DE19907534A1 - Polyketonpolymerzusammensetzung - Google Patents
PolyketonpolymerzusammensetzungInfo
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Abstract
Polymerzusammensetzung mit einem Gehalt an einem Polyketonpolymer und einem phenolischen Alkylendicarboxylat der allgemeinen Formel: DOLLAR F1 worin jeder Rest R·1· unabhängig für Wasserstoff oder Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen steht, jeder Rest R·2· unabhängig Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeutet, jedes m eine ganze Zahl von 0 bis 4 darstellt und n eine ganze Zahl von 2 bis 12 ist und ein Verfahren zur Herstellung der Zusammensetzungen.
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Polyketonpolymer
zusammensetzungen. Im spezielleren bezieht sich diese Erfindung
auf Polyketonpolymerzusammensetzungen, die einen Stabilisator
enthalten, der gegen einen Wärmeabbau während des Endgebrauches
der Zusammensetzungen wirkt.
In der Technik sind Polymere aus Kohlenmonoxid und olefinisch
ungesättigten Verbindungen bekannt, die allgemein als
Polyketone oder Polyketonpolymere bezeichnet werden. Unter den
Polyketonpolymeren kommt der Klasse von linearen alternierenden
Polymeren aus Kohlenmonoxid und wenigstens einer ungesättigten
Verbindung spezielles Interesse zu. In den linearen alternie
renden Polymeren wechseln die von Kohlenmonoxid abstammenden
Einheiten mit den von der olefinisch ungesättigten Verbindung
bzw. mit den von den olefinisch ungesättigten Verbindungen ab
stammenden Einheiten ab. Diese Klasse von Polymeren wird in
zahlreichen Patentdokumenten beschrieben, beispielsweise in
US-A-4880865 und US-A-4818811.
In EP-A-289077 werden Zusammensetzungen von Polyketonpolymeren
beschrieben, die wirksame phenolische Stabilisatoren enthalten,
ausgewählt aus einigen kleinen Gruppen von eng definierten
Additiven. Die in den Ausführungsbeispielen der EP-A-289077
beispielhaft angeführten phenolischen Stabilisatoren sind
Triethylenglycol-bis[3-(3,5-di-tert.butyl-4-hydroxyphenyl)pro
panoat] und 1,6-Bis[3-(3,5-di-tert.butyl-4-hydroxyphenyl)pro
panamido]hexan. Diese Stabilisatoren weisen den gleichen Rest
einer Phenolcarbonsäure auf, und sie unterscheiden sich da
durch, daß der eine ein Diester von Triethylenglycol ist, wo
gegen der andere ein von Hexamethylendiamin abgeleitetes Diamid
ist. Sie verleihen den Polyketonpolymerzusammensetzungen ein
attraktives Stabilitätsausmaß gegenüber einem Wärmeabbau wäh
rend der Endanwendung der Polyketonpolymerzusammensetzungen,
wie aus der Beibehaltung der mechanischen Eigenschaften beur
teilt wird. In den Vergleichsbeispielen von EP-A-289077 konnten
Octadecyl-3-(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyphenyl)propanoat und
Pentaerythrityl-tetrakis[3-(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyphenyl)pro
panoat] in den Polyketonpolymeren keine attraktive Leistung
erbringen. Diese Additive sind Alkanolmono- und Tetraester, die
von einem Rest der gleichen Phenolcarbonsäure abgeleitet sind.
In EP-A-289077 wird somit zutreffend ausgesagt, daß sich die in
Frage stehende Erfindung auf eine Auswahl von Stabilisatoren
aus "einigen wenigen kleinen Gruppen von eng definierten Addi
tiven" bezieht.
