DE19511673A1 - Rauchgasreinigung, insbesondere für Verbrennungsanlagen - Google Patents
Rauchgasreinigung, insbesondere für VerbrennungsanlagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrich
tung zur Reinigung und insbesondere Entschwefelung von
in thermischen Prozessen wie z. B. bei der Verbrennung
von insbesondere fossilen Brennstoffen oder anderen
Materialien, vorzugsweise in einem kohlegefeuerten
Kraftwerkkessel, entstehenden schadstoffbeladenen
Rauchgasen.
Aus Gründen des Umweltschutzes sind die Betreiber von
Verbrennungsanlagen von Gesetzes wegen gehalten, die
Schwefelemissionen herabzusetzen. Daher gewinnt die
Rauchgasentschwefelung in zunehmendem Maße an Bedeu
tung. Für Industrie- und Heizkraftwerke sowie -Verbren
nungsanlagen mittlerer Größe wird dabei eine Rauchgas
entschwefelung von mehr als 60% verlangt.
Ein bekanntes Verfahren zur Entschwefelung von Rauch
gasen betrifft die sogenannte Direktentschwefelung, bei
der dem Feuerungsraum ein alkalisches Additiv, bei dem
es sich insbesondere um Kalkhydrat handelt, in trocke
ner Form zugeführt wird, und zwar durch Eindüsung.
Schadstoffe, wie z. B. SO₂/SO₃, HCl und HF reagieren
dabei bereits im Feuerungsraum mit dem eingeblasenen
Additiv. Die den Feuerungsraum (Kessel) verlassenden
und unter anderem mit Flugasche, dem Reaktionsprodukt
aus Schadstoff und Additiv und dem Anteil an noch nicht
reagiertem Additiv versehenen Rauchgase werden kondi
tioniert, indem sie durch Eindüsung von Wasser bis auf
eine Temperatur herabgekühlt werden, die möglichst nahe
bei dem Wassertaupunkt der Rauchgase liegt. Durch die
Rauchgasbefeuchtung und die Temperaturabsenkung kann
der Additivverbrauch durch Nachreaktion abgesenkt wer
den. Anschließend erfolgt eine Entstaubung der teilwei
se von Schadstoffen befreiten Rauchgase mittels einer
Elektrofilteranlage. Die auf diese Weise entschwefelten
und gereinigten sowie von Feststoffpartikeln im wesent
lichen befreiten Rauchgase werden dann als "Reingase"
in die Umgebung abgelassen.
Mit dem bekannten Verfahren lassen sich Entschwefe
lungsgrade von bis zu 60% erreichen, allerdings mit
einem unverhältnismäßig hohen geräte- und verfahrens
technischen Aufwand. Es müssen nämlich ein hoher Addi
tivverbrauch und in der Folge eine starke Feuerungs
raum- und Kesselverschmutzung in Kauf genommen werden.
Die starke Feuerrungsraum- und Kesselverschmutzung
führt aufgrund schlechten Wärmeübergangs zu verminder
tem Kesselwirkungsgrad. Durch häufigere Reinigungsin
tervalle verschlechtert sich die Verfügbarkeit der Ge
samtanlage. Durch höheren Additivverbrauch fallen mehr
Reststoffe an, welche zusätzlich entsorgt werden müs
sen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Rauchgasreinigung und insbe
sondere -entschwefelung zu schaffen, bei denen unter
Verwendung an sich bekannter Komponenten bei verbesser
ter Ausnutzung der eingesetzten Energie ein verbesser
ter Reinigungs- bzw. Entschwefelungsgrad bei geringem
Additiveinsatz mit höherer Feuerungsanlagenverfügbar
keit erreichbar ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung ein
Verfahren zur Reinigung und insbesondere Entschwefelung
von bei der Verbrennung in einem Feuerungsraum, insbe
sondere in einem kohlegefeuerten Kraftwerkkessel, ent
stehenden schadstoffbelasteten Rauchgasen vorgeschla
gen, bei dem
- - in den Feuerungsraum ein trockenes alkalisches Ad ditiv, insbesondere Kalkhydrat, eingesprüht wird,
- - die unter anderem mit dem Additiv versehenen Rauchgase vor einer Konditionierung vorabgekühlt und erst danach zur Erniedrigung ihrer Temperatur bis oberhalb des und möglichst nahe dem Wassertau punkt der Rauchgase konditioniert werden und
- - die konditionierten Rauchgase zum Zurückhalten von Feststoffpartikeln gefiltert werden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Rauch
gase vor der (eigentlichen) Konditionierung gezielt ab
