DE19910160A1 - Verfahren zur Verminderung von Verschmutzungen und Verschlackungen eines mit Rohbraunkohle gefeuerten Dampfkessels - Google Patents
Verfahren zur Verminderung von Verschmutzungen und Verschlackungen eines mit Rohbraunkohle gefeuerten DampfkesselsInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verminderung von Verschmutzungen und Verschlackungen eines mit Rohbraunkohle gefeuerten Dampfkessels. DOLLAR A Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Bildung von Verschlackungen/Verschmutzungen, insbesondere an Membranrohrwänden, Rauchgasrücksaugungsköpfen, im Trichterbereich sowie an Überhitzerheizflächen, in einem mit Rohbraunkohle gefeuerten Dampfkessel durch einfache Maßnahmen zu vermindern. DOLLAR A Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß für die Verbrennung im Dampfkessel eine Rohbraunkohle mit einem Disulfidgehalt < 0,20% und/oder mit einem Kaliumoxydgehalt (K¶2¶O) < 0,5% und/oder mit einem Kieselsäuregehalt (SiO¶2¶) > 30% und einem Eisengehalt (Fe¶2¶O¶3¶) < 20% eingesetzt wird, wobei der Kaliumoxydgehalt, der Kieselsäuregehalt sowie der Eisengehalt der Rohbraunkohle aus der Aschevollanalyse der Rohbraunkohle gewonnen werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verminderung von Verschmutzungen
und Verschlackungen eines mit Rohbraunkohle gefeuerten Dampfkessels.
Hochwertige Braunkohle wird meist für die Brennstoffveredelung sowie den
chemischen Aufschluß verwendet. So kommt in rohbraunkohlegefeuerten
Kraftwerksanlagen minderwertige Kohle zum Einsatz. Die in dieser Kohle ent
haltenen Ballastmengen an Asche und Wasser bedingen u. a. ein ungünstiges
Schmelzverhalten der Asche sowie einen Angriff auf die Heizflächen des
Dampferzeugers durch die sich beim Verbrennungsprozeß bildende Schlacke,
insbesondere bei Membranrohrwänden, Rauchgasrücksaugungsköpfen, im
Trichterbereich sowie an Überhitzerheizflächen.
Um dem entgegenzuwirken ist es bekannt, die Anordnung der Heizflächen ent
sprechend aufzulockern, was aber mit einer Dampferzeugervergrößerung und
Verteuerung verbunden ist.
Weiterhin sind verschiedene Maßnahmen zur Beseitigung von Verschmutzun
gen der Heizflächen bekannt. Im Vordergrund stehen dabei neben den Rüttel
einrichtungen an Heizflächen vor allen Dingen die Wasserlanzenbläser
(DE 41 42 448 A1) und die Dampflanzenbläser. Dabei wird durch den gerich
teten Einsatz von Wasser bzw. Dampf im Dampfkessel ein Abplatzen der
Schlacke von der Heizfläche bewirkt.
Nachteilig bei dieser Reinigungsart ist, daß es zu entsprechenden Materialbe
anspruchungen der Heizflächen kommt. Auch wird nur die schon gebildete
Schlacke bekämpft.
Weiterhin ist aus der DE 37 33 735 A1 ein Verfahren zur Verhinderung von
Schlackeanbackungen an den Wänden von Brennkammern bekannt. Durch
speziell ausgebildete Luftdüsen und deren Anordnung im Feuerraum wird durch
den im Kessel herrschenden Unterdruck freiansaugende Luft auf der beheizten
Oberfläche des Mauerwerkes gleichmäßig verteilt. Der dadurch entstehende
Luftschleier schützt das Mauerwerk vor Schlackeanbackungen ohne die Zünd
stützwirkung des heißen Mauerwerkes auf die Feuerung zu beeinträchtigen.
Nachteilig dabei ist der hohe materielle Aufwand zur Anbringung der Luftdüsen.
