DE19905787A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben eines Heizgeräts mit einer Abgasabführung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben eines Heizgeräts mit einer AbgasabführungInfo
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Abstract
Die Erfindung geht auf von einem Verfahren und einer Vorrichtung zum Betreiben eines Heizgeräts mit einer Abgasabführung, einem Regler für eine Solltemperatur und einem Brenner, der innerhalb eines vorgegebenen Leistungsbereichs wärmebedarfsabhängig modulierend steuerbar ist. Es wird vorgeschlagen, daß der Regler den Brenner (10) im modulierenden Leistungsbereich getaktet unterbricht und das Taktverhältnis (v) von Einschaltphase zur Ausschaltphase auf die für die Feuchtigkeitsempfindlichkeit der Abgasabführung maßgebenden Parameter (Länge, Querschnittsform und -größe, Wärmeleiteigenschaften, insbesondere eines Schornsteins) abgestimmt ist. Dadurch kann eine Durchfeuchtung des Schornsteins ohne merkliche Beeinträchtigung des Gerätewirkungsgrades und der Regelgüte verhindert werden..
Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren und einer
Vorrichtung zum Betreiben eines Heizgeräts mit einer
Abgasabführung nach der Gattung der Hauptansprüche. Bei
gattungsgemäßen Heizgeräten besteht das Problem, daß
insbesondere im unteren Leistungsbereich die im Abgas
enthaltene Energie nicht ausreicht, den Schornstein genügend
stark aufzuheizen und feuchteempfindliche Schornsteine vor
Durchfeuchtung zu schützen. Dieses Problem wird noch
verstärkt durch neue Verordnungen, die eine Erhöhung des
Wirkungsgrades von Heizgeräten fordern. Durch die dafür
notwendigen Maßnahmen, wie beispielsweise die Erweiterung
des Modulationsbereiches des Brenners, wird die
Abgastemperatur und die in den Schornstein abgeführte
Energie noch weiter verringert.
Mit der erfindungsgemäßen Steuerung des Brenners kann eine
Durchfeuchtung des Schornsteins o. ä. Abgasabführungen ohne
merkliche Beeinträchtigung des Gerätewirkungsgrades und der
Regelgüte verhindert werden. Durch die Anpassung des
Taktverhältnisses an die Feuchteempfindlichkeit der für den
Anschluß des Heizgerätes bestimmten Abgasabführung können
die Takthäufigkeit und die durch das Auskühlen des
Heizgerätes in den Stillstandspausen verursachten
Bereitschaftsverluste in jedem Anwendungsfall minimiert
werden.
Die zur Abtrocknung notwendige Durchlüftung der
Abgasabführung in den Stillstandszeiten des Brenners ist
auch von den Widerständen der Strömungssicherung des
Heizgerätes abhängig. Von Vorteil ist eine
Strömungssicherung, die in den Betriebszeiten nur eine
geringe Verdünnung zuläßt (höherer Gerätewirkungsgrad); in
den Stillstandszeiten jedoch einen großen Zuluftstrom
ermöglicht. Deshalb wird vorgeschlagen, daß die
Strömungssicherung eine Nebenluftöffnung mit einer
gesteuerten Luftklappe hat, die die Nebenluftöffnung in den
für die Schornsteintrocknung vorgesehenen Stillstandspausen
des Brenners offenhält und in dessen Betriebsphasen
verschließt.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen und
Merkmale sind vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens
zum Betreiben des Heizgeräts möglich.
Zur Abstimmung der Takthäufigkeit mit der für die Trocknung
der Abgasabführung benötigten Energie wird vorgeschlagen,
daß als Leitgröße der Taktsteuerung eine auf einen
vorgegebenen Zeitraum bezogene Gesamtstillstandszeit des
Brenners festgelegt wird und das Taktverhältnis so gesteuert
wird, daß es kleiner als das Verhältnis von der Differenz
des in Betracht gezogenen Zeitraums und der
Gesamtstillstandszeit zur Gesamtstillstandszeit ist. Der in
Rechnung gestellte Zeitraum kann vorzugsweise 24 Stunden
betragen, die für diesen Zeitraum erforderliche gesamte
Stillstandszeit hängt von den für die
Feuchtigkeitsempfindlichkeit des Schornsteins maßgebenden
Parametern ab.
Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung wird
vorgeschlagen, daß der Regler die Brennerleistung in jeder
einzelnen Einschaltphase konstant auf einen höheren Wert als
den zur Aufrechterhaltung der Solltemperatur notwendigen
Wert einstellt und nach Erreichen der Solltemperatur die
Leistung von einer zur anderen Einschaltphase so lange
herunterstuft, bis der Grenzwert für das vorgegebene
Taktverhältnis erreicht ist.
Mit diesem Regelkonzept wird der vorstehend genannte
adaptive Algorithmus ohne diskrete Zeitschaltmittel allein
durch die Regler-Software eingehalten. Zweckmäßig ist im
Auslieferungszustand des Heizgerätes die Stillstandszeit für
einen Norm-Schornsteintyp in der Regler-Software hinterlegt,
die vom Installateur bei der Geräteinstallation auf den
Schornstein abgestimmt werden kann. Mit den vorgeschlagenen
Regelkonzept wird die Modulationsfähigkeit der
Brennerleistung zur Anpassung bzw. stufenweisen Heranführung
des Taktverhältnisses an den optimalen Wert und damit auch
zur Anpassung des Heizgerätes an den Schornstein genutzt.
Nach Erreichen des Grenzwertes für das Taktverhältnis kann
der dann eingestellte Wert der Brennerleistung beibehalten
oder dieser erneut auf einen Anfangswert angehoben werden.
Bei Heizgeräten, die für Heizungsbetrieb und
Brauchwasserbereitung ausgebildet sind, können bezüglich der
Schornsteindurchfeuchtung die Betriebszeiten zur
Brauchwasserbereitung im Vergleich zu den
Heizungsbetriebszeiten vernachlässigt werden. Daher wird
vorgeschlagen, daß der Brenner im Betrieb zur
Brauchwasserbereitung ohne Taktsteuerung rein modulierend
gesteuert wird, wobei Betriebsbereitschaftsverluste gänzlich
vermieden werden.
Das erfindungsgemäße Regelkonzept kann mit besonderem
Vorteil auch bei Brennwertgeräten vorgesehen werden, die die
latente. Wärme des im Abgas enthaltenen Wasserdampfes
ausnutzen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Die einzige Figur zeigt einen Längsschnitt durch
ein Heizgerät mit Brennwertnutzung, dessen Brenner mit
modulierendem Takt gesteuert ist.
Das Heizgerät hat einen Brenner 10, dem ein Brennstoff-
Luftgemisch durch ein nicht dargestelltes Gebläse zugeführt
wird. Der Brenner 10 sitzt am oberen Ende einer Brennkammer
12, die durch einen eine Wärmetauschereinheit bildenden
Wärmeblock 14 nach unten und seitlich abgeschlossen ist. Am
Ausgang des Wärmeblocks 14 ist ein Abgasraum 16 angeordnet,
an dessen tiefster Stelle eine nicht dargestellte
Kondensatabführung angeschlossen ist. An den Abgasraum 16
schließt sich ein Abgasrohr 18 an, das am Wärmeblock 14
befestigt ist. Der Wärmeblock 14 mit dem Brenner 10 und das
Abgasrohr 18 sind von einem Luftkasten 20 umgeben, der an
seinem oberen Ende eine Öffnung 22 für die Durchführung des
Abgasrohres 18 nach außen aufweist. Der Durchmesser der
Öffnung 22 ist so bemessen, daß sich zwischen dem Abgasrohr
18 und den Öffnungsrändern ein Ringspalt ausbildet, über den
das Gebläse die Verbrennungsluft für den Brenner 10 ansaugt.
Die Brennkammer 12 ist mit den Abgasrohr 18 über einen den
Wärmeblock 14 umgehenden Bypasskanal 24 verbunden. Über
diesen gelangt heißes Abgas in den unter den Taupunkt
abgekühlten Abgasstrom im Abgasrohr 18, wodurch ein
Kondensatanfall in der weiteren Abgasführung vermieden
werden.
Über dem Luftkasten 20 ist eine Strömungssicherung 26
angeordnet, dessen Gehäuse 28 über einen ersten
Anschlußstutzen 30 mit dem Abgasrohr 18 und über einen
seitlich dazu versetzten zweiten Anschlußstutzen 32 mit
einem als Abgasabführung ausgebildeten Schornsteinrohr 34
verbunden ist. Der erste Anschlußstutzen 30 mündet in einen
an beiden Stirnenden geschlossenen Schacht 36, der bis zum
zweiten Anschlußstutzen 32 führt und dort eine seitliche
Ausgangsöffnung 40 hat. Über den Schacht 36 wird das Abgas
aus dem Abgasrohr 18 in das Schornsteinrohr 34 geleitet.
Das Gehäuse 28 hat eine erste Nebenluftöffnung 42 am Eingang
eines Ringspaltes 44, der den Schacht 36 umgibt und
ebenfalls zum ausgangsseitigen Anschlußstutzen 32 führt. Die
Nebenluftöffnung 42 sichert einen ausreichenden
Schornsteinzug während des Betriebs des Brenners 10 und läßt
rückstauende Abgase in den Aufstellungsraum des Heizgerätes
treten. Das Gehäuse 28 ist ferner mit einer zweiten
Nebenluftöffnung 46 nahe dem Anschlußstutzen 32 versehen,
die von einer motorisch angetriebenen Luftklappe 48
überwacht ist.
Das Heizgerät hat einen nicht dargestellten Regler, der den
Brenner 10 gemäß dem eingangs als bevorzugt angegebenen
Regelkonzept modulierend getaktet steuert. Nach dem
Einschalten des Heizgerätes am morgen gibt der Regler die
maximale Heizleistung frei und schaltet den Brenner erst
wieder ab, wenn die Solltemperatur, z. B. der Sollwert für
die Vor- oder Rücklauftemperatur, erreicht ist. Der Regler
speichert die aufgetretene Heizzeit und vergleicht sie mit
der folgenden Stillstandszeit, die bis zur
Wiedereinschaltung des Brenners vergeht. Diese kann durch
einen die Solltemperatur überwachenden Thermostaten
veranlaßt sein oder gemäß einer in der Regler-Software
hinterlegten Kennlinie erfolgen. Wenn durch das stufenweise
Absinken der Heizleistung von einer Einschaltphase zur
anderen der Grenzwert des vorgegebenen Taktverhältnisses
erreicht ist, hebt der Regler die Brennerleistung wieder an.
Die Luftklappe 48 gibt in Abstimmung mit dem Regelkonzept
des Brenners die Nebenluftöffnung 46 nur in den für die
Schornsteintrocknung vorgesehenen Ausschaltphasen des
Brenners frei, wogegen sie im Betrieb des Brenners und bei
ausgeschaltetem Heizgerät ihre Schließlage einnimmt.
Claims (5)
1. Verfahren zum Betreiben eines Heizgeräts mit einer
Abgasabführung, einem Regler für eine Solltemperatur und
einem Brenner, der innerhalb eines vorgegebenen
Leistungsbereichs wärmebedarfsabhängig modulierend steuerbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Regler den Brenner (10)
im modulierenden Leistungsbereich getaktet unterbricht und
das Taktverhältnis (v) von Einschaltphase zur Ausschaltphase
auf die für die Feuchtigkeitsempfindlichkeit der
Abgasabführung maßgebenden Parameter (Länge,
Querschnittsform und -größe, Wärmeleiteigenschaften insbes.
eines Schornsteins), abgestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Leitgröße der Taktsteuerung eine auf einem vorgegebenen
Zeitraum (T) bezogene Gesamtstillstandszeit (tsz) des
Brenners festgelegt wird und das Taktverhältnis (v) wie
folgt gesteuert wird:
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Regler die Brennerleistung in jeder einzelnen
Einschaltphase vorzugsweise konstant auf einen höheren Wert
als den zur Aufrechterhaltung der Solltemperatur notwendigen
Wert einstellt und nach Erreichen der Solltemperatur die
Brennerleistung von einer zur anderen Einschaltphase solange
herunterstuft, bis der Grenzwert für das vorgegebene
Taktverhältnis erreicht ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, für
Heizbetrieb und Brauchwasserbereitung, dadurch
gekennzeichnet, daß der Brenner (10) im Betrieb zur
Brauchwasserbereitung ohne Taktsteuerung rein modulierend
gesteuert wird.
5. Heizgerät zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, mit einer Strömungssicherung, die
eine Nebenluftöffnung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
die Nebenluftöffnung (46) mit einer gesteuerten Luftklappe
(48) versehen ist, die die Nebenluftöffnung (46) in den für
die Schornsteintrocknung vorgesehenen Ausschaltphasen des
Brenners (10) offenhält und in dessen Einschaltphasen
verschließt.
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- 2000-02-10 EP EP00102743A patent/EP1028288A3/de not_active Withdrawn
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Also Published As
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DE19905787B4 (de) | 2005-06-23 |
EP1028288A3 (de) | 2002-05-29 |
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