DE19921489A1 - Brennstoffeinspritzventil - Google Patents
BrennstoffeinspritzventilInfo
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Abstract
Ein Brennstoffeinspritzventil (1), insbesondere ein Einspritzventil für Brennstoffeinspritzanlagen von Brennkraftmaschinen, weist einen piezoelektrischen oder magnetostriktiven Aktor (21) und einen von dem Aktor (21) mittels einer Ventilnadel (4) betätigbaren Ventilschließkörper (5), der mit einer Ventilsitzfläche (7) zu einem Dichtsitz zusammenwirkt, auf. Dabei ist eine elektromagnetische Dämpfungseinrichtung (40, 41) zum Dämpfen der Bewegung der Ventilnadel (4) vorgesehen.
Description
Die Erfindung geht aus von einem Brennstoffeinspritzventil
nach der Gattung des Anspruchs 1.
Aus der WO89/10478 ist ein Brennstoffeinspritzventil nach
der Gattung des Anspruchs 1 bekannt. Die aus dieser
Druckschrift hervorgehende Dämpfungseinrichtung besteht aus
einem topfförmig ausgebildeten Dämpfungselement, einer
schwachen Druckfeder mit niedrigem Federkoeffizienten und
einer starken Druckfeder mit hohem Federkoeffizienten. Die
beiden Druckfedern sind zueinander axial versetzt angeordnet
und umschließen die Ventilnadel abschnittsweise. Das
topfförmig ausgebildete Dämpfungselement befindet sich
zwischen den beiden Druckfedern, wobei die beiden
Druckfedern in entgegengesetzter Richtung auf das topfförmig
ausgebildete Dämpfungselement einwirken und sich jeweils an
der dem topfförmig ausgebildeten Dämpfungselement
abgewandten Seite an, an der Ventilnadel angebrachten,
Abstützelementen abstützen. Die schwache Druckfeder wirkt
dem Schließen des Brennstoffeinspritzventils, die starke
Druckfeder wirkt dem Öffnen des Brennstoffeinspritzventils
entgegen. Zwischen dem Rand des Dämpfungselements und der
Innenwand des Ventilgehäuses ist ein umlaufender, sich in
axialer Richtung erstreckender, enger Spalt ausgebildet, der
mit Brennstoff gefüllt ist. Bei Bewegung des
Dämpfungselements entsteht daher zwischen dem Rand des
Dämpfungselementes und der Innenwand des Ventilgehäuses eine
Scherkraft in der Brennstofflüssigkeit, die eine
Reibungskraft erzeugt, die der Bewegung des
Dämpfungselements entgegenwirkt. In Zusammenarbeit mit den
Druckfedern wird dadurch eine Dämpfung der Ventilnadel
erreicht.
Bei dem bekannten Brennstoffeinspritzventil ergeben sich
folgende Nachteile: Durch die Federkraft und die Scherkraft
ist die Dämpfungskraft fest vorgegeben und kann sich daher
nicht den Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine anpassen,
insbesondere ist sie nicht zeitlich variabel verstellbar. Da
der Brennstoffzufluß in Richtung des Dichtsitzes durch die
Dämpfungsscheibe beeinflußt wird, kommt es zu
Strömungswirbeln im Brennstoff, wodurch die Formbarkeit des
Brennstoffausflusses verschlechtert wird. Ein in der
WO89/10478 als Alternative vorgeschlagener Kraftstoffeinlaß
unterhalb der Dämpfungsplatte ist unpraktikabel, da dadurch
die Baugröße des abflußseitigen Ventilgehäuses deutlich
vergrößert wird. Durch die zusätzlichen mechanischen
Bauteile ist das Brennstoffeinspritzventil außerdem
verschleißanfälliger, insbesondere da die Dämpfungskraft
abhängig von der Breite des zwischen dem Rand des
Dämpfungselements und der Innenwand des Ventilgehäuses
ausgebildeten Spaltes ist.
