DE19919619A1 - Klemmring und Verfahren zum dauerhaften Befestigen eines Körpers - Google Patents
Klemmring und Verfahren zum dauerhaften Befestigen eines KörpersInfo
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Abstract
Ein Klemmring (20) zum Aufschieben auf oder Einschieben in ein zylindrisches Werkstück (7) weist eine mit Druck (p) beaufschlagbare Druckkammer (30) auf, die an eine Kontaktwand (32) angrenzt, deren Außenseite (26) dem Werkstück (7) zuwendbar und unter Einfluß des Drucks (p) gegen das Werkstück (7) preßbar ist. Ein solcher Klemmring (20) ist insbesondere zum Aufschieben auf ein Steuerstab-Antriebsgehäuserohr (7) eines Kernkraftwerks und zum Arretieren einer dort aufgeschraubten Schraubmutter (9) verwendbar. Der Klemmring (20) ist in einfacher Weise nachrüstbar. Bei einem Verfahren zum dauerhaften Befestigen eines Körpers (20) an einem Werkstück (7) wird eine Kontaktfläche (35) des Körpers (20) das Werkstück (7) umgreifend oder vom Werkstück (7) umgriffen angebracht. Eine Druckkammer (30) im Körper (20) wird derart mit Druck (p) beaufschlagt, daß die Kontaktfläche (35) gegen das Werkstück (7) gepreßt wird.
Description
Die Erfindung betrifft einen Klemmring zum Aufschieben auf
oder Einschieben in ein zylindrisches Werkstück, insbesondere
zum Aufschieben auf ein Steuerstab-Antriebsgehäuserohr eines
Kernkraftwerks. Die Erfindung bezieht sich ferner auf ein
Verfahren zum dauerhaften Befestigen eines Körpers an einem
Werkstück, wobei eine Kontaktfläche des Körpers das Werkstück
umgreifend oder vom Werkstück umgriffen angebracht wird.
Ein Klemmring kann an einem Werkstück gemäß einer üblichen
Vorgehensweise dadurch befestigt werden, daß der Klemmring
zunächst erhitzt wird und dann in erhitztem Zustand auf das
kältere Werkstück aufgeschoben wird. Beim Abkühlen des Klemm
rings und der damit verbundenen Schrumpfung des Klemmrings
wird dieser gegen das Werkstück gepreßt und somit an dieses
geklemmt. Wegen der erforderlichen Erhitzung des Klemmrings
ist eine derartigen Vorgehensweise beim Arbeiten unter Was
ser, z. B. in einem Reaktordruckbehälter, nicht möglich.
Bei einem Siedewasser-Kernreaktor werden die Steuerstäbe
durch Stutzen, die an der Unterseite des Reaktordruckbehäl
ters angebracht sind, in das Innere des Reaktordruckbehälters
eingeführt. In die Stutzen ist jeweils ein Steuerstab-An
triebsgehäuserohr eingeschweißt, in das jeweils ein Steuer
stab mit einem Steuerstab-Führungsrohr eingesetzt ist. Die
Stutzen und die Steuerstab-Antriebsgehäuserohre sind vertikal
ausgerichtet.
Aus Gründen der redundanten Sicherheit sind die Steuerstab-
Antriebsgehäuserohre durch jeweils eine Antriebsgehäuserohr
mutter gesichert. Die Antriebsgehäuserohrmutter umschließt
das Steuerstab-Antriebsgehäuserohr und ist dort auf ein Au
ßengewinde aufgeschraubt. Sie liegt mit ihrer Unterseite auf
der Oberkante des jeweiligen Stutzens des Reaktordruckbehäl
ters auf, so daß verhindert ist, daß das betreffende Steuer
stab-Antriebsgehäuserohr bei einem unterstellten Versagen
oder Bruch der jeweiligen Einschweißnaht - angetrieben von
dem im Innenraum des Reaktordruckbehälters herrschenden Druck -
seine Einbauposition verläßt und aus dem Stutzen hinausge
drückt wird.
Die Antriebsgehäuserohrmutter kann durch einen Zylinderstift
gegen Verdrehen und Lockerung gesichert werden. Der Zylinder
stift wird hierzu durch eine parallel zum Steuerstab-An
triebsgehäuserohr verlaufende Bohrung in der Antriebsgehäuse
rohrmutter geschoben bis ein über die Bohrung hinausragender
Teil des Zylinderstifts in ein Sackloch am Stutzen einrastet.
