DE19858778A1 - Dichtungseinlage für einen Behälterverschluß und Prägevorrichtung zur Herstellung einer Dichtungseinlage - Google Patents
Dichtungseinlage für einen Behälterverschluß und Prägevorrichtung zur Herstellung einer DichtungseinlageInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Dichtungseinlage für einen Behälterverschluß, insbesondere Flaschenverschluß, der einen Verschlußboden und einen vom Verschlußboden ausgehenden, umlaufenden, sich etwa senkrecht vom Verschlußboden erstreckenden Mantel aufweist, wobei die Dichtungseinlage einen Boden und eine vom Boden ausgehende, umlaufende und freistehende Dichtungslippe aufweist, und wobei die Dichtungseinlage mit ihrer Bodenunterseite am Verschlußboden anbringbar ist, die sich dadurch auszeichnet, daß die Dichtungslippe (9) eine durchgehende innere, dem Behälterveschluß abgewandte Dichtfläche (11) aufweist, und daß die Dichtungslippe (9) zumindest eine Ausnehmung (12) aufweist, die eine einen Abblasweg freigebende Ausweichbewegung (P) der Dichtfläche (11) in Richtung zum Behälterverschluß ermöglicht.
Description
Die Erfindung betrifft eine Dichtungseinlage für
einen Behälterverschluß, insbesondere Flaschenver
schluß, gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ei
ne Prägevorrichtung zur Herstellung einer Dich
tungseinlage gemäß Oberbegriff des Anspruchs 25.
Aus der DE 42 34 010 A1 ist eine Dichtungseinlage
für einen Behälterverschluß bekannt. Der Behälter
verschluß weist einen Verschlußboden und einen Man
tel auf, der vom Verschlußboden ausgeht, umlaufend
ausgebildet ist und sich etwa senkrecht vom Ver
schlußboden erstreckt. Die Dichtungseinlage weist
einen Boden auf, von dem ein axialer Vorsprung aus
geht, der umlaufend ausgebildet ist. Der axiale
Vorsprung übergreift die Außenseite des Behälters
im Bereich der Mündungsöffnung. An der Innenseite
des umlaufenden Vorsprungs, also der Außenseite des
Behälters zugewandt, sind mehrere Nuten vorgesehen.
Außerdem weist die bekannte Dichtungseinlage eine
Dichtfläche auf, die auf der Stirnseite des Behäl
ters aufliegt und so den Behälter abdichtet. Die
Dichtungseinlage kann mit ihrer Bodenunterseite am
Verschlußboden angebracht werden, so daß bei auf
dem Behälter aufgesetzten Behälterverschluß die
Dichtfläche der Dichtungseinlage den Behälter dich
tend abschließt.
Aus der DE 196 14 019 A1 ist eine Dichtungseinlage
für einen Behälterverschluß bekannt, die einen Bo
den und eine vom Boden ausgehende, umlaufende und
freistehende Dichtungslippe aufweist. Mit ihrer In
nenseite liegt die Dichtungslippe dichtend auf der
Außenseite des Behälters auf, wenn der Behälterver
schluß auf den Behälter aufgebracht ist. Nachteilig
bei dieser bekannten Dichtungseinlage ist, daß die
Flaschenplatzer-Rate insbesondere dann hoch ist,
wenn der Behälter mit kohlensäurehaltigen Produkten
befüllt, mit dem Verschluß und der Dichtungseinlage
dicht verschlossen ist und anschließend der gefüll
te Behälter für die Pasteurisierung auf etwa 80°
erwärmt wird.
Bei der aus der DE 42 34 010 A1 bekannten Dich
tungseinlage ist nachteilig, daß nur eine relativ
kleine Dichtungsfläche bereitgestellt ist. Außerdem
ist nachteilig, daß bereits bei geringem Überdruck
im Behälter die Dichtungsfläche von der Stirnseite
des Behälters abhebt, wodurch es zu einem Abblasen
des Überdrucks kommt. Für Behälter, in die ein ei
nen hohen Innendruck (ca. 6 bis 6,5 bar) erzeugen
des Medium eingefüllt ist, ist die bekannte Dich
tungseinlage nicht geeignet.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Dichtungs
einlage anzugeben, die auch bei hohen Innendrücken
in dem Behälter diesen sicher verschließt und dabei
die Flaschenplatzer-Rate minimiert.
