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Die Erfindung betrifft einen Schlüssel für einen Schließzylinder mit einem Schaft und einer Reide, mit einem zum Drehen eines Kerns in Offenstellung des Schließzylinders beim Aufbringen eines Drehmoments auf die Reide vorgesehenen Mitnehmer und mit einem von dem Schaft gehalterten Codegeber zur Übertragung eines Codes an einen Codeempfänger des Schließzylinders.
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Ein solcher Schlüssel ist beispielsweise aus der
EP 0 494 471 B1 bekannt. Bei diesem Schlüssel ist der Schaft aus einem metallischen Flachmaterial gefertigt. Nahe seiner Spitze weist der Schaft eine ihn quer durchdringende Ausnehmung auf, in die ein flacher Chip als Codegeber eingesetzt ist. Der Chip wird jeweils seitlich von flachen, aus Ferrit gefertigten Elementen eingefaßt. Um einen magnetischen Kurzschluß zu vermeiden, ist die Spitze des Schaftes bis zu der Ausnehmung für den Codegeber geschlitzt. Der Codegeber, die aus Ferrit gefertigten Elemente und der Schlitz sind mit Epoxidharz ausgefüllt. Nachteilig bei dem bekannten Schlüssel ist, daß er sehr kostenintensiv herzustellen ist und daß sich die genaue Positionierung des Codegebers in der Ausnehmung sehr aufwendig gestaltet. Eine ungenaue Positionierung des Codegebers führt jedoch zu einem hohen Verbrauch an elektrischer Energie für den Codeempfänger des Schließzylinders.
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Die
DE 35 15 888 A1 zeigt einen Schlüssel, dessen Schaft ebenfalls aus einem Flachmaterial mit einem rechteckigen Querschnitt gefertigt ist. Nahe seiner Spitze hat der Schaft eine Ausnehmung für ein Induktionselement. Das Induktionselement ist elektrisch leitend mit einer in der Reide angeordneten Schlüsselelektronik verbunden. Die Schlüsselelektronik und das Induktionselement bilden damit gemeinsam den Codegeber, der einen schlüsselspezifischen Code zu einem im Schloß angeordneten Codeempfänger übermittelt. Elektrische Leitungen zwischen dem Induktionselement und der Schlüsselelektronik sind durch einen Längskanal geführt. Nachteilig bei diesem Schlüssel ist, daß er durch die aufwendige Gestaltung des Schaftes mit der Ausnehmung für das Induktionselement und den Längskanal sehr kostenintensiv herzustellen ist. Da die Ausnehmung für den Codegeber zu einer geringen mechanischen Stabilität des Schaftes führt, benötigt der Schlüssel zur Übertragung des Drehmomentes zudem sehr große Abmessungen.
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Aus der
DE 39 17 549 C2 ist ein Schlüssel bekannt geworden, bei dem ein Codegeber in der Reide angeordnet ist. Beim Einführen des Schlüssels in den Schließkanal wird der Code über federnde Kontakte auf das Schloß übertragen. Der Schlüssel benötigt daher sehr viele aufwendig zu montierende Bauteile und gestaltet sich daher sehr kostenintensiv. Weiterhin benötigen die federnden Kontakte sehr viel Bauraum, so daß der Schlüssel zwischen Reide und Schaft einen sehr dünnen Hals und damit eine geringe Stabilität hat.
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Aus der
DE 195 40 990 A1 ist ein Schlüssel mit einem Oberteil und einem Unterteil bekannt geworden. Zwischen dem Oberteil und dem Unterteil sind ein Mikrofilm, eine Spule, ein IC und eine Kunstzelle angeordnet. Der Schlüssel ist als Flachschlüssel ausgebildet.
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Die
DE 31 27 449 A1 offenbart ein Zylinderschloss mit einem Flachschlüssel. Der Flachschlüssel hat Schließkerben.
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Die
DE 298 07 304 U1 offenbart einen Schlüssel mit einem zylindrischen Schaft. Der Schaft hat eine Ausnehmung zur Aufnahme eines Datenträgers. Die Ausnehmung ist von einem Quarzglasfenster verschlossen.
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Die
EP 0 261 618 A1 offenbart ein Identifikationsmittel für Benutzer von Verkaufsautomaten. Das Identifikationsmittel ist aus Kunststoff gefertigt und hat die Form eines Schlüssels. Ein Datenträger ist in einer Vertiefung einer Breitseite des Identifikationsmittels angeordnet.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Schlüssel der eingangs genannten Art so zu gestalten, daß er besonders kostengünstig herstellbar ist und eine hohe Stabilität aufweist.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Schaft aus einem für die Signale des Codegebers durchlässigen Material gefertigt ist und den Codegeber seitlich vollständig umschließt, daß die Reide an ihrer dem Schaft zugewandten Seite einen radial abstehenden, zum Eindringen in einen Schlitz des Kerns des Schließzylinders vorgesehenen Steg als Mitnehmer hat und daß der Schaft eine umlaufende Nut aufweist.
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Durch diese geschlossene Gestaltung der Mantelfläche des Schaftes kann der erfindungsgemäße Schlüssel ein wesentlich größeres Drehmoment übertragen als der bekannte, die den Schaft seitlich durchdringende Ausnehmung aufweisende Schlüssel. Der Codegeber kann beispielsweise in eine Ausnehmung des Schaftes eingesetzt oder von Kunststoff umspritzt werden. Die Fertigung des erfindungsgemäßen Schlüssels gestaltet sich daher besonders kostengünstig. Das System aus Schlüssel und Schließzylinder benötigt umso weniger Energie, je durchlässiger das Material für die Signale des Codegebers ist. Der Codegeber kann beispielsweise einen Elektromagneten zur Übertragung der Signale durch magnetische Induktion oder einen Sender für nahezu beliebige elektromagnetische Wellen aufweisen. Durch seine erfindungsgemäße Anordnung im Innern des Schlüsselblattes wird der Codegeber zudem zuverlässig gegen Beschädigungen oder Manipulationen geschützt. Der Codegeber ist daher nicht zerstörungsfrei aus dem Schlüssel zu entnehmen.
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Der erfindungsgemäße Schlüssel gestaltet sich konstruktiv besonders einfach, wenn die Reide an ihrer dem Schaft zugewandten Seite einen radial abstehenden, zum Eindringen in einen Schlitz des Kerns des Schließzylinders vorgesehenen Steg als Mitnehmer hat.
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Ein Herausziehen des Schaftes aus dem Zylinderschloß während der Drehung des Kerns läßt sich von entsprechend gestalteten Arretiermitteln des Zylinderschlosses vermeiden, weil der Schaft eine umlaufende Nut aufweist. In diese Nut können die Arretiermittel einfach eingreifen und den Schlüssel axial unverschieblich halten. Weiterhin kann die Nut zur Auslösung eines den Codeempfänger aktivierenden Berührungsschalters des Zylinderschlosses gestaltet sein. Solche Berührungsschalter dienen bei Zylinderschlössern mit einem Codeempfänger dazu, elektrische Energie zu sparen.
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Der erfindungsgemäße Schlüssel läßt sich besonders kostengünstig fertigen, wenn der Schaft eine sich entlang seiner Längsrichtung erstreckende Hülse zur Aufnahme des Codegebers hat. Zur Herstellung kann der Schaft beispielsweise aus einem Rohrstück auf eine vorgesehene Länge geschnitten werden. Anschließend läßt sich der Codegeber von der Stirnseite her axial in den Schaft einführen und anschließend befestigen. Dabei wird der Codegeber durch die Hülse des Schaftes von dem Rand des Schaftes ferngehalten und vorzentriert. Zur besonders genauen Ausrichtung kann die Hülse selbstverständlich einen dem Codegeber entsprechenden Innendurchmesser und einen Anschlag aufweisen. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Schlüssels besteht darin, daß sich große Abmessungen aufweisende Transponder und weitere elektronische Bauteile sehr einfach in einem entsprechend lang gestalteten Schaft anordnen lassen.
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Der erfindungsgemäße Schlüssel könnte beispielsweise an seiner Stirnseite eine Verzahnung als Mitnehmer haben. Die Handhabung des erfindungsgemäßen Schlüssels gestaltet sich jedoch besonders einfach, wenn der Schaft als Mitnehmer ein Polygonprofil aufweist. Weiterhin lassen sich hierdurch scharfe Kanten an dem Schlüssel vermeiden.
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Die Hülse des Schaftes kann gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung aus besonders kostengünstigem, rundem Rohr gefertigt sein, wenn der Mitnehmer als radial abstehende Nase gestaltet ist.
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Der Schaft könnte wie bei den bekannten Schlüsseln aus Metall gefertigt sein. Da Metall jedoch den Codegeber abschirmt, erfordert der Codeempfänger im Schließzylinder jedoch eine hohe Leistungsaufnahme. Der erfindungsgemäße Schlüssel läßt sich auch bei Schließzylindern mit einer besonders geringen Leistungsaufnahme einsetzen, wenn die Hülse des Schaftes zumindest in ihrem dem Codegeber zugewandten Ende aus Kunststoff gefertigt ist.
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Zur weiteren Verringerung der Fertigungskosten des erfindungsgemäßen Schlüssels trägt es bei, wenn die Reide aus Kunststoff gefertigt ist.
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Der Schaft könnte beispielsweise eine paßgenaue Aufnahme mit Rastmitteln für den Codegeber aufweisen. Alternativ dazu könnte man daran denken, den Codegeber bei der Fertigung des Schaftes mit Kunststoff zu umspritzen. Der Schaft läßt sich jedoch gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung als Standardbauteil für unterschiedlich gestaltete Codegeber fertigen, wenn der Codegeber von einer Vergußmasse in der Hülse des Schaftes gehalten ist.
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Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine da von in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in
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1 schematisch einen Längsschnitt durch einen Schließzylinder mit einem erfindungsgemäßen Schlüssel,
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2 eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schlüssels,
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3 eine Schnittdarstellung durch den Schlüssel aus 2 entlang der Linie III-III,
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4 eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schlüssels in einem Querschnitt durch einen Codegeber.
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Die 1 zeigt einen Schließzylinder 1 mit einem drehbar in einem Gehäuse 2 gelagerten Kern 3. Der Kern 3 ist drehfest mit einem Schließbart 4 verbunden. An seinen Stirnseiten weist der Kern 3 jeweils einen Schließkanal 5 mit einem runden Querschnitt zum Einführen eines erfindungsgemäßen Schlüssels 6 auf. Der erfindungsgemäße Schlüssel 6 hat einen dem Schließkanal 5 entsprechend gestalteten runden Schaft 7 und eine Reide 8 als Handgriff. An ihrem dem Schaft 7 zugewandten Ende trägt die Reide 8 einen Mitnehmer 9 mit radial abstehenden Stegen 10 zum formschlüssigen Eingriff in einen Schlitz 11 des Kerns 3. In dem der Reide 8 abgewandten Ende des Schaftes 7 ist ein Codegeber 12 angeordnet. Der Schließzylinder 1 hat einen elektrischen Speicher 13 und einen elektromagnetischen Sperrmechanismus 14 zum wahlweise Blockieren oder Freigeben der Bewegung des Kerns 3 in dem Gehäuse 2. Der elektrische Speicher 13 ist hier als Knopfzelle ausgebildet. Weiterhin hat der Schließzylinder 1 einen Codeempfänger 15 und eine Steuerelektronik 16. Der Codeempfänger 15 ist nahe an dem Anfang des Schließkanals 5 und damit nahe an dem Codegeber 12 des Schlüssels 6 angeordnet. Das Einführen des Schlüssels 6 in den Schließkanal 5 wird von einem Schalter 17 erfaßt. Der Schalter 17 weist in der eingezeichneten Stellung eine in eine umlaufende Nut 18 des Schaftes 7 des Schlüssels 6 eindringende Kugel 19 auf. Der Schalter 17 ist derart im Schließzylinder 1 angeordnet, daß der Codegeber 12 des Schlüssels 6 besonders nahe zum Codeempfänger 15 des Schließzylinders 1 steht, wenn die Spitze des Schaftes 7 den Schalter 17 betätigt. Nach vollständigem Einschieben des Schlüssels 6 und einer anschließenden Drehung des Kerns 3 bewegt sich die Kugel 19 mit und verhindert, daß sich der Schlüssel 6 aus dem Schließkanal 5 in einer mittleren Stellung entfernen kann.
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Der Schaft 7 des Schlüssels 6 hat an seiner in den Schließkanal 5 eingeführten Stirnseite eine Ausnehmung 20 zur Aufnahme des Codegebers 12. Der Schaft 7 und die Reide 8 können beispielsweise einstückig aus Kunststoff gefertigt sein.
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Bei dem Einführen des Schlüssels 6 in den Schließkanal 5 aktiviert der Schalter 17 die Steuerelektronik 16 im Schließzylinder 1. Die Steuerelektronik 16 veranlaßt anschließend den Codegeber 12 im Schlüssel 6 zur Erzeugung seines Codes, der von dem Codeempfänger 15 aufgenommen wird. Die Übertragung des Codes kann beispielsweise induktiv erfolgen, so daß keine störanfälligen Kontakte erforderlich sind. Anhand eines Vergleichs des Codes des Schlüssels 6 mit einem in der Steuerelektronik 16 abgelegten Code und gegebenenfalls weiteren Zugangsbedingungen, wie beispielsweise Uhrzeit, wird der elektromagnetische Sperrmechanismus 14 angesteuert oder eine Ansteuerung unterbunden.
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Die 2 zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schlüssels mit einem Schaft 21 und einer Reide 22. In seinem freien Ende des Schaftes 21 ist ein als Transponder ausgebildeter Codegeber 23 angeordnet. Die 3 zeigt in einer Schnittdarstellung durch den Schlüssel aus 2 entlang der Linie III-III, daß der Schaft 21 eine Hülse 24 mit einem Polygonprofil 25 hat. Das Polygonprofil 25 dient als Mitnehmer zur Übertragung eines Drehmomentes auf den Kern 3 des in 1 dargestellten Schließzylinders 1. Der Codegeber 23 wird von einer Vergußmasse 26 in dem Schaft 21 gehalten. Der Schaft 21 ist hier achteckig gestaltet und läßt sich daher in acht verschiedenen Drehstellungen in einen nicht dargestellten, ebenfalls achteckig gestalteten Schließkanal einführen.
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Die 4 zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schlüssels von dem freien Ende eines Schaftes 27 aus gesehen. Dieser Schlüssel unterscheidet sich von dem aus den 2 und 3 insbesondere dadurch, daß der Schaft 27 eine Hülse mit zwei radial abstehenden Nasen 29, 30 als Mitnehmer hat. Der erfindungsgemäße Schlüssel eignet sich damit zum Einführen in zwei Drehstellungen. Im Zentrum des Schaftes 27 ist ein Codegeber 31 angeordnet.