DE19900981A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Messung der Lage eines Metallbandes - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Messung der Lage eines MetallbandesInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zur induktiven Messung der Lage eines Metallbandes vorgeschlagen, wobei zumindest auf einer Seite des Bandes eine mit Wechselspannung gespeiste Primärspule auf einer Seite einer Bandkante und auf der anderen Seite der Bandkante eine Sekundärspule angeordnet ist, welche die von der Primärspule induzierte Spannung mißt, die sich durch den Kopplungseffekt mit der Primärspule und dem dazwischenliegenden Metallband ergibt, wobei durch eine seitliche Relativbewegung zwischen Metallband und Primär- sowie Sekundärspule die dadurch erzielbare Meßsteilheit ermittelt und mit einer vorgegebenen optimalen Meßsteilheit verglichen wird, worauf im Falle einer Differenz durch elektronische Mittel die festgestellte Meßsteilheit an die vorgegebene optimale Meßsteilheit angeglichen wird und die dann erhaltenen angepaßten Werte für die laufende Bandlaufregelung verwendet werden. Dieses Verfahren ist auch bei der kapazitiven Messung der Lage eines Metallbandes anwendbar.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum induktiven oder kapazitiven
Messen der Lage eines Metallbandes.
Aus EP 0 529 440 ist es bekannt, zur induktiven Messung und Regelung der Lage eines lau
fenden Metallbandes auf dessen einer Seite z. B. unter der Bandkante eine von einer Wech
selspannung gespeiste Primärspule und dieser gegenüberliegend über der Bandkante eine Se
kundärspule vorzusehen, wobei eine Erregerschaltung zum Einspeisen der Wechselspannung
in die Primärspule und eine Detektorschaltung zum Bestimmen der in der Sekundärspule
durch den Kopplungseffekt mit der Primärspule induzierten Spannung vorgesehen sind. Die
stationären Primär- und Sekundärspulen haben die Form eines etwa langgestreckten Recht
ecks, und sie sind mit ihrer Längsachse quer zur Bandkante angeordnet. Die durch die Spulen
ermittelten Meßsignale werden für die Bandlaufregelung verarbeitet, um das Band in einer
vorgegebenen Lage zu halten. Dieser Aufbau entspricht dem in Fig. 1 wiedergegebenen.
Um den Einfluß unterschiedlicher Materialeigenschaften und/-oder unterschiedlicher Dicken
abmessungen des Bandes bei der Messung zu kompensieren, ist es auch bekannt, in der Mitte
des Bandes zwischen Primär- und Sekundärspulen an beiden Bandkanten einen Referenzsen
sor in Form einer primären und sekundären Referenzspule vorzusehen. Dieser Referenzsensor
stellt die minimal mögliche Kopplung fest, wobei das vom Referenzsensor erhaltene Signal
mit dem von den beiden Bandkantensensoren erhaltenen Signalen weiterverarbeitet wird.
Die Anordnung eines Referenzsensors zwischen den Primär- und Sekundärspulen erfordert
einen gewissen Platzbedarf und unterschiedliche Bandbreiten, die ebenfalls einen Einfluß auf
das Meßsignal haben, können durch einen solchen Referenzsensor nicht kompensiert werden.
Außerdem ist eine derartige bekannte Ausgestaltung nicht für schmale Bandbreiten geeignet,
wenn beispielsweise die Bandbreite in der Größenordnung der Abmessungen des Referenz
sensors liegt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs
angegebenen Art so auszubilden, daß bei geringstmöglichem Platzbedarf eine exakte Mes
sung unterschiedlicher Bandmaterialien möglich ist und insbesondere auch die durch unter
schiedliche Bandbreiten sich ergebende Änderung des Meßsignals kompensiert werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale in den unabhängigen Ansprüchen
1, 2, 8 und 9 gelöst.
Dadurch, daß durch eine Relativbewegung zwischen Spulen und Band quer zur Bandlauf
richtung die Meßsteilheit ermittelt und an die optimale Meßsteilheit auf elektronischem Wege
für die Bandlaufregelung angepaßt wird, kann unabhängig von den jeweils vorhandenen Ma
terialeigenschaften des Bandes und/oder dessen Dicken- und Breitenabmessungen und/oder
der Durchlaufhöhe des Bandes ein Meßsignal erhalten werden, das die maximale Span
nungsänderung in Abhängigkeit von der Auslenkung des Bandes wiedergibt, so daß man im
mer optimale Regelverhältnisse erhält.
Damit wird ohne einen Referenzsensor eine Kompensation unterschiedlicher Meßsignale er
reicht, wodurch die Meßvorrichtung sehr kompakt und auch für schmale Bandbreiten ausge
legt werden kann.
