DE19859542A1 - System zur aeroben biologischen Abwasserbehandlung - Google Patents
System zur aeroben biologischen AbwasserbehandlungInfo
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Abstract
Ein System zur aeroben biologischen Abwasserbehandlung mit getauchtem Festbett und darunter angeordneten Lufteintragsmitteln (18) innerhalb eines an horizontal einander gegenüberliegenden Enden einen Wasserzulauf (14) und einen Wasserablauf (16) aufweisenden Beckens (2) kennzeichnet sich dadurch, daß das Festbett in mehrere zwischen Wasserzulauf und Wasserablauf mit gegenseitigem horizontalem Abstand aufeinanderfolgende, völlig untergetauchte Blöcke (4) unterteilt ist, daß die einzelnen Blöcke allein vertikal durchströmbar sind, daß die Lufteintragsmittel sich auf Bereiche unter den einzelnen Blöcken beschränken und daß ein Wasserübertritt seitlich und oberhalb der einzelnen Blöcke unterbunden ist. Damit wird erreicht, daß sich innerhalb des Beckens ohne mechanische Rühr- oder Mischaggregate Walzenströmungen ausbilden, die es erlauben, innerhalb der Festbettblöcke (4) eine Nitrifikation und außerhalb derselben eine Denitrifikation gleichzeitig ablaufen zu lassen. Ferner erübrigt sich eine eigene Abreinigung der Festbettblöcke. Indessen können diese gemäß einer bevorzugten Ausführungsform im Bedarfsfall nach Abschaltung der zugeordneten Lufteintragsmittel (18) einzeln aus dem Becken (2) herausgehoben werden, ohne daß deswegen eine Betriebsunterbrechung erforderlich ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein System zur aeroben biologischen Ab
wasserbehandlung mit getauchtem Festbett und darunter angeord
neten Lufteintragsmitteln innerhalb eines an horizontal einan
der gegenüberliegenden Enden einen Wasserzulauf und einen Was
serablauf aufweisenden Beckens.
Derartige Systeme sind in der biologischen Abwasserreinigung
unter Anwendung des sog. Biofilmverfahrens bekannt. Sie gewin
nen insbesondere im Rahmen der Erweiterung und/oder Sanierung
von Kläranlagen und im Rahmen weitergehender Nährstoffelimina
tion zunehmend an Bedeutung. Bisher findet ein Festbett in den
betreffenden Systemen weitgehend das gesamte Beckenvolumen
ausfüllend oder aber als Hilfsmittel zur Ertüchtigung einer
Belebtschlammanlage Verwendung. Zur Aufrechterhaltung der
aeroben Verhältnisse im Wasserkörper wird das Festbett aus ei
nem Druckluftversorgungssystem belüftet, wobei der Lufteintrag
in der Regel über unterhalb des Festbetts angeordnete Luftein
tragsmittel erfolgt. Die Lufteintragsmittel und die Fest
betteinbauten wurden stets getrennt montiert. Wurden Arbeiten
an den Lufteintragsmitteln oder ihren Zuleitungen erforder
lich, so mußte das Becken deshalb außer Betrieb genommen und
leer gepumpt werden, worauf die Festbetteinbauten zu demontie
ren waren, um die Lufteintragsmittel etc. zugänglich zu ma
chen. Um ein Zusetzen des Festbetts zu verhindern, ist eine
Durchströmung des Festbetts mit ausreichender Wassergeschwin
digkeit sicherzustellen. Dazu fanden bislang stets zusätzliche
Rühr- und/oder Mischaggregate Anwendung. Dennoch mußten häufig
besondere periodische Abreinigungen erfolgen.
Im Zuge einer weitergehenden Reinigung von Abwässern (Nähr
stoffelimination) wird ein Festbett häufig zur Nitrifikation
eingesetzt. Eine solche machte eine simultane Denitrifikation
in demselben Becken jedoch aufgrund der hohen Sauerstoffkon
zentration im gesamten Becken bislang unmöglich. So konnte un
ter jeweiliger Verwendung eines und desselben Beckens ledig
lich eine intermittierende Denitrifikation stattfinden unter
Abschaltung der Sauerstoff- bzw. Luftversorgung und Inbetrieb
nahme von zusätzlichen Rühr- und/oder Mischaggregaten.
Der Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, einen
wirtschaftlicheren Aufbau und Betrieb eines Abwasserbehand
lungssystems der eingangs genannten Art zu ermöglichen.
Diese Aufgabe ist mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 ge
löst. Die Unteransprüche geben darüber hinausgehend vorteil
hafte Ausgestaltungsmöglichkeiten an.
Die Unterteilung des Festbetts in mehrere mit gegenseitigen
Abständen angeordnete Blöcke, die Durchströmbarkeit dieser
Blöcke allein in vertikaler Richtung, die Belüftung allein der
Blöcke von unten her sowie die Unterbindung eines oberseitigen
wie seitlichen Wasserübertritts zwischen den einzelnen Blöcken
bewirken die Ausbildung von Walzenströmungen durch die einzel
nen Blöcke hindurch und um diese herum allein vermittels der
durch die Lufteintragsmittel eingeführten Luft. Dabei bewirkt
die Luft bzw. der darin enthaltene Sauerstoff innerhalb der
Blöcke jeweils ein aerobes Sauerstoffmilieu für die biologi
schen Abbau- und Eliminationsprozesse, so auch für Nitrifika
tion, während sich in -den absteigenden Strömungsabschnitten
zwischen den einzelnen Blöcken bei entsprechend sparsam bemes
sener Luftzufuhr infolge des vorausgehend in den Blöcken er
folgten Sauerstoffverzehrs simultan ein anoxisches Sauerstoff
milieu einstellt, das beispielsweise eine Denitrifikation her
beiführen kann. Dazu noch erübrigen sich eigene Rühr- oder
Mischaggregate, ohne daß die Festbettblöcke jemals zum Ver
stopfen neigen. Infolgedessen kann ein erfindungsgemäßes Sy
stem in nahezu alle bekannten oder denkbaren Abwasserreini
gungsverfahren einschließlich solcher mit Belebtschlammkompo
nente integriert werden.
Prinzipiell sind dabei folgende Betriebsformen möglich:
- 1) reiner Festbettbetrieb ohne Wasser- und/oder Schlammrück lauf,
- 2) Festbettbetrieb mit Wasserkreislauf über eine Vorsedimenta tion am Beckenauslauf und
- 3) Festbettbetrieb mit Schlammrückführung aus nachgeschalteten Abscheideeinrichtungen wie z. B. Nachklärbecken zur Herbei führung einer zusätzlichen Belebtschlammkomponente im Becken im Sinne eines kombinierten Tauchkörperverfahrens.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Weiterbildung nach Patent
anspruch 11 oder 12, wonach die Blöcke bzw. Einzelelemente
derselben zu Wartungs- oder Reinigungszwecken einzeln heraus
genommen werden können, kann der Betrieb des Systems - eine
entsprechende Anzahl Blöcke vorausgesetzt - während Wartungs-
oder Erneuerungsarbeiten an einzelnen Blöcken weiterlaufen.
Bei einer Ausbildung nach Anspruch 13 gilt dies selbst für Ar
beiten an den Lufteintragsmitteln einzelner Blöcke bzw. Ein
zelelemente.
Nachfolgend werden Ausführungs- und Anwendungsbeispiele der
Erfindung anhand der begleitenden Figuren genauer beschrieben.
Von diesen zeigt
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch ein erfindungs
gemäßes System,
Fig. 2 eine etwas detailliertere Seitenansicht eines der be
treffenden Festbettblöcke,
Fig. 3 eine Frontansicht eines aus mehreren Einzelelementen
zusammengesetzten Festbettblocks nach der Erfindung in
nerhalb des betreffenden Beckens und
Fig. 4a-g - schematisch - je eines von verschiedenen Ein
satzbeispielen eines erfindungsgemäßen Systems.
