DE19910602C1 - Schnell trocknende Putz- und Beschichtungsmasse, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung - Google Patents
Schnell trocknende Putz- und Beschichtungsmasse, Verfahren zu deren Herstellung und deren VerwendungInfo
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Abstract
Gegenstand der Erfindung ist eine schnell trocknende Putz- und Beschichtungsmasse, enthaltend ein Bindemittel in Form einer wäßrigen Polymerdispersion oder eines in Wasser redispergierbaren Polymerpulvers, sowie ein organisches Fällungsmittel, gegebenenfalls in Kombination mit einem anorganischen Fällungsmittel.
Description
Die Erfindung betrifft schnell trocknende Putz- und Beschich
tungsmassen sowie ein Konzentrat zur Herstellung derartiger
Massen.
Übliche Beschichtungsmassen trocknen gerade in der Übergangs
jahreszeit Herbst und im Winter nur sehr langsam aus, so daß
eine Weiterverarbeitung unter Umständen deutlich verzögert
werden kann. Im Stand der Technik sind Lösungen dieser Proble
matik beschrieben, bei denen Beschichtungsmassen eingesetzt
werden, die oberflächlich eine schnelle Verfilmung bewirken,
die es erlaubt die nächste Schicht Putz bereits frühzeitig
aufzutragen.
In der EP 0 866 102 A2 werden schnell trocknende Beschich
tungsmassen auf Basis einer wäßrigen Kunststoffdispersion be
schrieben, welche noch einen den Gefrierpunkt erniedrigenden
Salzgehalt und chemische Vernetzer, gegebenenfalls in Kombina
tion mit UV-Vernetzer, enthält.
Die EP 0 200 249 A1 beschreibt eine Methode zur Herstellung
von schnell trocknenden Straßenmarkierungsfarben, bei welcher
eine wäßrige Kunststoffdispersionsfarbe mit hohem Füllstoffge
halt auf die Straße aufgetragen wird und anschließend Salz
aufgestreut wird.
Aus den europäischen Patentanmeldungen EP 0 811 663 A2, EP 0
798 350 A1, EP 0 409 459 A2 sind schnelltrocknende Farben zur
Straßenmarkierung bekannt, welche eine wäßrige Kunststoffdis
persion und aminfunktionelle Copolymere enthalten.
Nachteilig bei den Lösungswegen aus dem Stand der Technik ist,
daß entweder aufwendige Rezepturen verwendet werden müssen o
der sehr spezielle Agentien zum Einsatz kommen.
Aufgabe war es daher, eine Beschichtungsmasse zu entwickeln,
die schnell abtrocknet und somit frühzeitig überarbeitbar
wird, wobei die Rezeptur möglichst anwenderfreundlich und un
kompliziert sein soll.
Gegenstand der Erfindung ist eine schnell trocknende Putz- und
Beschichtungsmasse enthaltend ein Bindemittel in Form einer
wäßrigen Polymerdispersion oder eines in Wasser redispergier
baren Polymerpulvers sowie ein organisches Fällungsmittel, ge
gebenenfalls in Kombination mit einem anorganischen Fällungs
mittel.
Als Bindemittel können alle gängigen wäßrigen Polymerdisper
sionen oder in Wasser redispergierbaren Polymerpulver aller
üblichen Harztypen eingesetzt werden, wobei redispergierbar
bedeutet, daß die nach der Trocknung erhaltenen Agglomerate
bei Zugabe in Wasser wieder in die Primärteilchen zerfallen,
welche dann im Wasser dispergiert werden. Geeignete Polymeri
sate sind solche auf der Basis von einem oder mehreren Monome
ren aus der Gruppe umfassend Vinylester von unverzweigten oder
verzweigten Alkylcarbonsäuren mit 1 bis 15 C-Atomen, Meth
acrylsäureester und Acrylsäureester von Alkoholen mit 1 bis 10
C-Atomen, Vinylaromaten, Olefine, Diene und Vinylhalogenide.