Es scheint, daß die aus EP-A-289077 bekannten stabilisierten
Zusammensetzungen zu Problemen führten, wenn sie in der Praxis
angewendet wurden. Beispielsweise hat sich gezeigt, daß Zusam
mensetzungen, die Triethylenglycol-bis[3-(3,5-di-tert.-butyl-4-hy
droxyphenyl)propanoat] enthalten, bei Schmelzverarbeitungs
vorgängen, die sich über eine längere Zeitdauer erstrecken,
beispielsweise eine Zeit von über eine Stunde, zu Schwierig
keiten führen. Bei Spritzgießversuchen wurde festgestellt, daß
der Transport der Polymerschmelze zufolge eines Durchdrehens
der Schnecke aufhörte. Weiterhin hat sich gezeigt, daß Zusam
mensetzungen mit einem Gehalt an 1,6-Bis[3-(3,5-di-tert.-bu
tyl-4-hydroxyphenyl)propanamido]hexan und aus den Zusammensetzungen
hergestellte Gegenstände relativ rasch eine Gelbverfärbung
entwickeln, wenn sie einer Wärmeeinwirkung ausgesetzt werden,
wie während der Schmelzverarbeitung und während ihres Endge
brauches. Es besteht daher ein Bedarf, adäquate Stabilisatoren
für die Polyketonpolymere aufzufinden, die nicht die zuvor
erwähnten Nachteile aufweisen.
Es ist eine unerwartete Feststellung, daß entgegen der Lehre
der EP-A-289077 bestimmte phenolische Alkylendicarboxylate, die
Alkanoldiester der gleichen Type von Phenolcarbonsäure sind,
wie zuvor erwähnt, nicht nur einen attraktiven Stabili
sierungsgrad der Polyketonpolymerzusammensetzungen gegenüber
einem Wärmeabbau mit einer stark verringerten Neigung zur Gelb
verfärbung erbringen, sondern auch zu Polyketonpolymerzusam
mensetzungen mit einem attraktiven Schmelzverarbeitungsver
halten über lange Zeiträume und mit attraktiven physikalischen
und mechanischen Eigenschaften führen.
Die Feststellung ist tatsächlich überraschend, weil gefunden
wurde, daß ein anderes phenolisches Alkylendicarboxylat, näm
lich der Diester von 2,2-Bis[4-(2-hydroxyethoxy)phenyl]propan
und 3-(3,5-Di-tert.-butyl-4-hydroxyphenyl)propionsäure, zu einem
Stabilisierungsgrad gegenüber einen Wärmeabbau führte, der
sogar noch unter demjenigen von Octadecyl-3-(3,5-di-tert.-butyl-4-hy
droxyphenyl)propanoat und Pentaerythrityl-tetrakis[3-(3,5-di-tert.-bu
tyl-4-hydroxyphenyl)propanoat] lag, die in den Ver
gleichsbeispielen von EP-A-289077 eingesetzt wurden.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Polymerzusam
mensetzung mit einem Gehalt an einem Polyketonpolymer und an
einem phenolischen Alkylendicarboxylat mit der allgemeinen
Formel:
worin jeder Rest R1 unabhängig für Wasserstoff oder Alkyl mit 1
bis 6 Kohlenstoffatomen steht, jeder Rest R2 unabhängig Alkyl
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeutet, jedes m eine ganze Zahl
von 0 bis 4, vorzugsweise 2 darstellt und n eine ganze Zahl von
2 bis 12, vorzugsweise 4 bis 8, insbesondere 6 bedeutet.
Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf ein Verfahren zur
Herstellung der Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden Erfin
dung, welches Verfahren ein Vermischen des Polyketonpolymers
mit einem phenolischen Alkylendicarboxylat, wie vorstehend de
finiert, umfaßt.
