DE19920374A1 - Fräsvorrichtung - Google Patents
FräsvorrichtungInfo
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Abstract
Um eine Fräsvorrichtung zum Bearbeiten von Kanten fortlaufend bewegter plattenförmiger Werkstücke mit einer Fräseinheit, die an einem Maschinengestell gehalten ist und einen Antriebsmotor sowie ein justierbares Fräswerkzeug umfaßt, derart weiterzubilden, daß das Auswechseln des Fräswerkzeuges vereinfacht wird, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Fräseinheit lösbar verbindbar an einer am Maschinengestell angeordneten Führungsanordnung gehaltert ist und mittels der Führungsanordnung in eine Arbeitsstellung überführbar ist, wobei das Fräswerkzeug relativ zur Führungsanordnung justierbar ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Fräsvorrichtung
zum Bearbeiten von Kanten fortlaufend bewegter platten
förmiger Werkstücke mit einer Fräseinheit, die an einem
Maschinengestell gehalten ist und einen Antriebsmotor so
wie ein justierbares Fräswerkzeug umfaßt.
Derartige Fräsvorrichtungen sind in vielfältiger Form zur
Kanten- und Eckenbearbeitung plattenförmiger Werkstücke,
beispielsweise aus Holz, Kunststoff oder dergleichen, be
kannt. Hierbei wird ein zur Bedeckung der Schnittkanten
seite dieser Werkstücke aufgeleimter Kantenanleimer bün
dig mit der Werkstückoberfläche bearbeitet, wobei häufig
gleichzeitig die gebildete Kante verrundet wird. Das
Fräswerkzeug wird hierbei auf die Dicke der Werkstücke
und auf den seitlichen Abstand der einlaufenden Werkstüc
ke justiert. In der Regel kommt ein Radiusfräser zum Ein
satz, mit welchem in einem Arbeitsgang der Kantenanleimer
bündig mit der Oberfläche des Werkstücks gefräst und
gleichzeitig eine Verrundung der dabei gebildeten Kante
vorgenommen werden kann.
Nicht in jedem Falle ist allerdings eine Verrundung der
Kanten erwünscht. Teilweise wird die Bildung einer Fase
bevorzugt. Hierzu ist es erforderlich, daß Fräswerkzeug
auszuwechseln und anschließend neu zu justieren. Dies ist
mit einem erheblichen Zeitaufwand verbunden und einem au
tomatisierten Arbeitsablauf abträglich. In der
DE-196 44 137 C2 wird vorgeschlagen, das Fräswerkzeug
verstellbar zu haltern, so daß es zwischen einer ersten
und einer zweiten Bearbeitungsstellung hin und her beweg
bar ist, wobei jedoch die Ausrichtung des Werkzeuges er
halten bleibt. Mittels einer derartigen Ausgestaltung
kann beispielsweise ein Radiusfräser in eine zum Werk
stück beabstandete Stellung überführt werden, so daß
nicht nur eine Verrundung der zu bearbeitenden Kante vor
genommen werden kann sondern auch ein Anfasen.
Mittels der aus der DE-196 44 137 C2 bekannten Vorrich
tung wird somit der Arbeitsablauf erleichtert. Soll al
lerdings ein anderer Radius gefräst werden, so ist es
hierzu erforderlich, das Fräswerkzeug auszuwechseln und
neu zu justieren.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Fräsvor
richtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß der
art weiterzubilden, daß das Auswechseln des Fräswerkzeu
ges vereinfacht wird.
Diese Aufgabe wird bei einer Fräsvorrichtung der gat
tungsgemäßen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Fräseinheit lösbar verbindbar an einer am Maschinenge
stell angeordneten Führungsanordnung gehaltert ist und
mittels der Führungsanordnung in eine Arbeitsstellung
überführbar ist, wobei das Fräswerkzeug relativ zur Füh
rungsanordnung justierbar ist.
Mittels der erfindungsgemäßen Ausgestaltung läßt sich die
gesamte Fräseinheit mit Fräswerkzeug und Antriebsmotor
auf einfache Weise austauschen. Soll ein anderes Fräs
werkzeug zum Einsatz kommen oder soll ein geänderter Ab
stand zum Werkstück eingenommen werden, so kann hierzu
jeweils die gesamte Fräseinheit ausgetauscht werden.
Hierzu umfaßt die Fräsvorrichtung eine am Maschinenge
stell angeordnete Führungsanordnung, mit der die Fräsein
heit lösbar verbindbar ist. Mittels der Führungsanordnung
läßt sich die Fräseinheit in ihre Arbeitsstellung über
führen. Hierbei ist es nicht notwendig, nach jedem Wech
sel der Fräseinheit das Fräswerkzeug relativ zum Werk
stück neu auszurichten, vielmehr ist erfindungsgemäß vor
gesehen, daß das Fräswerkzeug relativ zur Führungsanord
nung justierbar ist, so daß es für jede Fräseinheit nur
einmal erforderlich ist, das Fräswerkzeug relativ zur
Führungsanordnung auszurichten. Die Ausrichtung zum Werk
stück erfolgt dann mittels der am Maschinengestell posi
tionierten Führungsanordnung. Ein Wechsel des Fräswerk
zeuges kann somit ebenso wie eine Änderung des Abstandes
des Fräswerkzeuges relativ zum Werkstück innerhalb kurzer
Zeit ausgeführt werden, indem jeweils die gesamte Fräs
einheit gegen eine andere Fräseinheit, bei der das Fräs
werkzeug bereits relativ zur Führungsanordnung justiert
ist, ausgetauscht wird. Jede Fräseinheit zeichnet sich
somit durch ein bestimmtes Fräswerkzeug und eine bestimm
te Arbeitsstellung mit einem definierten Abstand zwischen
Fräswerkzeug und zu bearbeitendem Werkstück aus. Es muß
jeweils nur eine einmalige Justierung des Fräswerkzeuges
relativ zur Führungsanordnung vorgenommen werden, wobei
die Justierung des Fräswerkzeuges dieser Fräseinheit bei
behalten bleibt, auch wenn die Fräseinheit von der Füh
rungsanordnung getrennt wird. Je nach Bedarf kann zwi
schen den gewünschten Fräseinheiten ausgewählt werden,
wobei ein Austausch der Fräseinheiten rationell durchge
führt werden kann.