Die Sicherungsfunktion der Antriebsgehäuserohrmutter mit ei
nem derartigen starren Zylinderstift kann, insbesondere nach
langjährigem Reaktorbetrieb, nachlassen. Durch die Vibratio
nen des Reaktordruckbehälters während seines Betriebs, durch
eventuell vorhandene geringfügige Montagefehler, oder durch
während des Reaktorbetriebs auftretende Dehnungen infolge von
Temperaturdifferenzen, könnte es nämlich zu einem Ausschlagen
oder gar Lösen des Zylinderstifts kommen mit der Folge, daß
nach einiger Zeit auch die Antriebsgehäuserohrmutter beweg
lich und somit lösbar würde.
Bei einem Lösen des Zylinderstifts und möglicherweise auch
der Antriebsgehäuserohrmutter ist ein neuer Zylinderstift mit
einer neuen Antriebsgehäuserohrmutter nicht ohne weiteres
nachrüstbar, da die Steuerstab-Antriebsgehäuserohre an der
Unterseite des Reaktordruckbehälters angeordnet und demzu
folge nur schwer zugänglich sind. Es ist deshalb mit vertret
barem Zeitaufwand praktisch nicht möglich, an den genannten
Stellen eine neue Bohrung für einen neuen Zylinderstift anzu
bringen.
Der Erfindung liegt demzufolge die Aufgabe zugrunde, einen
Klemmring anzugeben, mit dem eine lose oder gelockerte
Schraubmutter, insbesondere eine lose oder gelockerte An
triebsgehäuserohrmutter - z. B. im Zuge einer Nachrüstung -
auf schnelle und einfache Weise arretiert, d. h. gegen Lösung
oder Bewegung gesichert, werden kann. Zum gleichen Zweck soll
auch ein Verfahren angegeben werden.
Die erstgenannte Aufgabe wird bezogen auf einen Klemmring der
eingangs genannten Art gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
daß der Klemmring eine mit Druck beaufschlagbare Druckkammer
aufweist, die an eine Kontaktwand angrenzt, deren Außenseite
dem Werkstück zuwendbar und unter Einfluß des Drucks gegen
das Werkstück preßbar ist.
Der Klemmring kann sowohl mittelbar als auch unmittelbar ge
gen das Werkstück preßbar sein. Er ist insbesondere als me
tallischer Hohlring ausgebildet.
Bei Druckbeaufschlagung der Druckkammer kann sich die bei
spielsweise als Ringwand ausgebildete Kontaktwand elastisch
und/oder plastisch verformen. Der Klemmring ist derart dimen
sioniert, daß im Zuge dieser Verformung die Kontaktwand gegen
das Werkstück gepreßt wird. Das Werkstück wird durch großen
Druck gemeinsam mit dem Klemmring elastisch, und bei entspre
chend hohem Druck auch plastisch verformt. Nach Entlastung
der Druckkammer kann ein Teil der elastischen Verformung aus
federn. Zumindest bleibt aber eine - insbesondere elastische -
Restverformung bestehen, die den Klemmring und das Werk
stück fest miteinander verbindet. Die Verbindung kann kraft
schlüssig und/oder formschlüssig sein. Kraftschluß kommt be
sonders bei einem als Vollkörper ausgebildeten Werkstück zu
tragen.
Der Klemmring hat den Vorteil, daß zu seiner Montage kein
Temperaturunterschied zwischen ihm und dem Werkstück bestehen
muß. Dadurch ist es beispielsweise möglich, einen derartigen
Klemmring auch unter Wasser zu montieren.
Der Klemmring läßt sich ferner zur Arretierung einer Schraub
mutter, insbesondere einer Antriebsgehäuserohrmutter eines
Kernkraftwerks, in einfacher Weise nachrüsten.
Nach einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Wanddicke der
Kontaktwand geringer als die Wanddicken der übrigen Wände der
Druckkammer. Dadurch wird in vorteilhafter Weise erreicht,
daß der Druck in der Druckkammer hauptsächlich eine Verfor
mung der Kontaktwand hervorruft, so daß die Kontaktwand be
sonders stark gegen das Werkstück gepreßt wird.
