DE19916708C1 - Röntgenbild-Erfassungssystem - Google Patents
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Abstract
Das Röntgenbild-Erfassungssystem umfaßt einen mit dem von einem untersuchten Objekt kommenden Röntgenlicht beaufschlagbaren Wandlerkörper (1) aus einem elektrooptischen Material (2), das durch die Einwirkung des Röntgenlichts Raumladungsfelder mit einem dem Röntgenlichtmuster entsprechenden Raumladungsmuster aufbaut und seine optischen Eigenschaften in einem entsprechenden Muster ändert, eine Prüflichtquelle (4) zur Beaufschlagung des Wandlerkörpers (1) mit im Vergleich zum Röntgenlicht längerwelligen Prüflicht zur Ermittlung der optischen Eigenschaftsänderungen im Wandlerkörper (1), und eine Vorrichtung (8, 9) zur Ableitung eines dem Muster der veränderten optischen Eigenschaften im Wandlerkörper (1) entsprechenden, optisch erfaßbaren Helligkeitsmusters aus dem den Wandlerkörper (1) nach dessen Durchlaufen verlassenden Prüflicht (Abb. 1).
Description
Die Erfindung betrifft allgemein ein System zur Erfassung von Röntgenbildern.
Dominierend bei der Erfassung von Röntgenbildern ist die Aufzeichnung von
Röntgenstrahlen mit photographischen Filmen, z. B. Silber-Halogenid-
Emulsionen, und mit Röntgenfeuchtstoffen, die das Röntgenlicht in Licht eines
anderen spektralen Bereichs, z. B. sichtbares Licht, umwandeln und dann z. B.
mit elektronischen Kameras registrieren. Beide Verfahren erreichen Ortsauflö
sungen von typisch nur 20 Linien pro mm. Für zahlreiche Anwendungen, z. B.
Materialanalyse (Detektion von Haarrissen und Einschlüssen) sind höhere
Auflösungen wünschenswert.
Bei der photographischen Aufzeichnung ist die erzielbare Auflösung durch die
Größe der lichtempfindlichen Silberhalogenid-Kristalle bestimmt. Bessere Auf
lösungen lassen sich durch spezielle Emulsionen erzielen, jedoch wird dadurch
die Empfindlichkeit entsprechend reduziert, da mehr Kristalle belichtet werden
müssen. Auch handelt es sich um ein irreversibles Aufzeichnungsverfahren;
das Aufzeichnungsmaterial wird durch die Aufnahme verbraucht, da unum
kehrbare chemische Reaktionen ausgelöst werden.
Röntgenleuchtstoffe senden das aus den Röntgenstrahlen erzeugte Licht
isotrop (in alle Richtungen) aus. Das Licht wird an der Röntgenleuchtsubstanz
gestreut. Das ist eine der Ursachen, daß der Herkunftsort des Lichts und damit
der Röntgenstrahlung nur ungenau bestimmt werden kann. Eine Anordnung
der Leuchtstoffe als Pixel eines Arrays oder die Aufnahme des Lichts mit
Glasfasern dicht am Ort der Erzeugung sollen Verbesserungen der Ortsauflö
sung schaffen. Prinzipiell sind auch bessere Auflösungen erzielbar, jedoch mit
sehr großem Aufwand. Die Abtastung einer Fläche von 1 cm2 mit der Auflö
sung 1 µm erfordert das Anbringen und Justieren von einer Million Glasfasern.
Auch erzeugt die Röntgenstrahlung in den Fasern Farbzenren, die Licht ab
sorbieren und die Weiterleitung des erzeugten Lichts behindern. Dieses kann
jedoch, wie in DE 197 26 884 C1 beschrieben ist, durch Erwärmen der Fasern
behoben werden.
Ein anderer Ansatz, um Röntgenbilder hoher Auflösung zu erzielen, sind soge
nannte Image-Plates. Röntgenstrahlen wandeln den Zustand von Atomen,
Molekülen oder Festkörperverbindungen um. Unter nachträglicher Beleuchtung
mit sichtbarem Licht geht das System in den Ausgangszustand zurück und
sendet dabei Licht anderer Wellenlänge aus. Durch ein Abrastern der Image-
Plate mit einem fokussierten Lesestrahl werden die Röntgenbilder erhalten. Mit
dem Verfahren lassen sich hohe räumliche Auflösungen erreichen, die nur
durch den Durchmesser des Lesestrahls begrenzt sind. Auflösungen bis ca.
