DE19910482A1 - Verfahren zur Herstellung von Leiterplatten-Schaltungsebenen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Leiterplatten-SchaltungsebenenInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer oder mehrerer übereinanderliegender Leiterplatten-Schaltungsebenen auf einer Unterlage, z. B. auf einem "Multilayer"-Leiterplattenelement. DOLLAR A Erfindungsgemäß wird zur Herstellung der Schaltungsebene zunächst eine Harzschicht ganzflächig aufgebracht und geeignet lithographisch strukturiert. Anschließend wird in den Zwischenräumen der Harzschicht (2) selektiv Metallmaterial aufgewachsen, um die Schaltungsebenen-Metallschicht (5) zu bilden. Diese Bildung der Schaltungsebene (6) kann unter Zwischenfügung einer Metallisierungskeimschicht für stromloses Plattieren direkt auf der Unterlage oder alternativ unter Verwendung einer Übertragungstechnik zunächst auf einem Metallfolienträger (1a, 1b) erfolgen, von dem sie dann auf die Unterlage "upside-down" übertragen wird. DOLLAR A Verwendung in der Leiterplattenherstellung.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
einer oder mehrerer übereineinanderliegender Leiterplatten-
Schaltungsebenen auf einer Unterlage. Die Unterlage kann ins
besondere aus einer Leiterplatte bestehen, auf der bereits
eine oder mehrere übereinanderliegende Schaltungsebenen ge
bildet worden sind und auf der nun die weitere Schaltungsebe
ne aufgebracht werden soll. Derartige Leiterplatten mit meh
reren übereinanderliegenden Schaltungsebenen werden häufig
auch als "Multilayer" bezeichnet.
Zum Aufbringen einer Schaltungsebene, d. h. einer Schicht, die
eine strukturierte, elektrische Schaltkreise bildende Metal
lisierung beinhaltet, auf einer Leiterplattenunterlage ist
prinzipiell zwischen der subtraktiven und der additiven Tech
nik zu unterscheiden. Bei der subtraktiven Technik wird auf
die Unterlage ganzflächig eine Metallschicht aufgebracht, die
dann lithographisch strukturiert wird, indem ein darüberlie
gendes Resistmuster erzeugt und die Metallschicht in den
freigelassenen Bereichen weggeätzt und anschließend das Re
sistmuster entfernt wird. Bei der additiven Technik wird her
kömmlicherweise auf der Unterlage durch Lithographie ein Re
sistmuster erzeugt, wonach eine Metallschicht selektiv in den
freigelassenen Bereichen gebildet wird, z. B. durch galvani
sches oder stromloses Plattieren in einem Metallisierungsbad.
Anschließend wird das Resistmuster entfernt. In beiden Fällen
liegt am Ende auf der Unterlage eine strukturierte Metall
schicht als Schaltungsebene vor, auf die dann bei Bedarf eine
Isolationsschicht, z. B. eine dielektrische Schicht, aufge
bracht wird, um sie von einer weiteren aufzubringenden Schal
tungsebene zu isolieren, wobei an gewünschten Stellen durch
entsprechend in die Isolationsschicht eingebrachte Durchkon
takte elektrische Verbindungen zwischen den übereinanderlie
genden Schaltungsebenen erzeugt werden können. Die Isolati
onsschicht kann z. B. von einer im B-Zustand als sogenanntes
Prepreg auflaminierten Harzschicht gebildet sein. Eine
Schwierigkeit ist hierbei, daß das Harzmaterial einerseits
ausreichend fest sein sollte, um als Schicht gehandhabt wer
den zu können, und andererseits die Zwischenräume zwischen
den Leiterbahnen der strukturierten Metallschicht möglichst
hohlraumfrei ausfüllen und sich gut haftend mit den angren
zenden Schichten verkleben sollte.
Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstel
lung eines Verfahrens der eingangs genannten Art zugrunde,
mit dem eine jeweilige Leiterplatten-Schaltungsebene mit ver
gleichsweise geringem Aufwand auf einer Unterlage hergestellt
werden kann, ohne daß die Notwendigkeit besteht, Zwischenräu
me zwischen leitenden Bereichen der Schaltungsebene nachträg
lich mit Isolationsmaterial füllen zu müssen.
Die Erfindung löst dieses Problem durch die Bereitstellung
eines Verfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs 1 oder 2.
