DE19910711A1 - Imprägniervergußmassen, ihre Verwendung sowie ein Verfahren zur Imprägnierung von Zündspulen - Google Patents
Imprägniervergußmassen, ihre Verwendung sowie ein Verfahren zur Imprägnierung von ZündspulenInfo
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Abstract
Gegenstand der Erfindung sind Imprägniervergußmassen für elektrische Bauteile aus Epoxidharz, Härter und Füllstoff, die als Füllstoff ein Gemisch aus einem oder mehreren Füllstoffen aus der Gruppe Calciumcarbonat oder Dolomit und Aluminiumhydroxid enthalten. Durch diese Abmischung wird einerseits das Imprägnierverhalten verbessert und anderseits das Sedimentieren der Füllstoffe verhindert.
Description
Die Erfindung betrifft duroplastische Vergußmassen zum Imprägnieren von
elektrischen und elektronischen Bauteilen. Die Bauteile werden mit diesen Massen
umgossen. Danach werden die Massen ausgehärtet und schützen die Bauteile vor
mechanischen und chemischen Einflüssen.
Aufgrund ihrer hohen mechanischen Festigkeiten, guten chemischen Beständigkeit und
hervorragenden elektrischen Eigenschaften werden für diesen Anwendungsbereich
bevorzugt Massen auf Epoxidharzbasis eingesetzt.
Die Massen enthalten demnach eine oder mehrere Epoxidverbindungen mit mehr als
einer Epoxidgruppe pro Molekül, Härter und in der Regel 20 bis 70 Gew.-% feinkörnige
Füllstoffe. Diese Füllstoffe haben die Aufgabe, sowohl die mechanischen und
elektrischen Eigenschaften der gehärteten Massen zu verbessern, als auch den bei der
Härtung auftretenden Schwund zu reduzieren.
Gemäß DE-C 32 29 558 wird als optimaler Füllstoff Kreide beansprucht.
EP-A 0 348 193 und DE-C 42 06 733 offenbaren darüberhinaus Füllstoffe aus der
Gruppe Aluminium- oder Magnesiumhydroxid, roter Phosphor, Dolomit, Tonerde,
Titandioxid, Calciumsilikate, Aluminiumsilikate (Clays), fein gemahlenen Glimmer
(Mica) oder Glas- Pulver, -Flocken, -Fasern oder -Whisker.
Alle diese Füllstoffe zeigen die gleichen Probleme: Wenn sie sehr feinteilig sind, wie
etwa gefällte Kreide oder hochdisperse Kieselsäure, verschlechtern sie die
Imprägnierfähigkeit der Masse. Sind die Füllstoffe grobkörniger, so sedimentieren sie
sehr leicht, zumal als Epoxidverbindungen möglichst solche mit niedriger Viskosität
eingesetzt werden. Dadurch entstehen Inhomogenitäten in der Imprägnierschicht und
bei mechanischer oder thermischer Belastungen Risse.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, hochwertige Imprägniervergußmassen für
elektrische und elektronische Bauteile bereitzustellen, die als Basisharz Epoxidharz
enthalten, die eine gute Imprägnierwirkung zeigen und die zu einer homogenen
Imprägnierung führen und die im praktischen Gebrauch einen guten Schutz gegen
mechanische und chemische Angriffe bieten sowie eine hohe
Temperaturwechselbeständigkeit zeigen.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch Imprägniervergußmassen gemäß der Ansprüche
1 bis 5, durch Verwendung der Massen zur Imprägnierung von Zündspulen gemäß
Anspruch 6 sowie durch ein Verfahren zur Imprägnierung von Zündspulen durch
Imprägnieren mit einer Imprägniervergußmasse gemäß der Ansprüche 1 bis 5.
Es wurde gefunden, daß nicht sedimentierende, homogene Imprägniervergußmassen
mit sehr guter Imprägnierwirkung erhalten werden, wenn sie als Bindemittel ein
Epoxidharz und Härter und als Füllstoffe ein Gemisch aus einem oder mehreren
Füllstoffen aus der Gruppe Calciumcarbonat oder Dolomit sowie Aluminiumhydroxid
enthalten.
Die Massen können weiterhin andere, übliche Zusätze, wie Härtungsbeschleuniger,
Haftverstärker, Reaktivverdünner, Modifizierungsmittel wie z. B. Polyetherpolyole
oder Silikone, Benetzungsmittel sowie Pigmente enthalten.
Diese Massen werden in an sich bekannter Weise verwendet, um elektrische oder
elektronische Bauteile, insbesondere Zündspulen zu imprägnieren. Nach dem Vergießen
der Massen, das bevorzugt unter Vakuum erfolgt, werden die Massen bei erhöhter
Temperatur gehärtet. Sie bilden dann einen homogenen Überzug mit guten chemischen,
mechanischen und elektrischen Eigenschaften und hoher
Temperaturwechselbeständigkeit.