Die Erfindung wird beispielsweise anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in einer perspektivischen Ansicht schematisch eine Meßvorrichtung mit Primär-
und Sekundärspulen,
Fig. 2 eine Ansicht der stationären Meßvorrichtung nach Fig. 1 in Bandlaufrichtung,
Fig. 3 ein Diagramm zur Erläuterung der Meßsteilheit,
Fig. 4 in der Ansicht nach Fig. 2 schematisch eine Ausgestaltung einer bewegbaren
Meßvorrichtung mit unterschiedlich dimensionierten Metallbändern,
Fig. 5 eine schematische Wiedergabe der Bandlaufregelung,
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht einer Bandlaufregelungseinheit an einem Aufwic
kelhaspel,
Fig. 7 eine Darstellung entsprechend Fig. 5 in Verbindung mit einem Aufwickelhaspel,
Fig. 8 eine versetzte Anordnung von Spulen in einer Draufsicht, und
Fig. 9 eine Ansicht der Spulenanordnung nach Fig. 8 in Bandlaufrichtung.
Fig. 1 zeigt ein in Pfeilrichtung laufendes Metallband 1, auf dessen Unterseite an den beiden
Rändern rechteckige Primärspulen 2, 2' quer zu den Kanten des Metallbandes angeordnet
sind, denen eine Wechselspannung durch eine nicht durchgestellte Einrichtung zugeführt
wird. Auf der Oberseite des Metallbandes 1 sind den Primärspulen gegenüberliegend Sekun
därspulen 3 und 3' angeordnet, welche die durch Pfeile wiedergegebene, induzierte Spannung
in Abhängigkeit von der Abdeckung durch das Metallband 1 messen und mit einer nicht dar
gestellten Signalverarbeitungseinrichtung verbunden sind, welche die Meßsignale für die
Mittenregelung des laufenden Bandes 1 verarbeitet.
Fig. 2 zeigt die in einem Rahmen 4 angeordneten Primär- und Sekundärspulen, wobei der
Rahmen 4 stationär angeordnet und auf Stützen 5 positioniert ist. Der Rahmen 4 kann mit
einer Abschirmung für die Spulen versehen sein, die wiederum in verschiedener Weise ausge
staltet sein können, beispielsweise als aus einem Flachbandkabel gewickelte Spulen. Die
Spulen 2 und 3 können auch als Stapel von gedruckten Spulen ausgebildet sein, ähnlich einer
gedruckten Schaltung.
Wenn das Metallband 1 sich während seines Laufs in Richtung der Pfeile nach links oder
rechts in Fig. 2 seitlich bewegt, so erhält man als Meßsignal eine Änderung der Spannung mV
in Abhängigkeit von dem Verstellweg des Metallbandes.
Fig. 3 zeigt die Abhängigkeit des Meßsignals mV von dem Verstellweg verschiedener Me
tallbänder. Bei einem vorgegebenen Metallband 1 erhält man dabei eine Kennlinie mit kon
stanter bzw. stetiger Steigung, wie dies z. B. durch die Gerade a in Fig. 3 wiedergegeben ist.
Wenn durch die Meßvorrichtung die Lage eines anderen Metallbandes überwacht werden soll,
das andere Materialeigenschaften hat und/oder andere Abmessungen, wie dies zur Erläuterung
in Fig. 4 in Form dreier unterschiedlicher Metallbänder 1, 1' und 1", wiedergegeben ist, so
erhält man eine veränderte Abhängigkeit des Meßsignals mV von der seitlichen Auslenkung.
Für das in Fig. 4 wiedergegebene schmale und dünne Metallband 1" erhält man beispielswei
se die durch die Linie b in Fig. 3 wiedergegebenen Abhängigkeit der Spannung mV vom Ver
stellweg, während man für das breite und dicke Metallband 1' von Fig. 4 eine Signal- bzw.
Meßsteilheit entsprechend der Linie c in Fig. 3 erhält.
Geht man beispielsweise davon aus, daß das in Fig. 4 wiedergegebene Metallband 1 eine ma
ximale Meßsteilheit entsprechend der Linie a ergibt, so erhält man bei einer bestimmten seit
lichen Auslenkung des Bandes 1 relativ zu den Spulen 2, 3 von z. B. 10 mm ein maximales
Meßsignal von 50 mV, während man bei einem anderen Metallband und gleicher Auslenkung
ein schwächeres Meßsignal erhält, wie dies aus Fig. 3 ersichtlich ist. Darauf ergibt sich, daß
bei einer hohen Meßsteilheit a auch eine hohe Regelgenauigkeit der Bandlaufregelung erzielt
wird, während eine flachere Meßsteilheit b oder c zu einer entsprechend schlechteren Regel
genauigkeit führt. Bei einem maximalen Meßsignal von beispielsweise 50 mV führt die
Bandlaufregelung das Band 1 schneller in die Ausgangslage zurück als bei einem Meßsignal
von 15 mV. In der Praxis treten in Abhängigkeit von unterschiedlichen Bandbreiten und un
terschiedlichen Materialeigenschaften Differenzen am Meßsignal bei gleicher Auslenkung mit
dem Faktor Drei oder Vier auf.