Das in Fig. 1 gezeigte System weist als Beispiel drei in einem
quaderförmigen Becken 2 angeordnete Festbettblöcke 4 auf. In
der Praxis kann die Zahl der Blöcke 4 jedoch nahezu beliebig
gewählt werden. Die Blöcke 4 sind mit gegenseitigem Abstand
sowie Abständen zu den stirnseitigen Beckenwänden 6 und 8 an
geordnet und tragen oberseitig, parallellaufend zu den Becken
wänden 6 und 8, vertikale Trennwände 10. Das Becken 2 ist bis -
über die Blöcke 4 hinaus mit Wasser 12 gefüllt und besitzt ei
nen Wasserzulauf 14 in der Nähe der Oberkante der Beckenwand 6
sowie einen Wasserablauf 16 in der Nähe der Oberkante der Bec
kenwand 8. Unterhalb der Blöcke 4 und nur dort befinden sich
Lufteintragsvorrichtungen 18 in Verbindung mit einem nicht im
einzelnen dargestellten Druckluftversorgungssystem 20. Die
Blöcke 4 sind voll untergetaucht und lediglich in vertikaler
Richtung durchströmbar, wozu sie oben und unten offen sind und
entweder durchgehende dichte Seitenwände 22 oder aber eine
Füllung mit durchgehenden vertikalen Kanälen 24 (Fig. 2) auf
weisen, deren Querschnitt konstant oder aber, gewünschten
falls, auch über die Länge der Kanäle variabel sein kann. Die
Füllung kann aus handelsüblichen Festbettmaterialien oder aber
definierten Festbettkörpern bestehen. Bevorzugt finden Fest
bettkörper Verwendung, die in sich selbst bereits vertikale
Kanäle aufweisen. Die Trennwände 10 nehmen ebenso wie auch die
Blöcke 4 die gesamte Breite des Beckens 2 ein und ragen nach
oben über den Wasserspiegel 26 hinaus.
Aufgrund dieser Anordnung bilden sich durch und allein durch
die über die Lufteintragsvorrichtungen 18 eingetragene Luft
durch die Festbettblöcke 4 hindurch und um diese herum walzen
förmige Strömungen aus, wie sie in Fig. 1 durch gestrichelte
Linien 28 veranschaulicht sind. Dabei wird das Wasser inner
halb der Blöcke 4 durch die darin aufsteigende Luft emporge
tragen, wobei u. a. das durch die Luftbeladung verringerte spe
zifische Gewicht eine Rolle spielt, und strömt außerhalb der
Blöcke 4 nach unten zurück. Während das Wasser innerhalb der
Blöcke stark mit Luft und damit auch mit Luftsauerstoff bela
den ist, um dort ein aerobes Sauerstoffmilieu zustande zu
bringen, ist der Sauerstoff bei entsprechend sparsamer Dosie
rung der Luftzufuhr beim Erreichen des oberen Endes der Blöcke
4 so weit aufgezehrt, daß bei der Rückströmung innerhalb der
Freiräume 30 außerhalb der Blöcke 4 ein anoxisches Sauerstoff
milieu besteht. Andererseits kann sich bei stärkerer Luftzu
fuhr auch in den Freiräumen 30 ein aerobes Milieu einstellen,
wenngleich mit geringerer Sauerstoffkonzentration. Unter Um
ständen können auch in den Freiräumen 30 ein und desselben
Beckens 2 unterschiedliche Sauerstoffkonzentrationen Anwendung
finden. Ein Wasseraustausch zwischen aufeinanderfolgenden
Strömungskaskaden, wie eine in Fig. 1 durch den Pfeil 32 ge
kennzeichnet ist, kann aufgrund der Trennwände 10 nur unter
halb der Blöcke 4 stattfinden, so daß das zufließende Wasser
gezwungen ist, nacheinander sämtliche Blöcke 4 wie auch die
dazwischenliegenden Freiräume 30 zu durchströmen. Die Wasser
strömung innerhalb der Blöcke 4 ist erfahrungsgemäß ausrei
chend, um diese Blöcke ohne zusätzliche Abreinigung sauberzu
halten.
Wie insbes. aus Fig. 2 ersichtlich, besitzen die einzelnen
Blöcke 4 jeweils ein auf dem Boden 34 des Beckens 2 aufruhen
des Gestell 36, von dem das Festbettmaterial 38 (beispielswei
se in Gestalt von Festbettkörpern) mit Bodenfreiheit getragen
wird. Sofern das Festbettmaterial 38 nicht bereits von allein
eine lediglich senkrechte Durchströmung der Blöcke 4 sicher
stellt, können diese Blöcke, wie gesagt, d. h. das Gestell 36,
undurchlässige Seitenwände 22 aufweisen.
