Die Erfindung betrifft einen Sprühpistolen-Roboter-Adapter
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Demgemäß betrifft die Erfindung einen Sprühpistolen-Roboter-
Adapter, enthaltend eine Roboterseite zum Anschluß an einen
Roboterarm, eine Pistolenseite, an welcher mindestens eine
Sprühpistole befestigbar isc, eine Vielzahl von Fluidkanälen,
die sich von der Roboterseite zur Pistolenseite erstrecken zur
Verbindung von Roboter-Fluidkanälen des Roboterarmes mit
Pistolen-Fluidkanälen in der mindestens einen Sprühpistole,
wobei mindestens einer der Fluidkanäle für Beschichtungs
material und mindestens ein anderer der Fluidkanäle für
Druckluft zum Betrieb der mindestens einen Sprühpistole
bestimmt ist.
Ein aus der Praxis bekannter Adapter besteht aus einem
Materialblock, in welchem die Fluidkanäle durch Bohrungen
gebildet sind. Die Wandflächen der Bohrungen sind relativ rauh,
so daß sich an ihnen Beschichtungsmaterial ansammeln kann.
Diese Materialansammlungen sind nur sehr schwer entfernbar.
Dies ist insbesondere dann von Nachteil, wenn abwechselnd
verschiedene Beschichtungsmaterialarten, insbesondere
verschiedene Beschichtungsfarben verwendet werden. Hierbei muß
die zuvor benutzte Farbe extrem vollständig aus den
Fluidkanälen entfernt werden, damit auf dem zu beschichtenden
Objekt, beispielsweise Autokarosserien oder Haushaltsgeräten,
keine Farbfehler entstehen. Das Beschichtungsmaterial kann
pulverförmig sein und pneumatisch gefördert werden, oder eine
Flüssigkeit sein. In beiden Fällen, insbesondere aber bei
pulverförmigem Beschichtungsmaterial, besteht die Gefahr, daß
Klumpen von angesammelten Pulverpartikeln sich von Zeit zu Zeit
lösen und dann zu Beschichtungsfehlern führen. Die Bohrungen
haben eine der Adapterlänge entsprechende große Länge und
können deshalb meistens nicht durch einen einzigen Bohrvorgang
von einer Adapterstirnseite her gebildet werden, sondern müssen
durch zwei sich in der Mitte treffende Gegenbohrungen gebildet
werden. Dabei ist es fast nie möglich, die beiden Bohrlöcher
miteinander fluchtend auszubilden, so daß sich zwischen ihnen
ein Absatz bildet, der die genannten Nachteile noch vergrößert.
Häufig sind die Bohrungsenden nicht miteinander auf einer
geraden Achse fluchtend angeordnet, sondern radial versetzt
zueinander, damit die Fluidkanäle der mindestens einen vom
Adapter zu tragenden Sprühpistole an die richtigen, ihnen
zugeordneten Fluidkanäle angeschlossen werden, welche sich
durch den Roboterarm hindurch erstrecken und von
Computerprogrammen mit Fluid in Form von Beschichtungsmaterial
und Druckluft versorgt werden. Eine wesentliche Funktion des
Adapters ist es, die Fluidkanäle der Sprühpistolen den
Fluidkanälen des Roboterarmes zuzuordnen, damit die
Sprühbeschichtungsprogramme des Roboters unverändert für
verschiedene Sprühpistolen verwendet werden können.
Die EP 0 841 097 A2 offenbart eine Sprühbeschichtungs
einrichtung mit einem Adapter, welcher nicht im Detail
beschrieben ist. Der Adapter hat eine an einem Roboterarm
befestigbare Roboterseite und eine in entgegengesetzte Richtung
zeigende Pistolenseite, an welcher eine oder mehrere
Sprühpistolen durch Dreh-Spann-Verbindungsmittel befestigbar
sind. Aus dieser Schrift ist es auch bekannt, daß die den
Sprühpistolen zuzuführende Druckluft je nach Typ der
Sprühpistole verschiedene Aufgaben haben kann. Die Druckluft
von einem der Fluidkanäle kann zur Steuerung eines in der
Sprühpistole vorhandenen Ventils dienen; die Druckluft eines
anderen Fluidkanales kann zur Zerstäubung oder zur
Zerstäubungsunterstützung des Beschichtungsmaterials dienen;
ein anderer Fluikanal kann, sofern nicht Druckluft von einem
anderen Fluidkanal abgezweigt wird, zur Umhüllung oder Formung
des Sprühstrahles dienen, beispielsweise ihn zu einem flacheren
Strahl umzuformen. Zusätzlich zu einem Beschichtungsmaterial-
Fluidkanal kann ein zweiter Beschichtungsmaterial-Fluidkanal
zur Rezirkulation des Beschichtungsmaterials während
Beschichtungspausen vorgesehen sein.
Details einer solchen Sprühbeschichtungsvorrichtung sind aus
der EP 0 846 498 A1 bekannt.
Im folgenden wird, der Praxis entsprechend, der Ausdruck
"Sprühpistole" stellvertretend für jede Art von
Sprühvorrichtungen verwendet, insbesondere für
Sprühvorrichtungen für flüssiges Beschichtungsmaterial,
Sprühvorrichtungen für pulverförmiges, pneumatisch gefördertes
Beschichtungsmaterial, für Sprühvorrichtungen mit Sprühdüsen
oder Sprühschlitzen sowie für Sprühvorrichtungen mit
rotierenden Zerstäuberelementen.
Im Rahmen vorliegender Erfindung wird unter dem Ausdruck
"Roboterarm" jeder bewegliche oder stationäre Träger von
Robotern, Hubständern und anderen Tragvorrichtungen
verstanden, durch welche sich Fluidleitungen erstrecken, über
welche durch Programme gesteuert Fluid zugeführt wird zu
mindestens einer Sprühvorrichtung.
Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, eine
Möglichkeit zu schaffen, durch welche der Adapter preiswerter
herstellbar ist und wirtschaftlicher verwendbar ist,
insbesondere weniger Wartung und weniger Reinigungsaufwand
erfordert.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die
kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen
enthalten.
Die Erfindung wird im folgenden mit Bezug auf die Zeichnungen
anhand einer bevorzugten Ausführungsform als Beispiel
beschrieben. In den Zeichnungen zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Sprühpistolen-Roboter-
Adapter nach der Erfindung,
Fig. 2 eine perspektivische Außenansicht des Adapters von
Fig. 1,
Fig. 3 eine Seitenansicht des Adapters in Kombination mit
einem Roboterarm und einer Sprühpistole.
Der in den Zeichnungen dargestellte Adapter 2 dient zur
Befestigung von einem oder mehreren Sprühvorrichtungen, im
folgenden Sprühpistolen 4 genannt, an einem Träger, im
folgenden Roboterarm 6 genannt, derart, daß Fluidkanäle der
mindestens einen Sprühpistole 4 an die richtigen Fluidkanäle
angeschlossen werden, welche sich durch den Roboterarm 6
erstrecken. Die Fluidkanäle des Roboterarmes 6 können nicht
beliebig vertauscht werden, weil sie in Abhängigkeit von
mindestens einem Computerprogramm je mit einem bestimmten Fluid
versorgt werden. Die Fluide sind mindestens ein
Beschichtungsmaterial und mindestens ein Druckluftstrom.
Vorzugsweise sind jedoch zwei, drei, oder vier verschiedene
Druckluftströme vorgesehen, von welchen je einer beispielsweise
zur Zerstäubung des Beschichtungsmaterials, ein anderer zur
Formung der Beschichtungsmaterial-Sprühwolke durch seitlich
darauf gerichtete Druckluft, einer zur Strömung über mindestens
eine Elektrode, die zur elektrostatischen Aufladung des
Beschichtungsmaterials dient, und einer zur Steuerung eines den
Durchfluß des Beschichtungsmaterials steuernden Ventils dienen
kann. Ferner kann ein Fluidkanal zur Rückleitung von
Beschichtungsmaterial von der Sprühpistole zu einer
Beschichtungsmaterialquelle dienen, um während
Beschichtungspausen das Beschichtungsmaterial durch die
Sprühpistole hindurch zu rezirkulieren.
Der Adapter 2 hat auf seiner Roboterseite eine Wand 8, die als
Flansch zur Befestigung an dem Roboterarm 6 ausgebildet ist.
Ferner hat der Adapter 2 auf seiner Pistolenseite eine Wand 10,
welche mit Abstand von der roboterseitigen Wand 8 angeordnet
ist.
Die beiden Wände 8 und 10 sind durch steife Rohre miteinander
verbunden, wie dies in Fig. 1 als Beispiel durch die Rohre 12,
14, 16, 18 dargestellt ist. Die Rohre sind jeweils gebogen,
damit sie Bohrungen der einen Wand 8 mit zugeordneten Bohrungen
der anderen Wand 10 verbinden können. Die Enden der Rohre 12,
14, 16, 18 erstrecken sich in der betreffenden Wand 8 bzw. 10
jeweils vollständig durch die Bohrung hindurch, so daß sie
stirnseitig fluiddicht an Anschluß-Fluidkanäle oder
Fluidleitungen angeschlossen werden können.
Der Adapter kann für die Verwendung von einer oder mehreren
Sprühpistolen ausgebildet sein. Beispielsweise zeigt Fig. 2 den
Adapter für zwei Sprühpistolen. Die pistolenseitige Wand 10 hat
beispielsweise für zwei Sprühpistolen je eine gebohrte Öffnung
20 für Beschichtungsmaterial-Zufuhr, eine Öffnung 21 für
Beschichtungsmaterial-Rezirkulation, eine Öffnung 22 für
Zerstäuberluft, eine Öffnung 23 für Sprühstrahl-Formungsluft
und eine Öffnung 24 für Steuerluft zur Betätigung eines Ventils
in der betreffenden Sprühpistole. Ferner sind in der
pistolenseitigen Wand 10 im Bereich von jeder der beiden
Sprühpistolen Gewindebohrungen 26 zur Befestigung einer
Trägerplatte 28 auf der Außenseite der pistolenseitigen Wand 10
gebildet.
Die Trägerplatte 28 hat, wie aus der EP 0 841 097 A1 bekannt
ist, für jede Sprühpistole eine hinterschnittene Stecköffnung
30 und mit radialem Abstand davon einen über die Trägerplatte
28 ragenden Vorsprung 32. Die zur Oberfläche 36 der
Trägerplatte 28 nach unten zeigende Spannfläche 34 hat, in
Umfangsrichtung um die Stecköffnung 30 verlaufend, an ihrem
einen Ende einen größeren Abstand als an ihrem anderen Ende von
der Trägerplattenoberfläche 36. Die Sprühpistole 4 hat einen
Bolzenkopf 38. Die Sprühpistole 4 kann durch Aufsetzen auf die
Trägerplattenoberfläche 36 mit ihrem Bolzenkopf 38 in die
Stecköffnung 30 gesteckt und dann durch Drehen um die
Bolzenkopflängsachse 40 in der Stecköffnung 30 durch Eingreifen
in eine Hinterschneidung dieser Stecköffnung 30 verriegelt
werden. Bei dieser Drehbewegung gelangt eine Spannase 42 der
Sprühpistole 4 unter die Spannfläche 34. Durch den Bolzenkopf
28 und die Spannase 24 wird die Sprühpistole 4 auf die
Oberfläche 36 der Trägerplatte 28 gespannt. Dabei werden (nicht
gezeigte) Anschlußöffnungen der Fluidkanäle der Sprühpistole 4
mit Bohrungen, z. B. 44, der Trägerplatte 28 zur Deckung gebracht
und an ihren Rändern fluiddicht miteinander verbunden. Diese
Bohrungen 44 der Trägerplatte 28 fluchten mit den Öffnungen 20,
21, 22, 23 und 24 der pistolenseitigen Wand 10 und sind mit
diesen an den Rändern fluiddicht verbunden. An den Stoßstellen
der Bohrungen und Öffnungen können zur Abdichtung
Dichtungsringe, vorzugsweise O-Ringe eingesetzt werden. Für
jede Sprühpistole 4 ist in der Trägerplatte 28 eine eigene
Stecköffnung 30 und ein eigener Vorsprung 32 mit einer
Spannfläche 34 vorgesehen.
Gemäß Fig. 1 kann eines der Rohre 12 ein Ventil 46, z. B. ein
Rückschlagventil enthalten zur Vermeidung eines
Fluidrückflusses, wenn die Beschichtungsmaterial-Fluidkanäle
mit Lösungsmittel gespült werden, oder für andere Zwecke.
Alle Rohre 12, 14, 16, 18 bestehen vorzugsweise aus Edelstahl.
Diese haben eine besonders glatte Oberfläche und reduzieren
dadurch die Haftfähigkeit zum Anhaften von
Beschichtungsmaterial. Dies bedeutet, daß sie weniger
verschmutzen und schneller und leichter gereinigt werden
können.
Zwischen den Wänden 8 und 10 erstrecken sich Gehäusewände 48
und 50. Sie stabilisieren nicht nur die Verbindung der beiden
Wände 8 und 10 miteinander, an welchen sie befestigt sind,
sondern verhindern auch eine Verschmutzung der Rohre 12, 14, 16
und 18 auf der Rohraußenseite.
Die beiden Wände 8 und 10 sind mit Abstand voneinander
angeordnet und können durch die Rohre 12, 14, 16, 18 und/oder
durch mindestens eine Gehäusewand 40, 50 miteinander zu einer
starren Baueinheit verbunden sein.