Diese Aufgabe wird mit einer Dichtungseinlage ge
löst, die die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist. Es
ist eine Dichtungseinlage für einen Behälterver
schluß, insbesondere Flaschenverschluß, vorgesehen,
wobei der Behälterverschluß einen Verschlußboden
und einen vom Verschlußboden ausgehenden, umlaufen
den, sich etwa senkrecht vom Verschlußboden er
streckenden Mantel aufweist. Die Dichtungseinlage
besitzt einen Boden und eine vom Boden ausgehende,
umlaufende und freistehende Dichtungslippe. Die
Dichtungseinlage ist mit ihrer Bodenunterseite am
Verschlußboden anbringbar. Erfindungsgemäß ist vor
gesehen, daß die Dichtungslippe eine durchgehende
innere, dem Behälterverschluß abgewandte Dichtflä
che aufweist, und daß die Dichtungslippe zumindest
eine Ausnehmung aufweist, die eine einen Abblasweg
freigebende Ausweichbewegung der Dichtungsfläche in
Richtung zum Behälterverschluß ermöglicht. Die er
findungsgemäße Dichtungslippe weist also eine
Dichtfläche auf, die auf der Außenseite des Behäl
ters im Bereich der Mündung des Behälters durchge
hend aufliegt. Somit wird eine gute Dichtung bei
verschlossenen Behältern erreicht, da der Mantel
des Behälterverschlusses die Dichtfläche gegen die
Außenseite des Behälters drückt. Dadurch, daß die
Dichtungslippe zumindest eine Ausnehmung aufweist,
wird dennoch gewährleistet, daß ab einem bestimmten
Innendruck im Behälter ein Abblasweg freigegeben
wird, so daß ein unzulässig erhöhter Innendruck im
Behälter abgebaut werden kann, wodurch die Fla
schenplatzer-Rate gering ist. Mit der erfindungsge
mäßen Ausnehmung in der Dichtungslippe wird also
die Dichtungslippe bereichsweise mit einer Materi
alschwächung versehen, in deren Bereich es möglich
ist, daß in einem bestimmten, definierten Behälter
innendruckbereich die Dichtungsfläche von der Au
ßenfläche des Behälters abhebt, wodurch der ein
gangs erwähnte Abblasweg freigegeben wird, obwohl
der Verschlußmantel die Dichtungslippe an die Au
ßenseite des Behälters drückt, also die Dichtungs
lippe zwischen Behälter und Verschluß eingeklemmt
ist. Der Behälterinnendruck kann somit auf einen
Wert innerhalb eines zulässigen Druckbereichs abge
senkt werden.
Die erfindungsgemäße Dichtungseinlage eignet sich
besonders gut zum Abdichten von Behältern, in denen
ein kohlensäurehaltiges Produkt eingefüllt ist, wo
bei der Kohlensäureanteil etwa 4,2 bis 4,7 g be
trägt. Bevorzugt wird die erfindungsgemäße Dich
tungseinlage zum Abdichten von Behältern verwendet,
die - mit einem kohlensäurehaltigen Produkt befüllt -
einem Pasteur zugeführt werden, in dem die Füllung
des Behälters auf ca. 80°C gebracht wird, die der
Pasteurisierungstemperatur entspricht. Kommt es bei
einem befüllten Behälter, der zur Pasteurisierung
vorgesehen ist, zu einem unkontrollierten Druckan
stieg, beispielsweise durch Überfüllung der Flasche
oder zu hohem Kohlensäuregehalt der Füllung, so
kann durch die erfindungsgemäße Dichtungseinlage
der Überdruck definiert über den von der Dichtungs
lippe freigegebenen Abblasweg entweichen, bis der
zulässige Druckbereich erreicht ist, wodurch Fla
schenplatzer nahezu vermieden werden. Bleibt der
Behälterinnendruck unter dem Öffnungswert des Ab
blaswegs, so dichtet die erfindungsgemäße Dich
tungseinlage dennoch gut ab, so daß unerwünschte
Kohlensäureverluste gering sind.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist
vorgesehen, daß die Ausnehmung auf der Außenseite
der Dichtungslippe vorliegt. Die Außenseite der
Dichtungslippe liegt auf der der Innenseite des Be
hälterverschlusses zugewandten Seite. Die Ausneh
mung erstreckt sich also in die Dichtungslippe hin
ein, wobei die Tiefe der Ausnehmung geringer ist
als die Materialstärke der Dichtungslippe. Es ist
also bereichsweise eine Materialschwächung der
Dichtungslippe vorgesehen.