Vorzugsweise weist der Klemmring eine Profilierung, insbeson
dere eine Rändelung, auf, die zwischen der Kontaktwand und
dem Werkstück zu liegen kommt. Dadurch wird die Festigkeit
der zwischen dem Klemmring und dem Werkstück nach Druckbeauf
schlagung der Druckkammer erzeugten Klemmverbindung erhöht.
Alternativ oder zusätzlich zu einer solchen Profilierung
weist der Klemmring bevorzugt eine Anformung, insbesondere
eine Nase, auf, die zwischen der Kontaktwand und dem Werk
stück zu liegen kommt.
Die Profilierung und/oder die Anformung erzeugen einen beson
ders hohen lokalen Druck auf das Werkstück und graben sich
dadurch in dessen Oberfläche ein.
Zum Befüllen der Druckkammer mit einem Fluid, insbesondere
mit einem Hydraulikfluid, weist der Klemmring beispielsweise
einen hochdruckfesten Einfüllflansch auf.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung umfaßt der Klemmring
ein Federelement, das zwischen der Kontaktwand und dem Werk
stück zu liegen kommt. Dadurch werden die elastischen Feder
kräfte, die die Klemmverbindung unterstützen, in vorteilhaf
ter Weise weiter erhöht.
Gemäß einer anderen bevorzugten Ausgestaltung ist die Druck
kammer des Klemmrings ringförmig ausgestaltet. Dadurch wird
eine über den gesamten Umfang des Klemmrings gleichmäßige
Verformung erreicht und die Kontaktwand wird über den gesam
ten Umfang des Werkstücks gleichmäßig angepreßt. Der Innen
durchmesser des Klemmrings wird somit gleichmäßig verklei
nert. Es wird eine besonders gute Klemmverbindung erreicht.
Nach einer anderen bevorzugten Ausgestaltung ist der Klemm
ring aus einem ersten Teilring und einem zweiten Teilring die
Druckkammer bildend zusammengesetzt. Dadurch ist der Klemm
ring, insbesondere der Klemmring mit einer ringförmig ausge
stalteten Druckkammer, ohne großen Fertigungsaufwand her
stellbar.
Die verfahrensbezogene Aufgabe wird gemäß der Erfindung, be
zogen auf das eingangs genannte Verfahren, dadurch gelöst,
daß eine Druckkammer im Körper derart mit Druck beaufschlagt
wird, daß die Kontaktfläche gegen das Werkstück gepreßt wird.
Eine dauerhafte Verbindung zwischen dem Körper und dem Werk
stück wird also dadurch erreicht, daß unter Einfluß des
Drucks in der Druckkammer die Kontaktfläche gegen das Werk
stück gepreßt wird, wobei die hierzu stets erforderliche
Zwangs- oder Gegenkraft dadurch erzeugt ist, daß entweder der
Körper das Werkstück oder das Werkstück den Körper umgreift.
Nach der Druckbeaufschlagung der Druckkammer kann die Druck
kammer druckentlastet werden.
Der Druck wird insbesondere derart groß gewählt und zumindest
derart lange aufrechterhalten, daß auch nach Druckentlastung
der Druckkammer eine andauernde Restverformung des Körpers
und speziell der Kontaktfläche in einer Art und Weise ver
bleibt, daß die Kontaktfläche gegen das Werkstück gepreßt
bleibt.
Insbesondere wird beim Pressen der Kontaktfläche gegen das
Werkstück dieses verformt, beispielsweise zumindest teilweise
irreversibel. Hierzu wird ein besonders hoher Druck einge
stellt.
Die Verformung kann - wie bereits im Zusammenhang mit dem
Klemmring nach der Erfindung erläutert - elastisch oder pla
stisch sein.
Zur Druckbeaufschlagung der Druckkammer wird diese vorzugs
weise mit Fluid, insbesondere mit einem Hydraulikfluid ge
füllt.
Der Druck in der Druckkammer beträgt vorzugsweise mehr als
1000 bar.
Nach einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens ist der
Körper als Klemmring ausgebildet. Insbesondere ist dieser
Klemmring ein oben beschriebener Klemmring nach der Erfin
dung.
Nach einer bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens wird der
Klemmring zur Sicherung einer das Werkstück umschließend an
geordneten und auf dieses aufgeschraubten Schraubmutter ver
wendet.
Beispielsweise ist die Schraubmutter eine Schraubmutter eines
Steuerstab-Antriebsgehäuserohres eines Kernkraftwerks.
Das Werkstück ist insbesondere eine Steuerstab-Antriebsgehäu
serohr eines Kernkraftwerks.
