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Die
Erfindung betrifft ein kombiniertes Zykluskraftwerk, aufgebaut aus
einer Gasturbinenanlage und einer Dampfturbinenanlage.
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Ein
kombiniertes Zykluskraftwerk ist ein Krafterzeugungssystem, aufgebaut
aus einer Gasturbinenanlage und einer Dampfturbinenanlage. Bei diesem
System wird die Gasturbine derart betrieben, daß sie einen Hochtemperaturbereich
der thermischen Energie ausnutzt, und die Dampfturbinenanlage wird
derart betrieben, daß sie
einen Niedertemperaturbereich der thermischen Energie ausnutzt,
so daß die
thermische Energie wirkungsvoll rezykliert wird. Das Krafterzeugungssystem
hat daher in letzter Zeit viel Aufmerksamkeit gewonnen.
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Bei
diesem kombinierten Zykluskraftwerk richten sich die Forschung und
Entwicklung auf das Steigern der Temperatur des Hochtemperaturbereiches
der Gasturbine als ein Gesichtspunkt zum Steigern des Wirkungsgrades.
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Indes
ist ein Kühlsystem
für den
Hochtemperaturbereich notwendig, im Hinblick auf den Wärmewiderstand
der Turbinenkonstruktion; als Kühlmittel des
Kühlsystems
wird normalerweise Luft verwendet.
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Wird
Luft als Kühlmittel
verwendet, und ist ein Hochtemperaturbereich gebildet, so erbringt
dieser Hochtemperaturbereich keinerlei Verbesserungen des Wirkungsgrades,
da die Wärmemenge,
die durch die Luft als Kühlmittel
abzuführen
ist, vergrößert wird.
Dem gemäß gibt es
eine Grenze bezüglich der
Steigerung des Wirkungsgrades.
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Um
die Grenze zu überwinden
und weitere Verbesserungen des Wirkungsgrades zu erzielen, wurde
ein Kühlsystem,
das Dampf als Kühlmittel
anstatt Luft verwendet, vorgeschlagen.
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Diese
Art von Kühlsystem
ist in der japanischen Patentanmeldung, erste Veröffentlichung No.Hei
5-163960 beispielsweise offenbart. Dieses Kühlsystem bringt jedoch zahlreiche
Probleme mit sich, die im einzelnen überwunden werden müssen, obgleich
hier das Konzept des Verwendens von Dampf als Kühlmittel offenbart ist.
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So
ist beispielsweise beim Anfahren der Turbine das Austreiben von
Luft notwendig, die im Dampfkühlsystem
verblieben ist; diese Vorgänge werden
mittels Dampf durchgeführt,
der vom Hilfsdampsystem gemäß der oben
genannten japanischen Patentanmeldung geliefert wird.
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Es
gibt jedoch keinerlei Überlegungen
bezüglich
der Drainage, die bei der obigen Serie von Prozessen erzeugt wird.
Das Prinzip des Dampfkühlens
befindet sich somit noch im Versuchsstadium, und das Austreiben
der Drainage im Dampfkühlsystem
beim Anfahren der Gasturbine hat bisher kein Vorbild.
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Beim
herkömmlichen
Dampfkühlsystem
wird der vom Hilfsdampfsystem gelieferte Dampf verwendet zum Austreiben
der Luft, die im Kühldampfsystem verbleibt,
im Falle des Austreibens der Luft, die im System beim Anfahren der
Turbine verbleibt, so wie oben beschrieben. Die im Wasser vorliegende
Sauerstoffkonzentration wird jedoch gesteigert durch die Luft, die
mit dem Dampf beim Zuführen
von Dampf zum Reinigen gemischt wird, und der Sauerstoff kann zu
Oxidation und Korrosion der Rohrleitungen des Boilers bzw. Kessels
führen.
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Inzwischen
kann eine Drainage im Kühlbereich
der Gasturbine durch Zufuhr von Dampf zum Zwecke des Reinigens durchgeführt werden.
Diese Drainage blockiert teilweise einen Kühlweg, und die Temperatur der
metallischen Teile des Kühlweges sind
ungleichförmig.
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Findet
ein solches teilweises Blockieren des Kühlweges durch die Drainage
an einer Schaufelkante eines umlaufenden Teiles oder dergleichen
statt, so kann die an der Schaufelkante festgehaltene Feuchtigkeit
die Gestalt eines überhitzten
Teiles annehmen, was durch teilweise Unzulänglichkeit der Kühlung verursacht
wird. Die Feuchtigkeit kann außerdem
zu einer übermäßig großen Zentrifugalkraft zufolge
eines Ungleichgewichtes der Masse führen, was wiederum zu Störungen führt.
