DE19922674A1 - Pyrotechnischer Aktuator - Google Patents
Pyrotechnischer AktuatorInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen pyrotechnischen Aktuator, ein Gehäuse (1) umfassend, welches einen Hohlraum (5) aufweist, in dem ein Kolben (2) verschieblich gelagert ist, wobei der Kolben (2) mittels einer bei der Zündung eines Explosivstoffes entstehenden Gasmenge von einer Ausgangsposition in eine Endposition verstellbar ist und der Kolben (2) auf dem Weg zur Endposition oder beim Erreichen der Endposition einen Vorgang auslöst, wobei mindestens ein Rastelement und/oder ein federelastisches Rückhalteelement (2z, 8) den Kolben (2) in der Ausgangsposition hält.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen pyrotechnischen
Aktuator gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein gattungsgemäßer Aktuator ist aus dem US-Patent
4,091,621 bekannt. Das US-Patent 4,091,621 zeigt einen
pyrotechnischen Aktuator, bei dem ein Sprengstoff elek
trisch zündbar ist, wobei das entstehende Gas einen Kol
ben verstellt. Der Kolben wird durch eine Sicherung daran
gehindert, von seiner Endstellung in seine Ausgangsposi
tion zurückzukehren. Die Sicherung erfolgt dabei derart,
daß in einer umlaufenden Nut des Kolbens ein c-förmiger
Spannring gelagert ist, der im zusammengedrückten, d. h.
federbelasteten Zustand mit dem Kolben im Zylinder ein
liegt. Sobald der Kolben durch das sich entwickelnde Gas
aus dem Zylinder herausbewegt hat, kann sich der gespann
te, c-förmige Ring entspannen, wodurch sein Radius größer
wird als der Innenradius des Zylinders. Auch in entspann
tem Zustand bleibt der C-förmige Ring in der Nut des Kol
bens. Wird versucht, den Kolben wieder zurück in seine
Ausgangsposition zu bewegen, stößt der c-förmige Ring ge
gen die Stirnseite des Zylinders und verhindert ein Ein
dringen des Kolbens in den Zylinder.
Nachteilig bei dieser Ausführungsform gemäß dem US-Patent
4,091,621 ist, daß der Kolben lediglich durch einen Reib
schluß in seiner Position gehalten wird. Dieser Reib
schluß bleibt so lange bestehen, bis der c-förmige Ring
den Zylinder verlassen hat. Eine sichere Verankerung des
Kolbens in seiner Ausgangsposition ist jedoch über den
Reibschluß nicht gewährleistet. Beachtet man weiterhin,
daß derartige Systeme für einen langen Zeitraum nicht ak
tiviert funktionsbereit sein müssen, kann die Sicherung
mittels Reibschluß nicht befriedigen. Dies insbesondere
deshalb nicht, da nicht gewährleistet ist, ob die Span
nung im c-förmigen Ring über mehrere Jahre hin vom Mate
rial aufrechterhalten wird. Wird zum Beispiel der pyro
technische Aktuator in einem Fahrzeug eingesetzt, so muß
dieser auch nach 10 bis 20 Jahren noch voll einsatzfähig
sein. Dies ist nur gewährleistet, wenn der Kolben stets
in seiner Ausgangsposition verbleibt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen
pyrotechnischen Aktuator bereitzustellen, bei dem der
Kolben sicher in seiner Ausgangsstellung gehalten ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen pyrotech
nischen Aktuator mit den Merkmalen des Anspruchs 1 ge
löst. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen des Erfin
dungsgegenstandes ergeben sich durch die Merkmale der Un
teransprüche.
Durch die Verwendung eines Rastelementes und/oder eines
federelastischen Rückhalteelements wird der Kolben vor
teilhaft in der Ausgangsposition gehalten. Entsprechende
Elemente können z. B. federelastische Zungen oder Schnapp
verbindungen sein. Die Wirkungsweise der Elemente garan
tiert dabei, daß nur durch Aufbringen einer Mindestkraft
auf den Kolben dieser von seiner Ausgangsposition in die
Endposition verstellt werden kann. Durch die Verwendung
entsprechender Rast- bzw. Rückhalteelemente kann die er
forderliche Mindestkraft genau vorgegeben werden. Dies
ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber dem bekannten
Reibschluß, der durch viele Faktoren beeinflußt wird und
nur ungenügend berechenbar ist. Zudem ändert sich die er
forderliche Mindestkraft zum Verschieben des Kolbens von
der Ausgangs- in die Endposition über die Zeit hin nicht,
da z. B. eine federelastische Zunge als Rückhalteelement
in der Ausgangsposition nicht mittels Kräften belastet
ist, sondern lediglich erst dann mit Kräften beaufschlagt
wird, wenn der Kolben verstellt wird. Hierdurch wird vor
teilhaft eine Materialermüdung vermieden.
Die verwendeten Rast- bzw. Rückhalteelemente dienen vor
teilhaft gleichzeitig als Rückhalteelemente, welche den
Kolben bei Erreichen der Endposition in dieser halten.
Dies bedeutet, daß vorteilhaft keine zusätzlichen Teile
vorgesehen sein müssen und somit mit wenigen Teilen die
Funktion des Haltens in der Ausgangs- sowie in der Endpo
sition realisierbar ist.
Vorteilhaft können mehrere Rast- bzw. Rückhalteelemente
vorgesehen sein, so daß der Kolben nicht erst nach Errei
chen der Endposition daran gehindert ist, zur Ausgangspo
sition zurückzugelangen, sondern auch auf dem Weg von der
Ausgangsposition zur Endposition durch die mehreren Rast-
bzw. Rückhalteelemente daran gehindert ist, nach Passie
ren eines der Elemente von dieser Stellung aus zurück in
die Ausgangsposition zu gelangen.
Vorteilhaft können sowohl Rast- als auch Rückhalteelemen
te zusammen die Sicherung des Kolbens gemeinsam überneh
men. Hierbei können sämtliche Sicherungsmittel, welche
insbesondere in den in den Figuren dargestellten Ausfüh
rungsformen dargestellt sind, in Kombination miteinander
verwendet werden.
