DE19859280A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung eienr Bremsanlage - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung eienr BremsanlageInfo
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Abstract
Erfindungsgemäß werden bei einer Bremsanlage mit strombeaufschlagbaren Magnetventilen der durch die Magnete der Ventile fließende elektrische Strom und die an den Magnetventilen anliegende Spannung gemessen und der Bremskraftaufbau in der Bremsanlage abhängig von dem Quotienten der gemessenen Spannung und des gemessenen Stromes gesteuert. Vorzugsweise wird aus dem der Steuerung zugrundegelegten Quotienten der gemessenen Spannung und des gemessenen Stromes die Temperatur eines Hydroaggregates der Bremsanlage ermittelt.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Steuerung einer Bremsanlage.
Aus "Antiblockiersystem und Antriebsschlupfregelung der
fünften Generation", Jonner et al. ATZ Automobiltechnische
Zeitschrift 95 1993, Heft 11, ist eine Bremsanlage bekannt,
welche Mittel zur Durchführung einer Antiblockier- und
einer Antriebsschlupfregelung umfaßt. Die hydraulischen
Ventile und die zum Druckaufbau und -abbau verwendeten
Pumpenelemente sind dabei in einem sogenannten
Hydroaggregat zusammengefaßt. Insbesondere bei der
Antriebsschlupfregelung ist es wünschenswert, die
Temperatur der Bremsanlage (des Hydroaggregats bzw. der
Hydraulik) und damit die Umgebungstemperatur zu kennen.
Maßnahmen zur Berücksichtigung der Temperatur der
Bremsanlage, von Spannungsschwankungen und/oder
Exemplarstreuungen sind bei der bekannten Bremsanlage nicht
beschrieben.
Die Kenntnis der Temperatur des Hydroaggregats ist
insbesondere zur Berechnung des Förderverhaltens der
Rückförderpumpe einer Fahrdynamikregelung wichtig. Die
Fahrdynamikregelung (FDR) ist ein Regelsystem, welches auf
das Bremssystem und den Antriebsstrang des Fahrzeugs zur
Verhinderung eines seitlichen Ausbrechens des Fahrzeugs
einwirkt. Die Fahrdynamikregelung gewährleistet somit, daß
das Fahrzeug beim Lenken nicht "schiebt" oder instabil
wird. Für gewöhnlich wird hierzu die Gierrate des Fahrzeugs
geregelt. Aus der DE 196 51 154 Al ist bekannt, die
Temperatur der Bremsanlage eines Hydroaggregats ohne
Temperaturmeßfühler aus dem Verhalten der Pumpe nach deren
Abschaltung, dem sogenannten Nachlaufverhalten,
abzuschätzen. Während des Nachlaufs wird die
Pumpenmotorspannung bzw. die dazu proportionale
Pumpendrehzahl erfaßt und die Zeit gemessen, die bis zum
Unterschreiten einer vorgegebenen Schwelle vergeht, um
daraus die Temperatur abzuschätzen. Die
Temperaturabhängigkeit des Nachlaufverhaltens der Pumpe
wird durch eine höhere Reibung in den Lagern und am
Pumpenelement selbst verursacht, aber auch durch eine
höhere Viskosität der Bremsflüssigkeit und der durch
Induktivitäten hervorgerufenen Motorspannung. Ferner ist
der Füllgrad der Pumpe bei stehender und kalter
Bremsflüssigkeit geringer als wenn Bremsflüssigkeit durch
die Pumpe fließt. Diese Effekte führen zu einer
Temperaturabhängigkeit, die sich im Nachlaufverhalten
auswirkt und zur Ermittlung der Temperatur herangezogen
wird.
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
die Temperaturbestimmung des Hydroaggregats einer
Bremsanlage unter Vermeidung einer direkten
Temperaturmessung mittels Temperaturmeßfühler weiter zu
verbessern.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein
Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 1, ein Verfahren
mit den Merkmalen des Anspruches 8 und eine Vorrichtung mit
den Merkmalen des Anspruches 9 vorgeschlagen.