Besonders einfach gestaltet sich der Austausch der Fräs
einheit, wenn die Führungsanordnung eine Führungsschiene
aufweist, längs derer die Fräseinheit in die Arbeitsstel
lung verschiebbar ist.
Der Austausch der Fräseinheit kann dadurch vereinfacht
werden, daß die Führungsanordnung einen Greifmechanismus
aufweist zum Ergreifen der Fräseinheit und zum Überführen
derselben in die Arbeitsstellung.
Hierbei ist es besonders günstig, wenn der Greifmechanis
mus die Früseinheit beim Verbinden mit der Führungsanord
nung selbsttätig ergreift und in die Arbeitsstellung
überführt. Durch eine derartige Ausgestaltung wird der
Austausch einer Fräseinheit erheblich vereinfacht. Es ist
hierzu lediglich erforderlich, die gewünschte Fräseinheit
mit der Führungsanordnung zu verbinden, beispielsweise
auf eine Führungsschiene aufzusetzen, so daß dann die
Fräseinheit vom Greifmechanismus selbsttätig erfaßt und
in die Arbeitsstellung überführt werden kann. Hierzu kann
beispielsweise vorgesehen sein, daß die Fräseinheit einen
Anschlag umfaßt, der beim Verbinden der Fräseinheit mit
der Führungsanordnung gegen einen Auslöser des Greifme
chanismus anstößt, so daß dieser aktiviert wird und die
Fräseinheit in die Arbeitsstellung überführt.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Führungsanordnung
einen Führungsantrieb umfaßt zum Überführen der Fräsein
heit in die Arbeitsstellung. Der Führungsantrieb kann
beispielsweise als Schrittmotor ausgestaltet sein. Hier
bei ist es besonders günstig, wenn der Führungsantrieb
einen Spindelantrieb umfaßt, da dies eine besonders ge
naue und reproduzierbare Positionierung der Fräseinheit
relativ zum Werkstück ermöglicht.
Von Vorteil ist es, wenn der Führungsantrieb von einer
Tastanordnung gesteuert ist, die sich am Werkzeug ab
stützt. Die Tastanordnung kann beispielsweise ein erstes
Tastelement in Form einer auf der obenliegenden Seite des
Werkstückes abrollenden Tastrolle und ein zweites Tast
element in Form eines an der zu bearbeitenden Kante an
liegenden Tastringes ausgestaltet sein. Zusätzlich kann
eine Steuereinheit vorgesehen sein, die in Abhängigkeit
von der Lage der Tastelemente den Führungsantrieb steuert
zum Überführen der Fräseinheit in eine bestimmte Arbeits
stellung. Diese zeichnet sich durch einen vorgebbaren Ab
stand zwischen dem zu bearbeitenden Werkstück und dem
Fräswerkzeug aus.
Vorzugsweise weist der Führungsantrieb einen Elektromotor
auf, da dies eine besonders reproduzierbare Positionie
rung der Fräseinheit ermöglicht.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Er
findung ist vorgesehen, daß die Fräseinheit mittels einer
Linearführung gehaltert ist. Die Linearführung bewirkt
eine besonders zuverlässige Positionierung der Fräsein
heit, da sie eine hoch präzise Führung der Fräseinheit
mit sehr geringem Spiel ermöglicht.
Vorzugsweise weist die Linearführung eine am Maschinenge
stell gehaltene Führungsschiene auf sowie mindestens ei
nen die Führungsschiene C-förmig umgreifenden, an der
Fräseinheit gehaltenen Führungskörper. Zum Auswechseln
einer Fräseinheit kann diese vom Bedienungspersonal von
der Führungsschiene abgezogen bzw. auf diese aufgeschoben
werden. Hierbei können eine Vielzahl von hintereinander
angeordneter Führungskörper in Form von Lagerbuchsen vor
gesehen sein, die die Fräseinheit entlang der Führungs
schiene führen. Letztere ist am Maschinengestell gehalten
und kann bei der Montage sehr genau ausgerichtet werden.
Das Fräswerkzeug wiederum ist relativ zur Führungsschiene
justierbar und kann über diese sehr genau relativ zum
Werkstück ausgerichtet werden.
Hierbei ist es günstig, wenn die Linearführung quer zur
Förderrichtung der Werkstücke und parallel zu deren För
derebene ausgerichtet ist. Dadurch kann die Fräseinheit
senkrecht von vorne auf die Führungsschiene aufgeschoben
werden, wodurch sich die Handhabung der Fräsvorrichtung
erheblich vereinfacht.
Wie bereits erläutert, ist vorgesehen, daß für jede Fräs
einheit eine einmalige Justierung des Fräswerkzeuges re
lativ zur Führungsanordnung vorgenommen wird. Hierbei ist
es günstig, wenn die Fräseinheit eine mit der Führungsan
ordnung koppelbare Kopplungseinheit und eine den An
triebsmotor und das Fräswerkzeug tragende Halteeinheit
aufweist, wobei die Kopplungseinheit und die Halteeinheit
relativ zueinander reprozierbar verstellbar sind. Dies
ermöglicht es, für jede Fräseinheit die Halteeinheit re
lativ zur Kopplungseinheit auszurichten. Diese einmalige
Ausrichtung wird dann für die Fräseinheit beibehalten.
Eine Änderung ist lediglich in dem Falle erforderlich,
daß für die spezielle Fräseinheit ein anderes Fräswerk
zeug zum Einsatz kommt, das Fräswerkzeug nachgeschliffen
wird oder ein anderer Abstand des Fräswerkzeuges relativ
zum Werkstück eingestellt werden soll.
