DE19907314A1 - Flexible Ausstattung für Bekleidung oder Schuhwerk, insbesondere Sohle, sowie Verfahren zur Herstellung derselben - Google Patents
Flexible Ausstattung für Bekleidung oder Schuhwerk, insbesondere Sohle, sowie Verfahren zur Herstellung derselbenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine flexible Ausstattung für Bekleidung
oder Schuhwerk, die gegen Wärme oder Kälte isolierend und gegen
mechanische Belastungen widerstandsfähig ist, insbesondere eine
Sohle für Schuhe, mit zumindest einem Material mit Phasenum
wandlungseigenschaft (MPU).
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung ei
ner derartigen flexiblen Ausstattung.
Eine flexible Ausstattung der eingangs genannten Art wird bspw.
in Bekleidungsstücken als Wärme- oder Kälteschutz verwendet.
Speziell wird eine derartige Ausstattung als Sohle, insbesonde
re einlegbare Sohle für Schuhwerk verwendet.
Ein Bedarf für eine derartige flexible Ausstattung, die vor
Wärme schützt, besteht bei Straßenbauarbeitern, die während ih
rer Tätigkeit auf frisch eingedeckten, d. h. frisch asphaltier
ten heißen Straßendecken stehen oder laufen müssen.
Auf dem Gebiet der flexiblen, wärme- oder kälteisolierenden
flexiblen Ausstattungen offenbart die US-A-4 331 731 eine ein
legbare Sohle von flexibler und weicher Struktur, die Wärme er
zeugt. Gemäß Fig. 2 der US-A-4 331 731 weist diese bekannte
Sohle in einer luftdurchlässigen Hülle 6 einerseits eine dicke
Folie 1 in Form von Kunststoffschaum mit offenen Zellen auf,
die eine exotherme Substanz enthalten. Die Folie ist in einer
luftdurchlässigen Hülle 2 eingeschlossen, die darüber hinaus
ein Kissen 5 aus Kunststoffschaum mit offenen Zellen in sich
aufnimmt. Aufgrund der Durchlässigkeit der Hülle 6 in Verbin
dung mit dem Kissen 5 kann die Sohle Luft unter der Wirkung der
mechanischen Belastungen des Fußes des Benutzers einsaugen und
ausstoßen.
Die US-A-5 290 904 offenbart in ihrer Fig. 2 eine Bedeckung zum
Schutz gegen Wärme, die zwei Lagen aus einem nicht entflammba
ren flexiblen Material (insbesondere aus Aluminium) aufweist,
die in hermetisch dichter Weise eine verfestigte Basis (aus ei
nem Silikonkautschuk) einschließt, die mikro- oder makroverkap
selte Materialien mit Phasenumwandlungseigenschaft (MPU) in der
Art von Paraffinen aufweisen kann.
Die WO 97/06803 offenbart in ihrer Fig. 3 einen Sohlenkörper,
der einen absorbierenden Körper 13 aufweist, der aus zwei Lagen
gebildet ist. Die erste Lage besteht aus einem absorbierenden
Material 30, das mit Paraffin getränkt sein kann, und die zwei
te Lage besteht aus einer dünnen Kupferfolie 31. Mit einer sol
chen Struktur kann das Paraffin im flüssigen Zustand gebunden
werden, wodurch die Gefahren eines Entweichens des Paraffins
vermindert werden, im Fall, daß die Trennwände 17 und 18, die
aus Kautschuk bestehen, beschädigt werden.
Obwohl bereits also flexible Ausstattungen existieren, die ge
gen Kälte oder Wärme isolierend sind, und die aufgrund ihrer
speziellen Struktur oder ihrer Verwendung gegen mechanische Be
lastungen widerstandsfähig sind, tragen Straßenbauarbeiter auf
mit frischem heißem Asphalt eingedeckten Straßendecken bis heu
te Schuhe, die eine einlegbare Sohle enthalten, die aus einer
Textilmatte, einer Schaumlage und einer Aluminiumfolie beste
hen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine flexible
Ausstattung der eingangs genannten Art, insbesondere eine ein
legbare Sohle zur Verfügung zu stellen, die ohne Verkapselung
des Materials mit Phasenumwandlungseigenschaft einfach herzu
stellen ist, hinsichtlich Beschädigungen unproblematisch ist,
sich im Gebrauch als zweckmäßig erweist und als thermische Aus
stattung wirksam ist.
Hinsichtlich der eingangs genannten flexiblen Ausstattung wird
diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Ausstat
tung zumindest einen Kern, der eine mit dem Material mit Pha
senumwandlungseigenschaft (MPU) durchsetzte dreidimensionale
textile Struktur aufweist, und eine gegenüber dem Material mit
Phasenumwandlungseigenschaft (MPU) undurchlässige Hülle auf
weist, in der der Kern angeordnet ist.
Unter einer Sohle, insbesondere einer einlegbaren Sohle, wird
im Sinne der vorliegenden Erfindung eine Sohle verstanden, die
sich im Gebrauch unmittelbar unter der Fußsohle befindet, die
es somit ermöglicht, den Fuß auf Körpertemperatur zu halten,
indem sie diesen entweder mit geeigneten MPU vor Kälte schützt,
oder indem sie diesen mit anderen geeigneten MPU vor Wärme
schützt. Obwohl im Stand der Technik bereits, wie eingangs be
schrieben, unterschiedliche einlegbare Sohlen offenbart wurden,
benutzen Arbeiter auf frisch eingedeckten Straßen bis heute
einlegbare Sohlen, die im Unterschied zur vorliegenden Erfin
dung aus einer Textilmatte, einer Schaumlage und einer Alumini
umfolie bestehen. Durch die erfindungsgemäß zur Verfügung ge
stellte flexible Ausstattung in Form einer einlegbaren Sohle
wird dieses Problem nunmehr beseitigt.
Unter "gegen mechanische Belastungen widerstandsfähig" wird im
Sinne der vorliegenden Erfindung verstanden, daß die flexible
Ausstattung, insbesondere in Form einer Sohle, unter der Wir
kung von wiederholten oder andauernden mechanischen Belastun
gen, bspw. unter dem Gewicht des Benutzers, ihre Struktur und
ihre isolierenden Eigenschaften beibehält.
Unter einem "MPU" (Material mit Phasenumwandlungseigenschaft)
wird im Sinne der vorliegenden Erfindung jedes Material ver
standen, das in der Lage ist, Wärmeenergie in Form von latenter
Wärme durch eine Phasenumwandlung zu speichern. Es existieren
zahlreiche Materialien, die diese Eigenschaft besitzen. Hierzu
zählen bspw. die Paraffine, Hydratsalze, wie CaCl2-6H2O, Gemi
sche aus Hydratsalzen mit anderen Verbindungen, Glykole, Glyce
rin, Glykoside oder Gemische von Wasser mit Glykolen, Glycerin
oder Gykosiden und schließlich Clathrate. Die Wahl des oder der
in der erfindungsgemäßen flexiblen Ausstattung verwendenden MPU
hängt grundsätzlich von zwei Faktoren ab, nämlich von der la
tenten Wärme, die durch eine Phasenumwandlung gespeichert wer
den kann, und von der Temperatur der Phasenumwandlung. Allge
mein gilt, daß je größer die aufgrund Phasenumwandlung latente
Wärmemenge ist, desto besser ist das MPU, aufgrund der Tatsa
che, daß mehr thermische Energie zur Verfügung steht, die durch
das Material gespeichert werden kann. Die Wahl der Übergangs- oder
Phasenumwandlungstemperatur des MPU hängt von dem Ge
brauchszweck oder der Bestimmung der erfindungsgemäßen Ausstat
tung ab. Es können MPU mit einem Phasenübergang fest-fest oder
fest-flüssig je nach Übergangstemperatur, die man zu erhalten
wünscht, verwendet werden. Es können in der erfindungsgemäßen
Ausstattung ebenso MPU-Gemische mit unterschiedlichen Übergang
stemperaturen verwendet werden.
Unter "Textilie" werden im Sinne der vorliegenden Erfindung aus
Natur- oder Chemiefasern oder -filamenten aufgebaute faserige
oder filamentartige Stoffe verstanden, unabhängig von ihrem in
neren Aufbau oder ihrer Struktur, die für die Herstellung von
textilen Gegenständen bestimmt sind. Naturfasern können pflanz
lichen oder tierischen Ursprungs sein. Als Fasern pflanzlichen
Ursprungs können vor allem Hanf, Baumwolle, Kapok, Chinagras,
Sisal, Kokosnuß genannt werden. Als Fasern tierischen Ursprungs
können vor allem Wolle, Seide, diverse Tierhaare, wie Schaf
haar, Ziegenhaar, Kamelhaar, Lamahaar, Alpakahaar, Vikunjahaar,
Guanakohaar, Angorakaninchenhaar, Seehundhaar oder Rentierhaar
genannt werden. Chemiefasern umfassen alle industriell aus Roh
stoffen organischer Beschaffenheit, die bereits in natürlichem
Zustand vorliegen, erzeugten Fasern, die unter der Wirkung che
mischer Substanzen umgeformt werden, oder die durch chemische
Synthese erzeugt werden. Sie werden in Kunst- oder Synthetikfa
sern unterschieden. Als Kunstfasern können Regeneratzellulose,
vor allem Viskose, Chappeseide, Kupferammoniak oder die Zellu
loseester, vor allem Zelluloseacetat oder Zellulosetriacetat
genannt werden. Als Synthetikfasern können Acryl- oder Po
lyacrylfasern, Polyamide, Polyester und Polyurethane genannt
werden. Die Textilien können im Sinne der vorliegenden Erfin
dung gewebt, nicht gewebt oder auch gewirkt sein.
Unter einer "undurchlässigen Hülle" wird im Sinne der vorlie
genden Erfindung jede Hülle aus einem gegenüber dem oder den
MPU undurchlässigen Material verstanden, mittels der das oder
die MPU von der Außenumgebung isoliert werden können. Dies be
deutet im Fall der vorliegenden Erfindung, daß das oder die der
Textilie beigemengte(n) MPU weder im festen noch im flüssigen
Zustand in die Außenumgebung austreten kann (können). Als un
durchlässiges Material können vor allem Kunststoffe, wie Polye
thylen und Polyvinylchlorid oder andere filmförmige Materialien
verwendet werden.
Die erfindungsgemäße flexible Ausstattung ist, wie auch aus dem
später noch zu beschreibenden Verfahren zu deren Herstellung
hervorgeht, einfach, wodurch Ausstattungen in Abhängigkeit von
ihrer Bestimmung leicht gebildet werden können. Die erfindungs
gemäße Ausstattung in Form einer Sohle kann jede gewünschte Form
annehmen. Sie kann daher für alle Arten von Schuhen verwendet
werden, wie Skistiefel, Straßenschuhe oder Arbeitsschuhe.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die drei
dimensionale Struktur nicht gewebt.
In einer weiter bevorzugten Ausgestaltung ist die dreidimensio
nale Struktur auf der Basis von vollen Fasern, vor allem aus
Polyester, gebildet.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist
das MPU ein MPU mit einem Fest-Flüssig-Übergang.
Weiterhin vorteilhaft und bevorzugt ist es, wenn das MPU aus
Polyethylenglykol, Paraffinen, Hydratsalzen ausgewählt ist.
Besonders vorteilhaft und bevorzugt ist es, wenn das MPU ein
Paraffin und/oder Polyethylenglykol ist.
Die undurchlässige Hülle ist vorteilhaft und bevorzugt aus ei
nem Material gebildet, das aus Polyvinylchlorid und Polyethylen
ausgewählt ist.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist die dreidi
mensionale Struktur eine Dicke von 2 bis 6 mm, vorzugsweise von
3 bis 5 mm, auf.
Ebenso ist es bevorzugt, wenn die nicht gewebte dreidimensiona
le Struktur mit 1800 bis 3000 g des MPU pro m2 Textilie durch
setzt ist.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die flexible Ausstattung
eine Sohle, insbesondere eine in einen Schuh einlegbare Sohle.
In diesem Fall ist es bevorzugt, wenn die Ausstattung eine Tex
tilschicht aufweist, die auf die Außenseite der Hülle, die mit
dem Fuß in Berührung kommt, geklebt ist. Dabei sind insbesonde
re bei Berührung mit der Haut angenehme und hygienische Texti
lien in Betracht zu ziehen, wie Textilien auf der Basis von Na
turstoffen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer flexiblen
Ausstattung, insbesondere einer Ausstattung nach einer der zu
vor beschriebenen Arten, weist die Verfahrensschritte auf:
- - Durchsetzen einer textilen dreidimensionalen Struk tur mit einem Material mit Phasenumwandlungseigen schaft (MPU) durch Tauchen derselben in ein Bad aus den MPU in flüssiger Form,
- - Herausnehmen der mit dem MPU durchsetzten dreidimen sionalen Struktur,
- - Abkühlenlassen der dreidimensionalen Struktur bei Umgebungstemperatur oder beschleunigtes Abkühlen derselben, um einen Kern zu erhalten,
- - Überdecken des Kerns mit einem undurchlässigen Kunststoff, der verschweißt wird, um eine gegenüber dem MPU undurchlässige Hülle zu bilden.
In einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird der Kern
vor dem Überdecken mit dem undurchlässigen Kunststoff in Abhän
gigkeit von der gewählten Verwendung zugeschnitten.
Die Textilie kann jedoch auch vor dem Tauchen in dem Bad aus
dem MPU zugeschnitten werden, je nachdem, ob sich dies für den
Hersteller als vorteilhaft erweist.
Weitere Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschrei
bung und der beigefügten Zeichnung.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nach
stehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer flexiblen Aus
stattung in Form einer einlegbaren Sohle;
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1;
Fig. 3 eine flexible Ausstattung in Form einer einlegbaren
Sohle gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel.
In Fig. 1 und 2 ist eine flexible Ausstattung in Form einer
einlegbaren Sohle dargestellt, die einen Kern 2 aufweist, der
eine mit einem Material mit Phasenumwandlungseigenschaft (MPU)
1 durchsetzte textile dreidimensionale Struktur aufweist.
Die flexible Ausstattung weist weiterhin eine gegenüber dem MPU
undurchlässige Hülle 3 auf, in der der Kern 2 angeordnet ist.
Gemäß dem Ausführungsbeispiel in Fig. 3 weist die flexible Aus
stattung in Form einer einlegbaren Sohle weiterhin eine Textil
schicht 4 auf, die auf die mit dem Fuß in Berührung kommende
Außenseite der Hülle 3 geklebt ist.
Im folgenden werden Beispiele beschrieben, die eine erfindungs
gemäße flexible Ausstattung in Form einer einlegbaren Sohle
hinsichtlich ihrer Herstellung und ihrer Eigenschaften näher
beschreiben und die Erfindung veranschaulichen. Die Beispiele
dürfen jedoch keinesfalls als Beschränkung des Umfangs des
durch die beigefügten Ansprüche nachgesuchten Schutzes betrach
tet werden.
Das MPU wird über seinen Schmelzpunkt aufgeheizt, um dieses in
seinen flüssigen Zustand zu überführen.
Die Textilie in Form einer nicht gewebten Textilie mit einer
Dicke von 5 mm auf der Basis von Polyesterfasern, die zuvor zu
geschnitten wurde, wird in das Bad aus dem MPU (Paraffin oder
Polyethylenglykol (PEG), wie in Beispiel 2 angegeben) einmal
oder mit einer oder mehreren Wiederholungen je nach dem ge
wünschten Quadratmetergewicht eingetaucht.
Nach den verschiedenen Tauchgängen sollte das Quadratmeterge
wicht über dem gewünschten liegen, denn die Textilie sollte an
schließend geringfügig gedrückt werden, um das MPU gut zu ver
teilen und um Überschußbereiche zu vermeiden.
Anschießend läßt man die durchsetzte Textilie bei Umgebungstem
peratur bis zur Aushärtung des MPU abkühlen.
Das durchsetzte Textilstück in Form einer einlegbaren Sohle
wird anschließend zwischen zwei unter Vakuum thermogeschweißte
Kunststoffilmen eingehüllt. Einer der beiden Filme kann zuvor
gegen eine äußere Textilschicht geklebt werden, die als Fußkon
taktfläche dienen soll.
Die Grenztemperatur, die die Haut des menschlichen Körpers er
trägt, und im vorliegenden Fall die Haut im Bereich der Füße,
beträgt 42°C. Oberhalb dieser Grenztemperatur empfindet eine
Person ein Verbrennungsgefühl. Personen, die auf eingedeckten
Straßen arbeiten, benutzen bis heute Schuhe, die eine einlegba
re Sohle enthalten, die aus einer Textilmatte, einer Schaumlage
und einer Aluminiumfolie bestehen. Mit derartigen Sohlen sind
die Arbeiter gezwungen, ihren Arbeitsplatz nach etwa 30 Minuten
ununterbrochener Verweildauer zu verlassen.
Es wurden wie im Beispiel 1 beschrieben hergestellte einlegbare
Sohlen, die Paraffine oder Polyethylenglykol (PEG) enthalten,
im Vergleich mit einer Kontrollsohle 1 (Textilie mit einer
Dicke von 5 mm, nicht mit einem MPU durchsetzt) und mit einer Kon
trollsohle 2 (Textilie, Schaumlage und Aluminiumfolie) gete
stet, um die Aufenthaltsdauer der Arbeiter an ihren Arbeits
plätzen auf eingedeckten Straßen zu ermitteln. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
Die Laborergebnisse des Wärmeisolationstests nach der Norm EN
344 Paragraph 4.3.5.1 ergeben die folgenden Zeitdauern
(ausgedrückt in Minuten) in Abhängigkeit von der Temperatur
42°C.
1: Sohle mit einer Dicke von 5 mm, die 3000 g Paraffin mit
einer latenten Wärme von 183,9 Joules/g pro m2 Textilie
enthält.
2: Sohle mit einer Dicke von 5 mm, die 3000 g Paraffin mit
einer latenten Wärme von 204,3 Joules/g pro m2 Textilie
enthält.
3: Sohle mit einer Dicke von 5 mm, die 3000 g PEG mit einer
latenten Wärme von 175,3 Joules/g pro m2 Textilie enthält.
4: Sohle mit einer Dicke von 5 mm, die 4600 g PEG mit einer
latenten Wärme von 171,1 Joules/g pro m2 Textilie enthält.
Es ergibt sich, daß die erfindungsgemäßen Sohlen die Zeit bis
zum Erreichen von 42°C um einen Faktor 2 erhöhen können.
Ausgehend von dem gewählten MPU, dem PEG 1500, geht es hier
darum, den Gewinn an Wärmeschutz zu messen, den das MPU unter
reellen Tragebedingungen mit sich bringt, und um die Laborer
gebnisse zu bestätigen. Die Auswertung der Ergebnisse wird dop
pelt erfolgen, indem einerseits Wärmemeßfühler in den Schuhen
angeordnet werden, um objektiv über die tatsächliche Temperatur
an der Hautoberfläche des Fußes Informationen zu erhalten, und
indem der Träger der Schuhe sein Wärme- und Behaglichkeitsemp
finden angibt.
Um mit Temperaturschwankungen des Bodens von einem Bereich zum
anderen oder Verweilzeitschwankungen der die Sohle tragenden
Person auf der heißen Eindeckung verbundene Effekte auszuschal
ten, werden Vergleichsversuche zwischen der einlegbaren Sohle
mit dem MPU und der einlegbaren Sohle "Kontrollsohle 2" nach
Beispiel 2 vorgenommen. Die Sohlen werden jeweils gleichzeitig
getragen, die eine am linken Fuß und die andere am rechten Fuß.
Zwei Arten von Versuchen wurden durchgeführt:
- - statische Versuche: Die die Sohle tragende Person ruht in statischer Haltung auf frisch in einer Karre eingeladenen Teer, bis eine Temperatur von 42°C er reicht ist, dann wird die Abkühlung der Schuhe am Fuß beobachtet,
- - dynamische Versuche: Die Komponenten werden von ei nem Straßenbauarbeiter einen ganzen Tag lang getra gen, wobei der Straßenbauarbeiter seiner "normalen" Tätigkeit nachgeht.
Die einlegbare Referenzsohle ist im rechten Schuh und die er
findungsgemäße einlegbare Sohle mit dem MPU im linken Schuh an
geordnet. Drei Thermoelemente werden an den Sohlen auf der Sei
te des Fußes angeordnet: ein erster Meßfühler im Abrollbereich
des Fußes, ein zweiter im Bereich des Fußgewölbes und ein drit
ter im Bereich der Ferse. Ein Gehäuse ermöglicht ohne Beschwer
den für den Träger eine Meßwertaufnahme, sowie die Übertragung
der Daten in einen Rechner.
Die für den Fuß ertragbare Grenztemperatur (42°C) wird mit der
Referenzsohle (Kontrollsohle 2) in 18 Minuten erreicht, im Ver
gleich zu 40 Minuten bei der Sohle, die das MPU PEG 1500 ent
hält. Die Zeit ist demnach mit der erfindungsgemäßen Sohle mehr
als verdoppelt worden.
Die Ergebnisse bestätigen die statischen Versuche, da die Zeit
zum Erreichen von 42°C mit der erfindungsgemäßen Sohle (mit
MPU) um 40 Minuten länger ist.
Sobald die Temperatur 42°C erreicht, wird ein weiterer merkli
cher Unterschied im Verhalten beider Sohlen beobachtet:
- - die erfindungsgemäße Sohle mit MPU erreicht eine ma ximale Temperatur von 42,8°C gegenüber 45,8°C bei der Referenzsohle,
- - die kumulierte Zeit, in der die Temperatur über 42°C liegt, beträgt bei der erfindungsgemäßen Sohle mit MPU 78 Minuten gegenüber 207 Minuten bei der Refe renzsohle,
- - während die Temperatur der Referenzsohle große Span nen (von 37 bis 45,8°C) durchläuft, ist die Tempera tur der erfindungsgemäßen Sohle mit MPU stabiler (von 40 bis 42,8°C).
Es ist deutlich geworden, daß die den MPU enthaltende einlegba
re Sohle eine Begrenzung der Temperatur auf einen Schwellwert
von 42,8°C ermöglicht, der für den menschlichen Organismus an
nehmbar bleibt.
Was die Regeneration während der Mittagspause betrifft, wobei
die Verweilzeit auf dem heißen Teer für beide Schuhe dieselbe
war, zeigt die Sohle mit MPU außerdem eine langsamere Abküh
lung, und zwar aufgrund der Rekristallisation des MPU, bei der
Energie abgegeben wird.
Die Steilheit des Temperaturanstiegs nach der Mittagspause ist
deutlich geringer bei der Sohle mit dem MPU, was sich durch ei
ne Anstiegszeit auf 42°C von über 12 Minuten äußerte. Dieser
Unterschied zeigt, daß die Ruhepause eine genügende Abkühlung
des MPU ermöglicht hat, um (zumindest teilweise) eine Phasenum
wandlung vollziehen und somit von neuem aktiv sein zu können.
Die Versuche auf Baustellen konnten die Laborergebnisse bestä
tigen. Die erfindungsgemäße Sohle mit MPU ist demnach wirksam
und ermöglicht eine Verlangsamung des Temperaturanstiegs. Die
maximalen Temperaturen sind ebenso reduziert, wodurch Tempera
turspitzen vermieden werden können, die Unfallquellen für Ver
brennungen bedeuten. Wenn die erfindungsgemäße Sohle mit MPU
verwendet wird, kann außerdem von einer Regeneration des MPU
während der Mittagspause profitiert werden.
Claims (13)
1. Flexible Ausstattung für Bekleidung oder Schuhwerk, die
gegen Wärme oder Kälte isolierend und gegen mechanische
Belastungen widerstandsfähig ist, insbesondere Sohle für
Schuhe, mit zumindest einem Material mit Phasenumwand
lungseigenschaft (MPU) (1), dadurch gekennzeichnet, daß
sie zumindest einen Kern (2), der eine mit dem Material
mit Phasenumwandlungseigenschaft (1) durchsetzte dreidi
mensionale textile Struktur aufweist, und eine gegenüber
dem Material mit Phasenumwandlungseigenschaft (MPU) un
durchlässige Hülle (3) aufweist, in der der Kern (2) ange
ordnet ist.
2. Ausstattung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die dreidimensionale Struktur nicht gewebt ist.
3. Ausstattung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die dreidimensionale Struktur aus vollen Fasern,
insbesondere aus Polyesterfasern, gebildet ist.
4. Ausstattung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Material mit Phasenumwandlungseigen
schaft (MPU) ein Material mit einem Fest-Flüssig-Übergang
ist.
5. Ausstattung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Material mit Phasenumwandlungseigen
schaft (MPU) aus Polyethylenglykol, Paraffinen, Hydratsal
zen ausgewählt ist.
6. Ausstattung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Material mit Phasenumwandlungseigenschaft (MPU) ein
Paraffin und/oder Polyethylenglykol ist.
7. Ausstattung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die undurchlässige Hülle (3) aus einem
Material gebildet ist, das aus Polyvinylchlorid und Poly
ethylen ausgewählt ist.
8. Ausstattung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die dreidimensionale Struktur eine Dicke
von 2 bis 6 mm, vorzugsweise von 3 bis 5 mm, aufweist.
9. Ausstattung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die dreidimensionale Struktur mit 1800
bis 3000 g des Materials mit Phasenumwandlungseigenschaft
(MPU) pro m2 Textilie durchsetzt ist.
10. Ausstattung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß sie eine Sohle, insbesondere eine in ei
nen Schuh einlegbare Sohle, ist.
11. Ausstattung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
sie eine Textilschicht (4) aufweist, die auf die Außensei
te der Hülle (3), die mit dem Fuß in Berührung kommt, ge
klebt ist.
12. Verfahren zur Herstellung einer flexiblen Ausstattung für
Bekleidung oder Schuhwerk, insbesondere einer Ausstattung
nach einem der Ansprüche 1 bis 11, mit den Verfahrens
schritten:
- - Durchsetzen einer textilen dreidimensionalen Struk tur mit einem Material mit Phasenumwandlungseigen schaft durch Tauchen derselben in einem Bad aus dem Material mit Phasenumwandlungseigenschaft (MPU) in flüssiger Form,
- - Herausnehmen der mit dem Material mit Phasenumwand lungseigenschaft (MPU) durchsetzten dreidimensiona len Struktur,
- - Abkühlenlassen der dreidimensionalen Struktur bei Umgebungstemperatur oder beschleunigtes Abkühlen derselben, um einen Kern (2) zu erhalten, und
- - Überdecken des Kerns (2) mit einem undurchlässigen Kunststoff, der verschweißt wird, um eine gegenüber dem Material mit Phasenumwandlungseigenschaft un durchlässige Hülle (3) zu bilden.
13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei der Kern (2) vor dem
Überdecken mit dem undurchlässigen Kunststoff in Abhängig
keit von der gewählten Verwendung zugeschnitten wird.
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ES (1) | ES2154582B1 (de) |
FR (1) | FR2775331B1 (de) |
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