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Das
Dokument
US 5,428,950 beschreibt
ein Konzept des Verwendens von Dampf als Kühlmittel für eine Gasturbine.
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DE 24 36 738 A1 beschreibt
eine elektronische Einrichtung zur Regelung von Einwellen-Einkreissystem-Gasturbinenanlagen,
wobei Wandler verwendet werden, die auf die Temperatur des Gases beim
Austritt aus den Turbinenschaufeln und am Auslass der Turbine ansprechen.
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Die
Erfindung befaßt
sich mit dem oben genannten Problem, verursacht durch die Drainage.
Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, ein kombiniertes Zykluskraftwerk
zu schaffen, bei dem die Drainage wirksam ausgetrieben werden kann,
und wobei das Austreiben der Drainage erfaßt wird. Der Erfindung liegt
mit anderen Worten die Aufgabe zugrunde, ein kombiniertes Zykluskraftwerk
zu schaffen, das zuverlässig die
Vollendung des Aufheizprozesses in der Startphase der Gasturbine
erfaßt.
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Die
Erfindung soll die oben genannten Probleme lösen.
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Ein
kombiniertes Zykluskraftwerk gemäß der Erfindung
ist aus einer Gasturbinenanlage und einer Dampfturbinenanlage aufgebaut.
Das kombinierte Zykluskraftwerk weist einen Abwärme-Wiedergewinnungsboiler
zum Erzeugen von Dampf auf, der die Dampfturbine unter Ausnutzung
von Abwärme
aus der Gasturbine antreibt, ferner ein Dampfkühlsystem zum Kühlen der
zu kühlenden
Hochtemperaturteile der Gasturbine mittels Dampf; überhitzter
Dampf aus dem Dampfkühlsystem
wird zur Dampfturbine zurückgeführt. Das
kombinierte Zykluskraftwerk weist ferner eine Einrichtung zum Erfassen
des Dampfstromes am Einlaß des
Dampfkühlsystemes
auf. Der zeitliche Ablauf der Vollendung des Aufheizprozesses des
Dampfkühlsystemes
beim Start wird aus der Differenz des Durchsatzes des Dampfes am
Einlaß ermittelt.
Liegt die Differenz zwischen dem Dampfstrom am Einlaß und dem
Dampfstrom am Auslaß des
Dampfkühlsystemes
unterhalb eines zulässigen Wertes,
so bedeutet dies, daß die
Restluft und die Drainage zwischen Einlaß und Auslaß nicht mehr vorhanden sind
und daß das
Aufheizen abgeschlossen ist, und daß der Verfahrensschritt ausreicht
zum Anfahren der Turbine.
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Ein
kombiniertes Zykluskraftwerk gemäß der Erfindung
umfaßt
eine Gasturbinenanlage und eine Dampfturbinenanlage. Das kombinierte
Zykluskraftwerkt weist einen Abwärme-Wiedergewinnungsboiler zum
Erzeugen von Dampf auf, der unter Ausnutzung der Abwärme aus
der Gasturbine die Dampfturbine antreibt, ferner ein Dampfkühlsystem
für zu
kühlende Hochtemperaturteile
der Gasturbine mittels Dampf; überhitzter
Dampf aus dem Dampfkühlsystem
wird zur Dampfturbine zurückgeführt. Das
kombinierte Zykluskraftwerk weist ferner eine Einrichtung zum Erfassen
der Dampftemperatur am Auslaß des
Dampfkühlsystemes
auf. Der Zeitpunkt des Vollendens des Aufheizprozesses des Dampfkühlsystemes
beim Start wird durch die erfaßte
Temperatur des Dampfes am Auslaß bestimmt.
Liegt die Differenz zwischen der Dampftemperatur am Einlaß und am
Auslaß des Dampfkühlsystemes
unterhalb eines zulässigen Wertes,
oder liegt die Dampftemperatur am Auslaß des Dampfkühlsystemes über der
Sättigungstemperatur
des Druckes des zugeführten
Dampfes, so heißt dies,
daß zwischen
Einlaß und
Auslaß keine
Restluft und keine Drainage mehr vorhanden sind, und daß das Aufheizen
vollendet ist, und die Gasturbine angefahren werden kann.
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1 zeigt
ein Schema zum Erläutern
des Systemes zum Erfassen des Durchsatzes und der Temperatur des
Kühldampfes
am Einlaß des
Dampfkühlsystemes
gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung.
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2 ist
ein Schema, das das Dampfkühlsystem
von sich bewegenden Schaufelteilen der Gasturbine zeigt.
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3 ist
eine vergrößerte Darstellung
von Teil A in 2.
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Im
folgenden soll unter Bezugnahme auf die 1 bis 3 eine
Ausführungsform
der Erfindung beschrieben werden.
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Bezugszeichen 1 bezeichnet
allgemein gekühlte
Hochtemperaturteile der Gasturbine. Bezugszeichen 1a ist
beispielsweise ein Combustor bzw. Brennkammer, 1b ist eine
sich bewegende Schaufel, und 1c ist eine stationäre Schaufel.
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Bezugszeichen 2 bedeutet
eine Dampfzufuhrleitung. Ein Einlaß-Strömungsmesser 3a ist
an der stromaufwärtigen
Strömungsseite
der Rohrleitung 2 vorgesehen, was der Dampfeinströmseite der gekühlten Hochtemperaturteile 1 entspricht.
Weiterhin ist ein Auslaß-Strömungsmesser 3b an
der stromabwärtigen
Seite der Rohrleitung 2 vorgesehen, was der Dampfauslaßseite der
gekühlten
Hochtemperaturteile 1 entspricht.
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Bezugszeichen 4a bezeichnet
ein Einlaßthermometer,
und 4b ein Auslaßthermometer.
Diese Thermometer sind an der Einströmseite oder der Ausströmseite der
gekühlten
Hochtemperaturteile 1 vorgesehen, ähnlich dem Einlaß-Strömungsmesser 3a und
dem Auslaß-Strömungsmesser 3b.
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Bezugszeichen 5 bezeichnet
eine erste Subtraktionseinrichtung. Diese Einrichtung berechnet
die Differenz des Durchsatzes zwischen dem Einlaß-Strömungsmesser 3a und
dem Auslaß-Strömungsmesser 3b,
und speist die Differenz einer ersten Vergleichseinrichtung 6 ein.
Die erste Vergleichseinrichtung 6 vergleicht die Differenz
zu einem vorgegebenen Wert. In gleicher Weise bezeichnet Bezugszeichen 7 eine
zweite Subtraktionseinrichtung. Diese Einrichtung berechnet die
Differenz des Durchsatzes zwischen dem Einlaßthermometer 4a und
dem Auslaßthermometer 4b und
speist die Differenz einer zweiten Vergleichseinrichtung 8 ein.
Die zweite Vergleichseinrichtung 8 vergleicht die Differenz
mit einem vorgegebenen Wert.
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Bezugszeichen 9 ist
eine Hilfs-Dampfzufuhrleitung, die an eine hier nicht gezeigte Hilfs-Dampfquelle
angeschlossen ist. Bezugszeichen 10 ist eine Kühldampfzufuhrleitung.
Diese Leitungen sind an die Dampfzufuhrleitung 2 über Schaltventile 9a beziehungsweise 9b angeschlossen. 11, 12 und 13 bezeichnen
Ablaßventile.
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2 veranschaulicht
schematisch die gekühlten
Hochtemperaturteile 1b der sich bewegenden Schaufel der
Gasturbine. In Schaufel 21 sind eine Kühldampfleitung 2a zum
Zuführen
von Kühldampf
zur Dampfzufuhrleitung 2 in ausgezogenen Linien dargestellt,
und eine Kühldampf-Rückführleitung 20a in
strichpunktierten Linien zum Rückführen des Kühldampfes
zu einer Dampf-Rückführleitung 20 dargestellt. 3 zeigt
die Drainage D, die am Ende der Schaufel 21 gespeichert
ist.
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Bei
dieser Ausführungsform
und der oben beschriebenen Konstruktion ist das Schaltventil beim Anfahren
der Gasturbine abgesperrt, und das Schaltventil 9a geöffnet. Sodann
wird die Hilfs-Dampfzufuhrleitung 9 an die Dampfzufuhrleitung 2 angeschlossen
und es wird Dampf den zu kühlenden Hochtemperaturteilen 1 zugeführt.
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Die
im System verbliebene Luft wird durch diesen zugeführten Dampf
ausgetrieben, und die im System erzeugte Drainage wird ebenfalls über die Drainage-Auslaßleitungen 14, 15 und 16 ausgetrieben.
Die Drainageventile 11, 12 und 13 werden
während
jener Zeitspanne, zu welcher der Aufheizprozess des Systemes vollendet
wird, einwandfrei abgesperrt.
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Bei
der weiteren Zufuhr von Dampf verläuft der Aufheizprozeß der zu
kühlenden
Hochtemperaturteile nach und nach, und während dieser Zeit werden die
Strömungsmesser 3a, 3b sowie
die Thermometer 4a, 4b kontinuierlich durch den
Aufheizprozeß betrieben.
Bei den Strömungsmessern 3a, 3b gibt
die erste Subtraktionseinrichtung 5 den Wert Fein -
Faus, basierend auf dem vom Einlaß-Strömungsmesser 3a gemessenen
Wert von Fein und dem vom Auslaß-Strömungsmesser 3b gemessenen
Wert von Faus. Dieser Wert Fein -
Faus wird mit einem gegebenen Wert (zulässiger Wert)
in einer ersten Vergleichseinrichtung 6 verglichen. Ist
Fein - Faus ≤ dem zulässigen Wert,
so erkennt die erste Vergleichseinrichtung 6, daß der Aufheizprozess
abgeschlossen ist, und gibt einen Aufheizprozeß-Fertig-Befehl A ab.
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Inzwischen
gibt bei den Thermometern 4a, 4b die zweite Subtraktionseinrichtung 7 den
Wert Tein - Taus ab,
basierend auf dem vom Einlaßthermomenter 4a gemessenen
Wert Tein und dem vom Auslaßthermometer 4b gemessenen
Wert Taus. Dieser Wert Tein -
Taus wird mit einem vorgegebenen Wert (zulässiger Wert)
in einer zweiten Vergleichseinrichtung 8 verglichen. Ist
Tein - Taus ≤ dem zulässigen Wert,
so erkennt, die zweite Vergleichseinrichtung 8, daß der Aufheizprozeß abgeschlossen
ist und gibt einen Aufheizprozeß-Fertig-Befehl
B ab, ähnlich
wie im Fall des Strömungsmessers.
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Der
gemessene Wert Taus des Auslaßthermometers 4b wird
mit der Sättigungstemperatur
des Druckes des zugeführten
Dampfes verglichen. Demzufolge wird das Verhältnis der beiden Temperaturen mit
einem vorgegebenen zulässigen
Wert verglichen. Ist Taus- der Sättigungstemperatur ≥ dem zulässigen Wert,
so wird ein Aufheizprozeß-Abschluß-Befehl
C abgegeben, ähnlich
den Fällen
der Strömungsmesser
und der Thermometer. Dieser Schritt ist jedoch nicht in den Figuren
dargestellt.
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Der
Aufheizprozeß kann
dann als abgeschlossen betrachtet werden, wenn sämtliche oder zwei der oben
genannten Aufheizprozeß-Abschluß-Befehle
A, B, C abgegeben werden. Über
die Kombination der oben genannten Befehle kann entsprechend dem
Maßstab
oder der erforderlichen Genauigkeit der Anlage entschieden werden.
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Sind
die zu kühlenden
Hochtemperaturteile 1 der Gasturbine beweglich, nämlich die
zu kühlenden Hochtemperaturteile 1b von
sich bewegenden Schaufeln der Turbine, so ist es zu bevorzugen,
den Schritt des Abgebens der Drainage im Schaufelende bei niedriger
Drehzahl vorzunehmen. Dieser Drainage-Abgabeschritt ist sorgfältig durchzuführen, da
die Drainage, die im Schaufelende der Turbine verbleibt, übermäßige Zentrifugalkräfte oder
Unwuchten oder dergleichen erzeugen kann, was zu Störungen führen kann.
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Es
ist möglich,
ein Thermoelement örtlich einzubetten,
das aufgrund seines Aufbaus in der Drainage verbleibt. In diesem
Falle wird die Entscheidung bezüglich
des Abschlusses des Aufheizprozesses auf der Messung des Thermoelementes
getroffen.
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Man
beachte, daß die
Erfindung nicht auf die hier dargelegten Ausführungsbeispiele beschränkt ist,
sondern Varianten und Abwandlungen umfaßt, soweit diese im Rahmen
der Erfindung liegen.
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Wie
oben beschrieben, wird gemäß der Erfindung
die im Dampfkühlsystem
verbliebene Luft ausgetrieben und die in diesem Verfahren erzeugte Drainage
beim Anfahren der Turbine abgelassen. Das Stadium, zu welchem das
Aufheizen des Dampfkühlsystemes
abgeschlossen ist sowie die folgende Serie von Operationen können sanft
vonstatten gehen und zuverlässig
durch die Differenz der Strömung
des Kühldampfes
am Einlaß des
Dampfkühlsystemes
erfaßt
werden. Die Stabilität
und Sicherheit während
des Betriebes lassen sich somit erheblich verbessern.
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Bei
der in 2 gezeigten Erfindung läßt sich das Ende des Aufheizprozesses
zuverlässig durch
die Temperaturdifferenz des Kühldampfes
am Einlaß des
Dampfkühlsystemes
erfassen. Die Stabilität
und Sicherheit während
des Betriebes lassen sich somit erheblich verbessern, ähnlich dem
oben beschriebenen Fall.