Im Zusammenhang mit einem Steuerstab-Antriebsgehäuserohr ei
nes Kernkraftwerks hat das Verfahren nach der Erfindung den
besonderen Vorteil, daß der Körper, insbesondere der Klemm
ring, in einfacher Weise an einem bestehenden Steuerstab-An
triebsgehäuserohr nachrüstbar ist.
Fünf Ausführungsbeispiele eines Klemmrings nach der Erfindung
werden anhand der Fig. 1 bis 6 näher erläutert. Die Figu
ren dienen auch der Erläuterung des Verfahrens nach der Er
findung. Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Klemmrings nach
der Erfindung im montierten Zustand an einem Steuer
stab-Antriebsgehäuserohr,
Fig. 2 den Klemmring der Fig. 1 im Detail,
Fig. 3 einen Klemmring nach der Erfindung in einem zweiten
Ausführungsbeispiel im Detail,
Fig. 4 einen Klemmring nach der Erfindung in einem dritten
Ausführungsbeispiel im Detail,
Fig. 5 einen Klemmring nach der Erfindung mit einem Feder
element gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel und
Fig. 6 ein fünftes Ausführungsbeispiel eines Klemmrings nach
der Erfindung, montiert im Inneren eines Werkstücks.
Fig. 1 zeigt einen kreisrunden Stutzen 1, der in den Innen
raum 3 eines ansonsten nicht dargestellten Reaktordruckbehäl
ters eines Siedewasser-Reaktors hineinragt. In den Stutzen 1
ist über eine Schweißverbindung 5 ein Werkstück 7 kreisrunden
Querschnitts eingeschweißt, bei dem es sich um ein Steuer
stab-Antriebsgehäuserohr (AGR) 7 handelt. Durch das Steuer
stab-Antriebsgehäuserohr 7 kann ein nicht explizit darge
stellter Steuerstab mit einem Steuerstab-Führungsrohr einge
führt werden.
Bei einem postulierten Bruch der Schweißverbindung 5 würde
das Steuerstab-Antriebsgehäuserohr 7 infolge des im Innenraum
3 herrschenden Überdrucks aus dem Stutzen 1 am Reaktordruck
behälter nach unten hinausgedrückt werden. Um dies zu verhin
dern, ist am Steuerstab-Antriebsgehäuserohr 7 über ein dort
angebrachtes Außengewinde 8 eine Schraubmutter 9 aufge
schraubt, die als Antriebsgehäuserohrmutter bezeichnet wird.
Die Schraubmutter 9 liegt an ihrer unteren Stirnseite an der
Oberseite des Stutzens 1 auf.
Die Schraubmutter 9 wurde bislang mittels eines oder mehrerer
Zylinderstifte gesichert, die durch eine Bohrung 11 geführt
und im Stutzen 1 eingerastet waren. Derartige - nicht expli
zit dargestellte - Zylinderstifte sind aufwendig nachzurü
sten, da im Stutzen 1 entsprechende Sackbohrungen angebracht
werden müssen.
Zur Arretierung der Schraubmutter 9 ist in Fig. 1 ein erfin
dungsgemäßer Klemmring 20 am Steuerstab-Antriebsgehäuserohr 7
angebracht. Der Klemmring 20 ist konzentrisch bezüglich der
Achse 22 des Steuerstab-Antriebsgehäuserohrs 7 angeordnet und
- wie das Steuerstab-Antriebsgehäuserohr 7 - aus dem Werk
stoff Austenit Nr. 4550 gefertigt. An seiner Unterseite 24
liegt er auf Schraubmutter 9 auf, so daß diese sich nicht
nach oben schraubend lösen kann.
Der Klemmring 20 ist mit seiner inneren Mantelfläche oder Au
ßenseite 26 dem Antriebsgehäuserohr 7 zugewendet. Der Innen
durchmesser DI (ca. 130 mm) des Klemmrings 20 ist im umge
klemmten Zustand nur geringfügig größer als der Rohraußen
durchmesser DR (ca. 129 mm) des Steuerstab-Antriebsgehäuse
rohrs 7, so daß der Klemmring 20 gerade noch auf dieses auf
schiebbar ist. Der metallische Klemmring 20 weist eine ring
förmige, konzentrisch bezüglich des Klemmrings 20 und des
Steuerstab-Antriebsgehäuserohrs 7 angeordnete Druckkammer 30
auf. Eine Kontaktwand 32 der Druckkammer 30 ist mit der Au
ßenseite 26 dem Steuerstab-Antriebsgehäuserohr 7 zugewandt.
