DE19911800C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Befüllen einer elektrochemischen Zelle mit einem aus in wenigstens einem bei Raumtemperatur gasförmigen Lösungsmittel solvatisierten Salzen bestehenden Elektrolyten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Befüllen einer elektrochemischen Zelle mit einem aus in wenigstens einem bei Raumtemperatur gasförmigen Lösungsmittel solvatisierten Salzen bestehenden ElektrolytenInfo
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Abstract
Eine Vorrichtung zum Befüllen einer elektrochemischen Zelle mit einem aus in wenigstens einem bei Raumtemperatur gasförmigen Lösungsmittel solvatisierten Salzen bestehenden Elektrolyten, mit einer mit der elektrochemischen Zelle gasdicht verbindbaren Vakuumpumpe sowie mit einer mit der elektrochemischen Zelle gasdicht verbindbaren Bevorratungseinrichtung für den Elektrolyten zeichnet sich durch eine mit der Bevorratungseinrichtung verbindbare, einen Einfüllstutzen der elektrochemischen Zelle durchsetzenden Kanüle zum Befüllen der elektrochemischen Zelle mit dem Elektrolyten unter Vermeidung eines Inkontakttretens des Elektrolyten mit dem Einfüllstutzen aus. Ferner wird ein Verfahren zum Befüllen einer elektrochemischen Zelle mit einem solchen Elektrolyten vorgeschlagen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befüllen
einer elektrochemischen Zelle mit einem aus in wenigstens
einem bei Raumtemperatur gasförmigen Lösungsmittel solva
tisierten Salzen bestehenden Elektrolyten, mit einer mit
der elektrochemischen Zelle gasdicht verbindbaren Vakuum
pumpe, sowie mit einer mit der elektrochemischen Zelle
gasdicht verbindbaren Bevorratungseinrichtung für den
Elektrolyten. Sie ist ferner auf ein Verfahren zum Befül
len einer elektrochemischen Zelle mit einem solchen
Elektrolyten mittels einer derartigen Vorrichtung gerich
tet.
Unter elektrochemischen Zellen versteht man Stromquellen,
die zu einer Umwandlung von chemischer in elektrische
Energie in der Lage sind. Ist eine solche Zelle nur für
eine einmalige Entladung geeignet, so wird diese als
Primärzelle bezeichnet. Ist eine solche Umwandlung hin
gegen umkehrbar bzw. ist eine solche elektrochemische
Zelle nach der Entladung durch einem dem Entladungsstrom
entgegengesetzt gerichteten Strom wiederaufladbar, so
wird diese als Sekundär- oder Akkumulatorzelle bezeich
net.
Elektrochemische Zellen, wie Akkumulatoren oder Batte
rien, weisen in der Regel Elektroden auf, die in einem in
einem Zellengefäß bevorrateten Elektrolyten angeordnet
sind, welcher für eine ionenleitende Verbindung der
Elektroden sorgt. Derartige Elektrolyten bestehen aus
zumindest teilweise in Ionen dissoziierten Salzen, welche
in einem Lösungsmittel solvatisiert sind, sowie gegebe
nenfalls Additiven.
In der Regel werden solche Elektrolytes eingesetzt, die
aus in einem flüssigen Lösungsmittel, z. B. Wasser oder Schwe
felsäure, gelösten Salzen bestehen. Es sind
darüber hinaus Elektrolyte bekannt, die aus in einem bei
Raumtemperatur und Umgebungsdruck gasförmigen Lösungsmit
tel solvatisierten Salzen bestehen. Ab einem bestimmten
stöchiometrischen Verhältnis von Salz und gasförmigen
Lösungsmittel wird ein solcher Elektrolyt flüssig und
eignet sich folglich zum Einsatz in einer elektrochemi
schen Zelle. Ferner ist es bekannt, einen solchen Elek
trolyten mit einem Überdruck des bei Raumtemperatur
gasförmigen Lösungsmittels zu beaufschlagen, um die
Dissoziationsfähigkeit des Salzes und somit die Leit
fähigkeit des Elektrolyten zu erhöhen und gleichzeitig
dessen Viskosität zu erniedrigen. Die auf diese Weise
gebildeten sogenannten Druckelektrolyten weisen insbeson
dere auch bei sehr tiefen Temperaturen von z. B. unterhalb
-24°C eine hohe Leitfähigkeit auf und gewährleisten
somit einen störungsfreien Betrieb einer mit einem derar
tigen Elektrolyten bestückten elektrochemischen Zelle
auch bei tiefen Temperaturen.