gekühlt, um die Eingangsbedingungen für die Konditio
nierung zu optimieren. Das hat den Vorteil, daß das
Maß, um das die Rauchgase bei der Konditionierung in
ihrer Temperatur reduziert werden, geringer ist. Damit
verringert sich der geräte- und verfahrenstechnische
Aufwand für die eigentliche Rauchgaskonditionierung,
bei der die Rauchgase zur Verbesserung der chemischen
Reaktion der noch nicht reagierten Additive mit den
Schadstoffen des Rauchgases abgekühlt werden. Die der
art konditionierten Rauchgase werden anschließend ge
filtert, um die Feststoffpartikel aus dem Rauchgasstrom
herauszufiltern. Bei diesen Feststoffpartikeln handelt
es sich unter anderem um Flugasche, Reaktionsprodukte
aus Schadstoff und alkalischem Additiv und um noch
nicht reagiertes Additiv.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich zweckmäßiger
weise mit einer Vorrichtung durchführen, die versehen
ist mit:
- - einer Additivzugabevorrichtung zum Eindüsen eines trockenen alkalischen Additivs in den Feuerungs raum,
- - einer Rauchgas-Konditioniervorrichtung zur Abküh lung der mit unter anderem dem Additiv versehenen Rauchgase bis auf eine Temperatur oberhalb des und möglichst nähe bei dem Wassertaupunkt des Rauchga ses,
- - einer der Rauchgas-Konditioniervorrichtung vorge schalteten Vorabkühlvorrichtung zum Abkühlen der mit unter anderem dem Additiv versehenen Rauchgase und
- - einer Filtervorrichtung zum Zurückhalten von Fest stoffpartikeln der konditionierten Rauchgase.
Die Erhöhung des Entschwefelungsgrades bei der Erfin
dung ist insbesondere auf die Vorabkühlung und damit
verbesserte Konditionierung der Rauchgase und auf die
Direktentschwefelung der Rauchgase im Kessel selbst
zurückzuführen. Durch das alkalische Additiv werden
insbesondere SO₂, SO₃, Chloride und Fluoride im Rauch
gas gebunden. Durch die Direktentschwefelung der Rauch
gase im Kessel wird der Säuretaupunkt im Rauchgas ge
senkt. Das wiederum hat zur Folge, daß das Rauchgas
unabhängig von der Höhe des im Brennstoff oder verbren
nenden Material enthaltenen Schwefelgehaltes vor der
Konditionierung relativ weit heruntergekühlt werden
kann (bei kohlegefeuerten Kraftwerkkesseln auf
120°C), ohne daß ein vermehrter als üblicher Aufwand
zur Verhinderung von Korrosionen der für die Vorabküh
lung eingesetzten Wärmetauscher erforderlich ist. Durch
die Vorabkühlung läßt sich dem Rauchgas also noch mehr
Energie entziehen. Diese Energie, die in der Vorabküh
lung anfällt, wird beispielsweise zur Kondensatvorwär
mung für die Dampferzeugung des Kessels, für die Vor
wärmung der Verbrennungsluft oder für andere Zwecke
eingesetzt. So läßt sich z. B. mit dieser zusätzlich
dem Rauchgas entzogenen Energie die für die Rauchgas
reinigung benötigte Energie (und noch mehr) bereitstel
len. Auf diese Weise läßt sich der Wirkungsgrad sowohl
der Verbrennungsanlage als auch der Rauchgasreinigungs
anlage verbessern. Zusätzlich, und das ist insbesondere
bei der Nachrüstung von bestehenden Verbrennungsanlagen
mit Rauchgasentschwefelungsanlagen entscheidend, redu
ziert sich aber auch der gerätetechnische Aufwand für
die Rauchgaskonditionierung, was sich insbesondere in
einem verringerten Platzbedarf für die Rauchgaskondi
tionierung auswirkt. Da bei bestehenden Verbrennungs
anlagen zumeist zusätzlicher Platz für die Rauchgasent
schwefelung in beliebigem Umfang nicht zur Verfügung
steht, bringt die Vorabkühlung insoweit ganz entschei
dende Vorteile mit sich, als der weitere Betrieb der
Verbrennungsanlage unter Berücksichtigung der gesetzli
chen Auflagen für die Schwefelemissionsreduktion si
chergestellt werden kann. Überdies ist auch der Ener
gieeintrag für die Rauchgaskonditionierung reduziert,
da wegen der bereits reduzierten Rauchgastemperatur
weniger Kühlmittel zur weiteren Herabkühlung der Rauch
gase eingesetzt werden muß.