Vorteilhaft sind die Rast- und/oder Rückhalteelemente an
dem Kolben oder an dem Zylinder selbst angeformt oder be
festigt. Dabei kann z. B. als Rastelemente bzw. als Rück
halteelement eine Zunge oder eine Bügelfeder Verwendung
finden, welche z. B. mit einer sägezahnförmigen Oberflä
chenstruktur zusammenwirkt oder in entsprechend funktio
nelle Aussparungen eingreift, so daß sich der Kolben re
lativ zum Zylinder nur jeweils in eine Richtung nach
Überwinden einer Mindestkraft bewegen läßt.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform eines pyrotech
nischen Aktuators ergibt sich, wenn der Kolben eine sich
in Längsrichtung des Kolbens erstreckende Aussparung auf
weist, in die ein am Gehäuse gelagerter Durchgriffsbolzen
als Durchgriffsmittel eingreift, wobei die Rast- bzw. Si
cherungselemente mit dem am Gehäuse fest gelagerten Stift
oder Bolzen zusammenwirken. Der Stift bzw. Bolzen wirkt
zusammen mit der Längsaussparung bzw. sich länglich er
streckenden fensterartigen Öffnung als Lager und Führung
für den Bolzen. In diesem Fall sind die Rast- bzw. Rück
halteelemente am Kolben selbst angeordnet.
Sofern der Kolben ein Kunststoffspritzteil ist, können
die Rast- bzw. Rückhalteelemente mittels eines im Kolben
einliegenden Blechteils gebildet werden, wobei das Blech
teil z. B. vorteilhaft die Wandung der länglichen Ausspa
rung bzw. fensterartigen Öffnung bildet, so daß der Bol
zen sicher durch die längliche Aussparung bzw. fensterar
tige Öffnung entlanggleiten kann. Durch das Verwenden ei
nes entsprechend gebogenen und gestanzten Metallblechs
zur Bildung der Innenwandung sowie der Rast- bzw. Siche
rungselemente kann zusätzlich der Kolben verstärkt wer
den, wodurch größere Kräfte vom Kolben selbst für das
Auslösen eines bestimmten Vorgangs aufgebracht werden
können.
Durch die vorteilhafte Verwendung einer länglichen Aus
sparung bzw. fensterartigen Öffnung im Zusammenspiel mit
einem Sicherungsstift bzw. -bolzen können die Rast- bzw.
Sicherungselemente so gestaltet werden, daß der Stift
bzw. Bolzen beim Bewegen des Kolbens von der Ausgangspo
sition in die Endposition die Rast- bzw. Sicherungsele
mente verschwenkt oder zur Seite bewegt, wobei nach dem
Passieren der Rast- bzw. Sicherungselemente diese zurück
in ihre Ausgangsposition bewegt werden, sei es durch eine
externe Federkraft oder eine im Element selbst gespei
cherte Biegekraft. Das Rast- bzw. Sicherungselement hin
dert dann formschlüssig den Sicherungsbolzen daran, ent
gegen der Bewegungsrichtung von der Ausgangsposition in
die Endposition im Kolben am Rast- bzw. Sicherungselement
vorbei in seine Ausgangsposition zu gelangen.
Ein Formschluß wird insbesondere vorteilhaft dann er
zielt, wenn das Rast- bzw. Sicherungselement eine Zunge
ist, welche die fensterartige Öffnung vollständig durch
greift, so daß sie, sofern der Bolzen entgegen der Bewe
gungsrichtung Ausgangs-Endposition mit ihrem freien Ende
relativ zum Kolben bewegt wird, vom Bolzen gegen einen
Anschlag gedrückt wird. Nur durch Zerstörung des Rast-
bzw. Sicherungselements kann nunmehr der Kolben zurück in
seine Ausgangsposition bewegt werden. Durch entsprechende
Ausgestaltung des Rast- bzw. Sicherungselementes kann je
doch die zur Zerstörung notwendige Kraft derart bemessen
werden, daß eine Zerstörung durch von außen wirkende
Kräfte auf den Kolben nicht möglich ist.
Vorteilhaft ist der elektrische Zünder samt eventuell
notwendigem Sprengstoff direkt im Hohlraum des Gehäuses
und damit im Zylinder des pneumatisch wirkenden Zylinders
angeordnet. Der elektrische Zünder verfügt über elektri
sche Zündkontakte, welche durch mindestens eine Öffnung
aus dem Hohlraum herausgeführt sind, so daß sie mit einer
Zündschaltung verbunden werden können. Das Gehäuse des
pyrotechnischen Aktuators ist vorteilhaft derart gestal
tet, daß im nicht eingebauten Zustand des pyrotechnischen
Aktuators die elektrischen Anschlüsse des Zünders mittels
eines Kurzschlußelementes kurzgeschlossen sind. Dieses
Kurzschlußelement kann mittels einer Schnappverbindung am
Gehäuse befestigt werden, es ist jedoch auch denkbar, daß
das Kurzschlußelement direkt bei der Herstellung des ins
besondere aus Kunststoff gefertigten Gehäuses mit einge
spritzt wird. Sofern das Gehäuse aus einem metallischen
Werkstoff ist, können zungenförmige Elemente derart ange
formt werden, daß diese beim Einschieben des Zünders in
den Hohlraum die elektrischen Kontakte kurzschließen. Un
abhängig davon, ob die Kurzschlußelemente angeformt oder
zusätzlich montiert worden sind, werden sie beim Anschluß
eines elektrischen Verbindungssteckers, welcher den Zün
der mit der Zündelektronik verbinden soll, von den elek
trischen Anschlüssen des Zünders wegbewegt, so daß der
Kurzschluß aufgehoben wird.
Eine ebenfalls bevorzugte Ausführung ergibt sich, wenn am
oder im Gehäuse zusätzlich zum Kolben ein verschwenkbar
und/oder verschieblich gelagertes Teil angeordnet ist,
welches mit dem Kolben in Verbindung ist und beim Bewegen
des Kolbens von seiner Anfangs- in seine Endposition ver
schwenkt und/oder verschoben wird. Durch die Integration
eines derartigen verschwenkbaren Teils, welches insbeson
dere als Wippe oder Hebel ausgebildet ist, kann mit weni
gen Bauteilen ein Entriegelungssystem oder Verriegelungs
system realisiert werden, wobei durch die Hebelwirkung
beliebige Hebelkräfte oder Verstellwege mit ein und dem
selben Zylinderkolbensystem erzielbar sind. Ein derarti
ger pyrotechnischer Aktuator läßt sich z. B. als Entriege
lungsmechanismus für herkömmliche Überrollbügelsysteme
einsetzen, bei denen bislang elektromagnetische Entriege
lungsmechanismen verwendet werden. Der pyrotechnische Ak
tuator kann mit seinem Zylinderkolbensystem die herkömm
lichen Elektromagnete, welche nicht nur in ihrem Eigenge
wicht schwer, sondern auch in ihrem Aufbau kompliziert
und teuer sind, ersetzen. Durch die entsprechende Kapse
lung des Hohlraums durch den Kolben selbst und die Gehäu
seform tritt eine Stichflamme oder bei der Explosion ent
stehendes Gas aus dem Kolben nicht aus, so daß der pyro
technische Aktuator sehr leise auslöst und zum anderen
brennbare Stoffe, die bei einem Unfall aus dem Kraftfahr
zeug austreten können, nicht entzünden kann. Wird bei den
herkömmlichen elektromagnetischen Entriegelungssystemen
für Überrolbügel bei Kfz der Elektromagnet an einem Ge
häuse befestigt, welches den Entriegelungsbügel bzw.