Zum Klemmen des Klemmrings 20 wird dieser auf das Steuerstab-
Antriebsgehäuserohr 7 von oben bis zur gezeichneten Position
aufgeschoben. Die Druckkammer 30 wird über einen Einfüll
flansch 34 für eine hochdruckfeste Verschraubung mit einem
Fluid F gefüllt und mit einem Druck p von ca. 1360 bar beauf
schlagt. Dadurch wird die Kontaktwand 32 mit ihrer Außenseite
26 gegen das Steuerstab-Antriebsgehäuserohr 7 gepreßt. Die
Außenseite 26 des Klemmrings 20 bildet also eine Kontaktflä
che 35. Mit anderen Worten: Die Kontaktwand 32 ist mit der
Kontaktfläche 35 an das Steuerstab-Antriebsgehäuserohr 7 an
legbar und in Richtung auf dieses verformbar.
Der Klemmring 20 ist aus einem ersten Teilring 36 und aus ei
nem zweiten Teilring 38 gebildet, die jeweils U-förmigen
Querschnitt aufweisen, über Schweißnähte 39 miteinander ver
bunden sind und die Druckkammer 30 einschließen.
Der Klemmring 20 der Fig. 1 ist in Fig. 2 im Detail darge
stellt. Der Klemmring 20 hat eine Höhe H von etwa 50 mm.
Seine radiale Tiefe T beträgt etwa 39 mm.
Die übrigen Wände der Druckkammer 30 sind im Vergleich zur
Kontaktwand 32, die eine geringere Wandstärke aufweist, steif
und dick ausgebildet. Die Dicke DK der Kontaktwand 32 beträgt
etwa 5 mm und ist geringer als die Dicke aller anderen Wände
der Druckkammer 30. Insbesondere beträgt die Dicke D1 der der
Kontaktwand abgewandten Wand der Druckkammer 30 etwa 16 mm
und die Dicke D2 der oberen und unteren Wand der Druckkammer
30 etwa 6 bis 8 mm. Bei Beaufschlagung der Druckkammer 30 mit
dem Druck p wird der Innendurchmesser D1 des Klemmrings 20
vermindert und der Klemmring 20 mit einer Radialkraft gegen
das Steuerstab-Antriebsgehäuserohr 7 gepreßt. Gleichzeitig
findet eine Längsverformung des Klemmrings 20 statt, so daß
auch eine Axialkraft auf die darunterliegende Schraubmutter 9
wirkt. Dadurch wird die Schraubmutter 9 durch den Klemmring
20 sicher arretiert.
Nach einer Zeitdauer von wenigen Minuten wird die Druckkammer
30 (über-) drucklos gemacht und es bleibt eine elastische
Restverformung des Klemmrings 20, die eine dauerhafte Arre
tierung bewirkt.
Fig. 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines Klemm
rings 20 nach der Erfindung, bei dem die Kontaktfläche 26
eine Anformung 40 in Form zweier Nasen aufweist.
Bei dem dritten Ausführungsbeispiel der Fig. 4 weist die
Kontaktfläche 26 eine - insbesondere gehärtete - Profilierung
42 auf.
Die Anformung 40 bzw. die Profilierung 42 bilden die am Steu
erstab-Antriebsgehäuserohr 7 angreifende Kontaktfläche 35 und
dringen bei Druckbeaufschlagung der Druckkammer 30 in die
Oberfläche des Steuerstab-Antriebsgehäuserohrs 7 ein.
Bei den bislang beschriebenen Ausführungsbeispielen kommt die
Außenseite 26 der Kontaktwand 32 direkt auf dem Steuerstab-
Antriebsgehäuserohr 7 zu liegen, so daß diese Außenseite 26
mit der Kontaktfläche 35 identisch ist.
