Querschwingungen des Heckauslegers 8 senkrecht
zur Zeichenebene der 1 hervorrufen, die
möglicherweise
Querbiegeeigenformen der gesamten Zellenstruktur anregen.
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Die mit der Anregung der Querbiegeeigenformen
des Hubschraubers 1 verbundenen Phänomene sind in 2 skizziert. Oben in 2 ist dargestellt, wie sich bei einem
durch den Rotorstrahl 14 quer angeströmten zweidimensionalen Zylinder 16, der
als Modell für
den Heckausleger 8 gemäß 1 dient, Wirbel 17 und 18 wechselweise
von beiden Seiten des Zylinders 16 ablösen. Dabei bezieht sich die
Zuordnung der Seiten auf eine Ebene, die von dem Rotorstrahl 14 und
der Haupterstreckungsrichtung des Zylinders 16 aufgespannt
wird. Das derart beschriebene Phänomen
der sich wechselseitig von dem Zylinder 16 bzw. dem Ausleger 8 ablösenden Wirbel 17 und 18 wird
auch als Kármánnsche
Wirbelstraße
bezeichnet. Die Frequenz fk der sich ablösenden Wirbel 17 und 18,
die in 2 unter dem Prinzipschaubild über der
Anströmgeschwindigkeit
u aufgetragen ist, steigt mit der Anströmgeschwindigkeit u linear an,
bis sie in den Bereich einer Eigenfrequenz fe der
Querschwingungseigenform der Gesamtstruktur des Hubschraubers 1 gemäß 1 gelangt. Dort kommt es
in einer LOCK-IN Region zu einer Stabilisierung der Frequenz fk
unabhängig
von der Anströmgeschwindigkeit
u. Gleichzeitig erfolgt eine Anregung der Querschwingungseigenform
des Hubschraubers mit der Eigenfrequenz fe über die
gesamte LOCK-IN Region hinweg, so daß es zu starken strukturellen
Belastungen kommt. Aber auch über den
restlichen Bereich der Ausbildung der Kármánnschen Wirbelstraße treten
unerwünschte
Querschwingungen des Heckauslegers 8 und damit verbundene
strukturelle Belastungen des Hubschraubers 1 auf.
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Um beispielsweise die Ausbildung
der Kármánnschen
Wirbelstraße
und dabei insbesondere das Eintreten in die LOCK-IN Region gemäß 2 zu vermeiden ist bei dem
Hubschrauber 1 gemäß 1 eine aktiv ansteuerbare
Schnittstelle 19 zwischen der Zelle 2 und dem
Heckausleger 8 vorgesehen. Die Schnittstelle 19 dient
zum Aufbringen von Querbiegemomenten zwischen der Zelle 2 und
dem Heckausleger 8 vornehmlich in horizontaler Richtung,
d. h. in der Richtung von Biegeeigenformen der elastischen Struktur
aus der Zelle 2 und dem Heckausleger 8. Für die Ansteuerung
der Schnittstelle 19 ist eine Steuereinrichtung 20 vorgesehen.
Eingangssignale erhält
die Steuereinrichtung 20 von Sensoren 21 bis 23,
die an der Zelle 2, an dem Heckausleger 8 und
in dem Bereich der Schnittstelle 19 selbst vorgesehen sind.
Jedes der Signale der Regler 21 bis 23 kann als
Eingangssignal und/oder Kontrollsignal der Steuereinrichtung 20 Verwendung
finden. Der Sensor 21 registriert Schwingungen der Zelle 2,
die es zur Verbesserung des Flugkomforts des Hubschraubers 1 zu
verhindern gilt. Der Regler 22 registriert Schwingungen
des Heckauslegers 8, die eine potenzielle Anregung von
Schwingungen der Zelle 2 darstellen. Der Sensor 23 liegt
im Bereich des Knotens der ersten Biegeeigenform der elastischen
Struktur aus der Zelle 2 und dem Heckausleger 8 und
registriert das Anregen dieser und höherer Biegeeigenformen.
