DE19921409A1 - Luftstrahlsieb zur Korngrößenanalyse und zugehöriger Siebeinsatz - Google Patents
Luftstrahlsieb zur Korngrößenanalyse und zugehöriger SiebeinsatzInfo
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Abstract
Um für Analysen-Siebmaschinen allgemein die Analysensicherheit gegen Fehlbedienung zu erhöhen, wird vorgeschlagen, eine automatisierte Erkennung verschiedenster Parameter des verwendeten Siebeinsatzes zu ermöglichen, insbesondere soll die Maschenweite des jeweiligen Siebeinsatzes durch die Siebmaschine automatisch erkannt werden, indem die Siebmaschine mit einem Sensor ausgerüstet wird, der das eingesetzte Sieb automatisch identifiziert und evtl. zusätzliche Informationen an dem Sieb gespeichert werden können.
Description
Das bekannte Luftstrahlsieb, das zur Bestimmung der Feinheit bzw. der
Korngrößenverteilung von feindispersen Kornhaufwerken auf trockenem Wege
dient, ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Bei der Korngrößenanalyse mittels einer Luftstrahlsiebmaschine nach dem Stand
der Technik (z. B. nach DE 44 19 153 A1) wird das Siebgut auf das Siebgewebe
aufgegeben, mittels einer unterhalb des Siebgewebes rotierenden Schlitzdüse ein
Gasstrahl von unten nach oben durch das Siebgewebe geblasen und das auf dem
Sieb liegende Siebgut aufgewirbelt. Die Feinanteile des Siebgutes werden vom
Gasstrahl mitgerissen und durch das Siebgewebe von oben nach unten in den
Raum unterhalb des Siebeinsatzes transportiert und von dort, aus der
Siebmaschine ausgetragen. Die groben Anteile, die größer sind als die
Maschenweite des jeweiligen Siebeinsatzes, können das Sieb nicht passieren und
bleiben nach der Siebung auf dem Siebgewebe liegen.
Zur Bestimmung einer Korngrößenverteilungskurve müssen mehrere Siebungen
mit verschiedenen Sieben unterschiedlicher Maschenweite durchgeführt werden.
Dazu wird der nach der ersten Siebung auf dem Sieb zurückbleibende grobe Anteil,
der Siebrückstand, weiteren Siebungen ausgesetzt. Das zuerst verwendete Sieb
einer ersten Maschenweite wird aus der Luftstrahlsiebmaschine entfernt und ein
zweites Sieb mit einer gröberen Maschenweite eingesetzt. Der Siebrückstand aus
der ersten Siebung wird dem zweiten Sieb aufgegeben und eine zweite Siebung
durchgeführt. Der aus der zweiten Siebung verbleibende Siebrückstand wird
anschließend einer dritten Siebung zugeführt. Je nach Bedarf können viele
Siebungen in den jeweils gewünschten Korngrößenschritten mit den verschiedenen
Sieben unterschiedlicher Maschenweite durchgeführt werden. Nach jeder erfolgten
Siebung muß der Siebrückstand gewogen werden, um die
Korngrößenverteilungskurve bestimmen zu können.
Um die wiederholt erforderliche Bestimmung des Siebrückstandes durch
Siebungen und Wägungen zu erleichtern, wurde im Stand der Technik nach der
DE 44 19 153 A1 eine Luftstrahlsiebmaschine entwickelt, die eine selbständige,
automatisierte Wägung des Siebrückstandes ermöglicht. Dazu wurde in die
Luftstrahlsiebmaschine eine Waage integriert, die nach jedem Siebvorgang das
Sieb zusammen mit dem Siebrückstand anhebt und wiegt. Durch den Vergleich
dieses Wägeergebnisses mit dem Gewicht des leeren Siebes kann die Menge des
Siebrückstandes bestimmt werden. Bei dieser Siebmaschine kann jedoch nur das
Gewicht des Siebes bestimmt werden, auf weitere Eigenschaften des
Siebeinsatzes kann aus dem Gewicht nicht zuverlässig geschlossen werden.
