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Die
Erfindung betrifft ein Sprühventil
für mit Luft
zerstäubte
fließfähige Stoffe
gemäß dem Oberbegriffe
des Anspruchs 1.
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Fließfähige Stoffe,
das heißt
solche, die entweder von Natur aus fließfähig sind oder beispielsweise
durch Erwärmung
fließfähig gemacht
sind, werden vielfach mit vorzugsweise Luft zerstäubt auf einen
Untergrund aufgebracht. Bei den Stoffen kann es sich um Kleber,
Lacke oder dergleichen handeln. Mit Sprühventilen der hier angesprochenen
Art werden die Stoffe zerstäubt
und als gerichteter Strahl auf den mit Kleber, Lacke oder dergleichen
zu versehenen Untergrund aufgebracht. Vorzugs weise findet hierbei
gleichzeitig eine Dosierung des Klebers, des Lacks oder eines sonstigen
Stoffs statt.
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Bei
einem aus der
DE 38
34 674 A1 bekannten Sprühventil
werden ein Stoffkolben zur Freigabe des Stoffaustritts und ein Luftkolben
zur Freigabe des Luftaustritts durch getrennte Spulen betätigt. Dadurch
sind nicht nur mehrere Spulen erforderlich; die Spulen müssen auch
jeweils eine eigene Steuerung aufweisen. Außerdem erfordern die Spulen
für den Stoffkolben
und den Luftkolben entsprechend viel Platz, was einer angestrebten
kompakten Bauweise des Sprühventils
entgegensteht.
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Hiervon
ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Sprühventil
für mit
Luft zerstäubte
fließfähige Stoffe
zu schaffen, das einen vereinfachten, kompakten Aufbau aufweist.
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Ein
Sprühventil
zur Lösung
dieser Aufgabe weist die Merkmale des Anspruchs 1 auf. Aufgrund der
gemeinsamen Spule zum Antrieb sowohl des Stoffkolbens als auch des
Luftkolbens zeichnet sich das erfindungsgemäße Sprühventil durch einen vereinfachten
Aufbau aus. Es ist nur noch eine Steuerung für die Spule erforderlich. Durch
die einzige Spule für
beide Kolben läßt sich
das erfindungsgemäße Sprühventil
platzsparender ausbilden. Teile des Luftkolbens und des Stoffkolbens
bilden jeweils einen Anker. Dem Anker beider Kolben ist die gemeinsame
Spule zugeordnet. Von der gemeinsamen Spule sind beide Anker betätigbar.
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Es
ist vorgesehen, den Stoffkolben und den Luftkolben gleichachsig
aufeinanderfolgend anzuordnen, wobei in Fließrichtung des Stoffs und der
Luft durch das Sprühventil
auf den Luftkolben der Stoffkolben folgt. Die gleichachsige Anordnung
des Stoffkolbens und des Luftkolbens begünstigt eine Zuordnung der Anker
beider Kolben zur einzigen elektrischen Spule.
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Es
ist weiterhin vorgesehen, sowohl den Stoffanker als auch den Luftanker
in ihrer Bewegungsrichtung zu führen.
Dies geschieht vorzusgsweise in separaten Röhrchen, und zwar insbesondere
einem Stoffröhrchen
und einem Luftröhrchen.
Die Röhrchen
sind von einander getrennt, wobei das kürzere Luftröhrchen im Stoffröhrchen angeordnet
ist. Dadurch sind die Röhrchen
ineinandergeschachtelt, was auch zu einer kompakten Bauweise des
Sprühventils
führt und
vor allem eine Spule zuläßt, die
ohnehin die Länge
des Stoffröhrchens
aufweisen muß. Das
im Stoffröhrchen
untergebrachte Luftröhrchen weist
einen Außendurchmesser
auf, der kleiner ist als der Innendurchmesser des Stoffröhrchens,
wodurch um das Luftröhrchen
im Stoffröhrchen
herum ein Ringraum entsteht, der einen Durchfluß des Stoffs durch das das
Luftröhrchen
umgebende Stoffröhrchen
zuläßt. Dadurch
werden vom durch das Sprühventil
hindurchfließenden
Stoff sowohl das Stoffröhrchen
mit dem Stoffkolben als auch das Luftröhrchen mit dem Luftkolben gekühlt.