-hebel aufnimmt, so kann der Hohlraum ein integraler Be
standteil des Gehäuses sein, wodurch vorteilhaft Teile
eingespart und gleichzeitig das System in wenigen Ar
beitsschritten gefertigt werden kann.
Der pyrotechnische Aktuator läßt sich vorteilhaft dazu
verwenden, einen Überrollbügel eines Kraftfahrzeug auszu
fahren bzw. zu verstellen. Hierbei kann in einer vorteil
haften Ausführungsform der Überrollbügel mit seinen bei
den Enden und in diese eingesetzten Teilen direkt mit dem
Hohlraum des Aktuatorgehäuses zusammenwirken, so daß
durch die Zündung der Zündkapseln Gas erzeugt wird, wel
ches den Überrollbügel aus seiner Ausgangsposition her
ausschießt. Bei dieser Konstruktion sollte der Kolben
starr mit dem Überrollbügel verbunden sein. Es ist jedoch
auch möglich, den Überrollbügel über ein Getriebe vom
Kolben anzutreiben. Hierbei ist es möglich, entweder für
jedes Ende eines Überrollbügels jeweils einen pyrotechni
schen Aktuator einzusetzen. Es ist jedoch auch denkbar,
daß jedes Ende eines insbesondere V- oder U-förmigen
Überrollbügels mit einem Kolben zusammenwirkt oder diesen
selbst bildet, wobei die Kolben in Zylindern einliegen,
deren Arbeitsräume über Verbindungsleitungen miteinander
in Verbindung sind, wobei in der Verbindungsleitung eine
Zündkapsel und ein entsprechender Sprengsatz zur Gasent
wicklung angeordnet sind. Sobald die Zündkapsel gezündet
wird, entsteht ein Gas in den Zuleitungen, welches die
Kolben und mit ihnen den Überrollbügel ohne oder mit Zwi
schenschaltung eines Getriebes aus der Ausgangsposition
in die Endposition verstellt. Durch die explosionsartige
Entwicklung der Gasmenge wird der Überrollbügel in weni
gen Millisekunden von der Ausgangs- in die Endposition
verstellt. Mittels entsprechender Sicherungs- und Rück
haltemechanismen, welche am Überrollbügel selbst angeord
net sein können, wird der Überrollbügel in seiner Endpo
sition sicher gehalten.
Es ist selbstverständlich, daß der pyrotechnische Aktua
tor je nach Einsatzgebiet größer oder kleiner in seinen
Abmessungen ausgestaltet werden kann, so daß der entspre
chende Hub des Kolbens oder eine für den Auslösevorgang
benötigte Kraft erzielt wird. Es ist ebenso vorstellbar,
daß Rast- oder Rückhalteelemente vorgesehen sind, welche
am Kolben oder am Zylinder angeformt oder befestigt sind,
die bei der Gasentwicklung zerstört insbesondere abgebro
chen werden, so daß der Kolben seine Endposition errei
chen kann. Der Kolben kann dann durch zusätzliche Rück
halteelemente in seiner Endposition gehalten werden, so
bald er diese erreicht hat.
Sofern der pyrotechnische Aktuator derart verwendet wird,
daß der Kolben nicht in seiner Endposition festgehalten
werden muß, können die entsprechenden Sicherungsmittel
zum Halten des Kolbens in seiner Endposition ausgespart
werden, wodurch weniger Material und Teile für die Reali
sierung des pyrotechnischen Aktuators nötig sind.
Es versteht sich von selbst, daß die Form des Zylinders
und des Kolbens beliebig wählbar ist. Sofern der Hohlraum
mittels eines nachträglichen Bearbeitungsschritts in das
Gehäuse eingearbeitet werden muß, ist es konstruktiv be
sonders einfach, eine kreisförmige Form des Zylinders zu
wählen, wodurch der Hohlraum mittels einer Sackbohrung
realisierbar ist.
Sofern das Gehäuse aus einem Kunststoff gefertigt ist,
kann dieses durch zusätzliche Metallteile gegen äußere
mechanische Krafteinwirkung verstärkt werden. Ebenso kann
der Kolben durch zusätzliche Verstärkungsteile, welche
vorteilhaft ebenfalls die Rast- und/oder Rückhalteelemen
te bilden, verstärkt sein.
Nachfolgend werden mögliche Ausführungsformen des pyro
technischen Aktuators anhand von Zeichnungen näher erläu
tert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Querschnittsdarstellung durch den
erfindungsgemäßen pyrotechnischen Aktua
tor;
Fig. 1a eine Detailvergrößerung des pyrotechni
schen Aktuators gemäß Fig. 1;
Fig. 2a-2c einen pyrotechnischen Aktuator mit mehre
ren Rastelementen;
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines Kol
bens mit einem Sicherungsstift;
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht eines Kol
bens mit zwei fensterartigen Öffnungen
und einem U-förmigen Sicherungsstift;
Fig. 5 eine Vergrößerung der Bodengeometrie des
Kolbens zur besseren Abdichtung zwischen
Kolben und Zylinder;
Fig. 6 eine weitere Ausführungsform einer
Rasterung, so daß der Kolben sich ledig
lich von der Ausgangsposition in die End
position und nicht zurück verstellen
kann;
Fig. 7a-7c eine weitere erfindungsgemäße Ausfüh
rungsform eines pyrotechnischen Aktua
tors;
Fig. 8 ein in ein Funktionsgehäuse integrierter
pyrotechnischer Aktuator;
Fig. 9a ein Überrollbügelsystem für ein Kraft
fahrzeug;
Fig. 9b ein im Überrollbügelende integrierter
Kolben für den pyrotechnischen Aktuator.