500 Linien pro mm sind möglich. Der Nachteil des Verfahrens liegt darin, daß
das Bild Punkt für Punkt aufgenommen werden muß. Trotz geschickter Raster
verfahren (US-A 5144135) bleibt das Verfahren aufwendig und langsam, da
die Daten Punkt für Punkt registriert werden müssen.
Bei der Aufnahme von Röntgenbildern unter Zuhilfenahme von Ladungsmu
stern (DE-C 32 30 894) werden die Ladungen flächenhaft auf einem Film auf
gebracht und elektrisch mit einem Rasterverfahren nachgewiesen. Dieses
Verfahren weist ebenfalls den Nachteil auf, daß die Erzielung großer Ortsauf
lösungen sehr großen Aufwand bedeutet, da das Gerät mit entsprechend vie
len, dicht beieinandersitzenden Ladungssensoren auszustatten wäre oder das
Abtasten der Probe sehr zeitaufwendig wird.
Bei einem anderen Verfahren zum Nachweis von Röntgenstrahlen (US-A
3881104) wird eine Platte eines elektrooptischen, doppelbrechenden Materials
mit einem Photoleiter beschichtet und dann zwischen zwei Elektrodenplatten
befestigt. Röntgenstrahlen erzeugen in dem Photoleiter eine Leitfähigkeit, und
Ladungen wandern bis zum elektrooptischen Material. Ein Feldmuster baut
sich auf, welches entsprechend der Röntgenstrahlung durchmoduliert ist. Die
Felder rufen eine Änderung der Doppelbrechung hervor, welche dann mit po
larisiertem Licht nachgewiesen wird. Photoleiter und doppelbrechendes Medi
um sind dabei verschiedene Materialien, die schichtförmig übereinander ange
ordnet werden. Dieses Verfahren erreicht keine gesteigerte Ortsauflösung. Bei
feinen Röntgenmustern überlagern sich die von dicht beieinander sitzenden
Oberflächenladungen hervorgerufenen Felder, und die Doppelbrechung wird
nur schwach räumlich durchmoduliert. Die räumliche Auflösung ist grob durch
den Abstand der Elektroden und somit die Dicke des doppelbrechenden Mate
rials gegeben. Diese Dicke sollte, um hinreichende Empfindlichkeit zu erzielen,
mindestens 0,1 mm betragen, was zu einer Abschätzung der erreichbaren
Ortsauflösung von 10 Linien pro mm führt.
Bei weiterentwickelten Verfahren (US-A 4368386 und US-A 5847499) werden
jedoch nach wie vor Oberflächenladungen eingesetzt, und eine Verbesserung
der räumlichen Auflösung wird somit nicht erzielt.
Die Erfindung befaßt sich mit dem Problem, ein Röntgenbild-Erfasungssystem
mit hoher räumlicher Auflösung zu schaffen, welches reversibel arbeitet, Auf
zeichnungsmaterial nicht verbraucht, mehrere Aufnahmen ermöglicht und ein
fach handhabbar ist.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch ein System mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Hinsichtlich wesentlicher weiterer Ausgestaltungen
wird auf die Ansprüche 2-32 verwiesen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstands der Erfindung
schematisch näher veranschaulicht. In der Zeichnung zeigen:
Abb. 1 eine Anordnung zur Erzeugung elektrischer Raumladungsfelder im
Material eines Wandlerkörpers, und
Abb. 2 eine Gesamtdarstellung des Systems in einer bevorzugten Ausfüh
rung.
Wie Abb. 1 entnommen werden kann, wird an das Material 2 des plattenförmig
ausgebildeten Wandlerkörpers 1 mittels einer Spannungsquelle 3 eine externe
Spannung angelegt. Das aufzuzeichnende, von einem zu untersuchenden
Objekt kommende Röntgenlichtmuster erzeugt an den hellen Stellen im Mate
rial bewegliche Elektronen und somit eine Photoleitfähigkeit. Die äußere Span
nung fällt entsprechend der Leitfähigkeit in dem Material ab (dunklere Bereiche
isolieren mehr und dort fällt eine größere Spannung ab). Es bauen sich räum
lich modulierte Felder auf, die das Röntgenlichtmuster wiedergeben.