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In den 3 und 4 ist eine erste Ausführungsform
der Schnittstelle 19 für
den Hubschrauber 1 gemäß 1 dargestellt. Die Schnittstelle 19 weist zwischen
einem zellenseitigen Bauteil 24 und einem heckauslegerseitigem
Bauteil 25 eine Mehrzahl von Aktuatoren 26 auf,
denen Vorspannschrauben 27 und ein rohrförmiges Führungselement 28 parallel geschaltet
sind. Die Aktuatoren 27 sind gestapelte piezoelektrische
Aktuatoren und werden von der Steuereinrichtung 20 angesteuert.
Die Vorspannschrauben 27 geben eine Vorspannung auf die
Aktuatoren 26, um der Schnittstelle 19 eine Grundsteifigkeit
zu verleihen. Gleichzeitig wird sichergestellt, daß die Aktuatoren 26 keinen
Zugbeanspruchungen ausgesetzt werden, gegenüber denen sie sehr empfindlich sind.
Das Führungselement 28 verhindert
das Einwirken von Scherkräften
auf die Aktuatoren 26, gegenüber denen sie ebenfalls eine
hohe Empfindlichkeit aufweisen. Mit den Aktuatoren 26 können zwischen der
Zelle 2 und dem Ausleger 8 gemäß 1 in allen Richtungen, die senkrecht
zu einer Achse 29 der Schnittstelle 19 verlaufen,
welche mit der Haupterstreckungsrichtung des Heckauslegers 8 zusammenfällt, Querbiegemomente
willkürlich
hervorgerufen werden. Dabei kann die Anordnung der ringförmig um
die Achse 29 verteilten Aktuatoren 26 auch noch eine
größere Anzahl
von Aktuatoren umfassen.
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Nur zwei Aktuatoren sind bei der
Ausführungsform
der aktiv ansteuerbaren Schnittstelle 19 gemäß 5 vorgesehen. Hier sind
das zellenseitige Bauteil 24 und das heckauslegerseitige
Bauteil 25 Bestandteil eines H-förmigen einstöckigen Grundkörpers 30 mit
einem den Aktuatoren 26 parallel angeordneten Steg 31.
Der Steg verleiht der Schnittstelle 19 eine Grundsteifigkeit.
Er kann aber unter Einwirkung der Aktuatoren 26 in der
Zeichenebene der 5 umgebogen
werden, um horizontale, d.h. um eine Hochachse des Hubschraubers 1 verlaufende Querbiegemomente
zwischen dem Heckausleger 8 und der Zelle 2 willkürlich aufzubringen.
Dazu senkrechte, d.h. um eine Nickachse des Hbschraubers 1 verlaufende
Querbiegemomente kann die Schnittstelle 19 nicht hervorrufen.
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6 zeigt
eine Ausführungsform
der Schnittstelle 19, die sogar mit nur einem einzigen
Aktuator 26 auskommt. Hier ist ein einstückiger Grundkörper 30 C-förmig ausgebildet,
wobei seine beiden freien Enden durch den Aktuator 26 auseinandergedrückt werden
können.
Parallel zu dem Aktuator 26 ist eine Vorspannschraube 27 angeordnet.
Auch die Schnittstelle 19 gemäß 6 ist nur für das Aufbringen von Querbiegemomenten
in der Zeichenebene gedacht. Dabei sollte sie so an dem Hubschrauber 1 gemäß 1 angeordnet werden, daß das vom Heckrotor 7 aufgebrachte
Drehmoment, das eine Drehbewegung der Zelle 2 um die Rotorachse 3 verhindert
zu einer Druckbelastung des Aktuators 26 führt.