Vorzugsweise ist die Halteeinheit höhenverstellbar an der
Kopplungseinheit gehalten. Hierbei ist es für eine beson
ders einfache Handhabung günstig, wenn die Halteeinheit
mittels Stellschrauben höhenverstellbar ist. Die Einstel
lung mittels Stellschrauben hat insbesondere den Vorteil,
daß eine einmal vorgenommene Justierung ohne zusätzliche
Arretierungsmittel beibehalten bleibt.
Um eine Ausrichtung des Fräswerkzeuges parallel zur För
derrichtung des Werkstückes zu ermöglichen, ist bei einer
bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen, daß die Halteein
heit, an der das Fräswerkzeug zusammen mit dem Antriebs
motor gehalten ist, um eine quer zur Förderrichtung der
Werkstücke und parallel zu deren Förderebene ausgerichte
te Schwenkachse verschwenkbar an der Kopplungseinheit ge
halten ist. Mittels einer Schwenkbewegung kann somit die
Halteeinheit relativ zur Kopplungseinheit verstellt wer
den, wobei die Schwenkbewegung eine parallel zur Förder
richtung des Werkstückes ausgerichtete Bewegungskomponen
te aufweist.
Zum Verschwenken der Halteeinheit ist vorzugsweise eine
Verstellmechanik vorgesehen zum Umwandeln einer Horizon
talbewegung eines ersten Stellgliedes in eine Vertikalbe
wegung eines zweiten Stellgliedes. Es hat sich gezeigt,
daß eine Verstellung in Horizontalrichtung, insbesondere
quer zur Förderrichtung der Werkstücke, besonders einfach
vom Bedienungspersonal vorgenommen werden kann. Um mit
tels einer derartigen Horizontalbewegung eines ersten
Stellgliedes die Halteeinheit vertikal zu verstellen oder
zu verschwenken, kann die Horizontalbewegung des ersten
Stellgliedes mittels der Verstellmechanik in eine Verti
kalbewegung eines zweiten Stellgliedes umgewandelt wer
den. Das zweite Stellglied kann dann auf die Halteeinheit
einwirken.
So kann beispielsweise vorgesehen sein, daß die Verstell
mechanik einen konischen Stellbolzen umfaßt, der horizon
tal verstellbar ist und an dem ein praktisch nur in Ver
tikalrichtung bewegbarer Stellkörper anliegt. Der Stell
bolzen kann beispielsweise in einer Längsbohrung der
Kopplungseinheit geführt sein, wobei die Längsbohrung ho
rizontal ausgerichtet ist. Wird der Stellbolzen längs der
Bohrung verstellt, so bewirkt dessen konische Ausgestal
tung, daß der an ihm anliegende Stellkörper in Vertikal
richtung bewegt wird. Diese Vertikalbewegung wird vom
Stellkörper auf die Halteeinheit übertragen, so daß diese
angehoben oder abgesenkt wird.
Die Reproduzierbarkeit der Verstellung der Halteinheit
wird verbessert, wenn die Halteeinheit federnd an der
Kopplungseinheit gehalten ist.
Günstig ist es, wenn die Kopplungseinheit im wesentlichen
plattenförmig ausgestaltet ist, da dadurch eine besonders
flachbauende Ausgestaltung ermöglicht wird.
In diesem Zusammenhang ist es auch von Vorteil, wenn die
Halteeinheit im wesentlichen plattenförmig ausgebildet
ist.
In vielen Fällen ist es ausreichend, wenn die Fräseinheit
manuell austauschbar ist, um auf diese Weise innerhalb
kurzer Zeit ein anderes Fräswerkzeug oder ein Fräswerk
zeug in einem anderen Abstand zum Werkzeug einsetzen zu
können. Für einen besonders rationellen und automatisier
ten Ablauf ist es allerdings von Vorteil, wenn die Fräs
vorrichtung eine Wechselstation umfaßt zum Deponieren
mehrerer Fräseinheiten in einer Ruhestellung sowie eine
Transportvorrichtung zum Transportieren einer Fräseinheit
von der Wechselstation zur Führungsanordnung. Die Trans
portvorrichtung kann von einer Steuereinheit der Fräsvor
richtung derart gesteuert werden, daß selbsttätig ein
Wechsel der Fräseinheit erfolgen kann. Dies ermöglicht
einen vollautomatischen Ablauf, indem der Steuereinheit
der Befehl für ein gewünschtes Fräswerkzeug eingegeben
wird und diese dann die Transportvorrichtung derart an
steuert, daß die entsprechende Fräseinheit mit dem ge
wünschten Fräswerkzeug der Wechselstation entnommen und
der Führungsanordnung zugeführt wird, die dann die Fräs
einheit in ihre Arbeitsstellung überführt.
Für die Transportvorrichtung kann ein Elektroantrieb vor
gesehen sein. Bevorzugt kommt allerdings ein pneumati
scher oder hydraulischer Antrieb zum Einsatz.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vor
gesehen, daß die Transportvorrichtung ein erstes Trans
portaggregät aufweist zum Transport einer gewünschten
Fräseinheit aus ihrer Ruhestellung in eine Übergabestel
lung und ein zweites Transportaggregat zum Transport der
Früseinheit von der Übergabestellung zur Führungsanord
nung.
Die Wechselstation umfaßt bevorzugt eine Halteschiene, an
der die Fräseinheiten verfahrbar gelagert sind. Längs der
Halteschiene können die Fräseinheiten aus ihrer Ruhestel
lung in ihre Übergabestellung verschoben werden.
Vorzugsweise weist die Wechselstation außerdem Transport
schienen auf, die an der Halteschiene verfahrbar gelagert
sind und jeweils eine Fräseinheit aufgenehmen. Dies er
möglicht es, die Fräseinheiten zusammen mit den Trans
portschienen längs der Halteschiene in ihre Übergabestel
lung zu überführen und dann die gewünschte Fräseinheit
längs einer Transportschiene zur Führungsanordnung zu
transportieren.
