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Die
Erfindung betrifft einen Bohrhammer mit den im Oberbegriff des Anspruchs
1 genannten Merkmalen.
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Bohrhämmer der
gattungsgemäßen Art
sind bekannt. Sie verfügen über ein
Gehäuse,
in dem ein Antriebsmotor, der sein Drehmoment über ein Getriebe an ein Schlagwerk
abgibt, untergebracht ist. Zunächst
wird dabei über
ein Motorritzel das Drehmoment auf ein Getriebeglied übertragen,
das wiederum mit einem Exzenter wirkverbunden ist. Der Exzenter sitzt
an einer Pleuelstange, die mit einem Kolben verbunden ist, der eine
reversierende Bewegung innerhalb eines Zylinderrohrs ausführt. Während eines Betriebes
des Bohrhammers treten häufig
auf das Getriebeglied und das Motorritzel gerichtete Rückwirkungen
auf. Zur Vermeidung von Getriebeschäden müssen diese Teile ständig gut
geschmiert sein.
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Ein
gattungsgemäßer Bohrhammer
weist ferner eine Überrastkupplung
auf, die ein Kupplungsrad umfaßt,
das mit dem Getriebe wirkverbunden ist. Eine solche Überrastkupplung
verhindert ein Mitdrehen des Bohrhammers infolge eines Festsitzens
eines durch den Bohrhammer mit dem Drehmoment beaufschlagten Werkzeuges.
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In
der
EP 0 536 622 B1 erfolgt
eine Schmierung des Motorritzels derart, daß aus einem Schmiermittelvorrat
mittels einer Bewegung eines Umschalters zur Vorwahl verschiedener
Betriebsarten des Bohrhammers ein Schmiermittel zum Getriebeglied gefördert wird.
Eine solche Einrichtung zur Förderung
des Schmiermittels hat jedoch den Nachteil, daß eine Schmierung lediglich
nach einer Betätigung
des Umschalters erfolgt und gerade nicht beim Betrieb des Bohrhammers.
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Vorteile der
Erfindung
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Der
erfindungsgemäße Bohrhammer
mit den im Anspruch 1 genannten Merkmalen hat demgegenüber den
Vorteil, daß eine
Schmierung des Motorritzels und des Getriebegliedes kontinuierlich
während des
Betriebes des Bohrhammers erfolgt. Dadurch, daß die Einrichtung ein Zwangsführungselement
umfaßt,
das eine Transportstrecke für
das Schmiermittel ausbildet, und die Transportstrecke durch eine
Rotationsbewegung eines Kupplungsrades des Bohrhammers gespeist
ist, können
Getriebeschäden
infolge unzureichender Schmierung vermieden werden.
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Weiterhin
ist vorteilhaft, die Überrastkupplung
derart auszugestalten, daß oberhalb
des Kupplungsrades ein Stauraum vorhanden ist, der als Schmiermittelvor rat
genutzt wird. Das Volumen und die räumliche Ausgestaltung des Schmiermittelvorrats
können
den jeweiligen Erfordernissen angepaßt werden.
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Das
Zwangsführungselement
kann in einer vorteilhaften Ausgestaltung in einen Lagerbock der Überrastkupplung
integriert sein oder als ein eigenständiges Bauelement, beispielsweise
als ein Blech, mittels einer zusätzlichen
Halterung oberhalb des Kupplungsrades positioniert werden. Ferner
ist eine Fixierung des Zwangsführungselements
an dem Gehäuse
des Bohrhammers möglich.
Welche der genannten Ausführungsformen
in einem konkreten Ausführungsbeispiel
zum tragen kommt, ergibt sich aus den jeweils vorliegenden Anforderungen
an den Bohrhammer.
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Ferner
ist vorteilhaft, das Zwangsführungselement
aus einem Kunststoff herzustellen, da auf diese Weise eine Gewichtsreduktion
und eine einfache Herstellung gegeben ist. Denkbar sind jedoch auch Materialien
wie Metallbleche, Verbundstoffe oder dergleichen.
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Das
Zwangsführungselement
ist derart ausgestaltet, daß es
eine schiefe Ebene ausbildet, die in den Schmiermittelvorrat ragt.
Ein erstes Ende liegt dabei oberhalb des Kupplungsrades und ist
von diesem durch einen Arbeitsspalt beabstandet. Ein zweites Ende
liegt unterhalb des Getriebegliedes, welches durch die erfindungsgemäße Einrichtung
geschmiert werden soll. Zwischen den beiden Enden des Zwangsführungselements
erstreckt sich die schiefe Ebene, die eine Oberfläche aufweist,
auf der das Schmiermittel trans portiert wird (Transportstrecke).
Infolge der Rotationsbewegung des Kupplungsrades wird das Schmiermittel
durch eine Fliehkraft oder eine Drehmitnahme entlang der Transportstrecke
zum Getriebeglied geführt.
Die Oberfläche
der Transportstrecke kann dabei eine Kontur aufweisen, die einen
Transport des Schmiermittels unterstützt beziehungsweise reguliert.
Beispielsweise können Führungsrillen
oder Verjüngungen
zu diesem Zweck in die Oberfläche
des Zwangsführungselements
integriert sein.
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Sofern
das Zwangsführungselement
aus einem elastischen Material geformt ist, beispielsweise aus Kunststoff
oder Blech, kann die schiefe Ebene mittels eines Vorsprunges erzeugt
werden. Der Vorsprung ragt dabei aus der Decke des Schmiermittelvorrats
in Richtung des Kupplungsrades und liegt an der Oberfläche der
Transportfläche
an.
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Ferner
kann die Transportsstrecke des Zwangsführungselements in seiner Breite
variieren, so daß ein
Schmiermittel, beispielsweise nicht nur auf einer gesamten Breite
einer Oberfläche
des Kupplungsrades, sondern nur innerhalb eines Teilbereiches der
Oberseite, erfaßt
wird. Selbstverständlich kann
das Zwangsführungselement
auch mehrere Transportstrecken aufweisen, die versetzt oder nebeneinander
angeordnet werden können.
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Weitere
bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen,
in den Unteransprüchen
genannten Merkmalen.
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Zeichnungen
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Die
Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel anhand der zugehörigen Zeichnungen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 ein
Querschnitt durch ein Getriebe für ein
Schlagwerk und eine Überrastkupplung
eines Bohrhammers und eine Einrichtung zur Förderung eines Schmiermittels
und
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2 eine
Draufsicht auf eine Einrichtung zur Förderung eines Schmiermittels.
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Beschreibung
des Ausführungsbeispiels
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1 zeigt
einen Querschnitt eines Bereiches aus einem Bohrhammer 10,
in dem eine erfindungsgemäße Einrichtung 38 zur
Förderung
eines Schmiermittels 35, die sich oberhalb einer Überrastkupplung 30 befindet,
untergebracht ist. Ferner ist ein Getriebe 11, das mit
einem hier nicht dargestellten Antriebsmotor verbunden ist, und
ein Schlagwerk 16 dargestellt.
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Während eines
Betriebes des Bohrhammers 10 wird durch den Antriebsmotor
ein Drehmoment auf ein Motorritzel 12 übertragen und nachfolgend über das
Getriebe 11 an das Schlagwerk 16 abgegeben. Dabei
kämmt das
Motorritzel 12 ein Getriebeglied 14, beide Teile 12, 14 müssen dazu
eine geeignete Zahnung aufweisen.
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Das
Getriebeglied 14 ist mit einem Exzenter 18 wirkverbunden.
Der Exzenter 18 liegt an einer Pleuelstange 20 an,
die wiederum mit einem Kolben 22 verbunden ist. Aufgrund
des übertragenen
Drehmoments führt
der Kolben 22 eine reversierende Bewegung in einem Zylinderrohr 24 aus.
Die reversierende Bewegung führt
dann in bekannter Weise zu einem schlagenden Antrieb eines hier
nicht dargestellten Werkzeuges.
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Die Überrastkupplung 30 verhindert
eine Übertragung
des Drehmoments des Antriebsmotors auf den Bohrhammer 10 in
dem Falle, daß das
Werkzeug festsitzt. Neben anderen bekannten Elementen weist die Überrastkupplung 30 ein
Kupplungsrad 32 auf.
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In
der erfindungsgemäßen Einrichtung 38 zur
Förderung
des Schmiermittels 35 befindet sich oberhalb des Kupplungsrades 32 ein
Stauraum, der als Schmiermittelvorrat 34 dient. Aus dem
Schmiermittelvorrat 34 wird mittels des Zwangsführungselements 40 das
Schmiermittel 35 durch eine Rotationsbewegung des Kupplungsrades 32 zum
Getriebeglied 14 geführt.
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Während des
Betriebes des Bohrhammers 10 weist das Motorritzel eine
Drehzahl von bis zu 18000 U/min auf. Infolge auftretender Rückwirkungen
von dem Werkzeug auf das Getriebeglied 14 und das Motorritzel 12,
insbesondere auf die Zahnung, kommt es dort zu einer starken mechanischen
Beanspruchung, und zur Vermeidung eines Getriebeschadens müssen die
beiden Teile 12, 14 ständig gut geschmiert sein. Da
das Kupplungsrad 32 während
des Betriebes des Bohrhammers 10 mit einer Drehzahl von
bis zu 2000 U/min rotiert, kann diese Kraft zur kontinuierlichen
Förderung
des Schmiermittels 35 genutzt werden.
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Das
Zwangsführungselement 40 besitzt
ein erstes Ende 44 und ein zweites Ende 46, zwischen denen
sich eine schiefe Ebene aufspannt, deren Oberfläche eine Transportstrecke 42 darstellt.
Das erste Ende 44 ragt dabei in den Schmiermittelvorrat 34 und
liegt dabei oberhalb des Kupplungsrades 32 üblicherweise
mit einem Arbeitsspalt 45 beabstandet. Das zweite Ende 46 ist
derart unterhalb des Getriebegliedes 14 angeordnet, daß das Getriebeglied 14 durch
das zu transportierende Schmiermittel 35 benetzbar ist.
Vom Getriebeglied 14 wird das Schmiermittel 35 dann
zum Motorritzel 12 transportiert.
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In
dem gezeigten Ausführungsbeispiel
ist das Zwangsführungselement 40 in
einen Lagerbock 36 der Überrastkupplung 30 integriert
und wird auf diese Weise fixiert. Alternativ dazu kann das Zwangsführungselement 40 über eine
zusätzliche
Halterung oder durch Integration in ein Gehäuse 13 des Bohrhammers 10 in
erforderlicher Weise positioniert werden.
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Das
Zwangsführungselement 40 ist
in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
aus einem elastischen Material geformt. Zur Formung der schiefen Ebene,
die die Transportstrecke 42 bildet, ist ein Vorsprung 48 vorhanden.
Dieser ragt in den Schmiermittelvorrat 34 und liegt auf
der Oberfläche
der Transportstrecke 42 an. Entsprechend den technischen
Erfordernissen kann das Zwangsführungselement 40 aus
Kunststoff, Metall, Verbundstoffen oder dergleichen gefertigt sein.
Besonders vorteilhaft ist Kunststoff aufgrund der einfachen Herstellung
und des geringen Gewichts.
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Die 2 zeigt
eine Draufsicht auf die Einrichtung 38 entsprechend dem
erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel.
Das Zwangsführungselement 40 ist
dabei derart ausgestaltet, daß sein
erstes Ende 44 eine Breite d2 aufweist,
die einer Breite d1 einer Oberseite 50 des
Kupplungsrades 32 entspricht. Gegebenenfalls kann das Zwangsführungselement 40 jedoch
auch nur einen Teilbereich der Oberseite 50 erfassen. Dabei
kann beispielsweise entweder die Breite d2 kleiner
als die Breite d1 gewählt werden und/oder das Ende 44 wird
versetzt angeordnet, das heißt,
eine Außenkante 45 des
Zwangsführungselements 40 fluchtet
nicht radial auf eine Mittelachse 33 des Kupplungsrades 32.
Denkbar ist ferner, daß das Zwangsführungselement 40 mehrere
Transportstrecken 42 aufweist, die versetzt oder nebeneinander angeordnet
sind.
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Weiterhin
läßt sich
die Oberfläche
der Transportstrecke 42 mittels einer geeigneten Kontur
zur Regulierung des Transports des Schmiermittels 35 gestalten.
So kann beispielsweise durch Führungsrillen
oder Verjüngungen
ein Fluß des
Schmiermittels 35 regulativ beeinflußt werden.