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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Gurtaufrollers, der einen Rahmen mit in diesen eingelegter Gurtspule enthält, wobei der Rahmen aus einem Rückseitenteil und zwei sich ausgehend von diesem etwa im rechten Winkel erstreckenden Schenkeln besteht, in denen jeweils eine Öffnung ausgebildet ist, innerhalb derer an den axialen Enden der Gurtspule ausgebildete Sperrverzahnungen angeordnet sind, wobei als erster Schritt ein Rahmenteil ausgestanzt wird.
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Das Problem bei der Montage eines solchen Gurtaufrollers besteht in einem Bund, der jeweils zwischen dem Mittelteil der Gurtspule, auf welchem später das Gurtband aufgenommen wird, und den Sperrverzahnungen vorgesehen ist und dessen Durchmesser größer als der Durchmesser der Öffnung in den Schenkeln ist. Somit ist die Gurtspule im montierten Zustand unverlierbar zwischen den beiden Schenkeln des Rahmens aufgenommen. Daraus folgt jedoch unmittelbar, daß die Gurtspule nicht in den Rahmen eingelegt werden kann, wenn dieser sich bereits in seiner endgültigen Stellung befindet, in der die beiden Schenkel sich parallel zueinander erstrecken.
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Aus der
DE 197 05 881 C1 ist ein Gurtaufroller bekannt, bei dem ein Distanzsteg, der zur Verbindung eines U-förmigen Grundkörpers eines Gurtaufrollers verwendet wird, einstückig mit dem Grundkörper verbunden sein kann. Aus der Offenlegungsschrift
DE 32 39 584 A1 ist deutschen bekannt, zuerst den Rahmen in seine spätere Form zu bringen, indem das Rahmenteil ausgestanzt wird und anschließend die beiden Schenkel rechtwinklig zum Rückseitenteil abgebogen werden. In diesem Zustand wird der Rahmen dann einer Montagelinie zugeführt, in der die Gurtspule eingesetzt werden soll. Zu diesem Zweck wird der Rahmen zunächst wieder aufgebogen, so daß die Gurtspule zwischen die beiden Schenkel eingelegt werden kann. Anschließend werden die beiden Schenkel wieder in ihre Ausgangsstellung zurückgebogen.
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Abgesehen vom großen Aufwand hat diese Vorgehensweise den Nachteil, daß die Rahmen des Gurtaufrollers in dem Zustand, in welchem sie der Montagelinie angeliefert werden, sehr viel Platz einnehmen, so daß sich hohe Transportkosten ergeben. Zusätzlich neigen die Rahmen dazu, sich aneinander zu verhaken.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren der eingangsgenannten Art so weiterzubilden, daß die Montage der Gurtspule im Rahmen mit einem geringeren Aufwand möglich ist.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der Patentansprüche 1 und 5 gelöst.
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Zu diesem Zweck ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß anschließend an das Ausstanzen des Rahmenteils die Gurtspule mit Hilfe eines Haltewerkzeugs relativ zum ausgestanzten Rahmenteil angeordnet wird und daß dann das Rahmenteil so gebogen wird, daß die Schenkel gebildet werden und die Sperrverzahnungen innerhalb der Öffnungen in den Schenkeln liegen. Der Rahmen wird nunmehr also nicht mehr vor dem Einlegen der Gurtspule in seine spätere Form gebracht, sondern erst, nachdem die Gurtspule so angeordnet ist, daß sie zwischen den Schenkeln zu liegen kommt, wenn diese vom Rückseitenteil abgebogen werden. Das ausgestanzte Rahmenteil wird daher der Montagelinie als flaches Stanzteil zugeführt; es ergibt sich somit ein verringerter Aufwand zum Transportieren des Rahmenteils, und die Rahmenteile können sich nicht aneinander verhaken. Ferner entfallen zwei Arbeitsschritte, nämlich das Aufbiegen des Rahmens und das anschließende Zubiegen nach dem Einsetzen der Gurtspule.
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Damit die Schenkel des Rahmens nach dem Biegen parallel zueinander sind, werden sie vorzugsweise entsprechend der sich einstellenden Rückfederung des Materials geringfügig überbogen.
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Vorzugsweise wird beim Biegen der Schenkel nahe am Rückseitenteil angegriffen, da auf diese Weise nur die Rückfederung eines kleinen Materialbereichs und nicht des gesamten Schenkels berücksichtigt werden muß.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, daß nach dem Biegen der Schenkel ein Verbindungssteg an den Schenkeln angebracht wird, der diese in ihrer parallelen Ausrichtung stabilisiert. Dieser Verbindungssteg ist an der vom Rückseitenteil abgewandten Seite der Schenkel angeordnet.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben, die in den beigefügten Zeichnungen dargestellt ist. In diesen zeigen:
- - 1 ein Rahmenteil und eine Gurtspule;
- - 2 ein Rahmenteil und eine Gurtspule eingelegt in ein Haltewerkzeug;
- - 3 ein Rahmenteil und eine Gurtspule eingelegt in ein Haltewerkzeug zusammen mit einem Biegewerkzeug vor dem Biegen der Schenkel;
- - 4 einen Rahmen mit darin eingelegter Gurtspule sowie einem Biegewerkzeug nach dem Biegen der Schenkel;
- - 5 den Rahmen und die Gurtspule von 4, wobei zur besseren Übersichtlichkeit das Biegewerkzeug abgenommen wurde; und
- - 6 einen Rahmen mit darin eingelegter Gurtspule nach dem Biegen der Schenkel.
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In 1 ist ein Rahmenteil 10' dargestellt, aus welchem ein Rahmen eines Gurtaufrollers hergestellt werden kann, sowie eine Gurtspule 12, die später in dem Rahmen angeordnet ist.
