DE19511673A1 - Rauchgasreinigung, insbesondere für Verbrennungsanlagen - Google Patents

Rauchgasreinigung, insbesondere für Verbrennungsanlagen

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrich­ tung zur Reinigung und insbesondere Entschwefelung von in thermischen Prozessen wie z. B. bei der Verbrennung von insbesondere fossilen Brennstoffen oder anderen Materialien, vorzugsweise in einem kohlegefeuerten Kraftwerkkessel, entstehenden schadstoffbeladenen Rauchgasen.
Aus Gründen des Umweltschutzes sind die Betreiber von Verbrennungsanlagen von Gesetzes wegen gehalten, die Schwefelemissionen herabzusetzen. Daher gewinnt die Rauchgasentschwefelung in zunehmendem Maße an Bedeu­ tung. Für Industrie- und Heizkraftwerke sowie -Verbren­ nungsanlagen mittlerer Größe wird dabei eine Rauchgas­ entschwefelung von mehr als 60% verlangt.
Ein bekanntes Verfahren zur Entschwefelung von Rauch­ gasen betrifft die sogenannte Direktentschwefelung, bei der dem Feuerungsraum ein alkalisches Additiv, bei dem es sich insbesondere um Kalkhydrat handelt, in trocke­ ner Form zugeführt wird, und zwar durch Eindüsung. Schadstoffe, wie z. B. SO₂/SO₃, HCl und HF reagieren dabei bereits im Feuerungsraum mit dem eingeblasenen Additiv. Die den Feuerungsraum (Kessel) verlassenden und unter anderem mit Flugasche, dem Reaktionsprodukt aus Schadstoff und Additiv und dem Anteil an noch nicht reagiertem Additiv versehenen Rauchgase werden kondi­ tioniert, indem sie durch Eindüsung von Wasser bis auf eine Temperatur herabgekühlt werden, die möglichst nahe bei dem Wassertaupunkt der Rauchgase liegt. Durch die Rauchgasbefeuchtung und die Temperaturabsenkung kann der Additivverbrauch durch Nachreaktion abgesenkt wer­ den. Anschließend erfolgt eine Entstaubung der teilwei­ se von Schadstoffen befreiten Rauchgase mittels einer Elektrofilteranlage. Die auf diese Weise entschwefelten und gereinigten sowie von Feststoffpartikeln im wesent­ lichen befreiten Rauchgase werden dann als "Reingase" in die Umgebung abgelassen.
Mit dem bekannten Verfahren lassen sich Entschwefe­ lungsgrade von bis zu 60% erreichen, allerdings mit einem unverhältnismäßig hohen geräte- und verfahrens­ technischen Aufwand. Es müssen nämlich ein hoher Addi­ tivverbrauch und in der Folge eine starke Feuerungs­ raum- und Kesselverschmutzung in Kauf genommen werden. Die starke Feuerrungsraum- und Kesselverschmutzung führt aufgrund schlechten Wärmeübergangs zu verminder­ tem Kesselwirkungsgrad. Durch häufigere Reinigungsin­ tervalle verschlechtert sich die Verfügbarkeit der Ge­ samtanlage. Durch höheren Additivverbrauch fallen mehr Reststoffe an, welche zusätzlich entsorgt werden müs­ sen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Rauchgasreinigung und insbe­ sondere -entschwefelung zu schaffen, bei denen unter Verwendung an sich bekannter Komponenten bei verbesser­ ter Ausnutzung der eingesetzten Energie ein verbesser­ ter Reinigungs- bzw. Entschwefelungsgrad bei geringem Additiveinsatz mit höherer Feuerungsanlagenverfügbar­ keit erreichbar ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung ein Verfahren zur Reinigung und insbesondere Entschwefelung von bei der Verbrennung in einem Feuerungsraum, insbe­ sondere in einem kohlegefeuerten Kraftwerkkessel, ent­ stehenden schadstoffbelasteten Rauchgasen vorgeschla­ gen, bei dem
  • - in den Feuerungsraum ein trockenes alkalisches Ad­ ditiv, insbesondere Kalkhydrat, eingesprüht wird,
  • - die unter anderem mit dem Additiv versehenen Rauchgase vor einer Konditionierung vorabgekühlt und erst danach zur Erniedrigung ihrer Temperatur bis oberhalb des und möglichst nahe dem Wassertau­ punkt der Rauchgase konditioniert werden und