Demnach werden erfindungsgemäß bei einer Bremsanlage mit
strombeaufschlagbaren Magnetventilen der durch die Magnete
der Ventile fließende elektrische Strom und die an den
Magnetventilen anliegende Spannung gemessen und der
Bremskraftaufbau in der Bremsanlage abhängig von dem
Quotienten der gemessenen Spannung und des gemessenen
Stromes gesteuert. Vorzugsweise wird aus dem der Steuerung
zugrundegelegten Quotienten der gemessenen Spannung und des
gemessenen Stromes die Temperatur eines Hydroaggregates der
Bremsanlage ermittelt. Wenn in der Anmeldung von einem
durch die Magnetventile bzw. von einem durch die Magnete
der Magnetventile fließenden elektrischen Strom die Rede
ist, so ist darunter ein elektrischer Strom zu verstehen,
der durch die Spulen bzw. Magnetspulen der Elektromagnete
der Magnetventile fließt.
Durch diese erfindungsgemäßen Maßnahmen wird eine
Verbesserung der Steuerung einer Bremsanlage erreicht, da
anhand des durch die Magnete der Magnetventile der
Bremsanlage fließenden Stromes eine genauere Bestimmung der
in einem Hydroaggregat der Bremsanlage herrschenden
Temperatur gegenüber dem zitierten Stand der Technik
möglich ist, da das bekannte Verfahren der Messung der
Pumpenmotornachlaufzeit aufgrund zusätzlicher
Temperatureinflüsse relativ ungenau ist. Erfindungsgemäß
wird somit ausgenutzt, daß der Widerstand der Magnetspulen
in den Magnetventilen temperaturabhängig ist, wobei diese
Temperaturabhängigkeit mit einer hohen Genauigkeit bekannt
ist. Aus dem gemessenen elektrischen Strom kann anhand der
angelegten Spannung der elektrische Widerstand berechnet
werden, den die Spule zu einem gegebenen Zeitpunkt hat,
welcher Widerstandswert wiederum ein Maß für die Temperatur
in der Magnetspule ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die erfindungsgemäße
Vorrichtung eignen sich vorteilhafterweise zu einer
Verwendung im Rahmen einer Bremsregelung, eines
Antiblockier-, Antriebsschlupfregel- oder Fahrdynamik-
Regelsystems.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird zur
Ermittlung der Temperatur der Magnetventile der einen
Widerstandswert darstellende Quotient der gemessenen
Spannung und des gemessenen Stromes mit einem Referenzwert
für den Widerstand bei einer bekannten Temperatur in Bezug
gesetzt.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird aus dem
für die Magnetventile ermittelten Temperaturwert mittels
eines thermischen Modells mit einem Wert für ein
Verzögerungsglied des thermischen Modells und einer für das
Hydroaggregat spezifischen Zeitkonstanten unter
Berücksichtigung eines Temperaturanstiegs oder
Temperaturabfalls die Temperatur des Hydroaggregats
berechnet.
In anderer Ausgestaltung der Erfindung wird in Abhängigkeit
des für die Magnetventile ermittelten Temperaturwerts unter
Verwendung eines thermischen Modells die Temperatur des
Hydroaggregats ermittelt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird bei dem
thermischen Modell ein Temperaturanstieg oder
Temperaturabfall berücksichtigt. Vorzugsweise wird in
Abhängigkeit dieser Berücksichtigung eine für das
Hydroaggregat spezifische Zeitkonstante und/oder ein in das
thermische Modell eingehender Zielwert für die Temperatur
des Hydroaggregats ermittelt.
Gemäß Anspruch 8 wird ein erfindungsgemäßes Verfahren zur
Steuerung einer Bremsanlage eines Fahrzeugs vorgeschlagen,
wobei die Bremsanlage ein Hydroaggregat aufweist, welches
wenigstens Ventile enthält, mit denen der Bremsdruck in dem
Hydroaggregat zugeordneten Radbremszylindern beeinflußbar
ist, wobei eine die Temperatur des Hydroaggregats
beschreibende Temperaturgröße ermittelt und bei der
Steuerung der Bremsanlage berücksichtigt wird, wobei
erfindungsgemäß die Temperaturgröße in Abhängigkeit
wenigstens einer das Betriebsverhalten eines Magnetventils
beschreibenden Größe ermittelt wird.