Es kann vorteilhafterweise vorgesehen sein, daß die
Transportschienen mittels des ersten Transportaggregates
kolinear zu einer Führungsschiene des Führungsaggregates
ausrichtbar sind und daß die Fräseinheit mittels des
zweiten Transportaggregates von der Transportschiene auf
die Führungsschiene verschiebbar sind.
Hierbei ist es von Vorteil, wenn das erste Transportag
gregat ein erstes Kolben-Zylinder-Aggregat zum Verschie
ben der Fräseinheit entlang der Halteschiene parallel zur
Fördervorrichtung des Werkstückes und ein zweites Kolben-
Zylinder-Aggregat zum Verschieben der Fräseinheit mit der
zugeordneten Transportschiene quer zur Förderrichtung des
Werkstückes aufweist. Mittels des zweiten Kolben-
Zylinder-Aggregates kann somit die Fräseinheit mit der
zugeordneten Transportschiene soweit in Richtung auf die
Führungsschiene der Führungsanordnung verschoben werden,
bis die Transportschiene an der Führungsschiene anstößt
und die beiden somit eine gemeinsame Führungsbahn ausbil
den.
Bevorzugt umfaßt das zweite Transportaggregat ein mit der
Fräseinheit lösbar verbindbares Greiforgan zum Hin- und
Herbewegen der Fräseinheit zwischen der Übergabestellung
und der Führunganordnung. Der Antrieb des Greiforganes
kann hierbei mittels eines weiteren Kolben-Zylinder-
Aggregates erfolgen. So kann beispielsweise ein pneumati
scher Antrieb vorgesehen sein.
Die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsbei
spiele der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeich
nung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
Fig. 1 eine vereinfachte Vorderansicht einer ersten
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fräs
vorrichtung;
Fig. 2 eine Schnittansicht längs der Linie 2-2 in
Fig. 1;
Fig. 3 eine teilweise aufgetrennte Seitenansicht der
bei der Früsvorrichtung gemäß Fig. 1 zum Ein
satz kommenden Fräseinheit;
Fig. 4 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles A aus
Fig. 3;
Fig. 5 eine Schnittansicht längs der Linie 5-5 in
Fig. 4;
Fig. 6 eine Teilschnittansicht einer zweiten Ausfüh
rungsform einer erfindungsgemäßen Fräsvorrich
tung;
Fig. 7 eine Draufsicht auf die Fräsvorrichtung in
Richtung des Pfeiles B aus Fig. 6;
Fig. 8 eine teilweise aufgetrennte Seitenansicht der
Fräsvorrichtung gemäß Fig. 6 einschließlich
eines Greifarmes;
Fig. 9 eine vergrößerte Seitenansicht der Fräsvorrich
tung beim Überführen der Fräseinheit in ihre
Arbeitsstellung und
Fig. 10 eine Draufsicht in Richtung des Pfeiles C aus
Fig. 9.
In den Fig. 1 bis 5 ist eine erste Ausführungsform ei
ner Fräsvorrichtung dargestellt, die insgesamt mit dem
Bezugszeichen 12 belegt ist. Wie insbesondere aus Fig. 2
ersichtlich ist, kann mittels der Fräsvorrichtung 12 ein
Werkstück 14 bearbeitet werden. Dieses umfaßt eine Ober
seite 15 und eine Unterseite 16 sowie eine Kante 17 mit
einem aufgeleimten Kantenanleimer 18. Das Werkstück 14
wird mittels einer in der Zeichnung nicht dargestellten,
an sich bekannten Fördereinrichtung fortlaufend quer zur
Zeichenebene der Fig. 2 bewegt, und mittels der Fräsvor
richtung 12 kann der Kantenanleimer 18 - wie in Fig. 2
dargestellt - im Bereich der Oberseite 15 und der Unter
seite 16 sowie zusätzlich im Bereich der in der Zeichnung
nicht dargestellten Stirnseite des Werkstückes 14 abge
rundet oder angefast werden.
Die Fräsvorrichtung 12 weist hierzu als Fräswerkzeug ei
nen drehfest auf einer Motorwelle eines Antriebsmotors 20
gehaltenen Fräskopf 22 auf in Form eines Radiusfräsers.
Diesem zugeordnet sind zwei Tastelemente in Form einer
auf der Oberseite 15 des Werkstückes 14 abrollenden Tast
rolle 24 und eines am Kantenanleimer 18 anliegenden Tast
ringes 26. Der Einsatz derartiger Tastelemente ist bei
spielsweise aus der DE 196 44 137 C2 bekannt.
Der Antriebsmotor 20 wird zusammen mit dem Fräskopf 22
von einer Motorplatte 28 aufgenommen, die ihrerseits von
einer Einstellplatte 30 getragen ist, an deren der Motor
platte 28 abgewandter Unterseite Lagerbuchsen 32 mit
Wälzkörpern 33 fixiert sind.
Auf ihrer dem Fräskopf 22 abgewandten Rückseite trägt die
Einstellplatte 30 eine im wesentlichen U-förmig ausgebil
dete Führungsgabel 35 mit zwei nach unten abstehenden
Zinken 36 und 37. Hierbei ist der im Abstand zur Motor
platte 28 angeordnete hintere Zinken 36 länger ausgebil
det als der an der Motorplatte 28 anliegende vordere Zin
ken 37. In seinem überstehenden Bereich bildet der hinte
re Zinken 36 eine der Motorplatte 28 zugewandte Anschlag
fläche 38 aus, deren Funktion nachstehend noch näher be
schrieben wird.
Die Einstellplatte 30 ist mittels der Lagerbuchse 32 quer
zur Förderrichtung des Werkstückes 14 und parallel zu
dessen Ober- und Unterseite 15, 16 (Förderebene) längs
einer Führungsschiene 40 verschiebbar, die von einem Auf
nahmewinkel 42 gehalten ist. Letzterer ist an einer
Schwenkplatte 44 fixiert, die über zwei Stellzylinder 45,
46 an einem an sich bekannten und deshalb in der Zeich
nung nur schematisch dargestellten Schwenkring 47 gehal
ten ist, der seinerseits über in der Zeichnung nicht dar
gestellte Mittel an einem ebenfalls in der Zeichnung
nicht dargestellten Maschinengestell fixiert ist.
