DE19903423A1 - Verfahren und Anordnung zum Zersetzen und Entsorgen von Bioabfällen - Google Patents
Verfahren und Anordnung zum Zersetzen und Entsorgen von BioabfällenInfo
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Abstract
Das Zersetzen und Entsorgen von Bioabfällen, insbesondere organischen Küchenabfällen, mit hoher Geschwindigkeit wird in der Weise durchgeführt, daß einen Nährboden bildende, mehrporige und wasserhaltende Chips aus zerkleinertem Holz in einen Zersetzungsbehälter eingefüllt werden, Mikroorganismen, die aus unterschiedlichen Stämmen mit aeroben und anaeroben Bakterien und aus unterschiedlichen Enzymen bestehen, dem Nährboden beigegeben werden, giftfreie Bioabfälle in den Behälter eingebracht und auf den Nährboden aufgefüllt werden, und die Chips zusammen mit Mikroorganismen enthaltenden Mitteln erhitzt, mit Wasser und mit Sauerstoff versetzt und gerührt sowie vermischt und zerkleinert werden, um einen optimalen Nährboden für die Mikroorganismen und deren Vermehrung zu erzielen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zum Zersetzen und Entsorgen
von Bioabfällen mit hoher Geschwindigkeit. Der Begriff "Zersetzen" bedeutet dabei
einen Vorgang, bei dem die Bioabfälle optisch zerkleinert und mit einem Nährboden
für die Mikroorganismen gut vermischt werden. Hierzu werden die Bioabfälle zer
schnitten, gemahlen und verrührt.
Unter Bioabfällen werden ungenießbare Lebensmittelreste verstanden, die derzeit de
poniert, verbrannt, eingefroren oder in anderer, herkömmlicher Weise entsorgt wer
den. Derartige Bioabfälle bestehen meist aus Zellulose und sind schwierig zu zerset
zen. Die großen Mengen an Bioabfällen, die in Städten anfallen, und zwar sowohl in
privaten Haushalten wie in Restaurants, Gemeinschaftsküchen usw., stellen eine
enorme Belastung für die Umwelt dar, und selbst ein Aussortieren von Stoffen zum
Kompostieren ist nicht geeignet, das Problem zu lösen, da derart große Mengen an
Kompost nicht benötigt werden, abgesehen davon, daß die Bioabfälle ohnehin für eine
Kompostierung nicht geeignet sind, und daß der Transport dieser Abfälle zu deponie
ren sowie die Einrichtung immer neuer Deponien keine Lösung für dieses Problem sein
kann, und die hierfür anfallenden Kosten der Entsorgung untragbar werden. Der ent
scheidende Faktor sind jedoch nicht die Kosten, sondern die zunehmende Belastung
der Umwelt.
Aufgabe der Erfindung ist es, Mittel und Wege zu finden, um dieses Umweltver
schmutzungsproblem zu lösen und Bioabfälle sicher und hygienisch mit einem Mini
mum an Rückständen zu 100% zu zersetzen und zu entsorgen und für diesen Zerset
zungsvorgang die Bioabfälle mit dem Nährboden für die Mikroorganismen entspre
chend auf physikalischem und physikalisch chemischem Wege zu behandeln.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit den Merkmalen a-d des Anspruches 1
gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Da Bioabfälle als ungenießbare Lebensmittelreste meist aus Zellulose bestehen, die
schwierig zu zersetzen ist, und damit auf dem Nährboden liegen bleibt, ist es notwen
dig, Mikroorganismen für den Zersetzungsvorgang zu verwenden, die auch Zellulose
zersetzen, also solche Bakterienstämme, die Zellulase, Hemizellulase und Chentinase
besitzen. Für die Bioabfälle werden verschiedene Zersetzungsenzyme freigesetzt, die
die Zersetzung der organischen Stoffe fördern und die in der Lage sind, die schwierig
abbaubare Zellulose und Zellhülle der Mikroorganismen abzubauen.
Die Zersetzung der Bioabfälle mit hoher Geschwindigkeit setzt voraus, daß einerseits
die Bioabfälle maschinell zerkleinert, d. h. zerschnitten, gemahlen und verrührt wer
den, und daß andererseits Mikroorganismen entwickelt werden, die BIO GIGA POW
DER (eingetragenes Warenzeichen der DONAU TRADING & CONSULTING GmbH)
enthalten, welche in einen Nährboden mit harten und scharfen Schnittflächen einge
bracht werden, der z. B. aus Laubbaum-Chips oder dgl. besteht. Die Mikroorganismen
bestehen aus einem Gemisch von unterschiedlichen Bakterien, nämlich aeroben, zug
luftbedürftigen anaeroben und anaeroben Bakterien. Unter "aerob" wird ein Le
bensprozeß verstanden, der in Gegenwart von molekularem Sauerstoff abläuft, unter
"anaerob" ein Prozeß, der nur bei Abwesenheit von molekularem Sauerstoff verläuft.
Um optimale Bedingungen zu schaffen und den Wassergehalt zu regulieren, wird der
Nährboden im Prozeßbehälter regelmäßig gerührt. Dabei werden aerobe Bakterien
aktiviert und das Wasser wird verdampft. Wird der Nährboden nicht gerührt, werden
anaerobe Bakterien aktiviert und die Verdampfung wird verringert. Die zugluftbedürfti
gen anaeroben Bakterien sind in beiden Fällen aktiv.
Die physikalische Zersetzung von Bioabfällen erfolgt durch Zerkleinern des Nährbo
dens mit Hilfe eines Mahlvorganges unter Verwendung eines Rührwerkes durch ein
heitliches Vermischen mit dem Nährboden, indem die Bioabfälle mit Hilfe des Nähr
bodens und des Rührflügels zerkleinert sowie einem Mahlvorgang unterzogen werden.
Diese physikalische Zersetzung geht Hand in Hand mit einer biochemischen Zerset
zung, wobei eine Teilzersetzung durch Verflüssigung (die Abbauprodukte sind Saccha
rose, organische Säure und Alkohol) und über eine totale Übersetzung durch Minerali
sierung und Vergasung (hier sind die Abbauprodukte Wasser, Kohlendioxyd und Am
moniak) erfolgt.