Zweckmäßigerweise werden die unter anderem mit dem
Additiv versehenen Rauchgase bei der Konditionierung
durch feinstzerstäubtes Wasser befeuchtet und somit
abgekühlt. Als Zerstäubungsmedium wird hierbei zweckmä
ßigerweise Wasserdampf eingesetzt, bei dem es sich vor
zugsweise um "Abfalldampf" handelt, wie er bei Verbren
nungsanlagen und insbesondere bei Kraftwerken anfällt.
Der Dampf wird zusammen mit dem zu zerstäubenden Wasser
einer Zweistoffdüse zugeführt, die der Rauchgasströmung
ausgesetzt ist.
Zur weiteren Erhöhung des Entschwefelungsgrades und zur
Verbesserung der Ausnutzung des Additivs für die Ent
schwefelung ist gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung vorgesehen, die Feststoffpartikel in der
Strömung der konditionierten Rauchgase mittels Gewebe
filter zurückzuhalten. Anders als beispielsweise bei
Elektrofiltern durchströmt das Rauchgas die auf dem
Filtermedium anhaftende Additivschicht. Im Falle der
Rauchgasströmung bedeutet dies, daß die Feststoffparti
kel, bei denen es sich unter anderem auch um Additive
handelt, die noch nicht mit Schadstoffen reagiert ha
ben, noch in der Filteranlage selbst reagieren und so
mit Schadstoffe binden können. Durch die Verwendung von
Gewebefiltern wird also die Verweildauer der alkali
schen Additive im Rauchgasstrom verlängert.
Eine weitere Verbesserung der Entschwefelung und der
Ausnutzung der Additive zur Entschwefelung kann dadurch
erzielt werden, daß ein Teil des Filtrats dem Rauchgas
strom zurückgeführt wird, indem es der Rauchgasströmung
vor Eintritt in die Gewebefilteranlage zugeführt wird.
Mit der erfindungsgemäß vorgesehenen stufenweisen
Rauchgasreinigung und -entschwefelung lassen sich bei
Verbrennungsanlagen mittlerer Größe Entschwefelungsgra
de von bis zu 85% realisieren. Ein Hauptanteil der
Entschwefelung erfolgt durch die Direkteinbringung des
alkalischen Additivs in den Verbrennungsraum. Die
Rauchgasvorkühlung, die mit einer zusätzlichen Wärme
nutzung verbunden sein kann, führt in verfahrenstechni
scher und gerätetechnischer Weise zu einer Verbesserung
der Rauchgaskonditionierung, womit der Entschwefelungs
grad bei der Konditionierung selbst weiter erhöht wird.
Die Nachentschwefelung im Gewebefilter und die Rezirku
lation eines Teils des Filtrats führen zu weiteren Ver
besserungen des Entschwefelungsgrades.
Zusammengefaßt ausgedrückt wird mit der Erfindung ein
maximaler Reinigungs- und Entschwefelungsgrad der
Rauchgase erreicht durch die folgenden Maßnahmen:
- - Direktentschwefelung durch Additivzugabe in den Feuerungsraum;
- - Rauchgaskühlung mit kombinierbarer Wärmerückgewin nung mit zusätzlichen Wärmetauschern zur z. B. Kondensatz-/Speisewasser-Vorwärmung und/oder Ver brennungsluftvorwärmung;
- - Rauchgaskonditionierung durch Wassereindüsung und Verdampfung im Rauchgasstrom zur Verbesserung der Reaktionsbedingungen;
- - Produktrezirkulation nach der Konditionierung und vor der Entstaubung;
- - Schadstoffnachreaktion und Einbindung im Rauchgas strom und an den Filterschläuchen durch reakti viertes Additiv;
- - Abscheidung der Flugaschen und Reaktionsprodukte durch Gewebefilter.
Sämtliche Maßnahmen wirken sich mehr oder weniger über
lagernd, abhängig von Additivmenge, Rauchgastemperatur,
Wasserdampfgehalt, Rezirkulationsrate und Verweilzeit,
aus.