Um eine möglichst hohe Meßgenauigkeit zu erhalten, wird in der in Fig. 5 nicht dargestellten
elektronischen Meßsignalverarbeitungseinrichtung die maximale Meßsteilheit a als Refe
renzwert gespeichert, wie sie sich bei optimalen Verhältnissen, wie Materialeigenschaften und
Bandbreite bzw. -dicke im Verhältnis zu den Abmessungen der Primär- und Sekundärspulen,
ergibt. Bei der Messung eines anderen, von diesem Referenzband 1 abweichenden Metallband
1' oder 1" wird durch eine seitliche Relativverstellung zwischen Band 1' und Meßspulen 2, 3
die bei den gegebenen Verhältnissen erzielbare Meßsteilheit c ermittelt. Hierbei kann bei ei
ner Relativverstellung von z. B. 5 mm und bei einer Verstellung von z. B. 10 mm das dabei
erzielte Spannungssignal mV ermittelt werden. Durch die beiden Meßwerte bei 5 und 10 mm
Verstellweg ergibt sich die Meßsteilheit c unter den gegebenen Bedingungen. Zur Ermittlung
der Meßsteilheit reicht auch eine einzige Hubbewegung zwischen Band und Spulen aus.
Die unter den gegebenen Bedingungen erzielte Meßsteilheit c wird mit der gespeicherten op
timalen Meßsteilheit a verglichen. Im Falle einer unterschiedlichen Meßsteilheit wird auf
elektronischem Wege (bspw. durch einen Korrekturfaktor) die unter den gegebenen Verhält
nissen erzielte Meßsteilheit c an die Meßsteilheit a angeglichen, so daß man während der
normalen Bandlaufregelung bei einer Auslenkung von z. B. 10 mm zwar nur ein Spannungs
signal von 30 mV erhält, dieses aber in der Signalverarbeitungseinrichtung auf ein Span
nungssignal von 50 mV umgerechnet oder angeglichen wird, worauf das so korrigierte Meß
signal an die Bandlaufregelung weitergegeben wird, die dann unter optimalen Bedingungen
das Band wieder in die Ausgangslage bzw. Mittenstellung bei den Vorrichtungen nach den
Fig. 2 und 4 zurückführt, in der ein Meßsignal von 0 mV vorliegt, wenn die Mitte des Bandes
mit der Mittelachse 10 der Meßvorrichtung zusammenfällt. Damit erhält man unabhängig von
den Abmessungen und den Eigenschaften des Metallbandes jeweils eine hohe bzw. maximale
Regelgenauigkeit.
Damit die Anpassung der Meßsteilheit unter gegebenen Betriebsbedingungen auch während
der Bandlaufregelungen vorgenommen werden kann, wird der die Primär- und Sekundärspu
len 2, 3 tragende Rahmen 4 quer zur Laufrichtung des Bandes 1 verschiebbar angeordnet. Bei
dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 sind die Stützen 5 des Rahmens 4 auf einem z. B. durch
Ketten verfahrbaren Schlitten 6 angebracht, der in einem stationären Gehäuse 7 angeordnet ist
und ein seitliches Verfahren des Rahmens 4 nach beiden Seiten ermöglicht. Die seitliche Ver
stellung des Rahmens 4 mit darin stationär angebrachten Meßspulen 2, 3 erfolgt durch eine
nicht dargestellte Verstelleinrichtung, die durch elektrische Signale angesteuert werden kann.
Derartige Verstelleinrichtungen sind bei Bandlaufregeleinrichtungen an sich bekannt.
Es kann das Band auch durch Verstellen einer Umlenkrolle 12 (Fig. 6), über die das Band
läuft, seitlich relativ zum Rahmen 4 bewegt werden.