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Durch
die gemeinsame Spule und die weiterhin vorgesehene gleichachsige
Hintereinanderanordnung des Luftankers und des Stoffankers sind
beide Anker durch die gemeinsame Spule in entgegengesetzten Richtungen
elektromagnetisch aufeinanderzubewegbar. Dadurch ist es möglich, die
Abdichtungen des Stoffkolbens und des Luftkolbens für das Schließen des
Stoff- und Luftaustritts
außerhalb
des Stoffröhrchens
gegenüberliegenden
Enden desselben zuzuordnen und trotzdem mit der gleichen Spule das
Sprühventil
zu öffnen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Sprühventils werden der Luft- und
der Stoffaustritt durch die Spule elektromagnetisch geöffnet, während das
Schließen
sowohl des Stoffkolbens als auch des Luftkolbens durch Federn erfolgt.
Dazu ist sowohl dem Stoffkolben als auch dem Luftkolben jeweils
mindestens eine Feder, insbesondere eine Druckfeder, zugeordnet.
Die Federn werden beim magnetischen Öffnen des Sprühventils
von der dadurch hervorgerufenen gegensinnigen Bewegung der beiden
Kolben vorgespannt. Wird die Spule stromlos geschaltet, also die
elektromagnetische Kraft auf die Anker der Kolben aufgehoben, werden
diese durch die Federn zurückbewegt
in ihre Schließstellungen.
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Gemäß einer
weiteren Besonderheit der Erfindung sind die Federn des Stoffkolbens
und des Luftkolbens unterschiedlich stark aus gebildet. Sie üben deshalb
unterschiedliche Schließkräfte auf
die beiden Kolben aus. Vorzugsweise ist die oder jede dem Luftkolben
zugeordnete Feder so gewählt,
daß der
Luftkolben leichter elektromagnetisch betätigbar ist als der Stoffkolben.
Dadurch wird erreicht, daß beim Öffnen des
Sprühventils
aufgrund der auf beide Kolben gleichzeitig ausgeübten magnetischen Kraft zunächst der
Luftkolben öffnet
und dann zeitverzögert
der Stoffkolben. Dadurch wird verhindert, daß Stoff alleine aus dem Sprühventil
austritt. Infolge der stärkeren
Feder für
den Stoffkolben wird bei der Unterbrechung der Stromzufuhr zur Spule
zunächst
der Stoffkolben geschlossen und anschließend, das heißt wiederum
zeitverzögert,
der Luftkolben. Auf diese Weise wird ein Nachtropfen des Sprühventils verhindert.
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Es
ist weiterhin vorgesehen, zwischen zueinandergerichteten Stirnflächen des
Stoffkolbens und dem zur Aufnahme des Luftkolbens dienenden Luftröhrchen einen
Spalt vorzusehen. Dieser beim geschlossenen Sprühventil vorhandene Spalt wird durch
die beim Öffnen
des Sprühventils
durch die Spule in gegensinniger Richtung aufeinanderzubewegten
Kolben geschlossen und dadurch der Hubweg des Stoffkolbens begrenzt.
Ein weiterer Spalt ist im Inneren des Stoffröhrchens vorhanden zur Begrenzung
des Hubwegs des Luftkolbens.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Sprühventils
wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
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1 einen vertikalen Längsschnitt
durch das Sprühventil,
und
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2 eine vergrößerte Einzelheit
des Schnitts der 1.
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Das
hier gezeigte Sprühventil
dient zum Auftragen von Lacken, Klebern oder anderen fließfähigen bzw.
fließfähig gemachten
Stoffen auf einen Untergrund bzw. einen Gegenstand. Die Lacke oder Kleber
werden beim Austritt aus dem Sprühventil
mit Luft beaufschlagt, wodurch ein gerichteter Strahl entsteht,
mit dem durch die Luft die Lacke oder Kleber zum Gegenstand oder
Untergrund transportiert werden, auf den sie aufgebracht werden
sollen. Solche Sprühventile
finden deshalb vor allem zum Lackieren und Kleberauftragen Verwendung.
Aber auch andere Anwendungsfällen
sind denkbar.