Aus der US 5,236,173 ist es bekannt, zwischen dem
Ventilsitzkörper und einem Ventilsitzträger, an welchem der
Ventilsitzkörper montiert ist, eine Dämpfungsfeder in Form
einer Tellerfeder vorzusehen, um zu erreichen, daß der
Ventilschließkörper an der an dem Ventilsitzkörper
ausgebildeten Ventilsitzfläche weich anschlägt. Diese Art
der Dämpfung hat jedoch den Nachteil, daß der
Ventilsitzkörper nach dem Anschlagen des
Ventilschließkörpers in Abspritzrichtung durchschwingt,
während der Ventilschließkörper entweder stehenbleibt oder
aufgrund der Impulsumkehr sich von dem Ventilsitzkörper
entgegen der Abspritzrichtung zurückbewegt. Ventilpreller
können deshalb bei dieser Bauform des
Brennstoffeinspritzventils sogar noch in verstärktem Maße
auftreten, so daß sich diese Art der Dämpfung nicht bewährt
hat.
Das erfindungsgemäße Brennstoffeinspritzventil mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 hat demgegenüber
den Vorteil, daß das Brennstoffeinspritzventil in
befriedigender Weise entprellt ist. Des weiteren erfordert
die elektromagnetische Dämpfungseinrichtung keine mechanisch
beanspruchten Bauteile wie Druck- und Tellerfedern und
benötigt keine Dämpfungsflüssigkeit. Des weiteren ist die
Dämpfungseinrichtung temperaturstabil und ermöglicht eine
variable Dämpfungskraft.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind
vorteilhafte Weiterbildungen des im Anspruch 1 angegebenen
Brennstoffeinspritzventils möglich.
In vorteilhafter Weise weist die Dämpfungseinrichtung eine
Erregerspule zum Erzeugen eines Magnetfeldes und zumindest
eine an der Ventilnadel angeordnete elektrisch leitende
Induktionsschleife auf. Dadurch kann das für die Dämpfung
erforderliche elektromagnetische Feld in einfacher Weise
erzeugt werden. Außerdem kann die Dämpfungskraft direkt auf
die Ventilnadel einwirken.
Vorteilhaft ist es, daß die Erregerspule auf ein
Ventilgehäuse des Brennstoffeinspritzventils gewickelt ist,
wobei das Ventilgehäuse hierfür eine umlaufende Nut
aufweist. Dadurch ergibt sich eine fertigungstechnisch
einfache Unterbringung der Erregerspule, bei der die
Erregerspule gut geschützt und einfach auszuwechseln ist.
Vorteilhaft ist es ferner, daß die elektrische Leitfähigkeit
der Induktionsschleife größer ist als die elektrische
Leitfähigkeit der Ventilnadel. Dadurch erzeugt eine in der
Induktionsschleife induzierte Ringspannung einen in der
Induktionsschleife geführten elektrischen Induktionsstrom.
Vorteilhaft ist es auch, daß die Induktionsschleife von der
Ventilnadel elektrisch isoliert ist. Dadurch wird die
elektromotorische Kraft besonders gut ausgenützt.
Vorteilhaft ist es ferner, daß die Induktionsschleife
hülsenförmig ausgebildet ist und die Ventilnadel
abschnittsweise umschließt. Dadurch ergibt sich eine an die
Geometrie des Brennstoffeinspritzventils angepaßte Form der
Induktionsschleife, die außerdem eine einfache Befestigung
an der Ventilnadel ermöglicht.
Vorteilhaft ist die axiale Länge der Induktionsschleife
entlang der Ventilachse kleiner als die axiale Länge der
Erregerspule entlang der Ventilachse. Dadurch wird eine
größere Ringspannung in der Hülse induziert.