Bei diesem Verfahren erfolgt die Herstellung der Schal
tungsebene charakteristischerweise unter Verwendung einer li
thographisch strukturierbaren Harzschicht, die auf die Unter
lage aufgebracht und dann so strukturiert wird, daß sie nur
in den nicht leitenden Bereichen der herzustellenden Schal
tungsebene stehen bleibt und dort ein bleibendes, isolieren
des Füllmaterial bildet. Die freigelegten Bereiche werden se
lektiv metallisiert, um die Metallschicht für die Schal
tungsebene zu erzeugen. Diese additive Metallisierung kann
insbesondere durch galvanisches oder stromloses Plattieren in
einem Metallisierungsbad erfolgen, was dementsprechend einen
elektrisch leitenden oder Metallisierungskeime bereitstellen
den Untergrund erfordert. Da die Harzschichtdicke frei wähl
bar ist, kann sie insbesondere so gewählt werden, daß sie der
gewünschten Metalldicke entspricht oder jedenfalls der Unter
schied geringer ist als die Metallschichtdicke. Dadurch er
gibt sich eine gleichmäßigere Topologie, die einfacher mit
einer nachfolgenden Prepregschicht oder einer anderen Klebe
folienschicht planarisiert werden kann, als dies bei der her
kömmlichen Technik mit frei auf der Unterlage aufgebrachter,
strukturierter Metallschicht möglich ist.
Beim Verfahren nach Anspruch 1 wird die Schaltungsebene di
rekt auf der Unterlage gebildet. Um das selektive Aufwachsen
der Metallschicht zu ermöglichen, wird vor der Harzschicht
eine dünne, herkömmliche Metallisierungskeimschicht aufge
bracht, die z. B. Palladium-Metallisierungskeime beinhaltet,
ohne daß sie eine elektrisch leitende Schicht bildet. Nach
dem Entfernen der Harzschicht in den zu metallisierenden Be
reichen kann die Metallschicht selektiv auf der dann dort
freiliegenden Metallisierungskeimschicht durch stromloses
Plattieren gebildet werden.
Das Verfahren nach Anspruch 2 verwendet eine Übertragungstech
nik, auch "Upside-down"-Technik bezeichnet, bei der die
Schaltungsebene zunächst auf einem Metallfolienträger gebil
det und dieser Aufbau dann mit der Schaltungsebenenseite
"upside-down" mit der Unterlage verbunden wird. Anschließend
wird der Metallfolienträger entfernt, um die nun auf der Un
terlage haftende Schaltungsebene freizulegen. Bei dieser Vor
gehensweise ist wegen des metallischen Trägers keine Metalli
sierungskeimschicht erforderlich, wobei die Bildung der se
lektiven Metallschicht für die Schaltungsebene in diesem Fall
auch durch galvanisches Plattieren in einem Metallisierungs
bad erfolgen kann, da als Untergrund eine elektrisch leitende
Schicht in Form des Metallfolienträgers vorliegt.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens nach Anspruch 2
sind in den Unteransprüchen 3 bis 8 angegeben. Gemäß Anspruch
3 ist ein mehrlagiger Metallfolienträger mit wenigstens zwei
Folienschichten vorgesehen, die durch Abziehen voneinander
lösbar sind. Das Entfernen des Metallfolienträgers kann daher
bis auf die direkt an die Schaltungsebene angrenzende Folien
schicht durch diese Abziehtechnik erfolgen. Die verbliebene
Folienschicht wird dann durch Wegätzen entfernt. In weiterer
Ausgestaltung dieses erfindungsgemäßen Verfahrens wird gemäß
Anspruch 4 je eine Schaltungsebene auf jeder der beiden Sei
ten des mehrlagigen Metallfolienträgers gebildet. Auf jede
Schaltungsebene kann dann "upside-down" eine zugehörige Un
terlage aufgebracht werden, wonach der Metallfolienträger
entlang der Trennlinie zwischen zwei seiner Folienschichten
durch dieses Abziehen aufgetrennt wird. Auf diese Weise kann
simultan je eine Schaltungsebene auf zwei Unterlagen erzeugt
werden. Vorteilhaft ist es, einen Metallfolienträger, wie
nach Anspruch 5 vorgesehen, mit einer dickeren Folienschicht
auf der sich einseitig oder im Fall der simultanen Schal
tungsebenenbildung beidseitig je eine dünne, abziehbare Folien
schicht befindet, zu verwenden, da dann der größere Teil des
Metallfolienträgers in Form der dickeren Folienschicht durch
Abziehen entfernt werden kann und nur die dünnere Folien
schicht abgeätzt werden muß.