Es können auch Gemische der genannten Polymere eingesetzt wer
den.
Bevorzugte Vinylester sind Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinyl
butyrat, Vinyl-2-Ethylhexanoat, Vinyllaurat, 1-Methylvinyl
acetat, Vinylpivalat und Vinylester von alpha-verzweigten Mo
nocarbonsäuren mit 5 bis 11 C-Atomen, beispielsweise VeoVa5R,
VeoVa9R, VeoVa10R oder VeoVa11R. Bevorzugte Methacrylsäure
ester oder Acrylsäureester sind Methylacrylat, Methylmethacry
lat, Ethylacrylat, Ethylmethacrylat, Propylacrylat, Propyl
methacrylat, n-Butylacrylat, n-Butylmethacrylat, 2-Ethyl
hexylacrylat. Als Vinylaromaten bevorzugt sind Styrol, Me
thylstyrol und Vinyltoluol. Bevorzugtes Vinylhalogenid ist
Vinylchlorid. Die bevorzugten Olefine sind Ethylen, Propylen
und die bevorzugten Diene sind 1,3-Butadien und Isopren.
Bevorzugt werden Polymerisate, welche noch 0.1 bis 8 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht des Polymerisats, von einem oder
mehreren ethylenisch ungesättigten, carboxylgruppenhaltigen
Monomeren enthalten. Geeignete ethylenisch ungesättigte, car
boxylgruppenhaltige Monomere sind ethylenisch ungesättigte
Mono- oder Dicarbonsäuren wie Acrylsäure, Methacrylsäure, Ma
leinsäure, Fumarsäure, Itaconsäure. Vorzugsweise beträgt der
Gehalt an carboxylgruppenhaltigen Comonomereinheiten 0.3 bis 4
Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mischpolymerisats.
Gegebenenfalls können die Polymerisate noch 0.01 bis 10.0
Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mischpolymerisats,
Hilfsmonomere aus der Gruppe der ethylenisch ungesättigten
Carbonsäureamide, vorzugsweise Acrylamid, aus der Gruppe der
ethylenisch ungesättigten Sulfonsäuren bzw. deren Salze, vor
zugsweise Vinylsulfonsäure, aus der Gruppe der mehrfach ethy
lenisch ungesättigten Comonomeren, beispielsweise Divi
nyladipat, Diallylmaleat, Allylmethacrylat oder Triallylcyan
urat und/oder aus der Gruppe der N-Methylol(meth)acrylamide
sowie deren Ether wie Isobutoxy- oder n-Butoxyether enthalten.
Als Polymerisate werden die nachstehend aufgeführten besonders
bevorzugt, wobei sich die Angaben in Gewichtsprozent, gegebe
nenfalls mit dem Anteil an carboxylgruppenhaltigen Comono
mereinheiten, auf 100 Gew.-% aufaddieren:
Aus der Gruppe der Vinylester-Polymerisate Vinylacetat-Polyme
risate, Vinylacetat-Ethylen-Copolymere mit einem Ethylengehalt
von 1 bis 60 Gew.-%; Vinylester-Ethylen-Vinylchlorid-
Copolymere mit einem Ethylengehalt von 1 bis 40 Gew.-% und ei
nem Vinylchlorid-Gehalt von 20 bis 90 Gew.-%; Vinylacetat-
Copolymere mit 1 bis 50 Gew.-% eines oder mehrerer copolymeri
sierbarer Vinylester wie Vinyllaurat, Vinylpivalat, Vinyles
ter einer alpha-verzweigten Carbonsäure, insbesonders Versa
ticsäure-Vinylester (VeoVa9R, VeoVa10R, VeoVa11R), welche ge
gebenenfalls noch 1 bis 40 Gew.-% Ethylen enthalten; Vinylace
tat-Acrylsäureester-Copolymerisate mit 1 bis 60 Gew.-% Acryl
säureester, insbesonders n-Butylacrylat oder 2-Ethylhexyl
acrylat, welche gegebenenfalls noch 1 bis 40 Gew.-% Ethylen
enthalten.
