DE19905637C1 - Abgasturbolader für eine Brennkraftmaschine - Google Patents
Abgasturbolader für eine BrennkraftmaschineInfo
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- DE19905637C1 DE19905637C1 DE19905637A DE19905637A DE19905637C1 DE 19905637 C1 DE19905637 C1 DE 19905637C1 DE 19905637 A DE19905637 A DE 19905637A DE 19905637 A DE19905637 A DE 19905637A DE 19905637 C1 DE19905637 C1 DE 19905637C1
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Abstract
Ein Abgasturbolader für eine Brennkraftmaschine weist einen Verdichter im Ansaugtrakt und eine im Abgasstrang angeordnete Turbine auf, die mit einem Turbinenrad in einem Turbinengehäuse und wenigstens einem Strömungskanal für die Zufuhr von Abgas und die mit einer variablen Turbinengeometrie zur veränderlichen Einstellung des wirksamen Turbinenrad-Eintrittsquerschnitts ausgestattet ist, wobei die variable Turbinengeometrie zwischen einer den Turbinenrad-Eintrittsquerschnitt verringernden Sperrstellung und einer den Turbinenrad-Eintrittsquerschnitt vergrößernden Freigabestellung verstellbar ist. DOLLAR A Um die Ausnutzung der Abgasenergie bei Brennkraftmaschinen mit einem Abgasturbolader, dessen Turbine über eine variabel einstellbare Turbinengeometrie verfügt, weiter zu verbessern, ist im Turbinengehäuse ein mit dem Strömungskanal kommunizierender Stauraum vorgesehen, wobei das Gesamtvolumen von Strömungskanal und Stauraum über ein Verstellelement in Abhängigkeit des Betriebszustands der Brennkraftmaschine veränderlich einstellbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft einen Abgasturbolader für eine Brenn
kraftmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Aus der Druckschrift DE 43 30 487 C1 ist ein Abgasturbolader
mit radialer und mit halbaxialer Abgaszuströmung zum Turbinen
rad bekannt, wobei eine variable Turbinengeometrie in Form von
Leitgittern mit variablen Leitschaufeln zur veränderlichen Ein
stellung des Strömungseintrittsquerschnitts des Turbinenrads
vorgesehen ist. Durch Veränderung des Strömungseintrittsquer
schnitts können in Abhängigkeit des Betriebszustands der
Brennkraftmaschine verschieden hohe Abgasgegendrücke im Ab
schnitt zwischen den Zylindern und dem Abgasturbolader reali
siert werden, wodurch die Leistung der Turbine und die Lei
stung des Verdichters je nach Bedarf eingestellt werden kön
nen. In der befeuerten Antriebsbetriebsweise kann auf diese
Weise der Wirkungsgrad des Abgasturboladers verbessert wer
den. Im Motorbremsbetrieb können hohe Motorbremsleistungen
erzielt werden, indem die Turbinengeometrie in eine quer
schnittsreduzierende Sperrstellung überführt wird, so daß der
Abgasgegendruck zwischen Zylinderauslaß und Turbine erhöht
wird und der Kolben im Verdichtungs- und Ausschiebehub Kom
pressionsarbeit gegen den hohen Überdruck im Abgasstrang ver
richten muß.
Es sind weiterhin Abgasturbolader mit zweiflutigem Turbinenge
häuse bekannt, so zum Beispiel aus der DE 195 40 060 A1, die
zwei durch eine Trennwand unterteilte Strömungskanäle zur Zu
fuhr des Abgases zum Turbinenrad aufweisen. Die zweiflutige
Ausbildung des Turbinengehäuses begünstigt die Stoßaufladung
des Abgasturboladers, bei der die zündfolgenabhängige Druckwel
lenbildung einzelner Zylinder zur Steigerung der Laderleistung
ausgenutzt wird.
Die Druckschrift US 44 99 731 zeigt einen Abgasturbolader, in
dessen Strömungskanal ein von einer Feder beaufschlagter, axial
verstellbarer Ringkolben eingebracht ist, dessen Position sich
dem Gleichgewichtszustand von Federkraft auf der einen Seite
und Abgasgegendruck auf der anderen Seite entsprechend ein
stellt. Bei dem Kolben handelt es sich um ein passives Stell
element, dessen Position in Abhängigkeit von äußeren auf ihn
wirkenden Kräften beeinflußt wird. Das Volumen des Strömungska
nals kann beim Gegenstand der US 44 99 731 aber nicht gezielt
eingestellt werden, so daß ein gezielter Wechsel zwischen Stoß
aufladung und Stauaufladung des Turboladers nicht durchzuführen
ist. Außerdem werden durch die Positionsveränderung des Stell
kolbens die Strömungsverhältnisse im Strömungskanal verändert,
was in bestimmten Betriebsbereichen der Brennkraftmaschine ei
nen Leistungsabfall zur Folge haben kann.
Aus der Druckschrift DE 42 00 507 C2 ist eine veränderliche
Blattfeder im Strömungskanal einer Strömungsmaschine bekannt,
wobei die Position der Blattfeder über eine Verstelleinrichtung
beeinflußt werden kann. Die Positionsänderung der Blattfeder
verändert das Volumen und die Gestalt des Strömungskanals, wo
durch sich auch die Strömungsverhältnisse in unerwünschter Wei
se ändern können.
Zum Stand der Technik wird ergänzend auf die Druckschriften
DE 197 27 140 C1 und EP 08 84 454 A1 verwiesen.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, die Ausnutzung der
Abgasenergie bei Brennkraftmaschinen mit einem Abgasturbolader,
dessen Turbine über eine variabel einstellbare Turbinengeomet
rie verfügt, weiter zu verbessern.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des An
spruches 1 gelöst.
Dem Stauraum mit variablem Volumen kommt eine Ausgleichs- bzw.
Kompensationsfunktion zu, weil das für die Druckübertragung des
Abgases zur Verfügung stehende Gesamtvolumen innerhalb des Tur
binengehäuses an die aktuelle Situation bedarfsweise einge
stellt werden kann. Dadurch ist es möglich, Bedingungen zu
schaffen, die sowohl eine Stoßaufladung als auch eine Stauauf
ladung des Abgasturboladers jeweils mit hohem Wirkungsgrad er
lauben, wodurch in einem breiten Einsatzspektrum eine verbes
serte Energieausbeute gegeben ist.
Bei der Stoßaufladung, bei der Restenergie des in den Brennräu
men enthaltenen Abgases impulsartig im Auslaßtakt bei Öffnung
der Auslaßventile auf das Turbinenrad übertragen wird, ist es
für eine wirkungsoptimierte Impulsübertragung zweckmäßig, das
Gesamtvolumen in der Turbine, welches für die Übertragung des
Impulses zur Verfügung steht, so klein wie möglich zu halten.
Hierfür ist der Strömungskanal im Turbinengehäuse mit dem Stau
raum veränderlichen Volumens verbunden, dessen Volumen redu
ziert wird, falls eine Stoßaufladung des Abgasturboladers ge
wünscht ist, so daß sich das Gesamtvolumen innerhalb des Turbi
nengehäuses ebenfalls reduziert und die Impulsübertragung auf
das Turbinenrad begünstigt wird.
Bei der Stauaufladung dagegen werden die Abgase sämtlicher Zy
linder aufgestaut und mit idealerweise etwa konstantem Druck
der Turbine zugeführt, wofür ein vergrößertes Gesamtvolumen im
Turbinengehäuse zweckmäßig ist. Die so erzielte Gleichbeauf
schlagung führt zu einem besseren Wirkungsgradverhalten der
Turbine.
Die Vergrößerung des Gesamtvolumens kann durch Zuschalten des
Stauraumvolumens erreicht werden, indem lediglich die Verbin
dungsöffnung zwischen Strömungskanal und Stauraum freigegeben
wird, im übrigen aber beide Volumina konstant gehalten werden.
Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausführung wird das Gesamtvo
lumen durch kontinuierliches Vergrößern des Stauraum-Volumens
erreicht, wobei der Stauraum entweder permanent mit dem Strö
mungskanal kommuniziert oder zu- und abschaltbar mit dem Strö
mungskanal verbundenen ist.
Insbesondere bei niedrigen Massendurchsätzen durch die Turbine,
bei denen nur ein geringer Abgasgegendruck aufgebaut werden
kann, welcher für eine Stauaufladung eine nur unzureichende
Energieausbeute ergeben würde, wird das Volumen des Stauraums
verkleinert, so daß die Stoßaufladung (Nutzung des Abgasdruck
impulses) wirkungsvoll eingesetzt werden kann. Bei höheren
Massendurchsätzen dagegen können bei vergrößertem Volumen über
die Stauaufladung hohe Abgasgegendrücke mit entsprechend hohen
Turbinenleistungen erzielt werden.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die
situationsabhängige Einstellung des Volumens des Stauraums über
ein Stellglied bewerkstelligt, welches einen Bestandteil der
variablen Turbinengeometrie zur veränderlichen Einstellung des
Turbinenrad-Eintrittsquerschnitts bildet. Diesem Stellglied
kommt daher zusätzlich zur Einstellung der Querschnittsgeome
trie auch die Funktion zu, das Volumen des Stauraums bzw. das
Gesamtvolumen im Turbinengehäuse adaptiv einzustellen, so daß
mit nur einem Bauteil zwei Funktionen ausgeübt werden können
und hierdurch eine konstruktive Vereinfachung erzielt wird. Das
Stellglied wird in bezug auf den Stauraum in der Weise angeord
net, daß zumindest eine Stellgliedposition existiert, in der
der Stauraum mit dem Strömungskanal verbunden ist. Es kann
hierbei sowohl angezeigt sein, nur eine einzige Position des
Stellglieds vorzusehen, in der der Stauraum mit dem Strömungs
kanal kommuniziert und im übrigen vom Strömungskanal isoliert
ist, als auch eine kontinuierliche bzw. quasikontinuierliche
Einstellung des Stauraumvolumens in Abhängigkeit der Stell
gliedposition zu ermöglichen.
Bevorzugt werden eine Wandung oder mehrere Wandungen des Stau
raums von der variablen Turbinengeometrie bzw. dem Stellglied
der Turbinengeometrie begrenzt, so daß eine Verstellung der
Turbinengeometrie automatisch eine Vergrößerung oder Verkleine
rung des Stauraumvolumens zur Folge hat.
Vorteilhaft ist bei einer Turbine, die mit einem radialen und
einem halbaxialen Turbinenrad-Eintrittsquerschnitt versehen
ist, der Stauraum benachbart zum radialen Turbinenrad-
Eintrittsquerschnitt, insbesondere zwischen dem radialen und
dem halbaxialen Turbinenrad-Eintrittsquerschnitt, angeordnet,
wodurch eine platzsparende Ausbildung realisiert werden kann.
Das vorzugsweise als axial verschiebliche Ringhülse ausgebilde
te Stellglied ist axial zwischen Sperr- und Freigabestellung
verstellbar, wobei in Sperrstellung das Gesamtvolumen von Stau
raum und Strömungskanal ein Minimum und in Freigabestellung ein
Maximum einnimmt. In Sperrstellung ist vorteilhaft der radiale
Turbinenrad-Eintrittsquerschnitt abgesperrt, so daß das der
Turbine zugeführte Abgas das Turbinenrad nur über den halbaxia
len Turbinenrad-Eintrittsquerschnitt beaufschlagen kann. In
Freigabestellung dagegen wird das Turbinenrad sowohl über den
halbaxialen als auch über den radialen Turbinenrad-
Eintrittsquerschnitt mit Abgas versorgt. Die Sperrstellung, die
mit einer Minimierung des Stauraums einhergeht, ist im befeuer
ten Betrieb der Brennkraftmaschine zweckmäßig für die Stoßauf
ladung, die Freigabestellung dagegen für die Stauaufladung vor
gesehen.
Es sind bevorzugt mehrere, getrennt ausgebildete Strömungskanä
le im Turbinengehäuse ausgebildet, die in den halbaxialen Tur
binenrad-Eintrittsquerschnitt münden und das Turbinenrad über
den Umfang gesehen segmentweise beaufschlagen, wodurch eine Ab
gasvermischung zwischen einzelnen Strömungskanälen verhindert
wird. In Freigabestellung der variablen Turbinengeometrie kom
munizieren die Strömungskanäle mit dem Stauraum, über den Abgas
über den radialen Turbinenrad-Eintrittsquerschnitt dem Turbi
nenrad zuführbar ist. In Sperrstellung dagegen ist das Volumen
des Stauraums reduziert und der radiale Turbinenrad-
Eintrittsquerschnitt blockiert oder auf ein Minimum beschränkt.
Die Strömungskanäle sind über eine Trennwand, in die eine Ver
bindungsöffnung eingebracht ist, vom Stauraum separiert, wobei
der Querschnitt der Verbindungsöffnungen vom Stellglied der
Turbinengeometrie vergrößert oder verkleinert werden kann.
Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungsformen sind den
weiteren Ansprüchen, der Figurenbeschreibung und den Zeichnun
gen zu entnehmen. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer aufgeladenen
Brennkraftmaschine mit erfindungsgemäßer Abgasturbine
in einer ersten Ausführung,
Fig. 2 die Abgasturbine aus Fig. 1 in vergrößerter Darstel
lung,
Fig. 3 eine Ansicht gemäß Schnittlinie III-III aus Fig. 2,
Fig. 4 einen Schnitt durch eine Abgasturbine mit variabler
Turbinengeometrie in einer weiteren Ausführung,
Fig. 4a eine partielle Ausschnittvergrößerung aus Fig. 4.
Bei den in den Fig. 1 bis 4a dargestellten Ausführungsbeispie
len sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Brennkraftmaschine 1,
beispielsweise die Brennkraftmaschine eines Personenkraftwagens
oder eines Nutzfahrzeugs, weist einen Abgasturbolader 2 mit ei
ner Turbine 3 im Abgasstrang 6 und einen Verdichter 4 im An
saugtrakt 7 auf. Die Turbine 3 ist mit einer variabel einstell
baren Turbinengeometrie zur veränderlichen Einstellung des
wirksamen Turbinenquerschnitts ausgestattet. Die Turbine 3 wird
von den unter dem Abgasgegendruck p3 stehenden Abgasen im Ab
gasstrang 6 zwischen dem Zylinderauslaß der Brennkraftmaschine
und dem Turbineneinlaß angetrieben. Stromab der Turbine 3 wird
das entspannte Abgas über einen Katalysator in die Atmosphäre
abgelassen.
Die Turbine 3 treibt über eine Welle 5 den Verdichter 4 an, der
die mit Atmosphärendruck p1 angesaugte Verbrennungsluft auf ei
nen erhöhten Druck p2 verdichtet. Die im Verdichter 4 kompri
mierte Verbrennungsluft wird in einem Ladeluftkühler 8 stromab
des Verdichters 4 gekühlt und anschließend mit dem Ladedruck
p2S dem Saugrohr 9 der Brennkraftmaschine 1 zur Verteilung auf
die Zylindereinlässe 10 zugeführt. Der erhöhte Ladedruck p2S
führt zu einer Steigerung der Motorantriebsleistung.
Die Turbine 3 weist einen halbaxialen Turbinenrad-
Eintrittsquerschnitt 11 am Ende eines Strömungskanals 19 sowie
einen radialen Turbinenrad-Eintrittsquerschnitt 12 auf; über
die Eintrittsquerschnitte 11, 12 wird das in die Turbine 3 ein
strömende Abgas dem Turbinenrad 13 zugeführt. Im Bereich des
halbaxialen Turbinenrad-Eintrittsquerschnitt 11 befindet sich
ein feststehendes, ringförmiges Leitgitter 16, dessen Beschau
felung auf kleinere bis mittlere Massendurchsätze optimiert
ist. Im Bereich des radialen Turbinenrad-Eintrittsquerschnitt
12 ist ein ebenfalls ringförmig ausgebildetes Leitgitter 17 mit
Leitschaufeln angeordnet.
Die variable Turbinengeometrie umfaßt ein Stellglied 14, wel
ches im Ausführungsbeispiel als axial verschiebliche Ringhülse
ausgebildet ist und koaxial zur Turbinenlängsachse 15 zwischen
einer Sperrstellung mit reduziertem Turbinenrad-
Eintrittsquerschnitt und einer Freigabestellung mit erweitertem
Turbinenrad-Eintrittsquerschnitt verstellbar ist. Das Stell
glied 14 beeinflußt ausschließlich den radialen Turbinenrad-
Eintrittsquerschnitt 12, der in Sperrstellung abgesperrt oder
auf ein Minimum reduziert ist und in Freigabestellung ein Maxi
mum einnimmt.
Die Position des Stellglied 14 wird mit Hilfe einer pneumati
schen Stellvorrichtung 25 eingestellt, die zwei Stellhebel 26,
27 umfaßt, welche mittels einer Druckluftquelle 28 betätigt
werden. Zwischen der Druckluftquelle 28 und der Stellvorrich
tung 25 ist ein Pneumatikventil 29 zwischengeschaltet, das über
einen Regler 30 in Abhängigkeit des Betriebszustands der Brenn
kraftmaschine 1 geöffnet und geschlossen werden kann.
Anstelle einer pneumatischen Betätigung kommt auch eine elek
trische oder hydraulische Betätigung in Frage.
Gemäß einer weiteren Ausführung kann die variable Turbinengeo
metrie anstelle eines Axialschiebers auch durch drehbare Leit
schaufeln im Leitgitter realisiert sein. Die Querschnittsein
stellung wird in diesem Fall durch Drehung der Schaufeln be
werkstelligt.
Darüberhinaus kann es zweckmäßig sein, das Stellglied 14 in
Freigabestellung so weit zu verschieben, daß axial keine Über
deckung mehr zwischen Stellglied 14 und Turbinenrad 13 gegeben
ist. In dieser Stellung des Stellglieds 14 wird ein Abgas-
Bypass zur Umgehung des Turbinenrads 13 ermöglicht. Konstruktiv
wird dies durch eine axial kurze Ausgestaltung des Turbinenrads
13 unterstützt.
Im Turbinengehäuse der Turbine 3 ist ein das Turbinenrad ring
förmig umschließender Stauraum 18 ausgebildet, der radial zwi
schen dem Strömungskanal 19 und dem radialen Turbinenrad-
Eintrittsquerschnitt 12 angeordnet ist. Der Stauraum 18 ist
über eine Trennwand 20 vom Strömungskanal 19 separiert; die
Trennwand 20 weist eine Verbindungsöffnung 21 auf, über die Ab
gas aus dem Strömungskanal 19 in den Stauraum 18 einströmen
kann. Auf der radial innenliegenden Seite des Stauraums 18 be
findet sich der radiale Turbinenrad-Eintrittsquerschnitt 12.
Eine Wandung des Stauraums 18 wird von dem radial erweiterten
Stellglied 14 der variablen Turbinengeometrie gebildet, so daß
das Volumen des Stauraums 18 in Abhängigkeit der Position des
Stellglieds 14 veränderlich einstellbar ist. In Freigabestel
lung des Stellglieds 14 nimmt das Volumen des Stauraums 18 ein
Maximum ein; sowohl der radiale Turbinenrad-
Eintrittsquerschnitt 12 als auch die Verbindungsöffnung 21 sind
in Freigabestellung geöffnet. In Sperrstellung beträgt das Vo
lumen des Stauraums 18 Null bzw. nimmt ein Minimum ein; der ra
diale Turbinenrad-Eintrittsquerschnitt 12 und die Verbin
dungsöffnung 21 sind vom Stellglied 14 verschlossen.
Es kann zweckmäßig sein, das Volumen des Stauraums unabhängig
von der Position des Stellglieds der variablen Turbinengeome
trie konstant zu halten und lediglich den Querschnitt der Ver
bindungsöffnung zwischen dem Strömungskanal und dem Stauraum in
Abhängigkeit der Position des Stellglieds zu beeinflussen.
Es sind insgesamt vier symmetrisch über den Umfang der Turbine
3 verteilte Strömungskanäle 19, 22, 23, 24 angeordnet, die un
mittelbar über die Zylinderauslässe einzelner Zylinder oder Zy
lindergruppen der Brennkraftmaschine 1 mit Abgas versorgt wer
den und jeweils einen halbaxialen, segmentförmigen Turbinenrad-
Eintrittsquerschnitt mit Abgas beaufschlagen. Die drei weiteren
Strömungskanäle 22 bis 24 sind in entsprechender Weise wie der
Strömungskanal 19 aufgebaut und kommunizieren in Freigabestel
lung des Stellglieds 14 über weitere Verbindungsöffnungen mit
dem Stauraum 18, wohingegen in Sperrstellung sämtliche Strö
mungskanäle vom Stauraum 18 abgesperrt sind und nur das dem je
weiligen Strömungskanal zugeordnete Segment des halbaxialen
Turbinenrad-Eintrittsquerschnitts 11 beaufschlagt wird.
Die variable Turbinengeometrie der Turbine 3 kann zur Wirkungs
gradsteigerung in der befeuerten Antriebsbetriebsweise herange
zogen werden. Bei niedrigen Abgas-Massendurchsätzen - bei klei
ner Last und/oder kleiner Drehzahl - wird eine Stoßaufladung
zum Antrieb der Turbine 3 eingesetzt, wobei das Stellglied 14
der variablen Turbinengeometrie in die Sperrstellung überführt
wird, in der der radiale Turbinenrad-Eintrittsquerschnitt 12
und auch der Querschnitt der Verbindungsöffnung 21 zwischen
Strömungskanal 19 bzw. den weiteren Strömungskanälen 22 bis 24
und Stauraum 18 reduziert oder abgesperrt ist. Das Abgas wird
hauptsächlich oder ausschließlich über den halbaxialen Turbi
nenrad-Eintrittsquerschnitt 11 dem Turbinenrad 13 zugeführt,
zugleich ist das gesamte für die Druckausbreitung in der Turbi
ne 3 zur Verfügung stehende Volumen reduziert, wodurch die
Druckausbreitung bei der Stoßaufladung begünstigt wird.
Bei hohen Abgas-Massendurchsätzen - hohe Last, hohe Drehzahl -
kommt bevorzugt eine Stauaufladung zur Anwendung, indem das
Stellglied 14 in seine Freigabestellung überführt wird, in der
die Durchtrittsöffnung 21 und der radiale Turbinenrad-
Eintrittsquerschnitt 12 geöffnet ist und das Volumen des Stau
raums 18 vergrößert ist, so daß durch die Strömungskanäle 19,
22, 23, 24 einströmendes Abgas sich auch im ringförmigen Stau
raum 18 ausbreiten kann.
Die Anzahl an Strömungskanälen kann mit der Anzahl der Zylinder
und in Abhängigkeit der Bauart der Brennkraftmaschine variie
ren.
Der Abgasturbolader 2 kann auch im Motorbremsbetrieb zur Erzeu
gung von Motorbremsleistung eingesetzt werden. Das Stellglied
14 der Turbine 3 wird hierfür in die Sperrstellung überführt,
woraufhin sich ein erhöhter Abgasgegendruck p3 aufbaut und das
Abgas mit erhöhter Geschwindigkeit durch den reduzierten Ein
trittsquerschnitt der Turbine strömt und auf das den Verdichter
4 antreibende Turbinenrad 13 trifft. Im Ansaugtrakt 7 wird ein
hoher Überdruck p2 aufgebaut, zugleich werden Bremsventile am
Zylinderauslaß der Brennkraftmaschine 1 geöffnet, durch die die
im Zylinder verdichtete Luft gegen den aufgestauten Abgasgegen
druck p3 in den Abgasstrang 6 abgeblasen wird.
Die Bremsleistung kann durch die Stellung der variablen Turbi
nengeometrie und der daraus resultierenden Einstellung des Tur
binenrad-Eintrittsquerschnitts beeinflußt werden.
Der Ausschnittvergrößerung nach Fig. 2 ist zu entnehmen, daß
das Stellglied 14 der variablen Turbinengeometrie stromab des
Turbinenrads 13 einen kegelringförmigen Abschnitt 31 bildet,
dessen Durchmesser mit zunehmendem axialen Abstand zum Turbi
nenrad 13 größer wird. Auf der dem Stauraum 18 zugewandten Sei
te besitzt das Stellglied 14 einen radial erweiterten Abschnitt
32, der eine Wandung 33 des Stauraums bildet. Die Wandung 33
kann gegebenenfalls an die gegenüberliegende Kontur der Trenn
wand 20 angepaßt sein, so daß in Sperrstellung des Stellglieds
14 die Wandung 33 unmittelbar an der gegenüberliegenden Wand
seite des Stauraums 18 anliegt und das Volumen des Stauraums 18
auf Null reduziert wird. Durch axiale Verstellung des Stell
glieds 14 und der Wandung 33 wird das Volumen des Stauraums 18
vergrößert bzw. verkleinert.
Die radial außenliegende Mantelfläche des radial erweiterten
Abschnitts 32 verschließt in Sperrstellung des Stellglieds 14
die Verbindungsöffnung 21 zwischen Stauraum 18 und Strömungska
nal 19 bzw. den weiteren, in Fig. 2 nicht eingezeichneten Strö
mungskanälen. Der Innenmantel des Stellglieds 14 verschließt in
Sperrstellung den radialen Turbinenrad-Eintrittsquerschnitt 12.
In Freigabestellung sind zweckmäßig sowohl die Verbindungsöff
nung 21 als auch der Turbinenrad-Eintrittsquerschnitt 12 voll
ständig geöffnet.
An der Stirnseite des Stellglieds 14 ist im Bereich des Turbi
nenrad-Eintrittsquerschnitts 12 eine Leitgitteraufnahme 34 ein
gebracht, in die das an einem ringförmigen Trennelement 35 be
festigte radiale Leitgitter 17 in Sperrstellung des Stellglieds
vollständig einfahrbar ist, um einen strömungsdichten Abschluß
des radialen Turbinenrad-Eintrittsquerschnitt 12 zu ermögli
chen. Das Trennelement 35 ist an der Stirnseite der gehäusesei
tigen Trennwand 20 gehalten und dient zugleich zur Befestigung
des halbaxialen Leitgitters 16 im Bereich des halbaxialen Tur
binenrad-Eintrittsquerschnitt 11.
Es kann auch zweckmäßig sein, das radiale Leitgitter 17 an der
Stirnseite des Stellglieds 14 zu befestigen und eine Aufnahme
am Trennelement 35 vorzusehen, in die das Leitgitter 17 beim
Überführen in Sperrstellung eingefahren wird.
Das Stellglied 14 ist über zwei Dichtringe 36, 37 gegenüber dem
Turbinengehäuse abgedichtet.
Der Schnittdarstellung nach Fig. 3 ist zu entnehmen, daß die
Verbindungsöffnungen 21 die Form strömungsgünstig konturierter
Steuerschlitze aufweisen, so daß bei unversperrten Verbin
dungsöffnungen 21 das aus den Strömungskanälen 19, 22, 23 in
den den Stauraum 18 einströmende Abgas einen Drall erfährt, der
das Abgas im Stauraum 18 auf ein Ringbahn lenkt. Hierdurch wird
die Abgasverteilung im ringförmigen Stauraum 18 verbessert.
Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist die Verstellbewe
gung des Stellglieds 14 zwischen Sperr- und Freigabestellung
zum Sperren und Freigeben des radialen Turbinenrad-
Eintrittsquerschnitts 12 zumindest teilweise von dem Öffnen und
dem Schließen der Verbindungsöffnung 21 zwischen Strömungskanal
19 und Stauraum 18 entkoppelt. Die Verbindungsöffnung 21 ist
über einen axial verschiebbaren Steuerkörper 38 zu öffnen und
zu verschließen, der ringförmig ausgebildet und auf der radial
außenliegenden Mantelfläche des Stellglieds 14 angeordnet und
relativ zum Stellglied 14 verschiebbar ist. Der Steuerkörper 38
ist über einen Mitnehmeranschlag 39, der am Stellglied 14 befe
stigt ist und in eine Mitnehmerausnehmung 40 in der Wandung des
Steuerkörpers 38 einragt, mit dem Stellglied 14 verbunden. Der
Mitnehmeranschlag 39 in der Mitnehmerausnehmung 40 bewirkt, daß
bei einer axialen Verschiebung des Steuerkörpers 38 von einer
die Verbindungsöffnung 21 verschließenden in eine die Verbin
dungsöffnung 21 öffnenden Stellung das Stellglied 14 zunächst
noch in seiner Sperrstellung verharrt; dies kommt einem Über
gang von Stoß- auf Stauaufladung unter Beibehaltung der aus
schließlich halbaxialen Turbinenrad-Anströmung gleich. Erst bei
einem weiteren Verschieben des Steuerkörpers 38 in Öffnungs
richtung kommt der Mitnehmeranschlag 39 in Berührung mit einer
Seitenwand der Mitnehmerausnehmung 40, so daß im weiteren Ver
lauf auch das Stellglied 14 aus der Sperrstellung in die Frei
gabestellung überführt wird und der radial Turbinenrad-
Eintrittsquerschnitt 12 freikommt.
In der Ausschnittvergrößerung gemäß Fig. 4a ist eine Rückholfe
der 41 eingezeichnet, die das Stellglied in Sperrstellung be
aufschlagt.
Claims (15)
1. Abgasturbolader für eine Brennkraftmaschine, mit einem Ver
dichter (4) im Ansaugtrakt (7) und einer im Abgasstrang (6) an
geordneten Turbine (3), die ein Turbinenrad (13) in einem Tur
binengehäuse und wenigstens einen Strömungskanal (19) für die
Zufuhr von Abgas aufweist und die mit einer variablen Turbinen
geometrie zur veränderlichen Einstellung des wirksamen Turbi
nenrad-Eintrittsquerschnitts (12) ausgestattet ist, wobei die
variable Turbinengeometrie zwischen einer den Turbinenrad-
Eintrittsquerschnitt (12) verringernden Sperrstellung und einer
den Turbinenrad-Eintrittsquerschnitt (12) vergrößernden Freiga
bestellung verstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Turbinengehäuse ein Stauraum (18) vorgesehen ist, der ü
ber eine Trennwand (20) gegenüber dem Strömungskanal (19) sepa
riert ist, wobei in die Trennwand (20) Verbindungsöffnungen
(21) für die Kommunikation zwischen Strömungskanal (19) und
Stauraum (18) eingebracht sind, und daß das Gesamtvolumen von
Strömungskanal (19) und Stauraum (18) über ein Verstellelement
in Abhängigkeit des Betriebszustands der Brennkraftmaschine
durch Einstellung des Querschnitts der Verbindungsöffnungen
(21) und/oder durch Einstellung des Volumens des Stauraums (18)
veränderlich einstellbar ist.
2. Abgasturbolader nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Volumen des Stauraums (18) über das Verstellelement
veränderlich einstellbar ist.
3. Abgasturbolader nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die variable Turbinengeometrie ein einstellbares Stellglied
(14) umfaßt und daß der Stauraum (18) in zumindest einer Posi
tion des Stellglieds (14) mit dem Strömungskanal (19) kommuni
ziert.
4. Abgasturbolader nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellglied (14) der variablen Turbinengeometrie das das
Volumen des Stauraums (18) einstellende Verstellelement ist.
5. Abgasturbolader nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest eine Wandung (33) des Stauraums (18) von dem
Stellglied (14) der variablen Turbinengeometrie gebildet ist.
6. Abgasturbolader nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stauraum (18) bei niedrigen Massendurchsätzen durch die
Turbine (3) ein kleineres mit dem Strömungskanal (19) kommuni
zierendes Volumen aufweist als bei höheren Massendurchsätzen.
7. Abgasturbolader nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Sperrstellung der variablen Turbinengeometrie das mit
dem Strömungskanal (19) kommunizierende Volumen des Stauraums
(18) geringer ist als in der Freigabestellung.
8. Abgasturbolader nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Turbine (3) einen radialen Turbinenrad-
Eintrittsquerschnitt (12) und einen halbaxialen Turbinenrad-
Eintrittsquerschnitt (11) aufweist.
9. Abgasturbolader nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stauraum (18) benachbart zum radialen Turbinenrad-
Eintrittsquerschnitt (12) angeordnet ist.
10. Abgasturbolader nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellglied (14) der variablen Turbinengeometrie als
axial verschiebliche Ringhülse ausgebildet ist.
11. Abgasturbolader nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stauraum (18) das Turbinenrad (3) ringförmig um
schließt.
12. Abgasturbolader nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Strömungskanal (19) auf der radial außenliegenden Seite
des Stauraums (18) im Turbinengehäuse angeordnet ist.
13. Abgasturbolader nach Anspruch 7 und 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß sämtliche Strömungskanäle (19, 22, 23, 24) in den halbaxia
len Turbinenrad-Eintrittsquerschnitt (11) münden.
14. Abgasturbolader nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß das radiale Leitgitter (17) an der Stirnseite des Stell
glieds (14) befestigt ist und eine Aufnahme am Trennelement
(35) aufweist, in die das Leitgitter (17) beim Überführen in
Sperrstellung einfahrbar ist.
15. Abgasturbolader nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Leitgitter (17) fest am Stellglied (14) angeordnet und
die Leitgitteraufnahme (34) fest am Trennelement (35) angeord
net ist.
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