Bei dem nach Anspruch 6 weitergebildeten Verfahren werden vor
dem Zusammenfügen des Metallfolienträger-Schichtaufbaus mit
der Unterlage auf der Schaltungsebene mit der stehengebliebe
nen Harzschichtstruktur eine oder mehrere weitere Schal
tungsebenen aufgebracht. So kann auf dem Metallfolienträger
ein- oder beidseitig jeweils ein Aufbau aus mehreren Schal
tungsebenen vorgefertigt werden, der dann auf die zugehörige
Unterlage übertragen wird.
Beim nach Anspruch 7 weitergebildeten Verfahren beinhaltet
das Übertragen des auf dem Metallfolienträger gebildeten
Schaltungsebenenaufbaus auf die zugehörige Unterlage die Zwi
schenfügung einer Prepreg- oder Klebefolienschicht und ein
anschließendes Verpressen dieses Aufbaus, so daß mit relativ
geringem Aufwand eine zuverlässige Haftung des Schaltungsauf
baus auf der Unterlage erzielt wird. Die Prepreg- oder Klebe
folienschicht kann gleichzeitig als isolierende, dielektri
sche Schicht fungieren.
Gemäß Anspruch 8 kann die selektive Bildung der Metallschicht
wahlweise durch galvanisches oder stromloses Plattieren in
einem Metallisierungsbad erfolgen. Der elektrisch leitende,
als Untergrund dieser Metallisierung fungierende Metallfoli
enträger erlaubt beide Metallisierungsvarianten.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den
Zeichnungen dargestellt und werden nachfolgend beschrieben.
Hierbei zeigen:
Fig. 1 eine schematische Schnittansicht eines zweilagigen
Metallfolienträgers,
Fig. 2 den Metallfolienträger von Fig. 1 nach Aufbringen ei
ner Harzschicht,
Fig. 3 den Aufbau von Fig. 2 während eines lithographischen
Belichtungsschrittes,
Fig. 4 den Aufbau von Fig. 3 nach einem Entwicklungsschritt,
Fig. 5 den Aufbau von Fig. 4 nach selektiver Metallschicht
bildung,
Fig. 6 den Aufbau von Fig. 5 mit auflaminierter Unterlage,
Fig. 7 den Aufbau von Fig. 6 beim Abziehen einer Folien
schicht des Metallschichtträgers,
Fig. 8 den Aufbau von Fig. 7 nach komplettem Entfernen des
Metallschichtträgers,
Fig. 9 einen Aufbau entsprechend Fig. 6, jedoch mit beid
seits eines Metallschichtträgers gebildeten Schal
tungsebenen und jeweils auflaminierter Unterlage bei
beginnendem Auftrennen des Metallschichtträgers und
Fig. 10 eine schematische Schnittansicht einer Unterlage mit
darauf direkt gebildeter Schaltungsebene.
Die Fig. 1 bis 8 illustrieren aufeinanderfolgende Herstel
lungsstufen einer ersten Verfahrensvariante zur Herstellung
einer Leiterplatten-Schaltungsebene auf einer zugehörigen Un
terlage gemäß einer Übertragungstechnik, bei der zunächst auf
einer Seite eines Metallfolienträgers die Schaltungsebene
vorgefertigt und dann auf die zugehörige Unterlage übertragen
wird, wonach dann der Metallfolienträger entfernt wird. Dabei
zeigt Fig. 1 in einer schematischen und ausschnittweisen
Schnittansicht den in diesem Beispiel verwendeten, zweilagi
gen Metallfolienträger 1, der aus einer dickeren Folien
schicht 1a aus Cu oder Al mit einer Dicke vorzugsweise zwi
schen 50 µm und 150 µm und einer dünneren Folienschicht 1b aus
Cu mit einer Dicke von vorzugsweise zwischen 3 µm und 10 µm be
steht. Die beiden Folienschichten 1a, 1b lassen sich durch
einfaches Abziehen voneinander trennen. Solche Metallfolien
träger sind als handelsübliche Produkte erhältlich.