Die Lufteintragsvorrichtungen 18 sind in den Freiraum 40 un
terhalb der Festbettmaterialfüllung eines jeden Blockes 4 ein
gelegt und mittels einer Leitung 42, vorzugsweise in Gestalt
eines Schlauches, mit dem Druckluftversorgungssystem verbun
den.
Fig. 3 zeigt, wie die einzelnen Blöcke 4 jeweils von mehreren
nebeneinanderstehenden säulenförmigen Einzelelementen 44 ge
bildet sein können, die seitlich dicht aneinanderschließen,
ebenso wie die äußersten dieser Einzelelemente 44 dicht an die
längsseitigen Beckenwände 46 anschließen. Die Einzelelemente
44 sind getrennt heraushebbar und können als Module mit je
weils einer eigenen, integrierten Lufteintragsvorrichtung 18
ausgestattet sein, die über - zweckmäßigerweise abkuppelbare -
Schlauchverbindungen 48 mit dem Druckluftversorgungssystem in
Verbindung steht. So oder so sind die Lufteintragsvorrichtun
gen 18 einzeln abschaltbar, um dort, wo ein Block 4 bzw. eines
der Einzelelemente 44 entfernt werden soll, einen Lufteintrag
in das Wasser zu unterbinden.
Alternativ können die Lufteintragsvorrichtungen 18 Bestandtei
le eines fest installierten Belüftungssystems sein oder aus
handelsüblichen herausnehmbaren Elementen, beispielsweise so
genannten Schlauchbelüftern, bestehen. Im übrigen kann das
Becken 2 gewünschtenfalls auch gekrümmt, etwa ringförmig sein.
Die Anzahl der Festbettblöcke 4 innerhalb eines Beckens, wie
z. B. des Beckens 2 aus Fig. 1, ist prinzipiell unbegrenzt. Die
Blöcke können mit unterschiedlich starker Belüftung betrieben
werden, um darin und vor allem in den angrenzenden Freiräumen
unterschiedliche Sauerstoffmilieus zu schaffen und infolgedes
sen unterschiedliche Vorgänge ablaufen zu lassen. Andererseits
können auch mehrere erfindungsgemäße Systeme mit jeweils einem
eigenen Becken im Bedarfsfall hintereinandergeschaltet werden,
etwa um darin unterschiedliche submerse Aufwuchskörper zur An
wendung bringen und entsprechend unterschiedliche Funktionen
durchführen zu können. Schließlich kann ein erfindungsgemäßes
System oder können mehrere solche Systeme innerhalb einer Ver
fahrenskette Anwendung finden. Beispiele hierfür zeigen die
Fig. 4a bis 4g. In all diesen Beispielen verfügt die Ver
fahrenskette über eine mechanische Vorreinigung 50, um die Sy
stemkomponenten vor Grobstoffen wie Sanden und dergl. zu
schützen. Ebenso ist bei jedem Beispiel nach den Fig. 4a
bis 4g zur Durchführung eines kombinierten Belebtschlamm-/
Festbettverfahrens mit dem als erfindungsgemäßes System ge
stalteten Bioreaktor 52 eine Nachklärung 54 nachgeschaltet und
zwischen Nachklärung und Bioreaktor ein Schlammrücklauf 56
vorgesehen. Ein erfindungsgemäßer Bioreaktor ist für eine sol
che Verfahrensweise prädestiniert, weil die kontinuierliche
gerichtete Strömung in den einzelnen Festbettblöcken eine Ver
stopfungsgefahr weitgehend beseitigt. Freilich ist es indessen
auch denkbar, ein reines Festbettverfahren mit Bioreaktor und
Nachklärung ohne Schlammrücklauf durchzuführen.
Im einzelnen zeigt Fig. 4a das sogenannte einfache kombinierte
Verfahren, wobei der Bioreaktor 52 für einen Abbau der Kohlen
stoffverbindungen im Abwasser ausgelegt ist bzw., bei weiter
gehender Reinigung, auch für eine zusätzliche Nitrifikation
zur Eliminierung der Ammoniumverbindungen.
