DE19912519C2 - Verfahren zum elektrischen Verbinden von Leiterplatten - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum elektrischen Verbin
den von Leiterplatten.
Häufig benötigt eine elektronische Schaltung eine große Lei
terplattenfläche, die in einem Gehäuse nicht für eine einzel
ne zusammenhängende Leiterplatte zur Verfügung steht. In die
sem Fall muß die elektronische Schaltung auf mehrere Leiter
platten verteilt werden. Die Leiterplatten sind dann meist in
unterschiedlichen Ebenen angeordnet. Eine solche Leiterplat
tenanordnung ist beispielsweise aus der Offenlegungsschrift
DE 42 40 755 A1 bekannt.
Es ist bekannt, für die Herstellung einer elektrischen Ver
bindung zwischen solchen Leiterplatten Papierverbinder einzu
setzen. Papierverbinder weisen parallel angeordnete Drähte
auf, die durch Papierlagen fixiert sind. Die Enden der Drähte
werden gebogen und in Durchkontaktierungen der zu verbinden
den Leiterplatten gesteckt. Papierverbinder müssen manuell
bestückt werden. Zur Herstellung einer elektrischen Verbin
dung mit den Leiterplatten ist eine Schwall- oder Hub-
Tauchlötung notwendig.
Ferner ist bekannt, Leiterplatten miteinander über Stift- und
Buchsenleisten zu kontaktieren. Hierbei handelt es sich um
verhältnismäßig teuere Bauteile, die ebenfalls mit einer
Schwall- oder Hub-Tauchlötung gelötet werden müssen, sofern
es sich nicht um besonders teuere SMD-Bauteile handelt. Wer
den Stift- und Buchsenleisten mittels Einpreßtechnik auf den
Leiterplatten angebracht, ist eine manuelle Bestückung zwin
gend erforderlich.
Außerdem ist bekannt, eine elektrische Verbindung zwischen
Leiterplatten über Bandkabel und Steckverbinder herzustellen.
Die Herstellung einer elektrischen Verbindung auf diese Weise
ist umständlich und teuer.
Bei der Verwendung von flexiblen Leiterplatten als Verbindung
zwischen starren Leiterplatten ist ein spezieller Lötprozeß
erforderlich (Bügellötung). Dabei müssen Kontaktstellen zwi
schen einer zu verbindenden Leiterplatte und der flexiblen
Leiterplatte mit Lot versehen und übereinander ausgerichtet
werden. Anschließend wird mit einem heißen Stempel das Lot
aufgeschmolzen wird.
Aus der Patentschrift US 4,742,183 ist bekannt, eine Leiter
platte in deren Mitte mit einer Einkerbung und mit zwei Aus
nehmungen zu versehen, die sich beiderseits der Einkerbung
erstrecken. Über die Ausnehmung werden Drähte bestückt, die
jeweils in Durchkontaktierungen beiderseits der Einkerbung
gesteckt und anschließend gelötet werden. Die Leiterplatte
wird anschließend entlang der Einkerbung in zwei Teile aus
einander gebrochen. Die Drähte können nicht mit einem SMD-
Bestückungsautomaten bestückt werden.
Die Patentanmeldung EP 0 891 128 A1 betrifft eine Leiterplat
tenanordnung, bei der zwei Leiterplatten über einen aufwendi
gen, kammartigen Verbinder miteinander verbunden sind. Der
Verbinder kann nicht mit einem SMD-Bestückungsautomaten ge
handhabt werden.
JP 0 82 36 895 A offenbart die Verbindung zwischen zwei Lei
terplatten mittels einem Leiter, der die Leiterplatten elekt
risch miteinander verbindet und als Gelenk eingesetzt ist.
Das Gebrauchsmuster DE 77 04 585 U1 betrifft ein elektrisch
leitendes Verbindungselement für Leiterbahnen auf winklig zu
einander angeordneten Leiterbahnen. Das Verbindungselement
besteht aus Stromanschlußelementen, zwischen denen eine Falt
zone eingearbeitet ist.
Es ist Ziel der Erfindung, ein Verfahren zum elektrischen
Verbinden von Leiterplatten bereitzustellen, das eine einfa
che, kostengünstige und besonders sichere elektrische Verbin
dung zwischen wenigstens zwei Leiterplatten ermöglicht.
Dieses Ziel wird mit einem Verfahren erreicht, wie es in Pa
tentanspruch 1 definiert ist. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Verbindungselemente weisen Dimensionen auf, die eine
Handhabung durch SMD-Bestückungsautomaten und eine entspre
chende Magazinierung gestatten. Das Verbinden von Leiterplat
ten kann daher in den Prozeß der Leiterplattenbestückung in
tegriert werden.
Aufgrund der flexiblen Eigenschaften der Verbindungselemente
können miteinander verbundene Leiterplatten in unterschiedli
che Ebenen ausgerichtet werden. Beim Ausrichten der verbunde
nen Leiterplatten erfolgt vorzugsweise keine seitliche Ver
setzung der Leiterplatten zueinander.