Die Ermittlung des Widerstandes der Magnetspulen in den
Magnetventilen und somit auch die der Temperatur des
Hydroaggregats mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist für sogenannte statische Zustände vorgesehen. Solche
statischen Zustände zeichnen sich dadurch aus, daß
zumindest der durch das Magnetventil fließende elektrische
Strom eingeschwungen ist. In diesen statischen Zuständen
hängt der durch das Magnetventil fließende Strom somit
lediglich vom Widerstand der Magnetspule ab. Soll die
erfindungsgemäße Ermittlung des Widerstandes der
Magnetspulen in den Magnetventilen bzw. die der Temperatur
des Hydroaggregats auch in dynamischen Zuständen möglich
sein, so sind entsprechende Änderungen des
erfindungsgemäßen Verfahrens erforderlich, da in diesen
dynamischen Zuständen auch die Induktivität der Spule zu
berücksichtigen ist. Zum einen kann der Wert der
Induktivität der Spule beispielsweise während der Fertigung
des Hydroaggregats ermittelt und im Steuergerät abgelegt
werden. Zum anderen bietet es sich an, den Wert der
Induktivität der Spule während des Betriebs des Fahrzeuges
zu ermitteln. Hierzu kann die Spule mit einer Spannung
bekannten Wertes beaufschlagt werden und die zeitliche
Änderung des Spulenstromes ermittelt werden. Aus dem Wert
der Spannung und der zeitlichen Änderung des Spulenstromes
läßt sich die Induktivität der Spule in bekannter Weise
ermitteln.
Die mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens ermittelte
Temperatur des Hydroaggregats kann bei der Ansteuerung der
im Hydroaggregat enthaltenen Magnetventile bzw. Pumpen
berücksichtigt werden. Beispielsweise kann somit der
Temperatureinfluß auf das Förderverhalten der
Rückförderpumpe berücksichtigt bzw. eliminiert werden. Dies
ist vor allem bei Hydroaggregaten von Bedeutung, die über
keine Vorladepumpe verfügen.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die
nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der
jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispieles in
der Zeichnung dargestellt und unter Bezugnahme auf die
Zeichnung im folgenden näher erläutert.
Die einzige Figur zeigt ein Flußdiagramm, das eine
bevorzugte Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wiedergibt.
Gemäß dem in der Figur dargestellten Flußdiagramm wird in
einem ersten Schritt 10 des erfindungsgemäßen Verfahrens
ein bekannter Widerstandswert R0 der Magnetspulen der
Ventilmagnete des Hydroaggregats der Bremsanlage bei einer
bestimmten Temperatur, beispielsweise 20°C, eingelesen, der
als Referenzwert bei der nachfolgenden Temperaturbestimmung
gilt. Des weiteren wird in Schritt 10 ein Koeffizient α der
Widerstandsänderung des in den Magnetspulen verwendeten
Materials eingelesen. Für Kupfer beispielsweise beträgt der
Koeffizient α = 0,0039/deg. Da diese Werte sich nicht
verändern, können sie in einem Festspeicher abgelegt sein
und jeweils nach dem Start des erfindungsgemäßen Verfahrens
eingelesen werden.
In einem nächsten Schritt 20 wird eine Spannung UV an den
Magnetspulen der Magnetventile gemessen und eingelesen. Als
nächster Schritt 30 wird der durch die Magnetspulen der
Magnetventile fließende Ventilstrom In gemessen und
eingelesen.
In einem ersten Berechnungsschritt 40 wird die Differenz ΔI
zwischen dem eingelesenen Wert für den Ventilstrom In und
dem im vorausgegangenen Meßzyklus eingelesenen Stromwert
In-1 gebildet. Nach der Differenzbildung wird in Schritt 50
der bisherige Stromwert In-1 durch den neu eingelesenen Wert
In ersetzt.