Die Fig. 1 zeigt einen pyrotechnischen Aktuator mit ei
nem Gehäuse 1, in dem eine Kolbenlaufbuchse 6 aus bevor
zugt korrosionsresistentem metallischem Werkstoff (Dural
oder V2A-Stahl) einliegt. In der Kolbenlaufbuchse 6 ist
ein gekapselter elektrischer Zünder 3 angeordnet, dessen
elektrische Anschlüsse 3a durch eine Öffnung 10 zur Stec
kerbuchse 17 durchgeführt sind. In der Kolbenlaufbuchse 6
ist der Kolben 2 verschieblich gelagert. An seinem dem
Zünder 3 abgewandten Ende 2a des Kolbens 2 ist ein Teil
15 befestigt, mittels dem bestimmte Vorgänge beim Zünden
des Zünders 3 ausgelöst werden können. Sobald der Zünder
3 elektrisch gezündet wird, entsteht eine Gasentwicklung,
wobei das sich ausbreitende Gas im Kolbenraum 5 den Kol
ben 2 nach links verschiebt. Damit der Kolben 2 im nicht
ausgelösten Zustand nicht aus seiner Ausgangsstellung
durch mechanische Stöße oder andere Kräfte herausbewegt
werden kann, ist der Kolben mittels eines Stiftes 9 und
eines Sicherungselements 8, welches am Kolben befestigt
ist, gesichert. Der Stift 9 ist gegenüber dem Gehäuse 1
ortsfest und kann insbesondere an diesem befestigt sein.
Soll der Kolben 2 in Pfeilrichtung bewegt werden, so muß
eine genügend große Kraft aufgewendet werden, damit der
Stift 9 die Zunge 8, wie in Fig. 1a dargestellt, in
Pfeilrichtung verschwenken kann, wodurch der Weg vom Be
reich 2' zum Bereich 2b'' für den Stift bzw. Bolzen 9
frei wird. Sobald der Stift bzw. Bolzen 9 im Bereich 2b''
angelangt ist, schwenkt die Zunge 8, welche insbesondere
aus einem biegeelastischen Material ist, wieder zurück in
ihre in Fig. 1a dargestellte Ausgangsposition, wodurch
der Weg für den Stift vom Bereich 2b'' zum Bereich 2b'
versperrt ist. Die Zunge 8 liegt mit ihrem freien Ende 8a
an einem Anschlag 7c einer Verriegelungsleiste 7 an und
kann nicht weiter entgegen der Pfeilrichtung ohne zer
stört zu werden verschwenkt werden. Die Verriegelungslei
ste 7 hat hierzu eine Aussparung 7b, in die das freie En
de 8a der Zunge 8 eingreifen kann und deren eine Kante 7c
den Anschlag für die Zunge 8 bildet. Sofern die Verriege
lungsleiste 7 ein gebogenes Metallblech ist, kann die
Zunge 8 teilweise aus dem Blech gestanzt werden, wodurch
gleichzeitig die Aussparung 7a entsteht, in die die Zunge
8 durch den Sicherungsstift 9 hineinverschwenkt werden
kann, wodurch der Weg vom Bereich 2b' zum Bereich 2b''
frei wird. Sofern der Stift 9 die Zunge 8 noch nicht
vollständig passiert hat, kann der Bolzen 9 zurück in
seine Ausgangsstellung gebracht werden.
In einer nicht dargestellten Ausführungsform ist die Zun
ge 8 direkt an den Kolben 2 angeformt, wobei auf die Ver
riegelungsleiste 7 des Aktuators gem. Fig. 1 verzichtet
werden kann. Die Zunge 8 kann auch ein gesondertes Teil
sein, welche in einer entsprechenden Aussparung des Kol
bens 2 einliegt.
Das Gehäuse 1 kann mittels Befestigungsmitteln 14 zum
Beispiel in einem Kraftfahrzeug eingebaut werden. Im Ge
häuse 1 können jedoch auch Gewindebuchsen 13 aus metalli
schem Werkstoff eingeformt bzw. eingegossen werden, wel
che zur Montage des pyrotechnischen Aktuators z. B. in ei
nem Kraftfahrzeug dienen.
Damit im nicht eingebauten Zustand der pyrotechnische Ak
tuator z. B. durch nicht statische Ladung ausgelöst wird,
sind die elektrischen Anschlüsse 3a mittels eines elek
trischen Kurzschlußelements 11 kurzgeschlossen. Das Kurz
schlußelement 11 ist mittels einer Schnappverbindung 12
am Gehäuse 1 befestigbar und insbesondere nur durch Zer
störung der Verbindung 12 wieder vom Gehäuse 1 lösbar.
Die Buchse 17 hat ein Innengewinde 16, so daß ein Stecker
(nicht dargestellt) in die Buchse 17 einschraubbar ist.
Sobald der Stecker in die Buchse 17 eingeschraubt wird,
wird das Kurzschlußelement 11 von den elektrischen An
schlüssen 3a wegbewegt, so daß der Kurzschluß aufgehoben
ist und der elektrische Zünder über die Bordelektronik
gezündet werden kann. Alternativ kann der Stecker auch
mittels einer Steck- oder Schnappverbindung am Gehäuse
gesichert werden.
Die Fig. 2a-2c zeigen eine Buchse mit mehreren Ver
riegelungselementen 8, so daß beim Bewegen des Kolbens 2
von seiner Ausgangsposition (Fig. 2a) in seine Endposi
tion (Fig. 2c) der Sicherungsstift 9 mehrere Verriege
lungsstufen durchlaufen muß.
Sobald der Kolben in Pfeilrichtung (Fig. 2b) verschoben
wird, passiert der Sicherungsstift 9 zuerst die Zunge 8'.
Sobald er die Zunge 8' vollständig passiert hat, ver
schwenkt diese in ihre Ausgangsstellung zurück. Anschlie
ßend verschwenkt der Sicherungsstift 9 die nächste Zunge
8''. Sobald er diese passiert hat, kommt er zur nächsten
Sicherungszunge 8'''. Nachdem er die Endstellung erreicht
hat, d. h. die letzte Zunge 8n passiert hat, verschwenkt
diese ebenfalls wieder in ihre Ausgangsposition und ver
hindert, daß der Kolben 2 zurück in seine Ausgangspositi
on (Fig. 2a) gelangen kann.