Vorzugsweise werden starre Leiterplatten miteinander verbun
den. Es können aber auch flexible Leiterplatten, beispiels
weise flexible Leiterbahnfolien aus Polyimid oder LTCC-
Keramikfolien, Gegenstand des erfindungsgemäßen Verfahrens
oder der erfindungsgemäßen Leiterplattenanordnung sein.
Die Verbindungselemente weisen vorzugsweise eine Dicke zwi
schen etwa 0,25 mm und 1,25 mm auf. Dabei wird die Dicke senk
recht zur Ebene der nebeneinander angeordneten Leiterplatten
gemessen. In der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
sind die Erfindungselemente Kreiszylinder. Diese Formgebung
hat den Vorteil, daß es zu keiner Beeinträchtigung der flexi
blen Eigenschaften der Verbindungselemente infolge Verkantens
kommen kann.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden mehrere
zu verbindende Leiterplatten aus einer einzigen großen Lei
terplatte gewonnen. Die Fläche dieser zu teilenden Leiter
platte entspricht ungefähr dem Gebiet, das ein Bestückungsau
tomat abdecken kann, also der Reichweite eines Bestückungsau
tomaten.
Weitere Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von
Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Zeichnungen. Es
zeigen:
Fig. 1 zwei nebeneinander angeordnete starre Leiterplatten,
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt aus der Leiterplatten
anordnung der Fig. 1,
Fig. 3 zwei miteinander verbundene, in parallelen Ebenen
zueinander ausgerichtete Leiterplatten,
Fig. 4 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 3,
Fig. 5 das Bestücken einer Leiterplattenanordnung,
Fig. 6 einen vergrößerten Ausschnitt der Leiterplattenan
ordnung der Fig. 5, und
Fig. 7 mehrere zusammenhängende Leiterplatten.
In Fig. 1 sind in einer Ebene angeordnete Leiterplatten 1
und 2 dargestellt, die über eine Vielzahl von flexiblen,
elektrisch leitenden Verbindungselementen 3 miteinander so
wohl elektrisch als auch mechanisch verbunden sind. Dabei
dient ein Teil der Verbindungselemente 3 lediglich zur mecha
nischen Verbindung der Leiterplatten, ohne eine elektrische
Verbindung zwischen Bauelementen herzustellen.
Fig. 2 veranschaulicht die Verbindungselemente 3 des Details
x von Fig. 1.
Der Abstand a zwischen den Leiterplatten sollte im Bereich
zwischen 3 mm und 30 mm liegen. Besonders günstig ist aber
ein Abstand zwischen 10 mm und 15 mm.
Die senkrecht zur Ebene der Leiterplatten gemessene Dicke der
Verbindungselemente beträgt 0,7 mm. Die Dicke eines Verbin
dungselements sollte etwa 1/15 bis 1/30 seiner Länge betra
gen. Bei einer Länge eines Verbindungselements 3 von 15 bis
20 mm betragen besonders geeignete Dicken zwischen 0,6 mm und
0,85 mm.
Die Breite eines Verbindungselements 3 beträgt etwa 1 mm.
Die für die Verbindungselemente auf den Leiterplatten vorge
sehenen Lötflächen (Pads) weisen eine Fläche von 1 mm . 3 mm
auf. Das Bestückungsraster beträgt ungefähr 2,5 mm.
Die Verbindungselemente weisen eine elektrisch leitende Ober
fläche auf, so daß sie auf die Leiterplatten gelötet werden
können. Besonders geeignet sind metallische Verbindungsele
mente, und insbesondere Verbindungselemente aus Kupfer-Zinn-
Legierungen wegen ihrer biegsamen, flexiblen Eigenschaften.
In diesem Ausführungsbeispiel sind die Verbindungselemente
aus CuZn37Fe29.
Fig. 3 zeigt zwei über Verbindungselemente 3 zueinander ge
bogene Leiterplatten 1 und 2. Die Leiterplatten sind parallel
zueinander ausgerichtet und übereinander angeordnet.
Über Bohrungen 11 werden die Leiterplatten in einem Gehäuse
befestigt und in ihrer Position zueinander gehalten.
In Fig. 4 ist die Biegung von Verbindungselementen 3 veran
schaulicht, die im Detail x von Fig. 3 angeordnet sind.
Fig. 5 zeigt zwei Leiterplatten 1 und 2, die über Verbin
dungselemente 3 mit rundem Querschnitt miteinander elektrisch
und mechanisch verbunden sind. Die Dicke oder der Durchmesser
der Verbindungselemente beträgt 0,7 mm.
Ein SMD-Bestückungsautomat 4 bestückt die Leiterplatten 1 und
2 sowohl mit elektrischen und elektronischen Bauteilen 5 als
auch mit den Verbindungselementen 3. Die Verbindungselemente
3 werden auf den hierfür vorgesehenen Pads plaziert und wer
den dort mittels einer Klebung gehalten. Anschließend werden
die Verbindungselemente 3 gemeinsam mit den elektronischen
Bauteilen 5 in einem Reflow-Prozeß gelötet.