Aus der Gruppe der (Meth)acrylsäureesterpolymerisate Polymeri
sate von n-Butylacrylat oder 2-Ethylhexylacrylat; Copolymeri
sate von Methylmethacrylat mit n-Butylacrylat und/oder 2-
Ethylhexylacrylat, Copolymerisate von Methylmethacrylat mit
1,3-Butadien.
Aus der Gruppe der Vinylchlorid-Polymerisate, neben den oben
genannten Vinylester/Vinylchlorid/Ethylen-Copolymerisaten,
Vinylchlorid-Ethylen-Copolymere und Vinylchlorid/Acrylat-Copo
lymere.
Aus der Gruppe der Styrol-Polymerisate Styrol-Butadien-Copoly
mere und Styrol-Acrylsäureester-Copolymere wie Styrol-n-Butyl
acrylat oder Styrol-2-Ethylhexylacrylat mit einem Styrol-
Gehalt von jeweils 10 bis 70 Gew.-%.
Die Herstellung der Polymerisate erfolgt in an sich bekannter
Weise, vorzugsweise nach dem Emulsionspolymerisationsverfah
ren, wie beispielsweise in der WO-A 94/20661 beschrieben, de
ren diesbezügliche Offenbarung Teil der vorliegenden Anmeldung
sein soll. Es können sowohl mit Emulgator stabilisierte Dis
persionen eingesetzt werden, als auch mit Schutzkolloid stabi
lisierte. Bevorzugt werden schutzkolloidfreie Polymerisate.
Zur Herstellung der Pulver wird die dadurch erhältliche Poly
merdispersion getrocknet. Die Trocknung kann mittels Sprüh
trocknung, Gefriertrocknung oder durch Koagulation der Disper
sion und anschließender Wirbelschichttrocknung erfolgen. Be
vorzugt wird die Sprühtrocknung.
Im allgemeinen wird das Bindemittel in Form einer wäßrigen Po
lymerdispersion oder eines in Wasser redispergierbaren Poly
merpulvers in einer Menge von 5 bis 15 Gew.-%, bevorzugt 0.1
bis 8 Gew.-%, jeweils Polymeranteil bezogen auf Beschichtungs
masse, eingesetzt.
Als organisches Fällungsmittel geeignet sind Polymere aus der
Gruppe der Polyethylenimine oder niedermolekulare Di-, Tri-
oder Tetraamine mit einem Molekulargewicht von im allgemeinen
bis 200. Geeignete niedermolekulare Di-, Tri- und Tetraamine
sind Hexamethylendiamin, Diaminotetramethylcyclohexan, 1,3-
Bisaminomethylbenzol, Diethylentriamin, Triethylentriamin, Te
traethylentetramin. Bevorzugt werden Polyethylenimine, insbe
sondere solche mit einer Brookfield-Viskosität (20°C, 30%
Festgehalt) von 150 bis 350 mPas (Brookfield RVT, ISO 2225, 20
°C, 20 Upm, Spindel 5). Im allgemeinen werden 0.05 bis 2 Gew.-
%, bevorzugt 0.1 bis 0.5 Gew.-% organisches Fällungsmittel,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Beschichtungsmasse, einge
setzt.
Das organische Fällungsmittel kann gegebenenfalls in Kombina
tion mit einem anorganischen Fällungsmittel eingesetzt werden.