Die Fig. 3 zeigt einen Kolben 2 mit einer länglichen
Aussparung 2b, wobei sich die Aussparung 2b in Bewegungs
richtung des Kolbens 2 erstreckt. Die Länge der Ausspa
rung 2b ist dabei so bemessen, daß der Sicherungsstift 9,
welcher in die Aussparung 2b eingreift, in der Ausgangs
position des Kolbens an der einen Stirnseite der Ausspa
rung 2b anstößt und in der Endposition gegen die andere
Stirnseite der Aussparung 2b anstößt. Er dient somit auch
als Wegbegrenzer für den Kolben 2. Er kann so gestalten
sein, daß er verhindert, daß der Bolzen 2 aus dem Hohl
raum vollständig herausgleitet. In der Fig. 3 sind aus
Gründen der Übersichtlichkeit keine Sicherungselemente
wie z. B. die Zunge 8 der Fig. 1 eingezeichnet.
Die Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Kol
bens 20, welcher zwei längliche Aussparungen 20b' und
20b'' hat. In diese länglichen Aussparungen greift ein
Sicherungselement, welches zwei angeformte Stifte bzw.
Eingreifelemente 90' und 90'' hat, die über den Verbin
dungssteg 91 miteinander in Verbindung sind. Der Verbin
dungssteg 91 kann z. B. durch das Gehäuse des pyrotechni
schen Aktuators gebildet werden. Auch in Fig. 4 sind die
Rastelemente bzw. Sicherungselemente aus Gründen der
Übersichtlichkeit nicht dargestellt.
Die Fig. 5 zeigt einen Ausschnitt des Kolbens 2. Der
Kolben 2 ist verschieblich im Kolbenraum 5 gelagert. So
bald die sich entwickelnde Gasmenge den Kolben 2 druckbe
aufschlagt, werden die dem Zünder entgegengerichteten En
den 2c, welche die Aussparung 2d bilden, nach außen gegen
die Zylinder- bzw. Hohlrauminnenwandung 5a gedrückt, wo
durch kein Gas zwischen dem Kolben 2 und der Zylinderwand
5a hindurch entweichen kann. Der Kolben ist somit ohne
zusätzliche Dichtungselemente abgedichtet.
Die Fig. 6 zeigt eine weitere Ausführungsform, bei der
der Kolben 30 in einem Hohlraum 5 eines Gehäuses 1 ver
schieblich gelagert ist, wobei der Kolben 30 eine Ausspa
rung 30a hat, welche an ihrer einen Seite einen sägezahn
förmige Oberflächenkontur 32 hat, die mit federelasti
schen Zungen 31 zusammenwirkt, so daß ein Verschieben des
Kolbens 6 nur in Pfeilrichtung möglich ist. Fig. 6 zeigt
den Kolben 30 in seiner Ausgangsposition. Sobald der
elektrische Zünder gezündet wird, entwickelt sich durch
die Explosion ein Gas, durch die der Kolben 30 in Pfeil
richtung bewegt wird. Die dabei entwickelten Kräfte sind
groß genug, um die federelastischen Zungen 31 nach oben
auszulenken, so daß der Kolben nach links frei bewegbar
ist. Damit der Kolben 30 durch die sägezahnförmige Ausge
staltung nicht unnötig im Bereich zwischen der Ausgangs
position und der Endposition gebremst wird, kann im Mit
telbereich die Oberfläche ohne Sägezähne ausgestaltet
werden. Hierdurch kann der Kolben 30 ungebremst in Rich
tung seiner Endposition beschleunigt werden. Lediglich im
Bereich der Endposition wirken die Zungen 31 mit dem Sä
gezahnprofil des Kolbens 30 zusammen, so daß der Kolben
nach Erreichen der Endposition bzw. kurz vor Erreichen
der Endposition nicht wieder zurück in die Ausgangsposi
tion gelangen kann.
Es versteht sich von selbst, daß bei den vorgenannten und
auch nachfolgenden Ausführungsformen jeweils die Funkti
onsweise umgekehrt werden kann. So kann z. B. die säge
zahnförmige Ausgestaltung der Oberfläche in der Zylinder
innenwandung des Gehäuses 1 angeordnet sein, wobei dann
die federelastischen Zungen am Kolben angeformt oder be
festigt sein müssen.
Die Fig. 7a-7c zeigen eine weitere mögliche Ausfüh
rungsform eines pyrotechnischen Aktuators. Dieser pyro
technische Aktuator verfügt ebenfalls über ein Gehäuse 1,
in dessen Hohlraum 5 ein Kolben 2 verschieblich gelagert
ist. In dem Hohlraum 5 ist ebenfalls ein die Gasmenge er
zeugender Zünder 3 angeordnet, welcher über seine elek
trischen Anschlüsse 3a gezündet werden kann. Im nicht
eingebauten Zustand des pyrotechnischen Aktuators sind
die elektrischen Anschlüsse 3a mittels eines Kurzschluße
lementes 11 kurzgeschlossen, so daß eine ungewollte Zün
dung des Zünders 3 z. B. durch statische Aufladung verhin
dert wird. Das Kurzschlußelement 11 ist mittels einer
Verbindung 12 am Gehäuse 1 angelagert. Der Kolben 2 hat
angeformte Wände 2d, welche einen Raum 2e bilden, in dem
der Zünder 3 einliegt, sofern sich der Kolben 2 in seiner
Ausgangsposition (Fig. 7a) befindet. An dem Kolben sind
zwei Zungen 22 angeformt, welche zum einen verhindern,
daß der Kolben 2 durch mechanische Einflüsse aus seiner
Ausgangsposition heraus in seine Endposition (Fig. 7b)
ungewollt verschoben werden kann und gleichzeitig sicher
stellen, daß nach Erreichen der Endposition der Kolben
nicht zurück in seine Ausgangsposition gelangen kann. Die
Zungen 22 wirken dabei jeweils mit einem Vorsprung 1b des
Gehäuses 1 zusammen. Der Bereich 21 des Kolbens, welcher
sich in der Ausgangsposition zwischen den beiden Vor
sprüngen 1b befindet, ist mit seinem Außenumfang dem Ab
stand der beiden Vorsprünge 1b zueinander angepaßt. Die
Zungen 22 weisen Vorsprünge 2f auf, die sicherstellen,
daß nur bei genügend großen Kräften die Zungen 22 nach
innen in die Aussparungen 2z' gedrückt werden, so daß die
Zungen mit ihren Vorsprüngen 2f vorbei an den beiden Vor
sprüngen 1b des Gehäuses 1 bewegt werden können. Sofern
eine Gasentwicklung stattfindet, ist der Druck in Pfeil
richtung so groß, daß die Zungen 22 von den Vorsprüngen
1b nach innen verschwenkt werden. Die Zungen 22 weisen
jeweils eine Aussparung 2g auf, welche in ihren Abmessung
so dimensioniert sind, daß die Vorsprüngen 1b in die Aus
sparung 2g formschlüssig einpassen. Sobald der Kolben 2
in seine Endstellung (Fig. 7b) gebracht worden ist, ver
schwenken die federelastischen Zungen 22 nach außen, so
daß jeweils ein Vorsprung 1b in eine Aussparung 2g einer
Zunge 22 zum Einliegen kommt. Die Aussparung 2g wird
durch die Vorsprünge 2f und 2h der Zunge 22 gebildet. Es
versteht sich von selbst, daß die Zungen in einer weite
ren Ausführungsform am Gehäuse und die Vorsprünge am Kol
ben angeordnet sein können. Dies bedeutet eine Funktions
umkehr des Prinzips, wodurch jedoch die gewünschte Funk
tion weiterhin erhalten bleibt. Auch können die freien
Enden der Zungen am Kolben angeformt sein, so daß die
Zungen lediglich eine Ausbuchtung des Kolbens darstellen.