Auch ist eine wirksame Installation von Düsen an bestimmten Arten von
Dampfkesseln nicht möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Bildung von Verschlackun
gen/Verschmutzungen, insbesondere an Membranrohrwänden, Rauchgasrück
saugungsköpfen, im Trichterbereich sowie an Überhitzerheizflächen, in einem
mit Rohbraunkohle gefeuerten Dampfkessel durch einfache Maßnahmen zu
vermindern.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß für die Verbrennung im
Dampfkessel eine Rohbraunkohle mit einem Disulfidgehalt < 0,20% und/oder
mit einem Kaliumoxydgehalt (K2O) < 0,5% und/oder mit einem Kieselsäurege
halt (SiO2) < 30% und einem Eisengehalt (Fe2O3) < 20% eingesetzt wird, wobei
der Kaliumoxydgehalt, der Kieselsäuregehalt sowie der Eisengehalt der Roh
braunkohle aus der an sich bekannten Aschevollanalyse der Rohbraunkohle
gewonnen werden.
An einem Ausführungsbeispiel soll die Erfindung näher erläutert werden. Dabei
zeigen:
Fig. 1 ein Diagramm betreffend die Verschlackung eines mit Rohbraunkohle
gefeuerten 815 t/h Zwangsdurchlaufdampferzeugers bei verschiede
nen SiO2/Fe2O3-Gehalten in der Rohbraunkohle
Fig. 2 ein Diagramm betreffend die Verschlackung eines mit Rohbraunkohle
gefeuerten 815 t/h Zwangsdurchlaufdampferzeugers bei verschiede
nen Kaliumoxyd(K2O)-Gehalten in der Rohbraunkohle
Fig. 3 ein Diagramm betreffend die Verschlackung eines mit Rohbraunkohle
gefeuerten 815 t/h Zwangsdurchlaufdampferzeugers bei verschiede
nen Disulfid-Gehalten in der Rohbraunkohle
Überraschenderweise konnte bei Versuchen zur Verbrennung von Rohbraun
kohle in Dampfkesseln mit bestimmten Gehalten an Disulfid, Kaliumoxyd (K2O),
Kieselsäure (SiO2) sowie Eisen (Fe2O3) in dieser Rohbraunkohle deren positi
ver Einfluß auf das Verschmutzungs- und Verschlackungsverhalten des Dampf
kessels herausgefunden werden.
Die Gehalte an Disulfid, Kaliumoxyd, Kieselsäure sowie Eisen in der zu ver
brennenden Rohbraunkohle werden durch Qualitätsvorgaben an den Roh
braunkohlelieferanten gewährleistet. Diesem sind durch geologische Vorerkun
dungen der Tagebaue die unterschiedlichen Disulfid-, Kaliumoxyd-, Kieselsäu
re- sowie Eisengehalte der Rohbraunkohle bekannt. Damit kann durch entspre
chendes Abtragen bzw. Mischen der geförderten Rohbraunkohle im Tagebau
die erforderlichen Qualitäten eingestellt werden. Die Kontrolle der Kaliumoxyd-,
Kieselsäure- und Eisengehalte der Rohbraunkohle erfolgt mit der Aschevoll
analyse der Rohbraunkohle. Die Bestimmung des Disulfidgehaltes der Roh
braunkohle erfolgt nach bekannten Verfahren nach DIN.