Als anorganisches Fällungsmittel geeignet sind wasserlösliche,
farblose Salze von mehrwertigen, im allgemeinen zwei- bis
vierwertigen, Metallionen, wobei wasserlöslich bedeutet, daß
die Löslichkeit in Wasser bei Normalbedingungen (23°C, DIN
50014) mindestens 10 g/l beträgt, und mit der Maßgabe, daß die
Metallsalze durch Bildung von Ammoniumkomplexen desaktiviert
werden können und die koagulierende Wirkung deshalb erst nach
Ausdampfen des Ammoniaks zur Wirkung kommt. Es können auch Ge
mische verschiedener anorganischer Fällungsmittel der oben ge
nannten Art enthalten sein. Bevorzugt werden Metallsalze von
Metallen der 2. und 3. Hauptgruppe und der 2. und 4. Neben
gruppe des PSE, besonders bevorzugt Salze von Al3+, Ti4+, Zr2+,
Zn2+, am meistem bevorzugt werden Zn2+-Salze. Als Gegenionen
geeignet sind Anionen von anorganischen und organischen Säuren
wie Halogenide beispielsweise Chlorid, Carbonat, Sulfat, Phos
phat, Acetat. Bevorzugt werden bauphysikalisch unbedenkliche
Anionen wie Carbonat oder Acetat.
Am meisten bevorzugt werden Zinkacetat und Zinkcarbonat. Das
anorganische Fällungsmittel wird in einer Menge von 0.05 bis
0.4 Gew.-%, bevorzugt 0.1 bis 0.3 Gew.-%, bezogen auf das Ge
samtgewicht der Beschichtungsmasse, eingesetzt. Zn-Salze haben
auch noch den Vorteil einer zusätzlichen biociden Wirkung, die
dazu beiträgt biologische Schäden am fertigen Produkt (Putz)
zu vermeiden.
Neben dem polymeren Bindemittel und dem Fällungsmittel enthal
ten die Putz- und Beschichtungsmassen noch die üblichen Rezep
turbestandteile wie Füllstoffe, Verdickungsmittel, Wasser so
wie weitere Zusatzstoffe aus der Gruppe umfassend Pigmente,
Dispergiermittel, Entschäumer und Konservierungsmittel. Bei
spiele für geeignete Füllstoffe sind Sand, Calciumcarbonat,
Talkum oder Faserfüllstoffe. Als Verdickungsmittel werden im
allgemeinen Celluloseether, Schichtsilikate und Polyacrylate
eingesetzt.
Art und Menge der Rezepturbestandteile von Beschichtungsmassen
sind dem Fachmann bekannt. Im allgemeinen enthalten die Be
schichtungsmassen neben dem Polymerisat und Fällungsmittel
noch 25 bis 83 Gew.-% Füllstoff, 0.05 bis 1 Gew.-% Verdic
kungsmittel, 1 bis 10 Gew.-% Pigment, gegebenenfalls 10 bis
50 Gew.-% Wasser, je nachdem ob pastöser Putz oder Trocken
putz, und weitere Hilfsmittel, wobei sich die Anteile in
Gew.-% sich in den Rezepturen jeweils auf 100 Gew.-% aufaddie
ren. Gegebenenfalls, etwa bei dem Einsatz eines anorganischen
Fällungsmittels, werden die Beschichtungs- und Putzmassen, vor
deren Verarbeitung noch auf einen alkalischen pH-Wert, vor
zugsweise von < 8 eingestellt. Dazu werden flüchtige Stick
stoffbasen, bevorzugt Ammoniak, besonders bevorzugt Ammoniak
in wäßriger Lösung (im allgemeinen 5 bis 30%-ige Lösungen),
zugegeben.
Zur Herstellung von schnell trocknenden, pastösen Beschich
tungsmassen können das Fällungsmittel und das polymere Binde
mittel in Form dessen wäßriger Dispersion oder Redisper
sionspulver zusammen mit den weiteren Rezepturbestandteilen
abgemischt werden. Zur Abmischung der Beschichtungsmasse wer
den die weiteren Rezepturbestandteile wie Füllstoffe, Verdic
kungsmittel, Wasser und die weiteren Zuschläge in geeigneten
Mischern gemischt und homogenisiert.