Die Fig. 7c zeigt eine Draufsicht auf das Kurzschlußele
ment 11, welches mit der Schnappverbindung 12 am Gehäuse
1 befestigt ist und die beiden elektrischen Anschlüsse 3a
des elektrischen Zünders kurzschließt. Das Kurzschlußele
ment 11 ist funktionsbedingt aus einem elektrisch leitfä
higen und insbesondere korrosionsbeständigen Material.
Die Fig. 8 zeigt einen pyrotechnischen Einweg-Aktuator,
der in ein Gehäuse 1 integriert ist, wobei zusätzlich im
Gehäuse 1 eine Wippe 33 verschwenkbar um einen Bolzen 38
angeordnet ist. Die Wippe 33 durchgreift mit ihrem einen
Arm 35 den Kolben 2, welcher hierzu eine fensterartige
Öffnung 2j hat. Der Kolben 2 liegt in dem Hohlraum 5 des
Gehäuses 1 ein und ist mittels eines Sicherungsbolzens 9
und der am Kolben 2 angeformten Rückhaltezunge 8 in sei
ner Ausgangsposition sicher gehalten. Sobald der elektri
sche Zünder 3 über seine elektrischen Anschlüsse 3a ge
zündet wird, entwickelt sich im Hohlraum 5 ein Gas, wel
ches den Kolben 2 in Pfeilrichtung bewegt. Die Kraft des
Gases ist hierbei so groß, daß die Zunge 8 vom Siche
rungsbolzen 9, welcher die fensterartige Öffnung 2b des
Kolbens 2 durchgreift, verschwenkt, so daß der Siche
rungsbolzen vom Bereich 2b' in den Bereich 2b'' gelangen
kann. Hiernach verschwenkt die Zunge 8 wieder in ihre
Ausgangsposition, wodurch der Kolben nicht wieder zurück
in seine Ausgangsposition gelangen kann. Während der Kol
ben 2 in Pfeilrichtung bewegt wird, wird die Wippe entge
gen der Federkraft der am Gehäuse 1 angeformten Feder F
verschwenkt, so daß die Klinke 36 der Wippe 33 mit ihrer
Hinterschneidung 37 ein nicht dargestelltes Teil, welches
in der Aussparung 39 des Gehäuses 1 einliegt, freigibt.
Durch die Sicherung mittels Bolzen 9 und Zunge 8 könnte
auf die Feder F verzichtet werden, sofern die Zunge 8
entsprechend ausgestaltet ist.
Die Fig. 9a zeigt eine weitere Ausführungsform zur Ver
wendung des pyrotechnischen Aktuators für ein Sicher
heitssystem, insbesondere einen Überrollbügel eines
Kraftfahrzeugs, welcher im Falle eines Unfalls aus einer
versteckt angeordneten Position heraus verfahren wird, so
daß die Köpfe der Insassen beim Überschlagen des Kraft
fahrzeugs geschützt werden. Der Überrollbügel 40 hat zwei
Arme 41, 42, welche mit ihren Enden 41a und 42a die Kol
ben 50 aufnehmen und in Zylindern 43, 45 einliegen. Die
Zylinder sind über Verbindungsleitungen 47 mit einem Be
hältnis 49 verbunden, in dem ein elektrischer Zünder 48
angeordnet ist, welcher über seine elektrischen Anschlüs
se 48a zündbar ist. Nach der Zündung entwickelt der Zün
der 48 eine Gasmenge, welche die Kolben und mittels die
ser den Überrollbügel in Pfeilrichtung bewegt. Der Kolben
50 (Fig. 9b) ist mittels einer Schnappverbindung oder
einer Bördelung 41a' in die rohrförmigen Enden 41a des
Überrollbügels 40 einschiebbar und dort arretierbar. Der
Kolben 50 hat angeformte dünne Wände 54, welche durch das
Gas gegen die Zylinderwandung 43a gedrückt werden und so
mit eine Dichtfunktion übernehmen. Der Sicherungsstift 44
durchgreift eine fensterartige Öffnung 53 des Kolbens und
des Endes 41a des Überrollbügels 40. Im Kolben 50 sind
federelastische Zungen 52 angeordnet, welche mit dem Si
cherungsbolzen 44 zusammenwirken, derart, daß der Über
rollbügel 40 lediglich in Pfeilrichtung bewegbar ist. Es
versteht sich von selbst, daß entsprechende Rasterungsme
chanismen nicht nur im Kolben, sondern zusätzlich oder
auch als Ersatz außerhalb der Pneumatikzylinder angeord
net werden können. Durch die Integration in den Kolben
ergibt sich jedoch eine kostengünstige Ausführungsform,
bei der relativ wenig Teile benötigt werden.
Es ist zudem möglich jedem Ende 41a, 42a des Überrollbü
gels 40 jeweils einen pyrotechnischen Aktuator zuzuord
nen, wodurch die Verbindungsleitungen 47 entfallen kön
nen.
