DE19910868A1 - Fahrzeugstabilitätsregelsystem - Google Patents
FahrzeugstabilitätsregelsystemInfo
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Abstract
Fahrzeugstabilitätsregelsystem für Landfahrzeuge, mit einem Gierratensensor (GRS), der im Betrieb ein für die Gierrate des Fahrzeuges repräsentatives erstes Ausgangssignal (GR) liefert und ein für die Betriebs- oder Umgebungstemperatur des Gierratensensors (GRS) repräsentatives zweites Ausgangssignal (Temp) liefert, und einer weiteren Sensoranordnung (SENS), die ein ein Nicht-Gieren des Fahrzeuges zumindest innerhalb eines vorbestimmten Toleranzbandes repräsentierendes drittes Ausgangssignal (0-GR) liefert, wobei das erste, das zweite und das dritte Ausgangssignal in eine elektronische Steuereinheit (ECU) eingespeist werden, und wobei die elektronische Steuereinheit (ECU) eine Rechnereinheit (CPU) und wenigstens einen beschreibbaren Datenspeicher (RAM) und einen Steuerprogrammspeicher (ROM) aufweist, die mit der Rechnereinheit verbunden sind, wobei ein in dem Steuerprogrammspeicher abgelegtes Steuerprogramm die Rechnereinheit dahingehend steuert, daß in einem Lernmodus die Rechnereinheit unter Berücksichtigung des dritten Ausgangssignals einen temperaturbezogenen Nullpunkt-Versatz-Wert in Abhängigkeit von dem zweiten Ausgangssignal aus dem ersten Ausgangssignal ermittelt und in dem Datenspeicher ablegt, und wobei in einem Betriebsmodus die Rechnereinheit aus dem Datenspeicher unter Berücksichtigung des dritten Ausgangssignals oder des zweiten Ausgangssignals einen temperaturbezogenen Nullpunkt-Versatz-Wert ausliest und mit dem ersten Ausgangssignal in Beziehung setzt, ...
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fahrzeugstabilitäts
regelsystem für Landfahrzeuge, mit Fahrzeugstabilitätsre
gelsystem für Landfahrzeuge, mit einem Gierratensensor, der
im Betrieb ein für die Gierrate des Fahrzeuges repräsenta
tives erstes Ausgangssignal liefert. Mit derartigen Gier
sensoren wird die Gierrate als Maß für das dynamische Ver
halten des Fahrzeuges ermittelt und zur Erzeugung eines
Eingriffs-Signals durch eine elektronische Steuereinheit
herangezogen.
Es besteht nun bei bekannten Anordnungen das Problem, daß
vor allem während der Aufwärmphase das Ausgangssignal des
Drehratensensors eine sehr starke Null-Lage-Drift bedingt
durch Temperaturschwankungen aufweist. Zur Vermeidung von
durch die Null-Lage-Drift verursachten Fehlregelungen wird
in der EP 0 893 320 A2 eine Fahrzeugregelvorrichtung vorge
schlagen, gemäß der dann, wenn die Abweichung zwischen der
mittels des Drehratensensors erfaßten Gierrate und einer
aus der Fahrzeuggeschwindigkeit und dem Lenkwinkel ge
schätzten Gierrate einen Schwellwert übersteigt, wenigstens
ein Rad abgebremst wird, um zur Verringerung der Gierraten
abweichung ein Giermoment im Fahrzeugaufbau zu erzeugen,
wobei die Fahrzeugregelvorrichtung den Schwellwert zeitwei
lig erhöht, bis der Drehratensensor aufgewärmt ist.
Die aus der EP 0 893 320 A2 bekannte Fahrzeugregeleinrich
tung hat den Nachteil, daß sicherheitskritische Fahrzustän
de nicht vollkommen ausgeschlossen werden könne, da ein au
tomatischer Bremseneingriff zur Verringerung der Gierraten
abweichung ausgelöst wird. Als Auslösekriterium für den au
tomatischen Bremseneingriff wird hier eine lediglich ge
schätzte Gierrate mit herangezogen, die zwangsläufig keine
besonders zuverlässige Größe darstellt. Ein weiterer Nach
teil ist, daß die Leistungsfähigkeit der Fahrzeugregelein
richtung in einem nicht unerheblichen Maße eingeschränkt
wird, weil während der Aufwärmphase der Schwellwert erhöht
wird, wodurch das Ansprechverhalten träger wird. Des weite
ren werden bei dieser bekannten Fahrzeugregeleinrichtung im
Betrieb auftretende Temperaturschwankungen nicht berück
sichtigt.
