DE19906858A1 - Verfahren zur spanenden Bearbeitung eines Werkstücks - Google Patents
Verfahren zur spanenden Bearbeitung eines WerkstücksInfo
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Abstract
Verfahren zur spanenden Bearbeitung eines Werkstücks 5, bei welchem insbesondere eine dreidimensionale, räumliche Fläche 1 bearbeitet wird, wobei ein mit zumindest einer Schneide versehenes Werkzeug 2 in drei Bewegungsachsen x, y, z längs der Fläche 1 bewegt wird und wobei das Werkzeug 2 jeweils in einer vierten Achse W mit einer Schneide 3 zu der Fläche 1 positioniert wird.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur spanenden
Bearbeitung eines Werkstücks. Bei der spanenden, dreidimensio
nalen Bearbeitung von Werkstücken, ist es bekannt, Hochge
schwindigkeit-Fräsverfahren einzusetzen. Insbesondere durch die
hohen Drehzahlen der Werkzeuge und die sich daraus ergebenden
hohen Schnittgeschwindigkeiten können relativ gute
Oberflächenqualitäten hergestellt werden. Dabei ist es erfor
derlich, das Werkzeug in vielen, eng nebeneinanderliegenden
Bahnen über das Werkstück zu bewegen.
Der durch diese Verfahren zu erzielenden Oberflächenqualität
sind jedoch Grenzen gesetzt. Insbesondere durch die hohen
Drehzahlen besteht die Gefahr, daß das Werkzeug (Fräswerkzeug)
in Schwingungen gerät. Diese Gefahr besteht insbesondere dann,
wenn größere Auskraglängen vorhanden sind. Die Schwingungen des
Werkzeugs übertragen sich selbstverständlich entsprechend auf
die Oberfläche des Werkstücks, so daß Oberflächenungenau
igkeiten, Rattermarken oder ähnliche Fehler auftreten.
Ein weiterer, systembedingter Nachteil bei Fräsverfahren liegt
darin, daß es sich stets um einen unterbrochenen Schnitt han
delt. Durch diese Schnitt-Unterbrechung wird das Werkzeug zu
sätzlich zu Schwingungen angeregt.
Alles in allem ergeben sich bei dem beschriebenen Fräsverfahren
auch bei extrem feinen Zeilenabständen Oberflächenrauhigkeiten
oder sonstige Fehler des Werkstücks.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Bearbeitung eines Werkstücks zu schaffen, welches bei einfacher
Anwendbarkeit insbesondere bei dreidimensionalen Flächen ein
hohes Maß an Oberflächengüte aufweist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des
Hauptanspruchs gelöst, die Unteransprüche zeigen weitere vor
teilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
Erfindungsgemäß ist somit vorgesehen, daß bei der Bearbeitung
einer dreidimensionalen, räumlichen Fläche ein mit zumindest
einer Schneide versehenes Werkzeug in drei Bewegungsachsen
längs der Fläche bewegt wird, wobei das Werkzeug jeweils in
einer vierten Achse mit seiner Schneide zu der Fläche positio
niert wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch eine Reihe
erheblicher Vorteile aus. Erfindungsgemäß ist somit möglich,
mittels einer Schneide, die entlang der dreidimensionalen Flä
che bewegt wird, einen nicht-unterbrochenen Schnitt zu reali
sieren. Durch die Positionierung der Schneide des Werkzeugs zu
der Fläche ergeben sich, unabhängig von der räumlichen Ausge
staltung der Fläche, jeweils gleiche Schnittbedingungen. Diese
Schnittbedingungen können in einfacher Weise durch Wahl der
Vorschubgeschwindigkeit und der Schneidengeometrie sowie durch
die Ausrichtung der Schneide optimiert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann bevorzugterweise auf einer
Hochgeschwindigkeits-Fräsmaschine (HSC-Fräsen) durchgeführt
werden. Die bei einer derartigen Maschine vorhandene Frässpin
del wird jedoch nicht kontinuierlich in Drehung versetzt, son
dern lediglich in Abhängigkeit von der Oberflächengeometrie des
Werkstücks gedreht, um die Schneide des Werkzeugs entsprechend
zu positionieren.
Es ergeben sich somit Schnittbedingungen, die denen einer
Drehbank oder Drehmaschine vergleichbar sind. Andererseits be
steht erfindungsgemäß die Möglichkeit, beliebige dreidimensio
nale Flächen zu bearbeiten.
Da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren das Werkzeug selbst
nicht in Drehung versetzt wird, werden sämtliche aus dieser
Drehung und der möglicherweise dabei auftretenden Schwingung
des Werkzeuges hervorgerufenen Fehler vermieden.
Das Werkzeug kann erfindungsgemäß zylindrisch, kugelförmig oder
abgerundet ausgebildet sein, es ist möglich, gewendelte oder
gerade Schneiden einzusetzen. Weiterhin kann es vorteilhaft
sein, wenn das Werkzeug eine Beschichtung aufweist,
beispielsweise eine Diamantbeschichtung. Das Verfahren ist
somit nicht auf bestimmte Werkzeuge oder vorgegebene
Werkstückgeometrien beschränkt.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die vierte Achse, um welche
die Schneide des Werkzeugs positionierbar ist, die Drehachse
des Werkzeugs ist. Dies ist jedoch nicht Voraussetzung, viel
mehr können auch andere Anordnungen der Drehachse vorgesehen
sein.
Das Werkzeug wird erfindungsgemäß bevorzugterweise in der
vierten Achse hinsichtlich der Ausrichtung seiner Schneide
relativ zu der Fläche gedreht. Bei einer CNC-gesteuerten
Maschine, bei welcher die Oberfläche in ihrer dreidimensionalen
Form maschinenseitig vorgegeben ist, kann somit die Schneide
stets in optimaler Weise ausgerichtet werden.
Die Drehung der Schneide des Werkzeugs um die vierte Achse er
folgt bevorzugterweise kontinuierlich, beispielsweise unter
Verwendung eines Schrittmotors.
Um beliebige dreidimensionale Flächen bearbeiten zu können, ist
es weiterhin vorteilhaft, wenn die Drehung des Werkzeugs
jeweils in beide Drehrichtungen erfolgt.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn jeweils
die Flächennormale des Werkstücks, bezogen auf die dreidimen
sionale Fläche als Bezugsgröße oder Ausgangsgröße genommen wird
und die Schneide des Werkzeugs zu dieser Flächennormale
ausgerichtet wird. Hierdurch ist gewährleistet, daß der Span
winkel beziehungsweise der Freiwinkel stets konstant bezie
hungsweise gleich bleiben.
Hinsichtlich der Geometrie des Werkzeugs ist das erfindungsge
mäße Verfahren in vielfältiger Weise anpaßbar, insbesondere
hinsichtlich der Schnittgeschwindigkeiten, der Schneiden-Geo
metrien, der Werkstückeigenschaften etc. Es kann ein Werkzeug
verwendet werden, welches ähnlich einem Fräswerkzeug ausgebil
det ist, es ist jedoch auch möglich, ein Werkzeug vorzusehen,
welches hinsichtlich seiner Geometrie mehr einem Hobelwerkzeug
ähnelt.
Auch die Schnittgeschwindigkeit, das heißt die dreidimensionale
Vorschubgeschwindigkeit des Werkzeuges kann optimal ausgebildet
werden. So ist es beispielsweise möglich, die
Schnittgeschwindigkeit bei kleinen Innenradien stark zu redu
zieren. Der abzutragende Span wird dabei entsprechend klein
gehalten, um Überlastungen des Werkzeugs zu vermeiden und um
sicherzustellen, daß keine störenden Schwingungen auftreten.
Die erfindungsgemäße Werkzeugmaschine, die zur Durchführung des
Verfahrens dient, verfügt bevorzugterweise über eine sehr hohe
Verfahr- und Positioniergenauigkeit. Dies kann beispielsweise
durch die Verwendung von Linearmotoren realisiert werden.
Weiterhin kann es günstig sein, wenn hydrostatische Führungen
oder luftgelagerte Führungen für die einzelnen Schlitten der
Maschine vorgesehen sind.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbei
spiels in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Dabei
zeigt:
Fig. 1 eine schematische, vereinfachte Darstellung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens bei Bearbeitung einer dreidimensionalen
Fläche, und
Fig. 2 eine stark vereinfachte, vergrößerte Draufsicht eines
erfindungsgemäßen Bearbeitungsbereichs.
Die Fig. 1 zeigt einen Teil eines Werkstücks 5, welches eine zu
bearbeitende oder zu erzeugende dreidimensionale Fläche 1
aufweist. Ein Werkzeug 2, welches mit zumindest einer Schneide
3 versehen, ist, wird entlang einer Vielzahl von zueinander
parallelen Spuren 7 bewegt, wobei die Bewegung des Werkzeugs 2
zur Erzeugung der dreidimensionalen Fläche 1 längs dreier
Achsen x, y und z erfolgt.
Das Werkzeug 2 ist an eine Spindel 6 gelagert, welche um eine
Achse W, wie durch den Doppelpfeil angedeutet, verschwenkbar
ist.
Das Werkzeug 2 wird somit längs der Spur 7 über die dreidimen
sionale Fläche 1 geführt. Die Fig. 2 zeigt eine vergrößerte
Detail-Ansicht des Bearbeitungsbereichs. Zu der dreidimensio
nalen Fläche 1 sind jeweils einige Flächennormalen 4 darge
stellt. Diese Flächennormalen 4 eignen sich in besonders vor
teilhafter Weise, um die Lage der Schneide 3 zur Fläche 1
(durch Drehung der Spindel 6 um die Achse W) auszurichten. Bei
dem gezeigten Ausführungsbeispiel weist das Werkzeug 2 zwei
einander gegenüberliegende, symmetrische Schneiden auf. Es
versteht sich, daß im Rahmen der Erfindung nur eine dieser
Schneiden kontinuierlich im Eingriff ist, während die andere
Schneide entweder als Reserve verwendet werden kann oder mit
anderen Schnittgeometrien versehen sein kann, um beispielsweise
einen Feinschnitt oder ähnliches zu erzeugen.
Die Erfindung ist nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel
beschränkt, vielmehr ergeben sich im Rahmen der Erfindung
vielfältige Abhandlungs- und Modifikationsmöglichkeiten.
Zusammenfassend ist folgendes festzustellen:
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur spanenden Bearbeitung eines Werkstücks 5, bei welchem insbesondere eine dreidimensionale, räumliche Fläche 1 bearbeitet wird, wobei ein mit zumindest einer Schneide versehenes Werkzeug 2 in drei Bewegungsachsen x, y, z längs der Fläche 1 bewegt wird und wobei das Werkzeug 2 jeweils in einer vierten Achse W mit einer Schneide 3 zu der Fläche 1 positioniert wird. (Fig. 2)
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur spanenden Bearbeitung eines Werkstücks 5, bei welchem insbesondere eine dreidimensionale, räumliche Fläche 1 bearbeitet wird, wobei ein mit zumindest einer Schneide versehenes Werkzeug 2 in drei Bewegungsachsen x, y, z längs der Fläche 1 bewegt wird und wobei das Werkzeug 2 jeweils in einer vierten Achse W mit einer Schneide 3 zu der Fläche 1 positioniert wird. (Fig. 2)
Claims (10)
1. Verfahren zur spanenden Bearbeitung eines Werkstücks (5),
bei welchem insbesondere eine dreidimensionale, räumliche
Fläche (1) bearbeitet wird, wobei ein mit zumindest einer
Schneide versehenes Werkzeug (2) in drei Bewegungsachsen
x, y, z längs der Fläche (1) bewegt wird und wobei das
Werkzeug (2) jeweils in einer vierten Achse W mit einer
Schneide (3) zu der Fläche 1 positioniert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
vierte Achse W eine Drehachse des Werkzeugs (2) ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Werkzeug (2) in der vierten Achse W hinsichtlich der Aus
richtung seiner Schneide (3) relativ zu der Fläche (1)
gedreht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Drehung schrittweise erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Drehung jeweils in beide Drehrich
tungen erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schneide (3) des Werkzeugs (2) zur
Flächennormale (4) der Fläche (1) des Werkstücks (5) posi
tioniert wird.
7. Werkzeugmaschine zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 6, mit einem ein Werkstück (5)
haltenden Tisch, und einem an einer drehbaren Spindel (6)
gelagerten Werkzeug (2), wobei zwischen dem Werkstück (5)
und dem Werkzeug (2) zur Erzeugung einer dreidimensiona
len, räumlichen Fläche (1) eine Relativbewegung in drei
Achsen x, y, z möglich ist und das Werkzeug (2) um die
Längsachse W der Spindel (6) als vierte Achse
kontinuierlich bewegbar ist.
8. Werkzeugmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bewegung um die vier Achsen x, y, z, w mittels
Linearmotoren erfolgt.
9. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 7 oder 8, da
durch gekennzeichnet, daß die Führungen zur Bewegung um
die Achsen x, y, z, w in Form von hydrostatischen Führun
gen ausgebildet sind.
10. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 7 oder 8, da
durch gekennzeichnet, daß die Führungen zur Bewegung um
die Achsen x, y, z, w in Form von luftgelagerten Führungen
ausgebildet sind.
Priority Applications (4)
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