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist
vorgesehen, daß die Ausnehmung eine Nut ist, die
vorzugsweise in die Außenseite der Dichtungslippe
eingebracht ist. Alternativ kann vorgesehen sein,
daß in die Dichtungslippe ein Loch eingebracht ist,
dessen Mündung an der Stirnseite der Dichtungslippe
vorliegt. Ein derartiges Loch bewirkt ebenfalls ei
ne Materialschwächung der Dichtungslippe, wobei
dennoch gewährleistet ist, daß eine durchgehende
innere Dichtungsfläche bereitgestellt wird. Alter
nativ kann auch vorgesehen sein, daß in der Dich
tungslippe eine Blase vorgesehen ist, die die ein
gangs erwähnte Materialschwächung bewirkt.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vor
gesehen, daß die Nut U-förmig ist. Sofern die Aus
nehmung in die Dichtungslippe nach Art eines Lochs
eingebracht ist, kann der Querschnitt der Ausneh
mung entweder oval, kreisförmig oder eckig gewählt
werden.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vor
gesehen, daß die Seitenwände der U-förmigen Nut
parallel und in einem Abstand zueinander liegen.
Durch die Wahl des Abstandes der Seitenwände zuein
ander, kann auf einfache Art und Weise der Öff
nungsdruck des Abblaswegs eingestellt werden. Der
Öffnungsdruck ist also abhängig von der Breite und
der Tiefe, also der verbleibenden Materialstärke
der Dichtungslippe, der Nut. Außerdem kann über die
Breite der Nut der Öffnungsquerschnitt des Abblas
wegs eingestellt werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgese
hen, daß der Nutgrund eben ausgebildet ist, wobei
es nicht zwingend vorgesehen sein muß, daß die Nut
über ihre gesamte Länge einen konstanten Quer
schnitt aufweist.
Nach einem anderen Ausführungsbeispiel kann vorge
sehen sein, daß der Nutgrund gewölbt realisiert
ist, wobei die tiefste Stelle der Nut etwa mittig
im Nutgrund liegt. Auch damit kann der Öffnungs
druck des Abblaswegs verändert werden.
In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgese
hen, daß die größte Tiefe der Ausnehmung etwa der
halben Wandstärke der Dichtungslippe entspricht.
Somit bleibt genügend Raum, in den die Dichtungs
lippe mit ihrer Dichtfläche eintreten kann, wenn
der Behälterinnendruck ansteigt, obwohl die Dich
tungslippe zwischen der Behälteraußenseite und der
Behälterverschlußinnenseite eingeklemmt ist.
Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist vorgesehen, daß sich die Ausnehmung - in ihrer
Längserstreckung gesehen - über die gesamte Höhe der
Dichtungseinlage erstreckt. Das heißt, die Ausneh
mung mündet auf der Stirnseite der Dichtungslippe
und auf der der Stirnseite gegenüberliegenden Seite
am Boden der Dichtungseinlage, wobei die Stirnseite
nicht auf dem Behälter oder dem Behälterverschluß
dichtend aufliegt. Ist die Ausnehmung als Nut in
der Außenseite der Dichtungslippe realisiert, kann
vorgesehen sein, daß sich die Nut über die gesamte
Höhe der Dichtungseinlage erstreckt, also auch in
dem Bereich, der der Materialstärke des Bodens der
Dichtungseinlage entspricht.