Der Entschwefelungsgrad läßt sich hierdurch deutlich
über den bisher üblichen Maximalwert von 60% bis 85%
verbessern, indem bei vergleichsweise niedrigerer Ad
ditivmenge die Rauchgastemperatur in Wassertaupunkts
nähe abgesenkt, der Wasserdampfgehalt und die Rezirku
lationsrate erhöht und die Verweilzeit der Additive bei
an sich kürzeren Strömungswegen verlängert wird.
Mit der Erfindung wird eine Rauchgasentschwefelung ge
schaffen, die die folgenden Randbedingungen erfüllt.
- - Trockene, abwasserfreie Entschwefelung
- - Beachtung des Reststoffminimierungsgebotes
- - Beachtung der optimalen Wärmenutzung und Energie einsparung
- - Kein zusätzlicher Primärenergieverbrauch durch Wiederaufheizung der Rauchgase nach der Ent schwefelung
- - Beachtung eines geringen Platzangebotes innerhalb und außerhalb des Feuerungsraumes bzw. Kesselhau ses der Verbrennungsanlage, womit die leichte Nachrüstbarkeit in bestehenden Feuerungsanlagen gegeben ist
- - Einsatz einzelner Anlagenkomponenten, die in der Kraftwerktechnik jede für sich bekannt sind
- - Hohe Anlagenverfügbarkeit
- - Geringer apparativer Aufbau bei niedrigen Investi tionskosten, niedrigen Betriebskosten und ein fachem Regelkonzept.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung, in
der schematisch die Hauptkomponenten einer erfindungs
gemäßen Rauchgasentschwefelung für ein Kohlekraftwerk
dargestellt sind, näher erläutert.
Das in der Zeichnung dargestellte Kraftwerk 10 umfaßt
einen Verbrennungsraum 12, in dem ein Brennstoff, in
diesem Fall Kohle, verbrannt wird. Dem Verbrennungsraum
12 wird über eine Vorrats- und Dosiervorrichtung 14 ein
alkalisches Additiv, in diesem Fall Kalziumhydroxid,
zugeführt. Bei der Vorrichtung 14 handelt es sich um
einen Vorratsbehälter, aus dem volumetrisch oder gravi
metrisch dosiert Kalziumhydroxid pneumatisch dem Ver
brennungsraum 12 zugeführt wird, wobei das Kalzium
hydroxid gleichmäßig über den Querschnitt des Verbren
nungsraums 12 in diesen eingedüst wird. Die im Verbren
nungsraum 12 entstehenden Rauchgase durchströmen den
Dampferzeuger 16, in dem Dampf für die den Generator 18
treibende Turbine 20 erzeugt wird. Die Rauchgase durch
strömen anschließend einen weiteren Wärmetauscher 22,
durch den dem Rauchgas weitere Prozeßenergie entzogen
wird. Der Verbrennungsraum 12, der Dampferzeuger 16 und
der Wärmetauscher 22 bilden den Kessel eines herkömm
lichen Kraftwerks.
Wegen der direkten Zugabe des Kalziumhydroxids in den
Verbrennungsraum 12 erfolgt bereits im Verbrennungsraum
12 direkt eine Entschwefelung, wodurch der Säuretau
punkt im Rauchgas herabgesetzt wird. Das bedeutet, daß
das Rauchgas zur Erzeugung von weiterer Prozeßenergie
zusätzlich noch abgekühlt werden kann, ohne daß man
Gefahr läuft, daß die dazu eingesetzten Anlagen korro
dieren. Bei dem hier vorgestellten Kraftwerk 10 ist dem
Wärmetauscher 22 ein zusätzlicher Wärmetauscher 26
nachgeschaltet, der als Vorabkühlvorrichtung für die
Rauchgaskonditionierung dient. Über diesen Wärme
tauscher 26 kann dem Rauchgas Wärme zur Kondensatvor
wärmung, Verbrennungsluftvorwärmung und/oder zur Vor
wärmung der gleich noch zu beschreibenden Gewebefilter
anlage entzogen werden. Im dargestellten Fall sind der
Dampferzeuger 16, die Wärmetauscher 22 und 26 und die
Turbine 20 dampfseitig in Reihe mit einem Wärmetauscher
27 geschaltet, der der Kesselspeisewasser-Vorwärmung
dient. Die hierdurch zusätzlich gewonnene Energie ver
mindert bei gleichbleibender Dampfleistung den Brenn
stoffeinsatz, wodurch sich in der Folge eine Verminde
rung des CO₂- und Schadstoffauswurfes ergibt.