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Zusammen mit der in 7 dargestellten Ausführungsform der Schnittstelle 19 sind
auch die angrenzenden Bereiche des Heckauslegers 8 und der
Zelle 2 wiedergegeben. Diese Bereiche sind jeweils von
rohrförmiger
Struktur und enden in ringförmigen
Flanschen als heckauslegerseitiges Bauteil 25 und zellenseitiges
Bauteil 24. Zwischen diesen beiden Bauteilen 24 und 25 sind
Stäbe 44 als
passive kraftübertragende
Elemete vorgesehen, die jeweils paarweise V-förmig zueinander ausgerichtet
sind. Zusätzlich
sind zwischen den Bauteilen 24 und 25 Verstellelemente
mit den aktiv ansteuerbaren Aktuatoren 26 und den diesen
parallel geschalteten Vorspannschrauben 27 vorgesehen.
Mit den dargestellten vier Verstellelementen bzw. Aktuatoren können Momente,
insbesondere Querbiegemomente, zwischen der Zelle 2 und
dem Heckausleger 8 in allen Richtungen aufgebracht werden.
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8 zeigt
eine Variante der Schnittstelle in der Ausführungsform gemäß
7. Hier ist auf zusätzliche
Stellelemente zu den Stäben
zwischen den Bauteilen
24 und
25 verzichtet. Statt
dessen ist ein Teil der passiven Stäbe
44 durch aktive
Stäbe
45 ersetzt,
wie sie beispielsweise aus der
DE 43 10 825 C1 bekannt sind. Die aktiven
Stäbe
45 weisen
einen integrierten von der Steuereinrichtung
20 ansteuerbaren
Aktuator auf, mit dem die lineare Länge der Stäbe
45 veränderbar
ist. Auf diese Weise sind Querbiegemomente zwischen dem Heckausleger
8 und der
Zelle
2 aufbringbar. Durch entsprechend abgestimmte Ansteuerung
ausgewählter
aktiver Stäbe
45 sind
bei der Ausführungsform
der Schnittstelle
19 gemäß
8 Querbiegemomente zwischen dem Heckausleger
8 und
der Zelle
2 sowohl um eine horizontal verlaufende Nickachse
als auch um eine vertikal verlaufende Hochachse des Drehflüglers
1 gemäß
1 aufbringbar.
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9 skizziert
den Verfahrensablauf bei einer ersten Ausführungsform der Ansteuerung
der Schnittstelle 19 durch die Steuereinrichtung 20.
In einem ersten Schritt 35 wird das Signal des Sensors 21 an
der Zelle 2 gemäß 1 eingelesen. In dem Schritt 36 werden
dann Gegenschwingungen bestimmt, die zur Auslöschung der von dem Sensor 21 registrierten
Schwingungen erforderlich wären.
Hierbei wird auch die Übertragungsfunktion
von der Schnittstelle 19 bis zu dem Sensor 21 berücksichtigt. In
dem Schritt 37 wird die Schnittstelle 19 dann
so angeregt, daß die
zuvor bestimmten Gegenschwingungen tatsächlich erzeugt werden, damit
sich die Gegenschwingungen im Bereich der Zelle 2 mit den
dort bereits vorhandenen Schwingungen destruktiv überlagern.
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- 1
- Hubschrauber
- 2
- Zelle
- 3
- Rotorachse
- 4
- Hauptrotor
- 5
- Triebwerk
- 6
- Antriebswelle
- 7
- Heckrotor
- 8
- Heckausleger
- 9
- Rotorachse
- 10
- Leitwerk
- 11
- Kufe
- 12
- Pilotensitz
- 13
- Passagiersitz
- 14
- Rotorstrahl
- 15
- Flugrichtung
- 16
- Zylinder
- 17
- Wirbel
- 18
- Wirbel
- 19
- Schnittstelle
- 20
- Steuereinrichtung
- 21
- Sensor
- 22
- Sensor
- 23
- Sensor
- 24
- Bauteil
- 25
- Bauteil
- 26
- Aktuator
- 27
- Vorspannschraube
- 28
- Führungselement
- 29
- Achse
- 30
- Grundkörper
- 31
- Steg
- 35–37
- Schritt
- 44
- Stab
- 45
- aktiver
Stab