Die zur Anwendung in dieser Erfindung vorgesehenen Polyketone
sind typischerweise lineare alternierende Copolymere aus Koh
lenmonoxid und wenigstens einer olefinisch ungesättigten Ver
bindung. Die lineare alternierende Struktur bedeutet, daß die
Polymere ein Molekül Kohlenmonoxid für jedes Molekül der ole
finisch ungesättigten Verbindung enthalten. Olefinisch unge
sättigte Verbindungen weisen zweckmäßig bis zu 20 Kohlen
stoffatome auf und schließen Verbindungen ein, die
ausschließlich aus Kohlenstoff und Wasserstoff bestehen, sowie
Verbindungen, die zusätzlich Heteroatome enthalten, wie
ungesättigte Ester, Ether und Amide. Ungesättigte Kohlen
wasserstoffe werden bevorzugt. Beispiele für geeignete
olefinische Monomere sind aliphatische α-Olefine, wie Ethen,
Propen, Buten-1 und Hexen-1, cyclische Olefine, wie Cyclo
penten, aromatische Verbindungen, wie Styrol und α-Methyl
styrol und Vinylester, wie Vinylacetat und Vinylpropionat. Die
bevorzugten Polyketonpolymere sind lineare alternierende Poly
mere aus Kohlenmonoxid und Ethen oder lineare alternierende
Polymere aus Kohlenmonoxid, Ethen und einer olefinisch unge
sättigten Verbindung mit wenigstens 3 Kohlenstoffatomen, ins
besondere einem α-Olefin wie Propen.
Wenn die bevorzugten Polyketonpolymere aus Kohlenmonoxid, Ethen
und einer weiteren olefinisch ungesättigten Verbindung einge
setzt werden, so werden innerhalb des Polymers in typischer
Weise wenigstens 2 Einheiten, die einen Rest von Ethen ent
halten, für jede Einheit vorliegen, die einen Rest der anderen
olefinisch ungesättigten Verbindung(en) enthält. Vorzugsweise
werden 10 bis 100 Einheiten, die einen Ethenrest enthalten, für
jede Einheit vorliegen, die einen Rest der anderen olefinisch
ungesättigten Verbindung(en) aufweist. Die bevorzugten Poly
ketonpolymere werden somit durch die wiederkehrende Formel
-[-CO-(-CH2-CH2-)-]-x-[-CO-(-G)-]-y
dargestellt, worin G den Rest der olefinisch ungesättigten Ver
bindung mit wenigstens 3 Kohlenstoffatomen, polymerisiert über
die ethylenische Unsättigung, darstellt. Das Verhältnis y:x
beträgt typischerweise nicht mehr als 0,5 und vorzugsweise 0,01
bis 0,1. Wenn in den Zusammensetzungen der Erfindung lineare
alternierende Polymere aus Kohlenmonoxid und nur Ethen ein
gesetzt werden, so wird keine zweite olefinisch ungesättigte
Verbindung vorliegen, und die Polymere werden durch die vor
stehende Formel dargestellt, worin y den Wert 0 hat. Wenn y
einen von 0 verschiedenen Wert hat, liegen die -CO-(-CH2-CH2-)-Ein
heiten und die -CO-(G)-Einheiten statistisch verteilt über
die Polymerkette vor. Die genaue Natur der Endgruppen scheint
die Eigenschaften des Polymers nicht im erheblichen Ausmaß zu
beeinflussen, so daß die Polymere ausreichend durch die Formel
für die Polymerketten, wie sie vorstehend wiedergegeben ist,
dargestellt werden.
Die Polyketonpolymere mit einem zahlenmittleren Molekularge
wicht von 1000 bis 200 000, insbesondere solche mit einem
zahlenmittleren Molekulargewicht von 20 000 bis 90 000, be
stimmt durch Gelpermeationschromatographie, sind von besonderem
Interesse. Die physikalischen Eigenschaften des Polymers werden
zum Teil vom Molekulargewicht abhängen, sowie davon, ob das
Polymer auf einer einzigen oder auf mehreren olefinisch un
gesättigten Verbindungen aufgebaut ist, sowie von der Art und
dem Anteil der olefinisch ungesättigten Verbindungen. Typische
Schmelzpunkte für die Polymere betragen 175°C bis 300°C, in
typischerer Weise 210°C bis 270°C, bestimmt durch Differen
tialscanningkalorimetrie. Die Polymere haben typischerweise
eine Grenzviskositätszahl (limiting viscosity number, LVN), be
stimmt in m-Cresol bei 60°C in einer Standard-Kapillar
viskositätsmeßvorrichtung, von 0,5 dl/g bis 10 dl/g, in typi
scherer Weise von 0,8 dl/g bis 4 dl/g.