Eine Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, daß
die Dichtungslippe mit dem Boden der Dichtungsein
lage einen Winkel einschließt, der ≦ 90° ist. Mit
anderen Worten: Die Dichtungslippe ist nach außen,
also in Richtung zum Mantel des Behälterverschlus
ses geneigt.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgese
hen, daß der Nutgrund einen Winkel mit dem Boden
der Dichtungseinlage einschließt, der ≦ 90° ist.
Ist in der Dichtungslippe die Ausnehmung als Loch
realisiert, kann vorgesehen sein, daß eine Mittel
längsachse der Ausnehmung mit dem Boden der Dich
tungseinlage einen Winkel einschließt, der ≦ 90°
ist.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann vorgesehen
sein, daß die Winkel etwa 80° betragen. Mit anderen
Worten: Der Winkel, den der Nutgrund mit dem Boden
beziehungsweise die Mittellängsachse der Ausnehmung
mit dem Boden der Dichtungseinlage einschließt und
der Winkel, den die Dichtungslippe mit dem Boden
der Dichtungseinlage einschließt, können denselben
Wert betragen. Es ist jedoch auch möglich, daß der
Nutgrund beziehungsweise die Mittellängsachse der
Ausnehmung einen anderen Winkel mit dem Boden der
Dichtungseinlage einschließen als die Dichtungslip
pe mit dem Boden. Das heißt, die Nut beziehungswei
se die Ausnehmung können in der Dichtungslippe auch
schräg verlaufen.
Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
wird ein Material für die Dichtungseinlage verwen
det, bei dem die Dichtungseinlage bei ihrer Aus
weichbewegung verformbar ist. Insbesondere ist vor
gesehen, daß lediglich eine elastische Verformung
eintritt, also nach Abbau des Überdrucks die Dich
tungsfläche wieder durchgehend auf der Außenseite
des Behälters aufliegt.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgese
hen, daß das Material der Dichtungseinlage eine
Härte ≧ 78 Shore besitzt. Insbesondere ist vorgese
hen, daß die Härte des Materials 81 bis 84 Shore
beträgt. Es hat sich herausgestellt, daß bei Ver
wendung weicher Materialien mit einer Härte von we
niger als 78 Shore hohe Kohlensäureverluste auftre
ten. Außerdem haben diese weicheren Materialien zu
hohe Drucköffnungswerte, das heißt, werden Dich
tungseinlagen mit diesen Materialien verwendet,
werden insbesondere bei einer Überfüllung der Fla
sche zu hohe Innendrücke aufgebaut, da die weichen
Materialien den Abblasweg nicht freigeben. Dies
kann zu Flaschenplatzern führen.
Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
weist die Dichtungslippe mehrere, über ihren Umfang
verteilt angeordnete Ausnehmungen auf. Bei einem
besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel weist die
Dichtungslippe drei Ausnehmungen auf, die - in Um
fangsrichtung gesehen - gleichmäßig in einem Abstand
zueinander liegen, so daß die Ausnehmungen in einem
Winkelabstand von 120° zueinander angeordnet sind.
In bevorzugter Ausführungsform ist die Dichtungs
einlage als geprägte Dichtungseinlage ausgebildet.
Dabei wird das Material der Dichtungseinlage als
Materialtropfen in den Behälterverschluß auf dessen
Boden aufgebracht und anschließend mit einer Präge
vorrichtung in die gewünschte Form gebracht, in der
das Material dann aushärtet und seine durch die
Prägevorrichtung hergestellte Form beibehält.
Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vor
gesehen, daß die Dichtungslippe endständig ist, al
so vom Rand des Bodens ausgeht, wodurch eine Topf
form der Dichtungseinlage realisiert ist.
Besonders bevorzugt wird die Dichtungseinlage bei
Behälterverschlüssen aus Metall, insbesondere Alu
minium, verwendet. Insbesondere ist hierzu vorgese
hen, daß die Dichtungseinlage als geprägte Dich
tungseinlage hergestellt ist. Die erfindungsgemäße
Dichtungseinlage kann jedoch auch bei Kunststoff
verschlüssen verwendet werden.