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Das Rahmenteil 10' ist ein Blechstanzteil und weist die Bereiche auf, die später zwei Schenkel 14, 16 des Rahmens sowie ein Rückseitenteil 18 bilden (siehe 6). An dem lediglich ausgestanzten Rahmenteil werden diese Bereiche mit 14', 16' und 18' bezeichnet. In jedem Schenkel 14, 16 und somit auch an dem ausgestanzten Rahmenteil 10' ist eine Öffnung 19 vorgesehen, innerhalb derer später die Gurtspule 12 zu liegen kommt.
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Die Gurtspule 12 weist ein Mittelteil 20 auf, sowie an jedem axialen Ende eine Sperrverzahnung 22. Zwischen den Sperrverzahnungen und dem Mittelteil 20 ist jeweils ein Bund 24 ausgebildet. Ferner weist die Gurtspule an jedem axialen Ende einen Lagerfortsatz 26 auf, der später in (nicht dargestellt) Kunststoff-Lagerplatten eingreift. Wenn die Gurtspule im Rahmen montiert ist, liegt jeder Bund 24 auf der Innenseite der Schenkel 14, 16, so daß die Gurtspule unverlierbar zwischen den Schenkeln aufgenommen ist.
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In 2 ist ein Haltewerkzeug 30 zu sehen, das mit einer Halterung für die Gurtspule 12 sowie einer Aufnahmefläche für das Rahmenteil 10' versehen ist. Am Haltewerkzeug 30 sind Positionierungsvorsprünge 32 vorgesehen, die in Öffnungen am Rahmenteil 10' eingreifen oder an AußenkantendesRahmenteils angreifen und auf diese Weise für die korrekte Positionierung des Rahmenteils 10' relativ zum Haltewerkzeug 30 und auch zur in diesem aufgenommenen Gurtspule 12 sorgen. Die Gurtspule 12 ist dabei so relativ zum Rahmenteil 10' positioniert, daß ihre Stellung relativ zu dem Bereich 18' des Rahmenteils, der später das Rückseitenteil 18 bildet, der späteren Stellung im fertiggestellten Rahmen entspricht.
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Am Rahmenteil 10' greift dann ein Druckwerkzeug 40 (siehe 3) an, das mit zwei Biegerollen 42 versehen ist, die drehbar im Druckwerkzeug 40 gelagert sind. Jede Biegerolle weist eine sich entlang ihrer Längsachse erstreckende Aussparung auf, die sich über ein Winkelbereich von knapp 90° erstreckt. Auf diese Weise sind an jeder Biegerolle 42 zwei Anlageflächen 44, 46 gebildet. Die Anlagefläche 44 liegt dabei in der in 3 gezeigten Ausgangsstellung mit ihrer Kante am Übergang zur Umfangsfläche der Biegerolle 42 auf einer Abstützplatte 48 auf, die auf dem Bereich 18' des Rahmenteils 10' angeordnet wird, der später den Rückseitenteil 18 des Rahmens bildet. Die zweite Anlagefläche 46 liegt in der in 3 gezeigten Ausgangsstellung mit ihrer Kante am Übergang zum Außenumfang der Biegerolle 42 an den Bereichen 14', 16' des Rahmenteils 10' an. Der Durchmesser der Biegerolle 42 ist so gewählt, daß die Angriffspunkte der Biegerolle am Rahmenteil 10' relativ nahe beiderseits der späteren Biegelinie liegen.
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In 4 ist der Rahmen 10 gezeigt, wie er durch Herunterdrücken des Druckwerkzeugs 40 erzielt wurde. Die Sperrverzahnungen 22 liegen nunmehr innerhalb der Öffnungen 19. Beim Herunterdrücken führt jede Biegerolle 42 eine Drehbewegung um etwa 45° aus, wobei die Anlageflächen 46 die Bereiche 14', 16' des Rahmenteils 10' nach unten biegen. In dem in 4 gezeigten Zustand liegen die Anlageflächen 44 der Biegerollen 42 eben auf der Abstützplatte 48 auf, und die Anlageflächen 46 liegen annähernd eben an den Schenkeln 14, 16 des-Rahmens 10 an. Da der Winkel zwischen den Anlageflächen 44, 46 geringfügig kleiner als 90° ist, sind die Schenkel 14, 16 in dem in 4 gezeigten Zustand, bei welchem das Druckwerkzeug noch an dem Haltewerkzeug 30 angeordnet ist, nicht parallel zueinander angeordnet, sondern geringfügig zur Mitte des Gurtaufrollers hin überbogen. Der hierfür nötige Freiraum ist aufgrund des Spiels gegeben, das später im Betrieb zwischen jedem Bund 24 der Gurtspule 12 und den Schenkeln 14, 16 vorliegt. Da die Anlageflächen 44, 46 vergleichsweise nahe an der Biegestelle zwischen dem Rückseitenteil 18 und den Schenkeln 14, 16 angreifen, ist die Strecke, welche die Schenkel an dieser Stelle überbogen werden müssen, um die Rückfederung zu kompensieren, vergleichsweise gering.
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In 5 ist der Rahmen 10 zusammen mit der Gurtspule 12 gezeigt, nachdem das Druckwerkzeug 40 abgenommen wurde. Aufgrund der auftretenden Rückfederung sind die beiden Schenkel 14, 16 nunmehr parallel zueinander angeordnet.
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In 6 ist der Rahmen 10 zusammen mit der Gurtspule 14 gezeigt, nachdem er aus dem Haltewerkzeug 30 entnommen wurde. Zur Stabilisierung der beiden Schenkel 14, 16 kann nun noch ein Verbindungssteg 50 in Aufnahmen 52, 54 an den Schenkeln 14, 16 angebracht werden.