Bevorzugte Methoden zur Herstellung der Polyketonpolymere sind
aus US-A-4808699 und US-A-4868282 bekannt. Die US-A-4808699
lehrt die Herstellung von Polyketonpolymeren durch Inkontakt
bringen von Ethen und Kohlenmonoxid in Gegenwart eines
Katalysators, der eine Gruppe VIII-Metallverbindung, ein Anion
einer Nichthalogenwasserstoffsäure mit einem pKa-Wert von
kleiner als 6 und einen Bidentat-Phosphor-, -Arsen- oder -Anti
monliganden enthält. Die US-A-4868282 lehrt die Herstellung von
Polyketonpolymeren durch Inkontaktbringen von Kohlenmonoxid und
Ethen in Gegenwart eines oder mehrerer Kohlenwasserstoffe mit
einer olefinisch ungesättigten Gruppe mit einem ähnlichen
Katalysator.
Was die phenolischen Alkylendicarboxylate der vorliegenden
Erfindung betrifft, so werden phenolische Alkylendicarboxylate
bevorzugt, in denen R2 eine Alkylgruppe ist, die eine sterische
Hinderung hervorruft. In stärker bevorzugten phenolischen Di
carboxylaten sind R1 und R2 die gleichen oder unterschiedliche,
eine sterische Hinderung hervorrufende Alkylgruppen. Beispiele
für sterisch hindernde Alkylgruppen sind Isopropyl, Isobutyl,
Isoamyl, tert.-Butyl, tert.-Amyl und Cyclohexyl.
Beispiele für phenolische Alkylendicarboxylate gemäß der vor
liegenden Erfindung sind: 1,2-Ethylen-bis(2-[3-pentyl-4-hy
droxyphenyl]ethanoat), 1,4-Tetramethylen-bis(2-[3,5-diethyl-4-hy
droxyphenyl]-ethanoat), 1,4-Tetramethylen-bis(5-[3-isobu
tyl-4-hydroxyphenyl]pentanoat), 1,6-Hexamethylen-bis(3-[3,5-di-tert.-bu
tyl-4-hydroxyphenyl]propanoat), 1,12-Dodecamethy
len-bis(2-[3,5-di-tert.-amyl-4-hydroxyphenyl]ethanoat), 1,6-Hexa
methylen-bis(3-[3,5-di-isobutyl-4-hydroxyphenyl]propanoat),
1,8-Octamethylen-bis(3-[3,5-di-tert.butyl-4-hydroxyphenyl]pro
panoat), 1,8-Octamethylen-bis(2-[3-pentyl-4-hydroxyphenyl]etha
noat), 1,10-Decamethylen-bis(3-ethyl-5-tert.-butyl-4-hydroxy
benzoat), 1,10-Decamethylen-bis(2-[3-ispropyl-5-tert.-amyl-4-hy
droxyphenyl]ethanoat), 1,6-Hexamethylen-bis(4-[3-cyclo
hexyl-4-hydroxyphenyl]butanoat).
Ein zur Anwendung in der vorliegenden Erfindung äußerst geeig
netes phenolisches Alkylendicarboxylat ist 1,6-Hexamethy
len-bis(3-[3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyphenyl]propanoat), das von
der Firma Ciba Specialty Chemicals unter den Handelsmarken
IRGANOX 249 und IRGANOX 259 erhältlich ist.
Die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung werden durch
Zumischen einer Menge des phenolischen Alkylendicarboxylats zu
dem Polyketonpolymer erhalten. Zweckmäßig beläuft sich die Men
ge des Dicarboxylats auf 0,01 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das
Gewicht des Polyketonpolymers. In zweckmäßigerer Weise beträgt
diese Menge 0,05 bis 5 Gew.-% und insbesondere 0,1 bis
3 Gew.-%, auf die gleiche Basis bezogen.
Als eine weitere Komponente der Polyketonzusammensetzungen der
vorliegenden Erfindung können andere Polymeradditive, die in
der Technik allgemein bekannt sind, verwendet werden. Bei
spielsweise können Füllstoffe, Streckmittel, Gleitmittel, Pig
mente, Weichmacher und andere (polymere) Materialien zu den zu
stabilisierenden Polyketonzusammensetzungen zugesetzt werden,
um die Eigenschaften der Zusammensetzungen zu verbesseren oder
in anderer Weise zu ändern.
Es wird jedoch bevorzugt, daß Alkanolaminester von Diaryl
phosphiten nicht als Stabilisatoren in den Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden, was bedeutet, daß
sie nicht zugegen sind oder, wenn sie enthalten sind, daß sie
in einer Menge von kleiner als 0,05 Gew.-%, insbesondere
weniger als 0,01 Gew.-%, noch stärker insbesondere weniger als
0,005 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Polyketonpolymers,
vorliegen. Dies bezieht sich insbesondere auf 2,2',2''-Nitrilo
triethanol-tris(3,3',5,5'-tetra-tert.-butyl-1,1'-biphenyl-2,2'-di
yl)phosphit, das in der US-A-4318845 geoffenbart ist. Es
wurde gefunden, daß ohne das Vorliegen derartiger Verbindungen
die Zusammensetzungen dieser Erfindung eine bessere Stabilität
unter den Bedingungen der Schmelzverarbeitung aufweisen, wie
Extrusion und Spritzgießen, das heißt, daß sie besser sind hin
sichtlich Beibehaltung von Schmelzviskosität und Farbe.
Es wird bevorzugt, daß die Polyketonzusammensetzungen eine
Glasfaserverstärkung enthalten, insbesondere eine solche Glas
faserverstärkung, die eine Schlichte aus Aminosilan und unge
härteten Epoxyharzfunktionalitäten oder eine Schlichte aus
Aminosilan und Polyurethanfunktionalitäten aufweist. Die Glas
faserverstärkung liegt typischerweise in einer Menge von 1 bis
100 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Polyketonpolymers, vor.
Derartige Glasfaserverstärkungen sind in EP-A-474 308 und
EP-A-474309 geoffenbart.
Das phenolische Alkylendicarboxylat kann in das Polyketon
polymer in jeder Stufe der Polymerverarbeitung eingearbeitet
werden, vorzugsweise vor einer Einwirkung von erhöhten Tem
peraturen. Jede übliche Methode, die sich zur Ausbildung eines
Gemisches aus dem Polymer und dem phenolischen Alkendicarboxy
lat eignet, kann zur Herstellung des Gemisches angewendet wer
den, solange die Methode zu einem im wesentlichen gleich
förmigen Gemisch aus den Komponenten der Zusammensetzung führt.
Derartige Methoden sind in der Technik wohl bekannt; sie sind
im allgemeinen Schmelzverarbeitungsmethoden und können ein
Trockenvermischen des Polymers mit dem phenolischen Alken
dicarboxylat in feinteiliger Form mit anschließender Schmelz
extrusion des Gemisches einschließen. Es können auch solche
Methoden wie Lösungsmittelablagerung angewendet werden. Die
Polyketonpolymerzusammensetzungen, einschließlich jener, die
eine Glasfaserverstärkung enthalten, weisen attraktive Schmelz
flußeigenschaften (Viskosität) auf.
Die solcherart gebildeten stabilisierten Polyketone können nach
üblichen Verarbeitungsmethoden wie Schmelzspinnen, Extrusion,
Blasformen, Spritzformen, Druckformen und Festphasen-Druckfor
men zu Herstellungsgegenständen verarbeitet werden, wie Fasern,
Folien, Filme, Laminate, Behälter, Schläuche, Rohre und Gegen
stände mit komplizierter Form. Die Polyketonzusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung eignen sich ganz besonders in der
Schmelzverarbeitung während einer langen Zeitdauer, wie beim
Spritzgießen von Großserien von Gegenständen. Der Erfindung
kommt auch besondere Bedeutung bei all jenen Anwendungen zu,
die eine adäquate Stabilität des Polyketonpolymers gegenüber
einem Wärmeabbau während des Endgebrauches erfordern, was be
deutet, daß die physikalischen und mechanischen Eigenschaften
gut beibehalten werden und das es keine Oberflächenrisse gibt.