Der Disulfidanteil einer Rohbraunkohle ist ein Hinweis auf das Verschmut
zungsverhalten eines Brennstoffes. Disulfide bilden bei Temperaturen um
900°C Eutektika, welche Ansätze für Verschmutzungen bilden. Sind erste Ver
schmutzungen vorhanden und werden diese nicht entfernt, ist es bei wechseln
der Kohlequalität nur eine Frage von Stunden, daß der Dampfkessel insbeson
dere an Membranrohrwänden, Rauchgasrücksaugungsköpfen, im Trichterbe
reich und an Überhitzerheizflächen verschlackt. Der Einsatz der Wasserlanzen
bzw. Dampfbläser ist deshalb immer notwendig. Durch die Begrenzung des
Disulfidgehaltes < 0,20% in der Rohbraunkohle bleibt der Prozeß der Verbren
nung der Rohbraunkohle im Dampfkessel beherrschbar, d. h. zyklische Reini
gung der Membranrohrwände mittels Wasserlanzenbläser und der Konvek
tionsheizflächen mittels Dampflanzenbläser kann auf ein normales Maß einge
stellt werden, bei dem die Materialbeanspruchung in vertretbaren Grenzen ge
halten wird, um nachweislich einen Zustand zu erreichen, der bleibende
Verschmutzungen/Verschlackungen weitgehend ausschließt. Die Beseitigung
von Verschmutzungen/Verschlackungen kann manuell noch bei Stillständen
erfolgen.
Zu Verbrennungsversuchen an einem 815 t/h-Zwangsdurchlaufdampferzeugers
wurde aus Kohleflözen a bis e, welche unterschiedliche Disulfidgehalte aufwei
sen, Rohbraunkohle jeweils in einzelnen Etappen auf die Kohlebunker des
Zwangsdurchlaufdampferzeugers aufgegeben. Die einzelnen Kohleflöze wiesen
dabei folgende Disulfidgehalte auf:
Kohleflöz a: 0,075%
Kohleflöz b: 0,15%
Kohleflöz c: 0,24%
Kohleflöz d: 0,3%
Kohleflöz e: 0,17%
Kohleflöz a: 0,075%
Kohleflöz b: 0,15%
Kohleflöz c: 0,24%
Kohleflöz d: 0,3%
Kohleflöz e: 0,17%
Der Zwangsdurchlaufdampferzeuger wurde zu Versuchsbeginn einer Grundrei
nigung der Heizflächen mit Wasserlanzenbläsern und Dampflanzenbläsern un
terzogen.
Die Verbrennung der Rohbraunkohle des Kohleflözes a wurde ca. 3 Tage lang
durchgeführt. Danach erfolgte eine visuelle Einschätzung der Verschmutzung
und Verschlackungsneigung des Zwangsdurchlaufdampferzeugers. In gleicher
Weise erfolgte nacheinander die Verbrennung der Rohbraunkohle der Kohleflö
ze b bis e, wobei zwischen den Wechseln auf die Rohbraunkohle aus einem
anderen Kohleflöz jeweils eine Reinigung der Heizflächen mittels Wasserlan
zenbläser und Dampflanzenbläser erfolgte.
In Fig. 3 ist das Ergebnis der Verbrennungsversuche von Rohbraunkohle mit
unterschiedlichen Disulfidgehalten dargestellt. Wenig bis mäßige Verschmut
zung und Verschlackung tritt demnach im Zwangsdurchlaufdampferzeuger an
den Heizflächen auf, wenn Rohbraunkohle zur Verbrennung eingesetzt wird,
deren Disulfidgehalt bei < 0,20% liegt. Größere Disulfidgehalte lassen den
Zwangsdurchlaufdampferzeuger in einer relativ geringen Zeitspanne (ca. 3
Stunden) an den Heizflächen, insbesondere im Überhitzer- und Trichterbe
reich, verschlacken. Hier sind für den ordnungsgemäßen Weiterbetrieb des
Zwangsdurchlaufdampferzeugers sofortige Reinigungsmaßnahmen erforderlich,
so z. B. der Einsatz der Wasserlanzenbläser und Dampflanzenbläser.
Ebenfalls stellt der Kaliumoxydgehalt (K2O) in der Rohbraunkohle einen Hin
weis auf das Verschmutzungsverhalten des Brennstoffes dar. Somit kann
gleichzeitig oder unabhängig mit dem Einsatz der Rohbraunkohle mit einem
Disulfidgehalt < 0,20% der Kaliumoxydgehalt in der Rohbraunkohle auf
< 0,5% beschränkt werden, um ein vertretbares Maß an Verschmutzungen bei
der Verbrennung von Rohbraunkohle im Dampfkessel zu erreichen.