Der Fräskopf 22 bildet in Kombination mit dem Antriebsmo
tor 20, der Motorplatte 28 und der Einstellplatte 30 eine
Fräseinheit 50, die mittels einer Linearführung in Form
der Lagerbuchsen 32 und der Führungsschiene 40 verfahrbar
am Aufnahmewinkel 42 gehalten ist. Letzterer kann mit
Hilfe des Schwenkringes 47 um eine Achse verschwenkt wer
den, die parallel zur Förderebene des Werkstückes und
senkrecht zu dessen Förderrichtung ausgerichtet ist. Dies
ermöglicht es, mittels des Fräskopfes 22 den Kantenanlei
mer 18 sowohl an seiner vorlaufenden senkrechten Stirn
kante, als auch an seiner oben liegenden und seiner unten
liegenden Kante anzufasen oder zu verrunden. Der Einsatz
eines derartigen Schwenkringes 47 ist beispielsweise aus
der EP 0 750 536 B1 bekannt.
Zum Verfahren der Fräseinheit 50 längs der Führungsschie
ne 40 ist ein Stellmotor 52 vorgesehen, der ebenfalls am
Schwenkring 47 gehalten ist. Mittels des Stellmotors 52
läßt sich über eine Spindel und einen Kniehebel 54 ein am
Aufnahmewinkel 52 um eine parallel zur Förderrichtung des
Werkstückes 14 ausgerichtete Schwenkachse verschwenkbarer
Mitnehmer 56 reproduzierbar verschwenken. Der Mitnehmer
56 trägt an seinem freien Ende eine Rolle 58, mit der er
in den Bereich zwischen den beiden Zinken 36 und 37 der
Führungsgabel 35 eingreift. Der Mitnehmer 56 kann soweit
in eine dem Werkstück 14 abgewandte Richtung verschwenkt
werden, daß er vom kürzeren vorderen Zinken 37 der Füh
rungsgabel 35 nicht mehr erfaßt werden kann, während der
längere hintere Zinken 36 immer noch mit seiner Anschlag
fläche 38 an der Rolle 58 anliegt. Wird die Fräseinheit
50 bei in seine abgewandte Richtung verschwenktem Mitneh
mer 56 auf die Führungsschiene 40 aufgesetzt und an
schließend entlang der Führungsschiene in Richtung auf
das Werkstück 14 verschoben, so stößt hierbei die An
schlagfläche 38 gegen den Mitnehmer 56, der daraufhin in
Richtung auf das Werkstück 14 verschwenkt wird. Das An
schlagen der Anschlagfläche 38 an der Rolle 58 wird von
einem in der Zeichnung nicht dargestellten Sensor erfaßt,
der daraufhin über eine an sich bekannte und deshalb in
der Zeichnung nicht wiedergegebene Steuerung den Stellmo
tor 52 aktiviert, so daß der Mitnehmer 56 und die Rolle
58 in Richtung auf das Werkstück verschwenkt werden. Die
Rolle 58 greift hierbei in die Führungsgabel 35 ein und
folglich wird die Fräseinheit 50 längs der Führungsschie
ne 40 in Richtung auf das Werkstück 14 verschoben.
Die Verschiebebewegung erfolgt solange, bis der Fräskopf
22 relativ zum Werkstück 14 eine vorgebbare Arbeitsstel
lung einnimmt. Hierbei kann die Lage des Werkstückes 14
mittels der Tastrolle 24 und des Tastringes 26 ermittelt
werden. Die gewünschte Arbeitsstellung des Fräskopfes 22
kann der Steuerung des Stellmotores 52 vorgegeben werden.
Die Ausrichtung der Fräseinheit 50 senkrecht zur Förder
richtung des Werkstückes 14 und parallel zu dessen Für
derebene erfolgt selbsttätig mittels des Stellmotores 52,
ohne daß es erforderlich ist, den Fräskopf 22 jeweils
quer zur Förderrichtung des Werkstückes 14 neu auszurich
ten.
Zur Justierung des Fräskopfes 22 in vertikaler Richtung,
d. h. zu seiner Höhenjustierung, sowie zur Justierung des
Fräskopfes 22 parallel zur Förderrichtung des Werkstückes
14 sind zwischen der Motorplatte 28 und der Einstellplat
te 30 eine in den Fig. 3, 4 und 5 illustrierte Ver
stellmechanik 60 sowie Gewindestifte 61 vorgesehen. Die
Gewindestifte 61 sind auf einer Seite der Lagerbuchse 32
in vertikale Durchgangsbohrungen 62, 63 der Einstellplat
te 30 eingebracht, wobei die Durchgangsbohrungen 62, 63
jeweils ein Innengewinde aufweisen, das mit den zugeord
neten Gewindestiften korrespondiert. Auf ihrer der Motor
platte 28 zugewandten Oberseite tragen die Gewindestifte
jeweils eine Stahlkugel 64, auf der die Motorplatte 28
aufliegt.
Auf der gegenüberliegenden Seite weist die Einstellplatte
30 eine horizontale Durchgangsbohrung 66 mit einem Innen
gewinde auf, in die eine Stellschraube 68 eingeschraubt
ist, die endseitig ein mit dem Innengewinde der Durch
gangsbohrung 66 korrespondierendes Außengewinde trägt und
die in Längsrichtung mittig in Form eines Konus 69 ausge
staltet ist. In Längsrichtung mittig, d. h. im Bereich
des Konus 69, weist die Einstellplatte 30 einen Durch
bruch auf, der die Durchgangsbohrung 66 mit der der Mo
torplatte 28 zugewandten Oberseite der Einstellplatte 30
verbindet und in der eine weitere Kugel 70 positioniert
ist. Kolinear zum Durchbruch mit der Kugel 70 ist in der
Motorplatte 28 eine Bohrung 71 vorgesehen, die ebenfalls
ein Innengewinde aufweist und in die ein Gewindestift 72
eingeschraubt ist, der auf der Kugel 70 aufliegt. Wird
die Stellschraube 68 weiter in die horizontale Durch
gangsbohrung 66 der Einstellplatte 30 eingeschraubt, so
wird dadurch die in Längsrichtung unverschieblich am Ko
nus 69 gehaltene Kugel 70 nach oben gedrückt und somit
über den Gewindestift 72 die Motorplatte 28 angehoben.