Die vorliegende Erfindung ist von besonderer Bedeutung für An
wendungen, die ein hohes Niveau von physikalischen und mechani
schen Eigenschaften der Polyketonzusammensetzungen erfordern,
mit oder ohne Glasfaserverstärkung. Die entsprechenden mechani
schen Eigenschaften sind beispielsweise die Zug- und Biege
eigenschaften (Moduli, Bruchspannung und -dehnung, Fließspan
nung und -dehnung, sofern ein Fließen eintritt, was vom Vor
liegen von beispielsweise einer Glasfaserverstärkung abhängt,
usw.), Tieftemperaturschlagfestigkeit, beispielsweise bei
-30°C, und Duktilität/Sprödigkeit-Übergangstemperatur. Rele
vante physikalische Eigenschaften sind beispielsweise Farbe,
dielektrische Eigenschaften und der Comparative Tracking-Index.
Die Erfindung wird nunmehr durch die nachfolgenden Aus
führungsbeispiele erläutert.
Ein lineares alternierendes Copolymer aus Kohlenmonoxid, Ethen
und Propen mit einem Schmelzpunkt von 220°C und einer Grenz
viskositätszahl von 1,8 dl/g, bestimmt in m-Cresol bei 60°C,
wurde trocken mit 0,2 Gew.-%. 1,6-Hexamethylen-bis(3-[3,5-di-tert.-bu
tyl-4-hydroxyphenyl]propanoat), bezogen auf das Gewicht
des Polymers, vermischt. Das Trockengemisch wurde zu Körnchen
extrudiert; während der Extrusion betrug die Schmelztemperatur
265°C. Die erhaltenen Körnchen wurden bei 250°C zu 1 mm dicken
Folien druckverformt. Die Folien wurden zu 10 × 110 mm großen
Streifen geschnitten. Diese Streifen wurden gealtert, indem sie
in einen Umluftofen eingebracht wurden, der auf 125°C gehalten
wurde. Zu regelmäßigen Zeitabständen wurden Streifen aus dem
Ofen entnommen und getestet, indem sie von Hand aus über eine
abgerundete Kante über 90° in beiden Richtungen gebogen wurden.
Ein Bruch des Streifens beim Biegen zeigte ein Versprödungs
versagen als Ergebnis des Abbaus an.
Ein attraktives Verhalten zeigte sich hinsichtlich Versprödung
und Verfärbung, verglichen mit dem Ergebnissen von Ver
gleichsversuchen, die in gleicher Weise wie das vorliegende
Beispiel ausgeführt wurden, jedoch mit anderen Additiven. Im
speziellen entwickelten die Proben, die 1,6-Hexamethy
len-bis-(3-[3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyphenyl]propanoat) enthielten, we
niger Farbe während der Wärmebehandlungen als Proben, die
1,6-Bis[3-(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyphenyl)propanamido]hexan ent
hielten, unter Anwendung von sonst gleichen Bedingungen.
Die stabilisierte Polyketonzusammensetzung, wie sie in Beispiel
1 in Form von Körnchen erhalten worden war, wurde in einem
Spritzgießversuch für die Herstellung von Proben für das Testen
der mechanischen Eigenschaften verwendet. Die Spritzgußmaschine
wurde unter den folgenden Bedingungen betrieben: Zylin
dertemperatur 250°C, Schußgewicht 10 g, mittlere Spritz
geschwindigkeit, Zyklusdauer 18 sek. Der Versuch wurde 3 Stun
den lang ohne Unterbrechung und ohne ein Auftreten von Schwie
rigkeiten fortgesetzt.