Vorteilhaft weist ein Steuergerät zur stromgeregelten
Ansteuerung der Erregerspule und/oder des Aktors eine
Stromregelung auf. Dadurch wird eine exakte, schnell
reagierende Steuerung der auf die Ventilnadel einwirkenden
Dämpfungskraft ermöglicht.
Vorteilhaft ist die Erregerspule zur Ausnützung des beim
Zusammendrücken des Aktors entstehenden Verschiebungsstromes
mit dem Aktor in Reihe geschaltet. Dadurch läßt sich die in
dem Aktor gespeicherte Energie zum Dämpfen der Ventilnadel
verwenden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
vereinfacht dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen auszugsweisen axialen Schnitt durch ein
erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Brennstoffeinspritzventils, wobei das
Brennstoffeinspritzventil nach innen öffnend
ausgeführt ist;
Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel einer Steuerung eines
erfindungsgemäßen Brennstoffeinspritzventils;
Fig. 3 eine Prinzipskizze zur Erläuterung der
Funktionsweise eines Ausführungsbeispiels eines
erfindungsgemäßen Brennstoffeinspritzventils;
Fig. 4 Diagramme zur Erläuterung eines
Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Brennstoffeinspritzventils;
Fig. 5 einen Schaltplan für ein Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Brennstoffeinspritzventils; und
Fig. 6 Diagramme zur Erläuterung eines
Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Brennstoffeinspritzventils.
Fig. 1 zeigt in einer auszugsweisen axialen
Schnittdarstellung ein erfindungsgemäßes
Brennstoffeinspritzventil 1. Das Brennstoffeinspritzventil 1
dient insbesondere zum direkten Einspritzen von Brennstoff,
insbesondere von Benzin, in einen Brennraum einer
gemischverdichtenden, fremdgezündeten Brennkraftmaschine als
sog. Benzindirekteinspritzventil. Das erfindungsgemäße
Brennstoffeinspritzventil 1 eignet sich jedoch auch für
andere Anwendungsfälle.
Das Brennstoffeinspritzventil 1 ist als innenöffnendes
Brennstoffeinspritzventil 1 ausgeführt. Das
Brennstoffeinspritzventil 1 weist ein Ventilgehäuse 2 und
eine Abschlußplatte 3 auf. Im Ventilgehäuse 2 befindet sich
ein mittels einer axial beweglichen Ventilnadel 4
betätigbarer Ventilschließkörper 5, der in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel mit der Ventilnadel 4 einteilig
ausgebildet ist. Der Ventilschließkörper 5 ist
kegelstumpfförmig sich in Abspritzrichtung verjüngend
ausgebildet. Der Ventilschließkörper 5 wirkt mit einer an
einem Ventilsitzkörper 6 ausgebildeten Ventilsitzfläche 7 zu
einem Dichtsitz zusammen. Dabei ist der Ventilsitzkörper 6
im vorderen Teil des Ventilgehäuses 2 befestigt.
Auf einer inneren Anlagefläche 10, die an einem Vorsprung 11
des Ventilgehäuses 2 ausgebildet ist, liegt ein
Anlageelement 12 auf. Dabei kann das Anlageelement 12
plastisch oder elastisch verformbar ausgebildet sein. Eine
Zwischenplatte 13 ist durch ein Schraubenelement 14 im
Innenraum 15 des Brennstoffeinspritzventils 1 befestigt.
Dabei wird die Zwischenplatte 13 durch das Schraubenelement
14 gegen das Anlageelement 12 gepreßt, wodurch sich das
Anlageelement 12 verformt. Um die dafür nötige Kraft
aufzubringen, wird das Schraubenelement 14 in ein
Innengewinde 15, das an der Innenseite des Ventilgehäuses 2
ausgebildet ist, eingeschraubt.