Wenn das in Fig. 4 wiedergegebene Metallband 1' während seines Laufs durch den rechtecki
gen Rahmen 4 seitlich in Richtung des Pfeiles 8 ausgelenkt wird, so kann durch das erhaltene
Meßsignal die den Schlitten 6 bewegende Verstelleinrichtung so angesteuert werden, daß
durch den Schlitten 6 der Rahmen 4 in Richtung des Pfeiles 9 verstellt wird, damit der Rah
men 4 mit den Meßspulen 2 und 3 der Auslenkung des Bandes 1' nachgeführt wird. Hierbei
werden unterschiedliche Meßsignale mV in Abhängigkeit vom Verstellweg erhalten und da
mit die sich ergebende Meßsteilheit, die mit der optimalen Meßsteilheit a verglichen und im
Falle einer Differenz an diese angeglichen wird, so daß die Bandlaufregelung mit maximaler
Regelgenauigkeit arbeiten kann.
Diese Anpassung der erhaltenen Meßwerte an die maximale Meßsteilheit kann während einer
kurzzeitigen Unterbrechung der Bandlaufregelung bei weiterlaufendem Metallband in be
stimmten Zeitabständen oder zyklisch vorgenommen werden, so daß die Bandlaufregelung
selbst durch diesen Anpassungsvorgang nicht beeinträchtigt wird. Eine zyklische Überprü
fung und Anpassung der Meßsteilheit bietet sich vor allem dann an, wenn die Bandlaufrege
lung mit getakteter Erregung der Meßspulen arbeitet, so daß zwischen der zyklischen Meß
wertabnahme durch die Primär- und Sekundärspulen 2, 3 die Überprüfung der Meßsteilheit
vorgenommen werden kann.
Bei der Anpassung der Meßsteilheit während der Bandlaufregelung muß der Verstellweg des
Rahmens 4 bei der Signalverarbeitung berücksichtigt und von dem Verstellweg des Metall
bandes abgezogen werden, um eine Regelung des Bandlaufs auf die richtige Soll-Lage zu
erreichen, wobei die Rahmenmitte die Soll-Lage des Bandes darstellt. Die Anpassung der
Meßsteilheit kann auf einen elektrischen Befehl oder zyklisch ohne Unterbrechung der
Bandlaufregelung vorgenommen werden.
Es ist aber auch möglich, eine Anpassung der Meßsteilheit vorzunehmen, bevor die Bandlauf
regelung in Betrieb gesetzt wird, so daß während des Betriebs der Bandlaufregelung der
Rahmen 4 in Fig. 4 stationär bleiben kann und beispielsweise erst dann wieder für einen An
passungsvorgang verstellt wird, wenn ein anderes Metallband eingesetzt wird, das überwacht
werden soll. Diese Anpassung kann auch bei stationärem Band vorgenommen werden. Bei
einem Materialwechsel kann beispielsweise ein Kalibrierbefehl an die Signalverarbeitungs
einrichtung gegeben werden, worauf durch die nicht dargestellte Verstelleinrichtung der
Schlitten 6 mit Rahmen 4 seitlich verstellt und die beschriebene Anpassung der Meßsteilheit
entweder einmalig vor Einsetzen der Bandlaufregelung oder zyklisch während der Bandlauf
regelung vorgenommen werden kann. Bei einer zyklischen Überprüfung der Meßsteilheit
während der Bandlaufregelung kann eine Speicherung beispielsweise eines Korrekturfaktors
entfallen.
Erhält man beispielsweise unter optimalen Bedingungen eine maximale Meßsteilheit von
100%, so kann dieser der Faktor 1 zugeordnet werden, während bei einer halb so großen
Meßsteilheit von 50% entsprechend einem Faktor von 0,5 dieser mit einem Korrekturfaktor
derart dividiert wird, daß für die Bahnlaufregelung wieder der Faktor 1 erhalten wird.
Wenn der Rahmen 4 der Auslenkung des Metallbandes 1 nachgefahren wird, wie dies anhand
der Pfeile 8 und 9 in Fig. 4 angedeutet ist, so ist es nicht erforderlich, den Rahmen 4 soweit
seitlich zu verstellen, daß die 0- bzw. Mittenstellung des Bandes 1 relativ zum Rahmen 4 mit
den darin stationär angebrachten Spulen 2 und 3 erreicht wird. Wenn diese Verstellbewegung
bis zur 0- bzw. Mittenstellung des Bandes 1 vorgenommen wird, so kann der Verstellweg des
Rahmens 4 bzw. des Schlittens 6 festgestellt und für die laufende Bandlaufregelung verwen
det werden, während zuvor die Anpassung der Meßsteilheit vorgenommen wird, die aus der
Verstellbewegung des Rahmens 4 relativ zum Band 1 abgeleitet wird.