Besonders bevorzugt wird eine Verwendung der Dich
tungseinlage für Behälter mit einem auf die Behäl
teröffnung aufgesetzten und diesen dicht verschlie
ßenden Behälterverschluß, wobei der Behälter ein
zur Pasteurisierung vorgesehenes Medium aufnimmt.
Vor dem Pasteurisieren ist vorgesehen, daß ein Pro
dukt mit einem Kohlensäuregehalt von 4,2 bis 4,7 g
in den Behälter eingefüllt wird. Beispielsweise
kann dies Mineralwasser sein. Anschließend wird der
Behälter mit einem Verschluß und der erfindungsge
mäßen Dichtungseinlage verschlossen. Anschließend
durchlaufen die verschlossenen Behälter einen Pa
steur, in dem zumindest die Füllung des Behälters
auf eine Pasteurisierungstemperatur von beispiels
weise 80°C gebracht wird. Kommt es beim Pasteuri
sieren zu einem unkontrollierten Druckanstieg, so
kann der Überdruck über den erfindungsgemäßen Ab
blasweg entweichen. Insbesondere bei einer Überfül
lung des Behälters kommt es zu einem unkontrollier
ten Druckanstieg, so daß Drücke von ca. 6,5 bar und
darüber in dem Behälter erreicht werden. Erfolgt
kein Abblasen, so kann es zu sogenannten Flaschen
platzern kommen. Mit der erfindungsgemäßen Dich
tungseinlage wird dies jedoch verhindert.
Weitere Ausgestaltungen ergeben sich aus den Un
teransprüchen.
Die Aufgabe wird auch mit einer Prägevorrichtung
zur Herstellung einer Dichtungseinlage gelöst, die
die Merkmale des Anspruchs 25 zeigt, wobei die Prä
gevorrichtung einen in das Innere des Behälterver
schlusses einbringbaren Stempel aufweist, der eine
Hülse besitzt, die auf einen Stempelkern aufsteck
bar ist. Erfindungsgemäß zeichnet sich die Präge
vorrichtung dadurch aus, daß die Hülse auf ihrer
Innenfläche zumindest eine Erhebung zur Ausbildung
einer Ausnehmung in der Dichtungslippe der Dich
tungseinlage aufweist. Insbesondere dient die er
findungsgemäße Prägevorrichtung zur Herstellung der
vorstehend beschriebenen Dichtungseinlage.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung kann die Er
hebung als Rippe und/oder als Dorn realisiert sein.
Die Rippe bildet also an der Dichtungseinlage eine
Nut aus, wohingegen mit dem Dorn ein Loch in der
Dichtungseinlage herstellbar ist. Selbstverständ
lich ist es auch möglich, eine aus Nut und Loch
realisierte Ausnehmung in der Dichtungseinlage her
zustellen, wofür beispielsweise die Rippe in ihrem
weiteren Verlauf in einen frei stehenden Dorn über
geht.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorge
sehen, daß die Hülse und der Stempelkern unabhängig
voneinander in das Innere des Behälterverschlusses
verlagerbar sind.
Gemäß einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Prägevorrichtung ist vorgesehen, daß diese beim
Prägevorgang der Dichtungseinlage so antreibbar
ist, und der Stempelkern sowie die Hülse so zuein
ander verlagerbar sind, daß die Hülse vor dem Stem
pelkern den Verschlußboden des Behälterverschlusses
berührt.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, daß
beim Entformen der Stempelkern vor der Hülse aus
dem Behälterverschluß herausgezogen wird. Dadurch
wird gewährleistet, daß die Dichtungslippe beim
Herausziehen der Prägevorrichtung nicht beschädigt
wird. Insbesondere ist dies Ausgestaltung vorteil
haft, wenn die Dichtungslippe unter einem Winkel
zum Boden der Dichtungseinlage verläuft, der < 90°
ist.