Die DE 32 22 486 A1 betrifft eine elektrochemische Zelle
sowie ein Verfahren zum Füllen eines Zellbechers mit
einem bei Normaldruck gasförmigen, unter Druck stehenden
verflüssigten Elektrolytlösungsmittel und/oder verflüs
sigten Polarisationsmittel, wobei ein elektrochemisches
Zellsystem innerhalb des Zellbechers mit einer Öffnung
angeordnet wird, eine Dichteinrichtung zum zeitweiligen
Abdichten des Zellbechers zwischen Öffnung desselben und
dem elektrochemischen Zellsystem lose angeordnet und der
Durchmesser der Öffnung des Zellbechers verengt wird,
wodurch die Dichtung zwischen dem elektrochemischen
Zellsystem und der Öffnung des Zellbechers eingeschlossen
wird. Das durch Verdampfen des Elektrolytlösungsmittel
oder die Polarisationsmittel entstehende Gas drückt eine
zeitweilige Dichteinrichtung dichtend gegen die verengte
Öffnung des Zellbechers, der mit einem Deckel versehen
und endgültig abgedichtet wird. Ziel des Gegenstandes der
Druckschrift ist ein Verlust von Elektrolytlösungsmittel
und/oder die Polarisationsmittel aus dem Zellbecher vor
endgültigem Verschließen desselben.
Die DE 38 26 812 A1 beschreibt eine wiederaufladbare
elektrochemische Zelle mit einer Lithiumkathode und einer
Lithiumcobaltoxid-Anode. Als Elektrolyt wird in Schwefel
dioxid solvatisiertes Lithiumaluminiumchlorid verwendet.
Diese Akkumulatorzelle zeichnet sich durch eine hohe
Energie- bzw. Leistungsdichte aus, was insbesondere auf
das hohe Lösungsvermögen des bei Raumtemperatur gasförmi
gen Schwefeldioxids von etwa 6 Mol LiAlCl4 pro 1 Mol
SO2 zurückzuführen ist. Nachteilig bei derartigen
elektrochemischen Zellen ist insbesondere die Befüllung
mit dem im Vergleich mit herkömmlichen, flüssigen Lö
sungsmittel aufweisenden Elektrolyten schwer handhabbaren
Elektrolyten. Zur Befüllung der elektrochemischen Zelle
mit dem Elektrolyten wird diese in der Regel über ihren
Einfüllstutzen evakuiert und anschließend unter Aufrecht
erhaltung eines Unterdrucks in der Zelle die erforder
liche Menge des Elektrolyten in die Zelle gesaugt. Würde
mit dem beschriebenen Batteriesystem so verfahren, könn
ten Restgase (N2, O2) in dem porösen Elektroden
material verbleiben und aufgrund ihrer Unlöslichkeit im
Elektrolyten eine vollständige Befüllung verhindern.
Zusätzlich tritt häufig das Problem verstopfter Verbin
dungsleitungen, wie insbesondere der die Vakuumpumpe mit
der elektrochemischen Zelle verbindenden Leitung auf, da
dort Elektrolyttropfen hängenbleiben und das bei Raumtem
peratur und Normaldruck gasförmige Lösungsmittel des
Elektrolyten beim Evakuieren der Zelle verdampft und die
gelösten Salze auskristallisieren. Ebensolches geschieht
auch im Bereich des Einfüllstutzens der elektrochemischen
Zelle, so daß beim Verschließen der Zelle, beispielsweise
beim Verschweißen des Einfüllstutzens, Undichtigkeiten
auftreten können.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung und ein Verfahren der eingangs genannten Art
vorzuschlagen, mittels deren die vorgenannten Nachteile
beim Befüllen einer elektrochemischen Zelle mit einem aus
wenigstens einem bei Raumtemperatur gasförmigen Lösungs
mittel solvatisierten Salzen bestehenden Elektrolyten
vermieden werden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Vorrichtung
der eingangs genannten Art gelöst, welche durch eine mit
der Bevorratungseinrichtung verbindbare, einen Einfüll
stutzen der elektrochemischen Zelle durchsetzende Kanüle
zum Befüllen der elektrochemischen Zelle mit dem Elektro
lyten unter Vermeidung eines in Kontakttretens des Elek
trolyten mit dem Einfüllstutzen gekennzeichnet ist.
Mittels der Kanüle kann der Elektrolyt direkt in das
Innere der elektrochemischen Zelle geleitet werden. Damit
wird ein Auskristallisieren der von dem gasförmigen
Lösungsmittel solvatisierten Salzen sowohl im Bereich des
Einfüllstutzens der elektrochemischen Zelle, als auch in
den Verbindungsleitungen der mit der elektrochemischen
Zelle verbundenen Vakuumpumpe zuverlässig vermieden.
Hierdurch wird auch die Zusammensetzung des Elektrolyten
durch in den gasförmigen Zustand übergehendes Lösungsmit
tel nicht verändert und insbesondere die Sättigungskon
zentration des solvatisierten Salzes nicht überschritten,
so daß es auch innerhalb der elektrochemischen Zelle
nicht zu einer Kristallisation der gelösten Salze kommt.
Die Kanüle besteht zweckmäßig aus einem bezüglich des
Elektrolyten inerten Material, wie Metall, Glas oder
Kunststoff, z. B. Polymethacrylmethacrylat (PMMA).
Insbesondere sind zwei mit der elektrochemischen Zelle
gasdicht verbindbaren Begasungseinrichtungen zum Druck
ausgleich mit Inertgas sowie zum Spülen und/oder Druckbe
gasen vorgesehen.
In bevorzugter Ausführung ist vorgesehen, daß die Kanüle
verschließbar ist, so daß nach dem Anlegen des Vakuums an
die elektrochemische Zelle die Kanüle geöffnet und da
durch der Elektrolyt in die elektrochemische Zelle gelei
tet und nach Erreichen der gewünschten Füllhöhe die
Kanüle verschlossen werden kann.
Die erfindungsgemäße Kanüle kann beispielsweise innerhalb
zumindest eines Teils der die Vakuumpumpe mit der elek
trochemischen Zelle gasdicht verbindenden Leitung ange
ordnet sein, wobei der Eintrittsbereich der Kanüle in die
Leitung von einem Septum abgedichtet sein kann. Auf diese
Weise kann die Verbindungsleitung zum Evakuieren der
Zelle mit der innerhalb dieser angeordneten Kanüle auf an
sich bekannte Weise mittels eines Schlauchs aus einem
flexiblen Material mit dem Einfüllstutzen der elektro
chemischen Zelle gasdicht verbunden sein. Der Schlauch
besteht aus einem gegen den Elektrolyyten inerten Mate
rial wie vorzugsweise Kunststoff, z. B. Polytetrafluor
ethen (PTFE).
In bevorzugter Ausführung weist die erfindungsgemäße
Vorrichtung wenigstens eine mit der elektrochemischen
Zelle gasdicht verbindbare Begasungseinrichtung zum
Spülen und/oder Druckbegasen der elektrochemischen Zelle
mit dem gasförmigen Lösungsmittel auf. Auf diese Weise
ist es einerseits möglich, vor dem Befüllen der elektro
chemischen Zelle mit dem Elektrolyten eine Atmosphäre zur
Verfügung zu stellen, die nahezu ausschließlich aus dem
als Lösungsmittel verwendeten Gas besteht. Das nach dem
Evakuieren der elektrochemischen Zelle verbleibende
Restgas kann sich dann vollständig im Elektrolyten lösen,
wodurch eine homogene Verteilung des Elektrolyten in der
Zelle, wie insbesondere auch in den porösen Elektroden,
gewährleistet ist. Gleichzeitig wird die Bildung von
durch Fremdgase verursachte Mischpotentiale und dadurch
ein Kapazitätsverlust der Zelle vermieden. Andererseits
ist die Herstellung eines Druckelektrolyten möglich,
indem nach der Befüllung mit dem Elektrolyten die Kanüle
verschlossen und mit einem Überdruck des als Lösungsmit
tel verwendeten Gases beaufschlagt wird.