Eine Höhenverstellung der Motorplatte 28 relativ zur Ein
stellplatte 30 kann auf einfache Weise dadurch erfolgen,
daß die vertikal ausgerichteten Gewindestifte 61 sowie
die horizontal ausgerichtete Stellschraube 68 mit dem Ko
nus 69 in den jeweiligen Bohrungen der Einstellplatte 30
verstellt werden. Werden die Gewindestifte 61 und Stell
schraube 68 gleichmäßig verstellt, so hat dies eine reine
Höhenverstellung der Motorplatte 28 zur Folge. Soll die
Motorplatte 28 um eine quer zur Förderrichtung des Werk
stückes 14 und parallel zu dessen Förderebene ausgerich
tete Schwenkachse verschwenkt werden, so ist er hierzu
lediglich erforderlich, die Stellschraube 68 zu bewegen,
während die Stellung der Gewindestifte 61 unverändert
bleibt.
Da der Fräskopf 22 über den Antriebsmotor 20 an der Mo
torplatte 28 festgelegt ist, kann durch eine Verstellung
der Stellschraube 68 sowie der Gewindestifte 61 der Fräs
kopf 22 sowohl parallel zur Förderrichtung des Werkstüc
kes 14 als auch senkrecht zur Förderebene des Werkstückes
definiert und reproduzierbar justiert werden. Für eine
vorgegebene Fräseinheit 50 muß hierbei eine derartige
Justierung nur ein einziges Mal vorgenommen werden. An
schließend kann die Fräseinheit 50 jederzeit manuell ge
gen eine andere vorjustierte Fräseinheit, die sich bei
spielsweise in der Art des Fräskopfes 22 unterscheidet,
ausgetauscht werden, ohne daß hierzu eine Neujustierung
notwendig ist.
Eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fräs
vorrichtung ist in den Fig. 6 bis 10 dargestellt. Die
se unterscheidet sich von der voranstehend erläuterten
Fräsvorrichtung 12 lediglich dadurch, daß ein selbsttäti
ger Austausch der zum Einsatz kommenden Fräseinheit vor
gesehen ist. Für identische Bauteile werden deshalb nach
folgend dieselben Bezugszeichen verwendet wie für die in
den Fig. 1 bis 5 dargestellte Fräsvorrichtung.
Die zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fräs
vorrichtung ist in den Fig. 6 bis 10 mit den Bezugs
zeichen 75 belegt. Sie umfaßt ebenfalls eine Fräseinheit
50 mit einem Fräskopf 22, einem Antriebsmotor 20 sowie
einer Motorplatte 28 und einer Einstellplatte 30, die auf
einem Aufnahmewinkel 42 längs einer Führungsschiene 40
verfahrbar ist. Wiederum sind zur Bestimmung der Lage des
Werkstückes 14 eine Tastrolle 24 sowie ein Tastring 26
vorgesehen, und zum Verfahren der Fräseinheit 50 längs
der Führungsschiene 40 kommt ein Stellmotor 52 zum Ein
satz, der über einen Kniehebel 54 einen Mitnehmer 56 ver
schwenkt.
Im Unterschied zur voranstehend beschriebenen Fräsvor
richtung 12 weist die Fräsvorrichtung 75 zusätzlich eine
Wechselstation 77 auf zum Deponieren mehrerer Fräseinhei
ten 50, 50a und 50b. Die Fräseinheiten 50, 50a und 50b
sind längs einer über in der Zeichnung nicht dargestell
ten Mittel am Maschinengestell fixierten Halteschiene 7
verfahrbar. Hierzu ist ein Schlitten 81 vorgesehen, der
mittels eines ersten Kolben-Zylinder-Aggregates 82 längs
der Halteschiene 79 verfahren werden kann. Das erste Kol
ben-Zylinder-Aggregat 82 umfaßt hierbei zwei hintereinan
der angeordnete Stellzylinder 83, 84, wobei der erste
Stellzylinder 83 am Maschinengestell fixiert ist und ei
nen Kolben mit einer Kolbenstange aufnimmt, an der der
zweite Stellzylinder 84 gehalten ist, der wiederum einen
Kolben und eine Kolbenstange aufnimmt, an deren freiem
Ende der Schlitten 81 festgelegt ist. Wird somit der er
ste Stellzylinder 83 mit einem Druckmedium beaufschlagt,
so hat dies eine Bewegung des zweiten Stellzylinders 84
mit samt dessen Kolbenstange zur Folge. Wird der ledig
lich der zweite Stellzylinder 84 mit einem Druckmedium
beaufschlagt, so wird lediglich dessen Kolbenstange ver
schoben. Eine maximale Verschiebung des Schlittens 81
kann durch eine gleichzeitige Beaufschlagung beider
Stellzylinder 83, 84 mit einem Druckmedium erzielt wer
den.
Am Schlitten 81 sind parallel zueinander drei Schiebe
platten 86, 87 und 88 quer zur Längsrichtung der Halte
schiene 79 verschiebbar gelagert, wobei jede Schiebeplat
te 86, 87, 88 eine Transportschiene 90 trägt, die iden
tisch ausgestaltet ist wie die am Aufnahmewinkel 42 ge
haltene Führungsschiene 70 und somit jeweils eine Fräs
einheit 50, 50a bzw. 50b aufnehmen kann.