Weitere Ausgestaltungen ergeben sich aus den Un
teransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausfüh
rungsbeispielen mit Bezug auf die Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in Draufsicht eine Dichtungseinlage,
Fig. 2 die Dichtungseinlage in geschnittener An
sicht entlang der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 die Einzelheit III der Dichtungseinlage
in Fig. 2,
Fig. 4 die Einzelheit IV der Dichtungseinlage in
Fig. 2,
Fig. 5 eine Hülse einer Prägevorrichtung,
Fig. 6 in Teilansicht die Hülse in Fig. 5 in
Schnittdarstellung entlang der Linie VI-VI,
und
Fig. 7 die Einzelheit VII der Hülse in Fig. 5.
Anhand der Fig. 1 und 2 wird im folgenden eine
Dichtungseinlage 1 für einen Behälterverschluß,
insbesondere Flaschenverschluß, beschrieben, wobei
der Behälterverschluß hier nicht dargestellt ist.
Die Dichtungseinlage 1 weist einen Boden 2 auf,
dessen Bodenunterseite 3 auf dem Verschlußboden des
hier nicht dargestellten Behälterverschlusses auf
liegt. Ausgehend von seiner Mittelachse 4 erweitert
sich der Boden 2 stufenförmig nach radial außen, so
daß zwar die Bodenunterseite 3 eben vorliegt, die
Bodenoberseite 5 jedoch eine Stufe 6 aufweist, so
daß sich der Boden 2 radial nach außen in seiner
Materialstärke erweitert. An die Stufe 6 schließt
sich ein ringförmiger Bereich mit konstanter Mate
rialdicke an, der eine Dichtfläche 7 besitzt. Die
Dichtfläche 7 liegt auf der Stirnfläche des Behäl
ters im Bereich dessen Mündung dichtend auf.
Am Ende des Bodens 2, also radial außen, weist die
ser einen unter einem Winkel zum Boden 2 verlaufen
den Fortsatz 8 auf, der eine Dichtungslippe 9 bil
det. Die Dichtungslippe 9 weist eine Außenseite 10
auf, die der Innenseite des Behälterverschlusses
zugewandt ist. Der Außenseite 10 gegenüberliegend
ist eine Dichtungsfläche 11 an der Dichtungslippe 9
ausgebildet. Die Dichtungsfläche 11 an der Dich
tungslippe 9 ist durchgehend, also umlaufend ausge
bildet und liegt an der Außenseite des hier nicht
dargestellten Behälters dichtend an. Es ist er
sichtlich, daß die Dichtungslippe 9 vom Boden 2 der
Dichtungseinlage 1 ausgeht, umlaufend ausgebildet
und freistehend ist. Außerdem ist die Dichtungslip
pe 9 endständig, also - wie vorstehend erwähnt - am
radial äußeren Ende des Bodens 2 vorgesehen, wo
durch die Dichtungseinlage eine Topfform besitzt.
An der Außenseite 10 der Dichtungslippe 9 ist zu
mindest eine Ausnehmung 12 eingebracht. Im Ausfüh
rungsbeispiel sind drei Ausnehmungen 12 vorgesehen,
die - in Umfangsrichtung gesehen - einen Abstand von
120° zueinander aufweisen.
Anhand der Fig. 1 und 3 wird im folgenden eine
der Ausnehmungen 12 näher erläutert. Im vorliegen
den Ausführungsbeispiel ist die Ausnehmung 12 als
Nut 13 realisiert, die im Querschnitt U-förmig aus
gebildet ist. Aus Fig. 1 ist ersichtlich, daß die
Seitenwände 14 und 15 der Nut 13 parallel und in
einem Abstand zueinander liegen. Selbstverständlich
ist es auch möglich, daß die Seitenwände 14 und 15
einen Winkel zueinander aufweisen, so daß eine sich
zum Nutgrund 16 hin erweiternde oder im Querschnitt
verringernde Nut 13 vorliegen kann. Aus Fig. 1
wird deutlich, daß der Nutgrund 16 eben ausgebildet
ist. Selbstverständlich kann der Nutgrund auch ge
wölbt ausgebildet sein, wobei die Wölbung so reali
siert sein kann, daß sich die Nut 13 zur Mitte des
Nutgrundes hin vertieft oder erhöht. Insbesondere
ist jedoch vorgesehen, daß bei gewölbt ausgebilde
tem Nutgrund die tiefste Stelle der Nut 13 etwa
mittig im Nutgrund 16 liegt. Für die größte Tiefe T
der Nut 13 ist vorgesehen, daß sie etwa der halben
Wandstärke W der Dichtungslippe 9 entspricht.