  • - die konditionierten Rauchgase zum Zurückhalten von Feststoffpartikeln gefiltert werden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Rauch­ gase vor der (eigentlichen) Konditionierung gezielt ab­ gekühlt, um die Eingangsbedingungen für die Konditio­ nierung zu optimieren. Das hat den Vorteil, daß das Maß, um das die Rauchgase bei der Konditionierung in ihrer Temperatur reduziert werden, geringer ist. Damit verringert sich der geräte- und verfahrenstechnische Aufwand für die eigentliche Rauchgaskonditionierung, bei der die Rauchgase zur Verbesserung der chemischen Reaktion der noch nicht reagierten Additive mit den Schadstoffen des Rauchgases abgekühlt werden. Die der­ art konditionierten Rauchgase werden anschließend ge­ filtert, um die Feststoffpartikel aus dem Rauchgasstrom herauszufiltern. Bei diesen Feststoffpartikeln handelt es sich unter anderem um Flugasche, Reaktionsprodukte aus Schadstoff und alkalischem Additiv und um noch nicht reagiertes Additiv.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich zweckmäßiger­ weise mit einer Vorrichtung durchführen, die versehen ist mit:
  • - einer Additivzugabevorrichtung zum Eindüsen eines trockenen alkalischen Additivs in den Feuerungs­ raum,
  • - einer Rauchgas-Konditioniervorrichtung zur Abküh­ lung der mit unter anderem dem Additiv versehenen Rauchgase bis auf eine Temperatur oberhalb des und möglichst nähe bei dem Wassertaupunkt des Rauchga­ ses,
  • - einer der Rauchgas-Konditioniervorrichtung vorge­ schalteten Vorabkühlvorrichtung zum Abkühlen der mit unter anderem dem Additiv versehenen Rauchgase und
  • - einer Filtervorrichtung zum Zurückhalten von Fest­ stoffpartikeln der konditionierten Rauchgase.
Die Erhöhung des Entschwefelungsgrades bei der Erfin­ dung ist insbesondere auf die Vorabkühlung und damit verbesserte Konditionierung der Rauchgase und auf die Direktentschwefelung der Rauchgase im Kessel selbst zurückzuführen. Durch das alkalische Additiv werden insbesondere SO₂, SO₃, Chloride und Fluoride im Rauch­ gas gebunden. Durch die Direktentschwefelung der Rauch­ gase im Kessel wird der Säuretaupunkt im Rauchgas ge­ senkt. Das wiederum hat zur Folge, daß das Rauchgas unabhängig von der Höhe des im Brennstoff oder verbren­ nenden Material enthaltenen Schwefelgehaltes vor der Konditionierung relativ weit heruntergekühlt werden kann (bei kohlegefeuerten Kraftwerkkesseln auf 120°C), ohne daß ein vermehrter als üblicher Aufwand zur Verhinderung von Korrosionen der für die Vorabküh­ lung eingesetzten Wärmetauscher erforderlich ist. Durch die Vorabkühlung läßt sich dem Rauchgas also noch mehr Energie entziehen. Diese Energie, die in der Vorabküh­ lung anfällt, wird beispielsweise zur Kondensatvorwär­ mung für die Dampferzeugung des Kessels, für die Vor­ wärmung der Verbrennungsluft oder für andere Zwecke eingesetzt. So läßt sich z. B. mit dieser zusätzlich dem Rauchgas entzogenen Energie die für die Rauchgas­ reinigung benötigte Energie (und noch mehr) bereitstel­ len. Auf diese Weise läßt sich der Wirkungsgrad sowohl der Verbrennungsanlage als auch der Rauchgasreinigungs­ anlage verbessern. Zusätzlich, und das ist insbesondere bei der Nachrüstung von bestehenden Verbrennungsanlagen mit Rauchgasentschwefelungsanlagen entscheidend, redu­ ziert sich aber auch der gerätetechnische Aufwand für die Rauchgaskonditionierung, was sich insbesondere in einem verringerten Platzbedarf für die Rauchgaskondi­ tionierung auswirkt. Da bei bestehenden Verbrennungs­ anlagen zumeist zusätzlicher Platz für die Rauchgasent­ schwefelung in beliebigem Umfang nicht zur Verfügung steht, bringt die Vorabkühlung insoweit ganz entschei­ dende Vorteile mit sich, als der weitere Betrieb der Verbrennungsanlage unter Berücksichtigung der gesetzli­ chen Auflagen für die Schwefelemissionsreduktion si­ chergestellt werden kann. Überdies ist auch der Ener­ gieeintrag für die Rauchgaskonditionierung reduziert, da wegen der bereits reduzierten Rauchgastemperatur weniger Kühlmittel zur weiteren Herabkühlung der Rauch­ gase eingesetzt werden muß.