In einem ersten Vergleichsschritt 60 wird festgestellt, ob
der Differenzwert ΔI der aufeinanderfolgend gemessenen
Stromwerte größer ist als ein Schwellwert ΔIS, wobei der
Schwellwert ΔIS so gewählt ist, daß er einen Schwellwert
des Systemrauschens angibt. Sollte demnach der gemessene
Differenzwert nicht größer sein als der Schwellwert, so
findet keine weitere Berechnung statt und das
erfindungsgemäße Verfahren wird beendet. Sollte dahingegen
der Differenzwert ΔI größer sein als der Schwellwert ΔIS,
so wird in einem nächsten Schritt 70 der aktuelle, zu dem
gemessenen Stromwert In gehörende Widerstandswert Rn
bestimmt. Zur Bestimmung des Widerstandswertes Rn wird der
Quotient von dem Spannungswert UV und dem gemessenen
Stromwert In gebildet und mit einem Faktor tPW
multipliziert, der das Tastverhältnis der
Pulsweitenmodulation des Ventilstroms angibt, so daß die
tatsächlich an den Magnetventilen anliegende Spannung in
die Berechnung einfließt.
In dem nächsten Berechnungsschritt 80 wird die der Messung
des Stromwertes In entsprechende "sensierte" Temperatur Ts
in den Magnetspulen bestimmt, indem das Verhältnis des
berechneten Widerstandswertes Rn zu dem Referenzwert R0
gebildet und um 1 vermindert wird, anschließend durch den
Koeffizienten α dividiert und zu dem dem Referenzwert R0
entsprechenden Temperaturwert (hier: 20°C) hinzuaddiert
wird.
Der derart bestimmte Temperaturwert Ts für die Magnetspulen
dient nunmehr als Grundlage zur Berechnung der Temperatur
des Hydroaggregats der Bremsanlage anhand eines thermischen
Modells unter Berücksichtigung der
Temperaturänderungsgeschwindigkeit, d. h. des
Temperaturgradienten. Dazu wird in einem Vergleichsschritt
90 festgestellt, ob die in Schritt 80 bestimmte Temperatur
Ts größer ist als die dem System bekannte Temperatur THAn-1
des Hydroaggregats der vorangegangenen Messung. Beim ersten
Meßdurchgang nach dem Start des Systems (d. h. n = 1) ist THA0
auf einen Default-Wert gesetzt, der beispielsweise Null
beträgt.
Erweist sich Ts größer als die Temperatur THAn-1 des
Hydroaggregats, so liegt ein Temperaturanstieg vor. Sollte
die in Schritt 80 berechnete Temperatur Ts jedoch kleiner
oder gleich der Temperatur THAn-1 sein, so ist der
Temperaturgradient kleiner gleich Null und es liegt kein
Temperaturanstieg vor.
In den Schritten 100 bzw. 101 werden in Abhängigkeit des
Vergleichsschrittes 90 Konstanten τ und pt gesetzt, die zu
der Berechnung der Temperatur des Hydroaggregats anhand des
thermischen Modells benötigt werden. Dabei stellt die
Konstante τ die Zeitkonstante des thermischen Modells dar
und ist ein spezifischer Wert des Hydroaggregats. Die
Zeitkonstante τ wird vorteilhafterweise empirisch anhand
bekannter Meßmethoden bestimmt und in dem Festspeicher des
Systems abgelegt. Bei positivem Temperaturgradienten nimmt
die Zeitkonstante τ einen ersten Wert τ+ an, während sie bei
negativem Temperaturgradienten bzw. einem
Temperaturgradienten gleich Null einen zweiten Wert τ-
annimmt (Schritte 100 bzw. 101).
Des weiteren wird in den Schritten 100 bzw. 101 die
Konstante pt gesetzt, die einen Zielwert für das
Verzögerungsglied erster Ordnung des thermischen Modells
darstellt. Bei positivem Temperaturgradienten wird die
Konstante pt gleich dem in Schritt 80 berechneten
Temperaturwert Ts gesetzt (Schritt 100), während sie bei
negativem Temperaturgradienten bzw. Gradient gleich Null
auf Null gesetzt wird (Schritt 101).