Zur Vorfertigung der Leiterplatten-Schaltungsebene auf dem
Metallfolienträger 1 wird zunächst, wie in Fig. 2 gezeigt,
auf dessen dünnere Folienschicht 1b eine Harzschicht 2 aus
einem UV-fotosensiblen Harzmaterial aufgebracht. Solche UV-
fotosensiblen Harzmaterialien sind sowohl vom lithographisch
negativen Typ, bei dem durch das Entwickeln die nicht belich
teten Bereiche entfernt werden, als auch vom lithographisch
positiven Typ, bei dem durch das Entwickeln die belichteten
Bereiche entfernt werden, als handelsübliche Produkte erhält
lich. Das Harzmaterial kann zur Bildung der Harzschicht 2 auf
die dünnere Metallfolienschicht 1b aufgegossen, aufgerakelt
oder mittels Trockenfilm auflaminiert werden. Die Dicke der
Harzschicht 2 wird vorzugsweise so gewählt, daß sie der ge
wünschten Leiterbahnhöhe der zu fertigenden Schaltungsebene
entspricht.
Nach dem Trocknen wird die Harzschicht 2 mit dem für die zu
fertigende Schaltungsebene gewünschten Schaltmuster belich
tet. Dazu wird, wie in Fig. 3 gezeigt, auf die getrocknete
Harzschicht 2 eine Glas- oder Filmvorlage 3 aufgelegt, die
das gewünschte Schaltmuster in Form von für UV-Licht undurch
lässigen Bereichen 3a und durchlässigen Bereichen 3b trägt.
Dann wird die Harzschicht 2, wie in Fig. 3 gezeigt, durch
ganzflächiges Einstrahlen von UV-Licht 4 auf die Vorlage 3
belichtet.
Im gezeigten Beispiel wird ein Harzmaterial vom lithogra
phisch negativen Typ angenommen, so daß nach dem auf die Be
lichtung folgenden Entwicklungsvorgang die Harzschicht 2 in
denjenigen Bereichen entfernt wird, die beim Belichten von
den lichtundurchlässigen Bereichen 3a der Vorlage 3 abgedeckt
wurden und daher unbelichtet blieben. In diesem Fall eines
negativen Harztyps entspricht folglich das Muster lichtun
durchlässiger Bereiche 3a auf der Vorlage 3 dem Leiterbahnmu
ster der zu fertigenden Schaltungsebene. Fig. 4 zeigt den
nach dem Entwickeln erhaltenen Aufbau mit der strukturierten
Harzschicht 2, in welche die geöffneten Bereiche 2a einge
bracht sind, in denen der Metallfolienträger, speziell dessen
dünnere Folienschicht 1b, freigelegt ist. Alternativ zur ge
zeigten Verwendung der mit dem Schaltmuster strukturierten
Vorlage 3 in Verbindung mit einer ganzflächigen UV-
Lichteinstrahlung kann die strukturierende Belichtung der
Harzschicht 2 mittels einer UV-Laserdirektbelichtung erfol
gen, bei der das gewünschte Schaltmuster direkt durch einen
UV-Laserstrahl in die Harzschicht 2 geschrieben wird, so daß
keine Vorlage als Belichtungsmaske notwendig ist.
Nach dem vollständigen Aushärten der entwickelten, struktu
rierten Harzschicht 2 wird der Aufbau von Fig. 4 in ein gal
vanisches oder alternativ in ein stromlos arbeitendes Metal
lisierungsbad eingebracht, welches das Schaltebenenmetall,
z. B. Cu, in ionisierter Form enthält. Bei Wahl eines galvani
schen Metallisierungsbades wird an den elektrisch leitenden
Metallfolienträger eine entsprechende Metallisierungsspannung
angelegt, d. h., der Metallfolienträger dient als Stromzufüh
rung zu den harzfreien, zu metallisierenden Bereichen 2a. Wie
für diese selektive, additive Metallisierungstechnik dem
Fachmann geläufig, läßt sich auf diese Weise mit geeigneter
Einstellung der Metallisierungsparameter eine gleichmäßige
Schicht aus dem im Metallisierungsbad enthaltenen Metall in
den freien Harzschichtbereichen 2a auf der dünnen Metallfoli
enschicht 1b in beliebiger, gewünschter Dicke aufbauen. Die
auf der dünnen Metallfolienschicht 1b verbliebenen, ausgehär
teten Bereiche der Harzschicht 2 verhindern an diesen Stellen
die Metallisierung. Bevorzugt wird die Metallabscheidung dann
beendet, wenn die Metallschichtdicke der Harzschichtdicke
entspricht, so daß die auf diese Weise erzeugte Metallschicht
5, wie in Fig. 5 gezeigt, an ihrer Oberfläche im wesentlichen
planar mit der Harzschicht 2 abschließt. Die Harzschicht 2
und die in sie eingebettete Metallschicht 5 bilden somit eine
oberflächenplanare, elektrische Schaltungsebene 6, die fest
auf der dünnen Metallfolienschicht 1b haftet. Die gute Ober
flächenplanarität des im Stadium der Fig. 5 erhaltenen Auf
baus erleichtert dessen weitere Verarbeitung.