Zweckmäßigerweise werden die unter anderem mit dem Additiv versehenen Rauchgase bei der Konditionierung durch feinstzerstäubtes Wasser befeuchtet und somit abgekühlt. Als Zerstäubungsmedium wird hierbei zweckmä­ ßigerweise Wasserdampf eingesetzt, bei dem es sich vor­ zugsweise um "Abfalldampf" handelt, wie er bei Verbren­ nungsanlagen und insbesondere bei Kraftwerken anfällt. Der Dampf wird zusammen mit dem zu zerstäubenden Wasser einer Zweistoffdüse zugeführt, die der Rauchgasströmung ausgesetzt ist.
Zur weiteren Erhöhung des Entschwefelungsgrades und zur Verbesserung der Ausnutzung des Additivs für die Ent­ schwefelung ist gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, die Feststoffpartikel in der Strömung der konditionierten Rauchgase mittels Gewebe­ filter zurückzuhalten. Anders als beispielsweise bei Elektrofiltern durchströmt das Rauchgas die auf dem Filtermedium anhaftende Additivschicht. Im Falle der Rauchgasströmung bedeutet dies, daß die Feststoffparti­ kel, bei denen es sich unter anderem auch um Additive handelt, die noch nicht mit Schadstoffen reagiert ha­ ben, noch in der Filteranlage selbst reagieren und so­ mit Schadstoffe binden können. Durch die Verwendung von Gewebefiltern wird also die Verweildauer der alkali­ schen Additive im Rauchgasstrom verlängert.
Eine weitere Verbesserung der Entschwefelung und der Ausnutzung der Additive zur Entschwefelung kann dadurch erzielt werden, daß ein Teil des Filtrats dem Rauchgas­ strom zurückgeführt wird, indem es der Rauchgasströmung vor Eintritt in die Gewebefilteranlage zugeführt wird.
Mit der erfindungsgemäß vorgesehenen stufenweisen Rauchgasreinigung und -entschwefelung lassen sich bei Verbrennungsanlagen mittlerer Größe Entschwefelungsgra­ de von bis zu 85% realisieren. Ein Hauptanteil der Entschwefelung erfolgt durch die Direkteinbringung des alkalischen Additivs in den Verbrennungsraum. Die Rauchgasvorkühlung, die mit einer zusätzlichen Wärme­ nutzung verbunden sein kann, führt in verfahrenstechni­ scher und gerätetechnischer Weise zu einer Verbesserung der Rauchgaskonditionierung, womit der Entschwefelungs­ grad bei der Konditionierung selbst weiter erhöht wird. Die Nachentschwefelung im Gewebefilter und die Rezirku­ lation eines Teils des Filtrats führen zu weiteren Ver­ besserungen des Entschwefelungsgrades.
Zusammengefaßt ausgedrückt wird mit der Erfindung ein maximaler Reinigungs- und Entschwefelungsgrad der Rauchgase erreicht durch die folgenden Maßnahmen:
  • - Direktentschwefelung durch Additivzugabe in den Feuerungsraum;
  • - Rauchgaskühlung mit kombinierbarer Wärmerückgewin­ nung mit zusätzlichen Wärmetauschern zur z. B. Kondensatz-/Speisewasser-Vorwärmung und/oder Ver­ brennungsluftvorwärmung;
  • - Rauchgaskonditionierung durch Wassereindüsung und Verdampfung im Rauchgasstrom zur Verbesserung der Reaktionsbedingungen;
  • - Produktrezirkulation nach der Konditionierung und vor der Entstaubung;
  • - Schadstoffnachreaktion und Einbindung im Rauchgas­ strom und an den Filterschläuchen durch reakti­ viertes Additiv;
  • - Abscheidung der Flugaschen und Reaktionsprodukte durch Gewebefilter.
