DE19901765C2 - Tragvorrichtung für Druckzylinder und Spannvorrichtung dafür - Google Patents
Tragvorrichtung für Druckzylinder und Spannvorrichtung dafürInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Tragvorrichtung für Druckzylinder sowie eine dafür
geeignete Spannvorrichtung.
Tiefdruckzylinder werden vor der Erzeugung einer Gravur in der Zylinderober
fläche einer galvanischen Behandlung unterzogen. Aus Kostengründen weisen
dabei die galvanischen Bäder meist eine konstante Größe und einen konstanten
Lagerabstand auf. Die Tiefdruckzylinder werden in die Lager eingesetzt, um
während der galvanischen Behandlung im Bad gedreht werden zu können. Um
Zylinder mit unterschiedlichen Längen bearbeiten zu können, werden jeweils auf
die Achsenden unterschiedlich lange Adapter aufgeschoben, die zusammen mit
einer Halterung dichtend an dem Zylinder befestigt werden müssen, um ein
unerwünschtes Eindringen von Badflüssigkeit zu vermeiden. Das Montieren der
Adapter und der zugehörigen Halterungen wird von Hand durchgeführt und ist
schon wegen des hohen Gewichts der dabei zu verwendenden Teile mühsam.
Aus der EP 0 032 954 B1 und der EP 0 128 657 B1 sind Tragvorrichtungen für
Druckzylinder bekannt, bei denen die Aufnahmeteile beider Seiten an einem sich
parallel zur Achsrichtung des Druckzylinders erstreckenden Verbindungsrohr
befestigt sind. An jedem der Aufnahmeteile ist eine Spindel mit einem Zylinder-
Kolbensystem vorgesehen, wodurch jede Spindel in Achsrichtung des Druck
zylinders bewegt werden kann. Mit den Zylinder-Kolbensystemen wird schließ
lich der Druckzylinder von beiden Seiten gehalten, wodurch eine Stromübertra
gung auf den Zylinder und eine Abdichtung der Achsenden gegenüber der Bad
flüssigkeit möglich wird. Es hat sich aber herausgestellt, daß die Zylinder-Kol
bensysteme sehr störanfällig sind, daß nicht immer ein ausreichender Kontakt
für die Stromübertragung hergestellt wird und das Leckagen auftreten, so daß
Badflüssigkeit in die Zylinder-Kolbensysteme gelangen kann, was zu Korrosion
führt.
Aus der EP 0 082 268 A1 ist eine Vorrichtung zum Galvanisieren eines Rotations
druckzylinders bekannt, wobei an den Stirnseiten des Druckzylinders jeweils ein
Halteelement befestigbar ist. Die beiden Halteelemente dienen zum Tragen des
Druckzylinders sowie zur Stromübertragung. Die Befestigung der Halteelemente
erfolgt mittels Gewindestangen, die entweder - im Falle von hohlen Druckzylin
dern - den Zylinder durchdringen, oder in die Stirnseite eingeschraubt sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Tragvorrichtung für Druck
zylinder mit unterschiedlicher Länge anzugeben, die eine automatische Befesti
gung der Druckzylinder erlaubt, wobei eine sichere Stromübertragung und
Dichtigkeit an den Achsenden gewährleistet sein muß.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Tragvorrichtung gemäß Patent
anspruch 1 gelöst. Eine geeignete Spannvorrichtung zum Betätigen der Trag
vorrichtung ist in Anspruch 6 angegeben. Vorteilhafte Weiterentwicklungen der
Erfindung sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
Die Erfindung besteht darin, daß die Tragvorrichtung einen Träger aufweist, an
dem zwei Spannbacken in Achsrichtung beweglich gehalten sind, wobei wenig
stens einer der Spannbacken auf der Rückseite durch ein gegen den Träger
abgestütztes Federelement beaufschlagt wird. Dies ermöglicht es - z. B. mit der
vorgeschlagenen Spannvorrichtung - den oder die Spannbacken soweit gegen die
Wirkung der Federelemente auseinanderzuschieben, daß der zu bearbeitende
Druckzylinder zwischen den Spannbacken positionierbar ist. Danach werden die
Spannbacken gelöst, d. h. in Richtung des Druckzylinders aufgrund der Wir
kung der Federelemente zurückgeführt, wobei sie schließlich den Druckzylinder
zwischen sich fest einklemmen und somit sicher halten.
Bei entsprechender ebenfalls federbeaufschlagter Gestaltung eines Halteflan
sches, der vorzugsweise die Halterung der Achsenden ringförmig umgibt, können
auch entsprechende Dichtelemente sicher gegen die Stirnseite des Ballens des
Tiefdruckzylinders gedrückt werden, um ein Eindringen von Badflüssigkeit in
den Stromübertragungsweg oder die Mechanik zu vermeiden. Dies ist z. B. auch
deswegen notwendig, damit nicht die bei der Galvanisierung des Druckzylinders
bereits bestehenden Lagerstellen an den Achsenden mitgalvanisiert werden.
Die erfindungsgemäße Spannvorrichtung weist wenigstens eine, vorteilhafter
weise aber zwei Entspanngabeln auf, die gegen die Halterungen oder die Spann
backen der Tragvorrichtung verfahren werden können und somit die Spann
backen gegen die Wirkung der Federelemente auseinanderdrücken.
Diese und weitere Vorteile und Merkmale werden nachfolgend unter Zuhilfe
nahme der begleitenden Figuren anhand einer bevorzugten Ausführungform
näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 die erfindungsgemäße Tragvorrichtung beim Einsatz an einem
galvanischen Bad; und
Fig. 2 die erfindungsgemäße Spannvorrichtung mit der eingesetzten
Tragvorrichtung, wobei in der linken Figurenhälfte der Druck
zylinder in eingespannter Stellung und in der rechten Figuren
hälfte der Druckzylinder in entspannter Stellung gezeigt wird.
Fig. 1 zeigt ein galvanisches Bad 1 mit einer an sich bekannten Wannen
konstruktion. An Lagerstellen 2 und 3 ist eine erfindungsgemäße Tragvorrich
tung 4 aufgesetzt, die einen Druckzylinder 5 trägt.
Die Tragvorrichtung 4 weist einen rohrförmigen Träger 6 auf, der sich mit einer
größeren Länge als das Bad 1 erstreckt. Jeweils an seinen Enden ist ein
Spannbacken 7 befestigt, der über eine Linearführung 8 relativ zu dem Träger 6
in Richtung einer Hauptachse 9 des Druckzylinders 5 beweglich ist.
Bei kleineren Tragvorrichtungen kann es genügen, daß nur einer der Spannbac
ken 7 beweglich ist, während der andere ortsfest mit dem Träger 6 verbunden
ist. Aus Symmetriegründen ist allerdings die in den Figuren gezeigte Ausfüh
rungsform vorzuziehen, bei der beide Spannbacken 7 zueinander bewegt wer
den.
An den Spannbacken 7 ist jeweils ein Anschlag 10 angebracht, der sich gegen
eine Gasdruckfeder 11 abstützt, die wiederum an einer Stirnplatte 12 des
Trägers 6 befestigt ist.
In entspannter Stellung der Gasdruckfedern 11 befinden sich somit die Spann
backen 7 in ihrer am weitesten innen liegenden Stellung, während sie gegen die
Wirkung der Gasdruckfedern 11 auseinanderbewegt werden können.
Anstelle der Gasdruckfedern 11 können selbstverständlich auch mechanische
Federn, also Spiral- oder Tellerfedern sowie Kombinationen daraus verwendet
werden. Für den erfindungsgemäß einfachen Aufbau ist es lediglich erforderlich,
daß die Federelemente ohne Fremdenergieversorgung auskommen.
Am unteren Ende der Spannbacken 7 ist jeweils eine Halterung 13 befestigt. Die
Halterung 13 dient zum Halten des Tiefdruckzylinders 5 sowie zum Zentrieren
seiner Hauptachse 9 hinsichtlich der Tragvorrichtungs- bzw. Badachse. Weiter
hin dient wenigstens eine der Halterungen 13 zur Übertragung einer Dreh
bewegung auf den Druckzylinder 5, um ihn in der Badflüssigkeit gleichmäßig zu
bewegen. Dazu weist die in Fig. 1 links dargestellte Halterung einen Antrieb 14
sowie Zahnräder 15 auf. Schließliche bewerkstelligt eine der Halterungen 13
auch die Übertragung des elektrischen Stroms auf den Druckzylinder 5.
Die Halterung 13 ist in der Lage, ein Dichtelement 16 gegen eine Ballenstirnseite
des Druckzylinders 5 zu drücken, so daß Dichtlippen 17 ein Eindringen von
Badflüssigkeit zu einem Achsende 18 des Druckzylinders 5 vermeiden.
In jeder der Halterungen 13 ist ein Hohlkonus 19 vorgesehen, wobei die beiden
einander gegenüberliegenden Hohlkonen 19 derart gegeneinanderpressen, daß
sie die Achsenden 18 und damit den Druckzylinder 5 sicher fixieren und
zentrieren. Der Hohlkonus 19 dient weiterhin zur Übertragung des galvanischen
Stroms. Die Achsenden 18 werden dabei lediglich an ihrer stirnseitigen Kante
5 gehalten, was aber zur Übertragung der Haltekraft sowie des galvanischen
Stroms ausreicht.
Jeder der Hohlkonen 19 wird von einem ringförmigen Halteflansch 20 umgeben,
der mehrere Gasdruckfedern 21 trägt. Die Gasdruckfedern 21 stützen sich über
eine Ringscheibe 22 gegen die Dichtelemente 16 ab und erzeugen somit die
notwendige Dichtkraft an der Dichtlippe 17. Die Gasdruckfedern 21 werden da
bei von dem Halteflansch 20 schützend umgeben und erlauben einen Toleranz
ausgleich beim Einspannen des Druckzylinders 5 und gewährleisten eine zuver
lässige Abdichtung. Selbstverständlich können anstelle der Gasdruckfedern 21
auch andere, z. B. rein mechanisch wirkende Federelemente verwendet werden.
Fig. 2 zeigt eine Spannvorrichtung 23, in die die Tragvorrichtung 4 an Auf
nahmen 24 eingesetzt ist.
In der linken Bildhälfte von Fig. 2 wird ein Zustand dargestellt, in dem der
Druckzylinder 5 durch die Tragvorrichtung 4 festgespannt ist, während in der
rechten Bildhälfte ein Zustand mit entspanntem Druckzylinder 5 gezeigt wird.
Der Druckzylinder 5 liegt dabei auf einem Schiebetisch 25, der in Höhe und
Querrichtung, d. h. in einer Richtung senkrecht zur Zeichenebene, verstellbar
ist.
Bestandteil der Spannvorrichtung 23 ist ein Querträger 26, der zwei Linear
führungen 27 trägt, auf denen jeweils eine Entspanngabel 28 linear beweglich
geführt wird. Die Entspanngabeln 28 werden dabei durch einen nicht dargestell
ten elektromotorischen, hydraulischen oder pneumatischen Antrieb bewegt.
Die Entspanngabeln 28 weisen ein senkrecht stehendes Gabelelement 29 auf,
das eine Ausnehmung trägt, in der die Halterung 13 der Tragvorrichtung 4
beweglich ist.
Wenn die Entspanngabel 28 nach außen bewegt wird, schlägt das Gabelelement
29 an den Halteflansch 20 der Halterung 13 an und bewegt dann die Halterung
13 zusammen mit dem Spannbacken 7 gegen die Wirkung der Gasdruckfeder
11. Damit wird der Druckzylinder 5 aus seinem Einspannzustand gelöst und
kann aus der Spannvorrichtung herausgefahren werden.
Zum Einspannen des Druckzylinders 5 werden zunächst die Dichtelemente 16
sowie die Ringscheibe 22 jeweils auf die Achsenden 18 des Druckzylinders 5
aufgeschoben und der Druckzylinder 5 mit dem Schiebetisch 25 in die Ein
spannstellung bewegt. Zu diesem Zeitpunkt halten die Entspanngabeln 28 die
Spannbacken 7 gegen die Wirkung der Gasdruckfedern 11 in einer äußeren
Stellung.
Zum Einspannen bewegen sich dann die Entspanngabeln 28 nach innen, bis die
Halterungen 13 durch die Gasdruckfedern 11 und die Spannbacken 7 fest gegen
die Achsenden 18 angedrückt werden.
Über die kleineren Gasdruckfedern 21 im Halteflansch 20 wird dann auch die
Ringscheibe 22 beaufschlagt, die die Dichtelemente 16 gegen die Ballenstirn
seite des Druckzylinders 5 preßt.
Der Druckzylinder 5 ist nun in der Tragvorrichtung 4 fest eingespannt und
kann mit dieser zusammen aus der Spannvorrichtung 23 mittels eines Krans
herausgehoben und zu der gewünschten Arbeitsstation, z. B. einem galvani
schen Bad, geführt werden.
Claims (9)
1. Tragvorrichtung (4) für einen Druckzylinder (5), dadurch gekennzeichnet,
daß
- - ein Träger (6) vorgesehen ist;
- - an dem Träger (6) zwei Spannbacken (7) gehalten sind;
- - wenigstens einer der Spannbacken (7) auf dem Träger (6) in Richtung des anderen Spannbackens (7) beweglich ist;
- - jeder der Spannbacken (7) an seiner Vorderseite eine Halterung (13) für ein Ende des Druckzylinders (5) aufweist; und daß
- - die beweglichen Spannbacken (7) auf ihrer Rückseite jeweils von einem ge gen den Träger (6) abgestützten, parallel zu einer Achsrichtung (9) des Druckzy linders (5) wirkenden Federelement (11) beaufschlagbar sind.
2. Tragvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fe
derelement eine Gasdruckfeder (11) aufweist.
3. Tragvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Halterung (13) einen Hohlkonus (19) als Zentner- und
Halteelement sowie als Stromübertragungselement für eine Achsstirnseite des
Druckzylinders umfaßt.
4. Tragvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Halterung (13) einen Halteflansch (20) aufweist, an dem
ein oder mehrere parallel zu der Achsrichtung (9) des Druckzylinders (5) wirken
de Federelemente (21) befestigt sind.
5. Tragvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fe
derelemente (21) der Halterung (13) auf einem Ring um den Hohlkonus (19) an
geordnet sind.
6. Spannvorrichtung für eine Tragvorrichtung nach einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Entspanngabel (28)
auf einem Gestell (26) in Achsrichtung (9) des Druckzylinders (5) linear durch
einen Antrieb beweglich ist.
7. Spannvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Entspanngabel (28) gegen die Halterung (13) der Tragvorrichtung (4) anschlag
bar ist.
8. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Gestell zwei Aufnahmen (24) für den Träger (6) der Tragvor
richtung (4) aufweist.
9. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Gestell eine höhen- und seitbewegliche Auflage (25) für den
Druckzylinder (5) aufweist.
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- 1999-01-18 DE DE1999101765 patent/DE19901765C2/de not_active Expired - Fee Related
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