Diese besteht im gezeigten Beispiel darin, den Aufbau von
Fig. 5 mit einer "upside-down" aufgelegten Unterlage 7 unter
Zwischenfügung einer dünnen Prepregschicht 8, alternativ ei
ner anderen Klebefolienschicht, zusammenzulaminieren, um die
Schaltungsebene 6 unter Zwischenfügung der Prepregschicht 8,
die nach dem Aushärten eine isolierende, dielektrische Harz
schicht bildet, auf die Unterlage 7 zu übertragen, wie in
Fig. 6 gezeigt. Um eine ausreichende Verklebung mittels der
klebefähigen Prepregschicht 8 zu erreichen, wird der gesamte
Aufbau von Fig. 6 geeignet verpreßt. Die Unterlage 7 kann
insbesondere aus einem Leiterplattenrohling bestehen, bei dem
über einer Trägerschicht bereits eine oder mehrere Leiter
platten-Schaltungsebenen in einer herkömmlichen oder der er
findungsgemäßen Weise aufgebracht worden sind. Speziell kann
die Unterlage 7 ein "Multilayer"-Element sein, auf das die
weitere Schaltungsebene 6 aufgebracht werden soll.
Alternativ zum gezeigten Beispiel kann vorgesehen sein, vor
dem Auflaminieren der Unterlage 7 auf der im Stadium von Fig.
5 fertiggestellten Schaltungsebene 6 eine oder weitere Schal
tungsebenen nach einer erfindungsgemäßen Verfahrensvariante,
wie unten zu Fig. 10 erläutert, oder einem herkömmlichen Ver
fahren aufzubringen. Dies kann beispielsweise dadurch gesche
hen, daß auf die Schaltungsebene 6 eine dielektrische Schicht
auflaminiert, aufgegossen oder aufgerakelt und auf Wunsch fo
tolithographisch oder durch Laserbohren mit Durchkontaktlö
chern, z. B. sogenannten Mikro-Löchern, versehen wird. Dann
wird die dielektrische Schicht einschließlich eventueller
Durchkontaktlöcher zur Metallisierung aktiviert und anschlie
ßend metallisiert, z. B. verkupfert. Die dadurch ganzflächig
gebildete Metallschicht wird durch einen herkömmlichen Litho
graphieprozeß strukturiert und bildet dann eine weitere, elek
trische Schaltungsebene. Diese herkömmliche Vorgehensweise
kann je nach Bedarf zum Aufbringen weiterer Schaltungsebenen
wiederholt werden. Daraufhin wird dann auf die oberste Schal
tungsebene die Unterlage analog zur Vorgehensweise von Fig. 6
auflaminiert.
Es versteht sich, daß je nach Anwendungsfall für die Metall
schicht 5 auch eine von derjenigen der Harzschicht 2 ver
schiedene Dicke gewählt werden kann, was dann zu einem ent
sprechenden Höhenunterschied beider Schichten 2, 5 innerhalb
der Schaltungsebene 6 führt, der jedoch im allgemeinen gerin
ger sein wird, als bei der herkömmlichen Technik, bei welcher
der Höhenunterschied in diesem Stadium der Dicke der freiste
henden Metallschicht entspricht.
Nach dem Verpressen des in Fig. 6 gezeigten Aufbaus und einer
bei Bedarf anschließenden Randbeschneidung wird, wie in Fig.
7 gezeigt, die dickere Metallfolienschicht 1a von der dünne
ren Metallfolienschicht 1b durch Abziehen abgelöst, wonach
die dünne Metallfolienschicht 1b auf dieser Seite die Außen
lage darstellt. Diese wird dann in herkömmlicher Weise durch
einen ganzflächigen Ätzvorgang weggeätzt, wofür wegen der ge
ringen Dicke dieser Folienschicht 1b ein kurzes, sogenanntes
"Flash"-Ätzen genügt.