An der zuflußseitigen Stirnfläche 20 der Zwischenplatte 13
liegt ein piezoelektrischer Aktor 21 an, und an der
dichtsitzseitigen Stirnfläche der Zwischenplatte 13 liegt
eine Druckfeder 23 an. Dabei sind der Aktor 21 und die
Druckfeder 23 von einer rohrförmigen Gehäusewand 24
umschlossen, wobei die rohrförmige Gehäusewand 24
Aussparungen 25a, 25b aufweist, durch welche die
Zwischenplatte 13 ragt. Die rohrförmige Gehäusewand 24 ist
mit einer zuflußseitigen Gehäuseplatte 25 und einer
dichtsitzseitigen Gehäuseplatte 26 verbunden. Die
rohrförmige Gehäusewand 24, die zuflußseitige Gehäuseplatte
25 und die dichtsitzseitige Gehäuseplatte 26 bilden zusammen
ein Innengehäuse 24, 25, 26. Dabei wirkt der Aktor 21 über
die zuflußseitige Gehäuseplatte 25 auf das Innengehäuse 24,
25, 26 und die Druckfeder 23 wirkt über die dichtsitzseitige
Gehäuseplatte 26 auf das Innengehäuse 24, 25, 26 ein. An der
dichtsitzseitigen Gehäuseplatte 26 ist die Ventilnadel 4
befestigt.
Der Brennstoff wird über eine Bohrung 30 in der
Abschlußplatte 3 in den Innenraum 16 des
Brennstoffeinspritzventils 1 geleitet. Von dort wird er über
wenigstens eine Bohrung 31 in der Zwischenplatte 13 in
Richtung des aus Ventilsitzfläche 7 und Ventilschließkörper
5 gebildeten Dichtsitzes geleitet. Bei Betätigung des Aktors
21 dehnt sich dieser aus, wodurch sich das Innengehäuse 24,
25, 26 in Richtung der Abschlußplatte 3 verschiebt und den
an der Ventilnadel 4 befestigten Ventilschließkörper 5 von
der Ventilsitzfläche 7 abhebt, wodurch sich der Dichtsitz
öffnet. Über den entstandenen Spalt zwischen
Ventilsitzfläche 7 und Ventilschließkörper 5 gelangt
Brennstoff in einen Abspritzkanal 32, wodurch es zum
Austritt von Brennstoff aus dem Brennstoffeinspritzventil 1
in einen Brennraum einer Brennkraftmaschine kommt. Das
Schließen des Brennstoffeinspritzventils 1 erfolgt über die
Druckfeder 23, die entgegen dem Aktor 21 auf das
Innengehäuse 24, 25, 26 einwirkt, wodurch sich das
Innengehäuse 24, 25, 26 in Richtung des Ventilsitzkörpers 6
verschiebt und der Ventilschließkörper 5 der Ventilnadel 4
auf die Ventilsitzfläche 7 des Ventilsitzkörpers 6
verschoben wird. Dadurch schließt sich der aus
Ventilsitzfläche 7 und Ventilschließkörper 5 gebildete
Dichtsitz.
Die erfindungsgemäße elektromagnetische Dämpfungseinrichtung
zum Dämpfen der Bewegung der Ventilnadel 4 ist in diesem
Ausführungsbeispiel aus Hülsen 40a bis 40c und einer
Erregerspule 41, die in einer umlaufenden Nut 42 auf das
Ventilgehäuse 2 des Brennstoffeinspritzventils 1 gewickelt
ist, gebildet.
Um beim Öffnen des Brennstoffeinspritzventils 1 den
Öffnungsquerschnitt zu begrenzen, wird die Bewegung der
Ventilnadel 4 üblicherweise durch einen geeigneten Anschlag
begrenzt. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist diese
Begrenzung vereinfacht durch den Anschlag der zuflußseitigen
Gehäuseplatte 25 an Anschlagelemente 43a, 43b dargestellt.
