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Die
Erfindung betrifft ein Stoffumwandlungsverfahren zur Herstellung
eines hygienisierten, organisch, essenziellen, Sauerstoff- u. Wasser – speichernden
Langzeitdüngers
zur Bodenverbesserung und physiologischen Pflanzenernährung.
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Der
Dünger
ist aufgrund seiner essenziellen Beschaffenheit in der Lage mehrere
Anbauperioden von Pflanzen mit Nährstoffen
zu versorgen und dabei gleiche Ertragsergebnisse in gleicher Qualität aufzuweisen.
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Geregelte
Nährstoffversorgung über die
Mykorhizza der Pflanze, Stabilisierung der Bodenfruchtbarkeit, verstärktes Wurzelwachstum,
Unterbindung von Auswaschungen von Nährstoffen und umweltschädlicher Substanzen,
Geruchsneutralität,
kennzeichnen den Langzeitdünger.
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In
DE 41 23 798 C1 ist
ein Verfahren zur ammoniakemissionsfreien Herstellung von Humus
beispielsweise aus Gülle
beschrieben, wobei den Abfallstoffen Zerkleinertes Stroh uns Sägemehl zugegeben
werden.
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Aus
DE 41 39 682 A1 ist
ein Verfahren zur Reduzierung oder Vermeidung von Ammoniak-Emissionen aus güllehaltigen
Komposten bekannt, bei dem silierte Biomasse zugegeben wird.
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Ein
weiteres Verfahren zur Entsorgung von Gülle ist in
DE 39 07 751 C1 beschrieben.
Dabei wird die Gülle
zusammen mit kompostierbaren Feststoffen in ein Mischgerät geführt, innig
vermischt und die anfallende Masse einer Kompostierwanne zugeführt, in
der der Masse Sauerstoff zugeführt
wird.
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Den
bisher bekannten Verfahren zur Herstellung von Düngesubstraten, bei denen Gülle als
Ausgangsstoffe verwendet werden, sind benachteiligt durch einen
hohen Investitionsaufwand in Bau und Technik sowie einen enormen
Energieaufwand in der Prozessdurchführung.
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Ein
prägnantes
Beispiel dafür
ist die Druckkompostierung.
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Bei
allen zur Zeit angewandten Verfahren ist eine Zuführung von
Energie in Verschiedenster Form notwendig, um einen hygienisierten
Dünger
zu erhalten.
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Aufgabe
dieses Stoffumwandlungsverfahren ist es, Gülle und Dung und weitere Kotarten
aus der Tierhaltung, dem natürlichen
Wirtschaftskreislauf wieder in umgewandelter, schadstoffloser Form
zurückzuführen und
einen hygienisch unbedenklichen Langzeitdünger herzustellen.
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Dieser
Langzeitdünger
liegt in absolut Schadstoff unbedenklicher Form nach dem Reifeprozess
vor, der etwa 60-70 Tage in Anspruch nimmt.
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Dabei
sind die angebauten Früchte
gekennzeichnet durch äußerste Reinheitsgrade
Coliforme
Keime; | nicht
nachweisbar |
Escherichia
coli | nicht
nachweisbar |
Enterobacteriaceae | nicht
nachweisbar |
Enterokokken/Fäkalstreptokokken | nicht
nachweisbar |
Pseudomonaden | nicht
nachweisbar |
Die
aerobe mesophile Keime bewegen sich zwischen | 3,2 × 104 KbE/g |
Hefen
bewegen sich zwischen | 2,0 × 102 KbE/ |
Schimmelpilze
bewegen sich zwischen | 2,6 × 103 KbE/ |
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Somit
entsteht ein qualitativ stabiler, in seiner Zusammensetzung konstanter,
hocheffizienter Langzeitdünger.
Hier liegt ein entscheidender Unterschied zu bekannten Komposten,
wobei besonders zu beachten ist, dass das Endprodukt im Rahmen des
Stoffumwandlungsprozesses, durch seine, in der natürlichen
Umwandlung erreichte bakteriologischer Abbau der Teilchen, keinerlei
Auswaschungen mehr unterliegt,
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Erfindungsgemäß werden
die Fäkalien
separiert (Gülle
und Dung), um eine Trockenmasse von ca. 20-70 Gew.% zu erhalten.
Dieser Masse werden organische kohlenstoffhaltige und zellulosehaltige
Materialien in verschiedenster Form beigemengt, anschließend vermischt,
wobei im Nachgang ein Ansatz zu einer losen Miete, die eine Höhe von max.
1500 mm nicht überschreiten
darf, erfolgt.
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Dabei
werden die Mieten nach jeweils einer ersten aeroben Reifungsfase,
einer anschließend
direkt wirkenden inneren Verbundfase und einer abschließenden aeroben
bakteriellen Ruhefase, mit speziell dafür umgebauter Technik (Bild
1) behandelt. Der Umbau dieser Technik (herkömmlich als Schneefräse bezeichnet) ermöglicht die
entsprechende Sauerstoffzufuhr pro Teilchen von mindestens 95% eines
Umspülungsgrades. Dieser
Prozentsatz ist die Voraussetzung des bakteriologischen Umwandlungsprozesses
für die
Herstellung des Langzeitdüngers.
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Nachfolgend
wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
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Ausführungsbeispiel 1
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Hergestellt
wird dieser Langzeitdünger
aus reinen organischen Ausgangsmaterialien unterschiedlichster Herkunft,
die unter strengster Einhaltung der zum und Kohlendioxyd in einem
thermodynamischen Eigenprozess ablaufen. Stoffumwandlungsprozess
notwendigen Parameter wie Temperatur, Sauerstoff
- – Ausgangsmaterialien
können
sein:
- • Gülle, fest
und flüssig
- • alle
anderen Tierkote
- • Abprodukte
aus der Tierhaltung (Haare, Federn, Horn und Hufe)
- • Sägespäne, Mehle
aus der Verarbeitung von unbehandelten Hölzern
- • fein
zertrümmerte
Grünschnitte
- • Laub,
Gras und Pflanzen jeglicher Art
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Die
Zerkleinerung der Stoffe, die der separierten Gülle zugesetzt werden, müssen unter
Beachtung einer Aufspaltung der Faserstruktur im Gefüge zertrümmert werden,
um somit große
unbeschadete Oberflächen
für das
Eindringen der Bakterien zu gewährleisten.
Dabei sollte die Teilchengröße zwischen
3 und 6 mm liegen. Nach der Vermengung beider Materialien erfolgt
der Ansatz in losen Mieten, die vor Regen und UV-Einstrahlung zu
schützen
sind. Die Höhe
der Miete darf 1.500 mm nicht übersteigen,
um den Eigendruck nicht in erhöhte
Temperatur umzuwandeln. Grundbedingung für diesen Stoffumwandlungsprozess
ist der Einsatz von absolut organischen Substanzen, die einen Feuchtheitsgrad
von mindestens 28% (TM) und maximal 45% (TM) aufweisen müssen. Um
ein günstiges
Stoffumwandlungsverhalten vorauszusetzen, ist ein CN-Verhältnis von
ca. 25-40:1 beachtenswert. Dazu werden folgende CN-Verhältnisse
festgelegt:
- – Stroh von 70-100:1
- – Reisstroh/Schilfe
von 90-140:1
- – Hölzer von
150-200:1
- – Miscanthusstroh
von 140-190:1
- – Laub,
dünne Zweige
von 20-60:1
- – Sägespäne von 10-70:1
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Die
unter den o.g. Voraussetzungen angesetzte Miete bedarf ab dem ersten
Tag des Ansatzes einer Kontrolle der Temperatur, die im Innenbereich
zu messen ist. Die Temperatur muss sich innerhalb von 3 Tagen von
der Ausgangstemperatur (meistens 20 °C) bis auf ca. 35 °C erhöhen. Diese
Temperaturerhöhung
ist das sichere Zeichen für
den Beginn des bakteriologischen Stoffumwandlungsprozesses. Die
tägliche
Temperaturmessung erfolgt bis die Eigendynamik des Ansatzes einen
Wert von 60 °C
aufweist. Diese Grenztemperatur ist das sichere Zeichen einer eigendynamischen
Entwicklung bis hin zum Ausgangsprodukt. Bei Feststellung einer
sich nicht weiter erhöhenden
Temperatur ist der Fakt des Sauerstoffverbrauches im bakteriologischen Prozess
erreicht. Dies ist das Ausgangssignal zur Umwälzung der gesamten Miete, um
Sauerstoff dem Prozess zuzuführen.
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Das
geschieht in Form der Verwendung einer speziell für diesen
Einsatzfall umgebauten Schneefräse. Die
erforderliche Luftstromsteuerung garantiert die Zufuhr von Luftsauerstoff
und gewährleistet
die Benetzung jedes Stoffteilchens mit Luftsauerstoff von mindestens
95% der Materialoberfläche.
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Die
so umspülten
Teilchen werden erneut zu einer Miete angesetzt und wie bereits
oben beschrieben dem gleichen Temperaturverlaufs-Kontrollverfahren unterzogen.
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Ein
weiterer entscheidender Prozessschritt ist der Umbau der Aufnahmewalze
einer herkömmlichen Schneefräse. Die
Anbringung eines Spezialschliffes in Sägezahnform ermöglicht ein
weiteres Zerreißen
des Ausgangsmaterials. Durch diese Erfindung wird eine weitere Erhöhung der
Oberflächenstruktur
des Ausgangsmaterials erreicht, indem ein Zerreißprozess vonstatten geht.
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Erreicht
das Ausgangsmaterial wiederum die Temperaturgrenze von ca. 60 °C und erhöht sich
nicht weiter, ist dieser oben beschriebene Prozess zu wiederholen.
Wesentlicher Fakt zur Herstellung des Langzeitdüngers ist die Produktion in überdachten
Hallen, um Regen und Sonneneinstrahlung auszuschließen.
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Grundlage
des Stoffumwandlungsprozesses in der beschriebenen Form ist ein
sich selbst entwickelnder Temperaturanstieg auf max. 75 °C, der durch
eine intensive biologische Tätigkeit
der aeroben Mikroorganismen ausgelöst wird.
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Dadurch
geht der Gehalt an zwingend notwendigem Sauerstoff (O2)
für die
aerobe Bakterientätigkeit in
den Mieten zurück.
In gleichem Maße
verbessern sich die Lebensbedingungen der nicht gewünschten
anaeroben Bakterienflora.
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Im
Gegensatz dazu steigt der CO2-Gehalt in
den Mieten an. Der CO2-Gehalt in der Miete
darf 18% nicht übersteigen,
wobei der O2-Gehalt hingegen nicht unter
3% fallen darf. Diese Entwicklung ist durch die laufenden oben beschriebenen
Kontrollmessungen zu überwachen,
um einen genauen Zeitpunkt für
den Eingriff in diesen natürlichen
Prozess festzulegen.
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Nur
ein exakter, zeitlich definierter Eingriff ermöglicht es, den Stoffumwandlungsprozess
in gewünschter
Qualität
in einem Zeitlimit von max. 70 Tagen herzustellen.
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Während des
Stoffumwandlungsprozesses in der Miete wird eine Vielzahl von sich übergehenden
und auch überlappenden
biochemischen Umsetzungsprozessen aktiviert. Diese Prozesse sind
abhängig
von Herkunft des Ausgangsmaterials, Umgebungstemperatur, Trockenmasse,
Feuchtigkeit und Partikelgröße. Ebenso wesentliche
Faktoren, die auf einen gesunden, natürlichen Stoffumwandlungsprozess
hinweisen, sind sensorisch und visuell zu beobachten.
- – Geruch
nach Walderde
- – eine
leicht graue Färbung
des Ausgangsmaterials, die sich von der Oberschicht bis hin zum
Zentrum fortsetzt
- – Schimmelpilz
und aerobe Bakterienhorizonte, ersichtlich an leicht gelben bis
ins rötlich
gehende Färbungen
- – auf
der Deckschicht der Miete entwickeln sich Hutpilze, die in der Dunkelheit
wachsen und bei Tageslicht wieder verkümmern
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Der
Ausgangsstoff beinhaltet folgende Durchschnittswerte an Makronährstoffen
in Abhängigkeit
des Ausgangsproduktes (Angaben in mg/kg TM).
– Gesamtstickstoff
(N) | 30 |
– Phosphoroxyd
(P2O5) | 15 |
– Kaliumoxyd
(K2O) | 25 |
– Kalkoxyd
(CaO) | 22 |
– Magnesiumoxyd
(MgO) | 12 |
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Darüber hinaus
erhält
das Ausgangsprodukt alle weiteren Nährstoffe und essenzielle Bausteine
in ausreichender Pflanzen verfügbarer
Form und Menge.
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Ausführungsbeispiel 2
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In
einem Tierhaltungsbetrieb fallen täglich und jährlich mehrere Tausend m3 Gülle
an. Die Gülle
wird mit Hilfe einer Separiertechnik von den Feststoffen getrennt.
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Somit
erhält
man die gewünschte
Trockenmasse von 20 bis 70 Gew.%.
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Mittels
Dosier- oder Mischtechnik werden kohlenstoffhaltige, fasrige, zerschlagene,
oder durch Trennvorgänge
erhaltene kleine Naturholzteilchen Teilchen mit einer bestimmten
beigemischt.
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Eine
weitere Zuführung
von 0,1 l pro gemischten m3 Katalysatorflüssigkeit
(Zuckerlösung)
aktiviert den Stoffumwandlungsprozess und bestimmt somit seine Reifezeit.
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Die
Zuschlagsstoffe können
auch bereits nach dem Separierprozess, also beim Mischvorgang, dem zum
Stoffumwandlungsprozess vorgesehen Materials in zerstäubter Form
beigemengt werden.
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Das
mit einer Trockenmasse von 20 bis 70 Gew.% erzeugte Ausgangsmaterial,
das einem natürlichen Stoffumwandlungsprozess
zugeführt
werden soll, wird in Form einer Dreiecksmiete einer max. Höhe von 1,50 m
locker angesetzt.
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Die
Breite der Miete wird durch deren Schüttkegel bestimmt.
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Um
eine optimale Luftumspülung,
auch der kleinsten Partikel zu gewährleisten ist ein spezielles,
dafür erfundenes
Umwälzgerät einzusetzen.
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Diesen
Arbeitsvorgang optimal auszuführen,
bedient man sich einer speziell für diesen Zweck umgebauten Belüftungstechnik.
Mit dieser Methode wird eine optimale Luftumspülung erreicht.
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Aerobe
Bakterienkulturen leiten den des Stoffumwandlungsprozess einhergehend
mit einer Geruchsbindung des Ausgangsmaterials ein.
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Die
im Verlauf des Stoffumwandlungsprozess erreichte Eigenwärme darf
70°C nicht übersteigen.
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Nach
ca. wenigen Tagen ist die Nahrungsgrundlage für die aeroben Bakterienkulturen aufgebraucht und
die Temperatur in den angesetzten Mieten stagniert.
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Zum
Zeitpunkt eines Temperaturabfalls muss die gesamte Miete mit Hilfe
der Spezialtechnik (Fräse) mit
Luft umspült
erden und erneut als Kegel aufgebaut werden. Somit ist die erste
Phase als Vorstufe der natürlichen
Stoffumwandlung abgeschlossen. Nach Erreichen dieses Zustandes erfolgt
weiteres, belüftendes Umsetzen
mit um die zweite, innere Verbundfase. In der Miete siedeln sich
die unterschiedliche Art von Hut- und Schimmelpilzen sichtbar in
Form von Horizonten an.
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Diese
Pilze scheiden im Rahmen ihres Wachstums antibiotische Substanz
aus, die pathogene Keime abtöten.
Das dunkle Erscheinungsbild der Miete in der ersten Phase wird einen
sichtbaren Grauschleier abgelöst.
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Damit
aerobe bakterientypische Geruch wird abgelöst und durch Geruch, der an
Walderde erinnert, ersetzt.
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Das
Umsetzen und Belüften
der Mieten für
diesen Zweck umgebauten Spezialtechnik durchmischt und zerkleinert
erneut die Teilchenstruktur. Während
der zweiten Phase erfolgt eine Bindung aller Stickstoffverbindungen.
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Der
Ammoniak liegt somit in gebundener Form vor und ist damit nicht
mehr durch Wasser auswaschbar und somit nicht mehr für das Grundwasser
schädigend.
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Reste
von Holzstoffen und Urine des Strohes, die sich in diesem Material
befinden werden durch die Schimmelpilze komplett aufgeschlossen.
Diese Prozess von der Außentemperatur
und Umgebungsfeuchtigkeit abhängig..
Er vollzieht sich aber auch bei Minustemperaturen und ist innerhalb
von 8 bis 16 Tag er abgeschlossen.
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Nach
dem sichtbaren Zerfall der Pilzstruktur auf der Mietenoberfläche und
dem Welken der Schimmelpilze in ihren Horizonten im Inneren der
Miete, wird die Dritte Fase eingeleitet.
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Dies
erfolgt wiederum mit der beschriebenen Spezialtechnik (Fräse), wobei
besonders wichtig ist, dass die Teilchen wiederum zerkleinert und
sehr gut mit Luft umspült
werden. Nach diesem Prozess erfolgt der erneute Ansatz in einer
Dreiecksmiete zur Stoffumwandlung mit sich anschließender Ruhefase.
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Das
durch die bakteriologischen Umwandlungsvorgänge und durch die starke innere
Verbindung (Verpilzung) in den 2 Phasen ist das Materialausgangsgefüge stark
angegriffen.
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Das
somit anfangs geschlossene Material tritt nach Abschluss dieser
Fase mürbe,
mikrobiologisch lebend gebunden und leicht strukturiert in Erscheinung.
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Die
dritte Phase dieses Vorganges kann auch als mikrobiologisch lebend
und gebundene Konservierungsfase des nunmehr abgeschlossenen Stoffumwandlunsprozesses
betrachtet werden.
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Das
Material zeichnet sich durch seine Mürbe, leichte Feuchte, Sauerstoff
durchlässige
und lockere Struktur aus.
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Der
Schneider Humus ist geruchsneutral, mit einem leichten Akzent zum
Geruch einer Walderde.
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Der
Schneider Humus ist seuchenhygienisch unbedenklich besitzt einen
hohen biologischen Reinheitsgrad. Es entspricht der nationalen und
internationalen Gütebestimmung
dieser Materialien