In einem letzten Berechnungsschritt wird die aktuelle
Temperatur THAn des Hydroaggregates berechnet, indem die
Differenz zwischen dem Zielwert pt und der aus dem
vorangegangenen Berechnungszyklus bekannten Temperatur THAn-1
des Hydroaggregats mit der Zeitkonstanten τ multipliziert
und dieses Produkt zu dem aus dem vorangegangenen
Berechnungszyklus bekannten Temperaturwert THAn-1 dazuaddiert
wird. Somit ist bei der Berechnung der Temperatur des
Hydroaggregats die Temperaturänderungsgeschwindigkeit
ausgehend von der Änderung der in den Magnetspulen
bestimmten Temperatur multipliziert mit der thermischen
Zeitkonstante berücksichtigt.
Ausgehend von den derzeit eingesetzten Steuergeräten sind
folgende Strommeßmöglichkeiten denkbar: Zum einen sind
Steuergeräte im Einsatz, die Schaltungen enthalten, mit
denen unter Verwendung von MOS-FET-Transistoren der
Ventilstrom überwacht wird. Diese Schaltungen können durch
geringe Änderungen in Meßschaltungen zur Erfassung des
Ventilstroms umfunktioniert werden. Zum anderen sind
Steuergeräte im Einsatz, die über stromgeregelte Endstufen
zur Ansteuerung der Ventile verfügen. Diese stromgeregelten
Endstufen lassen sich nach geringfügiger Abänderung zur
direkten Messung des Ventilstromes verwenden.
Das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die erfindungsgemäße
Vorrichtung kann auch auf elektrisch angesteuerte Pumpen,
beispielsweise die Rückförderpumpe, angewendet werden. In
diesem Fall wird der durch die Motorwicklungen der Spule
fließende Strom und die an die Motorwicklungen angelegte
Spannung und in entsprechender Weise ein Widerstandswert
für die Pumpe ermittelt.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Steuerung einer
Bremsanlage kann auf einfache und kostengünstige Weise die
Temperatur des Hydroaggregats der Bremsanlage zuverlässig
mit guter Genauigkeit bestimmt werden. Insbesondere wirkt
sich vorteilhaft aus, daß keine zusätzliche externe
Sensorik notwendig ist, sondern daß die
Temperaturbestimmung ausschließlich über Spannungs- und
Strommessungen erreicht wird. Darüber hinaus ist das
erfindungsgemäße Temperaturbestimmung sowohl für eine
hydraulische als auch für eine elektrohydraulische
Bremsanlage einsetzbar.
Claims (10)
1. Verfahren zur Steuerung einer Bremsanlage mit
strombeaufschlagbaren Magnetventilen,
dadurch gekennzeichnet,
daß der durch die Magnete der Magnetventile fließende
elektrische Strom (In) und die an den Magnetventilen
anliegende Spannung (UV) gemessen werden und der
Bremskraftaufbau in der Bremsanlage abhängig von dem
Quotienten der gemessenen Spannung (UV) und des gemessenen
Stromes (In) gesteuert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
aus dem Quotienten der gemessenen Spannung (UV) und des
gemessenen Stromes (In) die Temperatur (THA) eines
Hydroaggregates der Bremsanlage ermittelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bremsanlage im Rahmen einer
Bremsregelung, eines Antiblockier-, Antriebsschlupfregel-
oder Fahrdynamik-Regelsystems verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Ermittlung der Temperatur der
Magnetventile der einen Widerstandswert (Rn) darstellende
Quotient der gemessenen Spannung (UV) und des gemessenen
Stromes (In) mit einem Referenzwert (R0) für den Widerstand
bei einer bekannten Temperatur in Bezug gesetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
aus dem für die Magnetventile ermittelten Temperaturwert
(Ts) mittels eines thermischen Modells mit einem Wert (pt)
für ein Verzögerungsglied des thermischen Modells und einer
für das Hydroaggregat spezifischen Zeitkonstanten (τ) unter
Berücksichtigung eines Temperaturanstiegs oder
Temperaturabfalls die Temperatur (THA) des Hydroaggregats
berechnet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
in Abhängigkeit des für die Magnetventile ermittelten
Temperaturwerts (Ts) unter Verwendung eines thermischen
Modells die Temperatur (THA) des Hydroaggregats ermittelt
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
bei dem thermischen Modell ein Temperaturanstieg oder
Temperaturabfall berücksichtigt wird, insbesondere wird in
Abhängigkeit dieser Berücksichtigung eine für das
Hydroaggregat spezifische Zeitkonstante (π) und/oder ein in
das thermische Modell eingehender Zielwert (pT) für die
Temperatur des Hydroaggregats ermittelt.