Um beim Bestücken der Verbindungselemente 3 ein Durchbiegen
zu verhindern, befindet sich zwischen den Stirnflächen der
Leiterplatten 1 und 2 ein Steg 12. Dieser Steg besitzt unge
fähr dieselbe Höhe wie die Leiterplatten 1 und 2, so daß sei
ne Oberfläche in derselben Ebene wie die Oberflächen der Lei
terplatten 1 und 2 liegt.
In Fig. 6 sind die Verbindungselemente 3 als Kreiszylinder
erkennbar.
Die zu verbindenden Leiterplatten 1 und 2 wurden zusammen mit
weiteren untereinander zu verbindenen Leiterplatten aus einer
einzigen Leiterplatte gewonnen.
Um den Trennprozeß zwischen den Leiterplatten zu vereinfa
chen, wird zwischen zwei durch Verbindungselemente 3 zu ver
bindende Leiterplatten eine Ausnehmung eingebracht. Die zu
verbindenden Leiterplatten können zunächst entlang der senk
recht zu den Stirnflächen 13 verlaufenden Leiterplattenkanten
verbunden bleiben. Dadurch ist eine besonders exakte Beab
standung der Leiterplatten zueinander gewährleistet.
Die Bestückung der Leiterplatten 1 und 2 mit Verbindungsele
menten wird erleichtert, wenn ein Steg 12 zwischen den Stirn
flächen 13 der Leiterplatten 1 und 2 angeordnet ist. Dies
verhindert eine Durchbiegung der Verbindungselemente 3 beim
Bestückungsvorgang. Der Steg 12 kann gebildet werden, indem
zwei parallele Nute zwischen den Leiterplatten 1 und 2 ge
fräst werden. Zur Fixierung kann der Steg 12 eine oder mehre
re Verbindungen zu den Leiterplatten 1 und 2 aufweisen.
Fig. 7 zeigt mehrere miteinander verbundene Leiterplatten 1
und 2, die eine große, zusammenhängende Leiterplatte bilden.
Die Leiterplatten 1, 2 wurden von einem Bestückungsautomaten
mit Bauteilen bestückt. Die von der großen, zusammenhängenden
Leiterplatte gebildete Fläche entspricht etwa dem maximalen
Arbeitsgebiet oder der Reichweite eines Bestückungsautomaten.
Die Leiterplatten 1, 2 sind mittels Kerben 14 oder Nuten un
terteilte Gebiete. Die Kerben 14 bilden Sollbruchstellen oder
Trennstellen für die Teilung der großen Leiterplatte in klei
nere Leiterplatten 1, 2. Zwischen miteinander über Verbin
dungselemente 3 verbundene Leiterplatten 1 und 2 sind jeweils
Ausnehmungen gefräst. Daher werden die Verbindungselemente 3
beim Abtrennen der Leiterplatten nicht oder nur geringfügig
belastet.
Im Detail x ist erkennbar, daß auf beiden Seiten der Leiter
platten (Ober- und Unterseite) V-förmige Kerben 14 einge
bracht sind.
Claims (4)
1. Verfahren zum elektrischen Verbinden von Leiterplatten,
mit den Schritten:
- - zu verbindende Leiterplatten (1; 2) werden nebeneinander und voneinander beabstandet in einer Ebene angeordnet,
- - wenigstens ein Steg (12) wird zwischen den Leiterplatten (1; 2) angeordnet
- - mehrere flexible, elektrisch leitende Verbindungselemente (3) werden von einem SMD-Bestückungsautomaten (4) derart auf den Leiterplatten (1; 2) und über dem Steg (12) positi oniert, daß sie Brücken zwischen den Leiterplatten (1; 2) bilden, und
- - die Verbindungselemente (3) werden auf die Leiterplatten (1; 2) gelötet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verbindungselemente (3) gleichzeitig mit elektronischen Bau
elementen (5) auf den Leiterplatten (1; 2) gelötet werden.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die miteinander Verbundenen Leiterplatten
(1; 2) in unterschiedliche Ebenen ausgerichtet werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verbindungselemente (3) in einem Ab
stand im Bereich zwischen 1 mm und 30 mm nebeneinander ange
ordnet werden.
Priority Applications (1)
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Families Citing this family (2)
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---|---|---|---|---|
DE102012221002A1 (de) | 2012-11-16 | 2014-05-22 | Jumatech Gmbh | Abwinkelbare und/oder abgewinkelte Leiterplattenstruktur mit zumindest zwei Leiterplattenabschnitten und Verfahren zu deren Herstellung |
DE102020130750A1 (de) | 2020-11-20 | 2022-05-25 | Huber Automotive Ag | Leiterplatten-Anordnung, Verfahren zum Herstellen einer Leiterplatten-Anordnung und Steuereinheit |
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- 1999-03-19 DE DE1999112519 patent/DE19912519C2/de not_active Expired - Fee Related
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---|---|
DE19912519A1 (de) | 2000-11-16 |
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