Das auf diese Weise bewirkte Entfernen des Metallfolienträ
gers ist folglich aufgrund von dessen zweilagiger Gestaltung
mit relativ geringem Aufwand verbunden. Die dünne Folien
schicht 1b ist gerade so dick gewählt, daß sie die auf ihr
gebildete Schaltungsebene 6 beim Abziehen der dickeren Folien
schicht 1a zuverlässig schützt, während die dickere Folien
schicht 1a so dick ist, daß die gewünschte Stabilität des Me
tallfolienträgers gewährleistet ist. Da die dickere Folien
schicht 1a abgezogen wird, ist der Aufwand für ihre Entfer
nung unabhängig von ihrer Dicke gering. Insgesamt ist daher
der Aufwand zur Entfernung dieses zweilagigen Metallfolien
trägers im allgemeinen merklich geringer als für die Entfer
nung eines alternativ verwendbaren einlagigen Metallfolien
trägers, der dann in seiner gesamten Dicke weggeätzt oder an
derweitig sukzessive abgetragen werden muß.
Nach vollständiger Entfernung des Metallfolienträgers liegt
dann das gewünschte Produkt mit der auf der Unterlage 7 her
gestellten Schaltungsebene 6 vor, wie es in Fig. 8 mit der
Schaltungsebenenseite nach unten gezeigt ist. Je nach Anwen
dungsfall können Durchkontakte in die zur Verklebung zwi
schengefügte, dielektrische Schicht 8 nach einem herkömmli
chen Verfahren, z. B. Laserbohren, von der Schaltungsebenen
seite her eingebracht werden, um die Metallschicht 5 der neu
aufgebrachten Schaltungsebene 6 mit einer oder mehreren
Schaltungsebenen der Unterlage 7 an gewünschten Stellen elek
trisch zu verbinden.
Fig. 9 zeigt in einer schematischen, ausschnittweisen Schnitt
ansicht einen Aufbau, wie er in einem zweiten Ausführungsbei
spiel des erfindungsgemäßen Verfahrens erhalten wird, bei dem
simultan auf beiden Seiten eines Metallschichtträgers je eine
Schaltungsebene vorgefertigt wird, die dann auf eine jeweils
zugehörige Unterlage übertragen wird. Dazu wird ein dreilagi
ger Metallfolienträger mit einer dickeren Folienschicht 10a,
die der dickeren Folienschicht 1a im obigen, ersten Ausfüh
rungsbeispiel entspricht, und je einer dünneren Folienschicht
10b, 10c, die jeweils der dünneren Folienschicht 1b des er
sten Ausführungsbeispiels entspricht, auf beiden Seiten der
dickeren Folienschicht 10a verwendet. Beispielhaft können die
dicke Folienschicht 10a aus Aluminium und die beiden dünneren
Folienschichten 10b, 10c aus Kupfer bestehen. Unter Anwendung
der oben zu den Fig. 1 bis 5 erläuterten Vorgehensweise nun
nicht nur für eine sondern für beide Seiten des dreilagigen
Metallfolienträgers werden dann parallel je eine Schal
tungsebene 12, 13 bestehend aus einer strukturierten Harz
schicht 14, 15 und einer in deren Zwischenräumen durch galva
nische oder stromlose Metallisierung aufgewachsenen Metall
schicht 11, 16 auf der jeweiligen dünnen Folienschicht 10b,
10c gebildet. Dabei können die beiden Schaltungsebenen 12, 13
verschiedene Schaltmuster beinhalten, wie gezeigt, oder al
ternativ dazu identisch strukturierte Metallschichten aufwei
sen.