Beim Schließen des Brennstoffeinspritzventils 1 schlägt der
Ventilschließkörper 5 der Ventilnadel 4 an der
Ventilsitzfläche 7 des Ventilsitzkörpers 6 an. Ohne eine
erfindungsgemäße Dämpfungseinrichtung 40a bis 40c, 41 kommt
es wegen des beim Öffnen bzw. Schließen vorhandenen
Bewegungsimpulses zum Prellen der Ventilnadel 4, wodurch der
Dichtsitz nicht mit einem konstanten Öffnungsquerschnitt
geöffnet bzw. nicht abrupt geschlossen wird.
Das Funktionsprinzip der erfindungsgemäßen
Dämpfungseinrichtung wird unten in der Beschreibung zu
Fig. 3 erläutert. Um die Dämpfungskraft zu verstärken, sind
die Hülsen 40a bis 40c gegen die Ventilnadel 4 und jeweils
gegeneinander elektrisch isoliert. Diese Isolation kann z. B.
durch einen Lack bzw. eine Oxidschicht erfolgen. Falls
der Raum um die Hülsen 40a bis 40c mit Brennstoff gefüllt
ist, kann eine geeignete Abdichtung der Hülsen gegen den
Brennstoff vorgesehen werden. Alternativ dazu ist es
möglich, die Hülsen 40a bis 40c aus einem Material zu
fertigen, das eine höhere elektrische Leitfähigkeit aufweist
als die Ventilnadel 4.
In Fig. 2 ist ein Schaltdiagramm dargestellt, das
vereinfacht die Beschaltung des Aktors 21 und der
Erregerspule 41 darstellt. Zum Beaufschlagen des Aktors 21
mit einer elektrischen Steuerspannung sind elektrische
Zuleitungen 50a, 50b in das Brennstoffeinspritzventil 1 an
den Aktor 21 geführt. Außerdem sind elektrische Zuleitungen
50c, 50d in das Brennstoffeinspritzventil 1 an die
Erregerspule 41 geführt. Die elektrischen Zuleitungen 50a
bis 50d sind an ein Steuergerät 51 angeschlossen.
Vorteilhaft ist es, wenn das Steuergerät 51 die Spule 41
stromgeregelt ansteuert, da dadurch der Spuleninduktivität
11 beim Ändern der Stromstärke IL durch eine entsprechend
hohe Spannung des Steuergeräts 51, die über die elektrischen
Zuleitungen 50c, 50d an die Spule 41 geführt wird,
entgegengewirkt werden kann. Um die elektrischen Zuleitungen
50a bis 50d und die Wicklung der Spule 41 vor thermischer
Überlastung zu schützen, ist es außerdem sinnvoll, die
Stromregelung strombegrenzt auszuführen. Durch das
Steuergerät 51 ist es möglich, abhängig von den
Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine den Aktor 21 und die
Spule 41 aufeinander abgestimmt anzusteuern, um ein Prellen
der Ventilnadel 4 zu verhindern.
