Die Erfindung betrifft ein Pressfitting aus Edelstahl zum Verbinden von Rohren.
Pressfittings der vorstehenden Art sind bekannt. Sie werden zum Verbinden von
Rohren in Rohrleitungssystemen verwendet. Die Rohrleitungssysteme dienen
beispielsweise der Versorgung von Wohn- oder Bürogebäuden mit Warmwasser
und/oder Trinkwasser. In jüngerer Zeit werden die bekannten Pressfittings auch bei
Rohrleitungssystemen im Industrie- und Chemierohrleitungsbau für Energie- und
Versorgungsleitungen eingesetzt. Im jeweiligen Rohrleitungssystem dienen die
Pressfittings zum Verbinden von Rohren des Rohrleitungssystems miteinander
und/oder dem Anschluß von Armaturen an das Rohrleitungssystem.
Die bekannte Ausführungsform des Pressfittings besteht aus einem aus Edelstahl
gezogenen Teil. Es ist ein kurzes Rohrstück, gerade oder gekrümmt, und an seinen
Enden mit einem solchen Nenninnendurchmesser ausgebildet, daß ein Rohr mit
passendem Außendurchmesser eingeschoben werden kann. In einem Abstand zu
den freien Enden des Rohrstückes sind senkrecht zu seiner Achse Außensicken
angeformt, die jeweils eine Ringnut in der Innenwand des Rohrstückes bilden. In
diese Ausnehmung ist ein Dichtring passenden Durchmessers eingelegt.
Die zu verbindenden Enden des Rohres werden jeweils in ein passendes Ende des
Pressfittings eingeschoben. Mit einer speziellen Presszange, deren Backen das
Pressfitting im Abschnitt der Außensicke umschließen, wird das Pressfitting mit
dem eingeschobenen Ende des Rohres verpresst, so daß eine form- und kraft
schlüssige Verbindung zwischen Rohr und Pressfitting hergestellt wird.
Bei einer weiteren bekannten Ausführungsform ist das Pressfitting aus mehreren
Elementen durch Schweißen zusammengesetzt. Es sind Sonderpressfittings be
kannt, die auf der einen Seite ein gezogenes Rohrstück mit einer Außensicke und
Innen-Ringnut haben und auf der anderen Seite einen gegossenen Gewindeteil mit
einer Schweißnaht zum Verbinden beider Teile. Diese Sonderpressfittings schaffen
einen Übergang von der Pressverbindungstechnik z. B. zu Gewindeanschlüssen. Sie
ermöglichen dadurch einen Anschluß von Armaturen oder auch eines anderen
Rohrleitungssystems an das Pressfitting-Rohrleitungssystem. Bei einer anderen
Ausführungsform ist das Pressfitting als T-Stück ausgebildet, das aus einem
gezogenen Rohrabschnitt besteht, an den ein abzweigender Rohrabschnitt oder ein
Gewindeabschnitt angeschweißt ist.
Bei den vorstehenden Ausführungsformen eines Pressfittings aus mehreren Elemen
ten ist bekannt, daß die Gewindeabschnitte z. B. aus Edelstahlfeinguß bestehen und
mit den dazugehörigen aus Edelstahl gezogenen Rohrstücken durch Schweißen
verbunden sind. Insbesondere wegen des Schweißens sind Pressfittings aus
mehreren Elementen teuer.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Herstellung von Pressfittings zu
vereinfachen, die neben mindestens einem Rohrabschnitt einen Gewindeabschnitt
und/oder eine Abzweigung haben.
Wie erwähnt, bestanden die zu verpressenden Abschnitte von Pressfittings bislang
aus gezogenem Material. Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß die Rohr
stücke aber auch dann sicher verpresst werden können, wenn sie Gußteile aus
Edelstahlfeinguß sind. Diese Erkenntnis erlaubt es, Pressfittings für praktisch alle
Anwendungsfälle als einteilige Elemente ganz aus Edelstahlfeinguß herzustellen.
Die Aufgabe wird deshalb bei dem Pressfitting der eingangs genannten Art erfin
dungsgemäß dadurch gelöst, daß es ein einstückiges Gußteil aus Edelstahlfeinguß
ist. Der Vorteil des einteiligen Gußteiles aus Edelstahlfeinguß besteht vor allem in
seiner deutlich vereinfachten Fertigung, da ein Schweißvorgang nicht mehr erfor
derlich ist.
Gemäß einer Ausführungsform weist das Pressfitting zumindest einen angegosse
nen Gewindeabschnitt auf. Dadurch ist ein Anschluß von Armaturen oder auch
eines anderen Rohrleitungssystems an das Pressfitting-Rohrleitungssystem mit
einer Schraubverbindung möglich.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das Pressfitting als T-Stück gegossen.
Dieses T-Stück ermöglicht etwa die Abzweigung einer Nebenleitung von einer
Hauptleitung oder den Anschluß einer Armatur an die Hauptleitung.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale der Unter
ansprüche gekennzeichnet.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, eines Sonderpressfittings;
Fig. 2 eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, eines als T-Stückes gegossenen
Pressfittings.
Das in der Fig. 1 dargestellte Sonderpressfitting 2 weist einen Rohrabschnitt 12
und einen Gewindeabschnitt 22 auf, die in einer Ebene 20, die senkrecht zur
Längsachse 10 des Sonderpressfittings 2 angeordnet ist, ineinander übergehen.
Im Rohrabschnitt 12 hat das Sonderpressfitting 2 einen Nenninnendurchmesser 14.
Beabstandet vom freien Ende des Sonderpressfittings 2 im Rohrabschnitt 12 ist
senkrecht zu seiner Längsachse 10 eine Außensicke 16 angeformt, die eine Ring
nut 18 in seiner Innenwand bildet in diese Ringnut 18 ist ein Dichtring (nicht
dargestellt) einlegbar.
Im Gewindeabschnitt 22 hat das Sonderpressfitting 2 einen Nenninnendurchmesser
24, der geringer ist als der Nenninnendurchmesser 14 im Rohrabschnitt 12. Da
durch ist am Übergang vom Rohrabschnitt 12 zum Gewindeabschnitt 22 in der
Ebene 2 ein Anschlag 30 gebildet. Vom freien Ende des Gewindeabschnitts 22 an
ist das Sonderpressfitting 2 über etwa ein Viertel seiner Länge mit einem Außen
gewinde 26 versehen. Zwischen dem Außengewinde 26 und der Ebene 20 ist
senkrecht zur Längsachse 10 ein Sechskant 28 angegossen.
Ein mit dem Sonderpressfitting 2 zu verbindendes Ende eines Rohres 4 hat einen
Außendurchmesser 6, der dem Nenninnendurchmesser 14 des Sonderpressfittings
2 im Rohrabschnitt 12 entspricht. Es hat einen Nenninnendurchmesser 8, der dem
Nenninnendurchmesser 24 des Sonderpressfittings 2 im Gewindeabschnitt 22
entspricht. Das Ende des Rohres 4 ist in Längsrichtung des Sonderpressfittings 2
in dasselbe bis zum Anschlag 30 einschiebbar. Wenn zuvor ein Dichtring (nicht
dargestellt) in die Ringnut 18 eingesetzt wurde, ist das Rohr 4 dann in herkömm
licher Weise mit dem Sonderpressfitting 2 verpreßbar.
Das in der Fig. 2 dargestellte T-Stück Pressfitting 32 weist einen Stammabschnitt
52 und einen Abzweigungsabschnitt 42 auf. Zwischen den freien Enden des
Stammabschnitts 52 befindet sich ein Mittelteil 72 mit einem Nenninnendurch
messer 24 und einer Länge, die etwa ein Drittel der gesamten Länge des Stamm
abschnitts 52 beträgt. Jeweils an einem Absatz 60 geht der Mittelteil 72 in einen
Endabschnitt 62 über, der sich bis zum freien Ende des Stammabschnitts erstreckt,
einen Nenninnendurchmesser 14 hat und zur Aufnahme eines Rohres 4 (vgl. Fig.
1) vorgesehen ist. Auf der Innenseite bilden die Absätze 60 jeweils einen Anschlag
30. Stammabschnitt 52 und Abzweigungsabschnitt 42 sind durch Edelstahlfeinguß
erzeugte monolithische Bestandteile des T-Stück Pressfittings 32.
Der Abzweigungsabschnitt 42 geht vom Mittelteil 72 senkrecht zu der Längsachse
10 des Stammabschnitts 52 ab. Im Mittelteil 72 hat der Abzweigungsabschnitt 42
den Nenninnendurchmesser 24. An dem Absatz 60 geht der Mittelteil 72 in den
Endabschnitt 62 über, der sich bis zum freien Ende des Abzweigungsabschnitts 42
erstreckt, den Nenninnendurchmesser 14 hat und zur Aufnahme des Rohres 4 (vgl.
Fig. 1) vorgesehen ist. Der Absatz 60 bildet in der Innenwand den Anschlag 30.
Beabstandet von den freien Enden des Stammabschnitts 52 und des Abzweigungs
abschnitts 42 ist jeweils im Endabschnitt 62 senkrecht zur Längsachse 10, 50 eine
Außensicke 16 angeformt, die eine Ringnut 18 in der Innenwand des Endabschnitts
62 bildet. In diese Ringnut 18 ist ein Dichtring (nicht dargestellt) einlegbar.
Ein mit dem T-Stück Pressfitting 32 zu verbindendes Ende eines Rohres 4 (vgl.
Fig. 1) hat einen Außendurchmesser 6, der dem Nenninnendurchmesser 14 des
T-Stück Pressfittings 32 im Endabschnitt 62 des Stammabschnitts 52 bzw. Ab
zweigungsabschnitts 42 entspricht. Es hat einen Nenninnendurchmesser 8, der
dem Nenninnendurchmesser 24 des T-Stück Pressfittings 32 im Mittelteil 72
entspricht. Das Ende des Rohres 4 ist in den Endabschnitt 62 des T-Stück Press
fittings 32 bis zum Anschlag 30 einschiebbar. Wenn zuvor ein Dichtring (nicht
dargestellt) in die Ringnut 18 eingesetzt wurde, ist das Rohr 4 dann in herkömm
licher Weise mit dem T-Stück Pressfitting 32 verpreßbar.