Der Füllstoffgehalt der erfindungsgemäßen Massen liegt im Bereich von 10 bis 70
Gew.-%, bevorzugt im Bereich von 50 bis 60 Gew.-%, bezogen auf die jeweilige
Gesamtmischung.
Erfindungsgemäß sind diese Füllstoffe ein Gemisch aus Aluminiumhydroxid und
entweder Calciumcarbonat oder Dolomit oder einer Mischung aus Calciumcarbonat
und Dolomit in beliebigem Verhältnis. Der Anteil an Aluminiumhydroxid liegt dabei im
Bereich von 5-30, bevorzugt im Bereich von 10 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die
Gesamtmenge der Füllstoffe.
Es ist ein Vorteil der erfindungsgemäßen Mischungen, daß an die Feinheit der Füllstoffe
geringere Anforderungen gestellt werden können, ohne daß das Imprägnierverhalten
oder die Endeigenschaften der gehärteten Massen negativ beeinflußt werden. D. h., es
können ausschließlich sehr feinteilige Füllstoffe, mit einer durchschnittlichen
Partikelgröße von etwa 0,1-5 µm wie etwa gefällte oder gefällte und hydrophobisierte
Kreide eingesetzt werden. Die Imprägnierfähigkeit der Massen wird dadurch nicht
negativ beeinflußt.
Einsetzbar sind aber auch ausschließlich grobkörnigere, gemahlene Füllstoffe mit
durchschnittlichen Partikelgrößen im Bereich von 2-60 µm, ohne daß in der
erfindungsgemäßen Abmischung Sedimentationen auftreten. Demgemäß können die
Füllstoffe der erfindungsgemäßen Imprägniervergußmassen auch in der gesamten
Bandbreite der Partikelgrößen von 0,01 bis 100 µm vorliegen.
Es ist ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Imprägniervergußmassen, daß an die
Ausgangsviskosität der eingesetzten Epoxidverbindungen weniger hohe Anforderungen
gestellt werden können, daß demnach nicht spezielle Harzmischungen bereitgestellt
werden müssen, um allein die Grundbedingungen einer niedrigen Ausgangsviskosität zu
erfüllen. Es können daher handelsübliche Basisharze ebenso eingesetzt werden, wie
Spezialharze, die etwa zur Erzielung besonders hoher Tg-Werte notwendig sind.
Entscheidend ist, daß diese Verbindungen im Durchschnitt mindestens zwei
Epoxidgruppen pro Molekül enthalten und bei 25°C eine Viskosität von weniger als
20 000 mPas haben.
Aus wirtschaftlichen Gründen sind entsprechende handelsübliche Harze auf Basis von
Diglycidylethern der Bisphenole, insbesondere des Bisphenols A und Bisphenols F
bevorzugt und können ohne Verdünnungsmittel eingesetzt werden.
Als Härter können alle für die Härtung von Epoxidharzen bekannte Verbindungen
eingesetzt werden. Bevorzugt sind latenten Epoxidharzhärter die in der Regel erst
oberhalb einer bestimmten Anspringtemperatur zu einer raschen Härtung führen. Die
gängigen Vertreter dieser Härter sind Dicarbonsäureanhydride, die gegebenenfalls mit
Imidazol oder alkylsubstituierten Imidazolen beschleunigt werden.
Weiterhin bevorzugte Härter sind Novolake, insbesondere bei Temperaturen im Bereich
von 30-50°C flüssige Novolake, wie sie aus EP-B 0 248 980 bekannt sind. Diese
Härter erhöhen die Zähigkeiten der ausgehärteten Imprägniermassen.
Es ist ferner erwünscht, verschiedene Härter miteinander kombiniert einzusetzen. Die
Verwendung von Abmischungen verschiedener Härter führt in der Regel zu einer
Verbesserung der Temperaturwechselbeständigkeit.
Insbesondere bevorzugte Härter sind Metallkomplexverbindungen der allgemeinen
Formeln
MLXBY, M[SR]XBZ, M[SR]X(N)n, M(PHal)m oder M(PHal)m(N)n,
worin
M ein Kation eines komplexbildenden Metalls
SR ein organischer oder anorganischer Säurerest
L ein chelatbildender Ligand
B eine Lewis-Base
PHal ein Ion eines Pseudohalogens
N eine Stickstoffbase
x eine Zahl im Bereich von 1 bis 8
y eine Zahl im Bereich von 1 bis 5
z eine Zahl im Bereich von 7 bis 8
m eine Zahl im Bereich von 2 bis 3
n eine Zahl im Bereich von 1 bis 2 bedeuten.
M ein Kation eines komplexbildenden Metalls
SR ein organischer oder anorganischer Säurerest
L ein chelatbildender Ligand
B eine Lewis-Base
PHal ein Ion eines Pseudohalogens
N eine Stickstoffbase
x eine Zahl im Bereich von 1 bis 8
y eine Zahl im Bereich von 1 bis 5
z eine Zahl im Bereich von 7 bis 8
m eine Zahl im Bereich von 2 bis 3
n eine Zahl im Bereich von 1 bis 2 bedeuten.
Diese Härter sind aus EP-B 0 518 908 sowie aus einer älteren Anmeldung der
Anmelderin (Aktenz. 198 48 329.5) bekannt. Sie haben die Vorteile, daß sie die
Herstellung lagerstabiler Einkomponentensysteme ermöglichen, bei denen unterhalb der
Anspringtemperatur der Härtungsreaktion nahezu keine Härtung erfolgt, daß sie ohne
Beschleuniger eingesetzt werden, niedrige Anspringtemperaturen für die
Härtungsreaktion haben und zu gehärteten Produkten mit hohen Tg-Werten führen.
Claims (7)
1. Imprägniervergußmassen für elektrische Bauteile aus Epoxidharz, Härter und
Füllstoff, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Füllstoff ein Gemisch aus einem oder
mehreren Füllstoffen aus der Gruppe Calciumcarbonat oder Dolomit und
Aluminiumhydroxid enthalten.
2. Imprägniervergußmassen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil
an Aluminiumhydroxid im Bereich von 5-30 Gew.-%, bezogen auf die
Gesamtmenge der Füllstoffe, liegt.
3. Imprägniervergußmassen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil
an Aluminiumhydroxid im Bereich von 10-20 Gew.-%, bezogen auf die
Gesamtmenge der Füllstoffe, liegt.
4. Imprägniervergußmassen nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Epoxidharz ein Harz auf Basis eines Diglycidylethers eines Bisphenols
enthalten.
5. Imprägniervergußmassen nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Härter Metallkomplexverbindungen der allgemeinen Formeln
MLXBY, M[SR]XBZ, M[SR]X(N)n, M(PHal)m oder M(PHal)m(N)n,
enthalten, worin
M ein Kation eines komplexbildenden Metalls
SR ein organischer oder anorganischer Säurerest
L ein chelatbildender Ligand
B eine Lewis-Base
PHal ein Ion eines Pseudohalogens
N eine Stickstoffbase
x eine Zahl im Bereich von 1 bis 8
y eine Zahl im Bereich von 1 bis 5
z eine Zahl im Bereich von 7 bis 8
m eine Zahl im Bereich von 2 bis 3
n eine Zahl im Bereich von 1 bis 2 bedeuten.
MLXBY, M[SR]XBZ, M[SR]X(N)n, M(PHal)m oder M(PHal)m(N)n,
enthalten, worin
M ein Kation eines komplexbildenden Metalls
SR ein organischer oder anorganischer Säurerest
L ein chelatbildender Ligand
B eine Lewis-Base
PHal ein Ion eines Pseudohalogens
N eine Stickstoffbase
x eine Zahl im Bereich von 1 bis 8
y eine Zahl im Bereich von 1 bis 5
z eine Zahl im Bereich von 7 bis 8
m eine Zahl im Bereich von 2 bis 3
n eine Zahl im Bereich von 1 bis 2 bedeuten.
6. Verwendung der Imprägniervergußmassen gemäß der Ansprüche 1 bis 5 zur
Imprägnierung von Zündspulen.
7. Verfahren zur Imprägnierung von Zündspulen, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit
einer Imprägniermasse gemäß der Ansprüche 1-5 imprägniert werden.
Priority Applications (4)
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---|---|---|---|
DE1999110711 DE19910711A1 (de) | 1999-03-10 | 1999-03-10 | Imprägniervergußmassen, ihre Verwendung sowie ein Verfahren zur Imprägnierung von Zündspulen |
PCT/EP2000/000325 WO2000054287A1 (de) | 1999-03-10 | 2000-01-18 | Imprägniervergussmassen, ihre verwendung sowie ein verfahren zur imprägnierung von zündspulen |
EP00902601A EP1080474A1 (de) | 1999-03-10 | 2000-01-18 | Imprägniervergussmassen, ihre verwendung sowie ein verfahren zur imprägnierung von zündspulen |
TW89101894A TW573302B (en) | 1999-03-10 | 2000-02-03 | Impregnating potting compositions and their use, and a process for impregnating ignition coils |
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DE1999110711 DE19910711A1 (de) | 1999-03-10 | 1999-03-10 | Imprägniervergußmassen, ihre Verwendung sowie ein Verfahren zur Imprägnierung von Zündspulen |
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---|---|
EP (1) | EP1080474A1 (de) |
DE (1) | DE19910711A1 (de) |
TW (1) | TW573302B (de) |
WO (1) | WO2000054287A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10057111C1 (de) * | 2000-11-16 | 2002-04-11 | Bosch Gmbh Robert | Wärmeleitfähige Vergußmasse |
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- 1999-03-10 DE DE1999110711 patent/DE19910711A1/de not_active Withdrawn
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- 2000-01-18 EP EP00902601A patent/EP1080474A1/de not_active Ceased
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: HEXION SPECIALTY CHEMICALS GMBH, 58642 ISERLOHN, D |
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8141 | Disposal/no request for examination |