In weiterhin bevorzugter Ausführung ist wenigstens eine
weitere mit der elektrochemischen Zelle gasdicht verbind
bare Begasungseinrichtung mit einem Inertgas vorgesehen,
die zu einem Druckausgleich des gegebenenfalls nach dem
Befüllen der elektrochemischen Zelle noch vorhandenen
Restvakuums in der Lage ist.
Ein Verfahren zum Befüllen einer elektrochemischen Zelle
mit einem aus in wenigstens einem bei Raumtemperatur
gasförmigen Lösungsmittel solvatisierten Salzen bestehen
den Elektrolyten mittels einer derartigen Vorrichtung ist
durch folgende Schritte gekennzeichnet:
- - gasdichtes Einbringen der den Einfüllstutzen der elektrochemischen Zelle durchsetzenden Kanüle in die elektrochemische Zelle;
- - Anordnen des der elektrochemischen Zelle zuge wandten Kanülenendes unmittelbar oberhalb der Elektroden der elektrochemischen Zelle;
- - Evakuieren der elektrochemischen Zelle mittels der Vakuumpumpe;
- - Befüllen der elektrochemischen Zelle mit dem Elektrolyten mittels der Kanüle;
- - Herausziehen der Kanüle aus der elektrochemischen Zelle auf eine Höhe unmittelbar oberhalb einer Verschlußeinrichtung;
- - Verschließen des Einfüllstutzens.
Die Kanüle wird beispielsweise derart gasdicht mit dem
Einfüllstutzen der elektrochemischen Zelle verbunden, daß
sie innerhalb zumindest eines Teils der die Vakuumpumpe
mit der elektrochemischen Zelle verbindenden Leitung
angeordnet und der Eintrittsbereich der Kanüle in die
Leitung von einem Septum abgedichtet wird. Nach dem
Evakuieren kann vorgesehen werden, daß die Apparatur und
die elektrochemische Zelle mit dem als Lösungsmittel
verwendeten Gas geflutet wird.
Anschließend wird die Leitung mit der innerhalb dieser
angeordneten Kanüle mittels eines Schlauchs aus einem
flexiblen Material, wie PTFE, gasdicht mit dem Einfüll
stutzen der elektrochemischen Zelle verbunden und das der
elektrochemischen Zelle zugewandte Kanülenende vorzugs
weise auf Höhe oder unmittelbar oberhalb der Elektroden
der elektrochemischen Zelle angeordnet, um den Elektroly
ten direkt ins Innere der Zelle zu leiten. Anschließend
kann ein Druckausgleich mit Inertgas oder eine Erzeugung
eines Überdrucks mit dem als Lösemittel verwendeten Gas
bewirkt werden.
Um eine hohe Reinheit des Elektrolyten zu gewährleisten,
ist in bevorzugter Ausführung ein in mehrmaliges Evakuie
ren und Spülen der elektrochemischen Zelle mit dem bei
Raumtemperatur gasförmigen Lösungsmittel vorgesehen,
wodurch Luftreste aus dem Porensystem entfernt werden.
Nach dem Spülvorgang wird die elektrochemische Zelle
mittels der Vakuumpumpe evakuiert und die Kanüle z. B.
mittels einer Schließeinrichtung, wie eines Ventils,
eines Hahns oder dgl., geöffnet, um die Zelle mit dem
Elektrolyten zu befüllen. Nach Erreichen der gewünschten
Füllhöhe wird die Schließeinrichtung der Kanüle ver
schlossen.
Nun kann die elektrochemische Zelle beispielsweise zum
Druckausgleich eines noch vorhandenen Restvakuums mit
einem Inertgas, z. B. einem Edelgas oder Kohlendioxid
beaufschlagt oder, falls die Herstellung eines Druckelek
trolyten gewünscht ist, mit einem Überdruck des bei
Raumtemperatur gasförmigen Lösungsmittels beaufschlagt
werden.
Anschließend wird die Kanüle aus der elektrochemischen
Zelle vorzugsweise auf eine Höhe unmittelbar oberhalb
deren Einfüllstutzens herausgezogen und dieser ver
schlossen, beispielsweise zugekniffen oder verschweißt.