Es ist aber auch möglich die schnell trocknenden Beschich
tungsmassen erst vor Ort, an der Baustelle, herzustellen, in
dem Fällungsmittel erst zu diesem Zeitpunkt der fertigen Re
zeptur zugesetzt wird; dadurch wird die größtmögliche Flexibi
lität erreicht. Dazu kann das Fällungsmittel in Form eines
Konzentrats zugesetzt werden. Vorzugsweise enthält das Konzen
trat 30 bis 60 Gew.-% organisches Fällungsmittel, 10 bis 40
Gew.-% wäßrige Ammoniaklösung und 0 bis 60 Gew.-% anorgani
sches Fällungsmittel, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht
des Konzentrats bezogen.
Zur Herstellung von zementfreien Trockenputzen oder pulverför
migen Kunstharzputzen wird das polymere Bindemittel in Form
eines in Wasser redispergierbaren Dispersionspulvers mit den
weiteren Rezepturbestandteilen vermischt. Das Fällungsmittel
wird bevorzugt ebenfalls in Pulverform zugegeben. Dazu kann es
gemäß der Vorgehensweise aus der EP-A 765899 auf ein pulver
förmiges Trägermaterial aufgetragen werden, beispielsweise auf
hochdisperse Kieselsäure, und in dieser Form dem Trockenputz
zugemischt werden.
Die erfindungsgemäßen Beschichtungsmassen eignen sich zum Ver
putzen von Fassaden, insbesondere zum Verputzen von Wärmedämm
verbundsystemen. In dieser Anwendung können die erfindungsge
mäßen Beschichtungsmassen sowohl als Unterputz, als auch als
Deckputz eingesetzt werden. Die Beschichtungsmassen eignen
sich dabei sowohl für den Einsatz in dünnschichtigen (Korngrö
ße < 100 µm), als auch für den Einsatz in dickschichtigen Sy
stemen (Korngröße bis 1500 µm, DIN EN 13300, 1062-1).
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung
der Erfindung:
7.9 Gew.-Teile Wasser
2.0 Gew.-Teile Konservierungsmittel
2.0 Gew.-Teile Polyacrylatdispergiermittel(40%-ig)
15.0 Gew.-Teile Anorganisches Schichtsilikat (5%-ig)
30.0 Gew.-Teile Celluloseverdicker (2%-ig)
1.0 Gew.-Teile Polyacrylatverdicker
5.0 Gew.-Teile Lusolvan FBH (Verfilmungshilfsmittel)
5.0 Gew.-Teile Cellulosefaser
1.0 Gew.-Teile Faserfüllstoff Polyethylenfibrid
30.0 Gew.-Teile Titandioxid
184.1 Gew.-Teile Polymerisat (51%-ige wäßrige Dispersion)*
225.0 Gew.-Teile Calcit (mittlere Teilchengröße 50 µm)
170.0 Gew.-Teile Calcit (mittlere Teilchengröße 130 µm) 5.0
320.0 Gew.-Teile Marmorsand (Körnung 1.8-2.5 mm)
2.0 Gew.-Teile Entschäumer
1000.0 Gew.-Teile
2.0 Gew.-Teile Konservierungsmittel
2.0 Gew.-Teile Polyacrylatdispergiermittel(40%-ig)
15.0 Gew.-Teile Anorganisches Schichtsilikat (5%-ig)
30.0 Gew.-Teile Celluloseverdicker (2%-ig)
1.0 Gew.-Teile Polyacrylatverdicker
5.0 Gew.-Teile Lusolvan FBH (Verfilmungshilfsmittel)
5.0 Gew.-Teile Cellulosefaser
1.0 Gew.-Teile Faserfüllstoff Polyethylenfibrid
30.0 Gew.-Teile Titandioxid
184.1 Gew.-Teile Polymerisat (51%-ige wäßrige Dispersion)*
225.0 Gew.-Teile Calcit (mittlere Teilchengröße 50 µm)
170.0 Gew.-Teile Calcit (mittlere Teilchengröße 130 µm) 5.0
320.0 Gew.-Teile Marmorsand (Körnung 1.8-2.5 mm)
2.0 Gew.-Teile Entschäumer
1000.0 Gew.-Teile
Summe
* = 51%-ige wäßrige Dispersion auf der Basis eines Vinyl
acetat/Ethylen-Copolymerisats, Vinnapas® LL 3800 W, der Wacker
Polymer Systems.
Es wurde eine Beschichtungsmasse der oben aufgeführten Rezep
tur, welche nur polymeres Bindemittel enthält, unverändert
eingesetzt.
Zur oben genannten Rezeptur wurden zusätzlich 0.3 Gew.-% (3
Gew.-Teile) ammoniakalisches Zinkacetat (50%-ige wäßrige Lö
sung) zugesetzt.
Zur oben genannten Rezeptur wurden zusätzlich 0.3 Gew.-% (3
Gew.-Teile) Polyethylenimin (Polymin P, 50%-ige wäßrige Lö
sung, Firma BASF) zugesetzt.
Zur oben genannten Rezeptur wurden zusätzlich 0.3 Gew.-% (3
Gew.-Teile) Polyethylenimin (Polymin P, 50%-ige wäßrige Lö
sung, Firma BASF) und 0.3 Gew.-% (3 Gew.-Teile) ammoniakali
sches Zinkacetat (50%-ige wäßrige Lösung) zugesetzt.
Es wurde analog Beispiel 3 vorgegangen, mit dem Unterschied,
daß anstelle des dort genannten Polymerisats die entsprechende
Menge einer 60%-igen wäßrigen Dispersion eines Vinylchlorid-
Ethylen-Vinyllaurat-Mischpolymerisats (Vinnapas® CEF 52W der
Wacker Polymer Systems) eingesetzt wurde.
Es wurde analog Beispiel 4 vorgegangen, mit dem Unterschied,
daß anstelle des dort genannten Polymerisats die entsprechende
Menge einer 50%-igen wäßrigen Dispersion eines Vinylchlorid-
Ethylen-Vinylacetat-Mischpolymerisats (Vinnapas® CEF 10W der
Wacker Polymer Systems) eingesetzt wurde.
Es wurde analog Beispiel 1 vorgegangen, mit dem Unterschied,
daß anstelle des dort genannten Polymerisats die entsprechende
Menge einer 51%-igen wäßrigen Dispersion eines Vinylchlo
rid/Ethylen/Acrylat-Mischpolymerisats (Vinnapas® CEF 50W der
Wacker Polymer Systems) eingesetzt wurde.
Es wurde analog Beispiel 2 vorgegangen, mit dem Unterschied,
daß anstelle des dort genannten Polymerisats die entsprechende
Menge einer 51%-igen wäßrigen Dispersion eines Vinylchlo
rid/Ethylen/Acrylat-Mischpolymerisats (Vinnapas® CEF 50W der
Wacker Polymer Systems) eingesetzt wurde.
Es wurde analog Beispiel 3 vorgegangen, mit dem Unterschied,
daß anstelle des dort genannten Polymerisats die entsprechende
Menge einer 51%-igen wäßrigen Dispersion eines Vinylchlo
rid/Ethylen/Acrylat-Mischpolymerisats (Vinnapas® CEF 50W der
Wacker Polymer Systems) eingesetzt wurde.
Es wurde analog Beispiel 4 vorgegangen, mit dem Unterschied,
daß anstelle des dort genannten Polymerisats die entsprechende
Menge einer 51%-igen wäßrigen Dispersion eines Vinylchlo
rid/Ethylen/Acrylat-Mischpolymerisats (Vinnapas® CEF 50W der
Wacker Polymer Systems) eingesetzt wurde.
Es wurde analog Beispiel 3 vorgegangen, mit dem Unterschied,
daß anstelle des dort genannten Polymerisats die entsprechende
Menge einer 50%-igen wäßrigen Dispersion eines Vinylacetat-
Ethylen-VeoVa10-Mischpolymerisats (Vinnapas® LL3523W der Wac
ker Polymer Systems) eingesetzt wurde.
Es wurde analog Beispiel 3 vorgegangen, mit dem Unterschied,
daß anstelle der dort genannten Dispersion die entsprechende
Menge einer 50%-igen wäßrigen Redispersion eines Redisper
sionspulvers auf der Basis eines Vinylacetat-Ethylen-
Mischpolymerisats (Vinnapas® HH/B 953 der Wacker Polymer Sy
stems) eingesetzt wurde.
Es wurde analog Beispiel 3 vorgegangen, mit dem Unterschied,
daß anstelle der dort genannten Dispersion die entsprechende
Menge einer 50%-igen wäßrigen Redispersion eines Redisper
sionspulvers auf der Basis eines Vinylchlorid-Ethylen-
Vinyllaurat-Mischpolymerisats eingesetzt wurde.
Die nach den Vergleichsbeispielen 1 bis 3 und Beispiel 4 er
haltenen Beschichtungsmassen wurden mit einer Traufel in einer
Schichtdicke von 2.5 mm auf eine Platte aufgetragen. Beschich
tungsmasse, Substrat und Arbeitsgeräte waren auf +6°C vorge
kühlt. Unmittelbar nach der Applikation wurden die beschichte
ten Probeplatten entsprechend der angegebenen Trocknungsbedin
gungen im Klimaschrank (Weiß Umwelttechnik) gelagert.
Lagerung für 6 Stunden bei +6°C und 95% Luftfeuchtigkeit; die
Luftgeschwindigkeit an der Beschichtungsoberfläche betrug
0 m/s.
Trocknungszyklus (Gesamtzeit 29 h) bestehend aus 4 h Lagerung
bei +6°C, 3 h Abkühlung von +6°C auf -5°C, 10 h Lagerung bei -
5°C, 3 h Erwärmung von -5°C auf +6°C, 9 h Lagerung bei +6°C).
Trocknungszyklus (Gesamtzeit 24 h) bestehend aus 4 h Lagerung
bei +6°C, 3 h Abkühlung von +6°C auf -5°C, 10 h Lagerung bei
-5°C, 3 h Erwärmung von -5°C auf +6°C, 4 h Lagerung bei +6°C).
Trocknungszyklus (Gesamtzeit 16 h) bestehend aus 4 h Lagerung
bei +6°C, 1 h Abkühlung von +6°C auf -5°C, 6 h Lagerung bei
-5°C, 1 h Erwärmung von -5°C auf +6°C, 4 h Lagerung bei +6°C).
Anschließend wurde mit einem Brausestrahl (definierter Wasser
druck) die Putzschicht solange besprüht bis sich erste Putzab
lösungen zeigten. Je später die ersten Putzablösungen auftre
ten umso verfestigter ist das System bereits an der Oberflä
che, das heißt umso früher könnte es bereits weiterverarbeitet
werden.
Maßzahl für die Messung war die Zeit bis zum Beginn der Putz
ablösung. Pro (Vergleichs)beispiel wurden jeweils 2 Messungen
durchgeführt. Die Ergebnisse sind in den Tabellen 1 bis 3 zu
sammengefaßt.
Die Ergebnisse zeigen, daß organisches Fällungsmittel alleine
die Austrocknung des Putzes bei niederen Temperaturen deutlich
beschleunigt. Mit anorganischem Fällungsmittel alleine wird
nur geringfügige Beschleunigung erreicht. Die Kombination von
anorganischem und organischem Fällungsmittel hingegen führt zu
einer drastischen Beschleunigung der Austrocknung, mit dem Ef
fekt, daß das erfindungsgemäße Beschichtungssystem der Bela
stung durch den Wasserstrahl deutlich länger Stand hält als
die Beschichtungen der Vergleichsbeispiele.