Fig. 4b zeigt die Verfahrenskette aus Fig. 4a, erweitert um
Komponenten zur weitestgehenden Abwasserreinigung und beste
hend aus einem vorgeschalteten Anaerobbecken 58 zur biologi
schen Phosphorelimination sowie einem vorgeschalteten Denitri
fikationsbecken 60. Diese beiden Becken sind nicht mit einem
Festbett ausgerüstet, da hier ein anoxisches bis anaerobes
Sauerstoffmilieu herrschen muß, weshalb eine Belüftung unter
bleibt. Aus diesem Grund müssen zur Aufrechterhaltung einer
Strömung in herkömmlicher Weise Rührwerke oder dergl. vorgese
hen sein. Zwischen dem Wasserablauf des Bioreaktors 52 und dem
Denitrifikationsbecken 60 ist ein zusätzlicher Rücklauf 62,
vorgesehen, um nitrifiziertes Abwasser dem Denitrifikations
becken zuzuführen.
Fig. 4c zeigt die Verfahrenskette aus Fig. 4b mit Ausnahme des
Anaerobbeckens 58 zur biologischen Phosphorelimination. Die
Phosphorelimination erfolgt statt dessen durch chemische Floc
kungs- und Fällungsreaktionen. Dabei kann das Fällmittel, wie
durch die Pfeile 64 angedeutet, alternativ im Zulauf zu dem
Bioreaktor 52 oder in dessen Ablauf zu der Nachklärung 54 hin
zudosiert werden.
Fig. 4d zeigt ebenfalls eine Verfahrenskette zur weitestgehen
den Abwasserreinigung. Hier erfolgt eine nachgeschaltete Deni
trifikation, indem ein unbelüfteter Bioreaktor 66 zwischen den
erfindungsgemäßen Bioreaktor 52 als Nitrifikationsreaktor und
die Nachklärung 54 geschaltet ist. Eventuell fehlendes Kohlen
stoffsubstrat, das im Reaktor 52 ggf. weitgehend abgebaut wur
de, wird, gemäß Pfeil 68, durch zusätzliche Eindosierung von
leicht abbaubaren Kohlenstoffverbindungen vor dem Reaktor 66
ersetzt.
Fig. 4e zeigt eine Verfahrenskette zur weitestgehenden Abwas
serreinigung mit simultaner Denitrifikation im Bioreaktor 52.
Diese Betriebsform ist ohne zusätzliche Rührwerke oder dergl.
nur mit einem solchen erfindungsgemäßen Bioreaktor möglich.
Mit Rührwerken, wie sie in bekannten Festbettsystemen erfor
derlich sind, kann hingegen nur eine intermittierende Denitri
fikation erfolgen, indem in zeitlicher Abfolge Belüftungspha
sen und Nichtbelüftungsphasen (Rührphasen) miteinander abwech
seln.
Fig. 4f zeigt die Verfahrenskette nach Fig. 4a mit einem nach
geschalteten Klarwassernitrifikationsreaktor 70, der ebenso
wie der Reaktor 52 belüftet und mit einem - ggf. gleicharti
gen - Festbett ausgerüstet ist. Diese Verfahrenskette dient
zur weitestgehenden Nitrifikation, wenn sehr hohe Ansprüche an
die Ammoniumabbauwerte der Anlage gestellt werden. Sie ist zur
Ertüchtigung bereits vorhandener, gut funktionierender Kläran
lagen geeignet.
Fig. 4g zeigt die Verfahrenskette aus Fig. 4f mit einem zu
sätzlichen nachgeschalteten Denitrifikationsreaktor 72, um die
bei der Klarwassernitrifikation nitrifizierten Verbindungen
wieder zu denitrifizieren. Da der Feststoffgehalt in der sus
pendierten Phase sehr niedrig ist, kann der Denitrifikations
reaktor 72 mit irgendeinem Festbett ausgerüstet werden, ohne
daß ein Zusetzen desselben zu befürchten ist. Eine Belüftung
erfolgt im Denitrifikationsreaktor 72 naturgemäß nicht. Even
tuell muß auch wieder ein Kohlenstoffsubstrat (Pfeil 68) zudo
siert werden. Infolge der separaten Denitrifikation kann der
erfindungsgemäße Reaktor gewünschtenfalls mit stärkerer Luft
zuführung betrieben werden als anderweitig.