Claims (36)
1. Pyrotechnischer Aktuator, ein Gehäuse (1) umfassend,
welches einen Hohlraum (5) aufweist, in dem ein Kol
ben (2) verschieblich gelagert ist, wobei der Kolben
(2) mittels einer bei der Zündung eines Explosivstof
fes entstehenden Gasmenge von einer Ausgangsposition
in eine Endposition verstellbar ist und der Kolben
(2) auf dem Weg zur Endposition oder beim Erreichen
der Endposition einen Vorgang auslöst, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens ein Raste
lement und/oder ein federelastisches Rückhalteelement
(22, 8) den Kolben (2) in der Ausgangsposition hält.
2. Pyrotechnischer Aktuator nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß das Raste
lement oder ein weiteres Rastelement und/oder das fe
derelastische Rückhalteelement oder ein weiteres fe
derelastisches Rückhalteelement den Kolben (2) bei
Erreichen der Endposition in dieser Position insbe
sondere formschlüssig hält.
3. Pyrotechnischer Aktuator nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß das Rast
element oder ein weiteres Rastelement und/oder das fe
derelastische Rückhalteelement oder ein weiteres fe
derelastisches Rückhalteelement nach Erreichen der
Endposition des Kolbens (2) insbesondere mittels
Formschluß verhindert, daß der Kolben (2) zurück in
die Ausgangsposition gelangt.
4. Pyrotechnischer Aktuator nach einem der vorherigen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das mindestens eine Rastelement oder Rückhalte
element (8) an dem Kolben angeformt ist.
5. Pyrotechnischer Aktuator nach einem der vorherigen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rastelement eine Zunge (22) oder eine Bügel
feder ist, die in der Ausgangsposition eine Hinter
schneidung (1b) des Hohlraums (5) hintergreift, wobei
eine Mindestkraft erforderlich ist, um die Verrastung
zu überwinden.
6. Pyrotechnischer Aktuator nach Anspruch 5, da
durch gekennzeichnet, daß das Gehäu
se (1) mindestens eine Rastnase (1b) aufweist, die
mindestens eine Hinterschneidung des Rastelements
(22) oder des Kolbens (2) hintergreift, sofern sich
der Kolben (2) im Bereich der Endstellung befindet.
7. Pyrotechnischer Aktuator nach Anspruch 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Rast
nase (1b) am Gehäuse (1) angeformt oder an dem Gehäu
se befestigt ist.
8. Pyrotechnischer Aktuator nach einem der Anspruch 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kolben (2) eine sich in Längsrichtung des Kolbens
(2) erstreckende fensterartige Öffnung oder längliche
Aussparung (2b) hat, und daß ein am Gehäuse (1) gela
gertes Durchgriffsmittel (9) insbesondere ein Stift
oder Bolzen die Öffnung (2b) durchgreift oder in die
Aussparung (2b) eingreift, wobei das Rastelement
(22, 8) zusammen mit dem Stift oder Bolzen (9) den
Kolben (2) in der Ausgangsposition hält.
9. Pyrotechnischer Aktuator nach Anspruch 8, da
durch gekennzeichnet, daß das Rast
element oder mindestens ein weiteres Rastelement zu
sammen mit dem Durchgriffsmittel den Kolben in der
Endposition hält, wobei das Rastelement insbesondere
eine federelastische Zunge ist.
10. Pyrotechnischer Aktuator nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das
eine und/oder jedes weitere Rastelement eine Zunge
ist, wobei jede Zunge mit seinem freien Ende entgegen
der Bewegungsrichtung von der Endposition in die Aus
gangsposition weist.
11. Pyrotechnischer Aktuator nach einem der Ansprüche 8
bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Durchgriffsmittel (9) das Rastelement bzw.
die Zunge (22, 8) beim Bewegen des Kolbens (2) in die
Endposition verschwenkt bzw. auslenkt.
12. Pyrotechnischer Aktuator nach einem der Ansprüche 8
bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rastelement (8) die fensterartige Öffnung
(2b) für das Durchgriffsmittel (9) versperrt, nachdem
der Kolben (2) zumindest die Endposition erreicht
hat.
13. Pyrotechnischer Aktuator nach einem der vorherigen
Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Durchgriffsmittel (9) das
freie Ende (8a) des Rastelementes (8) gegen einen An
schlag (7c) insbesondere gegen die Wandung der fen
sterartigen Öffnung (2b) drückt, sofern der Kolben
(2) in Richtung der Ausgangsposition bewegt wird.
14. Pyrotechnischer Aktuator nach einem der vorherigen
Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß jedes Rastelement (8) nach dem
Passieren des Durchgriffsmittels (9) die fensterarti
ge Öffnung (2b) insbesondere formschlüssig für das
Durchgriffsmittel (9) versperrt.
15. Pyrotechnischer Aktuator nach einem der vorherigen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein elektrischer Zünder (3) in dem Hohlraum (5)
angeordnet ist.
16. Pyrotechnischer Aktuator nach Anspruch 15, da
durch gekennzeichnet, daß die elek
trischen Anschlüsse (3a) des elektrischen Zünders (3)
durch eine Öffnung (10) aus dem Hohlraum (5) heraus
geführt sind, und daß ein Kurzschlußelement (11) die
Anschlüsse (3a) kurzschließt, wobei der durch das
Kurzschlußelement (11) verursachte Kurzschluß beim
Einstecken eines Anschlußsteckers, welcher den Zünder
(3) mit einer elektronischen Steuerung verbindet,
aufgehoben wird.
17. Pyrotechnischer Aktuator nach Anspruch 16, da
durch gekennzeichnet, daß das Kurz
schlußelement (11) eine Brücke aus leitfähigem Mate
rial hat oder ist, welche verschwenk- oder verbiegbar
ist und am Gehäuse (1) des Aktuators angelagert ist.
18. Pyrotechnischer Aktuator nach Anspruch 16 oder 17,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Kurzschlußelement (11) mittels einer Rast- oder form
schlüssigen Verbindung (12) am Gehäuse (1) gelagert
ist oder in das Gehäuse (1) während der Herstellung
eingeformt wird.
19. Pyrotechnischer Aktuator nach einem der vorherigen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß im dem Hohlraum (5) des Gehäuses (1) ein Verrie
gelungsteil (7) einliegt, welches insbesondere aus
Metallblech insbesondere Federstahlblech gefertigt
ist, und das eine oder die mehreren Rastelemente (8)
bildet.
20. Pyrotechnischer Aktuator nach Anspruch 19, da
durch gekennzeichnet, daß das Ver
riegelungsteil (7) zumindest abschnittsweise an der
Wandung des Hohlraumes (2b) anliegt.
21. Pyrotechnischer Aktuator nach einem der vorherigen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben durch ein insbesondere aus metalli
schem Werkstoff gefertigten Verstärkungsmittel kon
struktiv verstärkt ist, wobei das Verstärkungsmittel
den Kolben umgreift oder in diesem eingelagert ist.
22. Pyrotechnischer Aktuator nach Anspruch 21, da
durch gekennzeichnet, daß das Ver
stärkungsmittel das eine oder die mehreren Rastele
mente aufweist.
23. Pyrotechnischer Aktuator nach einem der vorherigen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlraum eine Durchgangs- oder Sackbohrung
ist, und der Innendurchmesser der Bohrung in einem
Abschnitt größer ist als in einem benachbarten Ab
schnitt, wobei das mindestens eine Rastelement
und/oder die federelastische Zunge an dem Kolben an
geformt ist, und das Rastelement bzw. die Zunge beim
in der Anfangsposition befindlichen Kolben gegen die
Wandung des Abschnitts mit dem kleineren Innendurch
messer druckbeaufschlagt ist, und daß beim Bewegen
des Kolben in die Endposition das Rastelement bzw.
die Zunge bedingt durch die radial nach außen in
Richtung Hohlraumwandung wirkende Kraft bei Erreichen
des Abschnitts mit dem größeren Innendurchmesser ra
dial nach außen verschwenkt wird und beim Bewegen des
Kolbens in Richtung Ausgangsposition das Rastelement
bzw. die Zunge gegen den bedingt durch die Durchmes
seränderung gebildeten Vorsprung stößt.
24. Pyrotechnischer Aktuator nach einem der vorherigen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Gehäuse (1) zusätzlich zum Kolben (2) ein
verschwenkbar und/oder verschieblich gelagertes Teil
(33) angeordnet ist, welches mit dem Kolben (2) in
Verbindung ist und beim Bewegen des Kolbens (2) von
seiner Anfangs- in seine Endposition verschwenkt
und/oder verschoben wird.
25. Pyrotechnischer Aktuator nach Anspruch 24, da
durch gekennzeichnet, daß das Teil
(33) eine Wippe oder ein Hebel ist, welche/r mit sei
nem einem Arm (35) in einer Aussparung (2j) des Kol
bens (2) einliegt.
26. Verwendung eines pyrotechnischen Aktuators nach einem
der vorherigen Ansprüche 1 bis 23, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Überrollbügel
(40) eines Fahrzeuges mittels des Aktuators verstell
bar ist.
27. Verwendung eines pyrotechnischen Aktuators nach An
spruch 26, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Überrollbügel (40) und dem Kolben
des Aktuators ein Getriebe zwischengeschaltet ist.
28. Verwendung eines pyrotechnischen Aktuators nach An
spruch 26, dadurch gekennzeichnet,
daß der Überrollbügel (40) starr mit dem Kolben in
Verbindung ist.
29. Verwendung eines pyrotechnischen Aktuators nach An
spruch 28, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Teil (41a, 42a) des Überrollbügels (40) den
Kolben bildet.
30. Verwendung eines pyrotechnischen Aktuators nach An
spruch 29, dadurch gekennzeichnet,
daß das Teil (41a, 42a) an dem Überrollbügel befestigt
oder angeformt ist.
31. Verwendung eines pyrotechnischen Aktuators nach einem
der vorherigen Ansprüche 26 bis 30, dadurch
gekennzeichnet, daß jeweils ein Ende
(41a, 42a) eines insbesondere u- oder v-förmigen Über
rollbügels (40) von jeweils mindestens einem Aktuator
angetrieben ist.
32. Verwendung eines pyrotechnischen Aktuators nach einem
der vorherigen Ansprüche 26 bis 30, dadurch
gekennzeichnet, daß die Enden (41a, 42a)
eines u- oder v-förmigen Überrollbügels (40) mit Kol
ben eines Pneumatik- oder Hydraulikzylinders in Ver
bindung sind oder die Kolben selbst bilden, wobei die
Arbeitsräume der Pneumatik- oder Hydraulikzylinder
über Druckleitungen (47) mit einem Arbeitsraum eines
weiteren Zylinders in Verbindung sind, wobei dieser
Arbeitsraum durch das Verstellen des Kolbens des Ak
tuators von der Ausgangsposition in die Endposition
verkleinert wird, derart, daß ein in den Druckleitun
gen befindliches Fluid die Kolben der Pneumatik- oder
Hydraulikzylinder verstellt, so daß der Überrollbügel
im Falle eines Unfalls in seine die Passagiere schüt
zende Stellung verfahren wird.
33. Verwendung eines pyrotechnischen Aktuators nach einem
der vorherigen Ansprüche 26 bis 30, dadurch
gekennzeichnet, daß die Enden (41a, 42a)
eines u- oder v-förmigen Überrollbügels (40) mit Kol
ben eines Pneumatik- oder Hydraulikzylinders in Ver
bindung sind oder die Kolben selbst bilden, wobei die
Arbeitsräume der Pneumatik- oder Hydraulikzylinder
über Druckleitungen (47) mit einem Raum in Verbindung
sind, wobei in diesem Raum eine Gasentwicklung durch
Zünden eines Sprengstoffes ausgelöst werden kann,
derart, daß über die Druckleitungen (47) das Gas die
Kolben der Pneumatik- oder Hydraulikzylinder ver
stellt, so daß der Überrollbügel im Falle eines Un
falls in seine die Passagiere schützende Stellung
verfahren wird.
34. Verwendung eines pyrotechnischen Aktuators nach einem
der vorherigen Ansprüche 1 bis 25, dadurch
gekennzeichnet, daß der Aktuator minde
stens ein Sicherungsmittel eines Schließ-, Ver-
und/oder Entriegelungssystems verstellt.
35. Verwendung eines pyrotechnischen Aktuators nach An
spruch 34, dadurch gekennzeichnet,
daß Schließ-, Ver- und/oder Entriegelungssystem eine
Brandschutztür oder -tor, eine Fluchttür, eine Fahr
zeugtür oder eine Rauchabzugsklappe ist.
36. Verwendung eines pyrotechnischen Aktuators nach An
spruch 34 oder 35, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Aktuator Schließ-, Ver-
und/oder Entriegelungssystem im Bedarfsfall entrie
gelt, entsperrt, verriegelt, sperrt, schließt
und/oder öffnet.
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