DE19906054A1 - Schnellschließendes Hochvakuumventil - Google Patents
Schnellschließendes HochvakuumventilInfo
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Abstract
Die Dichtigkeit der bisherigen pyrotechnischen Ventile zum Unterbrechen oder Öffnen eines Gas- oder Flüssigkeitstroms ist für die Anwendung in einem Hochvakuumsystem zu gering. Außerdem kann die durch die Treibladung hervorgerufene Verschiebung nur mit großem Aufwand wieder rückgängig gemacht werden. DOLLAR A Eine durch eine Treibladung (25) angetriebene, mit Kolben (24) und Kolbenstange (23) verbundene Lamelle (16) ist zum Schließen schnell zwischen ein Anpreßstück (8) mit Dichtring (15) und einem axial beweglichen, mit Federn (17) beaufschlagten Schlitten (21) bringbar, der in Offenstellung durch eine Arretierungsvorrichtung (36) in Abstand von der Lamelle (16) gehalten ist, wobei zur hermetischen Abdichtung die Lamelle (16) auch axial beweglich ist, und zum Öffnen des Ventils der Schlitten (21) durch einen Seilzug (65) und die Arretierungsvorrichtung (36) wieder in die Offenstellung bringbar ist, und die Lamelle (16) durch Ziehen der Kolbenstange (23) in die Offenstellung bewegbar ist.
Description
Bei der vorliegenden Erfindung handelt es sich um ein Ventil des Hochvakuumsystems
eines Teilchenbeschleunigers oder einer Ionenimplantationsanlage oder dergl. Bei einer
Störung im Hochvakuumsystem wird das Ventil sehr schnell (ca. 1 ms) mit Hilfe einer
Explosions- (z. B. pyrotechnische Zündpille von 0.1 g Sprengstoff) oder Treibladung
geschlossen. Das Schließen des Ventils wird durch ein externes Signal, z. B. einen durch
eine Druckänderung hervorgerufenen elektrischen Puls ausgelöst und so das Brechen des
Hochvakuums und die Beschädigung empfindlicher Geräte verhindert.
Bei den derzeitigen schnellschließenden Hochvakuumventilen wird der Ventilteller mit dem
das Ventil geschlossen wird, durch Preßluft oder eine vorgespannte Feder bewegt.
Der Druck der Preßluft beträgt 5 bar, die Druckamplitude der Schockwelle einer gezünde
ten pyrotechnischen Pille, z. B. aus PETN Sprengstoff von 0.1 g Masse (Würfel von 4
mm Kantenlänge) erreicht dagegen 20 kbar. Demnach müßte der Preßluftdruck auf ei
ne 4000 mal größere Fläche wirken als die Schockwelle der Zündpille, um dieselbe Kraft
zu erzeugen, mit der der Ventilteller beschleunigt werden muß, um das Ventil in dersel
ben Zeit wie mit der Zündpille zu schließen. Die Anordnung eines Kolbens mit einer
so großen Fläche zur Verschiebung des Ventiltellers erfordert einen großen technischen
Aufwand. Außerdem besitzt der Kolben eine entsprechend große Masse, die zur Ventil
tellermasse addiert werden muß, was die Beschleunigung des Ventiltellers verringert und
die Schließzeit vergrößert.
Die Beschleunigung eines Ventiltellers von 3 g Masse mit Hilfe der obigen Zündpille be
trägt 3.4.105 m/s2. Bei der Beschleunigung des Ventiltellers dieser Masse durch eine
vorgespannte Feder muß für ein Ventil mit 5 cm Nennweite und einem Hub des Ventil
tellers bzw. einer Dehnung der Feder von 5 cm, eine zunächst angenommen masselose
Feder mit 103 N vorgespannt werden, um dieselbe Beschleunigung zu erhalten. Realistisch
hat eine Feder, die bei 5 cm Dehnung eine rücktreibende Kraft von 103 N besitzt, z. B.
einen Außendurchmesser von 2 cm, einen Drahtdurchmesser von 3 mm, eine Länge von
30 cm (100 Windungen) und eine Masse von 351 g, die zur Hälfte als bewegte Masse zur
Masse des Ventiltellers addiert werden muß. Dadurch reduziert sich die Beschleunigung
des Ventiltellers um den Faktor 59.2.
Im folgenden wird das Ventil, das zusätzlich durch Zeichnungen erläutert wird, näher
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1. Seitenansicht des Ventils.
Fig. 2. Schnitt A-A (siehe Fig. 1).
Fig. 3. Schnitt B-B (siehe Fig. 2).
Fig. 4. Seitenansicht der Schließvorrichtung.
Fig. 5. Seitenansicht einer Arretierungsvariante.
Fig. 6. Seitenansicht der Antriebsvorrichtung.
Fig. 7. Seitenansicht der Offnungsvorrichtung.
Fig. 8. Schaltskizze der Zündelektronik.
Das Ventil besteht aus einer Vakuumkammer 1 mit jeweils einem Flansch 2 und 3 an bei
den Enden zur vakuumdichten Befestigung zweier Abschlußdeckel 4 und 5 (siehe Fig. 1).
An den Abschlußdeckeln 4 und 5 sind außen entsprechend die Vakuumkammern mit dem
zu schützenden Vakuum 19 bzw. mit dem gefährdeten Vakuum 20 befestigt. Durch die
Bohrungen 19 und 20 in den Abschlußdeckeln 4 und 5 sind bei offenem Ventil beide Vaku
umsysteme 19 und 20 verbunden. Bei Verschlechterung des gefährdeten Vakuums 20 wird
das Ventil durch die schnelle Bewegung der Schließlamelle 16 in die radiale Position der
Bohrungen 19 und 20 and Abdichten des zu schützenden Vakuums 19 durch die Lamelle
16 geschlossen. Nach der Reparatur des gefährdeten Vakuumsystems 20 kann das Ventil
mit Hilfe der Öffnungsvorrichtung 82 ohne Brechen des Vakuums wieder geöffnet werden.
An zwei gegenüberliegenden Stellen der Vakuumkammer 1 sind zwei Stutzen 31 und 32
mit den Flanschen 33 und 34 angeschweißt. Auf dem Abschlußdeckel 37 des Flanschs
33 sind die Vakuumdurchführung für die Kolbenstange 23 der Antriebsvorrichtung 83
für die Lamelle 16, das Führungsrohr 35 der Kolbenstange 23 mit Schließvorrichtung
36 und die Vakuumdurchführung des Seilzugs 65 der Öffnungsvorrichtung 82, auf dem
Abschlußdeckel 38 des Flanschs 34 ist ein Stoßdämpfer 39 montiert.
An der Innenseite der Abschlußdeckel 4 bzw. 5 sind zwei zylindrische Führungsrohre 6
bzw. 7, deren Innendurchmesser gleich dem der Bohrungen 19 und 20 ist, angebracht,
wobei das Führungsrohr 6 vakuumdicht, und das Führungsrohr 7 nicht notwendig va
kuumdicht befestigt ist. über das Führungsrohr 6 ist ein zylindrisches Anpreßstück 8
geschoben und gegen das Führungsrohr mit einer Stopfbüchse, bestehend aus O-Ring-
Dichtung 9, Druckring 10 und Überwurfmutter 11, abgedichtet. An einem Ende des
Anpreßstücks 8 ist eine Schwalbenschwanz-Nut 15 eingefräst, die eine O-Ring-Dich
tung zum Abdichten des Ventils durch die Lamelle 16 enthält. Auf dem Führungsrohr
7 ist ein zylindrischer Schlitten 21 verschiebbar angebracht, der beim Schließen des Ven
tils die Lamelle 16 durch zwei starke Federn 17 (siehe Fig. 2), die an einem Ende mit
dem Abschlußdeckel 4 verbunden sind, über eine Lochblende 18 (siehe Fig. 2 und 3)
auf die O-Ring-Dichtung des Anpreßstücks 8 preßt und so den linken Teil des Ventils
bzw. das zu schützende Vakuum 19, gegen den rechten Ventilteil mit dem gefährde
ten Vakuum 20 abdichtet. Die Lamelle 16 wird seitlich in der Führung 22 gehalten,
die mit dem Stoßdämpfer 39 durch eine Schwalbenschwanzverbindung 55 (siehe Fig. 1
und 3) in axialer Richtung beweglich verbunden ist. Das Führungsrohr 35 ist im Klein
flanschstutzen 42 (siehe Fig. 4) des Abschlußdeckels 37 mit Hilfe eines Rings 43 und
vier Kontermuttern 44 in axialer Richtung ebenfalls beweglich montiert, was, zusammen
mit der Schwalbenschwanzverbindung 55 der Führung 22, die axiale Bewegung der La
melle 16 beim Anpressen des Schlittens 21 ermöglicht. Das Entriegelungsstück 40, das
in dem seitlich geschlitzten Führungsrohr 35 läuft, ist in eine Nut der Kolbenstange 23
eingesetzt, zwischen zwei abgedrehte Muttern 41 an beiden Enden eingeklemmt und so
mit der Kolbenstange 23 verbunden. Die Schließvorrichtung 36 besteht im wesentlichen
aus zwei ineinanderlaufenden Zylindern 46 und 47. Am inneren Zylinder 47, der durch
die Feder 48 radial nach außen gedrückt wird, ist das Abstandsstück 29, dessen Breite
bei geöffnetem Ventil die Spaltweite zwischen Anpreßstück 8 und Schlitten 21 bestimmt,
befestigt. Die Federaufhängungen 57 und 58, in Fig. 4 um 90° versetzt gezeichnet, sind
mit dem inneren bzw. äußeren Zylinder verbunden. Die beiden Zylinder sind teilweise
geschlitzt. Die radiale Bewegung des inneren Zylinders 47 wird bei geöffnetem Ventil
durch eine Arretierung unterbunden. Die Arretierung besteht aus einer am Zylinder 47
montierten Achse 49 mit einer Rolle 50, die auf dem Widerlager 52 ruht, an einem En
de. Das Widerlager 52 ist am Führungsrohr 35 befestigt. Die Achse 49 wird durch die
Feder 51 gegen das Führungsrohr 35 gedrückt. Eine Arretierungsvariante, bei der die
Rolle 50 direkt an der Feder 51 befestigt ist, zeigt Fig. 5. Der Zylinder 46 ist durch
zwei Halterungen 45 mit dem Führungsrohr 35 verbunden. Die Halterungen 45 und das
Widerlager 52 sind wie das Führungsrohr 35, geschlitzt.
Die axiale Position des Anpreßstücks 8 auf dem Führungsrohr 6 wird durch zwei Hal
testücke 12 und 13 und vier Gewindestangen fixiert. Die Gewindestangen sind mit dem
Abschlußdeckel 4 verbunden, laufen parallel zur Vakuumkammerachse durch Bohrungen
der Haltestücke und sind an diesen mit Muttern befestigt. Das Haltestück 12 ist auf
das Anpreßstück 8 aufgeschraubt und mit dem Ring 14 gekontert. Das Haltestück 13
ist durch zwei Feststellschrauben mit dem Anpreßstück 8 fest verbunden. Bei geöffnetem
Ventil befindet sich das Abstandsstück 29 zwischen der drehbaren Welle 53, die über zwei
Streben zu beiden Seiten der Führung 22 mit den Haltestücken 12 und 13 und so mit
dem Anpreßstück 8 verbunden ist, und der Rolle 54, die an den Schlitten 21 angebaut
ist. Die Breite des Abstandsstücks wird so gewählt, daß die Lamelle 16 radial leicht
durch den Spalt bewegt werden kann. Durch die schwachen Druckfedern 30 (siehe Fig.
2), die an einem Ende am Anpreßstück 8 montiert sind, wird über die Führung 22 (siehe
Fig. 2 und 3) die Lochblende 18 leicht gegen den verbreiterten Teil des Schlittens 21
angedrückt. Die Lochblende 18 ist an einer Seite mit der Führung 22 verbunden. Die
axialen Positionen des Anpreßstücks 8 und des Schlittens 21 sind so eingestellt, daß die
radiale Bewegung der Lamelle 16 wenig vor dem O-Ring in der Nut 15 erfolgt.
Die Lamelle 16 wird von der Zündpille 25 über den Kolben 24 und die Kolbenstange 23
(siehe Fig. 6) angetrieben. Die Kolbenstange 23 ist mittels der Stopfbüchse 28 und der
Kleinflansche 26 und 27 verschiebbar und vakuumdicht mit der Vakuumkammer 1 ver
bunden. Behn Schließen des Ventils bewegt sich die Kolbenstange 23 mit Lamelle 16 und
Entriegelungsstück 40 in radialer Richtung nach innen. Beim Vorbeibewegen des Entrie
gelungsstücks 40 an der Rolle 50 wird diese, bei geeigneter Form des Entriegelungsstücks
40, mit konstanter Beschleunigung in axialer Richtung vom Führungsrohr 35 weg über
das Widerlager 52 bewegt und damit die Arretierung gelöst. D. h., der innere Zylinder 47
der Schließvorrichtung 36 bewegt sich radial nach außen, das Abstandsstück 29 rollt von
der Welle 53 und der Rolle 54 ab, der Schlitten 21 bewegt sich durch die Kraft der Feder
17 in axialer Richtung und preßt über die Lochblende 18 die Lamelle 16 auf den O-Ring
in der Nut 15. Es ist möglich, das Abstandsstück 29 anstelle mit der Schließvorrichtung
36, mit Hilfe eines Hubmagneten zu bewegen und so das Ventil zu schließen.
Die Lamelle 16, deren Startposition grob gestrichelt in Fig. 3 angedeutet ist, sollte
nach der radialen Bewegung die kreisförmige Öffnung des Ventils überdecken, jedoch
gestoppt werden, bevor sie am Endstück 56 anschlägt. Die Bremsung wird durch das
Zusammendrücken der Druckfeder 59 (siehe Fig. 6) mit Hilfe der abgedrehten auf die
Kolbenstange 23 aufgeschraubten Mutter 60 und der losen Scheibe 61 und dem Druck
des Schlittens 21 (siehe Fig. 4) über die Blende 18 auf die vorgerückte Lamelle 16
erreicht. Bei Anschlag der Lamelle am Endstück 56 wird sie durch den Stoßdämpfer und
die Federn 62 am anderen Ende der Führung 22 (siehe Fig. 3) gestoppt. Der Stoßdämpfer
39 besteht im wesentlichen aus zwei ineinanderlaufenden, teilweise geschlitzten Zylindern
63 und 64 (siehe Fig. 1) und einer Zugfeder 84, die radial außen am inneren Zylinder
63 durch eine Haltescheibe 85, Gewindestange und Mutter und radial innen am äußeren
Zylinder 64 durch eine Querstange 86 mit Gewinderingen und Muttern befestigt ist.
Der äußere Zylinder besitzt ein Gewinde zum radialen Verstellen der Querstange 86.
Am inneren Zylinder 63, der durch die Feder radial nach innen gedrückt wird, ist die
Schwalbenschwanzverbindung 55 der Führung 22 montiert. Bei geöffnetem Ventil liegt
die Anschlagsquerstange 87, die mit dem inneren Zylinder 63 verbunden ist, auf den
Kontermuttern 88 auf. Bei Anstoßen der Lamelle 16 am Querstück 56 (siehe Fig. 3) des
Lamellenführungsrahmens 22 bewegt sich die Anschlagsquerstange 87 radial maximal bis
zum Anschlag an die Gewinderinge der Querstange 86 nach außen.
Das Stahlseil 65 (siehe Fig. 4) ist am Schlitten 21 befestigt und läuft über die Welle 53
des Anpreßstücks 8, die Rolle 66 des Abstandsstücks 29, über die Rolle 54 des Schlittens
21 und über die Rollen 90 und 91, die wie die Rolle 53 über zwei Streben zu beiden
Seiten der Führung 22 mit den Haltestücken 12 und 13 und so mit dem Anpreßstück
8 verbunden sind, radial nach außen. Zum Schließen des Ventils muß das Stahlseil 65
lose sein, damit der Schlitten 21 axial gegen die Lamelle 16 bewegt werden kann. Zum
Öffnen des Ventils wird der Schlitten 21 mit Hilfe des Seils 65, das mit dem Stab 70 der
Offnungsvorrichtung 82 (siehe Fig. 7) verbunden ist, axial von der Lamelle 16 wegbewegt,
indem der Stab 70 radial nach außen gezogen wird. Dadurch wird das Abstandsstück 29
und der Innenzylinder 47 der Schließvorrichtung 36 radial nach innen verschoben, wobei
die Rolle 50 über das Widerlager 52 gezogen wird und einrastet. Gleichzeitig werden
die Welle 53 und die Rolle 54 und damit das Anpreßstück 8 und der Schlitten 21 durch
das Abstandsstück 29 auf den für das geöffnete Ventil geeigneten Abstand gebracht. Der
Stab 70, der an die Gewindestange 72 montiert ist, die durch die Mutter 73 in radialer
Richtung verschoben werden kann, ist mittels der Kleinflansche 67 und 68 (siehe Fig. 1
und 7) und der Stopfbüchse 69 verschiebbar und vakuumdicht mit der Vakuumkammer
1 verbunden. Das Drehen der Gewindestange 72 beim Drehen der Mutter 73 wird durch
einen geschlitzten Zylinder 74 mit einem Querbolzen 75 durch Schlitz und Gewindestange
72 verhindert.
Zum elektronischen Auslösen der Zündpille 25 wird der Filamentwiderstand 76 der Pille
(siehe Fig. 8) durch einen elektrischen Strompuls erhitzt und damit die Pille gezündet. Der
Strompuls durch den Filamentwiderstand 76 wird durch das Entladen des Kondensators
77 erzeugt.
Bei Fehlen eines positiven Spannungssignals am Eingang 80, der z. B. mit einem piezore
sistiven Drucksensor verbunden ist, mit dem die Druckdifferenz zwischen dem gefährdeten
Vakuum 20 und dem zu schützenden Vakuum 19 gemessen wird, sperrt der pnp-Transi
stor 81, und der Kondensator 77 wird über den Widerstand 79 auf die Spannung der am
Punkt 78 angelegten Spannungsquelle aufgeladen. Im Fall eines Druckanstiegs im gefähr
deten Vakuum 20 wird eine positive Spannung am Eingang 80 erzeugt, der Transistor 81
schaltet durch, und der Kondensator 77 wird über den Filamentwiderstand 76 entladen,
und die Pille gezündet.
Claims (10)
1. Schnellschließendes Hochvakuumventil oder eine andere schnell zu schließende oder
zu öffnende Anordnung, dadurch gekennzeichnet, daß die Schließlamelle (16) oder
eine entsprechende bewegliche Vorrichtung und/ oder deren Arretierungen durch
eine elektronisch gezündete Zündpille (25) oder Treibladung bewegt bzw. entriegelt
werden.
2. Schnellschließendes Hochvakuumventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß beim Schließen des Ventils die Lamelle (16), angetrieben durch die Zündpil
le (25) oder Treibladung, einen Kolben (24) und eine Kolbenstange (23) schnell
in die radiale Position der Öffnungen (19, 20) der Vakuumkammer (1) zwischen ein
Anpreßstück (8) mit einer Dichtung (15) und einen beweglichen, mit Federn (17)
beaufschlagten Schlitten (21) gebracht wird, wobei ein mit der Kolbenstange (23)
verbundenes Entriegelungsstück (40) mit geeigneter Kantenform, eine Arretierungs
rolle (50), die an eine Feder (51) oder an eine federnde Achse (51, 49) montiert
ist, über ein Widerlager (52) hebt, wobei die Feder (51) oder die federnde Ach
se (51, 49) an einen federnden Zylinder (48, 47), der mit einem Abstandsstück
(29) beaufschlagt ist, fixiert ist, wobei das Abstandsstück (29) von einer mit dem
Anpreßstück (8) verbundenen Welle (53) und von einer mit dem Schlitten (21) ver
bundenen Rolle (54) abrollt, und die Lamelle (16) durch den Schlitten (21) über
eine Lochblende (18) auf die Dichtung (15) des Anpreßstücks (8) gedrückt wird.
3. Schnellschließendes Hochvakuumventil nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der federnde Zylinder (48, 47) der Arretierungsrolle (50) in einem
Zylinder (46), der an ein Kolbenstangenführungsrohr (35) montiert ist, beweglich
ist, und eine Querstange (57), an der die Feder (48) befestigt ist, am inneren Zylin
der (47), und eine andere Federbefestigungsquerstange (58) am äußeren Zylinder
(46) fixiert ist, und beide Zylinder teilweise geschlitzt sind.
4. Schnellschließendes Hochvakuumventil nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Lamellenführungsrahmen (22) mit
Lochblende (18), der über eine Schwalbenschwanz- oder Langlochführung (55) an
einen federnden Zylinder (84, 63) montiert ist, wobei die Lochblende (18) durch
schwache Federn (30) über den Lamellenführungsrahmen (22) leicht gegen den
Schlitten (21) gedrückt wird, und das Kolbenstangenführungsrohr (35), das durch
einen weiten Ring (43) und Kontermuttern (44) fixiert ist, beim Anpressen des
Schlittens (21) auf Lochblende (18) und Lamelle (16) axial verschoben werden,
und der federnde Zylinder (84, 63) in einem Zylinder (64), der mit der Vakuum
kammer (1) verbunden ist, beweglich ist, und eine Haltescheibe (85), an der die eine
Seite der Stoßdämpferfeder (84) befestigt ist, am inneren Zylinder (63), und eine
Federbefestigungsquerstange (86) am äußeren Zylinder fixiert ist, und der äußere
Zylinder (64) teilweise mit Gewinde und Kontermuttern (88) versehen ist, und bei
de Zylinder (63, 64) teilweise geschlitzt sind, und eine Anschlagsquerstange (87)
mit dem inneren Zylinder (63) verbunden ist.
5. Schnellschließendes Hochvakuumventil nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamelle (16) durch das Zusam
menpressen einer Druckfeder (59) durch eine Scheibe (61), die von einer auf die
Kolbenstange (23) aufgeschraubten Mutter (60) bewegt wird, das Drücken des
Schlittens (21) auf die Lochblende (18) und das Dehnen der Stoßdämpferfeder
(84) und der Haltefedern (62) des Lamellenführungsrahmens (22) gebremst wird.
6. Schnellschließendes Hochvakuumventil nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß beim Öffnen des Ventils der Schlitten
(21) durch einen Seilzug (65), der durch einen Schubstab (70) mit Gewindestange
(72) und Mutter (73) gespannt wird, von der Lamelle (16) wegbewegt wird, wobei
der Seilzug (65), der am Schlitten (21) montiert ist und über mit dem Anpreßstück
(8) verbundenen Wellen (53, 90, 91), eine in das Abstandsstück (29) eingebaute Rol
le (66) und über die mit dem Schlitten (21) verbundene Rolle (54) läuft, die Ar
retierungsrolle (50) von rückwärts über das Widerlager (52) zieht, wobei in dieser
Stellung die Lamelle (16), durch Ziehen der Kolbenstange (23) nach außen, aus der
radialen Position der Vakuumkammeröffnung (19, 20) entfernt werden kann, und die
Arretierungsrolle (50) nach Lockern des Seilzugs (65) durch den Schubstabantrieb
(70, 72, 73) am Widerlager (52) einrastet.
7. Schnellschließendes Hochvakuumventil nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Anpreßstück (8) gegenüber einem
zylindrischen Führungsrohr (6) mit einer Stopfbüchse (9, 10, 11) gedichtet ist und
mit Gewindestangen und Haltestücken (12, 13) fixiert ist, und der Schlitten (21)
auf einem Führungsrohr (7) axial beweglich ist und bei geöffnetem Ventil durch das
Abstandsstück (29) in einem bestimmten Abstand zum Anpreßstück (8) gehalten
wird.
8. Schnellschließendes Hochvakuumventil nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstange (23) und der Schub
stab (70) durch Stopfbüchsen (28, 69) oder Federbälge aus der Vakuumkammer (1)
geführt werden.
9. Schnellschließendes Hochvakuumventil nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an den Haltestücken (12, 13) an zwei
gegenüberliegenden Seiten des Anpreßzylinders (8) jeweils ein Hubmagnet montiert
werden kann, an dessen Eisenkern jeweils eine Scheibe montiert ist, die beim Schlie
ßen des Ventils die Lamelle (16) durch Drücken auf die Lochblende (18) bremst,
und das Abstandsstück (29) an den Eisenkern eines weiteren Hubmagneten montiert
werden kann und durch diesen bewegt wird.
10. Schnellschließendes Hochvakuumventil nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß beim elektronischen Zünden der Pille
(25) der elektrische Filamentwiderstand (76) der Pille durch einen Strompuls er
hitzt wird, wobei ein Transistor (81) durch ein elektrisches Spannungssignal (80),
z. B. eines Drucksensors, durchgeschaltet wird, und ein Kondensator (77) über den
Filamentwiderstand (76) entladen wird, und bei Fehlen des elektrischen Spannungs
signals (80) der Transistor (81) sperrt, und der Kondensator (77) über einen Wi
derstand (79) auf die Spannung einer angelegten Spannungsquelle (78) aufgeladen
wird, und der Ladungszustand des Kondensators (77) durch, z. B. verschiedenfar
bige, Leuchtdioden (89) angezeigt wird.
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Country | Link |
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DE102021117037A1 (de) | 2021-07-01 | 2023-01-05 | Audi Aktiengesellschaft | Spritzgießvorrichtung für Spritzgussteile mit Dekorelement und Verfahren zur Herstellung eines Spritzgussteils |
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