Die in Fig. 4 wiedergegebene Vorrichtung mit Primär- und Sekundärspulen an den beiden
Bandkanten ist für eine Bandmittenregelung vorgesehen, bei der das laufende Metallband 1
mit seiner Mitte auf der Mittelachse 10 zwischen den Meßspulen gehalten wird. Das be
schriebene Verfahren ist aber auch bei einer einseitigen Messung einer Bandkante möglich,
wobei nur an einer Bandkante eine Primärspule 2 und eine Sekundärspule 3 vorgesehen ist
und nur diese eine Kante des Metallbandes 1 in einer bestimmten Lage gehalten werden soll.
Die beschriebene Anpassung der Meßsteilheit kann in der gleichen Weise auch bei einer ka
pazitiven Vorrichtung zum berührungslosen Erfassen der Lage eines laufenden Bandes aus
leitfähigem Material vorgesehen werden, wobei wenigstens eine Sendeelektrode, die mit ei
nem Oszillator verbunden ist, und wenigstens eine kapazitiv an die Sendeelektrode gekop
pelte Detektorelektrode auf der einen Seite des Materialbandes parallel zu diesem so angeord
net ist, daß die beiden Elektroden den Bandrand übergreifen, wie dies auch bei den in Fig. 1
wiedergegebenen Spulen 2 und 3 der Fall ist, wobei lediglich anstelle der Spulen 2, 3 platten
förmige Elektroden vorgesehen sind. Eine derartige kapazitive Meßvorrichtung ist z. B. in EP
0 448 988 beschrieben.
Fig. 5 zeigt schematisch den Aufbau der Bandlaufregelung. Mit 18 ist die Achse der Anla
genmitte (bspw. eines Ofens, einer Bandbehandlungsanlage oder dgl.) bezeichnet, wobei in
der Regel die Bandmitte mit der Anlagenmitte 18 in Übereinstimmung gebracht werden soll.
Bei 19 ist eine Verstelleinrichtung für die Bandlage schematisch angedeutet. 20 ist ein An
triebsmotor zum Verstellen des Rahmens 4, der bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
mit seiner Mitte auf die Anlagenmitte ausgerichtet wird. Über die Leitung 20 wird ein Meß
signal von den in Fig. 5 nicht wiedergegebenen Spulen 2, 3 an eine Meßsignalverarbeitungs
einrichtung 22 gegeben, die über eine Leitung 23 ebenfalls Signale betreffend den Weg der
Rahmenverschiebung erhält. Bei 24 ist ein Meßgerät zur Wegerfassung des Rahmens 4 wie
dergegeben. Das Ausgangssignal von der Meßsignalverarbeitungseinrichtung 22 wird an ei
nen ersten Regler 25 gegeben, der auch das Wegsignal vom Rahmen 4 erhält. Am Ausgang
26 des Reglers 25 wird ein Ist-Wert der Bandlage an einen zweiten Regler 27 gegeben, der
einen Soll-Wert der Bandlage von einem Soll-Wert-Potentiometer 28 erhält. An diesem Soll-
Wert-Potentiometer 28 kann auch eine Mittenverschiebung des Bandes relativ zur Anlagen
mitte 18 eingestellt werden. Bei 29 ist ein Verstärker angegeben, über den die Bandverstell
einrichtung 19 angesteuert wird, die auch der Umlenkrolle 12 in Fig. 6 entsprechen kann.
Das von der Meßsignalverarbeitungseinrichtung 22 an den Regler 25 abgegebene Meßsignal
stellt ein korrigiertes Meßsignal aufgrund der Einbeziehung des Rahmenweges dar.
Die von einer strichpunktierten Linie umgebenen Bauelemente einschließlich der Meßsignal
verarbeitungseinrichtung 22, bilden im wesentlichen die Bandlaufregeleinheit 14 in Fig. 6.
Der Regler 25 kann als Summierer und der Regler 27 als Differenzverstärker ausgebildet sein.
29 ist ein Endverstärker, der ein elektrohydraulisches Regelgerät ansteuert, mittels dem der
Stellzylinder 19 betätigt wird. Bei 28 wird normalerweise der Wert Null eingestellt, d. h.
Bandmitte entsprechend Anlagenmitte. Dies entspricht beispielsweise dem Durchlauf des
Bandes 1 durch einen Ofen, beim Abwickeln von einer Haspel oder dgl.
Fig. 6 zeigt eine Bandlaufregelungseinrichtung an einem quer zur Bandlaufrichtung ver
schiebbaren Aufwickelhaspel 11, auf dem das Band 1 über eine Umlenkrolle 12 aufgewickelt
wird. Der verschiebbare Rahmen 4 mit den Spulen 2, 3 bzw. den Elektroden im Falle einer
kapazitiven Abtastung ist auf einem stationären Gestell 13 montiert, an dem auch die Um
lenkrolle 12 gelagert ist. Mit 14 ist eine Bandlaufregeleinheit bezeichnet, wobei mittels gestri
chelter Linien die Verbindungsleitungen zu den Einheiten wiedergegeben sind, mit denen die
Bandlaufregeleinheit 14 in Verbindung steht. 15 ist ein elektrohydraulisches Steuergerät mit
Versorgungseinheit und bei 16 ist ein Potentiometer am Aufwickelhaspel dargestellt, mittels
dem die seitliche Position des Haspels ermittelt wird. Die Bandlaufregeleinheit 14 steht mit
dem Potentiometer 16 in Verbindung und empfängt vom Rahmen 4 die jeweiligen Ist-Werte
der Bandlage. Bei 17 ist am Gestell 13 ein Geschwindigkeitsgeber wiedergegeben, mittels
dem die Bandlaufgeschwindigkeit über die Umlenkrolle 12 ermittelt wird. Dieser Geschwin
digkeitsgeber 17 ist ebenfalls mit der Bandlaufregeleinheit 14 verbunden.
Eine Verzögerung zwischen Bandlagenerfassung am Rahmen 4 und Auflauf des Bandes 1 auf
dem Haspel 11 läßt sich durch Ermittlung der Bandlaufgeschwindigkeit bei 17 unter Berück
sichtigung des Abstands zwischen Rahmen 4 und Haspel 11 bei der Bandlaufregelung be
rücksichtigen.
Der gleiche Aufbau kann auch bei einem Abwickelhaspel vorgesehen werden.
Fig. 7 zeigt den Aufbau der Bandlaufregeleinrichtung an dem Aufwickelhaspel 11 nach Fig.
6, wobei für gleiche bzw. entsprechende Bauelemente die gleichen Bezugszeichen wie in Fig.
5 verwendet sind. Bei dieser Ausgestaltung bildet die Bandlage den Sollwert, weil der auf der
Haspel aufgewickelte Coil eine gleichmäßige Wicklung aufweisen muß. Hierbei müssen grö
ßere Wege bei der Regelung zurückgelegt werden als bei der Ausführungsform nach Fig. 5,
weil die Coilmitte zum gegebenen Zeitpunkt beim Aufwickeln mit der Bandmitte überein
stimmen muß, damit die Ränder des Coils glatt abschließen bzw. glatt miteinander ausge
richtet sind. Hierzu wird über einen Hydraulikzylinder 30 der Haspel seitlich verfahren und
der Haspelweg über die Leitung 31 an eine weitere Wegerfassung 32 gegeben, die als Poten
tiometer ausgebildet sein kann. Zugleich wird der Haspelweg an den zweiten Regler bzw.
Differenzverstärker 27 gegeben, der von dem ersten Regler bzw. Summierer 25 bei 33 den
Ist-Wert der Bandlage erhält. Der Haspelweg entspricht dem Ist-Wert der Haspelposition. Bei
34 wird die vom Geschwindigkeitsaufnehmer 17 (Fig. 6) ermittelte Bandlaufgeschwindigkeit
eingegeben, um die Zeitverzögerung zwischen Bandlagenermittlung am Rahmen 4 und Has
pel 11 zu berücksichtigen. Über den Endverstärker 29 wird bei dieser Ausführungsform die
Haspelverschiebung mittels des Zylinders 30 angesteuert, während über den Endverstärker 35
die Verstellung des Rahmens 4 über den Motor 20 angesteuert wird. Ansonsten entspricht die
Regelung nach Fig. 7 betreffend die Bauelemente 22 bis 25 der Regelung nach Fig. 5.
Ein großer Vorteil der beschriebenen Anpassungen der Meßsteilheit liegt darin, daß das Band
gezielt um ein vorgegebenes Maß aus der Mitte versetzt werden kann, wie dies für bestimmte
Anwendungen erforderlich ist. Bei einer derartigen Mittenverschiebung geht es damm, die
Bandmitte beispielsweise um 10 mm nach links oder rechts von der Mitte des Rahmens 4 zu
versetzen. Diese Vorgabe kann beispielsweise über ein Potentiometer eingegeben werden.
Wenn man am Potentiometer eine Mittenverschiebung von 10 mm einstellt, so erhält man bei
den bekannten Bandlaufregelungen in Abhängigkeit von der jeweiligen Meßsteilheit eine un
terschiedliche Mittenverschiebung. Demgegenüber wird erfindungsgemäß von der Vorgabe
am Potentiometer die abgespeicherte optimale Meßsteilheit angesteuert, die je nach Vorgabe
der Mittenversetzung eine zulässige Umsetzung ergibt, unabhängig davon, welche Meßsteil
heit auch immer das jeweilige Band verursacht.
Der Soll-Wert für die Mittenverschiebung der Bandlage kann über irgend eine geeignete Ein
richtung vorgegeben werden, während der Ist-Wert der Bandlage durch die Differenz der bei
den Ausgangssignale beider Sensorpaare der Meßeinrichtung gebildet wird. Bei der üblichen
Mittenregelung ohne Mittenverschiebung ist z. B. der Soll-Wert immer 0V. Durch Vorgabe
eines bestimmten von 0 abweichenden Soll-Werts erhält man über die optimale Meßsteilheit
immer den entsprechenden Ist-Wert in Form einer Mittenversetzung in mm, wie dies aus Fig.
3 an der Meßsteilheit a ablesbar ist, auch wenn das jeweils in der Anlage laufende Band 1 z. B.
eine Meßsteilheit c ergibt.
In Fig. 3 ist durch die durch den 0-Punkt verlaufenden Kennlinien a, b, c angedeutet, daß sich
durch eine seitliche Auslenkung des Bandes in Gegenrichtung ein negatives Ausgangssignal
ergibt.
Fig. 8 und 9 zeigen eine im Rahmen 4 versetzte Anordnung von Spulen. Die in der Draufsicht
nach Fig. 8 wiedergegebenen Sende- bzw. Primärspulen 2.1 und 2.2 beiderseits des Bandes 1
können auf einer Seite beispielsweise etwa 15 mm relativ zueinander versetzt sein. Wie Fig. 9
zeigt, sind auch die Empfänger- bzw. Sekundärspulen 3.1 und 3.2 in der gleichen Weise wie
die Primärspulen versetzt zueinander angeordnet, wobei z. B. die Sekundärspule 3.1 der An
ordnung der Primärspule 2.1 entspricht. In Fig. 9 ist mit 1 ein schmales Band und bei 1' ein
breites Band zur Erläuterung wiedergegeben.
Der Rahmen 4 mit den Spulen 2.1, 2.2 und 3.1, 3.2 ist stationär angeordnet, wobei durch die
versetzte Anordnung der Spulen eine Bandbewegung quer zur Lauftichtung simuliert wird.
Hierbei wird beispielsweise einmal über die Spulen 2.1 und 3.1 gemessen, die Messung kurz
unterbrochen und erneut über die Spulen 2.1' und 3.1' gemessen, worauf man ein Signal be
treffend die Bandlage erhält wie dies bei der Spulenanordnung nach Fig. 1 und 2 der Fall ist.
Hierauf wird über die dazu versetzten Spulen 2.2 und 3.2 gemessen, die Messung wieder kurz
unterbrochen und über die gegenüberliegenden Spulen 2.2' und 3.2' erneut gemessen, so daß
man theoretisch eine symetrische Verschiebung gegenüber den Bandkanten ermittelt. Das
Differenzsignal zwischen den beiden Meßvorgängen ergibt die Meßsteilheit unter den vorge
gebenen Betriebsbedingungen. Es wird nichts bewegt, aber man erhält dennoch die Meßsteil
heit wie bei einer Relativverschiebung zwischen Band 1 und Spulen 2, 3 bei der Ausführungs
form nach Fig. 2. Für die beschriebene Messung der Meßsteilheit wird insgesamt viermal ge
taktet, während die Messung ausgeführt wird.
Die versetzte Spulenanordnung nach Fig. 8 und 9 hat den Vorteil, daß eine Relativbewegung
zwischen Rahmen und Band nicht erforderlich ist. Eine solche Verstellbewegung ist unter
bestimmten Umständen von Nachteil. Für die Mittenregelung des Bandes reicht eine Verset
zung der Spulen von etwa 15 mm in der Regel aus. Hierbei kann die simulierte Bewegung
angewendet werden. Für größere Wege, wie sie beispielsweise bei der Anwendung an der
Aufwickelhaspel 11 erforderlich sind, ist die versetzte Anordnung der Spulen nicht zweckmä
ßig.
Die Spulen können in Laufrichtung des Bandes nebeneinander versetzt angeordnet sein, wie
dies Fig. 8 zeigt. Es ist aber auch möglich, die Spulen übereinander versetzt anzuordnen, wie
dies Fig. 9 schematisch zeigt.