Anstelle der in Fig. 3 vorgesehenen Nut 13, kann
die Ausnehmung 12 auch als Loch 17 realisiert sein,
welches an seiner Mantelfläche 18 von dem Material
der Dichtungslippe 9 vollständig umgeben ist. In
Fig. 4 ist das Loch 17 etwa mittig in der Dich
tungslippe 9 ausgebildet, wobei die Mündung 19 des
Lochs 17 auf der Stirnseite 20 der Dichtungslippe 9
liegt. Das Loch 17 beziehungsweise die Ausnehmung
12 kann im Querschnitt gesehen kreisförmig oder
aber auch eckig, insbesondere rechteckig ausgebil
det sein. In Fig. 4 ist ersichtlich, daß die Tiefe
des Lochs 17 so gewählt ist, daß es zwar die Dich
tungslippe 9 vollständig durchsetzt, wobei jedoch
der Boden 2 der Dichtungseinlage 1 vom Loch 17 im
wesentlichen nicht durchsetzt ist. Das Loch 17 en
det vorzugsweise also im Bereich des Bodens 2 der
Dichtungseinlage 1.
Die Nut 13 in Fig. 3 erstreckt sich - in ihrer
Längserstreckung gesehen - über die gesamte Höhe H
der Dichtungseinlage 1. Selbstverständlich kann die
Nut 13 auch so ausgebildet sein, daß sie nicht über
die gesamte Höhe H der Dichtungseinlage verläuft.
Es kann also vorgesehen sein, daß die Nut 13 ledig
lich im Bereich der Dichtungslippe 9, also nicht im
Bereich des Bodens 2 vorgesehen ist. Wichtig ist
jedoch, daß die Ausnehmung 12 im Bereich der Stirn
seite 20 endet, wobei besonders bevorzugt wird, daß
die Ausnehmung 12 auf der Stirnseite 20 der Dich
tungslippe 9 mündet. Die Breite B (Fig. 1) der
Ausnehmung 12 ist wesentlich geringer als der Um
fang der Dichtungsfläche 11.
Der Nutgrund 16 der Nut 13 schließt mit dem Boden 2
einen Winkel α ein, der ≦ 90° ist. Die Mittellängs
achse 21 des Lochs 17 schließt mit dem Boden 2 der
Dichtungseinlage 1 ebenfalls den Winkel α ein. Aus
den Fig. 3 und 4 ist ersichtlich, daß die Dich
tungslippe 9 mit dem Boden 2 der Dichtungseinlage 1
einen Winkel β einschließt, der insbesondere ≦ 90°
ist. In bevorzugter Ausführungsform ist also vorge
sehen, daß die Dichtungslippe 9 schräg nach außen
gerichtet ist, also eine Hinterschneidung aufweist.
Es kann vorgesehen sein, daß die Winkel α und β
denselben Wert aufweisen. Es ist jedoch auch mög
lich, daß insbesondere der Winkel α etwas stumpfer
als der Winkel β ist, wie dies insbesondere aus Fig.
3 hervorgeht. Die Ausnehmung 12 verläuft dann
schräg in der Dichtungslippe 9 derart, daß die Mit
tellängsachse 21 beziehungsweise der Nutgrund 16
einen Winkel mit der Außenseite 10 oder der Dich
tungsfläche 11 einschließen.
Aus den Fig. 3 und 4 geht noch hervor, daß die
Dichtungsfläche 11 einen Wulst 22 aufweist, der
sich von einer gedachten ebenen Dichtungsfläche 11
erhebt. Er weist also zur Innenseite der topfförmi
gen Dichtungseinlage 1 hin und besitzt - im Quer
schnitt gesehen - eine geringere Materialstärke als
die Dichtungslippe 9.