Das in dem Wärmetauscher 26 eintretende Rauchgas weist
in der Regel eine Temperatur von ca. 180°C auf. In dem
Wärmetauscher 26 wird das Rauchgas um ca. 60°C abge
kühlt, so daß seine Austrittstemperatur am Ausgang des
Wärmetauschers 26 etwa 120°C beträgt. Bei dieser
Rauchgastemperatur wird in der Rauchgaskonditioniervor
richtung 28 eine Abkühlung des Rauchgases auf bis zu
90°C durchgeführt. Dies erfolgt durch (direkte) Be
feuchtung des Rauchgases und der in diesem befindlichen
Feststoffpartikel (Flugasche, Reaktionsprodukte aus
Schadstoff und Kalziumhydroxid und noch nicht reagier
tem Kalziumhydroxid), die mit feinstzerstäubtem Wasser
befeuchtet werden. Zu diesem Zweck wird Wasser in einer
Zweistoffdüse 29 mittels Abfalldampf feinstzerstäubt.
Das konditionierte Rauchgas gelangt zusammen mit den
Feststoffpartikeln in eine Gewebefilteranlage 30, in
der sich die Feststoffpartikel an den Gewebefiltern
ablagern. Diese Gewebefilteranlage wirkt zur Nachent
schwefelung als Nachreaktor, da das noch nicht reagier
te Kalziumhydroxid dem Rauchgasstrom für eine bestimmte
Zeit noch ausgesetzt ist, bis die Abreinigung der Gewe
befilter erfolgt. In der Gewebefilteranlage kann also
die Menge an alkalischem Additiv zur Entschwefelung
noch effektiver ausgenutzt werden. Die bis zu 85% ent
schwefelten und bis zu 99,99% entstaubten Rauchgase
verlassen die Gewebefilteranlage 30 als gereinigtes
Reingas und gelangen durch ein Saugzuggebläse 32, um
danach über den Schornstein 34 in die Umgebung abgelas
sen zu werden.
Das bei der Abreinigung der Gewebefilteranlage 30 an
fallende Filtrat gelangt über Staubtrichter und eine
Ablaßleitung in ein Förderbehältnis 36, aus dem es wei
ter abgeführt werden kann. Ein Teil des Filtrats wird
der Strömung konditionierten, aber noch nicht gefilter
ten Rauchgases über eine Rückführleitung 38 zurückge
führt. Auf diese Weise wird eine Verbesserung der Aus
nutzung des Kalziumhydroxids zur Entschwefelung und
damit der Entschwefelungsgrad selbst verbessert.
Das hier vorgestellte kombinierte Verfahren zur trocke
nen, abwasserfreien Rauchgasreinigung/Wärmerückgewin
nung für kohlegefeuerte Kraftwerkskessel und Verbren
nungsanlagen, welche mit schadstoffbeladenen Brennstof
fen gefeuert werden, sowie für thermische Prozesse, bei
denen Schadstoffe freigesetzt werden, weist die folgen
den Merkmale auf:
- - in den Feuerungsraum wird ein alkalisches Additiv eingedüst;
- - nach dem Verbrennungsprozeß wird eine kombinierte Rauchgaskühlung und Wärmerückgewinnung oder zu sätzliche Wärmenutzung angewendet, damit die nach geschaltete Rauchgaskonditionierung mittels Was serzerstäubung minimiert wird, um die Nachreak tionsbedingungen zur weiteren Schadstoffeinbindung deutlich zu verbessern;
- - der am Filtermedium des Gewebefilters anhaftende Staub wird laufend von restschadstoffbeladenen Rauchgasen durchströmt, womit eine zusätzliche Schadstoffnachreinigung bewirkt wird;
- - abgeschiedener Filterstaub wird dem konditionier ten Rauchgasstrom zurückgeführt.
Mit dieser kombinierten trockenen, abwasserfreien Gas
reinigung und Wärmerückgewinnung für schadstoffbeladene
Rauchgase werden Entschwefelungsgrade < 60% bis 85%
erreicht. Bei der der Konditionierung vorgeschalteten
zusätzlichen Rauchgaskühlung entsteht für den Gesamt
prozeß verwertbare Energie. Der Additivverbrauch liegt
deutlich niedriger als bei bisher bekannten trockenen,
abwasserfreien Gasreinigungsanlagen. Durch den geringen
Platzbedarf ist die Gasreinigungsanlage insbesondere
für die Nachrüstung von vorhandenen Feuerungs- und/oder
Verbrennungsanlagen und vorzugsweise für mit fossilen
Brennstoffen gefeuerte Kraftwerksanlagen geeignet.