Sämtliche Maßnahmen wirken sich mehr oder weniger über­ lagernd, abhängig von Additivmenge, Rauchgastemperatur, Wasserdampfgehalt, Rezirkulationsrate und Verweilzeit, aus.
Der Entschwefelungsgrad läßt sich hierdurch deutlich über den bisher üblichen Maximalwert von 60% bis 85% verbessern, indem bei vergleichsweise niedrigerer Ad­ ditivmenge die Rauchgastemperatur in Wassertaupunkts­ nähe abgesenkt, der Wasserdampfgehalt und die Rezirku­ lationsrate erhöht und die Verweilzeit der Additive bei an sich kürzeren Strömungswegen verlängert wird.
Mit der Erfindung wird eine Rauchgasentschwefelung ge­ schaffen, die die folgenden Randbedingungen erfüllt.
  • - Trockene, abwasserfreie Entschwefelung
  • - Beachtung des Reststoffminimierungsgebotes
  • - Beachtung der optimalen Wärmenutzung und Energie­ einsparung
  • - Kein zusätzlicher Primärenergieverbrauch durch Wiederaufheizung der Rauchgase nach der Ent­ schwefelung
  • - Beachtung eines geringen Platzangebotes innerhalb und außerhalb des Feuerungsraumes bzw. Kesselhau­ ses der Verbrennungsanlage, womit die leichte Nachrüstbarkeit in bestehenden Feuerungsanlagen gegeben ist
  • - Einsatz einzelner Anlagenkomponenten, die in der Kraftwerktechnik jede für sich bekannt sind
  • - Hohe Anlagenverfügbarkeit
  • - Geringer apparativer Aufbau bei niedrigen Investi­ tionskosten, niedrigen Betriebskosten und ein­ fachem Regelkonzept.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung, in der schematisch die Hauptkomponenten einer erfindungs­ gemäßen Rauchgasentschwefelung für ein Kohlekraftwerk dargestellt sind, näher erläutert.
Das in der Zeichnung dargestellte Kraftwerk 10 umfaßt einen Verbrennungsraum 12, in dem ein Brennstoff, in diesem Fall Kohle, verbrannt wird. Dem Verbrennungsraum 12 wird über eine Vorrats- und Dosiervorrichtung 14 ein alkalisches Additiv, in diesem Fall Kalziumhydroxid, zugeführt. Bei der Vorrichtung 14 handelt es sich um einen Vorratsbehälter, aus dem volumetrisch oder gravi­ metrisch dosiert Kalziumhydroxid pneumatisch dem Ver­ brennungsraum 12 zugeführt wird, wobei das Kalzium­ hydroxid gleichmäßig über den Querschnitt des Verbren­ nungsraums 12 in diesen eingedüst wird. Die im Verbren­ nungsraum 12 entstehenden Rauchgase durchströmen den Dampferzeuger 16, in dem Dampf für die den Generator 18 treibende Turbine 20 erzeugt wird. Die Rauchgase durch­ strömen anschließend einen weiteren Wärmetauscher 22, durch den dem Rauchgas weitere Prozeßenergie entzogen wird. Der Verbrennungsraum 12, der Dampferzeuger 16 und der Wärmetauscher 22 bilden den Kessel eines herkömm­ lichen Kraftwerks.
Wegen der direkten Zugabe des Kalziumhydroxids in den Verbrennungsraum 12 erfolgt bereits im Verbrennungsraum 12 direkt eine Entschwefelung, wodurch der Säuretau­ punkt im Rauchgas herabgesetzt wird. Das bedeutet, daß das Rauchgas zur Erzeugung von weiterer Prozeßenergie zusätzlich noch abgekühlt werden kann, ohne daß man Gefahr läuft, daß die dazu eingesetzten Anlagen korro­ dieren. Bei dem hier vorgestellten Kraftwerk 10 ist dem Wärmetauscher 22 ein zusätzlicher Wärmetauscher 26 nachgeschaltet, der als Vorabkühlvorrichtung für die Rauchgaskonditionierung dient. Über diesen Wärme­ tauscher 26 kann dem Rauchgas Wärme zur Kondensatvor­ wärmung, Verbrennungsluftvorwärmung und/oder zur Vor­ wärmung der gleich noch zu beschreibenden Gewebefilter­ anlage entzogen werden. Im dargestellten Fall sind der Dampferzeuger 16, die Wärmetauscher 22 und 26 und die Turbine 20 dampfseitig in Reihe mit einem Wärmetauscher 27 geschaltet, der der Kesselspeisewasser-Vorwärmung dient. Die hierdurch zusätzlich gewonnene Energie ver­ mindert bei gleichbleibender Dampfleistung den Brenn­ stoffeinsatz, wodurch sich in der Folge eine Verminde­ rung des CO₂- und Schadstoffauswurfes ergibt.