Um aussagekräftige, korrekte Ergebnisse für die Bestimmung der
Korngrößenverteilungskurve erhalten zu können, ist es sehr wichtig, daß alle
Parameter, entsprechend der Prüfvorschrift, zuverlässig eingehalten werden. Die
manuelle Bedienung der Luftstrahlsiebmaschine und insbesondere der manuelle
Austausch der Siebeinsätze birgt jedoch die Gefahr einer versehentlichen
Siebverwechslung bezüglich z. B. der benötigten Maschenweite. Daher ist eine
zuverlässige Prüfmittelüberwachung notwendig. Dies geschieht bisher
ausschließlich durch den Bediener der Luftstrahlsiebmaschine.
Um für Analysen-Siebmaschinen allgemein die Analysensicherheit gegen
Fehlbedienung zu erhöhen, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen eine
automatisierte Erkennung verschiedenster Parameter des Siebeinsatzes zu
ermöglichen. Insbesondere soll die Maschenweite des jeweils verwendeten
Siebeinsatzes durch die Siebmaschine automatisch erkannt werden.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Siebmaschine mit
einem Sensor ausgerüstet wird, der das eingesetzte Sieb automatisch identifiziert
und daß optional zusätzliche Informationen in der Siebmaschine oder direkt an
dem Sieb gespeichert werden können.
Ein automatisierter Vergleich des tatsächlich verwendeten Siebeinsatzes mit dem
Wert der Maschenweite des eigentlich erforderlichen Siebeinsatzes in einer
zugehörigen Steuereinrichtung, stellt die Verwendung des richtigen Siebeinsatzes
sicher. Sollte der Bediener irrtümlich einen falschen Siebeinsatz gewählt haben, so
wird er durch entsprechende Signale an der Siebmaschinen auf den Fehler
hingewiesen und ist aufgefordert den richtigen Siebeinsatz in die Siebmaschine
einzusetzen. Die vom identifizierten Siebeinsatz gewonnenen Informationen
können auch z. B. zum Protokollieren in einer Speichereinrichtung festgehalten
werden und einer weiteren Auswertung, z. B. in einem elektronischen Rechner,
zugeführt werden.
Um das wichtigste Kriterium, die Maschenweite jedes Siebeinsatzes automatisch
erkennen zu können, trägt jedes Sieb im Rahmen eine maschinenlesbare Signatur,
aus der mindestens die nominale Maschenweite entnehmbar ist. Es können
weitere spezifische Daten oder Informationen des Siebes in der
maschinenlesbaren Signatur abgelegt sein. In der Siebmaschine ist ein Sensor
angebracht, der die Signatur lesen kann. Die durch den Sensor ausgelesenen
Daten und Informationen können in einer Auswerteinheit weiter verarbeitet, und
aufgrund dieser Informationen die gewünschten Aktionen eingeleitet werden. So
kann bei der Erkennung eines falschen Siebes durch den Sensor und der
Auswerteinheit eine Warnung generiert werden, die auf die Siebverwechslung
hinweist.
Neben der nominalen Maschenweite können auch weitere spezifische Daten des
Siebes auf der Signatur des Siebrahmens gespeichert sein, so z. B. der Hersteller,
das Produktionsdatum, die Maschenform und/oder die DIN-Nummer des Siebes,
sowie zu Kontrollzwecken z. B. die Reinigungsintervalle.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die maschinenlesbare
Signatur des Siebrahmens nicht nur durch den Sensor lesbar ausgeführt, sonder
auch be- und/oder überschreibbar. So können zusätzliche Informationen auf der
Signatur des Siebrahmens gespeichert und später wieder abgerufen werden. Dies
kann z. B. die Anzahl der Siebbenutzung, die Durchführung von Reinigungs-
und/oder Kontrollvorgängen oder das Datum der letzten Siebbenutzung sein. Alle
diese Informationen werden im jeweiligen Siebeinsatz gespeichert.
In einer Variation eines erfindungsgemäßen Siebes mit maschinenlesbarer
Signatur wird das Sieb lediglich durch eine Seriennummer identifiziert. Die
Bewertung des Siebeinsatzes erfolgt dann anhand der Seriennummer bezüglich
aller relevanter Daten wie z. B. der Maschenweite in einer gesonderten Einheit, wie
z. B. in einer Microcontroller-Steuerung und/oder Datenbank. Jeder Seriennummer
werden dabei spezifische Datensätze (Maschenweite, Anzahl der Benutzungen,
Datum der Benutzung, Herstellerangaben, Maschenform usw.) zugeordnet, die
physisch von dem Siebeinsatz getrennt abgelegt und gespeichert werden.
Die praktische Ausführung der maschinenlesbaren Signatur ist dem derzeitigen
Stand der Technik entsprechend auf vielfältige Weise möglich. Funktionell ist
hierbei zwischen überschreibbaren, nicht-überschreibbaren und teilweise
überschreibbaren Signaturen zu unterscheiden. Je nach Anwendungsfall und
individuellen Bedürfnissen kann die jeweils beste Lösung ausgewählt werden.
Die mit derzeitig vertretbarem Aufwand wirtschaftlich realisierbaren
maschinenlesbaren und/oder beschreibbaren Signaturen sind die im folgenden
Beschriebenen.
An der Außenseite des Siebrahmens befinden sich horizontale Streifen, die auf
einem Teil oder auf dem gesamten Umfang des Siebrahmens angeordnet sind und
sich deutlich und kontrastreich vom Siebrahmen abheben. Die Barcodes können
auch auf einen Aufkleber gedruckt sein, der an der Außenseite des Siebrahmens
aufgeklebt wird. Wird der Siebeinsatz in die Siebmaschine eingesetzt tastet ein
Sensor (Laser), der am inneren Umfang des schüsselförmigen Gehäuses der
Siebmaschine angebracht ist, den Barcode berührungslos ab.
An der Außenseite des Siebrahmens oder an der Unterseite des Kragens befinden
sich mehrere Stifte. Einer der Stifte unterscheidet sich von den anderen Stiften
durch seinen Durchmesser oder seine Länge und gibt somit die korrekte Position
für die Decodierung vor. Jeder Stift ragt beim Einlegen des Siebeinsatzes in die
Siebmaschine in eine Bohrung im Gehäuse der Siebmaschine. In jeder Bohrung
wird das Vorhandensein eines Stiftes durch einen Sensor geprüft. Durch das
Vorhandensein oder durch weglassen einzelner Stifte läßt sich ein Code erzeugen,
der durch die Sensoren im Gehäuse gelesen werden kann.
Ein kleiner Chip in einem Glasgehäuse wird an einer Stelle des Siebrahmen
befestigt. Der Chip kann bei Bestrahlung und mittels eines Schreib- und
Lesegerätes durch Radioübertragung ohne Hilfsenergie gezielt Informationen
speichern und ausgeben.
An der Außenseite des Siebrahmens wird über dessen Umfang ein Magnetstreifen
angebracht, der über ein im Gehäuse der Siebmaschine befindliches Lese- und
Schreibgeräte ausgelesen oder beschrieben werden kann. In einer besonders
kostengünstigen Ausgestaltung ist der Magnetstreifen auf einer Karte angebracht.
Die Karte ist mittels einer Kette oder einer Schnur an dem Siebeinsatz befestigt.
Die Karte mit Magnetstreifen trägt die individuellen Informationen des
Siebeinsatzes an dem sie befestigt ist. Während der Siebung ist die Magnetkarte in
ein Lesegerät an der Siebmaschine einzuführen, nur dann kann der Siebvorgang
gestartet werden.
Analog der Anwendung von Karten mit Magnetstreifen können auch Karten mit
einem integrierten Chip in gleicher Weise verwendet werden. Das Auslesen und
Beschreiben der Karte erfolgt dabei jedoch nicht auf magnetische, sondern auf
elektronische Weise.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben.
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Siebmaschine in einer Gesamtansicht.
Fig. 2 zeigt einen vergrößerten Teilschnitt der erfindungsgemäßen Siebmaschine.
Fig. 3 zeigt eine erfindungsgemäße Siebmaschine mit integrierter Waage.
Fig. 4 zeigt eine Ausgestaltung mit Magnetkarte und Kartenleser.
Das Luftstrahlsieb gemäß Fig. 1 weist einen in das Gehäuse eingesetzten
Siebeinsatz 4 auf. Der Siebeinsatz 4 ist an seinem Außenumfang mit einer
Codierung 1 versehen. Die Codierung 1 kann beispielsweise ein Barcode oder ein
Stiftcode sein. Als Alternative kann die Codierung 1 auf einem beschreibbaren
Speicher 5 abgelegt sein. Der beschreibbare Speicher ersetzt dabei die Codierung
1 und ist an der gleichen Stelle des Siebeinsatzes 4 angebracht.