In einem gefahrenen Versuch an dem 815 t/h-Zwangsdurchlaufdampferzeuger
kam Rohbraunkohle mit verschiedenen Gehalten an Kaliumdioxid zum Einsatz.
Diese Rohbraunkohle wurde aus verschiedenen Kohleflözen aus dem Tagebau
gewonnen. Die einzelnen Kohleflöze a bis e wiesen dabei folgende Kaliumoxid
gehalte auf:
Kohleflöz a: 0,44%
Kohleflöz b: 0,60%
Kohleflöz c: 0,75%
Kohleflöz d: 0,80%
Kohleflöz e: 0,47%
Kohleflöz a: 0,44%
Kohleflöz b: 0,60%
Kohleflöz c: 0,75%
Kohleflöz d: 0,80%
Kohleflöz e: 0,47%
Vor Versuchsdurchführung wurde der Zustand des Zwangsdurchlaufdampfer
zeugers in bezug auf Verschmutzung und Verschlackung aufgenommen. Zur
Versuchsdurchführung wurden die Kohlebunker mit der Rohbraunkohle des
Kohleflözes a beschickt. Die Kohle gelangt dann über die entsprechenden Zu
teileranlagen zur Verbrennung in den Zwangsdurchlaufdampferzeuger. Die
Verschmutzung- und Verschlackungsneigung des Zwangsdurchlaufdampfer
zeugers wurde nach ca. 3 Tagen, in denen die Rohbraunkohle des Flözes a
verbrannt worden ist, visuell eingeschätzt.
Nacheinander wurden in gleicher Weise die Rohbraunkohlen aus den Kohleflö
zen b bis e im Zwangsdurchlaufdampferzeuger verbrannt und wieder die Ver
schmutzungs- und Verschlackungsneigung eingeschätzt. Zwischen den Wech
seln der zu verbrennenden Rohbraunkohlen mit den unterschiedlichen Kalium
oxidgehalten erfolgte jeweils eine Reinigung der Heizflächen des Zwangs
durchlaufdampferzeugers mittels Wasserlanzenbläser und Dampflanzenbläser.
In der Fig. 2 ist das Ergebnis des Verbrennungsversuches mit Rohbraunkohle
mit unterschiedlichen Kaliumoxidgehalten aufgeführt. Es ist zu erkennen, daß
eine wenig bis mäßige Verschlackungsneigung bei einem Kaliumoxidgehalt der
Rohbraunkohle von < 0,5% eintritt. Größere Kaliumoxidgehalte der Rohbraun
kohle lassen den Zwangsdurchlaufdampferzeuger innerhalb von 4 Stunden an
den Heizflächen, (besonders im Überhitzer- sowie Trichterbereich) verschlac
ken, daß ein sofortiger Einsatz der Wasserlanzenbläser und Dampflanzenblä
ser notwendig wird.
Für Verschlackungen im Dampfkessel, welche sich an den bereits gebildeten
Verschmutzungen ansetzen und an diesen Ansätzen weiterwachsen, sind u. a.
der Gehalt aus Kieselsäure (SiO2) und Eisen (Fe2O3) in der Rohbraunkohle
verantwortlich.
Zusätzlich oder unabhängig vom Einsatz einer Rohbraunkohle mit einem Disul
fidgehalt von < 0,20% und/oder einem Kaliumoxydgehalt (K2O) < 0,5% kommt
es zur Verringerung der Schlackebildung im Dampfkessel bei der Verbrennung
einer Rohbraunkohle mit einem Kieselsäuregehalt (SiO2) < 30% in Verbindung
mit einem Eisengehalt (Fe2O3) von < 20%.
