DE19919271B4 - Schaltschwinge für ein Zahnräderwechselgetriebe - Google Patents
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Abstract
Description
- Gebiet der Erfindung
- Zahnräderwechselgetriebe sind versehen mit Synchronisiereinheiten, die auch als Wechsel-Zahnradkupplungen zu bezeichnen sind. In der Getriebeschaltung dient eine U-förmig gestaltete Schaltschwinge zur axialen Verschiebung einer mit der Wechsel-Zahnradkupplung verbundenen Schaltmuffe, mit der bei einem Gangwechsel des Zahnradwechselgetriebes ein Zahnrad verschiebbar ist. Die Erfindung bezieht sich auf die Ausgestaltung und die Herstellung der Schaltschwinge.
- Hintergrund der Erfindung
- Eine gattungsbildende Schaltschwinge aus ist aus der
EP 0 794 364 A2 bekannt, die zumindest zwei Bauteile umfaßt. Die U-förmig gestaltete Schaltschwinge umgreift die Schiebemuffe über einen Winkel von mehr als 180° Dabei sind die parallel zueinander ausgerichteten Schaltmaulwangen endseitig mit Aufnahmebohrungen versehen, in denen die Schaltmuffe über Lagerzapfen geführt ist. Radial beabstandet zu den Aufnahmebohrungen ist die Schaltschwinge in Schwenklagern, gebildet durch ortsfest im Getriebegehäuse oder in der Schalteinrichtung angeordnete Bolzen, drehbar gelagert. Auf dem Quersteg, der die Schaltmaulwangen verbindet, ist im Bereich der Schaltschwingenmitte außenseitig ein Mitnehmer befestigt und über einen längeren Bereich parallel axial zur Außenkontur der Schaltschwinge geführt. Endseitig vom Befestigungspunkt besitzt der Mitnehmer eine rechtwinklige Abkantung, in die eine als Schaltnut dienende Ausnehmung eingebracht ist, in die formschlüssig ein Schaltfinger eingreift, welcher ortsfest mit einer Schaltwelle verbunden ist. Die Anordnung des Mitnehmers an der bekannten Schaltschwinge bewirkt eine zur Schaltschwingenmitte versetzte Krafteinleitung, mit der eine Schaltung, d. h. Verdrehung der Schaltschwinge erzielt werden kann. Der Aufbau der bekannten Schaltschwinge umfaßt weiterhin eine axial zum Mitnehmer versetzt angeordnete, radial ausgerichtete Lasche, an der ein Verriegelungshebel schwenkbar angelenkt ist und der mit einer Sperreinrichtung verbunden ist. Diese aus mehreren Bauteilen bestehende Schaltschwinge, die durch eine Schweißung verbunden sind, besitzt einen Gewichtsnachteil und erfordert weiterhin Maßnahmen um einen Schweißverzug wirksam zu unterbinden. -
DE 14 80 679 B2 zeigt eine Schaltungsanordnung, in der Schalthebel mit im Getriebegehäuse drehbar gelagerten und mit Gangschaltkupplungen getrieblich verbundenen Schaltschwingen mittels Schubstangen trieblich verbunden sind. Die Schalthebel sind Stanzteile, an denen Nocken zur Betätigung von Schaltsperrmitteln angeordnet sind. Ebenso sind die Schubstangen als Stanzteile vorgesehen. - In
DE 196 01 623 A1 sind Schaltgabeln aus Blech beschrieben, an denen vor dem Abkanten mit finiten Elementenberechnungen ausgelegte Ausnehmungen eingebracht werden. - Aufgabe der Erfindung
- Ausgehend von dem bekannten Stand der Technik ist es daher Aufgabe der Erfindung, eine Schaltschwinge zu schaffen, die einen Gewichtsvorteil besitzt, kostengünstig herstellbar ist sowie die geforderten Festigkeitsvorgaben erfüllt.
- Zusammenfassung der Erfindung
- Die Aufgabe wird durch eine Schaltschwinge mit den im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine einteilig gestaltete, spanlos hergestellte Schaltschwinge gelöst. Gemäß der Erfindung wird zunächst aus Stahlblech ein Rohling vorgestanzt, bevor dieser durch eine oder mehrere Biegeoperationen zu dem fertigen Bauteil umgeformt wird. In vorteilhafter Weise ermöglicht die erfindungsgemäße Gestaltung der Schaltschwinge einen deutlichen Gewichtsvorteil aufgrund des einteiligen Aufbaus. Weiterhin erfordert diese Herstellung auch keine Maßnahmen zur Vermeidung eines Schweißverzuges, wodurch sich insgesamt ein deutlicher Kostenvorteil gegenüber der bekannten mehrteiligen Schaltschwinge einstellt.
- Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2 bis 6.
- Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht zur Gewährleistung einer maximalen Festigkeit der Schaltschwinge vor die Schaltmaulwangen aus dem gestanzten Blechstreifen ohne Freistanzungen aus dem Vollen anzuformen. Durch den Verzicht auf Freistanzungen entfällt ein weiterer Arbeitsgang, der sich vorteilhaft auf die Herstellkosten der Schaltschwinge auswirkt.
- Zur Gestaltung der Schaltnut ist erfindungsgemäß vorgesehen, an einem die Schaltmaulwangen der Schaltschwinge verbindenden Steg bzw. Quersteg beidseitig nach außen gerichtete Nasen anzuordnen. Nach der Stanzung des Rohlings werden diese Nasen in eine von den Schaltmaulwangen entgegengesetzte Richtung rechtwinklig parallel zueinander abgekantet, zur Bildung einer Schaltnut für den Eingriff eines Schaltfingers.
- Bedingt durch die erfindungsgemäße Gestaltung der Schaltnut kann diese weitestgehend in die Schaltschwingenmitte angeordnet werden, so daß sich eine symmetrische Krafteinleitung im Bereich der Schaltschwingenmitte einstellt, was sich vorteilhaft auf die Schaltung bzw. den Schaltkomfort auswirkt.
- Die erfindungsgemäße Gestaltung der einteiligen Schaltschwinge ermöglicht weiterhin die Ausbildung einer Rastkontur, mit der die Schaltschwinge in der jeweiligen Lage in Verbindung mit einer separaten, ortsfest angeordneten Schaltarretierung positioniert werden kann. Dazu bietet es sich beispielsweise an, die Rastkontur gemeinsam mit einer weiteren Biegeoperation in den Abschnitt einer Schaltmaulwange einzuprägen, ohne daß dazu eine weitere Nacharbeit erforderlich ist. Der mit der Rastkontur versehene Abschnitt ist ausgehend von der Schaltmaulwange rechtwinkelig nach außen umgeformt, wobei zur Vereinfachung der Umformung im Bereich einer Biegelinie die Schaltmaulwange mit einer Freistanzung versehen werden kann.
- Kurze Beschreibung der Zeichnung
- Die Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, das nachfolgend näher erläutert wird.
- Die einzige Figur zeigt die erfindungsgemäße Schaltschwinge in einer dreidimensionalen Darstellung.
- Ausführliche Beschreibung der Zeichnung
- In der einzigen Figur ist eine erfindungsgemäße Schaltschwinge
1 in der Perspektive, d. h. dreidimensional als fertiges Bauteil dargestellt. Die U-förmig gestaltete Schaltschwinge1 ist versehen mit zwei parallel beabstandet ausgerichteten Schaltmaulwangen2 ,3 , die durch einen Steg4 verbunden sind. Lageübereinstimmend ist in jede Schaltmaulwange2 ,3 vom Steg4 ausgehend zunächst eine Aufnahmebohrung5 ,6 eingebracht, die in Verbindung mit einem nicht abgebildeten, ortsfest mit der inneren Schalteinrichtung verbundenen Zapfen ein Schwenklager für die Schaltschwinge1 bilden. In Richtung des freien Endes sind die Schaltmaulwangen2 ,3 weiterhin jeweils mit einer Lagerbuchse7 ,8 , versehen, die eine gelenkige Anbindung einer Schaltmuffe ermöglichen, die in1 ebenfalls nicht abgebildet ist. Die Schaltmaulwange2 ist endseitig rechtwinkelig abgekantet und bildet einen parallel zum Steg4 verlaufenden, radial abgesetzten Abschnitt9 , der einseitig, d. h. in Richtung der Lagerbuchse7 zeigend mit einer Rastkontur10 versehen ist. Die Rastkontur10 wirkt im eingebauten Zustand der Schaltschwinge1 mit einer Schaltarretierung zusammen, die eine exakte Lageposition in der jeweiligen Stellung der Schaltschwinge1 sicherstellt. In einem Abschnitt des Steges4 , der parallel zu einer durch die Aufnahmebohrungen5 ,6 verlaufenden Achse verläuft, ist in die Schaltschwinge1 eine Ausnehmung11 bzw. Freistellung vorgesehen. Die kreuzförmig gestaltete, durch eine Freistanzung geschaffene Ausnehmung11 dient zur Aufnahme eines Verriegelungshebels, welcher über einen Zylinderstift an der Ausnehmung11 angelenkt ist. Versetzt zur Ausnehmung11 verfügt die Schaltschwinge1 über eine Schaltnut12 , in die ein Schaltfinger in der Einbaulage der Schaltschwinge1 formschlüssig eingreift. Zur Bildung der Schaltnut12 ist die Schaltschwinge11 mit zwei seitlich angeordneten Nasen13 ,14 versehen, die übereinstimmend nach außen rechtwinklig zum Steg4 abge kantet sind und deren axialer Abstand die Schaltnut12 seitlich begrenzt. - Erfindungsgemäß ist die Schaltschwinge
1 einteilig aufgebaut und spanlos hergestellt. In einem ersten Arbeitsvorgang wird die Schaltschwinge1 aus einem Blechstreifen gestanzt. Anschließend wird dieser Rohling in mehreren Biegeoperationen umgeformt. Beispielsweise kann durch eine erste Biegeoperation zunächst der Stegabschnitt der Schaltschwinge1 umgeformt werden, bevor anschließend die Schaltmaulwangen2 ,3 , ohne festigkeitsmindernde Freistanzungen angeformt werden. Dabei kann der Endabschnitt der Schaltmaulwange2 rechtwinklig abgekantet werden, auf dem die Rastkontur10 angeordnet ist. Zur Vereinfachung dieser Biegeoperation kann bei Bedarf in einer Übergangszone zwischen dem Abschnitt9 und der Schaltmaulwange2 eine Freistanzung15 im Bereich einer Biegelinie16 vorgesehen werden. Als abschließende Biegeoperation, die jedoch auch gleichzeitig oder synchron zur einer der zuvor genannten Umformungen erfolgen kann, erfolgt die Abkantung der Nasen13 ,14 , die eine Schaltnut12 bilden. - Die Gestaltung der Schaltschwinge
1 sieht vor, daß diese nach Durchführung aller Biegeoperationen keinerlei mechanische Nacharbeit erfordert. Alle Öffnungen oder Anprägungen wie beispielsweise die Ausnehmung11 , die Aufnahmebohrungen5 ,6 , die Lagerbuchsen7 ,8 sowie die Rastkontur10 können vor der Biegeoperation in den Rohling eingebracht werden. Die sich daran anschließende Umformung des Rohlings erfolgt in einer Genauigkeit, die innerhalb der vorgegebenen bzw. normgerechten Lage- und Formtoleranzen der Schaltschwinge1 realisierbar sind. -
- 1
- Schaltschwinge
- 2
- Schaltmaulwange
- 3
- Schaltmaulwange
- 4
- Steg
- 5
- Aufnahmebohrung
- 6
- Aufnahmebohrung
- 7
- Lagerbuchse
- 8
- Lagerbuchse
- 9
- Abschnitt
- 10
- Rastkontur
- 11
- Ausnehmung
- 12
- Schaltnut
- 13
- Nase
- 14
- Nase
- 15
- Freistanzung
- 16
- Biegelinie
Claims (6)
- Schaltschwinge für ein Zahnradwechselgetriebe mit U-förmiger Gestalt, deren Schaltmaulwangen (
2 ,3 ) zur axialen Verschiebung einer formschlüssig mit einer Wechsel-Zahnradkupplung bzw. einer Synchronisiereinheit verbundenen Schaltmuffe, wobei eine Schwenkbewegung der Schaltschwinge (1 ) von einem mit einer Schaltwelle ortsfest verbundenen Schaltfinger erfolgt, der dazu in eine Schaltnut (12 ) der Schaltschwinge (1 ) formschlüssig eingreift und eine Rastkontur (10 ) der Schaltschwinge (1 ) mit einer ortsfest, separat von der Schaltschwinge (1 ) angeordneten Schaltarretierung zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß zur spanlosen Herstellung der einteilig gestalteten Schaltschwinge (1 ) zunächst aus Stahlblech ein Rohling vorgestanzt wird, bevor dieser durch zumindest eine Biegeoperation zu dem fertigen Bauteil umgeformt wird. - Schaltschwinge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die parallel ausgerichteten Schaltmaulwangen (
2 ,3 ) der Schaltschwinge (1 ) aus dem Vollen umgeformt werden. - Schaltschwinge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung der Schaltnut (
12 ) die Schaltschwinge (1 ) mit zwei Nasen (13 ,14 ) versehen ist, die einstückig an einem die Schaltmaulwangen (2 ,3 ) verbindenden Steg (4 ) angeordnet sind, wobei die Nasen (13 ,14 ) nach der Stanzung des Rohlings in eine von den Schaltmaulwangen (2 ,3 ) abgewandten Richtung rechtwinklig, zueinander parallel verlaufend, umgeformt werden. - Schaltschwinge nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine Lage der Schaltnut (
12 ), die eine nahezu mittige Krafteinleitung über den Schaltfinger in die Schaltschwinge (1 ) sicherstellt. - Schaltschwinge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastkontur (
10 ) der Schaltschwinge (1 ) in einem endseitigen, nach außen umgeformten Abschnitt (9 ) der Schaltmaulwange (2 ) angeordnet ist. - Schaltschwinge nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltmaulwange (
2 ) im Bereich einer Biegelinie (16 ) eine Freistanzung (15 ) aufweist, zur vereinfachten Darstellung der Abschnitts (9 ).
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