DE19918425A1 - Schuh, insbesondere Schutzschuh und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Schuh, insbesondere Schutzschuh und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schuh, insbesondere Schutzschuh, mit einem das Obermaterial des Schutzschuhes umfassenden Außenschaft, dessen fußseitiges Ende mit einer Laufsohle verbunden ist und in dem ein Innenschuh und vorzugsweise eine zwischen dem Innenschuh und dem Außenschaft angeordnete, zumindest die Sohlenspitze abdeckende Schutzkappe aufgenommen ist. Um einen einfachen und kostengünstig herzustellenden wasserdichten Schuh zu schaffen, wird mit der vorliegenden Erfindung vorgeschlagen, daß der Innenschuh als von einer atmungsaktiven Membran vollständig umgebender Strumpf ausgebildet ist. Mit der vorliegenden Erfindung wird weiterhin ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Schuhes angegeben.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schuh, insbesondere Schutzschuh, mit einem
das Obermaterial des Schutzschuhes umfassenden Außenschaft, dessen fußseitiges
Ende mit einer Laufsohle verbunden ist und in dem ein Innenschuh und vorzugsweise
eine zwischen dem Innenschuh und dem Außenschaft angeordnete, zumindest die Soh
lenspitze abdeckende Schutzkappe aufgenommen ist.
Die Erfindung betrifft insbesondere Sicherheits-Schutz- und Berufsschuhe nach europäi
scher Norm. Diese sind im einzelnen: DIN EN 345-1 und 345-2 (Sicherheits-
Schutzschuhe), DIN EN 346-1 und DIN 346-2 (Schutzschuhe) sowie DIN EN 347-1 und
DIN 347-2 (Berufsschuhe). Als Sicherheits-Schutzschuh ist ein Schuh zu verstehen, der
die Fußspitze zusätzlich durch eine in dem Schuh angeordnete Schutzkappe schützt.
Bei einem vorbekannten gattungsbildenden Schuh ist der Innenschuh auf der Sohlensei
te durch eine Brandsohle geschlossen, die sowohl mit den Seitenflächen des sohlensei
tig offenen Innenschuhes als auch mit dem fußseitigen Ende des den Innenschuh umge
benden Außenschaftes verbunden ist. Diese Verbindung erfolgt in der Regel durch eine
Naht. Die Naht wird beim nachfolgenden Anspritzen einer Laufsohle von dem Kunst
stoffmaterial derselben vollkommen eingebettet und abgedichtet.
Die aus Außenschaft, Brandsohle und Innenschuh gebildete Teileinheit des Schuhes
wird häufig in Billiglohnländern gefertigt. Aus Gründen der Qualitätssicherung ist man
daher bemüht, diese Teileinheit möglichst einfach und mit einer geringen Anzahl von
Teilen auszugestalten.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schuh, insbesondere ei
nen Schutzschuh anzugeben, der wasserdicht ist und der sich einfach herstellen läßt.
Der vorliegenden Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Her
stellung des erfindungsgemäßen Schuhes anzugeben.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der vorliegenden Erfindung der eingangs genannte
Schuh dadurch weitergebildet, daß der Innenschuh als von einer atmungsaktiven Mem
bran vollständig umgebener Strumpf gebildet ist.
Als atmungsaktive Membran im Sinne der vorliegenden Erfindung ist ein Gewebe zu
verstehen, welches überwiegend wasserdicht ist und das Eindringen von Feuchtigkeit in
einer Richtung verhindert, jedoch atmungsaktiv ist, also den Durchtritt von Schweiß in
der anderen Richtung ermöglicht. Derartige atmungsaktive Membranen sind beispiels
weise unter dem Markennamen Gore-Tex ® bzw. Sympatex ® bekannt. Gemäß der vor
liegenden Erfindung ist der Innenschuh als von einer derartigen atmungsaktiven Mem
bran vollständig umgebener Strumpf ausgebildet. Ein derartiger Strumpf, der vorzugs
weise auf der Innenseite das Futtermaterial umfaßt, kann als vorgefertigte Teilkompo
nente des erfindungsgemäßen Schuhes in einem Billiglohnland hergestellt werden. Für
die Herstellung muß das Material der Membran sowie ggf. das Futtermaterial lediglich
vernäht werden, wobei die Naht vorzugsweise auf der Sohlenseite des Strumpfes mittig
und in Längsrichtung des Schuhes verlaufend angeordnet wird. Diese Teilkomponente
des erfindungsgemäßen Schuhes läßt sich somit einfach und lediglich durch Vernähen
der atmungsaktiven Membran zusammen mit dem Futtermaterial herstellen. Als in sich
geschlossener und von der atmungsaktiven Membran vollständig umgebener Strumpf
verhindert der Innenschuh ein Eindringen von Feuchtigkeit.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schuhes wird jedwede
Nahtverbindung außer im oberen Bereich des Außenschaftes zwischen dem wasserdich
ten Innenschuh und dem Außenschaft dadurch vermieden, daß der Außenschaft mit ei
ner Zwischeneinlage verbunden wird, die zwischen der Laufsohle und dem Innenschuh
angeordnet ist. Das fußseitige Ende des Außenschaftes wird somit durch die Zwischen
einlage gehalten, die ihrerseits wiederum sohlenseitig an dem Innenschuh anliegt und so
den über den Innenschuh gezogenen Außenschaft gegenüber dem Innenschuh festlegt.
Die Verbindung von Zwischeneinlage und fußseitigem Ende des Außenschaftes wird
vorzugsweise durch eine Naht, insbesondere eine Strobelnaht bewirkt. Es hat sich für die
Herstellung als vorteilhaft erwiesen, einen benachbart zu dieser Verbindung von Außen
schaft und Zwischeneinlage angeordneten Längenabschnitt des Außenschaftes nicht mit
dem Innenschuh zu verbinden. Dieser klebefreie Längenabschnitt hat vorzugsweise eine
Erstreckung von 0,3 bis 3 cm und besonders vorteilhaft von 0,5 bis 1,5 cm, ausgehend
von der Verbindung von Außenschaft und Zwischeneinlage. Oberhalb dieses Längenab
schnittes ertreckt sich vorzugsweise umfänglich an dem Außenschaft ein unterer Rand
einer Klebeschicht. Die Klebeschicht ist vorzugsweise ansonsten auf der gesamten Au
ßenfläche des Innenschuhs und zwischen diesem und dem Außenschaft vorgesehen.
Lediglich der sogenannte, zum Außenschaft gehörige Zwickeinschlag, der um die
Schuhspitze gelegt wird und bei einem Sicherheits-Schutzschuh die Schutzkappe um
greift, ist nicht mit dem Innenschuh verklebt.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist zwischen
der Schutzkappe und dem Innenschuh zumindest sohlenseitig ein Zwischenlagenteil
stück angeordnet. Dieses Zwischenlagenteilstück dient dem Schutz des Innenschuhes
und verhindert, daß die in der Regel aus Stahl gefertigte Schutzkappe auch bei einer
langen Gebrauchsdauer des erfindungsgemäßen Schutzschuhes an der wasserdichten
atmungsaktiven Membran des Innenschuhes reibt und diese verletzt.
Fertigungstechnisch zu bevorzugen ist ein Zwischenlagenteilstück, das einstückig mit der
Zwischeneinlage verbunden ist, wobei in diesem Fall das an der Sohlenspitze der Zwi
schenlage ausgebildete Zwischenlagenteilstück nicht mit dem fußseitigen Rand des Au
ßenschaftes verbunden ist. Vielmehr erfolgt die Festlegung des Außenschaftes nach
Aufschieben einer Stahlkappe auf den Innenschuh und über das Zwischenlagenteilstück
durch Umspritzen der Laufsohle.
Zur verfahrensmäßigen Lösung der obigen Aufgabe wird mit der vorliegenden Erfindung
ein Verfahren zur Herstellung eines Schuhes, insbesondere eines Schutzschuhes, vor
geschlagen, bei dem ein Innenschuh als von einer atmungsaktiven Membran vollständig
umgebener Strumpf hergestellt wird, ein das Obermaterial umfassender Außenschaft
über den Strumpf gearbeitet und mit diesem verklebt wird, die sich gegenüberliegenden
fußseitigen Enden des Außenschaftes mit einer sich quer über die Sohle erstreckenden
Zwischeneinlage verbunden wird und schließlich eine das fußseitige Ende des Außen
schaftes aufnehmende Laufsohle angespritzt wird.
Der erste Teilschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens kann als Verfahrensschritt zur
Herstellung einer Teilkomponente des erfindungsgemäßen Schuhes losgelöst von den
anderen Teilschritten durchgeführt werden. In diesem ersten Schritt sind lediglich ver
hältnismäßig einfache Näharbeiten erforderlich.
Weitere bevorzugte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den
abhängigen Verfahrensansprüchen angegeben.
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels be
schrieben. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Längsschnittansicht eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemä
ßen Schuhes und
Fig. 2 eine Querschnittansicht entlang der Linie II-II gemäß der Darstellung in Fig. 1.
In Fig. 1 sind die wesentlichen Teile eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsge
mäßen Schuhes gezeigt. Dieser umfaßt einen strumpfförmigen Innenschuh 2 sowie ei
nen Außenschaft 4. Weiterhin weist der Schuh eine mit einer Stahlsohle 6a verstärkte
Sohle 6 auf.
Die Nähte werden in einem speziellen, vom Hersteller der Membrane vorgegebenen
Verfahren abgedichtet. Der Innenschuh 2 besteht aus Futtermaterial 2a mit einer at
mungsaktiven Membran 2b kaschiert. Durch Vernähen von Futtermaterial 2a mit
kaschierter Membran 2b, die vorliegend durch eine Sympatex-Membran® gebildet ist, ist
ein vollständig geschlossener und von der atmungsaktiven Membran 2b umgebener
Strumpf gebildet. Der in dem Strumpf aufgenommene Fuß eines Benutzers ist somit all
seitig gegenüber durch die Seitenflächen eindringender Feuchtigkeit geschützt, wobei die
Membran 2b gleichwohl einen Austritt von Schweiß ermöglicht. Wie der Fig. 1 zu ent
nehmen ist, wird als Strumpf im Sinne der Erfindung jede sohlenseitig geschlossene
Form unabhängig von der Ausgestaltung der Einstiegsöffnung verstanden. Vorliegend ist
eine Naht 8 sich in Längsrichtung des Schuhes erstreckend an der Sohlenseite des In
nenschuhs 2 ausgebildet.
Über den Innenschuh 2 ist der Außenschaft 4 gearbeitet. Das fußseitige Ende des Au
ßenschaftes 4 ist, wie der Schnittansicht gemäß Fig. 2 zu entnehmen ist, mit einer Zwi
scheneinlage 10 verbunden. Die Verbindung erfolgt über eine Naht 12. Die Zwischenein
lage 10 legt das fußseitige Ende des Außenschaftes 4 gegenüber dem Innenschuh 2
fest. Benachbart zu der Naht 12 ertreckt sich in Umfangsrichtung des Schuhes der unte
re Rand 14 einer Klebeschicht 15, die zwischen dem Innenschuh 2 und dem Außen
schaft 4 ausgebildet ist. Dieser Rand 14 hat in Höhenrichtung einen Abstand von 1 cm
zu der Naht 12, die zwischen dem fußseitigen Ende des Außenschaftes 4 und der Zwi
scheneinlage 10 angeordnet ist. Dieser Abstand entspricht der Erstreckung eines klebe
freien Längenabschnittes A. Dementsprechend überragt das fußseitige Ende des Au
ßenschaftes 2 den Rand 14 um den Abstand A, was die Ausbildung der Naht 12 verein
facht.
Der Rand 14 ist nicht den Schuh vollumfänglich umlaufend ausgebildet. Vielmehr ist kei
ne Verklebung 15 im Bereich eines die Sohlenspitze umgebenden Zwickeinschlages 4b
des Außenschaftes 4 vorgesehen, um auf die aus Außenschaft 4 und Innenschuh 2 ge
bildete Teileinheit eine Schutzkappe 16 aufschieben zu können. Dabei wird ein vorlie
gend einstückig als Sohlenspitze der Zwischeneinlage 10 ausgebildetes Zwischensohlen
teilstück 10b von dem unteren Rand der Schutzkappe 16 umgriffen (vgl. Fig. 1). Mithin
liegt zumindest das sohlenseitige Ende der aus Stahl gefertigten Schutzkappe 16 nicht
unmittelbar an der atmungsaktiven Membran 2b des Innenschuhes 2 an, so daß auch
bei längerem Tragen und Abrollen des Fußes die Schutzkappe 16 nicht gegen die Mem
bran 2b reibt.
Der Zwickeinschlag 4b, der über die Schutzkappe 16 gelegt ist, wird auf die Zwischenla
ge 10 geklebt. In den derart fertiggestellten Schutzschuh wird eine Brandsohle 18 einge
klebt.
Claims (12)
1. Schuh, insbesondere Schutzschuh, mit einem das Obermaterial des Schutzschuhe
umfassenden Außenschaft (4), dessen fußseitiges Ende mit einer Laufsohle (6)
verbunden ist und in dem ein Innenschuh (2) und vorzugsweise eine zwischen dem
Innenschuh (2) und dem Außenschaft (4) angeordnete, zumindest die Sohlenspitze
abdeckende Schutzkappe (16) aufgenommen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Innenschuh (2) als von einer atmungsaktiven Membran (2b) vollständig
umgebener Strumpf ausgebildet ist.
2. Schuh, insbesondere Schutzschuh, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Laufsohle (6) und dem Innenschuh (2) eine mit dem Außenschaft
(4) verbundene Zwischeneinlage (10) angeordnet ist.
3. Schuh, insbesondere Schutzschuh, nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ein benachbart zu der Verbindung zwischen dem Außenschaft (4) und der
Zwischeneinlage (10) angeordneter Längenabschnitt (A) des Außenschaftes (4)
nicht mit dem Innenschuh (2) verbunden, insbesondere verklebt ist.
4. Schuh, insbesondere Schutzschuh, nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Längenabschnitt (A) eine Erstreckung von 0,5 bis 3 cm, vorzugsweise von
0,5 bis 1,5 cm hat.
5. Schuh, insbesondere Schutzschuh, nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß oberhalb des Längenabschnittes (A) unter Aussparung eines Zwic
keinschlages (4b) der Innenschuh (2) umfänglich mit dem Außenschaft (4) verklebt
ist.
6. Schutzschuh nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Schutzkappe (16) und dem Innenschuh (2) zumindest sohlensei
tig ein Zwischenlagenteilstück(10b) angeordnet ist.
7. Schutzschuh nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenla
genteilstück (10b) einstückig an der Innensohle (10) ausgebildet ist.
8. Schuh, insbesondere Schutzschuh, nach zumindest einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischeneinlage (10) und/oder das Zwischen
lagenteilstück (10b) mit dem Innenschuh (2) verklebt ist.
9. Verfahren zur Herstellung eines Schuhes, insbesondere Schutzschuhes, bei dem
ein Innenschuh als von einer atmungsaktiven Membran vollständig umgebener
Strumpf ausgebildet wird,
ein das Obermaterial umfassender Außenschaft über den Strumpf gearbeitet und mit diesem verklebt wird,
die sich gegenüberliegenden fußseitigen Enden des Außenschaftes mit einer sich quer über die Sohle erstreckenden Zwischeneinlage verbunden wird und schließlich eine das fußseitige Ende des Außenschaftes aufnehmende Laufsohle angespritzt wird.
ein das Obermaterial umfassender Außenschaft über den Strumpf gearbeitet und mit diesem verklebt wird,
die sich gegenüberliegenden fußseitigen Enden des Außenschaftes mit einer sich quer über die Sohle erstreckenden Zwischeneinlage verbunden wird und schließlich eine das fußseitige Ende des Außenschaftes aufnehmende Laufsohle angespritzt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine Klebeverbindung
umfänglich zwischen dem Innenschuh und dem Außenschaft mit einem vorbe
stimmten Abstand zu dem fußseitigen Ende des Außenschaftes ausgebildet wird
und daß die Zwischeneinlage mit dem Außenschaft vernäht wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand 0,5 bis
3 cm, vorzugsweise 0,5 bis 1,5 cm beträgt.
12. Verfahren zur Herstellung eines Schutzschuhes nach einem der Ansprüche 9 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Umspritzen der Laufsohle die Sohlen
spitze der Zwischeneinlage und/oder bei Verwendung eines separaten Zwischenla
genteilstück dieses an den Innenschuh angelegt wird, durch Aufschieben einer
Schutzkappe die Zwischeneinlage bzw. das Zwischenlagenteilstück von der
Schutzkappe umgriffen wird und der Zwickeinschlag um die Schutzkappe gelegt
wird.
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