Claims (14)
1. System zur aeroben biologischen Abwasserbehandlung mit ge
tauchtem Festbett und darunter angeordneten Lufteintrags
mitteln (18) innerhalb eines an horizontal einander gegen
überliegenden Enden einen Wasserzulauf (14) und einen Was
serablauf (16) aufweisenden Beckens (2), dadurch gekenn
zeichnet,
daß das Festbett in mehrere zwischen Wasserzulauf (14) und Wasserablauf (16) mit gegenseitigem horizontalem Abstand aufeinanderfolgende, völlig untergetauchte Blöcke (4) un terteilt ist,
daß die einzelnen Blöcke (4) allein vertikal durchströmbar sind,
daß die Lufteintragsmittel (18) sich auf Bereiche unter den einzelnen Blöcken (4) beschränken und
daß ein Wasserübertritt seitlich und oberhalb der einzelnen Blöcke (4) unterbunden ist.
daß das Festbett in mehrere zwischen Wasserzulauf (14) und Wasserablauf (16) mit gegenseitigem horizontalem Abstand aufeinanderfolgende, völlig untergetauchte Blöcke (4) un terteilt ist,
daß die einzelnen Blöcke (4) allein vertikal durchströmbar sind,
daß die Lufteintragsmittel (18) sich auf Bereiche unter den einzelnen Blöcken (4) beschränken und
daß ein Wasserübertritt seitlich und oberhalb der einzelnen Blöcke (4) unterbunden ist.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gesamtvolumen des Festbetts makroskopisch zwischen 30% und
80%, vorzugsweise zwischen 40% und 70%, des Volumens des
Beckens (2) bis zur Höhe des Wasserspiegels (26) ausmacht.
3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die einzelnen Blöcke (4) die gesamte Breite des Beckens
einnehmen.
4. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß über den einzelnen Blöcken (4) die ge
samte Breite des Beckens (2) einnehmende, nach oben über
den Wasserspiegel (26) hinausragende Trennwände (10) ange
ordnet sind.
5. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die einzelnen Blöcke (4) undurchlässige
Seitenwände (22) aufweisen.
6. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die einzelnen Blöcke (4) in Vertikal
richtung durchgehende Kanäle (24) konstanten oder auch mit
der Länge variablen Querschnitts enthalten.
7. System nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kanäle (24) undurchlässige Wandungen aufweisen.
8. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Blöcke (4) mit Füllkörpern ausge
füllt sind.
9. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß innerhalb des betreffenden Beckens (2)
keinerlei mechanische Rühr- oder Mischaggregate vorhanden
sind.
10. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Blöcke (4) aus dem Becken (2) ein
zeln heraushebbar sind.
11. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die einzelnen Blöcke (4) jeweils aus
einer Reihe seitlich aneinanderschließender, aus dem Becken
(2) einzeln heraushebbarer Einzelelemente (44) bestehen.
12. System nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lufteintragsmittel (18) Bestandteil der Blöcke (4)
bzw. deren Einzelelemente (44) sind.
13. System nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lufteintragsmittel (18) über Schlauchverbindungen (48) an
eine zentrale Luftversorgung angeschlossen sind.
14. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lufteintragsmittel (18) für die
einzelnen Blöcke (4) bzw. deren Einzelelemente (44) einzeln
abschaltbar sind.
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DE1998159542 DE19859542C2 (de) | 1998-12-22 | 1998-12-22 | System zur aeroben biologischen Abwasserbehandlung mit spezieller Strömungsführung durch ein mehrgliedriges getauchtes Festbett |
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DE1998159542 DE19859542C2 (de) | 1998-12-22 | 1998-12-22 | System zur aeroben biologischen Abwasserbehandlung mit spezieller Strömungsführung durch ein mehrgliedriges getauchtes Festbett |
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ID=7892305
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DE1998159542 Expired - Fee Related DE19859542C2 (de) | 1998-12-22 | 1998-12-22 | System zur aeroben biologischen Abwasserbehandlung mit spezieller Strömungsführung durch ein mehrgliedriges getauchtes Festbett |
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