Bevorzugt wird die elektrochemische Zelle während dem
Befüllen mit dem Elektrolyten gekühlt, um eine Verflüch
tigung des gasförmigen Lösungsmittels insbesondere bei
dem während dem Befüllen herrschenden Unterdruck zu
vermeiden. Eine Kühlung erweist sich insbesondere bei der
Herstellung eines Druckelektrolyten als vorteilhaft, da
bei Beaufschlagung des Elektrolyten mit einem Überdruck
des bei Raumtemperatur gasförmigen Lösungsmittels dieses
sich unter Solvatation der Salze zumindest teilweise
verflüssigt, so daß bei dem exothermen Lösungsvorgang
Wärme frei wird. Hierbei ist insbesondere vorteilhaft,
den Elektrolyten auf eine Temperatur unterhalb des Kon
densationspunktes des verwendeten Lösungsmittels zu
kühlen.
Ein solches Verfahren ist insbesondere zum Befüllen einer
elektrochemischen Zelle gemäß der eingangs erwähnten DE
38 26 812 A1 geeignet, die einen Elektrolyten aus in Schwe
feldioxid solvatisiertem Lithiumaluminiumchlorid verwen
det.
Nachstehend ist die Erfindung anhand einer bevorzugten
Ausführungsform unter Bezugnahme auf die Zeichnung im
einzelnen erläutert. Hierbei zeigt die einzige Figur
eine Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Befüllen einer elektrochemischen
Zelle.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung 1 zum Befüllen
einer elektrochemischen Zelle 2 mit einem aus im wenig
stens einem bei Raumtemperatur gasförmigen Lösungsmittel,
wie beispielsweise SO2, solvatisierten Salzen, wie
beispielsweise LiAlCl4, bestehenden Elektrolyten 9
weist eine mit der elektrochemischen Zelle 2 über eine
Leitung 7 gasdicht verbundene Vakuumpumpe 10 sowie eine
mit der elektrochemischen Zelle 2 über eine Kanüle 6
gasdicht verbundene Bevorratungseinrichtung 5 für den
Elektrolyten 9 auf. Die Kanüle 6 ist mittels eines Ver
bindungsschlauchs 17 mit der Bevorratungseinrichtung 9
verbunden und innerhalb eines Teils der Leitung 7 ange
ordnet, wobei der Eintrittsbereich 6a der Kanüle 6 in die
Leitung 7 von einem Septum 8 abgedichtet ist. Die Kanüle
6 ist mittels eines Ventils V7, verschließbar. Die Ver
bindungsleitung 7 mit der innerhalb dieser angeordneten
Kanüle 6 ist mittels eines Schlauchs 4 aus einem flexib
len und inerten Material, z. B. PTFE, mit einem Einfüll
stutzen 3 der elektrochemischen Zelle 2 gasdicht verbun
den, wobei das der elektrochemischen Zelle 2 zugekehrte
Ende 6b der Kanüle 6 unmittelbar oberhalb der Elektroden
15 der elektrochemischen Zelle 2 angeordnet ist. Zwischen
der Vakuumpumpe 10 und der elektrochemischen Zelle 2 ist
ein Manometer 19 sowie eine Sicherheitseinrichtung 18 in
Form einer Sicherheitsflasche angeordnet, um einen Rück
schlag des Elektrolyten 9 nach Befüllen der elektrochemi
schen Zelle 2 in Richtung der Vakuumpumpe 10 zu verhin
dern. Die Vorrichtung 1 weist weiterhin eine über die
Leitung 7 mit der Zelle 2 gasdicht verbundene Begasungs
einrichtung 11 zum Spülen und/oder Druckbegasen der
elektrochemischen Zelle 2 mit Schwefeldioxid und eine
weitere mit der elektrochemischen Zelle 2 über die Lei
tung 7 gasdicht verbundene Begasungseinrichtung 12 zum
Druckausgleich der elektrochemischen Zelle nach der
Befüllung mit einem Inertgas - in diesem Fall Argon -
sowie innerhalb der Verbindungsleitung angeordnete
Steuerventile V1-V8 auf.