Die Fig. 1 zeigt in einem Diagramm die Schlackebildung in einem 815 t/h
Zwangsdurchlaufdampferzeuger in Abhängigkeit vom Kieselsäure/Eisen-Gehalt
der zur Verbrennung eingesetzten Rohbraunkohle.
Auf der Ordinate ist der Kieselsäure/Eisen-Gehalt in der Rohbraunkohle und
auf der Abszisse die Verbrennungsetappen der Rohbraunkohle mit verschiede
nem Kieselsäure/Eisen-Gehalt in einem 815 t/h Zwangsdurchlaufdampferzeu
ger aufgetragen. Es ist zu erkennen, daß der Eisen- und Kieselsäuregehalt der
Rohbraunkohle Korrelationen aufzeigt, welche gegenläufig sind, d. h. starke
Verschlackungen treten im Zwangsdurchlaufdampfkessel bei gleichzeitigem
Abfall des Kieselsäuregehaltes < 30% und Anstieg des Eisengehaltes < 20%
auf.
Das Diagramm in Fig. 1 resultiert aus gefahrenen Versuchen an dem 815 t/h-
Zwangsdurchlaufdampferzeuger. Vor Versuchsbeginn wurde eine Bestandsauf
nahme des Zustandes des Zwangsdurchlaufdampferzeugers in bezug auf Ver
schmutzungen und Verschlackungen durchgeführt.
In einer ersten Verbrennungsetappe (Zeitdauer 3 Tage) wurde dem Zwangs
durchlaufdampferzeuger eine Rohbraunkohle mit einem Eisengehalt (Fe2O3)
von 22% und einem Kieselsäuregehalt (SiO2) von 15% zugeführt. Die Ver
schlackung an Membranrohrwänden, Rauchgasrücksaugungsköpfen, Überhit
zerflächen sowie im Trichterbereich nahm in einer Zeitspanne von ca. 5 Stun
den um 40% zu. Es erfolgte eine Reinigung der von der schnellen Verschlac
kung betroffenen Bereiche des Zwangsdurchlaufdampferzeugers mit Wasser
lanzenbläsern und Dampflanzenbläsern, um den Ausgangszustand in bezug auf
Verschlackung des Zwangsdurchlaufdampferzeugers wieder zu erreichen.
In einer zweiten Verbrennungsetappe (Zeitdauer 3 Tage) wurde dem Zwangs
durchlaufdampferzeuger eine Rohbraunkohle mit einem Eisengehalt (Fe2O3)
von 10% und einem Kieselsäuregehalt (SiO2) von 53% aufgegeben.
Dieser zweiten Verbrennungsetappe folgten eine dritte, vierte und fünfte Ver
brennungsetappe mit den jeweiligen Eisengehalt (Fe2O3) von 18%, 14% und
16% und den dazugehörigen Kieselsäuregehalt (SiO2) von 27%, 39% und
37% in der Rohbraunkohle. Jede Verbrennungsetappe dauerte jeweils 72
Stunden an. Es konnte sowohl in der zweiten als auch in der dritten, vierten
und fünften Verbrennungsetappe eine um 40% verminderte Schlackeneubil
dung festgestellt werden. Zwischen den Verbrennungsetappen wurde wieder
eine Reinigung mit Wasserlanzenbläsern und Dampflanzenbläsern durchge
führt.
In der sechsten Verbrennungsetappe (Zeitdauer 72 Stunden) wurde der
Zwangsdurchlaufdampferzeuger mit einer Rohbraunkohle mit einem Eisenge
halt (Fe2O3) von 27% und einem Kieselsäuregehalt (SiO2) von 18% beschickt.
Das Erscheinungsbild von Verschlackungen an Membranrohrwänden, Rauch
gasrücksaugungsköpfen, Überhitzerheizflächen und im Trichterbereich glich
stark dem der ersten Verbrennungsetappe. Es erfolgte eine Zunahme an Ver
schlackungen innerhalb von 7 Stunden um ca. 60%.