Das in dem Wärmetauscher 26 eintretende Rauchgas weist in der Regel eine Temperatur von ca. 180°C auf. In dem Wärmetauscher 26 wird das Rauchgas um ca. 60°C abge­ kühlt, so daß seine Austrittstemperatur am Ausgang des Wärmetauschers 26 etwa 120°C beträgt. Bei dieser Rauchgastemperatur wird in der Rauchgaskonditioniervor­ richtung 28 eine Abkühlung des Rauchgases auf bis zu 90°C durchgeführt. Dies erfolgt durch (direkte) Be­ feuchtung des Rauchgases und der in diesem befindlichen Feststoffpartikel (Flugasche, Reaktionsprodukte aus Schadstoff und Kalziumhydroxid und noch nicht reagier­ tem Kalziumhydroxid), die mit feinstzerstäubtem Wasser befeuchtet werden. Zu diesem Zweck wird Wasser in einer Zweistoffdüse 29 mittels Abfalldampf feinstzerstäubt. Das konditionierte Rauchgas gelangt zusammen mit den Feststoffpartikeln in eine Gewebefilteranlage 30, in der sich die Feststoffpartikel an den Gewebefiltern ablagern. Diese Gewebefilteranlage wirkt zur Nachent­ schwefelung als Nachreaktor, da das noch nicht reagier­ te Kalziumhydroxid dem Rauchgasstrom für eine bestimmte Zeit noch ausgesetzt ist, bis die Abreinigung der Gewe­ befilter erfolgt. In der Gewebefilteranlage kann also die Menge an alkalischem Additiv zur Entschwefelung noch effektiver ausgenutzt werden. Die bis zu 85% ent­ schwefelten und bis zu 99,99% entstaubten Rauchgase verlassen die Gewebefilteranlage 30 als gereinigtes Reingas und gelangen durch ein Saugzuggebläse 32, um danach über den Schornstein 34 in die Umgebung abgelas­ sen zu werden.
Das bei der Abreinigung der Gewebefilteranlage 30 an­ fallende Filtrat gelangt über Staubtrichter und eine Ablaßleitung in ein Förderbehältnis 36, aus dem es wei­ ter abgeführt werden kann. Ein Teil des Filtrats wird der Strömung konditionierten, aber noch nicht gefilter­ ten Rauchgases über eine Rückführleitung 38 zurückge­ führt. Auf diese Weise wird eine Verbesserung der Aus­ nutzung des Kalziumhydroxids zur Entschwefelung und damit der Entschwefelungsgrad selbst verbessert.
Das hier vorgestellte kombinierte Verfahren zur trocke­ nen, abwasserfreien Rauchgasreinigung/Wärmerückgewin­ nung für kohlegefeuerte Kraftwerkskessel und Verbren­ nungsanlagen, welche mit schadstoffbeladenen Brennstof­ fen gefeuert werden, sowie für thermische Prozesse, bei denen Schadstoffe freigesetzt werden, weist die folgen­ den Merkmale auf:
  • - in den Feuerungsraum wird ein alkalisches Additiv eingedüst;
  • - nach dem Verbrennungsprozeß wird eine kombinierte Rauchgaskühlung und Wärmerückgewinnung oder zu­ sätzliche Wärmenutzung angewendet, damit die nach­ geschaltete Rauchgaskonditionierung mittels Was­ serzerstäubung minimiert wird, um die Nachreak­ tionsbedingungen zur weiteren Schadstoffeinbindung deutlich zu verbessern;
  • - der am Filtermedium des Gewebefilters anhaftende Staub wird laufend von restschadstoffbeladenen Rauchgasen durchströmt, womit eine zusätzliche Schadstoffnachreinigung bewirkt wird;
  • - abgeschiedener Filterstaub wird dem konditionier­ ten Rauchgasstrom zurückgeführt.