Das Beispiel 2 wurde wiederholt, außer daß das Polyketon, bezo
gen auf das Gewicht des Polymers, 0,2 Gew.-% Triethylengly
col-bis[3-(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyphenyl)propanoat] anstelle
von 1,6-Hexamethylen-bis(3-[3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyphenyl]pro
panoat) enthielt. Nach 1 Stunde konnte der Spritzgußversuch
nicht fortgesetzt werden, weil ein Durchdrehen der Schnecke da
zu führte, daß kein weiterer Transport der Schmelze eintrat.
Claims (10)
1. Polymerzusammensetzung mit einem Gehalt an einem Poly
ketonpolymer und einem phenolischen Alkylendicarboxylat
der allgemeinen Formel:
worin jeder Rest R1 unabhängig für Wasserstoff oder Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen steht, jeder Rest R2 un abhängig Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeutet, jedes m eine ganze Zahl von 0 bis 4 darstellt und n eine ganze Zahl von 2 bis 12 ist.
worin jeder Rest R1 unabhängig für Wasserstoff oder Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen steht, jeder Rest R2 un abhängig Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeutet, jedes m eine ganze Zahl von 0 bis 4 darstellt und n eine ganze Zahl von 2 bis 12 ist.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das phenolische Alkylendicarboxylat derart ausgewählt
ist, daß R1 und R2 unabhängig unter Isopropyl, Isobutyl,
Isoamyl, tert.-Butyl, tert.-Amyl und Cyclohexyl ausgewählt
sind, m den Wert 2 hat und n im Bereich von 4 bis 8 liegt
und insbesondere 6 bedeutet.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das phenolische Alkylendicarboxylat 1,6-Hexamethy
len-bis(3-[3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyphenyl]propanoat) ist.
4. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Menge des phenolischen Alkylen
dicarboxylats 0,05 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht
des Polyketonpolymers, beträgt.
5. Zusammensetzung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Menge des phenolischen Alkylendicarboxylats 0,1
bis 3 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Polyketonpoly
mers, beträgt.
6. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung 2,2',2''-Nitrilo
triethanol-tris(3,3',5,5'-tetra-tert.-butyl-1,1'-biphe
nyl-2,2'-diyl)-phosphit nicht enthält, oder, wenn dieser
Phosphittriethanolamintriester zugegen ist, der in einer
Menge von weniger als 0,01 Gew.-%, insbesondere weniger
als 0,005 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Polyketon
polymers, enthalten ist.
7. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß sie eine Glasfaserverstärkung enthält,
die eine Schlichte aus Aminosilan und ungehärteten Epoxy
harzfunktionalitäten oder eine Schlichte aus Aminosilan
und Polyurethanfunktionalitäten aufweist.
8. Zusammensetzung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet
daß die Glasfaserverstärkung in einer Menge von 1 bis
100 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Polyketonpolymers,
vorliegt.
9. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Polyketonpolymer durch die wieder
kehrende Formel
-[-CO-(-CH2-CH2-)-]-x-[-CO-(-G)-]-y
dargestellt wird, worin G den Rest der olefinisch ungesättigten Verbindung mit wenigstens 3 Kohlenstoff atomen, polymerisiert über die ethylenische Unsättigung, bedeutet und das Verhältnis y:x nicht über 0,5, typisch von 0,01 bis 0,1 beträgt.
-[-CO-(-CH2-CH2-)-]-x-[-CO-(-G)-]-y
dargestellt wird, worin G den Rest der olefinisch ungesättigten Verbindung mit wenigstens 3 Kohlenstoff atomen, polymerisiert über die ethylenische Unsättigung, bedeutet und das Verhältnis y:x nicht über 0,5, typisch von 0,01 bis 0,1 beträgt.
10. Verfahren zur Herstellung von Polyketonzusammensetzungen,
welches Verfahren ein Vermischen eines Polyketonpolymers
mit einem phenolischen Alkylendicarboxylat, wie in An
spruch 1 definiert, umfaßt.
Applications Claiming Priority (1)
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EP98301330 | 1998-02-24 |
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