8. Verfahren zur Steuerung einer Bremsanlage eines
Fahrzeuges, wobei die Bremsanlage ein Hydroaggregat
aufweist, welches wenigstens Ventile enthält, mit denen der
Bremsdruck in dem Hydroaggregat zugeordneten
Radbremszylindern beeinflußbar ist, wobei eine die
Temperatur des Hydroaggregats beschreibende Temperaturgröße
(THA) ermittelt und bei der Steuerung der Bremsanlage
berücksichtigt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperaturgröße in Abhängigkeit wenigstens einer
das Betriebsverhalten eines Magnetventils beschreibenden
Größe (Uv, In) ermittelt wird.
9. Vorrichtung zur Steuerung einer Bremsanlage mit
strombeaufschlagbaren Magnetventilen, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Messung des durch die Magnete der
Magnetventile fließenden elektrischen Stromes (In) und der
an den Magnetventilen anliegenden Spannung (UV) erfolgt und
eine Steuerung des Bremskraftaufbaus in der Bremsanlage
abhängig von dem Quotienten der gemessenen Spannung (UV)
und des gemessenen Stromes (In) erfolgt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Ermittlung der Temperatur eines Hydroaggregates
der Bremsanlage auf der Grundlage des Quotienten der
gemessenen Spannung (UV) und des gemessenen Stromes (In)
erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998159280 DE19859280A1 (de) | 1998-12-22 | 1998-12-22 | Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung eienr Bremsanlage |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1998159280 DE19859280A1 (de) | 1998-12-22 | 1998-12-22 | Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung eienr Bremsanlage |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19859280A1 true DE19859280A1 (de) | 2000-06-29 |
Family
ID=7892126
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1998159280 Withdrawn DE19859280A1 (de) | 1998-12-22 | 1998-12-22 | Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung eienr Bremsanlage |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19859280A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2001060670A1 (de) * | 2000-02-15 | 2001-08-23 | Robert Bosch Gmbh | Verfahren und vorrichtung zur bestimmung der temperatur einer hydraulik-bremsanlage eines kraftfahrzeugs |
DE10137292A1 (de) * | 2001-08-01 | 2003-03-06 | Continental Teves Ag & Co Ohg | Fahrer-Assistenzsystem und Verfahren zu dessen Betrieb |
CN110712640A (zh) * | 2018-07-13 | 2020-01-21 | 罗伯特·博世有限公司 | 用于获取制动系统中的液体的温度的方法和装置、用于运行制动系统的方法以及制动系统 |
-
1998
- 1998-12-22 DE DE1998159280 patent/DE19859280A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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JP2020023310A (ja) * | 2018-07-13 | 2020-02-13 | ロベルト・ボッシュ・ゲゼルシャフト・ミト・ベシュレンクテル・ハフツングRobert Bosch Gmbh | ブレーキシステム内の液体の温度を検出するための方法と装置およびブレーキシステムを作動させるための方法並びにブレーキシステム |
JP7411344B2 (ja) | 2018-07-13 | 2024-01-11 | ロベルト・ボッシュ・ゲゼルシャフト・ミト・ベシュレンクテル・ハフツング | ブレーキシステム内の液体の温度を検出するための方法と装置およびブレーキシステムを作動させるための方法並びにブレーキシステム |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |