DE19901336A1 - Einrichtung zur zeitverbrauchsabhängigen Abrechnung von Kraftfahrzeugsteuer und Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
Einrichtung zur zeitverbrauchsabhängigen Abrechnung von Kraftfahrzeugsteuer und Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung für ein KraftfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur zeitverbrauchsab
hängigen Abrechnung von Kraftfahrzeugsteuer und Kraftfahrzeug-
Haftpflichtversicherung bei Berücksichtigung des Kraftfahr
zeugsbetriebszustandes mit ein- bzw. ausgeschalteter Zündung
sowie des jeweiligen Standortes im öffentlichen oder außerhalb
des öffentlichen Verkehrsraumes zuordenbaren Zeitanteiles zur
Anrechnung auf die pauschale Abrechnungszeit durch die Steuer
behörde bzw. den Versicherer.
Im wesentlichen werden Kraftfahrzeugsteuern und Fahrzeug-Haft
pflichtversicherungen derzeit pauschal für ein Jahr auf der
Grundlage der polizeilichen An- bzw. Abmeldung berechnet. Ob
wohl ein Kraftfahrzeug mit ausgeschalteter Zündung und stehen
den Rädern keine Haftpflichtversicherung benötigt, da es im
Stillstand keinen Schaden verursachen kann, müssen diese Zeiten
vom Fahrzeughalter ebenfalls mit bezahlt werden. Ebenso kann
ein Kraftfahrzeug, das sich nicht im öffentlichen Verkehrsraum
befindet, grundsätzlich abgemeldet werden, so daß in dieser Po
sition keine Kraftfahrzeugsteuer bezahlt werden müßte. Dies
trifft schon dann zu, wenn das Kraftfahrzeug auf einem privaten
Grundstück in der Garage abgestellt ist.
Erleichterungen in dieser Hinsicht wurden zwar schon für zeit
weise zugelassene Kraftfahrzeuge, z. B. Cabrios etc. im Sommer
betrieb, geschaffen. Der überwiegende Teil der Fahrzeughalter
hat jedoch praktisch keine Möglichkeit, das Kraftfahrzeug beim
Vorliegen der Voraussetzungen gegebenenfalls rund um die Uhr an-
bzw. abmelden zu können. Die entsprechende Nachweisführung mit
tels eines Fahrtenbuches erscheint zwar möglich, ist jedoch der
Kontrolle der Steuerbehörde oder des Versicherers vor Manipula
tionen weitgehend entzogen und für den Benutzer höchst lästig.
Bei sowohl privat als auch geschäftlich genutzten Kraftfahrzeu
gen wurde bereits ein Gerät zur Speicherung von Privat- und
Geschäftsfahrten (DE-OS 196 04 217) vorgeschlagen, das gegenü
ber den Finanzbehörden eine nachweisbare Speicherung des Ge
schäftsfahrtenanteils und andererseits des Privatfahrtenanteils
ermöglicht und so die Führung eines von Hand ausgeschriebenen
Fahrtenbuches entbehrlich macht.
Der Benutzer des vorgenannten Gerätes muß vor Antritt einer
Fahrt entweder eine Taste für Privatfahrt oder eine solche für
Dienstfahrt betätigen, wonach eine automatische Speicherung und
Zuordnung der dazu gefahrenen Kilometer sowie des Datums er
folgt. Zum Zeitpunkt der Abrechnung gegenüber der Steuerbehörde
wird ein entsprechender Ausdruck gefertigt.
Die Abrechnung von Privat- bzw. Dienstfahrtenanteil mit vorge
nanntem Gerät erscheint zwar ebenfalls vorstellbar, ist jedoch
zur Nachweisführung für den Anfall bzw. Entfall der Vorausset
zungen der Zahlung von Kraftfahrzeugsteuer oder Kraftfahrzeug-
Haftpflichtversicherung allein mit der Erfassung der gefahrenen
Kilometer bei Unterscheidung des Dienstfahrten- und Privat
fahrtenanteils nicht einsetzbar.
Mit der DE-OS 196 31 587 ist ein Verfahren sowie eine Vorrich
tung zur Erfassung von Bewegungsdaten, insbesondere für Fahr
zeuge, ebenfalls als elektronisches Fahrtenbuch zum Geltendma
chen steuerlicher Vorteile bei der Abgrenzung von Dienst- zu
Privatfahrten bekannt geworden. Die Vorrichtung besteht aus ei
nem im Kraftfahrzeug eingebauten Controller, der zunächst er
kennt, ob der Motor des Fahrzeuges läuft oder abgestellt ist.
Ist der Motor eingeschaltet, wird ein Satelliten-Navigations
system aktiviert, mit dessen Hilfe die zurückgelegte Wegstrecke
sowie die Position des Start- und Zielortes bestimmt wird. Der
Benutzer des elektronischen Fahrtenbuches braucht somit die
Ortsnamen der Start- und Zielorte von Fahrten nicht mehr ma
nuell erfassen.
Neben der zurückgelegten Wegstrecke kann außerdem aus den
Satellitensignalen das Datum der Fahrt sowie die Uhrzeit bei
Beginn und Ende der Fahrt ermittelt und gespeichert werden.
Die vorgeschlagene Lösung vereinfacht zwar den Nachweis gegenü
ber der Finanzbehörde über gefahrene Privat- bzw. Dienstfahr
ten, ist jedoch zur Erfassung und Speicherung des Betriebszu
standes des Kraftfahrzeuges über dessen gesamte Betriebs- bzw.
Abstellzeit sowie der Fahr- und Standzeiten im öffentlichen
Verkehrsraum nicht geeignet.
Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie
sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, ei
ne Einrichtung zur zeitverbrauchsabhängigen Abrechnung von
Kraftfahrzeugsteuer und Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung
zu schaffen, die einerseits die Betriebszustände "Zündung AUS,
Rad steht" bzw. "Zündung EIN, Rad dreht" sowie zusätzlich die
Position "Kraftfahrzeug befindet sich im öffentlichen Verkehrs
raum" bzw. "Fahrzeug befindet sich nicht im öffentlichen Ver
kehrsraum" unterscheidet sowie die jeweiligen Zeitabschnitte
mißt und zum Zwecke der Ausgabe speichert.
Erfindungsgemäß wird dies durch die folgenden Merkmale gelöst:
- - Im Kraftfahrzeug ist eine zentrale Datenverarbeitungsein heit, eine sogenannte TIME-BOX installiert, die mit dem Emp fänger eines Satelliten-Navigationssystems zur fortlaufenden Ermittlung der momentanen Position des Fahrzeuges verbunden ist;
- - die TIME-BOX ist außerdem mit einem Radsensor zur Ermittlung des Zustandes "Rad steht" oder "Rad dreht" verbunden;
- - die TIME-BOX erfaßt außerdem den Zustand "Zündung EIN" bzw. "Zündung AUS";
- - statt der Verwendung eines Satelliten-Navigationsystems kann die TIME-BOX auch von einem in der privaten Garage des Nut zers installierten Sender für den Zustand "Fahrzeug befindet sich außerhalb des öffentlichen Verkehrsraums" aktiviert wer den;
- - die TIME-BOX erfaßt die zeitliche Dauer der Betriebszustände "Zündung ausgeschaltet" und "Rad steht" bzw. "Zündung einge schaltet" und "Rad dreht" zum Nachweis der tatsächlichen Be wegung des Kraftfahrzeuges für die Kraftfahrzeug-Haftpflicht versicherung (Messung A). Zusätzlich erfaßt die TIME-BOX noch die zeitliche Dauer des Verweilens des Kraftfahrzeuges im öf fentlichen Verkehrsraum bzw. im nichtöffentlichen Verkehrs raum (Messung B).
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentli
chen darin zu sehen, daß die mit Messung A gemessene Zeit im
Betriebszustand "Zündung ausgeschaltet" und "Rad steht" der
Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung gegen die gezahlte Pau
schalzeit aufgerechnet werden kann.
Mit Messung B, daß heißt Messung der Zeit bei dem Betriebszu
stand "Zündung ausgeschaltet" und "Rad steht" und Signal vom
Navigationssystem "Fahrzeug befindet sich nicht im öffentlichen
Verkehrsraum", kann der bezahlten Pauschalzeit der Kraftfahr
zeugsteuer gegengerechnet werden.
Die in der TIME-BOX gespeicherten Daten werden zweckmäßig durch
eine autorisierte Einrichtung, wie beispielsweise dem TÜV oder
der DEKRA ausgedruckt und bestätigt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispie
les näher erläutert.
In der zugehörigen Zeichnung zeigt:
Fig. 1 ein Blockschaltbild mit der Darstellung des grundsätz
lichen Aufbaus der Einrichtung zur zeitverbrauchsab
hängigen Abrechnung von Kraftfahrzeugsteuer und Kraft
fahrzeug-Haftpflichtversicherung.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, besteht die Einrichtung aus einer
im Kraftfahrzeug angeordneten zentralen Datenverarbeitungsein
heit 1, die sogenannte TIME-BOX. In diese Datenverarbeitungs
einheit 1 ist ein Signal für den Betriebszustand "Zündung abge
schaltet" über einen nicht näher bezeichneten, mit der Zündung
verbundenen Signalgeber einspeisbar. Des weiteren ist ein mit
tels eines Radsensors 2 gebildetes Signal für den Betriebszu
stand "Rad steht" der Datenverarbeitungseinheit 1 zuleitbar.
Schließlich gibt ein im Fahrzeug angeordneter Satellitenempfän
ger 3 eines Satelliten-Navigationssystems an die zentrale Da
tenverarbeitungseinheit 1 ein Signal ab, wenn sich das Fahrzeug
außerhalb des öffentlichen Verkehrsraums befindet.
Statt des Satellitenempfängers 3 kann auch ohne ein derartiges
Navigationssystem der Standort des Fahrzeuges beispielsweise in
der Garage des Benutzers festgestellt werden, in dem ein an der
Garage angeordneter Sender 4 mit geringer Reichweite ein Signal
über einen gesonderten Empfänger 5 an die Datenverarbeitungs
einheit 1 abgibt. Zur Vermeidung von Manipulationen kann dieser
Sender 4 von einer autorisierten Stelle, wie beispielsweise dem
TÜV oder der DEKRA an seinem Anbringungsort versiegelt werden.
Mittels der Datenverarbeitungseinheit 1 werden zunächst dieje
nigen Zeitabschnitte gemessen und gespeichert, die dem Be
triebszustand "Zündung ausgeschaltet" und "Rad steht" entspre
chen.
Zusätzlich zur vorgenannten Messung wird noch die Dauer derje
nigen Zeitabschnitte gemessen, in denen das Fahrzeug sich aus
serhalb des öffentlichen Verkehrsraumes befindet.
Mit der ersteren Messung (Messung A) kann dem Haftpflichtversi
cherer nachgewiesen werden, zu welchen Zeiten das Fahrzeug mit
ausgeschaltetem Motor nicht bewegt wurde. Da hierfür kein zu
versicherndes Schadensrisiko besteht, wurde vom Haftpflichtver
sicherer der pauschal erhobene Versicherungsbetrag zu Unrecht
verlangt und kann für diesen Zeitabschnitt herausgefordert wer
den.
Desgleichen kann die Zeit, in der das Kraftfahrzeug sich nicht
im öffentlichen Verkehrsraum befand, der von der Finanzbehörde
ebenfalls pauschal berechneten Kraftfahrzeugsteuer entgegen ge
halten werden.
Neben einer gerechteren Belastung der Fahrzeughalter werden die
Benutzer bei Verwendung der erfindungsgemäßen TIME-BOX auch an
gehalten, an Verkehrsampeln oder im Stau rechtzeitig den Motor
des Fahrzeuges abzuschalten, um den Kraftfahrzeug-Haftpflicht
betrag zu minimieren. Eine Verringerung der Umweltbelastung ist
die Folge.
Schließlich wird die Schaffung von Abstellgelegenheiten in pri
vaten Grundstücken durch die damit verbundene Minimierung der
Kraftfahrzeugsteuer angeregt. Die Entlastung des öffentlichen
Verkehrsraumes von parkenden Fahrzeugen ist die positive Folge.
Claims (3)
1. Einrichtung zur zeitverbrauchsabhängigen Abrechnung von
Kraftfahrzeugsteuer und Kraftfahrzeug-Haftpflichtversiche
rung eines Kraftfahrzeuges, gekennzeichnet durch folgende
Merkmale:
- - Es ist eine im Kraftfahrzeug angeordnete zentrale Daten verarbeitungseinheit (1) vorgesehen, der ein bei ausge schalteter Zündung des Kraftfahrzeuges erzeugtes Signal zugeleitet wird;
- - ein Radsensor (2) beim Betriebszustand "Rad steht" ein Signal erzeugt und dieses ebenfalls der zentralen Daten verarbeitungseinheit (1) zugeleitet wird;
- - die zentrale Datenverarbeitungseinheit (1) die Zeitdauer der Aktivierung der Signale "Zündung ausgeschaltet" und "Rad steht" mißt und speichert;
- - ein Empfänger für Satelliten-Navigation (3) im Kraftfahr zeug vorgesehen ist, wobei bei der ermittelten Position "Kraftfahrzeug befindet sich außerhalb des öffentlichen Verkehrsraumes" ein Signal an die zentrale Datenverarbei tungseinheit (1) zugeleitet wird;
- - die zentrale Datenverarbeitungseinheit (1) zusätzlich die Zeitdauer der gleichzeitigen Aktivierung der Signale "Zün dung ausgeschaltet", "Rad steht" und "Fahrzeug befindet sich außerhalb des öffentlichen Verkehrsraumes" mißt und speichert;
- - die zentrale Datenverarbeitungsanlage (1) mit einer Ausga beeinheit verbindbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß das
Signal "Fahrzeug befindet sich außerhalb des öffentlichen
Verkehrsraumes" durch einen dort befindlichen Sender (4) und
einen diesbezüglichen Empfänger (5) im Fahrzeug aktiviert
wird.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sender (3) versiegelt an einer privaten Garage oder
dergleichen angeordnet ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29910422U DE29910422U1 (de) | 1999-01-15 | 1999-01-15 | Einrichtung zur zeitverbrauchsabhängigen Abrechnung von Kraftfahrzeugsteuer und Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung für ein Kraftfahrzeug |
DE1999101336 DE19901336A1 (de) | 1999-01-15 | 1999-01-15 | Einrichtung zur zeitverbrauchsabhängigen Abrechnung von Kraftfahrzeugsteuer und Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung für ein Kraftfahrzeug |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1999101336 DE19901336A1 (de) | 1999-01-15 | 1999-01-15 | Einrichtung zur zeitverbrauchsabhängigen Abrechnung von Kraftfahrzeugsteuer und Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung für ein Kraftfahrzeug |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19901336A1 true DE19901336A1 (de) | 2000-07-27 |
Family
ID=7894338
Family Applications (1)
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DE1999101336 Ceased DE19901336A1 (de) | 1999-01-15 | 1999-01-15 | Einrichtung zur zeitverbrauchsabhängigen Abrechnung von Kraftfahrzeugsteuer und Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung für ein Kraftfahrzeug |
Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE19901336A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2003610A1 (de) | 2007-06-11 | 2008-12-17 | Swiss Reinsurance Company | Notfallinterventionssystem und entsprechendes Verfahren zur automatisierten Behebung von Betriebsstörungen bei Transportmittel |
-
1999
- 1999-01-15 DE DE1999101336 patent/DE19901336A1/de not_active Ceased
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2003610A1 (de) | 2007-06-11 | 2008-12-17 | Swiss Reinsurance Company | Notfallinterventionssystem und entsprechendes Verfahren zur automatisierten Behebung von Betriebsstörungen bei Transportmittel |
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