Bei dem in der Fig. 5 dargestellten vierten Ausführungsbei
spiel kommt bei auf das Steuerstab-Antriebsgehäuserohr 7 auf
geschobenem Klemmring 20 ein Federelement 44 zwischen der Au
ßenseite 26 und dem Steuerstab-Antriebsgehäuserohr 7 zu lie
gen. Der Klemmring 20 liegt in diesem Fall mittelbar über das
Federelement 44 am Steuerstab-Antriebsgehäuserohr 7 auf. Das
Federelement 44 weist an seiner der Achse 22 zugewandten
Seite die Kontaktfläche 35 auf. Das Federelement 44 ist z. B.
als Wellring oder Balkenfeder ausgebildet und erhöht die Ela
stizitätskräfte, die verbleiben, wenn die Druckkammer 30 nach
der Druckbeaufschlagung wieder druckentlastet wird.
Bei den bisher beschriebenen Ausführungsbeispielen wird der
Klemmring 20 auf das Werkstück 7, nämlich das Steuerstab-An
triebsgehäuserohr 7, aufgeschoben.
Wie in Fig. 6 dargestellt, kann der Klemmring 20 nach der
Erfindung auch zum Einschieben in ein zylindrisches Werk
stück 7 verwendet werden. In diesem Fall ist die Kontaktwand
32 an der bezüglich der Achse 22 in radialer Richtung weiter
außen gelegenen Seite der Druckkammer 30 angeordnet. Bei Be
aufschlagung der Druckkammer 30 mit dem Druck p vergrößert
sich der Außendurchmesser DA des Klemmrings 20 und dieser
wird - gegebenenfalls unter Verformung des Werkstücks 7 - ir
reversibel gegen das Werkstück 7 gepreßt und somit geklemmt.
Claims (16)
1. Klemmring (20) zum Aufschieben auf oder Einschieben in ein
zylindrisches Werkstück (7), insbesondere zum Aufschieben auf
ein Steuerstab-Antriebsgehäuserohr (7) eines Kernkraftwerks,
gekennzeichnet durch
eine mit Druck (p) beaufschlagbare Druckkammer (30), die an
eine Kontaktwand (32) angrenzt, deren Außenseite (26) dem
Werkstück (7) zuwendbar und unter Einfluß des Drucks (p) ge
gen das Werkstück (7) preßbar ist.
2. Klemmring (20) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wand
dicke (DK) der Kontaktwand (32) geringer ist als die Wanddik
ken (D1, D2) der übrigen Wände der Druckkammer (30).
3. Klemmring (20) nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch eine Profilie
rung (42), insbesondere eine Rändelung, die zwischen der Kon
taktwand (32) und dem Werkstück (7) zu liegen kommt.
4. Klemmring (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch eine Anformung (40),
insbesondere eine Nase, die zwischen der Kontaktwand (32) und
dem Werkstück (7) zu liegen kommt.
5. Klemmring (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch einen hochdruckfe
sten Einfüllflansch (34) zum Befüllen der Druckkammer (30)
mit einem Fluid (F), insbesondere mit einem Hydraulikfluid.
6. Klemmring (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch ein Federelement
(44), das zwischen der Kontaktwand (32) und dem Werkstück (7)
zu liegen kommt.
7. Klemmring (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Druck
kammer (30) ringförmig ausgestaltet ist.
8. Klemmring (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß er aus
einem ersten Teilring (36) und einem zweiten Teilring (38)
die Druckkammer (30) bildend zusammengesetzt ist.
9. Verfahren zum dauerhaften Befestigen eines Körpers (20) an
einem Werkstück (7), wobei eine Kontaktfläche (35) des Kör
pers (20) das Werkstück (7) umgreifend oder vom Werkstück (7)
umgriffen angebracht wird,
dadurch gekennzeichnet, daß eine
Druckkammer (30) im Körper (20) derart mit Druck (p) beauf
schlagt wird, daß die Kontaktfläche (35) gegen das Werkstück
(7) gepreßt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß beim Pres
sen der Kontaktfläche (35) gegen das Werkstück (7) dieses
verformt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Druck
kammer (30) mit Fluid (F), insbesondere mit einem Hydraulik
fluid, gefüllt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der Druck
(p) mehr als 1000 bar beträgt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß der Körper
(20) als Klemmring ausgebildet ist.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß der Klemm
ring (20) zur Sicherung einer das Werkstück (7) umschließend
angeordneten und auf dieses aufgeschraubten Schraubmutter (9)
verwendet wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Schraubmutter (9) eine Mutter eines Steuerstab-Antriebsgehäu
serohrs eines Kernkraftwerks ist.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß das Werk
stück (7) ein Steuerstab-Antriebsgehäuserohr eines Kernkraft
werks ist.
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