Claims (13)
1. Schnell trocknende Putz- und Beschichtungsmasse enthal
tend ein Bindemittel in Form einer wäßrigen Polymerdis
persion oder eines in Wasser redispergierbaren Polymer
pulvers, sowie ein organisches Fällungsmittel.
2. Schnell trocknende Putz- und Beschichtungsmasse nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich ein an
organisches Fällungsmittel enthalten ist.
3. Schnell trocknende Putz- und Beschichtungsmasse nach An
spruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Polymere solche
auf der Basis von einem oder mehreren Monomeren aus der
Gruppe umfassend Vinylester von unverzweigten oder ver
zweigten Alkylcarbonsäuren mit 1 bis 15 C-Atomen, Meth
acrylsäureester und Acrylsäureester von Alkoholen mit 1
bis 10 C-Atomen, Vinylaromaten, Olefine, Diene und Vinyl
halogenide, in einer Menge von 5 bis 15 Gew.-% Polymeran
teil bezogen auf Beschichtungsmasse, enthalten sind.
4. Schnell trocknende Putz- und Beschichtungsmasse nach An
spruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymere
noch 0.1 bis 8 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des
Polymer, von einem oder mehreren ethylenisch ungesättig
ten, carboxylgruppenhaltigen Monomeren enthalten.
5. Schnell trocknende Putz- und Beschichtungsmasse nach An
spruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als organi
sches Fällungsmittel 0.05 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Beschichtungsmasse, eines Polymeren aus
der Gruppe der Polyethylenimine, oder der niedermolekula
ren Di-, Tri- oder Tetraamine mit einem Molekulargewicht
< 200 enthalten sind.
6. Schnell trocknende Putz- und Beschichtungsmasse nach An
spruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als organisches
Fällungsmittel ein Polymeres aus der Gruppe der Polyethy
lenimine mit einer Brookfield-Viskosität von 150 bis 350
mPas enthalten ist.
7. Schnell trocknende Putz- und Beschichtungsmasse nach An
spruch 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als anorgani
sches Fällungsmittel ein Metallsalz von Metallen der 2.
und 3. Hauptgruppe und der 2. und 4. Nebengruppe des PSE
eingesetzt wird.
8. Schnell trocknende Putz- und Beschichtungsmasse nach An
spruch 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als anorgani
sches Fällungsmittel ein Metallsalz aus der Gruppe der
Halogenide, Carbonate, Sulfate, Phosphate und Acetate von
Al3+, Ti4+, Zr2+ und Zn2+ eingesetzt wird.
9. Verfahren zur Herstellung von Putz- und Beschichtungsmas
sen gemäß Anspruch 1 bis 8, wobei das polymere Bindemit
tel in Form dessen wäßrigen Dispersion oder Dispersions
pulver und das Fällungsmittel zusammen mit den weiteren
Rezepturbestandteilen abgemischt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei zur Herstellung von
pastösen Beschichtungsmassen das Fällungsmittel in Form
eines Konzentrats mit 30 bis 60 Gew.-% organischem Fäl
lungsmittel, 10 bis 40 Gew.-% wäßrige Ammoniaklösung und
0 bis 60 Gew.-% anorganischem Fällungsmittel zugegeben
wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9, wobei zur Herstellung von ze
mentfreien Trockenputzen oder pulverförmigen Kunstharz
putzen das polymere Bindemittel in Form eines in Wasser
redispergierbaren Dispersionspulvers und das Fällungsmit
tel auf einem pulverförmigen Trägermaterial aufgetragen
zugemischt werden.
12. Verwendung der schnell trocknenden Putz- und Beschich
tungsmasse nach Anspruch 1 bis 11 zum Verputzen von Fas
saden.
13. Verwendung der schnell trocknenden Putz- und Beschich
tungsmasse nach Anspruch 1 bis 11 zum Verputzen von Wär
medämmverbundsystemen.
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