Die Fig. 1 veranschaulicht, was bei der Verbrennung von Rohbraunkohle in
dem 815 t/h-Zwangsdurchlaufdampferzeuger festgestellt wurde: Übersteigt der
Eisengehalt (Fe2O3) der Rohbraunkohle 20% und fällt gleichzeitig der Kiesel
säuregehalt (SiO2) der Rohbraunkohle unter 30%, kommt es in recht kurzer
Zeit (ca. 5 Stunden) zu Verschlackungen, insbesondere an Membranrohrwän
den, Rauchgasrücksaugungsköpfen, im Trichterbereich und an Überhitzerheiz
flächen, die trotz Einsatz von Wasser- und Dampflanzenbläsern enorme Pro
bleme bei der Betriebsführung des Zwangsdurchlaufdampferzeugers mit sich
bringen. Durch den Einsatz der erfindungsgemäßen Lösung kommt es zu einer
Reduzierung des Einsatzes der Wasser- und Dampflanzenbläser von ca. 60%.
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Lösung sind:
- - Reduzierung der Kosten für die zyklische Reinigung, welche zur Beseitigung von Schlacke notwendig ist;
- - Minimierung des Reparaturaufwandes an Kratzerbandanlagen, welche durch Abfallen von Schlackebrocken beschädigt wurden;
- - Lebensdauerschonende Fahrweise der Teile des Dampfkessels, welche nicht mehr einer intensiven Reinigung wegen anhaftenden Verschlackungen durch Wasserlanzenbläser ausgesetzt sind (Reduzierung Thermoschockwir kung);
- - Verbesserung des Wärmeübergangs an den Heizflächen
Claims (1)
- Verfahren zur Verminderung von Verschmutzungen und Verschlackungen eines mit Rohbraunkohle gefeuerten Dampfkessels, dadurch gekennzeichnet, daß für die Verbrennung im Dampfkessel eine Rohbraunkohle mit einem Disul fidgehalt < 0,20% und/oder mit einem Kaliumoxydgehalt (K2O) < 0,5% und/oder mit einem Kieselsäuregehalt (SiO2) < 30% und einem Eisengehalt (Fe2O3) < 20% eingesetzt wird, wobei der Kaliumoxydgehalt, der Kieselsäure gehalt sowie der Eisengehalt der Rohbraunkohle aus der an sich bekannten Aschevollanalyse der Rohbraunkohle gewonnen werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19910160A DE19910160A1 (de) | 1999-02-26 | 1999-02-26 | Verfahren zur Verminderung von Verschmutzungen und Verschlackungen eines mit Rohbraunkohle gefeuerten Dampfkessels |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19910160A DE19910160A1 (de) | 1999-02-26 | 1999-02-26 | Verfahren zur Verminderung von Verschmutzungen und Verschlackungen eines mit Rohbraunkohle gefeuerten Dampfkessels |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19910160A1 true DE19910160A1 (de) | 2000-08-31 |
Family
ID=7900129
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19910160A Ceased DE19910160A1 (de) | 1999-02-26 | 1999-02-26 | Verfahren zur Verminderung von Verschmutzungen und Verschlackungen eines mit Rohbraunkohle gefeuerten Dampfkessels |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19910160A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE112010003028B4 (de) | 2009-07-22 | 2018-07-26 | Kabushiki Kaisha Kobe Seiko Sho | Verfahren und Vorrichtung zur Unterdrückung von Ascheanhaftung in einem Kessel |
-
1999
- 1999-02-26 DE DE19910160A patent/DE19910160A1/de not_active Ceased
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE112010003028B4 (de) | 2009-07-22 | 2018-07-26 | Kabushiki Kaisha Kobe Seiko Sho | Verfahren und Vorrichtung zur Unterdrückung von Ascheanhaftung in einem Kessel |
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