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Das
Sprühventil
verfügt über einen
Hauptkörper 10,
mit dem die übrigen
Komponenten des Sprühventils
verbunden sind. Der quaderförmige Hauptkörper 10 verfügt von der
Seite gesehen über eine
U-ähnliche
Gestalt. Er weist an seiner in Bezug auf die Sprührichtung 11 vornliegenden
Seite einen aufrechten Schenkel 12 und auf der Rückseite
einen ebenfalls aufrechten, aber breiteren Schenkel 13 auf. Verbunden
sind die Schenkel 12 und 13 an ihrer Unterseite
durch einen horizontalen Steg 14. Von den Schenkeln 12 und
dem Steg 14 eingeschlossen ist ein oben offener und über die
gesamte Breite des Hauptkörpers 11 durchgehender
Aufnahmeraum 15 für
eine einzige Spule 16 des erfindungsgemäßen Sprühventils. Von der oben offenen
Seite des Aufnahmeraums 15 her ist die Spule 16 mit
einem Stecker 17 zum Anschluß an eine in der 1 nicht gezeigte Stromversorgungsleitung
verbunden.
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In
Sprührichtung 11 gesehen
ist vor dem schmalen Schenkel 12 ein Sprühkopf 18 geschraubt. Eine
Längsmittelachse
des Sprühkopfs 18 liegt
dabei auf einer sich durch das gesamte Sprühventil, und zwar insbesondere
den Hauptkörper 10 desselben, erstreckenden
Längsachse 19.
Der Sprühkopf 18 ist in
an sich bekannter Weise gebildet aus einem Grundkörper 20,
einer Luftkappe 21, die mit einem Überwurfring 22 vor
den Grundkörper 20 geschraubt ist,
und eine im Inneren des Grundkörpers 20 sowie der
Luftkappe 21 angeordneten Düse 23. Die Düse 23 weist
an ihrem vorderen Ende eine sich kegelförmig verjüngende Stoffaustrittsöffnung 24 auf.
Die Stoffaustrittsöffnung 24 ist
umgeben von einem Ringkanal 25, der zwischen der Düse und der
Luftkappe 21 gebildet ist. Der Ringkanal 25 dient
zum Austritt von Luft, die zum Zerstäuben des aus der Stoffaustrittsöffnung 24 austretenden
Stoffs dient. In einem hier gezeigten Ausführungsbeispiel verfügt die Luftkappe 21 über zwei
gegenüberliegende,
schräggerichtete
Luftaustrittsöffnungen 26.
Diese dienen dazu, das aus den Stoffaustrittsöffnungen 24 und dem Ringkanal 25 austretende
zerstäubte
Stoff-Luftgemisch zu einem Flachstrahl zu formen. Für andere Strahlformen
kann die vom Grundkörper 20 des Sprühkopfs 18 abschraubbare
Luftkappe 21 andere Luftaustrittsöffnungen aufweisen.
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An
der Rückseite
des Grundkörpers 20 des Sprühkopfs 18 ist
ein Zylinderansatz 27 mit einem Außengewinde angeordnet. Das
sich nur über
einen mittleren Bereich des Zylinderansatzes 27 erstreckende
Außengewinde
ist in eine mit einem korrespondierenden Innengewinde versehene
Durchgangsbohrung 29 des schmalen Schenkels 12 eingeschraubt.
Die Durchgangsbohrung 29 liegt auf der Längsachse 19 des
Sprühventils.
Ein hinterer Endbereich des Zylinderansatzes 27 des Grundkörpers 20 ragt über die
Rückseite
des Schenkels 12 hinaus in den Aufnahmeraum 15 hinein.
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Der
in Sprührichtung 11 gesehen
breitere hintere Schenkel 13 verfügt über eine auf der Längsachse 19 liegende
Durchgangsbohrung 30. Ein hinterer Endbereich der Durchgangsbohrung 30 ist
mit einem Innengewinde versehen, in das eine Rändelschraube 28 von
außen
eingeschraubt ist. Die Rändelschraube 28 weist
eine durchgehende Gewindebohrung 31 auf, durch die ein
mit einem Außengewinde
versehener Zylinderansatz 32 einer Verstellschraube 33 hindurchgeschraubt
ist. Ein nach hinten aus der Rändelschraube 28 herausragender
Teil der Verstellschraube 33 ist mit einer Luftanschlußkupplung 35 verschraubt,
die mit einem in der 1 nicht gezeigten
Luftversorgungsschlauch in Verbindung steht. Oberhalb der Verstellschraube 33 ist
von hinten in den Schenkel 13 eine Stoffanschlußkupplung 36 eingeschraubt.