Das Material ist elektrooptisch. Die erzeugten Raumladungsfel
der ändern somit den Brechungsindex. Bei geeigneten Materialien kann auch
die Doppelbrechung geändert werden, also der Unterschied der Brechungsin
dizes für in der Einfallsebene und senkrecht zur Einfallsebene polarisiertes
Licht.
Materialien, in denen die beschriebenen Effekte ablaufen können, sind unter
anderem die sogenannten photorefraktiven Kristalle, z. B. Lithiumniobat
[LiNbO3], Lithiumtantalat [LiTaO3], Bariumtitanat [BaTiO3], Kaliumniobat
[KNbO3], Strontium-Barium-Niobat [Sr1-xBaxNb2O6, 0 ≦ x ≦ 1], Gallium-Arsenid
[GaAs], Indium-Phosphid [InP] und Cadmium-Tellurid [CdTe]. Alle genannten
Materialien sind Photoleiter, ermöglichen den Aufbau von Raumladungsfeldern
und sind elektrooptisch.
Einige Materialien bauen auch ohne äußeres elektrisches Feld unter Röntgen
beleuchtung Raumladungen auf. Dafür ist der volumenphotovoltaische Effekt
verantwortlich. Dieser wurde z. B. im LiNbO3 auch für Röntgenstrahlen nach
gewiesen (G. Dalba, Y. Soldo, F. Rocca, V. M. Fridkin und Ph. Sainctavit,
"Giant Bulk Photovoltaic Effect under Linearly Polarized X-Ray Synchrotron
Radiation", Physical Review Letters 74, 988 (1995)).
Die Änderungen der optischen Eigenschaften, insbesondere der Doppelbre
chung oder des Brechungsindexes, können z. B. mit polarisiertem Licht oder
mit Interferometern nachgewiesen werden.
Gemäß Abb. 2 wird zum Nachweis geänderter optischer Eigenschaften des
Materials 2 des Wandlerkörpers 1 Licht (nachfolgend als Prüflicht bezeichnet)
einer Prüflichtquelle 4, z. B. eines Lasers, polarisiert und zu einer aufgeweiteten
ebenen Welle geformt, z. B. unter Verwendung eines Raumfrequenzfilters 5.
Das Prüflicht kann z. B. aus dem ultravioletten, sichtbaren oder infraroten
Spektralbereich stammen. Es tritt in das Material 2 des Wandlerkörpers 1 ein.
Zur Vermeidung störender Reflexionen kann die Eintrittsfläche des Wandler
körpers 1 eine Antireflexbeschichtung 6 aufweisen. Das Prüflicht soll beim Ein
tritt nicht entlang einer der Hauptachsen des Materials 2 polarisiert sein, wobei
die Hauptachsen durch die optische Indikatrix definiert sind.
Entsprechend der Stärke der Raumladungsfelder ist die Doppelbrechung mo
duliert. Das Prüflicht durchläuft das Material 2 des Wandlerkörpers 1, wird an
der Rückseite des Wandlerkörpers 1 reflektiert und verläßt das Material 2 wie
der durch die Eintrittsfläche. Dabei ist die Polarisation des Lichts entsprechend
der Doppelbrechung gedreht. Die Reflexion des Lichts an der Rückseite des
Materials 2 kann durch eine dünne metallische Schicht 7, die von Röntgen
strahlen leicht durchdrungen wird, gesteigert werden. Bei Materialien mit gro
ßen Brechungsindizes, z. B. LiNbO3, kann auch schon die Reflexion an der
Grenzschicht Material/Luft genügen, um eine ausreichend starke, reflektierte
Welle zu erzeugen.
Das in der Polarisation modulierte, reflektierte Licht wird mit einem Strahlteiler
8 abgetrennt und durch einen weiteren Polarisator (Analysator) 9 geschickt.
Hier wird die Polarisationsinformation in Intensitätsinformation umgewandelt.
Das entstehende Helligkeitsmuster ist eine Replika des ursprünglichen Rönt
genmusters. Das entstandene Bild kann z. B. mit einer digitalen Kamera 10
aufgenommen und in einem nicht dargestellten Rechner nach Datenübergabe
weiterverarbeitet werden.
Dieses Ausführungsbeispiel verdeutlicht das Konzept. Bei der Realisierung
können weitere Details zu beachten sein.
So kann eine homogene Hintergrundbeleuchtung des Materials nötig sein, um
zu einer linearen Kennlinie zu kommen (die Intensität des sichtbaren Lichts auf
der Kamera 10 sollte proportional zu der Intensität des Röntgenlichts sein).
Ein Erwärmen des Materials kann nötig sein, um Defekte auszuheilen, die
durch die Röntgenstrahlung entstehen. Die Dicke des Materials ist geeignet
einzustellen, so daß ohne Röntgenlicht die Intensität des Prüflichts hinter dem
Analysator 8 z. B. gleich Null ist.
Durch den Einsatz von Abbildungsoptiken (Linsen) kann das Bild z. B. hinter
dem Analysator 9 noch vergrößert oder verkleinert und somit der Kamera 10
angepaßt werden. Auch ein gezieltes Vergrößern markanter Bildteile ist damit
möglich.
Die räumliche Auflösung des Systems ist vom Konzept her nur durch die Wel
lenlänge des verwendeten Prüflichts begrenzt. Bei sichtbarem Licht, welches
z. B. LiNbO3 gut durchdringt (geringe Absorption), werden somit Auflösungen
bis zu etwa 1000 Linien pro Millimeter erwartet.
Das gesamte Bild wird in einem Zug erhalten, so daß ein Rastern oder Scan
nen nicht erforderlich ist.
Bei erneuter Beleuchtung mit Röntgenlicht stellt sich im stationären Zustand
das zu dem neuen Röntgenlichtmuster gehörende Raumladungsmuster ein.
Das Verfahren ist somit reversibel. Zur Aufnahme schneller Bildfolgen können
die Raumladungsmuster zwischen den Aufnahmen auch gezielt gelöscht wer
den. Dieses ist z. B. durch homogene Beleuchtung mit infrarotem, sichtbarem
oder ultraviolettem Licht oder durch homogene Beleuchtung mit Röntgenlicht
möglich. Auch kann die Dunkelleitfähigkeit des Materials 2 des Wandlerkörpers
1 durch Erwärmung oder geeignete Dotierung gesteigert werden, so daß die
Raumladungsmuster im Dunklen von allein schnell relaxieren.
Für Aufnahmen mit langen Belichtungszeiten sollten Materialien mit geringer
Dunkelleitfähigkeit genutzt werden. Die Raumladungsfelder bauen sich dann
während der Beleuchtung kontinuierlich auf, bis ein stationärer Zustand er
reicht ist. Wesentlich ist dabei nicht die Intensität des Röntgenlichts, sondern
das Produkt aus Intensität und Beleuchtungsdauer, also die Energie-Flächen-
Dichte.
Die Empfindlichkeit des Systems, also wieviel Licht auf ein Detektorelement
gelangt pro Energie-Flächen-Dichte des einfallenden Röntgenlichts, kann auf
zwei Arten kontinuierlich geregelt werden: Über die Intensität der Prüflichtquel
le 4 und über eine extern an das Material 2 angelegte Spannung.
Außerdem kann in dem gezeigten Ausführungsbeispiel das zu untersuchende
Objekt direkt vor dem Material 2 des Wandlerkörpers 1 positioniert werden,
was für hochauflösende Röntgenaufnahmen wichtig ist, da sonst die Röntgen
strahlen an dem Objekt gebeugt werden.
Aufgrund der großen räumlichen Auflösung bietet sich das System insbeson
dere zum Einsatz in der Materialprüfung an. Z. B. werden die Schweißnähte
von Pipelines sowie viele Einzelelemente von Flugzeugtriebwerden standard
mäßig mit Röntgenstrahlen untersucht. Das neue Verfahren macht Untersu
chungen mit höherer örtlicher Auflösung (z. B. 200 Linien pro mm) praktikabel.
Materialermüdungen (Haarrisse) oder Materialfehler (Einschlüsse, Blasen)
können besser erkannt werden, und eine Steigerung der Sicherheit läßt sich
erreichen.