Deshalb liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren zum Kompensieren der Null-Lage-Drift eines Drehra
tensensors zu schaffen, das weder auf die Sicherheit noch
auf die Leistungsfähigkeit nachteilige Auswirkungen hat.
Zur Lösung dieses Problems schlägt die Erfindung folgendes
vor: Einen Gierratensensor, der im Betrieb ein für die
Gierrate des Fahrzeuges repräsentatives erstes Ausgangs
signal und ein für die Betriebs- oder Umgebungstemperatur
des Gierratensensors repräsentatives zweites Ausgangssignal
liefert, und eine weitere Sensoranordnung, die ein ein
Nicht-Gieren des Fahrzeuges zumindest innerhalb eines vor
bestimmten Toleranzbandes repräsentierendes drittes Aus
gangssignal liefert, wobei das erste, das zweite und das
dritte Ausgangssignal in eine elektronische Steuereinheit
eingespeist werden, und wobei die elektronische Steuerein
heit eine Rechnereinheit und wenigstens einen beschreibba
ren Datenspeicher und einen Steuerprogrammspeicher auf
weist, die mit der Rechnereinheit verbunden sind, wobei ein
in dem Steuerprogrammspeicher abgelegtes Steuerprogramm die
Rechnereinheit dahingehend steuert, daß in einem Lernmodus
die Rechnereinheit unter Berücksichtigung des dritten Aus
gangssignals einen temperaturbezogenen Nullpunkt-Versatz-
Wert in Abhängigkeit von dem zweiten Ausgangssignal aus dem
ersten Ausgangssignal ermittelt und in dem Datenspeicher
ablegt, und wobei in einem Betriebsmodus die Rechnereinheit
aus dem Datenspeicher unter Berücksichtigung des dritten Aus
gangssignals oder des zweiten Ausgangssignals einen tempe
raturbezogenen Nullpunkt-Versatz-Wert ausliest und mit dem
ersten Ausgangssignal in Beziehung setzt um ein Ansteuersi
gnal für einen Eingriff in das Fahrverhalten des Fahrzeuges
zu erzeugen.
Der Erfindung liegt dabei die Erkenntnis zugrunde, daß
Gierratensensoren sehr stark temperaturabhängige Ausgangs
signale liefern. Da die Drehratensensoren üblicherweise im
Fahrgastraum oder im Motorraum des Fahrzeugs untergebracht
werden, sind sie besonders starken Temperaturschwankungen
ausgesetzt. Diese können in einer Größenordnung von 60°C
liegen, wenn der Drehratensensor während Fahrzeugstill
standzeiten im Winter extrem niedrige bzw. im Sommer extrem
hohe Temperaturen annimmt, die im Fahrzeugbetrieb durch die
Heizungs- bzw. die Klimaanlage wieder auf Raumtemperatur
erhöht bzw. reduziert werden. Insofern ist das erfindungs
gemäße Verfahren hier bevorzugt anzuwenden.
Es versteht sich aber auch, daß die Weise der im Rahmen der
Erfindung erlangten Kenntnis über die Temperatur auch für
andere Anwendungen im Fahrzeug genutzt werden kann, bei
spielsweise zur Steuerung der Heizungs- bzw. Klimaanlage.
Besonders einfach sind solche Anwendungen dann möglich,
wenn über ein Bussystem im Fahrzeug, z. B. CAN-Bus, auf das
Schwingfrequenz-Ausgangssignal des Drehratensensors zuge
griffen werden kann.
Der Gierratensensor liefert ein (erstes) Ausgangssignal,
das eine momentane Gierrate des Fahrzeuges, verfälscht
durch die Betriebs- oder Umgebungstemperatur des Gierraten
sensors wiedergibt. Das Problem ist hierbei, daß die Tempe
raturabhängigkeiten der Ausgangssignale sogar für unter
schiedliche Gierratensensoren der gleichen Bauart und Bau
reihe stark voneinander abweichen können (siehe Fig. 1), so
daß eine festeingestellte (programmierte oder festverdrah
tete) Logik zur Temperaturkompensation üblicherweise ver
sagt. Außerdem können alterungsbedingte Schwankungen auf
diese Weise auch nicht ausgeglichen werden. Des weiteren
liefert der Gierratensensor ein (zweites) Ausgangssignal,
das ein (Frequenz- oder Spannungs-)Signal ist, das eigent
lich konstant wäre, aber ebenfalls (allerdings ausschließ
lich) durch die Betriebs- oder Umgebungstemperatur gemäß
einer bekannten Gesetzmäßigkeit, vorzugsweise linear verän
dert ist (siehe Fig. 2).