Die Stoffanschlußkupplung 36 dient
zum Anschluß eines
in der 1 ebenfalls nicht gezeigten
Stoffzufuhrschlauchs an das Sprühventil.
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Zwischen
den Schenkeln 12 und 13 erstreckt sich durch den
Aufnahmeraum 15 hindurch ein Stoffröhrchen 37. Das zylindrische
Stoffröhrchen 37 liegt mit
einer Längsmittelachse
auf der Längsachse 19. ein
in Strömungsrichtung 11 vornliegender
Endbereich des Stoffröhrchens 37 ist
dichtend in einem hinteren Teil einer Durchgangsbohrung 38 im
Grundkörper 20 des
Sprühkopfs 18 befestigt,
und zwar vorzugsweise durch Kleben. Ein gegenüberliegender hinterer Endbereich
des Stoffröhrchens 37 ist
in einer Durchgangsbohrung 39 einer Verschlußhülse 40 verschieblich
gelagert. Die Verschlußhülse 40 ist
teilweise in einen vorderen Bereich der Durchgangsbohrung 30 im
Schenkel 13 befestigt, und zwar dichtend. Ein vorderer
Bundabschnitt 41 der Verschlußhülse 40 ragt aus dem
Schenkel 13 in den Aufnahmeraum 15 hinein. Ausgehend
von der inneren Durchgangsbohrung 39 weist die Verschlußhülse 40 an
gegenüberliegenden
Endbereichen umlaufende Nuten zur Aufnahme von zwei voneinander
beabstandeten Dichtringen 42, 43 auf. Der vordere
Dichtring 42 dient zur Abdichtung des hinteren Endbereichs
des Stoffröhrchens 37 gegenüber der
Verschlußhülse 40.
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Das
Stoffröhrchen 37 ist
im Bereich des Aufnahmeraums 15 zwischen den Schenkeln 12 und 13 vollständig, nämlich ringsherum,
von der Spule 16 umgeben. Durch die Spule 16 hindurch
erstreckt sich demnach ein mittlerer Bereich des Stoffröhrchens 37. Die
Spule 16 ist auf dem Stoffröhrchen 37 bzw. dem Bundabschnitt 41 des
in den Aufnahmeraum hineinragenden Verschlußhülse 41 und den ebenfalls
in den Aufnahmeraum 15 hineinragenden vorderen Zylinderansatz 27 des
Grundkörpers 20 des
Sprühkopfs 18 gelagert.
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Im
Stoffröhrchen 37 und
im Sprühkopf 18 ist ein
Stoffkolben 44 gelagert. Der Stoffkolben 44 liegt mit
seiner Längsmittelachse
auf der Längsachse 19 des
Sprühventils.
Der Stoffkolben 44 ist im Stoffröhrchen 37 und im Sprühkopf 18 auf
der Längsachse 19 hin-
und herbewegbar. Ein hinterer Teil des Stoffkolbens 44 ist
im Stoffröhrchen 37 gelagert.
Dieser Teil des Stoffröhrchens 44 erstreckt
sich etwa über
die in Sprührichtung 11 gesehene
vordere Hälfte
des Sprühröhrchens 37.
Hierin ist ein einen hinteren Teil des Stoffkolbens 44 bildender
Anker 45 mit einem Sechskantquerschnitt gelagert. Das Eckenmaß des sechskantförmigen Ankers 45 ist
derart korrespondierend zum Innendurchmessers des Stoffröhrchens 37 ausgebildet,
daß an
den Kanten der Anker 45 im Stoffröhrchen 37 verschiebbar
geführt
ist. Ein Vorderteil des Stoffkolbens 44 erstreckt sich
durch den Sprühkopf 18.
Ein vorderes Ende des Stoffkolbens 44 ist mit einer Kegelspitze 46 versehen,
die die Stoffaustrittsöffnung 24 in
der Düse 23 des
Sprühkopfs 18 bei
durch die Spule 16 nicht betätigten Stoffkolben 44 verschließt. Diese
Stellung des Stoffkolbens 44 ist in der 1 gezeigt. Ein zylindrischer Übergangsbereich 47 zwischen
dem vorderen und dem hinteren Bereich des Stoffkolbens 44 ist
von einer Feder umgeben, bei der es sich im gezeigten Ausführungsbeispiel
um eine Druckfeder 48 handelt. Die Druckfeder 48 stützt sich
mit ihrer zur Stoffaustrittsöffnung 24 weisenden
Seite an einem umlaufenden Kragen 49 am vorderen Ende des Übergangsbereichs 47 ab. Ein
gegenüberliegendes
hinteres Ende der Druckfeder 48 stützt sich an einem Federgegenlager 50 zwischen
der Düse 23 und
der Grundkörper 20 des Sprühkopfs 18 ab.
Durch die Druckfeder 48 wird der Stoffkolben 44 in
die in der 1 gezeigte
Schließstellung
bewegt.
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In
der in Sprührichtung 11 gesehenen
hinteren Hälfte
des Stoffröhrchens 37,
die vom Anker 45 des Stoffkolbens 44 nicht ausgefüllt ist,
ist ein Teil eines Luftröhrchens 51 angeordnet.
Ein anderer, hinterer Teil des Luftröhrchens 51 erstreckt
sich in die Durchgangsbohrung 30 im Schenkel 13.
Mit einem hinteren Endbereich ist das Luftröhrchen 51 verschraubt
mit einem in Sprührichtung 11 nach
vorn aus der Rändelschraube 28 herausragenden
Gewindebereich 52 der Verstellschraube 33. Dadurch
bilden die Verstellschraube 33 und das Luftröhrchen 51 eine
Einheit. Der mit der Verstellschraube 33 verschraubte hintere
Bereich des Luftröhrchens 51 ist mit
einem umlaufenden Kragen 53 versehen, der am Außenumfang
eine Rändelung
bzw. Verzahnung aufweist. In diese Verzahnung rastet eine federbelastete Arretierungskugel 54 eines
federnden Druckstücks 55 ein,
das quer zur Längsachse 19 gerichtet
von unten in den Schenkel 13 des Hauptkörpers 10 eingeschraubt
ist. Damit erfolgt eine Arretierung der durch die Verstellschraube 33 eingestellten
Position des Luftröhrchens 51 im
Stoffröhrchen 37.
Ein sich an den Kragen 53 in Sprührichtung 11 gesehen
anschließender
Mittelabschnitt 56 des Luftröhrchens 51 ist in
einem hinteren Bereich der Verschlußhülse 40 geführt und
durch den hinteren Dichtring 43 gegenüber einem Ringraum 57 im
Stoffröhrchen 37 abgedichtet.
Dieser Ringraum 57 umgibt den sich in das Stoffröhrchen 37 erstreckenden
Abschnitt des Luftröhrchens 51.
Gebildet ist der Ringraum 57 dadurch, daß der Außendurchmesser
des Luftröhrchens 51 kleiner
als der Innendurchmesser des Stoffröhrchens 37 ist. Dadurch
verfügt
der Ringraum 57 über
einen zylindrischen Querschnitt. Der sich in das Stoffröhrchen 37 erstreckende
Vorderteil 58 des Luftröhrchens 51 ist
an seinem freien, offenen Ende mit einem Verschlußstopfen 59 versehen.
Der Verschlußstopfen 59 ist
dichtend mit dem Ende des Vorderteils 58 des Luftröhrchens 51 verbunden.
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Das
Stoffröhrchen 37 und
das Luftröhrchen 51 sind
in der Länge
derart bemessen, daß zwischen einer
zum Stoffröhrchen 37 weisenden
ebenen Stirnseite 60 des Verschlußstopfens 59 vor dem
Luftröhrchen 51 und
der zum Verschlußstopfen 59 weisenden
hinteren Stirnseite 61 des Ankers 45 des Stoffkolbens 44 ein
schmaler Spalt 62 bei geschlossenem Sprühventil bestehen bleibt.
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Im
Inneren des Luftröhrchens 51 befindet sich
ein Luftkolben 63. Der zylindrische Luftkolben 63 liegt
mit seiner Längsmittelachse
auf der Längsachse 19 des
Sprühventils
und ist auf dieser hin- und herbewegbar. Ein in Sprührichtung 11 vornliegender,
größerer Abschnitt
des Luftkolbens 63 bildet einen Anker 64. Mit
dem Anker 64 ist der Luftkolben 63 hin- und herbewegbar
im Stoffröhrchen 37 geführt, und
zwar mit einem sich im wesentlichen im Bereich der Spule 16 erstreckenden
Vorderteil 58 desselben. Ein hinter dem Anker 64 liegender
rückwärtiger Teil
des Luftkolbens 63 ist mit einem verringerten Durchmesser
versehen. Auf diesem hinteren Teil 65 des Luftkolbens 63 ist
eine Feder angeordnet, und zwar eine Druckfeder 66. Die
Druckfeder 66 stützt
sich mit ihrem in Sprührichtung 11 gesehen
vorderen Ende an einem unverschieblich im Inneren des Luftröhrchens 51 angeordneten
Federgegenlager 67 ab. Das rückwärtige Ende der Druckfeder 66 liegt
an einem das Ende des hinteren Teils 65 des Luftkolbens 63 umgebenden Kragen 68 an.
Durch diese Anordnung der Druckfeder 66 zwischen dem Luftkolben 63 und
dem Luftröhrchen 51 wird
der Luftkolben 63 von der Druckfeder 66 bei geschlossenem
Sprühventil
gegen die Sprüh richtung 11 nach
hinten bewegt. Dabei dichtet eine rückwärtige Stirnseite 69 des
Luftkolbens 63 ein sich durchgehend durch die Verstellschraube 33 erstreckenden
Luftzufuhrkanal 70 ab. Diese Dichtung wird herbeigeführt durch
einen Dichtring 71 in einer Ringnut in der Stirnseite 69 des
Luftkolbens 63.
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Im
Inneren des Luftröhrchens 51 befindet sich
zwischen der zum Verschlußstopfen 59 weisenden
Stirnfläche 77 des
Ankers 64 und der zum Anker 64 weisenden Stirnfläche 78 des
Verschlußstopfens 59 ein
Spalt 79. Diese Spalt 79 begrenzt den Hubweg des
Luftkolbens 63 im Luftröhrchen 51.
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Der
vom Sprühventil
aufzutragende Stoff (Lack, Kleber oder dergleichen) tritt über die
Stoffanschlußkupplung 36 von
hinten in den Hauptkörper 10 des
Sprühventils
ein. Durch allesamt mit der gleichen Bezugsziffer versehene verschiedene
Kanäle 72 gelangt
der Stoff durch die Verschlußhülse 40 am rückwärtigen Ende
in das Stoffröhrchen 37,
und zwar in den Ringraum 57 zwischen dem Stoffröhrchen 37 und
dem Luftröhrchen 51.
Nach Verlassen des Bereichs des Luftröhrchens 51 strömt der Stoff
in Sprührichtung 11 weiter
an den Schlüsselflächen 73 des Ankers 45 des
Stoffkolbens 44 vorbei in den Sprühkopf 11. Durch mehrere
allesamt mit der gleichen Bezugsziffer versehene Kanäle 74 strömt der Stoff
in Sprührichtung 11 durch
den Sprühkopf 18 bis
zur Stoffaustrittsöffnung 24.
Durch die geöffnete
Stoffaustrittsöffnung 24 kann
der Stoff in Sprührichtung 11 aus
dem Sprühkopf 18 des
Sprühventils
austreten.
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Die
Luft, bei der es sich in der Regel um Druckluft handelt, wird über die
Luftanschlußkupplung 35 dem
Sprühventil
zugeführt.
Die Druckluft gelangt dadurch in den Luftzufuhrkanal 70 der
Verstellschraube 33. Wird der Luftzufuhrkanal 70 vom
Luftkolben 63 freigegeben, gelangt die Luft in das Luftröhrchen 51 und
von dort über
verschiedene mit der gleichen Bezugsziffer versehene Luftzufuhrkanäle 75 durch
den Hauptkörper 10 hindurch
zum Sprühkopf 18.
Die Luft strömt
dabei durch den Grundkörper 20 des
Sprühkopfs 18 und
verzweigt sich dort über
einen Ringkanal 76 in getrennte Luftzufuhrkanäle 75, die
innerhalb der Luftkappe 21 zum Ringkanal 25 und die
Luftaustritts öffnungen 26 gelangen,
von wo aus die Luft, nämlich
Druckluft, aus dem Luftkörper 21 des
Sprühkopfs 18 austritt.
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Die
Funktionsweise des beschriebenen Sprühventils ist folgende:
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Die
Figuren zeigen das geschlossene Sprühventil. Die Spule 16 ist
in diesem Falle stromlos. Dabei wird durch die Druckfeder 48 der
Stoffkolben 44 in Sprührichtung 11 in
die Stoffaustrittsöffnung 24 gedrückt, wodurch
die Kegelspitze 46 am vorderen Ende des Stoffkolbens 44 die
ebenfalls kegelförmige Stoffaustrittsöffnung 24 verschließt und kein
Stoff aus dem Sprühventil
austreten kann. Der Luftkolben 63 wird durch die ihm zugeordnete
Druckfeder 66 entgegen der Sprührichtung 11 mit dem
Dichtring 71 auf seiner hinteren Stirnseite 69 gegen
die Stirnseite der Verstellschraube 33 gedrückt und
dichtet dabei den Luftzufuhrkanal 70 in der Verstellschraube 33 ab,
so daß Luft
bzw. Druckluft nicht in den Hauptkörper 10 des Sprühventils
strömen
kann. Die Druckfedern 48, 66 bewegen somit den
Stoffkolben 44 und den Luftkolben 63 auseinander.
Die Endposition des Stoffkolbens 44 wird dabei durch seine
Kegelspitze 46 in der Stoffaustrittsöffnung 24 begrenzt.
Die Position des Luftkolbens 63 wird durch die dichtende
Anlage seiner Stirnseite 69 vor dem Luftzufuhrkanal 70 der
Verstellschraube 33 festgelegt.
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Wird
nun die Spule 16 mit Strom versorgt, bewegen sie magnetisch
die Anker 45 und 64 aufeinander zu, wobei der
Stoffkolben 44 und der Luftkolben 63, deren Bestandteile
die Anker 54 und 64 sind, aufeinanderzubewegt
werden. Dabei öffnet
der Stoffkolben 44 die Stoffaustrittsöffnung 24 im Sprühkopf 18.
Der Luftkolben 63 gibt den Luftzufuhrkanal 70 in der
Verstellschraube 33 frei, so daß Druckluft durch die Luftzufuhrkanäle 75 aus
dem Ringkanal 25 und den Luftaustrittsöffnungen 26 des Sprühkopfs 18 austreten
kann. Der Öffnungshub
des Stoffkolbens 44 wird durch den Spalt 62 begrenzt,
während
der Öffnungshub
des Luftkolbens 63 durch den Spalt 79 bestimmt
wird. Bei geöffnetem
Sprühventil
sind demnach sowohl der Spalt 62 als auch der Spalt 79 geschlossen.
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Die
Breite des Spalts 62 zwischen dem Stoffkolben 44 und
dem Verschlußstopfen 59 vor
dem Luftröhrchen 51 ist
einstellbar durch ein Verdrehen der Verstellschraube 33.
Die Verstellschraube 33 wird bei einer Verdrehung in der
Rändelschraube 28 auf
der Längsachse 19 des
Sprühventils
verschoben. Dabei erfolgt eine Mitnahme des mit der Verstellschraube 33 verschraubten
Luftröhrchens 51 einschließlich des
Verschlußstopfens 59 und
des im Luftröhrchen 51 gelagerten
Luftkolbens 63. Durch ein Verdrehen der Verstellschraube 33 in
entgegengesetzten Richtungen kann der Spalt 62 sowohl vergrößert als
auch verkleinert werden und dadurch die Stoffaustrittsöffnung 24 im
Sprühkopf 18 von
der Kegelspitze 46 des Stoffkolbens 44 mehr oder
weniger weit geöffnet
werden zur Veränderung
der zeitlichen Austrittsmenge des Stoffs aus dem Sprühventil.
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Beim
hier gezeigten Sprühventil
ist der Spalt 79 zwischen dem Verschlußstopfen 69 des Luftröhrchens 51 und
dem im Luftröhrchen
hin- und herbeweglichen Luftkolben 63 nicht veränderbar.
Dieses ist nicht notwendig, weil es in der Regel ausreicht, nur die
Austrittsmenge des Stoffs aus dem Sprühventil zu verändern, wodurch
sich das Mischungsverhältnis des
Stoffs gegenüber
der Luft bzw. Druckluft ändert und
damit die Sprüheigenschaften
des Sprühventils variiert
werden können.
Grundsätzlich
ist es jedoch auch möglich,
zusätzlich
den Spalt 79 veränderbar
zu gestalten. Alternativ ist es auch denkbar, nur den Spalt 79 zu
verändern
und statt dessen den Spalt 62 konstant zu halten.
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Nachdem
die Stromversorgung der Spule 16 wieder unterbrochen wird,
bewegen die Druckfedern 48 und 66 den Stoffkolben 44 und
den Luftkolben 63 in entgegengesetzte Richtungen wieder
zurück
in ihre in den Figuren gezeichnete Ausgangspositionen zum Schließen sowohl
der Luftaustrittsöffnungen 26, des
Ringkanals 25 und auch der Stoffaustrittsöffnung 24 aus
dem Sprühventil.
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Eine
weitere Besonderheit des Sprühventils besteht
darin, daß die
Druckfedern 48 und 66 so ausgebildet sind, daß sie unterschiedliche Öffnungskräfte auf
den Stoffkolben 44 einerseits und den Luftkolben 63 andererseits
ausüben.
Dabei ist die dem Luftkolben 63 zugeordnete Druckfeder 66 so
bemessen, daß dieser
leichter und somit früher
bewegt wird als der Stoffkolben 44, dem somit eine stärkere Druckfeder 48 zugeordnet
ist. Damit wird erreicht, daß zuerst die
Druckluftzufuhr im Sprühventil
durch den Luftkolben 63 geöffnet wird und erst anschließend, vorzugsweise
kurz danach, der Stoffkolben 44 bewegt wird zur Freigabe
des Stoffaustritts aus dem Sprühventil.
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Infolge
der eine größere Kraft
auf den Stoffkolben 44 ausübenden Druckfeder 48 wird
bei einer Unterbrechung der Stromversorgung der Spule 16 zunächst die
Stoffaustrittsöffnung 24 vom
Stoffkolben 44 geschlossen und erst dann der Luftzufuhrkanal 70 durch
den Luftkolben 63 abgedichtet. Dadurch erfolgt zunächst eine
Unterbrechung des Stoffaustritts aus dem Sprühventil und anschließend eine
Unterbrechung des Luftaustritts.
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- 10
- Hauptkörper
- 11
- Sprührichtung
- 12
- Schenkel
- 13
- Schenkel
- 14
- Steg
- 15
- Aufnahmeraum
- 16
- Spule
- 17
- Stecker
- 18
- Sprühkopf
- 19
- Längsachse
- 20
- Grundkörper
- 21
- Luftkappe
- 22
- Überwurfring
- 23
- Düse
- 24
- Stoffaustrittsöffnung
- 25
- Ringkanal
- 26
- Luftaustrittsöffnung
- 27
- Zylinderansatz
- 28
- Rändelschraube
- 29
- Durchgangsbohrung
- 30
- Durchgangsbohrung
- 31
- Gewindebohrung
- 32
- Zylinderansatz
- 33
- Verstellschraube
- 35
- Luftanschlußkupplung
- 36
- Stoffanschlußkupplung
- 37
- Stoffröhrchen
- 38
- Durchgangsbohrung
- 39
- Durchgangsbohrung
- 40
- Verschlußhülse
- 41
- Bundabschnitt
- 42
- Dichtring
- 43
- Dichtring
- 44
- Stoffkolben
- 45
- Anker
- 46
- Kegelspitze
- 47
- Übergangsbereich
- 48
- Druckfeder
- 49
- Kragen
- 50
- Federgegenlager
- 51
- Luftröhrchen
- 52
- Gewindebereich
- 53
- Kragen
- 54
- Arretierungskugel
- 55
- federndes
Druckstück
- 56
- Mittelabschnitt
- 57
- Ringraum
- 58
- Vorderteil
- 59
- Verschlußstopfen
- 60
- Stirnseite
- 61
- Stirnseite
- 62
- Spalt
- 63
- Luftkolben
- 64
- Anker
- 65
- hinterer
Teil
- 66
- Druckfeder
- 67
- Federgegenlager
- 68
- Kragen
- 69
- Stirnseite
- 70
- Luftzufuhrkanal
- 71
- Dichtring
- 72
- Kanal
- 73
- Schlüsselfläche
- 74
- Kanal
- 75
- Luftzufuhrkanal
- 76
- Ringkanal
- 77
- Stirnfläche
- 18
- Stirnfläche
- 79
- Spalt