Parallel zur Halteschiene 79 und im Abstand zu dieser
weist die Wechselstation 77 eine ebenfalls am Maschinen
gestell festgelegte L-förmige Profilschiene 92 auf mit
einem ersten, horizontal ausgerichteten Schenkel 93 und
einem zweiten, vertikal ausgerichteten Schenkel 94. Letz
terer ist in Höhe der Führungsschiene 40 unterbrochen,
d. h. in Höhe der Führungsschiene 40 weist die Profil
schiene 92 im Bereich des zweiten Schenkels 94 eine Aus
sparung 95 auf. In dieser Aussparung 95 ist ein vom frei
en Ende eines Schwenkhebels 97 abstehender Mitnahmezapfen
98 positionierbar. Der Schwenkhebel 97 ist hierbei mit
tels eines zweiten Kolben-Zylinder-Aggregates 100 um eine
vertikal ausgerichtete Schwenkachse in Richtung auf die
Führungsschiene 40 verschwenkbar. Dies wird insbesondere
aus Fig. 7 deutlich, in der die Schwenkbewegung des
Schwenkhebels 97 durch den Doppelpfeil 101 symbolisiert
ist.
Die Schiebeplatten 86, 87 und 88 tragen auf ihrer Unter
seite jeweils ein U-förmiges Profil 103, das den vertikal
ausgerichteten zweiten Schenkel 94 der Profilschiene 92
übergreift. Ein Übergreifen des zweiten Schenkels 94 ist
allerdings im Bereich der Aussparung 95 der Profilschiene
92 nicht möglich. Vielmehr greift in diesem Bereich das
freie Ende des Mitnahmezapfens 98 in das U-förmige Profil
103 der Transportschiene 90 ein, sofern sie in diesem Be
reich positioniert ist.
Wird somit das erste Kolben-Zylinder-Aggregat 82 akti
viert und dadurch eine Fräseinheit 50, 50a oder 50b bis
in Höhe der Führungsschiene 40 längs der Halteschiene 79
verschoben, so kann anschließend durch Aktivierung des
zweiten Kolben-Zylinder-Aggregates 100 die der ausgerich
teten Fräseinheit zugeordnete Schiebeplatte 86, 87 bzw.
88 in Richtung auf die Führungsschiene 40 verschoben wer
den, bis die Transportschiene 90 an der Führungsschiene
40 des Aufnahmewinkels 42 anschlägt.
Zum anschließenden Überführen der ausgerichteten Fräsein
heit 50, 50a oder 50b von der jeweiligen Transportschiene
90 auf die Führungsschiene 40 ist ein in Fig. 8 darge
stellter Greifarm 106 vorgesehen, der mittels eines drit
ten Kolben-Zylinder-Aggregates 108 um eine parallel zur
Förderrichtung des Werkstückes 14 ausgerichtete Schwenk
achse verschwenkbar ist. Der Greifarm 106 trägt an seinem
freien Ende eines Klammer 110 mit zwei Klemmbacken 111,
112, die im Bereich ihres der Führungsschiene 40 abge
wandten Endes zwischen sich eine Druckfeder 113 aufnehmen
und gegen die Kraft dieser Druckfeder auseinander ge
drückt werden können.
Wie insbesondere aus den Fig. 9 und 10 deutlich wird,
trägt die Führungsgabel 35 jeder Fräseinheit 50, 50a und
50b einen parallel zur Förderrichtung des Werkstückes 14
ausgerichteten Haltezapfen 115. Dieser kann von der Klam
mer 110 des Greifarmes 106 ergriffen werden, und durch
Aktivierung des dritten Kolben-Zylinder-Aggregates 108
kann somit eine gewünschte Fräseinheit 50, 50a oder 50b
ausgehend von ihrer Übergabeposition, in der die zugeord
nete Transportschiene 90 kolinear zur Führungsschiene 40
ausgerichtet ist und mit dieser eine gemeinsame Trans
portbahn ausbildet, soweit auf die Führungsschiene 40
aufgeschoben werden, bis die Anschlagfläche 38 der ent
sprechenden Fräseinheit 50, 50a und 50b gegen die Rolle
58 des Mitnehmers 56 anschlägt, so daß der Stellmotor 52
zum weiteren Transport der Fräseinheit in ihre Arbeits
stellung aktiviert wird.
Wie aus dem Voranstehenden deutlich wird, ermöglicht es
die Ausgestaltung der Fräsvorrichtung 75 mit einer Wech
selstation 77, mehrere Fräseinheiten 50, 50a und 50b in
einer Ruhestellung zu deponieren. Die einzelnen Fräsein
heiten 50, 50a, 50b unterscheiden sich hierbei jeweils
durch den zum Einsatz kommenden Fräskopf 22 - es kann
sich beispielsweise um einen Radiusfräser oder auch um
einen Anfasfräser handeln - oder durch die Positionierung
des Fräskopfes 22 relativ zum Werkstück 14. Je nachdem,
welcher Fräskopf bzw. welche Positionierung gewünscht
ist, kann der Wechselstation 75 die gewünschte Fräsein
heit entnommen und zur Führungsschiene 40 verschoben wer
den. Soll die Fräseinheit anschließend wieder ausge
tauscht werden, so kann sie mittels der Klammer 110 vom
Greifarm 106 ergriffen und auf die ausgerichtete Trans
portschiene 90 zurückgezogen werden. Anschließend läßt
sich die Fräseinheit durch Verschwenken des Schwenkhebels
97 sowie durch Verschieben des Schlittens 81 wieder in
ihre Ruhestellung überführen.
Claims (27)
1. Fräsvorrichtung zum Bearbeiten von Kanten fortlaufend
bewegter plattenförmiger Werkstücke mit einer Fräs
einheit, die an einem Maschinengestell gehalten ist
und einen Antriebsmotor sowie ein justierbares Fräs
werkzeug umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fräseinheit (50) lösbar verbindbar an einer am Ma
schinengestell angeordneten Führungsanordnung gehal
tert ist und mittels der Führungsanordnung in eine
Arbeitsstellung überführbar ist, wobei das Fräswerk
zeug (22) relativ zur Führungsanordnung justierbar
ist.
2. Fräsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Führungsanordnung eine Führungsschiene
(40) aufweist, längs derer die Fräseinheit (50) in
die Arbeitsstellung verschiebbar ist.
3. Fräsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Führungsanordnung einen Greif
mechanismus (35, 56, 58) aufweist zum Ergreifen der
Fräseinheit (50) und zum Überführen derselben in die
Arbeitsstellung.
4. Fräsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß der Greifmechanismus (35, 56, 58) die Frä
seinheit (50) beim Verbinden mit der Führungsanord
nung selbsttätig ergreift und in die Arbeitsstellung
überführt.
5. Fräsvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsanord
nung einen Führungsantrieb (52) umfaßt zum Überführen
der Fräseinheit (50) in die Arbeitsstellung.
6. Fräsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Fräsvorrichtung (12; 75) eine sich am
Werkstück abstützende und den Führungsantrieb (52)
steuernde Tastanordnung (24, 26) umfaßt.
7. Fräsvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Führungsantrieb einen Elektro
motor (52) aufweist.
8. Fräsvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Fräsvorrichtung
zur Halterung der Fräseinheit (50) eine Linearführung
(40, 32) umfaßt.
9. Fräsvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Linearführung eine am Maschinengestell
gehaltene Führungsschiene (40) sowie mindestens einen
die Führungsschiene C-förmig umgreifenden, an der
Fräseinheit (50) gehaltenen Führungskörper (32) auf
weist.
10. Fräsvorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Linearführung quer zur Förder
richtung der Werkstücke (14) und parallel zu deren
Förderebene ausgerichtet ist.
11. Fräsvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Fräseinheit (50)
eine mit der Führungsanordnung koppelbare Kopplungs
einheit (30) sowie eine den Antriebsmotor (20) und
das Fräswerkzeug (22) tragende Halteeinheit (28) auf
weist, wobei die Kopplungseinheit (30) und die Halte
einheit (28) relativ zueinander reproduzierbar ver
stellbar sind.
12. Fräsvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Halteeinheit (28) höhenverstellbar
an der Kopplungseinheit (30) gehalten ist.
13. Fräsvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Halteeinheit (28) mittels Stell
schrauben (61, 72) höhenverstellbar ist.
14. Fräsvorrichtung nach Anspruch 11, 12 oder 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Halteeinheit (28) um eine
quer zur Förderrichtung der Werkstücke (14) und pa
rallel zu deren Förderebene ausgerichtete Schwenkach
se verschwenkbar an der Kopplungseinheit (30) gehal
ten ist.
15. Fräsvorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fräseinheit (50) zum
Verschwenken der Halteeinheit (28) eine Verstellme
chanik (60) umfaßt zum Umwandeln einer Horizontalbe
wegung eines ersten Stellgliedes (68) in eine Verti
kalbewegung eines zweiten Stellgliedes (72).
16. Fräsvorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verstellmechanik (60) einen koni
schen Stellbolzen (68) umfaßt, der horizontal ver
stellbar ist und an dem ein in vertikaler Richtung
bewegbarer Stellkörper (70) anliegt.
17. Fräsvorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß die Halteeinheit (28) fe
dernd an der Kopplungseinheit (30) gehalten ist.
18. Fräsvorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kopplungseinheit (30)
im wesentlichen plattenförmig ausgebildet ist.
19. Fräsvorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß die Halteeinheit (28)
praktisch plattenförmig ausgebildet ist.
20. Fräsvorrichtung nach der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fräsvorrichtung (75)
eine Wechselstation (77) umfaßt zum Deponieren mehre
rer Fräseinheiten (50, 50a, 50b) in einer Ruhestel
lung sowie eine Transportvorrichtung zum Transportie
ren einer Fräseinheit (50) von der Wechselstation
(77) zur Führungsanordnung.
21. Fräsvorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Transportvorrichtung pneumatisch
oder hydraulisch antreibbar ist.
22. Fräsvorrichtung nach Anspruch 20 oder 21, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Transportvorrichtung ein erstes
Transportaggregat (82, 100) aufweist zum Transport
einer Fräseinheit (50) aus ihrer Ruhestellung in eine
Übergabestellung sowie ein zweites Transportaggregat
(106, 108) zum Transport der Fräseinheit (50) von der
Übergabestellung zur Führungsanordnung.
23. Fräsvorrichtung nach einem Ansprüche 20, 21 oder 22,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wechselstation (77)
eine Halteschiene (79) umfaßt, an der die Fräseinhei
ten (50, 50a, 50b) verfahrbar gelagert sind.
24. Fräsvorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Wechselstation (77) Transportschie
nen (90) umfaßt, die an der Halteschiene (79) ver
fahrbar gelagert sind und jeweils eine Fräseinheit
(50, 50a, 50b) aufnehmen.
25. Fräsvorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Transportschienen (90) mittels des
ersten Transportaggregates (82, 100) kolinear zu ei
ner Führungsschiene (40) der Führungsanordnung aus
richtbar sind und daß die Fräseinheiten (50, 50a,
50b) mittels des zweiten Transportaggregates (106,
108) von der Transportschiene (90) auf die Führungs
schiene (40) verschiebbar sind.
26. Fräsvorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekenn
zeichnet, daß das erste Transportaggregat ein erstes
Kolben-Zylinder-Aggregat (82) zum Verschieben der
Fräseinheiten (50, 50a, 50b) entlang der Halteschiene
(79) parallel zur Förderrichtung des Werkstückes (14)
und ein zweites Kolben-Zylinder-Aggregat (100) zum
Verschieben der Fräseinheit (50) mit der zugeordneten
Transportschiene (90) quer zur Förderrichtung des
Werkstückes (14) und parallel zu dessen Förderebene
aufweist.
27. Fräsvorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 26,
dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Transportag
gregat ein mit der Fräseinheit (40) lösbar verbindba
res Greiforgan (106, 110) umfaßt zum Hin- und Herbe
wegen der Fräseinheit (50) zwischen ihrer Übergabe
stellung und der Führungsanordnung.
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