Die Zersetzung der Bioabfälle durch Mikroorganismen erfolgt durch die Vermehrung
und Entwicklung der Mikroorganismen, wozu die Grundelemente Temperatur, Wasser
und Nahrung entscheidend sind, ferner der pH-Wert und die Luft bzw. der Sauerstoff
entscheidenden Beitrag leisten. Da Bio-Abfälle hauptsächlich, nämlich zwischen 60
und 90%, aus Wasser bestehen, kann das Abfallgewicht bereits erheblich durch Trocken
vorgänge, durch die der wesentliche Wasseranteil beseitigt wird, zur Verringerung
des Gewichtes benutzt werden. Dies macht jedoch erforderlich, daß die festen Be
standteile der Bioabfälle ausreichend zersetzt werden, weil sonst der Nährboden bei
Dauerbetrieb des Prozeß-Behälters immer stärker mit organischen Reststoffen angerei
chert wird. Die Zersetzung der organischen Bestandteile der Bioabfälle erfolgt im Pro
zeß-Behälter, so daß die zersetzten Produkte zusammen mit dem Wasser nach außen
abgeleitet werden. Dadurch, daß die zersetzten Teile nicht im Behälter bleiben, erfolgt
eine praktisch 100%ige Zersetzung und Entsorgung.
Die Mikroorganismen bestehen aus verschiedenen Stämmen und Mengen von Enzy
men; sie werden in ausreichenden Mengen dem Nährboden zugegeben und unterstüt
zen durch den Rühr- und Stoppvorgang die Vermehrung, um die organischen Abfälle
zu mineralisieren. Die Mikroorganismen sind im Falle vorliegender Erfindung in drei
verschiedene Gruppen mit unterschiedlichen Vermehrungstemperaturen eingeteilt. Es
werden Niedrigtemperatur-Bakterienstämme (5°C-30°C), Mitteltemperaturbakteri
enstämme (30°C-50°C) und Hochtemperaturbakterienstämme (über 50°C) für deren
Vermehrung verwendet. Die Hochtemperaturbakterien zersetzen die Abfälle mit hoher
Geschwindigkeit. Zwar vermehren sich verschiedene Bakterien bei niedriger und mitt
lerer Temperatur, die Bakterien, die Lebensmittelvergiftungen hervorrufen, sind Nied
rig- bis Mitteltemperaturbakterien, so daß der Prozeß gemäß der Erfindung bei höherer
Temperatur durchgeführt wird.
Die Hochtemperaturbakterien vermehren sich bei niedrigen und mittleren Temperatu
ren relativ langsam. Die BIO GIGA POWDER Mikroorganismen, die im Falle vorlie
gender Erfindung maßgeblich verwendet werden, bestehen aus Bakterienstämmen, die
sich aus Bakterien mit diesen drei Temperaturbereichen zusammensetzen. Die Ver
mehrungsenergie der Niedrig- und Mitteltemperaturbakterien hebt die Innentemperatur
des Prozeßbehälters und stützt damit die zügige Vermehrung der Hochtemperaturbak
terien. Der Zersetzungsvorgang der Bio-Abfälle mit BIO GIGA POWDER ermöglicht,
die Innentemperatur des Prozeßbehälters über eine Dauer von mehreren Stunden über
einer Temperatur von 65°C zu halten und damit den Prozeß sicher durchzuführen.
Mikroorganismen leben in Nährböden mit optimalem Wasseranteil zwischen 20% und
60%. Wird der Nährboden zu trocken, sterben die Mikroorganismen ab. Aerobionten
vermehren sich bei einem Nährboden mit zu hohem Wasseranteil nicht, so daß dieser
Nährboden anaerob wird. Ist der Nährboden zu lange im Betrieb, häufen sich mit der
Zeit die unzersetzten organischen Stoffe und der Mineralsalzanteil, was eine Verzöge
rung bei der Zersetzung der organischen Stoffe durch Mikroorganismen hervorruft, und
zwar deshalb, weil die Durchlässigkeit des Bodens nachläßt und die Vermehrung der
Mikroorganismen gebremst wird. Die Aktivität des Wassers im Nährboden ist somit
eine grundlegende Voraussetzung für die Vermehrung der Mikroorganismen.
Der optimale Aw-Wert liegt im Normalbereich zwischen 1,0 und 0,96. BIO GIGA
POWDER sind salzbeständige Bakterien beigemischt, so daß der Nährboden auch bei
längerer Inanspruchnahme von Mineralsalzen weniger beeinflußt und die Vermehrung
von Mikroorganismen trotz eines Aw-Wertes von 0,92 praktisch nicht beeinträchtigt
wird.
Je höher die Temperatur in der Einrichtung ist, desto schneller verdampft das Wasser;
dadurch wird der Nährboden mehr aerob. Wenn die Bioabfälle eine höhere Energie
quelle, d. h. mehr feste Bestandteile aufweisen, verdampft das Wasser aufgrund der
Zersetzungsenergie und der Nährboden leidet an Wassermangel. Verfügen die Bioab
fälle über weniger Energie, verdampft das Wasser schlechter und der Nährboden ist
wasserreich und anaerob.
Der Nährstoff für die Mikroorganismen aus den Bioabfällen setzt sich aus organischen
Stoffen und Mineralsalzen (Natrium, Kalzium, Magnesium, Phosphorsäure, Chlor usw.)
zusammen; letztere werden nicht abgebaut und verdampfen auch nicht, so daß sie sich
auf dem Nährboden ansammeln. Hingegen sind die organischen Stoffe völlig zersetz
bar und werden je nach Art und Grad ihrer Zersetzbarkeit gewählt. Leicht zu zerset
zende Stoffe sind Amilase, Maltase, Kohlenhydrate, die letztlich in organische Säure,
Alkohol, Energie abgebaut werden und H2O und CO2 ergeben, ferner Proteine, die
H2O und CO2, NH3 und Energie ergeben. Schwer zu ersetzende Stoffe sind Lipide, die
über Glitzerin und Fettsäure H2O, CO2 und Energie ergeben, ferner Zellulose, die über
Monosaccharide H2O, CO2 und Energie ergeben.
Wie weiter oben ausgeführt, werden zum Zersetzen von Zellulose Bakterienstämme
eingesetzt, die Zellulase, Hemizellulase und Chintinase-Aktivität besitzen. Für die Bio
abfälle werden verschiedene Zersetzungsenzyme freigesetzt, die die Zersetzung der
organischen Stoffe fördern. Für die Vermehrung der Mikroorganismen ist eine ausge
glichene Nahrungszufuhr wichtig, wobei das Verhältnis von Kohlenstoff und Stickstoff
die Geschwindigkeit bei der Zersetzung der Bioabfälle beeinflußt. Das CN-Verhältnis
beträgt im Idealfall 13-20. Enthalten die Abfälle mehr Proteine, ist dieser Wert kleiner;
bei kohlenhydrat- und fetthaltigen Abfällen ist der Wert größer. Daraus ergibt sich, daß
Bioabfälle, die nur aus Fleisch oder Fisch oder aber nur aus Reis und Gemüse beste
hen, jeweils schwer zu zersetzen sind, während Abfälle, die aus verschiedenen Arten
von Lebensmitteln bestehen, ideal für die Zersetzung sind.
Der pH-Wert des Nährbodens ist von besonderer Bedeutung für die Art der Mikroorga
nismen und deren Vermehrung sowie die Zersetzung der Bioabfälle, da Bakterien auf
den pH-Wert empfindlich reagieren. Die Bakterien, die sich im neutralen bis alkali
schen Bereich bei einem pH-Wert von 5,5-9,5 vermehren, sind Bacillus Pseudomo
nas, Flavobakterien und Kolibakterien und dgl. Sie sind meist aerob. Wird der Nährbo
den sauer, sterben diese Bakterien ab. Bakterien, die sich im sauren Bereich vermeh
ren, sind Milchsäurebakterien, Bifidus- und Essigsäurebakterien, d. h. organische Säure
bakterien. Sie sind meist zugluftbedürftig und anaerob.
Die BIO GIGA POWDER Bakterienstämme weisen als Hauptbakterien ein Bazillus auf,
das sich im PH-Bereich von 5,5 bis 9,5 vermehren kann. Dieser Bazillus kann unter
diesem pH-Bereich nicht überleben. Es ist somit erforderlich, den pH-Wert des Nähr
bodens von mindestens 8 einzuhalten, um die Vermehrung von BIO GIGA POWDER
Mikroorganismen zu fördern. Bei der Verwendung von Laubbaum-Chips als Nährbo
den, deren pH-Wert bei 4,5 bis 5 liegt, kann der pH-Wert des Nährbodens leicht sin
ken.
Beim Zersetzen der Bioabfälle verändert die Luft bzw. der Sauerstoff die sich vermeh
renden Bikoorganismen entscheidend. Für die Zersetzung durch aerobe Bakterien ist
Sauerstoff für die Vermehrung unbedingt erforderlich. Als Bakterien kommen vorwie
gend Bacillus pseudomonas, Flavobakterien, Schimmel, Filmhefe in Frage.
Eine Zersetzung durch zugluftbedürftige anaerobe Bakterien erfordert Sauerstoff zur
Vermehrung; hierfür sind Bakterien in Form von Milchsäure, Hefe, Kohlebakterien er
forderlich.
Bei der Zersetzung durch aerobe Bakterien ist Sauerstoff für die Vermehrung schädlich.
Die hierfür verwendeten Bakterien sind Bakteroides, Clostridium, Methanbakterien.
Neben Wasser und Nährstoffen sind für die Vermehrung der Mikroorganismen auch
die Temperatur des Nährbodens und Sauerstoff entscheidend, die beim Zersetzen der
Bioabfälle sowohl auf die Sorte der sich vermehrenden Mikroorganismen als auch auf
die Art der Zersetzung einwirken. Die durch die organischen Stoffe, durch die zugluft
bedürftigen Bakterien und die anaeroben Bakterien zersetzen Stoffwechselprodukte
werden durch aerobe Bakterien oxidiert und vollständig zersetzt. Ergebnis dieses Pro
zesses sind CO2, H2O und NH3. Die freigesetzte Energiemenge ist hierbei hoch, die
Temperatur des Nährbodens steigt an, und das Wasser wird verdampft, so daß sich der
Wasseranteil des Nährbodens nicht erhöht. Unter diesen Bedingungen wird keine grö
ßere Menge an übel riechenden Stoffen freigesetzt; die trotzdem auftretenden Stoffe
werden bei der Entlüftung durch Ausfiltern unschädlich gemacht.
Im Innenraum des Gerätes herrscht Sauerstoffmangel. Die Zersetzung der organischen
Stoffe geht bei geringerem Sauerstoffbedarf oder ohne Sauerstoff vor sich. Die Bioabfäl
le sind optisch abgebaut, die organischen Stoffe haben sich verflüssigt und verbleiben
in dieser flüssigen Form. Der Nährboden wird vor allem wegen der organischen Säuren
sauer. Zusätzlich sinkt der pH-Wert des Nährbodens und bremst die Vermehrung der
Mikroorganismen.
Werden zu viele Bioabfälle in das Gerät eingebracht, bleiben die organischen Stoffe
unzersetzt in Form von Monosacchariden, Aminosäuren und Fettsäuren. Der Nährbo
den wird durch die Reaktion von Zucker mit Aminosäure lehmig, es wird kaum Ener
gie freigesetzt. Weil die Temperatur des Nährbodens nicht ansteigt, verdampft auch
das Wasser kaum, der Wasseranteil des Nährbodens steigt stark an, und es entstehen
eine große Menge an Faulgasen.
Die Zersetzung der Bioabfälle läuft ideal unter anaerobischen Bedingungen ab. Die
Luft- bzw. Sauerstoffzufuhr ist ausreichend, der Wasseranteil des Nährbodens beträgt
30-60%, die Temperatur ca. 45-65°C ist optimal für die Vermehrung der BIO GIGA
POWDER Mikroorganismen. Der Nährboden besteht aus der Macropore zwischen den
Holzchip-Partikeln und aus der Mikropore des Holzleitrohres. Die Zwischenräume
zwischen den Makroporen und der Oberfläche der Mikroporen sind aerob. Die Innen
räume der Mikroporen sind zugluftarm. Die Zersetzung der Bioabfälle unter aeroben
Bedingungen läuft beim Stoffwechselprozeß zwischen den aeroben und den anaero
ben Bakterien optimal schnell ab. Die Abbauprodukte sind Kohlendioxid, Wasser und
Ammoniak mit einem pH-Wert des Nährbodens von ca. 8 ä9,5. Die freigesetzte Ener
gie wird durch die vollständige Zersetzung des organischen Stoffes sehr groß und diese
Energie wandelt Wasser in Dampf um, wodurch die Temperatur auf 55-65°C ansteigt.
Damit wird der Wasseranteil im Prozeßbehälter reduziert und die Bedingungen im
Behälter werden trocken.
Um eine Festschreibung des pH-Wertes von mindestens 8,0 zu erreichen, wird gemäß
der Erfindung ein pH-Wert-Stabilisator eingesetzt, so daß der pH-Wert nicht sinkt,
wenn aufgrund der Vermehrung organische Säure entsteht. Die Eingabemenge an pH-
Wert-Stabilisator ist damit ein fester Bestandteil der Abfälle, der auch als Vermehrungs
fördermittel bezeichnet wird. Dieser pH-Wert-Stabilisator sammelt sich auf dem Nähr
boden als Mineralsatz an, was bei zu hohem Anteil die Vermehrung der Mikroorga
nismen behindert. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, einen
pH-Wert-Stabilisator vorzusehen, der leicht verdunstet und sich im Prozeßbehälter
nicht ansammelt, d. h. mit dem es möglich ist, eine pH-Wert-Senkung des Nährbodens
zu verhindern und eine Zersetzung der Bioabfälle mit Hilfe der aeroben Bakterien der
Nährbodenflora zu ermöglichen.
Für die Auswahl eines optimalen Nährbodens sind folgende Eigenschaften erwünscht:
- 1. eine gewisse Festigkeit zum Mahlen und Zerkleinern der Bioabfälle
- 2. keine die Vermehrung der Bakterien abbremsenden Stoffe und des pH-Wertes im neutralen Bereich
- 3. große Poren und hohe Aufnahmekapazität von Luft und Wasser,
- 4. geringer Verschleiß, schwere Abbaubarkeit und lange Haltbarkeit
- 5. einfache, sichere und umweltfreundliche Entsorgung,
- 6. niedrige Kosten.
Mehrporige und wasserhaltige Chips aus zerkleinertem Holz werden in den Zerset
zungsbehälter eingebracht. Aus den Chips entsteht aufgrund der Erwärmung durch Be
heizen; durch Zuführen von Wasser, durch Temperaturoptimierung sowie durch Zu
führen von Sauerstoff und durch Rühren ein optimaler Nährboden für Mikroorganis
men und deren Vermehrung. Insbesondere werden für das Material des Nährbodens
verarbeitete Chips, die die Bezeichnung UGRAN haben (entharzte Chips), verwendet,
da diese Chips die vorgenannten Eigenschaften weitgehend erfüllen.
Das Verfahren zum Zersetzen von Bioabfällen durch Mikroorganismen läuft wie folgt
ab:
Organische, giftfreie Abfälle werden in den mit Mikroorganismen vorbereiteten Nähr boden eingebracht und unter Sauerstoffzufuhr optimal erwärmt. Aufgrund des Rühr- und Stoppvorganges vermehren sich die aeroben und anaeroben Bakterien, so daß ei ne ausreichende Menge von Enzymen für die Hochgeschwindigkeitszersetzung ent steht. Die Bakterien zersetzen die organischen Stoffe in bezug auf das Volumen in Mi neralien, Wasser und Kohlendioxid. Dabei entsteht Gärungswärme, die den Wasseran teil der organischen Stoffe und das beim Zersetzen entstehende Wasser verdampft und dadurch den Zersetzungsvorgang beschleunigt.
Organische, giftfreie Abfälle werden in den mit Mikroorganismen vorbereiteten Nähr boden eingebracht und unter Sauerstoffzufuhr optimal erwärmt. Aufgrund des Rühr- und Stoppvorganges vermehren sich die aeroben und anaeroben Bakterien, so daß ei ne ausreichende Menge von Enzymen für die Hochgeschwindigkeitszersetzung ent steht. Die Bakterien zersetzen die organischen Stoffe in bezug auf das Volumen in Mi neralien, Wasser und Kohlendioxid. Dabei entsteht Gärungswärme, die den Wasseran teil der organischen Stoffe und das beim Zersetzen entstehende Wasser verdampft und dadurch den Zersetzungsvorgang beschleunigt.
Nach dem Einwerfen der Bioabfälle in den Zersetzungsbehälter wird Luft Luft in der
Größenordnung von 10 bis 15 l/min. zugeführt, und die Temperatur im Behälter durch
Beheizung, z. B. Elektroheizung, und mit Hilfe der Gärungswärme sowie durch Warm
luftzuführung (45-70°C) aufrechterhalten. Unter diesen Bedingungen wird schwer
zersetzbare Zellulose mit heißem Wasserdampf aufgeweicht und in ihre Bestandteile
zerlegt. Damit entsteht eine größere Kontaktfläche für die Enzyme, so daß der Abbau
verbessert wird. Steigt die Temperatur über 80°C an, verändert sich das Protein als
Bestandteil des Enzyms und der Zersetzungsvorgang läuft nicht mehr ab, so daß die
organischen Abfälle durch Enzyme nicht zersetzt, sondern karbonisiert werden. Bei
einem Temperaturwert im Bereich von ca. 50-60°C können sich die Mikroorganis
men BIO GIGA POWDER am besten vermehren. Um das Vorhandensein einer ausrei
chenden Anzahl von Stämmen und einer entsprechenden Menge von Enzymen im
Zersetzungsbehälter aufrecht zu erhalten, sind optimale Bedingungen für die aeroben
und anaeroben Mikroorganismen erforderlich. Es ist deshalb entscheidend, daß am
Anfang des Zersetzungsvorganges nach dem Einbringen der organischen Stoffe Sauer
stoff nur in geringem Umfang zugeführt wird, um die Vermehrung der anaeroben Bak
terien zu beschleunigen. Dabei bleibt die Gärungswärme im Behälter erhalten und die
Mittel- und Hochtemperatur-Bakterien werden aktiviert. Sobald die Temperatur des
Nährbodens einen Wert zwischen 50 und 55°C erreicht hat, wird die Bodenheizung
ausgeschaltet. Die Mikroorganismen BIO GIGA POWDER beginnen, sich aktiv zu
vermehren; durch die freigesetzte Wärme wird die Nährbodentemperatur angehoben.
In diesem Stadium ist die Luftzufuhr vorsichtig zu handhaben, damit die Bodentempe
ratur nicht wegen zu hoher Luftzufuhr absinkt. Die Luftzufuhr wird so geregelt, daß
sich die Bodentemperatur pro Stunde um ca. 5°C aufgrund der Gärungswärme des
organischen Stoffes erhöht (30 bis 50 l/Min.). Im mittleren Stadium der Zersetzung liegt
die Behältertemperatur hoch, Sauerstoff wird in großer Menge zugeführt, damit aerobe
Bakterien aktiv arbeiten können. In diesem Stadium, in dem die Temperatur des Nähr
bodens zwischen 55 und 67°C liegt, können durch die Luftzufuhr die Vermehrung der
Bakterien und die Zersetzung der Bioabfälle beeinträchtigt werden. Dabei wird ein
Maximum an Luft zugeführt, damit die Zersetzung gefördert und das Wasser abgeleitet
werden kann (500 bis 1500 l/min.). Im Endstadium der Zersetzung werden die organi
schen Abfälle vollständig abgebaut und die Aktivität der Mikroorganismen wird ruhig
gestellt. Mit abnehmenden Bioabfällen wird der Energiegewinn geringer. Die Tempera
tur des Nährbodens geht langsam auf Werte zwischen 60 und 50°C zurück. Dieser
Rückgang der Temperatur läuft langsam ab, weil auch schwer zersetzbare Stoffe abge
baut werden. Die Luftzufuhr wird deshalb von 50 l/min. bis auf 30-50 l/min. redu
ziert. Praktische Versuche mit einer Zersetzungsmaschine für Bioabfälle haben folgen
des ergeben:
Zwei Stunden nach Einwurf der Bioabfälle in den Zersetzungsbehälter hat sich die Temperatur des Nährbodens von 40° auf 50°C erhöht. Es werden zwei weitere Stun den erforderlich, um durch die Gärungswärme eine Temperatur von 50-55°C zu er reichen. Zuletzt hat die Spitzentemperatur den Wert von 67°C erreicht. Danach ist der Zersetzungsvorgang optimal abgelaufen. Die erforderliche Luftzufuhr wird durch Fest stellen der Temperatur des Nährbodens gesteuert und erreicht. Durch eine spezielle Art der Umrührung wird der Nährboden besser durchlüftet. Wird der Nährboden zu viel verrührt, führt dies zur Absenkung seiner Bodentemperatur und zu einem vorzeiti gen Verschleiß. Wird der Nährboden jedoch nicht ausreichend umgerührt, wird ihm zu wenig Luft zugeführt und die Wärmenutzleistung der Bodenheizung fällt gering aus. Dies hat den Nachteil, daß nach dem Einwurf der Bioabfälle der Zeitabstand zwischen der Anfangstemperatur und dem Erreichen der Solltemperatur sehr groß wird. Einer Phase mit 5 Minute dauerndem Rührvorgang folgt eine Pausenphase von 5 Minuten.
Zwei Stunden nach Einwurf der Bioabfälle in den Zersetzungsbehälter hat sich die Temperatur des Nährbodens von 40° auf 50°C erhöht. Es werden zwei weitere Stun den erforderlich, um durch die Gärungswärme eine Temperatur von 50-55°C zu er reichen. Zuletzt hat die Spitzentemperatur den Wert von 67°C erreicht. Danach ist der Zersetzungsvorgang optimal abgelaufen. Die erforderliche Luftzufuhr wird durch Fest stellen der Temperatur des Nährbodens gesteuert und erreicht. Durch eine spezielle Art der Umrührung wird der Nährboden besser durchlüftet. Wird der Nährboden zu viel verrührt, führt dies zur Absenkung seiner Bodentemperatur und zu einem vorzeiti gen Verschleiß. Wird der Nährboden jedoch nicht ausreichend umgerührt, wird ihm zu wenig Luft zugeführt und die Wärmenutzleistung der Bodenheizung fällt gering aus. Dies hat den Nachteil, daß nach dem Einwurf der Bioabfälle der Zeitabstand zwischen der Anfangstemperatur und dem Erreichen der Solltemperatur sehr groß wird. Einer Phase mit 5 Minute dauerndem Rührvorgang folgt eine Pausenphase von 5 Minuten.
Für die Vermehrung der Mikroorganismen ist eine ausgeglichene Nahrungszufuhr
wichtig. Von besonderer Bedeutung ist das Verhältnis zwischen Kohlenstoff und Stick
stoff, das die Zersetzungsgeschwindigkeit der Bioabfälle beeinflußt. Das ideale Ver
hältnis zwischen Kohlenstoff und Stickstoff beträgt 13-20. Enthalten die Abfälle mehr
Proteine, ist dieser Wert niedrig, sind die Abfälle kohlehydrat- und fetthaltig, ist dieser
Wert hoch. Bioabfälle, die ausschließlich aus Fleisch oder Fisch bzw. aus Reis
und/oder Gemüse bestehen, sind schwierig zu zersetzen. Hingegen sind solche Abfäl
le, die aus verschiedenen Gattungen von Lebensmitteln bestehen, für die Zersetzung
ideal. Für das erfindungsgemäße Verfahren ist die Verringerung des Gewichtes der
Bioabfälle von maßgeblicher Bedeutung, da der wesentliche Anteil an Bioabfällen aus
Wasser besteht (60-90%). Die Bioabfälle werden somit nach dem Zermahlen und
Zerkleinern getrocknet, so daß nach dieser Trockenmethode das Gewicht und das Vo
lumen dieser Bioabfälle reduziert werden kann. Die organischen Bestandteile der Bio
abfälle werden im Zersetzungsbehälter völlig zersetzt und zusammen mit Wasser nach
außen abgeleitet. Die zersetzten Teile bleiben somit nicht im Behälter.
Ein optisch erkennbarer Abbau der Bioabfälle im Zersetzungsbehälter erfolgt durch
physikalische Zersetzung, nämlich durch Zerkleinern mittels Rührflügel unter Mithilfe
des Nährbodens, Zerkleinerung durch einen Mahlvorgang, einheitliche Vermischung
mit dem Nährboden.
Eine biochemische Zersetzung erfolgt durch Teilzersetzen in Form einer Verflüssigung,
bei der Saccarose, organische Säure und Alkohol Abbauprodukte sind, und eine totale
Zersetzung durch Mineralisierung und Vergasung, wobei Wasser, Kohlendioxyd und
Ammoniak abgebaut werden.
Verschiedene Bakterien vermehren sich bei niedriger (5-30°C) und mittlerer (30-50°C)
Temperatur. Da es sich hierbei um Bakterien handelt, die Lebensmittelvergiftun
gen verursachen, wird das erfindungsgemäße Verfahren mit BIO GIGA POWDER W
durchgeführt, die aus Bakterienstämmen mit diesem dreistufigen Temperaturbedarf
zusammengesetzt sind. Die Vermehrungsenergie der Niedrig- und Mitteltemperatur
bakterien bringt die Innentemperatur des Prozeßbehälters hoch und unterstützt damit
die zügige Vermehrung der Hochtemperatur-Bakterien. Der Zersetzungsvorgang der
Bioabfälle mit BIO GIGA POWDER Mikroorganismen ermöglicht, die Innentemperatur
des Zersetzungsbehälters für die Dauer von einigen Stunden über 65°C zu halten und
damit den Prozeß sicher durchzuführen.
Werden die Holzchips über einen Zeitraum von mehreren Monaten bis zu einem Jahr
im Zersetzungsbehälter verwendet, ist es erforderlich, sie zusammen mit dem Nährbo
den vollständig auszuwechseln, wenn die Zersetzung nicht mehr optimal verläuft. Die
anfallenden Restmaterialien sind ausgereifter Kompost mit hohem Anteil an Minerali
en. Wenn allerdings die organischen Abfälle eine große Menge Salz enthalten, ist der
Nährboden stark salzhaltig und nicht als Kompost geeignet.
Nachstehend wird die Erfindung in Verbindung mit der Zeichnung erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine graphische Darstellung des Einflusses der Temperatur auf die Vermehrung
der Mikroorganismen;
Fig. 2 eine graphische Darstellung des pH-Wertes auf die Vermehrung der BIO GIGA
POWDER Mikroorganismen;
Fig. 3 eine Darstellung eines Modells des Nährbodens nach der Erfindung;
Fig. 4 eine graphische Darstellung des Einflusses der festen Bestandteile der Bioabfälle
auf den Wasseranteil des Nährbodens;
Fig. 5 eine graphische Darstellung der Erfindung der Temperatur des Nährbodens mit
der Zeit beim Zersetzen der Bioabfälle;
Fig. 6 ein Schaltbild einer Ausführungsform einer Zersetzungsanlage nach der Erfin
dung;
Fig. 7 eine Frontansicht eines Rührwerkes in schematischer Darstellung, und
Fig. 8 eine Schnittansicht längs der Linie I-I in Blickrichtung von rechts.
Fig. 1 zeigt den Einfluß der Temperatur auf die Vermehrung der Mikroorganismen. Der
Niedrigtemperaturbereich umfaßt den Bereich von ca. 5-30°C, der Mitteltemperatur
bereich den von etwa 30-50°C und der Hochtemperaturbereich den über 50°C. Die
Hochtemperatur-Bakterien zersetzen die Abfälle mit hoher Geschwindigkeit, bei nied
rigen und mittleren Temperaturen vermehren sich insbesondere Bakterien, die Le
bensmittelvergiftungen verursachen. Der Prozeß nach der Erfindung wird somit vor
zugsweise in den Hochtemperaturbereich verlegt. Die Hochtemperatur-Bakterien ver
mehren sich im Lebensraum unter niedrigen und mittleren Temperaturen relativ lang
sam. BIO GIGA POWDER bestehen aus Bakterienstämmen mit dem dreistufigen Tem
peraturbedarf. Die Vermehrungsenergie der Niedrig- und Mitteltemperaturbakterien
hebt die Innentemperatur des Zersetzungsbehälters an und unterstützt damit die rasche
Vermehrung der Hochtemperatur-Bakterien. Der Zersetzungsvorgang der Bioabfälle
mit BIO GIGA POWDER ermöglicht, die Innentemperatur des Prozeßbehälters für die
Dauer von einigen Stunden über 65°C zu halten und damit den Prozeß sicher durch
zuführen.
Die Graphik nach Fig. 2 zeigt den Einfluß des pH-Wertes auf die Vermehrung der BIO
GIGA POWDER-Bakterien in Abhängigkeit von dem Trübungsgrad und bezogen auf
die Zuchtzeit. Die in BIO GIGA POWDER zum Einsatz kommende Bakterien sind ein
Bacillus, der sich vorwiegend im pH-Bereich von 5,5-ca. 9,6 vermehren kann. Es ist
deshalb notwendig, den pH-Wert des Nährbodens von über 8 einzuhalten, um die
Vermehrung von BIO GIGA POWDER Mikroorganismen zu fördern. Der pH-Wert des
Nährbodens ist von besonderem Einfluß auf die Art der Mikroorganismen und deren
Vermehrung, somit entscheidend im Hinblick auf die Zersetzung der Bioabfälle. Die
Bakterien, die sich im neutralen bis alkalischen Bereich bei einem pH-Wert von 5,5-9,5
vermehren, sind meist aerobe Bakterien, bei deren Vermehrung der pH-Wert des
Nährbodens leicht alkalisch ist. Im sauren Bereich sterben diese Bakterien ab. Die Bak
terien, die sich im sauren Bereich vermehren, sind vorwiegend organische Säurebakte
rien (z. B. Milchsäurebakterien). Bei ihrer Vermehrung wird der pH-Wert des Nährbo
dens niedrig. Sie sind meist zugluftbedürftig und anaerob und vermehren sich nicht im
alkalischen Nährboden.
Fig. 3 zeigt schematisch das Modell eines Nährbodens. Der Nährboden besteht aus
den Makroporen zwischen den Holzchip-Partikeln und den Mikroporen des Holz
leitrohres. Die Zwischenräume zwischen den Makroporen und der Oberfläche der Mi
kroporen sind aerob, die Innenräume der Mikroporen sind zugluftarm. Wenn der
Nährboden nur in zeitlichen Abständen umgerührt wird, ist die Sauerstoffzufuhr zeit
lich beschränkt. Daher wird der gesamte Nährboden regelmäßig aerob oder anaerob.
Unter diesen Bedingungen verflüssigen die zugluftbedürftigen Bakterien den organi
schen Stoff, den die aeroben Bakterien auf der Nährbodenoberfläche vollständig ab
bauen. Die Zersetzung der Bioabfälle unter aeroben Bedingungen beim Stoffwechsel
prozeß läuft zwischen den aeroben und den anaeroben Bakterien optimal schnell ab.
Die Abbauprodukte sind Kohlendioxid, Wasser und Ammoniak. Dabei bleibt der pH-
Wert des Nährbodens im leicht alkalischen Bereich (pH-Wert etwa 8-9,5). Die freige
setzte Energie ist durch die vollständige Zersetzung des organischen Stoffes sehr hoch
und diese Energie wandelt Wasser in Dampf um, so daß die Temperatur auf etwa 55-65°C
ansteigt. Der Wasseranteil im Zersetzungsbehälter ist gering, so daß der Zustand
im Behälter eher trocken ist.
In der Darstellung nach Fig. 4 ist der Einfluß des festen Bestandteils der Bioabfälle auf
den Wasseranteil des Nährbodens schematisch dargestellt und je mehr feste Bestand
teile in den Bioabfällen vorhanden sind, desto geringer ist ihr Wasseranteil. Der Ener
giegewinn durch die Zersetzung wird größer. Je höher der Anteil der festen Bestandtei
le an den Bioabfällen ist, umso größere Mengen an Wasser und Luft müssen für die
Zersetzung zugeführt werden. Die Aggregatzustände des Wassers im Zersetzungsbe
hälter sind auf die festen Bestandteile bezogen. Beträgt der Bestandteil fester Stoffe an
den Bioabfällen etwa 12%, ist die Wassermenge ausgeglichen. Fällt der Wert, fällt
auch der Energiegewinn geringer aus und es bleibt Wasser zurück.
Die graphische Darstellung nach Fig. 5 zeigt die Änderung der Temperatur des Nähr
bodens beim Zersetzen der Bioabfälle in Abhängigkeit von der Zeit. Aus der graphi
schen Darstellung ergibt sich, daß die Temperatur mit BIO GIGA POWDER Mikroor
ganismen im Vergleich zu der Zersetzungstemperatur von BIO GIGA POWDER A sehr
stark ansteigt und die Zersetzung nicht nur hygienisch vorteilhafter vonstatten geht,
sondern auch die Beseitigungsleistung der Bioabfälle durch die hohe Zersetzungsge
schwindigkeit verbessert wird. Es ist dann nur erforderlich, vor jeder Inbetriebnahme
ein Mikroorganismen-Mittel einzugeben, weil nach Beendigung des Zersetzungsvor
ganges nur noch wenige Bakterien im Nährboden vorhanden sind.
Eine Ausführungsform einer Anlage zum Zersetzen der Bioabfälle nach der Erfindung
ist in dem Schaltbild nach Fig. 5 dargestellt. Ein Abfallbehälter 1 nimmt den Nährbo
den darstellende Chips 2 sowie Abfälle 3 auf; beide werden im Behälter 1 gemischt
und umgerührt. Der Behälter 1 weist einen Rohrboden 4 auf, der mit Warmluft von ca.
50-80°C durchströmt ist. Die Warmluft besteht aus Abluft 13 und vorgewärmter
Frischluft 15, wobei die jeweiligen Luftanteile empirisch ermittelt und fest eingestellt
werden. Ferner wird dieser Warmluft ein Teil kalter Frischluft FL beigefügt, die über
eine Klappe 16 geregelt wird. Im Inneren des Behälters 1 ist ein Temperatursensor 5
vorgesehen, der die Guttemperatur mißt und anzeigt. Durch eine weitere Temperatur
messung 6 wird die Temperatur im Kreislauf der Heißluft festgestellt, bevor diese an
der Stelle 7 in den Behälter 1 eingeführt wird. Ein Gebläse 8 mit Ventilator dient zur
Be- und Entlüftung des Mischbehälters und saugt Luft und Feuchtigkeit aus dem Behäl
ter 1 ab, die über ein Filter 9 durch einen Wärmetauscher 10 (z. B. einen Kreuzstab-
Wärmetauscher) geführt wird. Diese Luft wird über Elektroheizstäbe 11 erhitzt und
über einen Katalysator 12 geführt, von wo die Luft als Abluft 13 in das Freie abgegeben
wird. Der Katalysator 12 wird nach dem Start auf eine Temperatur von ca. 320°C be
heizt. Die Beheizung erfolgt mit Hilfe der Elektrostäben 11, die in Stufen regelbar sind.
Ein Teil der Abluft 13 wird als Rückluft RL in das Steuergerät 14 eingeführt, dem er
wärmte Frischluft 15 zugeführt wird. Diese Zufuhr wird über eine nach Programm oder
von Hand gesteuerte Klappe 16 geregelt. Kalte Frischluft FL wird dem Gerät 14 über
einen Stellmotor 17 zugeführt. Aus dem Steuergerät 14 wird Warmluft (z. B. mit 60°C)
über die Leitung 18 durch den Behälterboden 19 geführt, der vorzugsweise als Dop
pelboden ausgeführt ist und den Nährboden mit Bioabfall innerhalb des Behälters 1 auf
eine Temperatur von ca. 50-60°C aufheizt. Gemessen wird die Temperatur des Behäl
terinhalts über den Meßfühler 5. Die Temperatur der Heißluft wird nach dem Verlas
sen des Heizbodens 19 und vor dem Einleiten der Heißluft in den Behälter gemessen
(bei 6). Um sicherzustellen, daß die Temperatur der in den Luftraum 20 über dem Bio
abfall 3 im Behälter 1 eingeführten Luft den gewünschten Wert von ca. 50°C hat.
Im Behälter 1, der den Nährboden in Form von Chips und Abfällen aufnimmt, ist ein
Rührwerk 21 vorgesehen, das Chips und Abfälle miteinander in rotierende Bewegung
versetzt und umrührt. Dieses Rührwerk bzw. Mischwerk 21 besteht aus zwei Spiralen
anordnungen 22 und 23, die auf einer gemeinsamen Welle 24 angeordnet sind, und
zwar aus Außenspiralen 24 und Innenspiralen 25, die in der Weise miteinander zu
sammenwirken, daß das in Umlauf gesetzte Material nach innen gezogen wird. Das
Rührwerk ist so angetrieben, daß es in einer Drehrichtung "Vorwärts" und in der ent
gegengesetzten Drehrichtung "Rückwärts" arbeiten kann.
Die Anlage wird mit Hilfe einer Programmsteuerung mit Mikroprozessor gesteuert, der
in einen Schaltkasten eingebaut ist. Am Schaltkasten ist ein Display mit Bedientasten
vorgesehen, über das Istwerte und Sollwerte angezeigt werden, ebenso der jeweils
letzte Störwert. Die Programmsteuerung sieht vor, daß der Betrieb mit Laufzeiten und
Pausenzeiten von jeweils 5-30 Min. abläuft und die Temperatur des Behälterbodens
in unterschiedlichen Temperatur- und Zeitstufen geregelt werden kann, nämlich in der
ersten Stufe auf eine Temperatur von 35-50°C, in einer zweiten Stufe auf eine Tem
peratur von 50-65°C und in einer dritten Stufe auf eine Temperatur von 40-65°C,
jeweils mit einer Zeitdauer von 5-10 Std. Die Katalysatortemperatur wird während
des gesamten Prozesses konstant gehalten und auf einen Temperaturwert von 300-350°C
gehalten.
Claims (12)
1. Verfahren zum Zersetzen und Entsorgen von Bioabfällen, insbesondere organischen
Küchenabfällen, mit hoher Geschwindigkeit, bei dem
- a) einen Nährboden bildende, mehrporige und wasserhaltende Chips aus zerklei nertem Holz in einen Zersetzungsbehälter eingefüllt werden,
- b) Mikroorganismen, die aus unterschiedlichen Stämmen mit aeroben und anaero ben Bakterien und aus unterschiedlichen Enzymen bestehen, dem Nährboden beigegeben werden,
- c) giftfreie Bioabfälle in den Behälter eingebracht und auf den Nährboden aufgefüllt werden, und
- d) die Chips mit Mikroorganismen enthaltenden Mitteln erhitzt, mit Wasser und mit Sauerstoff versetzt und gerührt sowie vermischt und zerkleinert werden, um ei nen optimalen Nährboden für die Mikroorganismen und deren Vermehrung zu erzielen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur, die
Feuchtigkeit und das Luftvolumen innerhalb des Zersetzungsbehälters entsprechend
der Geschwindigkeit des Zersetzungsprozesses gesteuert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Zersetzungs
behälter der Bioabfall mit Hilfe eines Rührwerkes zerkleinert bzw. zermahlen wird,
und die Oberfläche der Masse aus Nährboden und Bioabfällen bearbeitet bzw. auf
geschlossen wird, um optimale Lebens- und Arbeitsbedingungen für die Bakterien
zu erzielen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß der orga
nische Abfall nach dem Zerkleinern getrocknet und ihm Wasser entzogen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die am
Prozeß beteiligten bzw. in die organischen Abfälle eingebrachten Bakterienstämme
BIO GIGA POWDER sind, die sich aus Niedrig-, Mittel- und Hochtemperatur-
Bakterien zusammensetzen, wobei die NT- und MT-Bakterien die Innentemperatur
des Behälters hoch halten und zur Vermehrung der HT-Bakterien beitragen, und
wobei die Innentemperatur des Behälters über einige Stunden auf einem Wert zwi
schen etwa 50 und 65°C gehalten wird.
6. Einrichtung zum maschinellen Zersetzen und Entsorgen von organischen Stoffen,
insbesondere Bioabfällen, mit hoher Geschwindigkeit, zur Durchführung des Ver
fahrens nach einem der Ansprüche 1-5, gekennzeichnet durch
- a) einen Abfallbehälter mit auf der Oberseite durch Deckel und Sicherung geschlos sener Einführöffnung,
- b) einen beheizten Boden des Abfallbehälters,
- c) einer Temperaturmessung und -anzeige des Füllgutes im Behälter,
- d) einer Vorrichtung zum Zu- und Abführen von Luft bzw. Sauerstoff und Feuchtig keit, z. B. Wasser, im Abfallbehälter,
- e) eine Regelung der Temperatur der Luft, und
- f) ein Rühr- bzw. Mischwerk im Behälter.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenbeheizung
über einen Doppelrohrboden mit Heißluft erfolgt.
8. Einrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die von einem
Gebläse (8) aus dem Behälter abgesaugte Luft mit Feuchtigkeit über ein Filter (8') ei
nem Wärmetauscher (9) mit Aufheizung der Abluft aus dem Behälter zugeführt wird,
und daß die den Wärmetauscher verlassende Luft teilweise als Abluft (13) in das
Freie abgegeben und teilweise als Rückluft in das Luftsteuergerät (14) zugeführt
wird.
9. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Rührwerk (21) im
Behälter (1) mit spiralförmigen Rührarmen (22, 23, 24, 25) ausgebildet ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die spiralförmigen
Rührarme (22, 23, 24, 25) auf der gemeinsamen Achse (26) des Rührwerkes (21) so
angeordnet sind, daß sie in axialer Richtung nach innen arbeiten.
11. Einrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die spiralför
migen Rührarme (22, 23, 24, 25) im Rührwerk (21) Außenspiralen (24) mit größe
rem Durchmesser und Innenspiralen (25) mit kleinerem Durchmesser sind.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 9-11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Außen- und Innenspiralen gegeneinander abgestützt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999103423 DE19903423A1 (de) | 1999-01-29 | 1999-01-29 | Verfahren und Anordnung zum Zersetzen und Entsorgen von Bioabfällen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999103423 DE19903423A1 (de) | 1999-01-29 | 1999-01-29 | Verfahren und Anordnung zum Zersetzen und Entsorgen von Bioabfällen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19903423A1 true DE19903423A1 (de) | 2000-08-10 |
Family
ID=7895695
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999103423 Ceased DE19903423A1 (de) | 1999-01-29 | 1999-01-29 | Verfahren und Anordnung zum Zersetzen und Entsorgen von Bioabfällen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19903423A1 (de) |
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1999
- 1999-01-29 DE DE1999103423 patent/DE19903423A1/de not_active Ceased
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