Zum Befüllen der elektrochemischen Zelle 2 mit dem Elek
trolyten 9 wird das Ventil V7 der Kanüle 6 geschlossen
und die Zelle 2 mittels der Vakuumpumpe 10 evakuiert und
vorzugsweise mehrmals mit SO2 gespült. Nach dem
Spülen wird die Zelle 2 erneut evakuiert und das Ventils
V7 geöffnet, so daß der Elektrolyt 9 aus der Bevorra
tungseinrichtung 5 ins Innere der elektrochemischen Zelle
2 gesaugt wird. Um ein Ausfällen der von dem verwendeten
Lösungsmittel - in diesem Fall SO2 - solvatisierten
Salze im Bereich des Einfüllstutzens 3 der Zelle 2 zu
vermeiden, wird das Kanülenende 6b unmittelbar oberhalb
der Elektroden 15 der elektrochemischen Zelle 2 angeord
net. Nach dem Befüllen wird V7 verschlossen und die
Kanüle 6 auf eine Höhe unmittelbar oberhalb eines Ventils
V8 angeordnet. Zum Druckausgleich des Restvakuums kann
die elektrochemische Zelle 2 entweder mit Argon aus der
Begasungseinrichtung 12 oder, falls die Herstellung eines
Druckelektrolyten gewünscht ist, mittels der Begasungs
einrichtung 11 mit einem Überdruck an SO2 beauf
schlagt werden. Insbesondere in letztgenanntem Fall wird
die elektrochemische Zelle 2 auf eine Temperatur unter
halb des Kondensationspunkts von SO2, beispielsweise
auf etwa -20°C gekühlt. Anschließend wird der Einfüll
stutzen verschlossen, beispielsweise zugequetscht und der
Schlauch 4 vom Einfüllstutzen 3 gelöst.
Die erfindungsgemäß vorgesehene bis unmittelbar oberhalb
der Elektroden 15 reichende Kanüle 6 stellt hierbei
sicher, daß das in Schwefeldioxid solvatisierte Lithium
aluminiumchlorid weder im Bereich des Einfüllstutzens 3
noch in der Verbindungsleitung 7 ausfällt und zu einer
Verstopfung der Leitung 7 bzw. zu Undichtigkeiten des
verschlossenen Einfüllstutzens 3 führt. Weiterhin wird
eine Verflüchtigung von SO2 während der Befüllung
weitgehend ausgeschlossen, so daß es auch innerhalb der
elektrochemischen Zelle 2 nicht zu Ausfällungen des
Salzes des in der Regel gesättigten Elektrolyten kommt.
1
Vorrichtung zum Befüllen
2
Zelle
3
Einfüllstutzen
4
Schlauch
5
Bevorratungseinrichtung
6
Kanüle
6
a Eintrittsbereich der Kanüle
6
b Kanülende
7
Leitung
8
Septum
9
Elektrolyt
10
Vakuumpumpe
11
Begasungseinrichtung für das Lösungsmittel
12
Begasungseinrichtung für ein Inertgas
13
Elektroden
14
Verbindungsschlauch
15
Sicherheitseinrichtung
16
Manometer
Claims (21)
1. Vorrichtung (1) zum Befüllen einer elektrochemischen
Zelle (2) mit einem aus in wenigstens einem bei
Raumtemperatur gasförmigen Lösungsmittel solvati
sierten Salzen bestehenden Elektrolyten (9), mit
einer mit der elektrochemischen Zelle (2) gasdicht
verbindbaren Vakuumpumpe (10), sowie mit einer mit
der elektrochemischen Zelle (2) gasdicht verbind
baren Bevorratungseinrichtung (5) für den Elektro
lyten (9), gekennzeichnet durch eine mit der Bevor
ratungseinrichtung (5) verbindbare, einen Einfüll
stutzen (3) der elektrochemischen Zelle (2) durch
setzende Kanüle (6) zum Befüllen der elektrochemi
schen Zelle (2) mit dem Elektrolyten (9) unter
Vermeidung eines Inkontakttretens des Elektrolyten
(9) mit dem Einfüllstutzen (3).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
zwei mit der elektrochemischen Zelle (2) gasdicht
verbindbaren Begasungseinrichtungen (11) zum Druck
ausgleich mit Inertgas sowie zum Spülen und/oder
Druckbegasen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kanüle (6) verschließbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Kanüle (6) innerhalb
zumindest eines Teils einer die Vakuumpumpe (10) mit
der elektrochemischen Zelle (2) gasdicht verbinden
den Leitung (7) angeordnet ist, wobei der Eintritts
bereich (6a) der Kanüle (6) in die Leitung (7) von
einem Septum (8) abgedichtet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Leitung (7) mit der innerhalb dieser ange
ordneten Kanüle (6) mittels eines Schlauchs (4) aus
einem flexiblen Material mit dem Einfüllstutzen (3)
der elektrochemischen Zelle (2) gasdicht verbindbar
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlauch (4) aus Kunststoff, z. B. Polytetra
fluorethen (PTFE), besteht.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, ge
kennzeichnet durch wenigstens eine mit der elektro
chemischen Zelle (2) gasdicht verbindbare Begasungs
einrichtung (11) zum Spülen und/oder Druckbegasen
der elektrochemischen Zelle (2) mit dem gasförmigen
Lösungsmittel.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, ge
kennzeichnet durch wenigstens eine weitere mit der
elektrochemischen Zelle (2) gasdicht verbindbare
Begasungseinrichtung (12) zum Druckausgleich der
elektrochemischen Zelle (2) nach der Befüllung mit
einem Inertgas.
9. Verfahren zum Befüllen einer elektrochemischen Zelle
(2) mit einem aus in wenigstens einem bei Raumtem
peratur gasförmigen Lösungsmittel solvatisierten
Salzen bestehenden Elektrolyten (9) mittels einer
Vorrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- - gasdichtes Einbringen der den Einfüllstutzen (3) der elektrochemischen Zelle (2) durchsetzenden Kanüle (6) in die elektrochemische Zelle (2);
- - Anordnen des der elektrochemischen Zelle (2) zugewandten Kanülenendes (6b) unmittelbar ober halb der Elektroden (13) der elektrochemischen Zelle (2);
- - Evakuieren der elektrochemischen Zelle (2) mit tels der Vakuumpumpe (10);
- - Befüllen der elektrochemischen Zelle (2) mit dem Elektrolyten (9) mittels der Kanüle (6);
- - Herausziehen der Kanüle (6) aus der elektrochemi schen Zelle (2) auf eine Höhe unmittelbar ober halb einer Verschlußeinrichtung (V8;
- - Verschließen des Einfüllstutzens (3).
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die elektrochemische Zelle (2)
vor dem Befüllen mit dem Elektrolyten (9) wenigstens
einmal mit dem bei Raumtemperatur gasförmigen Lö
sungsmittel gespült wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Evakuieren und Spülen mit dem gasförmigen
Lösungsmittel wiederholt erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, da
durch gekennzeichnet, daß vor dem Verschließen der
Zelle ein Druckausgleich mit Inertgas bewirkt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Verschließen
der Zelle eine Erzeugung eines Überdrucks mit dem
als Lösemittel verwendeten Gas bewirkt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß die Kanüle (6) nach dem
Befüllen der elektrochemischen Zelle (2) mit dem
Elektrolyten (9) verschlossen wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß die Kanüle (6) innerhalb
zumindest eines Teils der die Vakuumpumpe (10) mit
der elektrochemischen Zelle (2) verbindenden Leitung
(7) angeordnet und der Eintrittsbereich (6a) der
Kanüle (6) in die Leitung (7) von einem Septum (8)
abgedichtet wird.
16. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Leitung (7) mit der innerhalb dieser ange
ordneten Kanüle (6) mittels eines Schlauchs (4) aus
einem flexiblen Material, wie PTFE, gasdicht mit dem
Einfüllstutzen (3) der elektrochemischen Zelle (2)
verbunden wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß die elektrochemische Zelle
(2) nach dem Befüllen mit dem Elektrolyten (9) zum
Druckausgleich mit einem Inertgas beaufschlagt wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 17, da
durch gekennzeichnet, daß die elektrochemische Zelle
(2) zur Herstellung eines Druckelektrolyten nach dem
Befüllen mit dem Elektrolyten (9) mit einem Über
druck des bei Raumtemperatur gasförmigen Lösungsmit
tels beaufschlagt wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 18, da
durch gekennzeichnet, daß die elektrochemische Zelle
(2) während dem Befüllen mit dem Elektrolyten (9)
gekühlt wird.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 19, da
durch gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel Schwe
feldioxid verwendet wird.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 20, da
durch gekennzeichnet, daß als solvatisiertes Salz
Lithiumaluminiumchlorid (LiAlCl4) verwendet
wird.
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