Claims (9)
1. Verfahren zur Reinigung und insbesondere Entschwe
felung von bei der Verbrennung in einem Feuerungs
raum, insbesondere in einem kohlegefeuerten Kraft
werkkessel, entstehenden schadstoffbelasteten
Rauchgasen, bei dem
- - in den Feuerungsraum ein trockenes alkalisches Additiv, insbesondere Kalkhydrat, eingesprüht wird,
- - die mit unter anderem dem Additiv versehenen Rauchgase vor einer Konditionierung vorabge kühlt und erst danach zur Erniedrigung ihrer Temperatur bis oberhalb des und möglichst nahe dem Wassertaupunkt der Rauchgase konditioniert werden und
- - die konditionierten Rauchgase zum Zurückhalten der Feststoffpartikel gefiltert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die mit unter anderem dem Additiv versehenen
Rauchgase durch Befeuchtung mittels zerstäubtem
Wasser konditioniert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die konditionierten Rauchgase mit
tels Gewebefilter gefiltert werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Teil der vom Gewebefilter zurückgehaltenen
Feststoffpartikel zu den konditionierten und noch
nicht gefilterten Rauchgasen rückgeführt wird.
5. Vorrichtung zur Reinigung und insbesondere Ent
schwefelung von bei der Verbrennung in einem Feue
rungsraum, insbesondere in einem kohlegefeuerten
Kraftwerkkessel, entstehenden schadstoffbelasteten
Rauchgasen, mit
- - einer Additivzugabevorrichtung (14) zum Ein düsen eines trockenen alkalischen Additivs in den Feuerungsraum
- - einer Rauchgas-Konditioniervorrichtung (28) zur Abkühlung der mit unter anderem dem Additiv versehenen Rauchgase bis auf eine Temperatur oberhalb des und möglichst nahe bei dem Wasser taupunkt des Rauchgases,
- - einer der Rauchgas-Konditioniervorrichtung (28) vorgeschalteten Vorabkühlvorrichtung (26) zum Abkühlen der mit unter anderem dem Additiv ver sehenen Rauchgase und
- - einer Filtervorrichtung (30) zum Zurückhalten von Feststoffpartikeln der konditionierten Rauchgase.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Rauchgas-Konditioniervorrichtung (28)
eine Wasserzerstäubungsvorrichtung (29) zum
Feinstzerstäuben von Wasser zum Befeuchten der
Rauchgase aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Vorabkühlvorrichtung (26)
einen Wärmetauscher zum Vorwärmen von Luft für den
Feuerungsraum und/oder von dem Kessel zuführbaren
Kondensat und/oder der Filtervorrichtung (20) auf
weist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß die Filtervorrichtung
(30) als Gewebefiltervorrichtung ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Filtervorrichtung (30) mit einer
Rückführleitung (38) zum Zurückführen eines Teils
der Feststoffpartikel aus der Filtervorrichtung
(30) zu den konditionierten und noch nicht gefil
terten Rauchgasen verbunden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19511673A DE19511673A1 (de) | 1994-04-01 | 1995-03-30 | Rauchgasreinigung, insbesondere für Verbrennungsanlagen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4411460 | 1994-04-01 | ||
DE19511673A DE19511673A1 (de) | 1994-04-01 | 1995-03-30 | Rauchgasreinigung, insbesondere für Verbrennungsanlagen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19511673A1 true DE19511673A1 (de) | 1995-10-05 |
Family
ID=6514490
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19511673A Withdrawn DE19511673A1 (de) | 1994-04-01 | 1995-03-30 | Rauchgasreinigung, insbesondere für Verbrennungsanlagen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19511673A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19711529A1 (de) * | 1997-03-19 | 1998-09-24 | Sueddeutsche Kalkstickstoff | Verfahren zur Entfernung von sauren Schadstoffen aus Abgasen |
-
1995
- 1995-03-30 DE DE19511673A patent/DE19511673A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19711529A1 (de) * | 1997-03-19 | 1998-09-24 | Sueddeutsche Kalkstickstoff | Verfahren zur Entfernung von sauren Schadstoffen aus Abgasen |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |