DE19915973C1 - Verfahren zur Regelung der Bordnetzspannung eines Kraftfahrzeugs - Google Patents
Verfahren zur Regelung der Bordnetzspannung eines KraftfahrzeugsInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung der Bordnetzspannung eines von einem Motor angetriebenen Kraftfahrzeugs. Um die Belastung einer Fahrzeugbatterie (B) bei Stillstand des Motors zu verringern, wird erfindungsgemäß eine Spannungsabsenkung vorgenommen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung der Bordnetzspannung
eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die Bordnetzspannung bei herkömmlichen Kraftfahrzeugen beträgt
normalerweise ca. 14 V. Im Fahrbetrieb wird diese Spannung von einem
vom Motor des Fahrzeugs angetriebenen Generator geliefert. Dieser
Generator dient zur Spannungsversorgung der einzelnen Verbraucher im
Fahrzeug sowie zum Laden der Fahrzeugbatterie.
Bei Motorstillstand wird die Bordnetzspannung allein durch die Fahr
zeugbatterie geliefert.
Alle elektrischen Verbraucher im Fahrzeug werden über das Bordnetz mit
einer fest vorgegebenen Bordnetzspannung (Fahrzeugbatterie bzw.
Generator) gespeist. Verbraucher sind z. B. Anlasser, Katalysatorheizung,
Klimaanlage, Gebläse, Scheinwerfer, Innenraumleuchten, Kombiinstrument
sowie verschiedene Elektronikeinheiten (z. B. Steuergeräte). Die
Stromaufnahme dieser Verbraucher überdeckt einen Bereich von ca. 60 A
bis 10 mA.
Beim Motorstart kann die Bordnetzspannung kurzfristig auf einen Wert von
ca. 6 V absinken. Deshalb sind insbesondere die Steuergeräte so ausgelegt,
daß sie auch bei dieser relativ niedrigen Versorgungsspannung voll
funktionstüchtig sind.
Die Steuergeräte sind zwar bei ca. 6 V Versorgungsspannung
funktionstüchtig, sie werden aber fast ausschließlich bei einer höheren
Spannung, der normalen Bordnetzspannung von ca. 14 V, betrieben.
Dies bedeutet aber, daß die Steuergeräte bei 14 V Bordnetzspannung mehr
Leistung aufnehmen als für ihren eigentlichen Betrieb notwendig ist.
Im Fahrbetrieb des Fahrzeuges ist diese erhöhte Leistungsaufnahme
unerheblich gegenüber den anderen im Betrieb befindlichen Verbrauchern.
Bei Motorstillstand, bei dem fast alle Verbraucher bis auf die Steuergeräte
abgeschaltet sind, bedeutet dieser "Ruhestrom" jedoch eine erhebliche
permanente Belastung der Fahrzeugbatterie. Dies insbesondere deshalb,
weil die Anzahl der Steuergeräte im Fahrzeug, die permanent mit Strom
versorgt werden müssen, immer mehr zunimmt. Die Belastung der
Fahrzeugbatterie sollte bei Motorstillstand so gering wie möglich gehalten
werden, um auch nach einem längeren Stillstand ein sicheres Starten des
Motors zu gewährleisten und um ein zyklisches Entladen der
Fahrzeugbatterie zu vermeiden.
Die gleichen Überlegungen wie oben gelten auch für Kraftfahrzeuge mit
einem 42 V Bordnetz. Bei derartigen Kraftfahrzeugen wird die 42 V
Betriebsspannung für gewisse Verbraucher über einen DC/DC-Wandler auf
14 V transformiert, um die "richtige" Versorgungsspannung für diese 14 V-
Verbraucher zu gewährleisten. Auch hier ist die Leistungsaufnahme
insbesondere der Steuergeräte, die üblicherweise mit 14 V versorgt werden,
bei Motorstillstand beachtlich, was ebenfalls eine erhebliche permanente
Belastung der 42 V Fahrzeugbatterie darstellt.
Darüber hinaus wird im Dokument DE 40 41 620 A1 eine Einrichtung zur
Spannungsversorgung bei Geräten mit Nachlauf beschrieben. Die Einrich
tung stellt mittels eines Steuergerätes mit Abschaltlogik verschiedene Span
nungen bereit. Eine dieser drei Spannungen ist als geregelte Permanent
spannung ausgebildet, so dass nach Abschalten eines Motors einzelne Ein
richtungen in einen Fahrzeug mit Spannung versorgt werden und funktions
tüchtig sind. Diese Schrift betrifft ausschließlich die Abschaltlogik. Durch die
Abschaltlogik wird ein rechtzeitiges und sicheres Abschalten des Steuerge
räts nach Erledigung der Nachlaufaufgaben gewährleistet und darüber hin
aus verhindert, daß ein unbeabsichtigtes Abschalten im Normalbetrieb er
folgt. Der Aufbau der Abschaltlogik ist sehr kompliziert und aufwendig.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Regelung der
Bordnetzspannung eines Kraftfahrzeugs anzugeben, das die oben
genannten Nachteile nicht aufweist, das eine Senkung des
Ruhestromverbrauchs bei Motorstillstand insbesondere der Steuergeräte
ermöglicht und das einfach und kostengünstig realisierbar ist.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebenen Verfah
rensschritte.
Wesentliche Idee der Erfindung ist es, bei Motorstillstand die Bordnetz
spannung zur Verringerung des Ruhestromverbrauchs der Steuergeräte
abzusenken. In der Regel sind bei Motorstillstand nicht nur ein sondern
mehrere Steuergeräte permanent eingeschaltet. Die Leistungsaufnahme
des/der Steuergeräte(s) wird durch die Spannungsabsenkung erheblich
verringert und dadurch auch die Belastung der Fahrzeugbatterie.
Weiterhin ist vorgesehen, die Absenkung der Bordnetzspannung in
Abhängigkeit des Gesamtstroms Iges im Bordnetz durchzuführen. Über den
Gesamtstrom Iges läßt sich in einfacher Weise feststellen, in welcher Art
"Ruhezustand" sich das Kraftfahrzeug befindet. Auch bei Motorstillstand
können unterschiedliche Verbraucher im Fahrzeug noch manuell geschaltet
werden (z. B. Radioanlage, Standlicht, Warnblinkanlage etc.). Eine
Absenkung der Bordnetzspannung auf ca. 6 V ist hierbei sicher nicht
sinnvoll, da dies die Wiedergabequalität der Radioanlage sowie die
Lichtintensität des Standlichtes und der Warnblinkanlage verringern würde.
Ob derartige Verbraucher eingeschaltet sind, läßt sich einfach über den
Gesamtstrom Iges bestimmen. Sind keine manuell schaltbare Verbraucher im
Einsatz, d. h. Iges kleiner als ein Grenzstrom I0, so erfolgt eine
Spannungsabsenkung auf ca. 6 V.
Um die Energieverluste, die bei einem DC/DC-Wandler auftreten, so gering
wie möglich zu halten, ist vorgesehen, das Bordnetz alternativ über den
DC/DC-Wandler bzw. über die Fahrzeugbatterie mit Spannung zu versorgen.
Nur wenn tatsächlich eine Spannungsabsenkung erfolgt, wird das Bordnetz
über den DC/DC-Wandler versorgt. Andernfalls ist die Fahrzeugbatterie
direkt mit dem Bordnetz verbunden. Dadurch, daß der DC/DC-Wandler nur
für einen Gesamtstrom Iges kleiner als der Grenzstrom I0 ausgelegt werden
muß, kann der DC/DC-Wandler einfach und kostengünstig ausgelegt sein.
Bei einem 42 V Bordnetz ist entweder eine separate 14 V Fahrzeugbatterie
oder ein DC/DC-Wandler, der die 42 V auf 14 V transformiert, notwendig.
Um den Energieverbrauch des DC/DC-Wandlers so gering wie möglich zu
halten, ist erfindungsgemäß vorgesehen, einen separaten DC/DC-Wandler
bei einer Spannungsabsenkung einzusetzen.
Gemäß Anspruch 5 wird dem 14 V Bordnetz ein Superkondensator parallel
geschaltet, um einen Energiepuffer mit variabler Spannung bereitzustellen.
Nachfolgend ist die Erfindung anhand der Zeichnung dargestellten Ausfüh
rungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 14 V Bordnetz mit DC/DC-Wandler
Fig. 2 42 V Bordnetz mit DC/DC-Wandler
Fig. 3 42 V Bordnetz gemäß Fig. 2 mit zusätzlichem
Superkondensator
Das Bordnetz 10 eines Kraftfahrzeuges wird über einen Generator G bzw.
einer Batterie B mit Spannung versorgt. Die Leitung KL 30 führt zu einem
Verbraucher RL der die Gesamtheit aller Verbraucher im Fahrzeug darstellt.
In der Leitung KL 30 ist ein von einer Steuereinheit S ansteuerbaren Schalter
S1 angeordnet. Der Schalter S1 wird von einer Leitung L1 überbrückt, in der
ein DC/DC-Wandler D angeordnet ist. DC/DC-Wandler D und Steuereinheit
S sind über zwei Steuerleitungen L3 und L5 miteinander verbunden.
Sind keine manuell betätigbaren Verbraucher im Bordnetz eingeschaltet, so
stellt RL insbesondere alle permanent eingeschalteten Steuergeräte dar.
Fig. 2 zeigt ein 42 V Bordnetz 20. Das Bordnetz 20 ist in das eigentliche 42
V Teilnetz 20a sowie in ein 14 V Bordnetz 20b unterteilt. Die wesentlichen
Komponenten des Bordnetzes 20a sind ein Generator G und eine Batterie B
in Parallelschaltung. Alle Verbraucher des 42 V Bordnetzes 20a sind im
Widerstand R1 zusammengefaßt. Das 42 V Bordnetz 20a und das 14 V
Bordnetz 20b sind über einen DC/DC-Wandler D1 miteinander verbunden.
Die 14 V Verbraucher im 14 V Bordnetz 20b sind im Widerstand RL
zusammengefaßt.
Sind keine manuell betätigbaren Verbraucher im Bordnetz eingeschaltet, so
stellt RL insbesondere alle permanent eingeschalteten Steuergeräte dar.
Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel, das um einen Superkondensator CS
im 14 V Bordnetz 20b erweitert ist. Der Superkondensator CS ist parallel
zum Widerstand RL geschaltet. An sich bekannte Superkondensatoren
weisen eine erheblich höhere Kapazität als herkömmliche Kondensatoren
auf.
Nachfolgend ist die Funktion der Erfindung anhand dem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 1 näher erläutert.
Bei Motorstillstand sind normalerweise nur einige Steuergeräte des
Fahrzeugs in Betrieb. Der Zustand Motorstillstand wird im Steuergerät S
erkannt. Wenn der Gesamtstrom Iges kleiner als der Grenzstrom I0 ist, steuert
das Steuergerät S daraufhin den Schalter S1 an, um diesen zu öffnen.
Gleichzeitig wird der DC/DC-Wandler D aktiviert. Die Eingangsspannung
Ub ≈ 14 V des DC/DC-Wandlers D wird dabei auf eine Ausgangsspannung U1,
abgesenkt. Je größer die Absenkung, desto geringer wird der
Ruhestromverbrauch und damit die Belastung der Batterie B. U1 darf
aber nicht unterhalb einer Mindestspannung Umin liegen, bei der die im
Betrieb befindlichen Steuergeräte nicht mehr funktionstüchtig sind. Der Wert
Umin ist steuergeräteabhängig. Ein Richtwert für U1 ist ca. 6 V.
Die Ausgangsspannung U1 kann fest vorgegeben oder variabel einstellbar
sein. Aus Kostengründen wird ein DC/DC-Wandler mit fester
Ausgangsspannung U1 bevorzugt.
Dadurch, daß der DC/DC-Wandler D nur für eine äußerst geringe Last
ausgelegt werden muß, im Prinzip den maximalen Ruhestrom aller
permanent eingeschalteten Verbraucher, kann dieser relativ klein
dimensioniert werden. So ist die gesamte Lösung relativ einfach realisierbar,
da zusätzlich zum DC/DC-Wandler D nur ein Schalter S1 ins Bordnetz
integriert werden muß.
In einer vorteilhaften Weiterentwicklung der Erfindung wird der Gesamtstrom
Iges im Bordnetz 10 bestimmt. Diese Bestimmung kann mittels eines
entsprechenden Meßgerätes erfolgen. Unterschreitet Iges einen Grenzstrom
I0, so ist sichergestellt, daß keine manuell schaltbare Verbraucher mehr
eingeschaltet sind, und nur die absolut notwendigen Verbraucher wie z. B.
Motorsteuergerät, Steuergerät für die Diebstahlwarnanlage, etc. mit
Spannung versorgt werden. In diesem Fall erfolgt eine
Spannungsabsenkung wie oben beschrieben auf U1 ≈ 6 V bei geöffnetem
Schalter S1.
Sind zusätzliche Verbraucher eingeschaltet, d. h. Iges < I0, so wird der
Schalter S1 geschlossen und der DC/DC-Wandler D abgeschaltet. Alle
Fahrzeugverbraucher sind somit direkt an KL 30 angeschlossen.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel wird die 42 V Bord
netzspannung mit Hilfe des DC/DC-Wandler D1 auf 14 V reduziert. Bei
Motorstillstand und einem geringen Gesamtstrom Iges < I0 wird hier die
Spannung U1 auf ca. 6 V reduziert. Hierzu wird der DC/DC-Wandler D vom
Steuergerät S entsprechend angesteuert. Insbesondere bei länger anhal
tendem Motorstillstand wird die Ruhestromaufnahme der absolut not
wendigen Verbraucher im Fahrzeug erheblich reduziert, was zu einer gerin
geren Belastung der Fahrzeugbatterie B führt.
Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 dient ein Superkondensator CS
erfindungsgemäß als Batterie mit variabler Betriebsspannung. Hierbei kann
je nach Spannungsbedarf im Bordnetz 20b die Ausgangsspannung Uc des
Kondensators CS eingestellt werden. Da der
Superkondensator CS eine relativ hohe Ladekapazität besitzt, ist ein
permanenter Betrieb des DC/DC-Wandlers D nicht notwendig. Erfindungs
gemäß ist hierbei vorgesehen, die Ausgangsspannung Uc für drei Betriebs
zustände unterschiedlich auszuwählen. Sind keine zusätzlichen Verbraucher
eingeschaltet, d. h.. Iges < I0, beträgt die Ausgangsspannung Uc ca. 6 V. Sind
jedoch manuelle Verbraucher wie z. B. Radio eingeschaltet, d. h. Iges < I0 so
wird bei Motorstillstand die Ausgangsspannung Uc auf 12 V eingeregelt. Bei
dieser Spannung funktioniert z. B. ein Radio einwandfrei. Eine höhere
Spannung würde nur zu einem höheren Stromverbrauch führen.
Im normalen Betrieb des Kraftfahrzeuges wird die Ausgangsspannung Uc
selbstverständlich auf 14 V angehoben.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt in einfacher Weise bei einem 14 V
Bordnetz bzw. bei einem 42 V Bordnetz eine Ruhestromeinsparung bei
Motorstillstand. Dadurch wird die Fahrzeugbatterie B erheblich geschont.
Claims (5)
1. Verfahren zur Regelung der Bordnetzspannung eines Kraftfahrzeuges,
wobei die Bordnetzspannung bei Motorstillstand zur Verringerung des
Ruhestromverbrauchs der Steuergeräte abgesenkt wird, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Absenkung der Bordnetzspannung erfolgt, wenn
der Gesamtstrom Iges kleiner als ein Grenzstrom I0 ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Span
nungsversorgung des Bordnetzes über die Fahrzeugbatterie bzw. über
einen DC/DC-Wandler erfolgt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei einem 14 V Bordnetz eine Spannungsabsenkung auf
etwa 6 V erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekenn
zeichnet, daß das 14 V Bordnetz Teil eines 42 V Bordnetzes ist.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem 14 V
Bordnetz ein Superkondensator CS parallel geschaltet ist, der einen
Energiespeicher mit variabler Spannung darstellt.
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DE1999115973 DE19915973C1 (de) | 1999-04-09 | 1999-04-09 | Verfahren zur Regelung der Bordnetzspannung eines Kraftfahrzeugs |
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