Der im Gehäuse angebrachte Sensor 2 steht mit der Codierung 1 oder dem
beschreibbaren Speicher 5 in Wirkverbindung, wenn der Siebeinsatz 4 in das
Gehäuse des Luftstrahlsiebs eingesetzt ist. Die Registrierung und
Weiterverarbeitung des von der Codierung 1 oder dem beschreibbaren Speicher 5
gelesenen Signals erfolgt in einer Steuereinrichtung 3, die auf Grundlage des
jeweiligen Signals die gewünschte und vordefinierte Aktionen generiert.
Der in Fig. 2 dargestellte Teilschnitt zeigt die Codierung 1 bzw. den beschreibbaren
Speicher 5 zusammen mit dem Sensor 2 und der Steuereinrichtung 3 in einer
vergrößerten Darstellung.
In Fig. 3 ist der Sensor 2 durch eine Waage 7 ersetzt, die das eingesetzte Sieb 4
an seinem Gewicht identifiziert. Anhand des Siebgewichtes kann die Steuer
einrichtung 3 die spezifischen Merkmale des eingesetzten Siebeinsatzes 4
identifizieren.
Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung der Siebmaschine, wobei der
Siebeinsatz 4 mit einer Magnetkarte oder Chipkarte 6 gekennzeichnet ist und der
Siebeinsatz 4 durch das Einstecken der Magnet- oder Chipkarte 6 in einen Schlitz
im Gehäuse der Siebmaschine durch einen Kartenleser 2 identifiziert und durch die
Steuereinrichtung 3 weiterverarbeitet werden kann.
Claims (10)
1. Luftstrahlsieb mit einem Gehäuse, einem darauf aufgesetzten, aus einer Anzahl
von Prüfsieben unterschiedlicher Maschenweiten selektierten Siebeinsatz, der in
das Gehäuse einsetzbar ist, mit einer Schlitzdüse unterhalb des Siebbodens,
einem Antrieb für die Schlitzdüse, einer Luftzuführung zur Schlitzdüse und einer
Luftabführung durch das Gehäuse aus dem Raum unterhalb des Siebbodens und
einer Steuereinrichtung für den Betrieb der so gebildeten Siebmaschine, dadurch
gekennzeichnet, daß die Siebmaschine einen Sensor (2) aufweist, durch den das
eingesetzte Sieb (4) automatisch identifizierbar ist.
2. Luftstrahlsieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebmaschine
einen Sensor (2) aufweist, durch den das eingesetzte Sieb an einer Codierung (1)
am Siebeinsatz identifizierbar ist.
3. Luftstrahlsieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (2) eine
Waage (7) ist, durch die das eingesetzte Sieb (4) an seinem Gewicht
identifizierbar ist.
4. Luftstrahlsieb nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Informationen aus der Codierung (1) und/oder dem Gewicht durch eine
Steuereinrichtung (3) weiterverarbeitbar ist und dadurch vordefinierte Aktionen
generierbar sind.
5. Siebeinsatz für ein Luftstrahlsieb nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die auf dem Sieb (4) angebrachte Codierung (1) ein Barcode oder ein
Stiftcode ist.
6. Siebeinsatz für ein Luftstrahlsieb nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Codierung (1) auf einem beschreibbaren Speicher (5) speicherbar ist.
7. Siebeinsatz für ein Luftstrahlsieb nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der beschreibbare Speicher (5) ein am Sieb angebrachter Magnetstreifen
oder Microchip ist.
8. Siebeinsatz für ein Luftstrahlsieb nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Codierung (1) auf einer mit dem Sieb (4) verbundenen Codekarte (6)
speicherbar ist.
9. Siebeinsatz nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Codekarte (6)
eine Magnetkarte oder Chipkarte ist.
10. Siebeinsatz für ein Luftstrahlsieb nach Anspruch 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Codierung (1) Informationen über die Maschenweite,
die Anzahl der Siebbenutzungen, das Datum der Siebbenutzung, den Hersteller,
das Produktionsdatum des Siebes, die Maschenform und/oder die DIN-Nummer
des Siebes speicherbar sind.
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