DE4102455A1 - Schraubverbindung fuer ein zwischen zwei flanschen eingebundenes bauteil - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Schraubverbindung für ein zwischen zwei Flanschen eingebundenes Bauteil, wobei eine Schraube sich mit ihrem Kopf am ersten Flansch abstützt, mit ihrem Schaft das Bauteil durchdringt und mit ihrem Gewinde im zweiten Flansch verschraubt ist.

Derartige Schraubverbindungen dienen insbesondere dazu, das einzubindende Bauteil zwischen den beiden Flanschen zu verspannen. Bei einer Massenproduktion derartiger Schraubverbindungen kann es jedoch aufgrund erforderli­ cher Toleranzen sowie möglicher Maßabweichungen dazu kom­ men, daß die beiden Flansche in relativ starkem Maße ver­ bogen werden müssen, um ein sicheres Verspannen des da­ zwischen eingebundenen Bauteiles zu gewährleisten. Diese Problematik ist dabei von besonderer Bedeutung, wenn die Flansche Bestandteil einer größeren, in einem Gießverfah­ ren gefertigten Baueinheit sind, da Metallgußstrukturen nahezu keine Biegeverformung zulassen.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, an einer Schraubver­ bindung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 Maßnahmen aufzuzeigen, mit Hilfe derer auch bei geringfügigen Maß­ abweichungen ohne großen Aufwand ein sicheres Verspannen des Bauteiles zwischen den Flanschen möglich ist.

Gelöst wird diese Aufgabe durch eine im zweiten Flansch verschraubte Gewindehülse, deren Innengewinde die Schraube aufnimmt, die mit einem dem Schrauben-Gewinde gegenläufigen Außengewinde versehen ist, und die einen sich am Bauteil abstützenden Bund aufweist.

Diese Gewindehülse stellt somit ein Distanzstück zwischen dem zweiten Flansch sowie dem zu verspannenden Bauteil dar. Indem das die Schraube bzw. das Schraubengewinde aufnehmende Innengewinde der Gewindehülse gegenläufig zum Schrauben-Gewinde orientiert ist, stellt sich die Gewin­ dehülse beim Einschrauben der Schraube selbsttätig in die richtige Position, so daß kein zusätzlicher Montageauf­ wand entsteht.

Um zu gewährleisten, daß die selbsttätige Positionierung der Gewindehülse vor dem endgültigen Festziehen der Schraube erfolgt, sind gemäß Anspruch 2 Maßnahmen vorge­ sehen, die das Widerstandsmoment zwischen dem Schrauben- Gewinde und dem Hülsen-Innengewinde gegenüber demjenigen des Hülsen-Außengewindes und des zweiten Flansches erhö­ hen. Als Beispiel für derartige Maßnahmen seien unter­ schiedliche Gewindesteigungen genannt, es ist jedoch auch moglich, das Schrauben-Gewinde oder das Hülsen-Innenge­ winde mit den von selbstsichernden Schraubverbindungen bekannten Einlagen bzw. Einsätzen zu versehen.

Die im folgenden erläuterte Prinzipskizze dient als be­ vorzugtes Ausführungsbeispiel der näheren Erläuterung der Erfindung.

Gezeigt ist eine Schraubverbindung mit einer Schraube 1, die ein mit einer Durchgangsbohrung 2 versehenes Bauteil 3 zwischen zwei Flanschen 4, 4′ einspannt. Hierzu stützt sich die Schraube 1 mit ihrem Kopf 1a am ersten Flansch 4 ab, durchdringt mit ihrem Schaft 1b die Durchgangsbohrung 2 des Bauteiles 3 und ist mit ihrem Gewinde 1c mit dem Flansch 4′ verschraubt.

Die letztgenannte Verschraubung der Schraube 1 im Flansch 4′ erfolgt jedoch nicht direkt, sondern unter Zwischen­ schaltung einer Gewindehülse 5. Diese Gewindehülse 5 nimmt mit ihrem Innengewinde das Gewinde 1c der Schraube 1 auf. Mit ihrem Außengewinde ist die Gewindehülse in den Flansch 4′ eingeschraubt. Während das Innengewinde der Gewindehülse 5 ein Rechtsgewinde ist, stellt das Außenge­ winde ein Linksgewinde dar; Innengewinde und Außengewinde der Gewindehülse 5 sind somit gegenläufig. Ferner ist die Gewindehülse 5 mit einem Bund 6 versehen, der sich wie dargestellt, im fertig montierten Zustand am Bauteil 3 ab­ stützt.

Im folgenden wird der Montageablauf der Schraubverbindung erläutert. Zunächst sei die Gewindehülse 5 soweit in den zweiten Flansch 4′ eingeschraubt, daß sie mit ihrem Bund 6 am Flansch 4′ anliegt. Nunmehr werde das Bauteil 3 zwi­ schen die beiden Flansche 4, 4′ gehalten und die Schraube 1 durch den Flansch 4 und die Durchgangsbohrung 2 in die Gewindehülse 5 gesteckt und einige Umdrehungen einge­ dreht. Nun gelangen solche Gewindegänge des Schraubenge­ windes 1c in das Innengewinde der Gewindehülse 5, die mit reibungserhöhenden bzw. widerstandsmomenterhöhenden Maß­ nahmen versehen sind. Insbesondere sind diese Gewinde­ gänge mit einem geeigneten Lack versehen, so daß das Widerstandsmoment der Schraubverbindung zwischen dem Ge­ winde 1c sowie dem Innengewinde der Gewindehülse 5 höher ist als dasjenige zwischen dem Außengewinde der Gewinde­ hülse 5 und dem Flansch 4′. Weiteres Verdrehen der Schraube 1 bewegt somit die Gewindehülse 5 mit ihrem Bund 6 in Richtung auf das Bauteil 3, da es sich bei dem für diese Bewegung relevanten Gewinde (Außengewinde der Ge­ windehülse 5 bzw. Gewinde des Flansches 4′) um ein Links­ gewinde handelt.

Liegt schließlich der Bund 6 am Bauteil 3 an, so wird durch weiteres Verdrehen der Schraube in Eindrehrichtung das Bauteil 3 zunächst zwischen den beiden Flanschen 4, 4′ fest verspannt und schließlich die Schraubverbindung durch vollständiges Eindrehen der Schraube 1 in die Ge­ windehülse 5 gesichert. Mit der mit gegenläufigen Gewin­ den versehenen Gewindehülse 5 wird somit der Abstand zwi­ schen dem Flansch 4′ sowie dem Bauteil 3 selbsttätig und optimal eingestellt.

Claims (2)

1. Schraubverbindung für ein zwischen zwei Flanschen (4, 4′) eingebundenes Bauteil (3), wobei eine Schraube (1) sich mit ihrem Kopf (1a) am ersten Flansch (4) abstützt, mit ihrem Schaft (1b) das Bau­ teil (3) durchdringt, und mit ihrem Gewinde (1c) im zweiten Flansch (4′) verschraubt ist, gekennzeichnet durch eine im zweiten Flansch (4′) verschraubte Gewindehülse (5), deren Innengewinde die Schraube (1) aufnimmt, die mit einem dem Schrau­ ben-Gewinde (1c) gegenläufigen Außengewinde versehen ist, und die einen sich am Bauteil (3) abstützenden Bund (6) aufweist.

2. Schraubverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Schrauben-Gewinde (1c) oder am Hülsen-Innengewinde widerstandsmoment­ erhöhende Maßnahmen vorgesehen sind.