Anschließend wird auf jede der beiden Schaltungsebenen 12, 13
eine jeweils zugehörige Unterlage 17, 18 unter Zwischenfügung
einer jeweiligen Prepreg- oder Klebefolienschicht 19, 20
auflaminiert und durch Verpressen des entstandenen, in Fig. 9
gezeigten Aufbaus fest mit ihr verbunden. Danach kann dieser
Aufbau an den in Fig. 9 mit Pfeilen T1, T2 markierten Grenz
flächen zwischen der dickeren Folienschicht 10a und der je
weiligen dünneren Folienschicht 10b, 10c des Metallfolienträ
gers durch einfaches Abziehen aufgetrennt werden, da die dün
neren Folienschichten 10b, 10c auf den beiden Seiten der dic
keren Folienschicht 10a abziehbar haften. Fig. 9 zeigt den
Fall, daß der Aufbau an der Grenzfläche T1 zwischen der dic
keren Folienschicht 10a und der in Fig. 9 darüberliegenden
dünnen Folienschicht 10b aufgetrennt wird.
In nicht mehr gezeigter Weise werden dann die Metallfolien
schichten 10a, 10b, 10c von den beiden durch die Auftrennung
erhaltenen Leiterplattenelementen, die jeweils aus der Unter
lage 17, 18 und der darauf verklebten Schaltungsebene 12, 13
bestehen, entfernt. Dazu wird von dem in Fig. 9 oberen Lei
terplattenelement die verbliebene, dünne Folienschicht 10b
weggeätzt, während das in Fig. 9 untere Leiterplattenelement,
auf dem sich zunächst noch zusätzlich die dickere Folien
schicht 10a befindet, entsprechend der oben zu den Fig. 6 bis
8 beschriebenen Vorgehensweise weiterbehandelt wird. Die be
deutet, daß von ihm zunächst die dickere Folienschicht 10a
entlang der Trennstelle T2 zur dünneren Folienschicht 10c ab
gezogen und anschließend die verbliebene dünnere Folien
schicht 10c weggeätzt wird. Am Ende werden dann zwei parallel .
hergestellte Leiterplattenelemente mit auf einer Unterlage
aufgebrachter Schaltungsebene erhalten. Wie im obigen ersten
Ausführungsbeispiel kann auch hier das jeweilige Leiterplat
tenelement oder auch schon die Unterlage ein "Multilayer"
darstellen. Auch im übrigen sind die oben zum ersten Verfah
rensbeispiel erwähnten Varianten in gleicher Weise für das
Verfahrensbeispiel mit beidseitiger Schaltungsebenen-Vorfer
tigung auf einem Metallfolienträger anwendbar.
Fig. 10 zeigt in einer schematischen, ausschnittweisen
Schnittansicht ein Leiterplattenelement mit einer Unterlage
21, auf die gemäß eines dritten Verfahrensbeispiels eine
Schaltungsebene 22 direkt aufgebracht wurde. Für die Herstel
lung dieses Leiterplattenelementes wird die Unterlage 21 auf
der Seite, auf der die Schaltungsebene 22 gebildet werden
soll, zunächst ganzflächig mit einer Metallisierungskeim
schicht 23 beschichtet, die zur Metallisierungsaktivierung
dient. Solche Metallisierungskeimschichten sind an sich be
kannt und haben die Eigenschaft, daß sie einerseits Metall
atome, z. B. Palladiumatome, enthalten, die als Metallisie
rungskeime für ein stromloses Plattieren dienen können, und
andererseits noch eine ausreichend elektrisch isolierende
Schicht darstellen, so daß sie keine elektrischen Verbindun
gen zwischen getrennten Bereichen einer auf ihnen aufzuwach
senden Metallstruktur erzeugen. Auf der Metallisierungskeim
schicht 23 wird dann eine strukturierte Harzschicht 24 ent
sprechend der oben zu den Fig. 2 bis 4 beschriebenen Vorge
hensweise gebildet. Danach wird der stromlose Plattiervorgang
durch Eintauchen des Aufbaus in ein geeignetes Metallisie
rungsbad durchgeführt, wodurch in den Zwischenräumen der
Harzschicht 24 selektiv eine Metallschicht 25 aufwächst, vor
zugsweise, wie gezeigt, in einer der Harzschicht 24 entspre
chenden Dicke.
Auch bei dieser Verfahrensvariante wird der Vorteil erzielt,
daß die auf der Unterlage 21 herstellte Schaltungsebene 22
eine vor der Metallschichtbildung erzeugte und als Maske für
den Metallisierungsvorgang dienende Harzschicht beinhaltet,
so daß die Schaltungsebene vor dem eventuellen Aufbringen ei
ner weiteren Schicht, wie einer auflaminierten Prepreg
schicht, eine deutlich gleichmäßigere Oberflächentopologie
aufweisen kann, als eine herkömmlich in Form einer freistehen
den Metallschicht vorliegende Schaltungsebene. Zudem kommt
die Verfahrensvariante von Fig. 10 ohne Übertragungstechnik
aus. Im übrigen gelten die oben für die beiden ersten Verfah
rensbeispiele gemachten Ausführungen für dieses Verfahrens
beispiel entsprechend. Insbesondere kann die Unterlage auch
hier aus einem "Multilayer" bestehen, und bei Bedarf können
auf der erfindungsgemäß aufgebrachten Schaltungsebene eine
oder mehrere weitere Schaltungsebenen in der erfindungsgemä
ßen oder einer herkömmlichen Vorgehensweise aufgebracht wer
den.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung einer oder mehrerer übereinan
derliegender Leiterplatten-Schaltungsebenen auf einer Unter
lage,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- 1. ganzflächiges Aufbringen einer Metallisierungskeimschicht (23) auf die Unterlage (21),
- 2. Aufbringen einer belichtungsstrahlungssensitiven Harz schicht (22) auf die Metallisierungskeimschicht (23),
- 3. lithographisches Strukturieren der Harzschicht (22) durch Belichten mit einem Schaltkreismuster und Entwickeln zur Ent fernung der Harzschicht in zu metallisierenden Schaltkreisbe reichen und
- 4. selektives Aufwachsen von Metallmaterial in den zu metal lisierenden Schaltkreisbereichen durch stromloses Plattieren zur Bildung einer entsprechenden Schaltungsebenen-Metall schicht (25).
2. Verfahren zur Herstellung einer oder mehrerer übereinan
derliegender Leiterplatten-Schaltungsebenen auf einer Unter
lage,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- a) Bereitstellen der Unterlage (7) und eines Metallfolienträ gers (1),
- b) Aufbringen einer belichtungsstrahlungssensitiven Harz schicht (2) auf wenigstens eine Seite des Metallfolienträ gers,
- c) lithographisches Strukturieren der Harzschicht (2) durch Belichten mit einem Schaltkreismuster und Entwickeln zur Ent fernung der Harzschicht in zu metallisierenden Schaltkreisbe reichen (2a),
- d) Bilden einer Schaltungsebenen-Metallschicht (5) selektiv in den zu metallisierenden Schaltkreisbereichen,
- e) Anbringen der Unterlage (7) an der Schaltungsebenenseite des resultierenden Metallfolienträger-Schichtaufbaus und Zu sammenfügen von Unterlage und Metallfolienträger-Schichtauf bau und
- f) Entfernen des Metallfolienträgers.
3. Verfahren nach Anspruch 2, weiter dadurch gekennzeichnet,
daß der Metallfolienträger (1) mehrlagig aus mehreren über
einanderliegenden, voneinander durch Abziehen trennbaren Fo
lienschichten (1a, 1b) besteht und der Schritt f) das Auftren
nen wenigstens zweier benachbarter Folienschichten (1a, 1b)
durch Abziehen voneinander beinhaltet.
4. Verfahren nach Anspruch 3, weiter dadurch gekennzeichnet,
daß die Schritte b) bis e) auf beiden Seiten des Metallfolien
trägers durchgeführt werden und der Schritt f) das Auftrennen
des Metallfolienträgers durch Abziehen wenigstens zweier be
nachbarter Folienschichten voneinander beinhaltet.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, weiter dadurch gekenn
zeichnet, daß als Metallfolienträger ein solcher verwendet
wird, der eine dickere Metallfolienschicht beinhaltet, auf
die ein- oder beidseitig eine jeweilige dünnere Metallfolien
schicht abziehbar aufgebracht ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, weiter dadurch
gekennzeichnet, daß im Anschluß an den Schritt d) und vor
Durchführen des Schrittes e) auf der gebildeten Schaltungsebe
ne eine oder mehrere übereinanderliegende, weitere Schal
tungsebenen gebildet werden.
7. Verfahren nach einem Ansprüche 2 bis 6, weiter dadurch ge
kennzeichnet, daß das Zusammenfügen im Schritt e) durch Ver
pressen unter Verwendung einer zwischengefügten Prepreg- oder
Klebefolienschicht (8) erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7, weiter dadurch
gekennzeichnet, daß das Bilden der Metallschicht im Schritt d) durch galvanisches oder stromloses Plattieren in einem
Metallisierungsbad erfolgt.
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