DE19916397C2 - Feldmontierbarer Lichtwellenleiter-Steckverbinder - Google Patents
Feldmontierbarer Lichtwellenleiter-SteckverbinderInfo
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Description
Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der optoelektronischen Da
tenübertragung, bei der von einem optischen Sender in opti
sche Signale (Sendeimpulse) gewandelte elektrische Signale
über optische Datenleitungen (z. B. ein Lichtwellenleiterka
bel) zu einem Kopplungspartner gelangen. Der Kopplungspartner
kann beispielsweise ein optischer Empfänger sein, der eine
Rückwandlung der optischen in elektrische Signale vornimmt,
oder ein weiteres Lichtwellenleiterkabel sein, das an das
eine Ende des ersten Lichtwellenleiterkabels anschließt. Die
optischen Datenleitungen umfassen einen oder mehrere Licht
wellenleiter, die üblicherweise zum Anschluß an die Kopp
lungspartner endseitig mit Lichtwellenleiter-Steckverbindern
versehen sind.
Die Erfindung betrifft einen feldmontierbaren Lichtwellenlei
ter-Steckverbinder mit einer Steckbaugruppe, die zumindest
einen frontseitigen Teilrahmen und einen darin angeordneten
Steckerstift mit einer Aufnahme für ein Lichtwellenleiterende
umfaßt, und mit einer Klebstoffmenge, die das Lichtwellenlei
terende in der Aufnahme fixiert.
Ein derartiger Steckverbinder geht aus der DE 195 33 498 A1
hervor. Der bekannte Steckverbinder enthält eine vorkonfek
tionierte Steckbaugruppe, die einen Steckerstift, ein Stift
lager, eine Schraubenfeder und einen frontseitigen Teilrahmen
als vorderes Gehäuseteil umfaßt. Das in Steckrichtung rück
wärtige Ende des Steckerstiftes ist von dem Stiftlager aufge
nommen, das eine Durchgangsbohrung mit einer Einführöffnung
zum Einfädeln eines von seinem Schutzmantel endseitig befrei
ten Lichtwellenleiters hat. Auf das rückwärtige Ende des
Stiftlagers ist eine Schraubenfeder aufgeschoben. Das vordere
Gehäuseteil hat eine axiale Durchgangsöffnung zum Eintritt
eines Lichtwellenleiterendes und zur Aufnahme der Steckbau
gruppe. Das Gehäuseteil weist innenseitig Halteelemente auf,
die an der Schraubenfeder angreifen und damit die vorkonfek
tionierte Steckbaugruppe gegen ein rückwärtiges Herausrut
schen sichern, solange der Steckverbinder nicht durch ein
rückwärtiges Gehäuseteil komplettiert ist.
Bei der Montage des bekannten Steckverbinders wird das Licht
wellenleiterende mit Hilfe der Einführöffnung durch die
Durchgangsbohrung des Stiftlagers in eine Zentralbohrung des
Steckerstiftes eingefädelt; dabei wird in den Bereich der
Einführöffnung Klebstoff appliziert, der das Lichtwellenlei
terende beim anschließenden Einführvorgang benetzt. An
schließend muß für eine Aushärtung des Klebstoffs gesorgt
werden, worüber allerdings in der DE 195 33 498 A1 keine nä
heren Angaben enthalten sind.
Zur Feldmontage ist es bei dem bekannten Steckverbinder
grundsätzlich denkbar, den Klebstoff in den weitestgehend
vorkonfektionierten Steckverbinder vor Ort ("im Feld") mit
tels Befüllungshilfen (z. B. flexible, Klebstoff enthaltende
Kunststoffschläuche) zu applizieren und zur Aushärtung des
Klebstoffs transportable, elektrisch betriebene Heizöfen zu
verwenden. Es ist auch denkbar, einen warmschmelzenden Kleb
stoff zu verwenden, und bei der Montage dazu die Steckbau
gruppe bzw. den Steckerstift entsprechend zu erwärmen und
nach Einführung des Lichtwellenleiterendes dieses durch an
schließende Abkühlung zu fixieren.
Aus der DE 42 21 040 C2 ist ein Verfahren zur Herstellung
eines Lichtwellenleitersteckers bekannt, bei dem ein in einer
Hülse angeordneter Lichtwellenleiter in einen Linsenkörper
eingedrückt und dort mittels eines Klebstoffes fixiert wird,
der mit ultraviolettem Licht aushärtbar ist. Die Befestigung
des Lichtwellenleiters in der Hülse erfolgt mechanisch.
Die DE 43 30 941 C1 beschreibt einen Steckverbinder, bei dem
eine Lichtfaser mittels eines lichtaushärtbaren Klebstoffes
im Bereich einer Längsbohrung in einem Steckerstift
ausgehärtet wird. Hierzu wird in einem rückseitigen Bereich
der Längsbohrung der lichtaushärtende Klebstoff dosiert
angebracht. Dies weist den Nachteil auf, daß ein gesondertes
Hantieren mit Klebstoff bei der Feldmontage erforderlich ist.
Die DE 40 13 455 A1 beschreibt ein optisches Steckerelement
und ein Verfahren zu seiner Herstellung, bei dem eine Faser
in einem Glasröhrchen mittels eines UV-lichtaushärtbaren
Klebers in der Weise befestigt wird, daß der Klebstoff bei
der Montage durch zusätzliche Zuführungsöffnungen zugeführt
wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
feldmontierbaren Lichtwellenleiter-Steckverbinder zu
schaffen, der mit einfachen Mitteln und geringem apparativen
Aufwand vor Ort an einem Lichtwellenleiterkabelende bzw. an
einem Lichtwellenleiterende montierbar ist.
Diese Aufgabe wird bei einem Steckverbinder der eingangs
genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Klebstoffmenge von einem lichtaushärtbaren Klebstoff gebildet
ist, der vorab in den Bereich der Aufnahme eingebracht ist,
die Steckbaugruppe für Licht derjenigen Lichtwellenlänge
transparent und/oder lichtdurchlässig gestaltet ist, die eine
Aushärtung des Klebstoffes initiieren und/oder bewirken, und
der Klebstoff nach dem Einbringen des Lichtwellenleiterendes
in die Aufnähme durch Lichtzufuhr ausgehärtet ist, wobei das
aushärtungsinitiierende und/oder aushärtungsbewirkende Licht
sichtbares Licht ist und die Steckbaugruppe bis zum
Montagezeitpunkt in einer lichtundurchlässigen Verpackung
gelagert ist.
Unter lichtaushärtbarem Kleber ist im Rahmen der vorliegenden
Erfindung ein Klebstoff zu verstehen, dessen Aushärtung durch
Licht ausgelöst oder aktiviert wird (und anschließend
weiterläuft) oder durch Lichtzufuhr bewirkt wird. Beide
Aushärtungsmechanismen können auch parallel ablaufen.
Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung besteht in der Verwen
dung eines lichtaktivierbaren oder lichthärtbaren Klebstoffs,
der bereits vorab - bevorzugt werkseitig bei der Zusammen
stellung der Steckbaugruppe - in den Stecker, das Stiftlager
oder den Steckerstift eingebracht worden ist. Ein wesentli
cher weiterer Aspekt der Erfindung besteht darin, daß bei der
Feldmontage das Lichtwellenleiterende einfach in den noch
flüssigen oder viskosen Klebstoff in der Aufnahme eingeführt
werden kann und der Klebstoff anschließend mit apparativ sehr
einfachen Mitteln - nämlich durch einfache Lichtbestrahlung -
ausgehärtet werden kann. Als Klebstoffe kommen beispielsweise
DELO-Katiobond oder ICI-Light Cured Resin in Frage;
Klebstoffe, deren Aushärtungsvorgang lediglich durch Licht
aktiviert werden muß und anschließend selbsttätig abläuft
(lichtinitiierte Aushärtung) sind besonders bevorzugt, weil
diese nur eine vergleichsweise geringe Lichtbestrahlungszeit
und Handhabungsdauer erfordern.
Weitere praktische Vorteile der Erfindung ergeben sich
daraus, daß bei der Montage keine zusätzlich zu handhabenden
und ggf. zu entsorgenden Komponenten - wie beispielsweise
Kunststoffschläuche als Befüllungshilfen und Speicher für den
zu verwendenden Klebstoff - erforderlich sind. Auch entfällt
ein bei anderen Klebstoffkomponenten erforderliches Anmischen
(z. B. bei Zweikomponenten-Klebstoffen) und die
Klebstoffbefüllung vor Ort. Mit der Erfindung werden
weiterhin die notwendigen Aushärtezeiten erheblich reduziert
und insbesondere entstehen keine Wartezeiten durch das bei
heißschmelzenden Klebstoffen notwendige Abkühlen vor der
Weiterbearbeitung.
Die Verwendung sichtbaren Lichts erlaubt ein besonders
einfaches Initiieren bzw. Bewirken der Klebstoffaushärtung
und ist insbesondere für die Augen ungefährlich.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
einer Zeichnung weiter erläutert; es zeigen:
Fig. 1 ein Ende eines Lichtwellenleiterkabels,
Fig. 2 eine Steckbaugruppe eines erfindungsgemäßen Steckver
binders und
Fig. 3 einen erfindungsgemäßen Steckverbinder.
Fig. 1 zeigt ein Fertigungsstadium bei der Ausstattung eines
Endes 1 eines Lichtwellenleiterkabels 2 mit einem Lichtwel
lenleiter-Steckverbinder. Zunächst werden eine Knickschutz
tülle 3 und eine Crimphülse 5 auf das freie Ende des Licht
wellenleiterkabels 2 aufgeschoben. Nach Entfernen des Endab
schnitts eines Kabelmantels 6 treten Enden eines Zugentla
stungsmaterials 8 (beispielsweise Kevlar) hervor, die auf
eine definierte Länge geschnitten werden. Anschließend wird
ein Stoppring 10 unter das offene Ende 12 des Kabelmantels 6
eingeführt, bis das Ende 12 an einer Kante 14 des Stopprings
10 anschlägt. Anschließend wird das Zugentlastungsmaterial 8
gleichmäßig um das rückwärtige Ende 15 des Stopprings 10 ver
teilt und die Crimphülse 5 über das rückwärtige Ende 15 unter
Zwischenlage der Enden des Zugentlastungsmaterials 8 zurück
geschoben und dort durch Crimpen fixiert. Dann kann die
Knickschutztülle 3 bis über die Crimphülse 5 geschoben wer
den, so daß die Wulst 18 hinter dem umgekrimpten Teil der
Krimphülse 5 verrastet.
Anschließend wird das Ende 20 eines in dem Kabel 2 geführten
Lichtwellenleiters 22 von seiner Aderhülle und Schutzschicht
24 befreit. Damit ist das Ende 20 zur Montage einer vormon
tierten Steckbaugruppe gemäß Fig. 2 vorbereitet.
Die in Fig. 2 dargestellte Steckbaugruppe 28 umfaßt einen
Steckerstift 30 mit einer nur andeutungsweise dargestellten
zentralen Längsbohrung 32 zur Aufnahme des Lichtwellenlei
terendes 20. Der Steckerstift 30 ist mit seinem rückwärtigen
Ende von einem Stiftlager 33 aufgenommen, auf dessen rückwär
tiges Ende 34 eine Schraubenfeder 35 aufgeschoben ist. Die
Schraubenfeder wird von inneren Halteelementen 36, 37 eines
frontseitigen Teilrahmens 40 gehalten, die an den Windungen
der Schraubenfeder 35 angreifen. Damit bilden der Steckerstift,
das Stiftlager, die Schraubenfeder und der frontsei
tige Teilrahmen eine vormontierte Steckbaugruppe 28. In die
Aufnahme 32 (Längsbohrung) und bedarfsweise in einen hinteren
Einführbereich 42 des Steckerstifts oder des Stiftlagers ist
eine Klebstoffmenge 49 vorab eingebracht. Die Klebstoffmenge
49 besteht aus einem lichtaushärtbarem Klebstoff 50, der bei
Zutritt aushärtungsinitiierenden und/oder aushärtungsbewir
kenden Lichtes schnell aushärtet. Vor Zutritt entsprechenden
Lichtes behält der Klebstoff seine flüssige oder viskose Ei
genschaft bei, so daß der Klebstoff beim Montageprozeß noch
ohne weiteres von dem Lichtwellenleiterende 20 (Fig. 1)
durchdrungen werden kann und dabei das Lichtwellenleiterende
benetzt. Um ein vorzeitiges, unbeabsichtigtes Aushärten des
Klebstoffs zu verhindern, ist zumindest die Steckbaugruppe
bis zum Montagezeitpunkt von einer lichtundurchlässigen Ver
packung 60 umgeben. Vorzugsweise können auch alle weiteren,
für die Montage des Steckverbinders erforderlichen Einzel
teile oder Komponenten in der Verpackung 60 enthalten sein.
Fig. 3 zeigt den erfindungsgemäßen Steckverbinder im mon
tierten Zustand, in dem die Steckbaugruppe 28 vollständig auf
den Stoppring 10 aufgeschoben ist und mit Rasthaken 65 hinter
entsprechenden Ausnehmungen 68 (vgl. Fig. 1) des Stopprings
10 verrastet. Dabei durchdringt das von dem Klebstoff 50
benetzte Lichtwellenleiterende 20 die Aufnahme 32. Wie in
Fig. 3 schematisch dargestellt, wird die Anordnung kurzzeitig
(eine Bestrahlungszeit von ca. 1 Minute hat sich als ausrei
chend erwiesen) mit Licht 70 bestrahlt, das die Aushärtung
des Klebstoffs 50 initiiert bzw. bewirkt. Vorzugsweise ist
das Licht 70 Licht im sichtbaren Bereich und somit besonders
einfach zu erzeugen und gefährdungsfrei zu handhaben. Zumin
dest der frontseitige Teilrahmen 40, der Steckerstift 30 und
das Stiftlager 34 sind aus einem Material gefertigt, das für
die Lichtwellenlänge des Lichtes 70 durchlässig ist, so daß
das Licht 70 bis zum Klebstoff 50 in der Aufnahme 32 vordrin
gen kann. Da die Windungen der Feder 35 beabstandet sind,
kann das Licht 70 problemlos auch in den von der Feder umge
benden Bereich eindringen.
Mit dem erfindungsgemäßen Steckverbinder ist ein feldmontier
barer Steckverbinder geschaffen, der bei der Verlegung oder
Reparatur von Lichtwellenleitern oder Lichtwellenleiterkabeln
vor Ort äußerst schnell und ohne wesentliche Beeinträchtigung
der Gesamtinstallation zu montieren ist. Die Montage des
Steckverbinders erfordert nur wenige Arbeitsschritte und ein
fach zu handhabende Arbeitsmittel.
Claims (1)
1. Feldmontierbarer Lichtwellenleiter-Steckverbinder mit:
- a) einer Steckbaugruppe (28), die zumindest einen frontseiti gen Teilrahmen (40) und einen darin angeordneten Stecker stift (30) mit einer Aufnahme (32) für ein Lichtwellenlei terende (20) umfaßt, und
- b) einer Klebstoffmenge (49), die das Lichtwellenleiterende (20) in der Aufnahme (32) fixiert,
- a) die Klebstoffmenge (49) von einem lichtaushärtbaren Kleb stoff (50) gebildet ist, der vorab in den Bereich der Auf nahme (32) eingebracht ist,
- b) die Steckbaugruppe (28) für Licht (70) derjenigen Licht wellenlängen transparent und/oder lichtdurchlässig gestal tet ist, die eine Aushärtung des Klebstoffs (50) initiie ren und/oder bewirken, und
- c) der Klebstoff (50) nach dem Einbringen des Lichtwellenlei terendes (20) in die Aufnahme (32) durch Lichtzufuhr aus gehärtet ist, wobei
- d) das aushärtungsinitiierende und/oder aushärtungsbewirkende Licht (70) sichtbares Licht ist und
- e) die Steckbaugruppe (28) bis zum Montagezeitpunkt in einer lichtundurchlässigen Verpackung (60) gelagert ist.
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