DE19904174A1 - Federspeicher-Schnappantrieb für ein elektrisches Schaltgerät - Google Patents
Federspeicher-Schnappantrieb für ein elektrisches SchaltgerätInfo
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Abstract
Es wird ein Federspeicher-Schnappantrieb für ein elektrisches Schaltgerät vorgeschlagen, welcher folgende Merkmale aufweist: DOLLAR A f) der Federspeicher (7) ist über sein erstes Ende mit einem Gelenk (20) und über sein zweites Ende mit einem längsbeweglichen Schlitten (8) verbunden, DOLLAR A g) der Schlitten (8) ist mittels eines Antriebes (13, 14, 15) zwischen zwei Endstellungen (11, 12) bewegbar, DOLLAR A h) über den beiden Endstellungen (11, 12) ist eine zur Betätigung der Schaltkontakte des Schaltgerätes dienende Drehwelle (1) angeordnet, DOLLAR A i) beidseitig der Drehwelle (1) ist ein Hebel (2) befestigt, dessen erstes Ende zwischen zwei Endanschlägen (3, 4) bewegbar und dessen zweites Ende mit dem Gelenk (20) verbunden ist, DOLLAR A j) nahe jeder Endstellung (11, 12) ist ein Hebel (16, 17) mit Drehachse (18, 19) angeordnet, dessen erstes Ende vom Schlitten (8) beaufschlagbar ist und dessen zweites Ende auf die Konfiguration Hebel (2)/Gelenk (20)/Federspeicher (7)/Schlitten (8) einwirkt.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Federspeicher-Schnappantrieb für ein elektri
sches Schaltgerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung kann
beispielsweise bei Lasttrennschaltern für Hochspannungsschaltanlagen verwendet
werden.
Elektrische Schaltanlagen zur Energieverteilung bestehen aus einer anwendungs
spezifischen Kombination verschiedener Schaltgeräte, darunter auch Lasttrenn
schalter. Der Lasttrennschalter dient zum Ein- und Ausschalten des Nennstromes
der Schaltanlage. Darüber hinaus muß Einschalten auf Kurzschluß beherrscht wer
den.
Dazu ist ein Antrieb erforderlich, der genügend Energie für eine sichere Betätigung
der Schaltkontakte im Kurzschlußfall zur Verfügung stellt und beim Ausschalten des
Nennstromes eine ausreichende Kontaktgeschwindigkeit erzeugt, um die dielektri
schen Beanspruchungen aufgrund der wiederkehrenden Spannung zu beherrschen.
Bei allgemein bekannten Antrieben für elektrische Schaltgeräte wird die Energie für
die Schalthandlungen in Federspeicheranordnungen bereitgestellt. Dazu werden
vielfach mindestens zwei Federspeicher benötigt, wovon der erste Federspeicher
durch einen Motor gespannt wird und die Energie für die Einschaltung und das
Spannen des zweiten Federspeichers bereitstellt. Der zweite Federspeicher dient
zum Ausschalten des Schaltgerätes. Zur Steuerung und Auslösung der Schalthand
lungen sind meist aufwendige mechanische Verriegelungen, Klinken und Hebel er
forderlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Federspeicher-Schnappantrieb für
ein elektrisches Schaltgerät der eingangs genannten Art anzugeben, der einfach
aufgebaut ist.
Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffes erfindungs
gemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß der Fe
derspeicher-Schnappantrieb für ein elektrisches Schaltgerät nur einen einzigen Fe
derspeicher benötigt, welcher sowohl die Energie für die Einschalthandlung als auch
die Energie für die Ausschalthandlung zur Verfügung stellt. Die für die Schalthand
lung erforderliche Energie wird unmittelbar vor der Schalthandlung im Federspeicher
geladen und sofort wieder abgegeben. Es sind weder aufwendige mechanische Ver
klinkungen noch zusätzliche elektrische Auslöseeinrichtungen erforderlich. Der Fe
derspeicher-Schnappantrieb kann mit niedriger Bauhöhe und in sehr kompakter
Bauweise ausgeführt sein. Dabei ist sowohl ein motorischer als auch ein manueller
Antrieb zur Durchführung der Schalthandlungen möglich.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekenn
zeichnet.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausfüh
rungsbeispiele erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Federspeicher-Schnappantrieb in der Schaltstellung "AUS",
Fig. 2 einen Federspeicher-Schnappantrieb in der Schaltstellung "AUS" kurz vor
dem Umschaltvorgang,
Fig. 3 einen Federspeicher-Schnappantrieb in der Schaltstellung "EIN".
In Fig. 1 ist ein Federspeicher-Schnappantrieb in der Schaltstellung "AUS" darge
stellt. Es ist eine Drehwelle 1 zu erkennen, welche zur Betätigung der Schaltkontakte
eines Schaltgerätes (Öffnen und Schließen) dient. Die Drehwelle 1 ist mit einem sich
beidseitig des Drehpunktes erstreckenden Hebel 2 verbunden, wobei das erste Ende
des Hebels 2 in einem Winkelbereich bewegbar ist, der durch einen ersten mecha
nischen Endanschlag 3 und einen zweiten mechanischen Endanschlag 4 begrenzt
ist. In der Schaltstellung "EIN" drückt das erste Ende des Hebels 2 gegen den
Endanschlag 3 und in der Schaltstellung "AUS" gegen den Endanschlag 4. Zur
Dämpfung des Aufpralls des ersten Endes des Hebels 2 auf den Endanschlag 3
bzw. 4 ist zweckmäßig je eine Dämpferanordnung 5 bzw. 6 vorgesehen.
Das zweite Ende des Hebels 2 ist über ein Gelenk 20 mit dem ersten Ende eines als
Energiespeicher dienenden Federspeichers (Druckfederanordnung) 7 verbunden,
deren zweites Ende gelenkig an einem translatorisch beweglichen Schlitten 8 mon
tiert ist. Der Federspeicher 7 kann aus einer oder mehreren (beispielsweise parallel
angeordneten) Federn gebildet sein. Die Längsbeweglichkeit des Schlittens 8 wird
durch eine Rollenanordnung 9 sichergestellt, welche längs einer Führung 10 gleitet.
Auf diese Art und Weise ist der Schlitten 8 zwischen einer ersten Endstellung 11 und
einer zweiten Endstellung 12 der Führung 10 bewegbar. Der Transport des Schlit
tens 8 wird durch eine von einem Motor 14 über ein Getriebe 15 angetriebene und
mit dem Schlitten in Eingriff stehende Spindel 13 realisiert.
Dabei befindet sich die Drehwelle 1 oberhalb der durch die Endstellungen 11, 12
begrenzten Führung 10, beispielsweise auf der Mittelsenkrechten der Führung 10.
Die Führung 10 der Rollenanordnung 9 muß jedoch nicht zwangsläufig im rechten
Winkel zur Mittellinie zwischen Führung 10 und Drehwelle 1 angeordnet sein. Durch
"Schiefstellen" dieser Mittellinie kann bewußt eine unterschiedliche Vorspannung des
Federspeichers 7 in den Totpunkten für die Einschaltung und Ausschaltung erreicht
werden. Dadurch kann die Schaltenergie für die Schaltstellung "EIN" und die Schalt
stellung "AUS" auf unterschiedliche Werte eingestellt und somit an den gegebenen
falls unterschiedlichen Energiebedarf bei der Ein- und Ausschaltung angepaßt wer
den. Wünschenswert ist beispielsweise eine höhere Einschaltenergie, so daß die
Drehwelle 1 für diesen Anwendungsfall derart bezüglich der Führung 10 angeordnet
wird, daß der Federspeicher 7 im Totpunkt der Einschaltung stärker zusammenge
drückt wird als dies im Totpunkt der Ausschaltung der Fall ist. Befindet sich die
Drehwelle 1 im Unterschied hierzu genau auf der Mittelsenkrechten der Führung 10,
so ist die Schaltenergie für die Schaltstellung "EIN" gleich der Schaltenergie für die
Schaltstellung "AUS".
Wie aus Fig. 1 zu erkennen ist, befinden sich in unmittelbarer Nähe der Endstellun
gen 11 bzw. 12 die jeweils ersten Enden von zum Auslösen des Schaltvorganges
benötigten, drehbar gelagerten Hebeln 16 bzw. 17. Diese Hebel 16 bzw. 17 erstrec
ken sich jeweils beidseitig ihrer zugeordneten Drehachsen 18 bzw. 19. Die jeweils
zweiten Enden der Hebel 16 bzw. 17 sind gegen das Gelenk 10 preßbar, wie sich
aus der nachfolgenden Beschreibung noch im einzelnen ergibt.
Wie bereits eingangs erwähnt, befindet sich der Federspeicher-Schnappantrieb in
Fig. 1 in der Schaltstellung "AUS". In dieser Schaltstellung stützt sich das erste Ende
des Hebels 2 gegen den Endanschlag 4 und der Schlitten 8 wird vom Federspeicher
7 über das erste Ende des Hebels 17 gegen die Endstellung 12 gedrückt. Der vor
gespannte Federspeicher 7 stellt sicher, daß die Schaltkontakte des Schaltgerätes in
der Schaltstellung "AUS" gehalten werden.
Um den Federspeicher-Schnappantrieb von der Schaltstellung "AUS" in die Schalt
stellung "EIN" zu bringen, wird der Motor 14 eingeschaltet, der über das Getriebe 15
die Spindel 13 dreht. Die Spindel 13 transportiert den Schlitten 8 in der in Fig. 2 be
zeichneten Bewegungsrichtung P1, d. h. zur Endstellung 11 hin. Der Federspeicher
7 wird dabei zwangsläufig mitgeführt und verkürzt, d. h. der Energieinhalt des Feder
speichers 7 wird erhöht. Die im Federspeicher 7 entstehenden Druckkräfte werden
von der Rollenanordnung 9 und der Führung 10 aufgenommen.
Kurz vor Erreichen der Endstellung 11 (siehe Fig. 2) läuft der Schlitten 8 auf das erste
Ende des Hebels 16 auf, worauf dieser Hebel 16 eine Drehbewegung um seine
Drehachse 18 ausführt. Hierdurch wird das zweite Ende des Hebels 16 gegen das
Gelenk 20 des Federspeicher 7 gedrückt. Mit P2 ist die resultierende Bewegungs
richtung der gelenkigen Befestigung 20 gekennzeichnet. Durch kontinuierlichen
Weitertransport des Schlittens 8 in Richtung Endstellung 11 gelangt die Konfigurati
on Hebel 2/Gelenk 20/Federspeicher 7/Schlitten 8 infolge der weiteren Einwir
kung des Hebels 16 von der in Fig. 2 gezeigten abgeknickten Form in eine gerade
Form, welche dem Totpunkt bezüglich des Schaltvorganges entspricht.
Wird dieser Totpunkt überschritten, so knickt die Konfiguration Hebel 2/Gelenk 20/
Federspeicher 7/Schlitten 8 unter Einbringung eines Teiles des Energieinhaltes des
Federspeichers 7 in der anderen Richtung ein und das erste Ende des Hebels 2
prallt gegen den Endanschlag 3 mit Dämpferanordnung 5, wodurch sich die in Fig. 3
gezeigten Positionen ergeben. Bei Erreichen der Endstellung 11 wird der Motor 14
abgeschaltet. Gleichzeitig mit dem Umschwenken des Hebels 2 wird die Drehwelle 1
in der in Fig. 3 gekennzeichneten Drehrichtung P3 gedreht, wodurch der gewünschte
Schaltvorgang bewirkt wird, bei dem die Schaltkontakte des Schaltgerätes mit aus
reichend hoher Kontaktgeschwindigkeit von der Schaltstellung "AUS" in die Schalt
stellung "EIN" gebracht werden.
Der Schaltvorgang von der Schaltstellung "EIN" in die Schaltstellung "AUS" erfolgt in
äquivalenter Art und Weise mit entgegengesetzter Drehrichtung des Motors 14, d. h.
Bewegung des Schlittens 8 von der ersten Endstellung 11 in die zweite Endstellung
12.
Die im vorstehenden Ausführungsbeispiel eingesetzte motorische Betätigung für den
Transport des Schlittens 8 ist nicht zwangsläufig erforderlich, der Motor 14 kann
vielmehr beispielsweise durch eine auf das Wellenende der Spindel 13 aufgesteckte
Handkurbel zur manuellen Betätigung ersetzt werden.
Alternativ zur beim vorstehenden Ausführungsbeispiel eingesetzten Abschaltung des
Motors bei Erreichen der Endstellungen 11 oder 12 ist es auch möglich, den Motor
14 bei Erreichen der Endstellungen 11 oder 12 durch Hilfsgestänge automatisch
auszukuppeln.
Claims (5)
1. Federspeicher-Schnappantrieb für ein elektrisches Schaltgerät mit einem Fe
derspeicher (7), gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- a) der Federspeicher (7) ist über sein erstes Ende mit einem Gelenk (20) und über sein zweites Ende mit einem längsbeweglichen Schlitten (8) verbunden,
- b) der Schlitten (8) ist mittels eines Antriebes (13, 14, 15) zwischen zwei Endstel lungen (11, 12) bewegbar,
- c) über den beiden Endstellungen (11, 12) ist eine zur Betätigung der Schaltkon takte des Schaltgerätes dienende Drehwelle (1) angeordnet,
- d) beidseitig der Drehwelle (1) ist ein Hebel (2) befestigt, dessen erstes Ende zwi schen zwei Endanschlägen (3, 4) bewegbar und dessen zweites Ende mit dem Gelenk (20) verbunden ist,
- e) nahe jeder Endstellung (11, 12) ist ein Hebel (16, 17) mit Drehachse (18, 19) an geordnet, dessen erstes Ende vom Schlitten (8) beaufschlagbar ist und dessen zweites Ende auf die Konfiguration Hebel (2)/Gelenk (20)/Federspeicher (7)/ Schlitten (8) einwirkt.
2. Federspeicher-Schnappantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb des Schlittens (8) unter Einsatz eines Motors (14), eines Getriebes
(15) und einer Spindel (13) erfolgt.
3. Federspeicher-Schnappantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb des Schlittens manuell unter Einsatz einer Handkurbel und einer
Spindel (13) erfolgt.
4. Federspeicher-Schnappantrieb nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Endanschläge (3, 4) jeweils mit Dämpferanordnun
gen (5, 6) versehen sind.
5. Federspeicher-Schnappantrieb nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß sich der Schlitten (8) über eine Rollenanordnung gegen
eine Führung (10) abstützt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999104174 DE19904174A1 (de) | 1999-02-03 | 1999-02-03 | Federspeicher-Schnappantrieb für ein elektrisches Schaltgerät |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999104174 DE19904174A1 (de) | 1999-02-03 | 1999-02-03 | Federspeicher-Schnappantrieb für ein elektrisches Schaltgerät |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19904174A1 true DE19904174A1 (de) | 2000-08-10 |
Family
ID=7896196
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999104174 Withdrawn DE19904174A1 (de) | 1999-02-03 | 1999-02-03 | Federspeicher-Schnappantrieb für ein elektrisches Schaltgerät |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19904174A1 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB2272997A (en) * | 1992-11-30 | 1994-06-01 | Meidensha Electric Mfg Co Ltd | Switch operating mechanism |
DE29511154U1 (de) * | 1995-06-30 | 1995-08-24 | Siemens Ag | Antriebseinrichtung für einen elektrischen Leistungsschalter |
DE4323597C2 (de) * | 1993-07-09 | 1996-02-22 | Siemens Ag | Federspeicherantrieb zum Ein- und Ausschalten eines Leistungsschalters |
-
1999
- 1999-02-03 DE DE1999104174 patent/DE19904174A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (3)
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