Im übrigen sind in modernen Fahrzeugen mit ABS, ASR etc.
eine Reihe von Sensoren vorhanden, die Ausgangssignale lie
fern, welche zwar zur Ermittlung der Gierrate herangezogen
werden könnten (Lenkwinkelsensor, Rad-Drehzahlsensoren
etc.). Allerdings sind diese Ausgangssignale nur für eine
sehr grobe Schätzung oder Ermittlung von von Null abwei
chenden Gierraten geeignet. Um zu Erkennen, daß eine Gier
rate von Null oder praktisch Null (innerhalb eines vorbe
stimmten Toleranzbandes) vorliegt, können die Ausgangs
signale derartiger Sensoren jedoch mit sehr guten und zu
verlässigen Ergebnissen herangezogen werden.
Diese Erkenntnisse macht sich die Erfindung zu nutze.
Das Steuerprogramm für die Rechnereinheit unterscheidet ei
nen Lernmodus und einen Betriebsmodus.
Im Lernmodus wird die Gesetzmäßigkeit ermittelt, gemäß der
sich der Nullpunkt der durch den Gierratensensor erfaßten
Gierrate des Fahrzeuges in Abhängigkeit von der Betriebs-
oder Umgebungstemperatur verschiebt. Dazu wird für unter
schiedliche auftretende Betriebs- oder Umgebungstemperatu
ren des Gierratensensors, wie sie aus dem zweiten Ausgangs
signal bestimmt werden können, dann die momentane Gierrate
bestimmt, wenn aus Ausgangssignal des weiteren Sensors (zum
Beispiel den Raddrehzahlsensoren oder dem Lenkwinkelsensor
oder der Tatsache, daß der Automatik-Gangwahlhebel auf
"Parken" steht) entnommen werden kann, daß die Gierrate des
Fahrzeuges Null oder praktisch Null ist.
Die so bestimmte (aufgrund des Temperatureinflusses) von
Null abweichende Gierrate wird als Nullpunkt-Versatz-Wert
in Abhängigkeit von der jeweiligen Betriebs- oder Umge
bungstemperatur des Gierratensensors in eine Tabelle einge
tragen, die als sog. Lookup-Tabelle in dem Datenspeicher
geführt ist. Dabei dient die jeweilige Betriebs- oder Umge
bungstemperatur des Gierratensensors als Adressierkriterium
der Lookup-Tabelle.
Während des Betriebsmodus wird dann die durch den Gierra
tensensor erfaßte Gierrate des Fahrzeuges mit einem Null
punkt-Versatz-Wert korrigiert, der in Abhängigkeit von der
jeweiligen Betriebs- oder Umgebungstemperatur des Gierra
tensensors (entsprechend dem zweiten Ausgangssignal) aus
der Tabelle ausgelesen wird. Der so korrigierte Wert dient
als Grundlage für ein Ansteuersignal für einen Eingriff in
das Fahrverhalten des Fahrzeuges, zum Beispiel für eine se
lektive Betätigung einer oder mehrerer Radbremsen, Begren
zung oder Reduzierung der Drosselklappenstellung, Ausklap
pen eines Stützrades oder dergl.
Es versteht sich, daß das zweite Ausgangssignal des Gierra
tensensors auch durch einen bei oder nahe dem Gierratensen
sor angebrachten separaten Temperatursensor erzeugt werden
kann, falls der Gierratensensor selbst das zweite Ausgangs
signal nicht liefern sollte.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind der Gierratensen
sor durch einen mikromechanischen Schwingungsgyrometer,
und/oder die weitere Sensoranordnung durch die Rad-Dreh
zahlsensoren für die ABS/ASR-Bremsanlage, ein Lenkein
schlagwinkelsensor oder dergl., und/oder der beschreibbare
Datenspeicher durch einen nichtflüchtigen Schreib/Lese
speicher gebildet.
Im Lernmodus wird vorzugsweise durch Ermittlung eines Gra
dienten von benachbarten temperaturbezogenen Nullpunkt-
Versatz-Werten und Vergleich eines aktuellen Nullpunkt-
Versatz-Wertes mit dem sich aus dem Gradientenverlauf erge
benden theoretischen Wert der aktuelle Nullpunkt-Versatz-
Wert vor dem Einschreiben in den Datenspeicher auf Plausi
bilität geprüft.
Im Lernmodus können außerdem durch Interpolieren von zwi
schen bereits ermittelten Nullpunkt-Versatz-Werten im Da
tenbestand fehlende Nullpunkt-Versatz-Werte ergänzt werden.
Außerdem können im Lernmodus durch Vergleichen eines be
reits ermittelten Nullpunkt-Versatz-Wertes mit einem aktu
ellen Nullpunkt-Versatz-Wert für den gleichen oder nahezu
gleichen Temperaturwert, und Ersetzen des bereits ermittel
ten Nullpunkt-Versatz-Wertes durch einem aktuellen Null
punkt-Versatz-Wert im Datenspeicher falls diese voneinander
abweichen alterungsbedingte Nullpunkt-Versetzungen ausge
glichen werden.
Im Lernmodus kann ein erster temperaturbezogener Nullpunkt-
Versatz-Wert bei der Endmontage bei stillstehendem Fahrzeug
und vorbestimmter Umgebungstemperatur in den Datenspeicher
eingeschrieben werden.
Im Betriebsmodus wird vorzugsweise das erste Ausgangssignal
mit einem Nullpunkt-Versatz-Wert korrigiert, der in Abhän
gigkeit von dem jeweiligen zweiten Ausgangssignal aus dem
Datenspeicher ausgelesen wird.
Bevorzugt ist das zweite Ausgangssignal die Schwingfrequenz
des Gierratensensors, da die Schwingfrequenz des Gierraten
sensors (GRS) mit der Betriebs- oder Umgebungstemperatur
des Gierratensensors (GRS) korreliert ist. Dies erlaubt ei
ne verzögerungsfreie und direkte Kompensation des Null
punkt-Versatzes.
Weitere Eigenschaften, Vorteile, Merkmale und Variations
möglichkeiten der Erfindung werden anhand der nachstehenden
Beschreibung einer derzeit bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert.
Dazu zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung von Kurven
verläufen der Nullpunkt-Versatz-Werte dreier
Gierratensensoren in Abhängigkeit von der Tempe
ratur;
Fig. 2 eine schematische Darstellung des Kurvenverlaufs
des zweiten Ausgangssignals des Gierratensensors
in Abhängigkeit von der Temperatur; und
Fig. 3 ein schematisches Blockschaltbild einer erfin
dungsgemäßen Fahrzeugstabilitätsregelsystems.
Fig. 3 zeigt ein Fahrzeugstabilitätsregelsystem für Land
fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge. Das Fahrzeugstabi
litätsregelsystem hat eine elektronische Steuereinheit
ECU, die eine Rechnereinheit CPU und wenigstens einen be
schreibbaren Datenspeicher RAM und einen Steuerprogramm
speicher ROM aufweist, die mit der Rechnereinheit CPU ver
bunden sind. Mit der elektronischen Steuereinheit ECU ist
ein Gierratensensor GRS in Form eines mikromechanischen
Schwingungsgyrometer verbunden, der im Betrieb ein für die
Gierrate des Fahrzeuges repräsentatives erstes Ausgangs
signal GR liefert und ein für die Betriebs- oder Umge
bungstemperatur des Gierratensensors GRS repräsentatives
zweites Ausgangssignal Temp liefert. Die beiden Ausgangs
signale GR und Temp werden in die elektronische Steuerein
heit ECU eingespeist, wo sie durch die Rechnereinheit CPU
mittels eines in dem Programmspeicher ROM abgelegten Pro
gramms verarbeitet werden.
Es versteht sich, daß die beiden Speicher RAM, ROM auch
nichtflüchtige, batteriegepufferte FLASH-RAMs oder EEPROMs
sein können.
Des weiteren wird in die elektronische Steuereinheit ECU
ein Ausgangssignal 0-GR einer weiteren Sensoranordnung SENS
eingespeist, die ein Nicht-Gieren des Fahrzeuges zumindest
innerhalb eines vorbestimmten Toleranzbandes repräsentie
ren. Diese Sensoranordnung SENS können die Rad-Drehzahl
sensoren für die ABS/ASR-Bremsanlage, ein Lenkeinschlagwin
kelsensor oder dergl. zur Geradeausfahrt- oder Fahrzeug
stillstandserkennung sein. Ggf. ist es erforderlich, die
von den jeweiligen Sensoren gelieferten Signale durch ge
eignete Verarbeitung oder Verknüpfung dahingehend auszuwer
ten, daß ein definitives "Nicht-Gieren" des Fahrzeuges si
cher wiedergegeben und erkennbar ist.
Die elektronische Steuereinheit ECU erzeugt in der nachste
hend beschriebenen Weise ein Ansteuersignal für einen auto
matischen Bremseingriff um so das Fahrverhalten des Fahr
zeuges zu beeinflussen.
Das Steuerprogramm für die Rechnereinheit CPU ist in einen
Lernmodus und einen Betriebsmodus unterteilt.
In dem Lernmodus errechnet die Rechnereinheit CPU bei Vor
liegen des Ausgangssignals 0-GR des weiteren Sensors SENS,
das anzeigt, daß das Kraftfahrzeug derzeit sich nicht um
seine Hoch-Achse dreht (giert), aus dem ersten Ausgangs
signal einen temperaturbezogenen Nullpunkt-Versatz-Wert in
Abhängigkeit von dem zweiten Ausgangssignal Temp. Der so
bestimmte Nullpunkt-Versatz-Wert wird mit dem jeweiligen
Temperaturwert als Adress-Index in dem Datenspeicher RAM
ablegt. Diese Vorgehensweise wird immer wieder dann wieder
holt, wenn das Kraftfahrzeug nicht giert und auch eine Be
triebs- oder Umgebungstemperaturen des Gierratensensors
vorliegt, für die noch kein Nullpunkt-Versatz-Wert bestimmt
wurde.
Im Lernmodus wird außerdem durch Ermittlung eines Gradien
ten von benachbarten temperaturbezogenen Nullpunkt-Versatz-
Werten und Vergleich eines aktuellen Nullpunkt-Versatz-
Wertes mit dem sich aus dem Gradientenverlauf ergebenden
theoretischen Wert der aktuelle Nullpunkt-Versatz-Wert vor
dem Einschreiben in den Datenspeicher auf Plausibilität ge
prüft.
Sofern bestimmte für Betriebs- oder Umgebungstemperaturen
des Gierratensensors kein Nullpunkt-Versatz-Wert in dem Da
tenspeicher vorliegt, können durch Interpolieren von zwi
schen bereits ermittelten Nullpunkt-Versatz-Werten im Da
tenbestand fehlende Nullpunkt-Versatz-Werte ergänzt werden.
Durch Vergleichen eines bereits ermittelten Nullpunkt-
Versatz-Wertes mit einem aktuellen Nullpunkt-Versatz-Wert
für den gleichen oder nahezu gleichen Temperaturwert, und
Ersetzen des bereits ermittelten Nullpunkt-Versatz-Wertes
durch einem aktuellen Nullpunkt-Versatz-Wert im Datenspei
cher werden alterungsbedingte Nullpunkt-Versetzungen ausge
glichen.
Ein erster temperaturbezogener Nullpunkt-Versatz-Wert wird
bei der Endmontage bei stillstehendem Fahrzug und vorbe
stimmter Umgebungstemperatur in den Datenspeicher einge
schrieben.
In dem Betriebsmodus liest die Rechnereinheit aus dem Da
tenspeicher unter Berücksichtigung des zweiten Ausgangs
signals einen temperaturbezogenen Nullpunkt-Versatz-Wert
aus und subtrahiert diesen von dem aktuellen ersten Aus
gangssignal um ein Bremsanlagen-Ansteuersignal für einen
Eingriff in das Fahrverhalten des Fahrzeuges zu erzeugen.
Claims (9)
1. Fahrzeugstabilitätsregelsystem für Landfahrzeuge, mit
- - einem Gierratensensor (GRS), der im Betrieb ein für die Gierrate des Fahrzeuges repräsentatives erstes Ausgangs signal (GR) liefert und ein für die Betriebs- oder Umge bungstemperatur des Gierratensensors (GRS) repräsentatives zweites Ausgangssignal (Temp) liefert, und
- - einer weiteren Sensoranordnung (SENS), die ein ein Nicht- Gieren des Fahrzeuges zumindest innerhalb eines vorbestimm ten Toleranzbandes repräsentierendes drittes Ausgangssignal (0-GR) liefert, wobei
- - das erste, das zweite und das dritte Ausgangssignal in eine elektronische Steuereinheit (ECU) eingespeist werden, und wobei
- - die elektronische Steuereinheit (ECU) eine Rechnereinheit (CPU) und wenigstens einen beschreibbaren Datenspeicher (RAM) und einen Steuerprogrammspeicher (ROM) aufweist, die mit der Rechnereinheit verbunden sind, wobei
- - ein in dem Steuerprogrammspeicher abgelegtes Steuerpro gramm die Rechnereinheit dahingehend steuert, daß
- - in einem Lernmodus die Rechnereinheit unter Berücksich tung des dritten Ausgangssignals einen temperaturbezogenen Nullpunkt-Versatz-Wert in Abhängigkeit von dem zweiten Aus gangssignal aus dem ersten Ausgangssignal ermittelt und in dem Datenspeicher ablegt, und wobei
- - in einem Betriebsmodus die Rechnereinheit aus dem Daten speicher unter Berücksichtigung des dritten Ausgangssignals oder des zweiten Ausgangssignals einen temperaturbezogenen Nullpunkt-Versatz-Wert ausliest und mit dem ersten Aus gangssignal in Beziehung setzt um ein Ansteuersignal für einen Eingriff in das Fahrverhalten des Fahrzeuges zu er zeugen.
2. Fahrzeugstabilitätsregelsystem für Landfahrzeuge nach
Anspruch 1, wobei
- - der Gierratensensor durch einen mikromechanischen Schwin gungsgyrometer, und/oder
- - die weitere Sensoranordnung durch die Rad-Drehzahl sensoren für die ABS/ASR-Bremsanlage, ein Lenkeinschlagwin kelsensor oder dergl., und/oder
- - der beschreibbare Datenspeicher durch einen nicht- flüchtigen Schreib/Lesespeicher gebildet sind.
3. Fahrzeugstabilitätsregelsystem für Landfahrzeuge nach
Anspruch 1, wobei im Lernmodus durch
- - Ermittlung eines Gradienten von benachbarten temperatur bezogenen Nullpunkt-Versatz-Werten und
- - Vergleich eines aktuellen Nullpunkt-Versatz-Wertes mit dem sich aus dem Gradientenverlauf ergebenden theoretischen Wert
- - der aktuelle Nullpunkt-Versatz-Wert vor dem Einschreiben in den Datenspeicher auf Plausibilität geprüft wird.
4. Fahrzeugstabilitätsregelsystem für Landfahrzeuge nach
Anspruch 1, wobei im Lernmodus durch
- - Interpolieren von zwischen bereits ermittelten Nullpunkt- Versatz-Werten im Datenbestand fehlende Nullpunkt-Versatz-Werte ergänzt werden.
5. Fahrzeugstabilitätsregelsystem für Landfahrzeuge nach
Anspruch 1, wobei im Lernmodus durch
- - Vergleichen eines bereits ermittelten Nullpunkt-Versatz- Wertes mit einem aktuellen Nullpunkt-Versatz-Wert für den gleichen oder nahezu gleichen Temperaturwert, und
- - Ersetzen des bereits ermittelten Nullpunkt-Versatz-Wertes durch einem aktuellen Nullpunkt-Versatz-Wert im Datenspei cher alterungsbedingte Nullpunkt-Versetzungen ausgeglichen wer den.
6. Fahrzeugstabilitätsregelsystem für Landfahrzeuge nach
Anspruch 1, wobei
- - im Lernmodus ein erster temperaturbezogener Nullpunkt- Versatz-Wert bei der Endmontage bei stillstehendem Fahrzug und vorbestimmter Umgebungstemperatur in den Datenspeicher eingeschrieben wird.
7. Fahrzeugstabilitätsregelsystem für Landfahrzeuge nach
Anspruch 1, wobei
- - im Betriebsmodus das erste Ausgangssignal mit einem Null punkt-Versatz-Wert korrigiert wird, der in Abhängigkeit von der jeweiligen zweiten Ausgangssignal aus dem Datenspeicher ausgelesen wird.
8. Fahrzeugstabilitätsregelsystem für Landfahrzeuge nach
Anspruch 1, wobei
- - das zweite Ausgangssignal (Temp) die Schwingfrequenz des Gierratensensors (GRS) ist.
9. Fahrzeugstabilitätsregelsystem für Landfahrzeuge nach
Anspruch 8, wobei
- - die Schwingfrequenz des Gierratensensors (GRS) mit der Betriebs- oder Umgebungstemperatur des Gierratensensors (GRS) korreliert ist.
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