Mit dieser kombinierten trockenen, abwasserfreien Gas­ reinigung und Wärmerückgewinnung für schadstoffbeladene Rauchgase werden Entschwefelungsgrade < 60% bis 85% erreicht. Bei der der Konditionierung vorgeschalteten zusätzlichen Rauchgaskühlung entsteht für den Gesamt­ prozeß verwertbare Energie. Der Additivverbrauch liegt deutlich niedriger als bei bisher bekannten trockenen, abwasserfreien Gasreinigungsanlagen. Durch den geringen Platzbedarf ist die Gasreinigungsanlage insbesondere für die Nachrüstung von vorhandenen Feuerungs- und/oder Verbrennungsanlagen und vorzugsweise für mit fossilen Brennstoffen gefeuerte Kraftwerksanlagen geeignet.

Claims (9)

1. Verfahren zur Reinigung und insbesondere Entschwe­ felung von bei der Verbrennung in einem Feuerungs­ raum, insbesondere in einem kohlegefeuerten Kraft­ werkkessel, entstehenden schadstoffbelasteten Rauchgasen, bei dem
  • - in den Feuerungsraum ein trockenes alkalisches Additiv, insbesondere Kalkhydrat, eingesprüht wird,
  • - die mit unter anderem dem Additiv versehenen Rauchgase vor einer Konditionierung vorabge­ kühlt und erst danach zur Erniedrigung ihrer Temperatur bis oberhalb des und möglichst nahe dem Wassertaupunkt der Rauchgase konditioniert werden und
  • - die konditionierten Rauchgase zum Zurückhalten der Feststoffpartikel gefiltert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit unter anderem dem Additiv versehenen Rauchgase durch Befeuchtung mittels zerstäubtem Wasser konditioniert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die konditionierten Rauchgase mit­ tels Gewebefilter gefiltert werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der vom Gewebefilter zurückgehaltenen Feststoffpartikel zu den konditionierten und noch nicht gefilterten Rauchgasen rückgeführt wird.
5. Vorrichtung zur Reinigung und insbesondere Ent­ schwefelung von bei der Verbrennung in einem Feue­ rungsraum, insbesondere in einem kohlegefeuerten Kraftwerkkessel, entstehenden schadstoffbelasteten Rauchgasen, mit
  • - einer Additivzugabevorrichtung (14) zum Ein­ düsen eines trockenen alkalischen Additivs in den Feuerungsraum
  • - einer Rauchgas-Konditioniervorrichtung (28) zur Abkühlung der mit unter anderem dem Additiv versehenen Rauchgase bis auf eine Temperatur oberhalb des und möglichst nahe bei dem Wasser­ taupunkt des Rauchgases,
  • - einer der Rauchgas-Konditioniervorrichtung (28) vorgeschalteten Vorabkühlvorrichtung (26) zum Abkühlen der mit unter anderem dem Additiv ver­ sehenen Rauchgase und
  • - einer Filtervorrichtung (30) zum Zurückhalten von Feststoffpartikeln der konditionierten Rauchgase.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich­ net, daß die Rauchgas-Konditioniervorrichtung (28) eine Wasserzerstäubungsvorrichtung (29) zum Feinstzerstäuben von Wasser zum Befeuchten der Rauchgase aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Vorabkühlvorrichtung (26) einen Wärmetauscher zum Vorwärmen von Luft für den Feuerungsraum und/oder von dem Kessel zuführbaren Kondensat und/oder der Filtervorrichtung (20) auf­ weist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, da­ durch gekennzeichnet, daß die Filtervorrichtung (30) als Gewebefiltervorrichtung ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich­ net, daß die Filtervorrichtung (30) mit einer Rückführleitung (38) zum Zurückführen eines Teils der Feststoffpartikel aus der Filtervorrichtung (30) zu den konditionierten und noch nicht gefil­ terten Rauchgasen verbunden ist.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE19711529A1 (de) * 1997-03-19 1998-09-24 Sueddeutsche Kalkstickstoff Verfahren zur Entfernung von sauren Schadstoffen aus Abgasen

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