Claims (12)
1. Verfahren zur induktiven Messung der Lage eines Metallbandes (1), wobei zumindest
auf einer Seite des Bandes (1) eine mit Wechselspannung gespeiste Primärspule (2)
auf einer Seite einer Bandkante und auf der anderen Seite der Bandkante eine Sekun
därspule (3) angeordnet ist, welche die von der Primärspule induzierte Spannung mißt,
die sich durch den Kopplungseffekt mit der Primärspule und dem dazwischenliegen
den Metallband ergibt, wobei durch eine seitliche Relativbewegung zwischen Metall
band (1) und Primär- sowie Sekundärspule (2, 3) die dadurch erzielbare Meßsteilheit
ermittelt und mit einer vorgegebenen optimalen Meßsteilheit verglichen wird, worauf
im Falle einer Differenz durch elektronische Mittel die festgestellte Meßsteilheit an die
vorgegebene optimale Meßsteilheit angeglichen wird und die dann erhaltenen ange
paßten Werte für die laufende Bandlaufregelung verwendet werden.
2. Verfahren zur kapazitiven Messung der Lage eines Metallbandes (1), wobei zumindest
auf einer Seite des Bandes (1) eine mit einem Oszillator verbundene Sendeelektrode
auf einer Seite der Bandkante, und auf der anderen Seite der Bandkante eine kapazitiv
an diese Elektrode gekoppelte Detektorelektrode angeordnet ist, und durch eine seitli
che Relativbewegung zwischen Metallband (1) und Sende- sowie Detektorelektrode
die dadurch erzielbare Meßsteilheit ermittelt und mit einer vorgegebenen Meßsteilheit
verglichen wird, worauf im Falle einer Differenz durch elektronische Mittel die festge
stellte Meßsteilheit an die vorgegebene optimale Meßsteilheit angeglichen wird und
die dann erhaltenen angepaßten Werte für die laufende Bandlaufregelung verwendet
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
wobei ein die Spulen (2, 3) bzw. Elektroden tragender Rahmen (4) quer zum Band (1)
verstellt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die Relativverstellung zwischen Spulen (2, 3) bzw. Elektroden und Band (1)
während der Bandlaufregelung vorgenommen und der Verstellweg der Spulen (2, 3)
bzw. Elektroden relativ zum Band (1) von dem Verstellweg des Bandes (1) abgezogen
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1
wobei die Meßsteilheit zyklisch während der Bandlaufregelung ermittelt und überprüft
wird, während die Primärspule (2) zyklisch mit einer Wechselspannung erregt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
wobei zur Mittenverschiebung des Bandes ein vorgegebener Soll-Wert anhand der
vorgegebenen optimalen Meßsteilheit in einen Ist-Wert umgesetzt wird.
7. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen
wobei die Anpassung der Meßsteilheit stetig während der Bandlaufregelung vorge
nommen wird.
8. Vorrichtung zur induktiven Messung der Lage eines Metallbandes (1), wobei wenig
stens auf einer Seite des Bandes auf einer Seite einer Bandkante eine von einer Wech
selspannung gespeiste Primärspule (2) und auf der anderen Seite der Bandkante eine
Sekundärspule (3) angeordnet ist, mit einer Erregerschaltung zum Einspeisen von
Wechselspannung in die Primärspule (2) und einer Detektorschaltung zum Bestimmen
der in der Sekundärspule (3) durch den Kopplungseffekt mit der Primärspule indu
zierten Spannung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Primär- und Sekundärspule (2, 3) quer zur Bandlaufrichtung verstellbar sind.
9. Vorrichtung zur kapazitiven Messung der Lage eines Metallbandes (1), wobei wenig
stens auf einer Seite des Bandes auf einer Seite einer Bandkante eine mit einem Os
zillator verbundene Sendeelektrode und auf der anderen Seite der Bandkante eine De
tektorelektrode angeordnet ist, die mit der Sendeelektrode kapazitiv gekoppelt ist, und
mit einer Detektorschaltung zum Bestimmen der in der Detektorelektrode durch den
Kopplungseffekt mit der Sendeelektrode induzierten Spannung,
dadurch gekennzeichnet,
daß Sende- und Detektorelektrode quer zur Bandlaufrichtung verstellbar sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
wobei ein die Spulen (2, 3) bzw. Elektroden tragender Rahmen (4) durch eine Ver
stelleinrichtung (20) quer zu dem Band (1) verstellbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
wobei der Rahmen (4) auf einem Schlitten (6) angebracht ist.
12. Vorrichtung zur induktiven bzw. kapazitiven Messung der Lage eines Metallbandes
(1), wobei auf beiden Seiten des Bandes (1) Primär- und Sekundärspulen (2, 3) bzw.
Sende- und Detektorelektroden auf beiden Seiten der Bandkanten angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf beiden Seiten des Bandes über und unter der Bandkante jeweils zwei relativ
zueinander versetzt angeordnete Spulen bzw. Elektroden vorgesehen sind, die statio
när relativ zum Band (1) angeordnet sind.
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