In Fig. 3 ist eine Prinzipskizze zur Erläuterung des
Funktionsprinzips der Dämpfungseinrichtung des
Brennstoffeinspritzventils 1 dargestellt. Ein in der
Erregerspule 41 fließender Strom IL erzeugt ein
radialsymmetrisches Magnetfeld B, das proportional zum
Spulenstrom IL ist. Durch die endliche Länge lL der Spule 41
in axialer Richtung ergibt sich ein inhomogenes Magnetfeld
B, wobei eine deutliche Änderung des Magnetfeldes B auf der
Spulenachse 55 bei einer Ortsänderung in der Größenordnung
der Länge lL der Spule 41 vorhanden ist. In dem Magnetfeld B
befindet sich eine Induktionsschleife 56, die den Rand einer
nicht notwendigerweise ebenen Fläche A darstellt. Von den
beiden Seiten der Fläche A läßt sich eine willkürlich als
Außenseite definieren, wodurch eine Richtung 57 der Fläche A
vorgegeben ist. Durch die Richtung 57 der Fläche A ist ein
Umlaufsinn 58 der Induktionsschleife 56 gegeben. Das
Magnetfeld B, das die Fläche A durchdringt, erzeugt einen
magnetischen Fluß Φ durch die Induktionsschleife 56. Durch
Ändern des Spulenstroms IL und/oder durch Bewegen der
Induktionsschleife 56 wird der magnetische Fluß Φ durch die
Induktionsschleife 56 geändert. Nach dem Faradayschen
Induktionsgesetz erzeugt eine zeitliche Änderung des
magnetischen Flusses Φ, der durch die Induktionsschleife 56
fließt, in der Induktionsschleife 56 eine dem Umlaufsinn 58
der Induktionsschleife 56 entgegengesetzte elektrische
Ringspannung, die proportional zur zeitlichen Änderung des
magnetischen Flusses Φ ist. Die Ringspannung erzeugt in der
Induktionsschleife 56 einen elektrischen Strom, der bei
Zunahme des magnetischen Flusses Φ entgegen dem Umlaufsinn
58 gerichtet ist, wodurch ein magnetisches Feld B' erzeugt
wird. Bei einer zeitlichen Zunahme (Abnahme) des
magnetischen Flusses Φ ist das Magnetfeld B' in
entgegengesetzter (gleicher) Richtung wie das Magnetfeld B
orientiert. Bei entgegengesetzt gerichteten Magnetfeldern B,
B' wird die Induktionsschleife 56 von der Erregerspule 41
abgestoßen, bei gleichgerichteten Magnetfeldern B, B' wird
die Induktionsschleife 56 von der Erregerspule 41 angezogen.
Zusammenfassend wird bei einer Erhöhung des magnetischen
Flusses Φ die Induktionsschleife 56 von der Erregerspule 41
abgestoßen und bei einer Verringerung des magnetischen
Flusses Φ wird die Induktionsschleife 56 von der
Erregerspule 41 angezogen. Die damit verbundene Kraft K0
wird erfindungsgemäß zur Dämpfung der Ventilnadel 4
ausgenutzt.
In Fig. 4 sind Diagramme dargestellt, anhand derer die
Funktionsweise der erfindungsgemäßen Dämpfungseinrichtung
des Brennstoffeinspritzventils 1 erläutert wird. Dabei ist
an die Abszisse jeweils die Zeit t und an die Ordinaten sind
die verschiedenen Betriebsgrößen des
Brennstoffeinspritzventils 1 angetragen. Der Einfachheit
halber wird im folgenden nur der Schließvorgang des
Brennstoffeinspritzventils 1 betrachtet. Die Funktionsweise
der Dämpfungseinrichtung des Brennstoffeinspritzventils 1
kann dementsprechend auf den Öffnungsvorgang übertragen
werden. Im geöffneten Zustand des Brennstoffeinspritzventils
1 ist der Aktor 21 bis zum Zeitpunkt ta mit einer
elektrischen Aktorspannung UA beaufschlagt. Da die
Aktorspannung UA bis zum Zeitpunkt ta konstant ist, bleibt
auch die Lage der Ventilnadel 4 unverändert, was einem
konstanten Ventilnadelhub h entspricht. Zum Schließen des
Brennstoffeinspritzventils 1 wird die Aktorspannung UA zum
Zeitpunkt ta bis zum Zeitpunkt tb ausgehend vom Wert UA (ta)
auf den Wert UA (tb) = 0 reduziert. Ab dem Zeitpunkt tb ist
der Aktor 21 abgeschaltet. Vom Zeitpunkt ta bis zum
Zeitpunkt tb wird das Brennstoffeinspritzventil 1
geschlossen, wodurch der Hub h der Ventilnadel 4 abnimmt.
Bei einem ungedämpften Brennstoffeinspritzventil 1 kommt es
zum Prellen der Ventilnadel 4, wodurch die Ventilnadel 4 aus
dem Dichtsitz gehoben wird, was zusätzlichen Hubbewegungen
60a bis 60d entspricht.
Zum Zeitpunkt t1, der auch kleiner gleich dem Zeitpunkt ta
sein kann, wird zum Dämpfen der Ventilnadel 4 der Strom iL
der Erregerspule 41 angeschaltet. Die beim Anschalten der
Erregerspule 41 wirksame Dämpfungskraft ist dabei gegenüber
der Aktorkraft des Aktors 21 vernachlässigbar. Im
Zeitintervall t23 wird durch die Erregerspule 41 ein
konstantes Magnetfeld U erzeugt, so daß durch die Bewegung
der Induktionsschleife 56, die durch die Hülsen 40a bis 40c
gebildet ist, eine Dämpfung der Ventilnadel 4 erfolgt. Für
den Hub h' der gedämpften Ventilnadel 4 ergibt sich daher
ein Schließvorgang, der prellfrei verläuft und daher keine
zusätzlichen Ventilnadelhübe 60a bis 60d aufweist. Im
Zeitintervall t34 wird der Strom IL der Erregerspule 41
langsam reduziert, um keine Kraftspitzen auf die Ventilnadel
zu übertragen.
In Fig. 5 ist eine alternative Schaltung zum Beschalten des
erfindungsgemäßen Brennstoffeinspritzventils 1 dargestellt,
in der die Erregerspule 41 zur Ausnutzung des beim
Zusammendrücken des Aktors 21 entstehenden
Verschiebungsstroms mit dem Aktor 21 in Reihe geschaltet
ist. Für die Erregerspule 41 ist ein Ersatzschaltbild
bestehend aus einer verlustfreien Induktivität L und einem
Verlustwiderstand RL dargestellt, während für den Aktor 21
ein Ersatzschaltbild bestehend aus einer verlustfreien
Kapazität C und einem Verlustwiderstand RA dargestellt ist.
Dabei ist zu beachten, daß beim Anlegen einer äußeren
Spannung U durch die Induktivität L der Erregerspule 41
zunächst nur ein Teil der äußeren Spannung U auf den Aktor
21 einwirkt und sich die am Aktor 21 abfallende Spannung nur
allmählich der äußeren Spannung U annähert. Die Zeitskala
der Annäherung ist dabei aus dem Quotienten der Induktivität
L der Erregerspule 41 und der Summe aus dem Aktorwiderstand
RA und dem Spulenwiderstand RL gegeben. Beim Zusammendrücken
des Aktors 21 ändert sich die Kapazität des Aktors 21,
wodurch sich die auf den Aktor 21 aufgebrachte Ladung ändert
und es dadurch zu einem elektrischen Verschiebungsstrom
kommt. Da die bei einer Längenänderung des Aktors 21
auftretenden Ströme üblicherweise sehr groß sind, lassen
sich mit der Erregerspule 41 entsprechend große Magnetfelder
erzeugen.
Anhand der in Fig. 6 gezeigten Diagramme ist die Funktion
der erfindungsgemäßen Dämpfungseinrichtung dargestellt, wenn
diese wie in der Fig. 5 verschaltet ist. Zu diesem
Ausführungsbeispiel wird das Öffnen des
Brennstoffeinspritzventils 1 betrachtet. Das
Funktionsprinzip kann jedoch auch auf das Schließen des
Brennstoffeinspritzventils 1 übertragen werden. In den
Diagrammen ist an der Abszisse jeweils die Zeit t
angetragen.
Zum Öffnen des Brennstoffeinspritzventils 1 wird die
Spannung U zum Zeitpunkt t1 bis zum Zeitpunkt t2 erhöht.
Dadurch wächst der Hub h der Ventilnadel 4 an. Bei einem
ungedämpften Brennstoffeinspritzventil 1 kommt es nach dem
Öffnen des Brennstoffeinspritzventils 1 zu einem Prellen der
Ventilnadel 4, wodurch zusätzliche Ventilnadelhübe 60a bis
60c auftreten. Dadurch wird der Induktionsstrom in der
Induktionsschleife 56, d. h. in den Hülsen 40a bis 40c,
erzeugt. Durch den Induktionsstrom Iind wird die Ventilnadel
4 gedämpft. Der zeitliche Verlauf des Hubes h' der
Ventilnadel 4 weist daher keine zusätzliche Ventilnadelhübe
60a bis 60c, die durch Prellen der Ventilnadel 4 entstehen,
auf. Es kommt daher allenfalls zu einem schwach
ausgebildeten zusätzlichen Ventilnadelhub 60e.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen
Ausführungsbeispiele begrenzt. Insbesondere eignet sich die
Erfindung auch für ein außenöffnendes
Brennstoffeinspritzventil 1. Die Dämpfungseinrichtung muß
nicht notwendigerweise direkt auf die Ventilnadel 4
einwirken und kann auch anders im
Brennstoffeinspritzventil 1 angeordnet sein. An der
Ventilnadel 4 kann statt einer Induktionsschleife 56 auch
ein Permanentmagnet angeordnet sein, der zusammen mit der
Erregerspule 41 eine elektromagnetische Dämpfungseinrichtung
bildet. Die Induktionsschleife 56 kann statt durch Hülsen
40a-40c auch durch eine gewickelte Spule gebildet werden.
Claims (11)
1. Brennstoffeinspritzventil (1), insbesondere
Einspritzventil für Brennstoffeinspritzanlagen von
Brennkraftmaschinen, mit einem piezoelektrischen oder
magnetostriktiven Aktor (21), einem von dem Aktor (21)
mittels einer Ventilnadel (4) betätigbaren
Ventilschließkörper (5), der mit einer Ventilsitzfläche (7)
zu einem Dichtsitz zusammenwirkt und einer
Dämpfungseinrichtung zum Dämpfen der Bewegung der
Ventilnadel (4),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dämpfungseinrichtung (41, 56) elektromagnetisch
arbeitet.
2. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dämpfungseinrichtung (41, 56) eine Erregerspule (41)
zum Erzeugen eines Magnetfeldes und zumindest eine an der
Ventilnadel angeordnete, elektrisch leitende
Induktionsschleife (56, 40a-40c) aufweist.
3. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erregerspule (41) auf ein Ventilgehäuse (2) des
Brennstoffeinspritzventils (1) gewickelt ist, wobei das
Ventilgehäuse (2) hierfür eine umlaufende Nut (42) aufweist.
4. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die elektrische Leitfähigkeit der Induktionsschleife
(56, 40a-40c) größer ist als die elektrische Leitfähigkeit
der Ventilnadel (4).
5. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Induktionsschleife (56, 40a-40c) von der
Ventilnadel (4) elektrisch isoliert ist.
6. Brennstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 2
bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Induktionsschleife (40a-40c) hülsenförmig
ausgebildet ist und die Ventilnadel (4) abschnittsweise
umschließt.
7. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge der hülsenförmigen Induktionsschleife
(40a-40c) entlang der Ventilachse kleiner als die Länge
der Erregerspule (41) entlang der Ventilachse ist.
8. Brennstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 2
bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Induktionsschleife (56) aus einer kurzgeschlossenen
Induktionsspule besteht.
9. Brennstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 2
bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erregerspule (41) und/oder der Aktor (21) über ein
Steuergerät (51) angesteuert sind.
10. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuergerät (51) zur stromgeregelten Ansteuerung der
Erregerspule (41) und/oder des Aktors (21) eine
Stromregelung aufweist.
11. Brennstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 2
bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erregerspule (41) zur Ausnützung des beim
Zusammendrücken des Aktors (21) entstehenden
Verschiebungsstromes mit dem Aktor (21) in Reihe geschaltet
ist.
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