Die Empfindlichkeit des Verfahrens kann durch den Einsatz einer intensiven
Lichtquelle zum Nachweis der induzierten Doppelbrechung gesteigert werden,
so daß jedes einzelne Röntgenquant nachgewiesen wird. Damit genügt die
Empfindlichkeit medizinischen Anwendungen, bei denen die Strahlenbelastung
des Patienten möglichst gering zu halten ist. Das Verfahren kann auch im me
dizinischen Bereich Vorteile bieten, da Bilder hoher Auflösung ohne Entwick
lung erhalten werden. Bildsequenzen lassen sich in schneller Folge aufneh
men, so daß sich auch Bewegungsabläufe detektieren lassen, was nötig ist,
um z. B. Bänderrisse sicher zu diagnostizieren.
Ein weiterer Anwendungsbereich des neuen Verfahrens ist die Verbesserung
wissenschaftlicher Untersuchungsverfahren. Beispielsweise werden mit Rönt
genstrahlen Strukturen von anorganischen und organischen Kristallen unter
sucht (z. B. Laue-Aufnahmen). Aus der Lage von Röntgenreflexen wird auf die
Anordnung der Atome geschlossen. Die Genauigkeit der Verfahren hängt unter
anderem von der Auflösung des Röntgendetektors ab. Häufig werden dazu bis
heute Silber-Halogenid-Filme eingesetzt. Die Detektion des Röntgenlichts mit
dem neuen Verfahren erreicht verbesserte Auflösungen und ist reversibel, so
daß nicht ständig neues Filmmaterial benötigt wird.
Claims (32)
1. Röntgenbild-Erfassungssystem, gekennzeichnet durch einen mit dem von
einem untersuchten Objekt kommenden Röntgenlicht beaufschlagbaren
Wandlerkörper (1) aus einem elektrooptischen Material (2), das durch die Ein
wirkung des Röntgenlichts Raumladungsfelder mit einem dem Röntgenlicht
muster entsprechenden Raumladungsmuster aufbaut und seine optischen Ei
genschaften in einem entsprechenden Muster ändert, durch eine Prüflichtquel
le (4) zur Beaufschlagung des Wandlerkörpers (1) mit im Vergleich zum Rönt
genlicht längerwelligen Prüflicht zur Ermittlung der optischen Eigenschaftsän
derungen im Wandlerkörper (1), und durch eine Vorrichtung (8, 9) zur Ableitung
eines dem Muster der veränderten optischen Eigenschaften im Wandlerkörper
(1) entsprechenden, optisch erfaßbaren Helligkeitsmusters aus dem den
Wandlerkörper (1) nach dessen Durchlaufen verlassenden Prüflicht.
2. Erfassungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Ma
terial (2) für den Wandlerkörper (1) photorefraktive Kristalle vorgesehen sind.
3. Erfassungssystem nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß an den Wandlerkörper (1) ein externes elektrisches Feld anlegbar ist.
4. Erfassungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet
durch einen Aufbau von Raumladungsfeldern durch einen volumenphotovol
taischen Effekt des Materials des Wandlerkörpers (1).
5. Erfassungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Material (2) des Wandlerkörpers (1) mit die Erzeugung freier
Ladungen oder die Erzeugung volumenphotovoltaischer Ströme fördernden
Fremdionen versehen ist.
6. Erfassungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Wandlerkörper (1) als planparallele Platte ausgebildet ist.
7. Erfassungssystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Wandlerkörper (1) auf eine Planität besser als 1 µm poliert ist.
8. Erfassungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Seite des Wandlerkörpers (1) durch eine Schicht (7) für ul
traviolettes, sichtbares oder infrarotes Licht verspiegelt ist.
9. Erfassungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Seite des Wandlerkörpers mit einer Antireflexbeschichtung
(6) für ultraviolettes, sichtbares oder infrarotes Licht versehen ist.
10. Erfassungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Material (2) für den Wandlerkörper (1) vorgesehen ist, bei
dem die Raumladungsfelder den Brechungsindex des Materials, bei mehrach
sigen Materialien die Brechungsindizes, ändern.
11. Erfassungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Material (2) für den Wandlerkörper (1) vorgesehen ist, bei
dem die Raumladungsfelder die Absorption des Materials des Wandlerkörpers
ändern.
12. Erfassungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß während der Belichtung des Wandlerkörpers (1) mit Röntgenlicht
dieser zusätzlich homogen mit ultraviolettem, sichtbarem oder infrarotem Licht
beleuchtet wird.
13. Erfassungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß während der Belichtung des Wandlerkörpers (1) mit vom Objekt
kommendem Röntgenlicht der Wandlerkörper zusätzlich homogen mit Rönt
genlicht beleuchtet wird.
14. Erfassungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Ermittlung der Änderungen der optischen Eigenschaften des
Materials (2) des Wandlerkörpers (1) ultraviolettes, sichtbares oder infrarotes
von einer Prüflichtquelle (4) ausgehendes Prüflicht eingesetzt wird.
15. Erfassungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Quelle (4) für das Prüflicht ein Laser vorgesehen ist.
16. Erfassungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Prüflicht eine ebene Welle ist.
17. Erfassungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Prüflicht polarisiertes Licht ist.
18. Erfassungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Prüflicht kohärent ist.
19. Erfassungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Polarisation des Prüflichts aufgrund einer feldinduzierten Än
derung der Doppelbrechung ortsabhängig entsprechend der Röntgenbestrah
lung gedreht wird.
20. Erfassungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Polarisator bzw. Analysator (9) zum Analysieren des Prüf
lichts nach dem Durchlaufen des Wandlerkörpers (1) vorgesehen ist.
21. Erfassungssystem nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lichtintensität hinter dem Analysator (9) minimal oder maximal ist oder etwa in
der Mitte zwischen minimaler und maximaler Intensität liegt, wenn kein Rönt
genlicht auf das Material des Wandlerkörpers (1) fällt.
22. Erfassungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 21, gekennzeichnet
durch einen Halbleiterdetektor zur Aufnahme des Prüflichts nach Durchlaufen
des Analysators (9).
23. Erfassungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 21, gekennzeichnet
durch ein sich aus zeilen- und spaltenweise angeordneten Detektorelementen
zusammensetzendes Detektorfeld zur Aufnahme des Prüflichts nach Durchlau
fen des Analysators (9).
24. Erfassungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 23, gekennzeichnet
durch einen Rechner zur digitalen Weiterverarbeitung der aufgenommenen
Bilder.
25. Erfassungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 24, gekennzeichnet
durch ein Interferometer zum Nachweis der Änderung der optischen Eigen
schaften des Materials (2) des Wandlerkörpers (1).
26. Erfassungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 25, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Prüflicht zur Durchführung ortsaufgelöster Absorptionsmes
sungen nach dem Durchlaufen des Materials (2) des Wandlerkörpers (1) unmit
telbar auf einen Detektor gelenkt wird.
27. Erfassungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 26, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Einstellung der Empfindlichkeit des Systems die Intensität
des Prüflichts veränderbar ist.
28. Erfassungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 26, gekennzeichnet
durch eine außen an das Material des Wandlerkörper anschließbare Span
nungsquelle (3) zur Einstellung der Empfindlichkeit des Systems.
29. Erfassungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 28, gekennzeichnet
durch Mittel zum Erwärmen des Materials (2) des Wandlerkörpers (1) während
der Aufnahme eines Röntgenbildes oder zwischen den Aufnahmen.
30. Erfassungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 29, gekennzeichnet
durch vor dem Detektor angeordnete, vom Prüflicht durchlaufende optische
Linsen zur Vergrößerung oder Verkleinerung des entstehenden Bildes.
31. Erfassungssystem nach Anspruch 1 bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß
die Linsen das Verhältnis Höhe zu Breite des entstehenden Bildes verändern.
32. Erfassungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 31, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Material (2) des Wandlerkörpers (1) zum Löschen der
Raumladungsfelder zwischen zwei Aufnahmen mit homogenem Licht beleuch
tet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19916708A DE19916708C1 (de) | 1999-04-14 | 1999-04-14 | Röntgenbild-Erfassungssystem |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19916708C1 true DE19916708C1 (de) | 2000-07-13 |
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ID=7904446
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19916708A Expired - Fee Related DE19916708C1 (de) | 1999-04-14 | 1999-04-14 | Röntgenbild-Erfassungssystem |
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DE (1) | DE19916708C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102006054783A1 (de) * | 2006-11-21 | 2008-06-05 | Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. | Optisches Bauteil sowie Verfahren zur Herstellung desselben |
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1999
- 1999-04-14 DE DE19916708A patent/DE19916708C1/de not_active Expired - Fee Related
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