In Fig. 1 ist ersichtlich, daß die Ausnehmung 12
in ihrer Längserstreckung, also in die Bildebene
hinein, etwa rechtwinklig zur Umfangsrichtung der
Dichtungsfläche 11 verläuft. Es kann jedoch auch
vorgesehen sein, daß die Ausnehmung 12 schräg zur
Umfangsrichtung liegt.
Anstelle der in den Fig. 1 bis 4 beschriebenen
Ausnehmung 12, die als Nut 13 oder als Loch 17 aus
gebildet sein kann, kann auch eine Blase, bei
spielsweise eine Luftblase, in der Dichtungslippe 9
vorliegen, wobei die Blase dann die Ausnehmung 12
bildet. Sofern eine Blase vorgesehen ist, ist ins
besondere vorgesehen, daß auch die Blase eine Öff
nung zur Außenseite 10 oder zur Stirnseite 20 der
Dichtungslippe 9 aufweist. Mit der Ausnehmung 12
wird also eine Materialschwächung der Dichtungslip
pe 9 erreicht, wobei dennoch eine umlaufende bezie
hungsweise durchgehende Dichtungsfläche 11 reali
siert ist, die sich an die Außenseite des zu ver
schließenden Behälters dichtend anlegt. Ist die
Dichtungseinlage 1 auf einen Behälter aufgebracht,
der mit einem Medium gefüllt ist, welches bei
spielsweise beim Pasteurisieren einen hohen Innen
druck im verschlossenen Behälter erzeugt, hebt die
Dichtfläche 7 von der Behälterstirnseite ab, so daß
der Innendruck auch an der Innenseite der Dich
tungslippe 9 anliegt, also auf die Dichtfläche 11
wirken kann. Übersteigt der Behälterinnendruck ei
nen bestimmten Wert, der unterhalb der Berstgrenze
des Behälters liegt, kann durch die die Material
schwächung bewirkende Ausnehmung 12 die Dichtungs
lippe 9 mit ihrem den Behälter zugewandten Dichtbe
reich 23 verformt werden, wobei sich der innenlie
gende Dichtbereich 23 quasi in die Ausnehmung 12
hinein bewegen kann, so daß die Dichtungsfläche 11
von der Außenseite des Behälters abhebt und somit
eine einen Abblasweg freigebende Ausweichbewegung
der Dichtfläche 11 eintritt, wobei die Ausweichbe
wegung in Richtung zum hier nicht dargestellten Be
hälterverschluß auftritt. Der Abblasweg liegt nach
der Ausweichbewegung der Dichtungsfläche 11 also
zwischen der Außenseite des Behälters und der Dich
tungsfläche 11 insbesondere im Bereich des Dichtbe
reichs 23 vor. Mit dem Dichtbereich 23 (Fig. 1),
der einen Teil der Dichtungsfläche 11 bildet, wird
also eine Ventilfunktion bereitgestellt, die ein
Ansteigen des Behälterinnendrucks über einen zuläs
sigen Wert verhindert, da sich dieser Dichtbereich
23 zur Außenseite 10 hin wegbewegen kann, wie dies
durch einen Pfeil P in Fig. 1 dargestellt ist. Der
Dichtbereich 23 liegt gegenüber und hinter dem Nut
grund 16 beziehungsweise der Ausnehmung 12.
Es ist vorgesehen, daß das Loch 17 genau an den
Stellen in der Dichtungseinlage 1 eingebracht ist,
bei denen in Fig. 1 die Ausnehmungen 12 darge
stellt sind. Es ist also auch für die Löcher 17
vorgesehen, daß diese so in der Dichtungslippe 9
eingebracht sind, daß sie einen Winkelabstand von
120° zueinander aufweisen. Selbstverständlich kann
auch eine größere oder geringere Anzahl von Löchern
17 in der Dichtungslippe 9 vorgesehen sein.
Das Material der Dichtungseinlage 1 ist ein Kunst
stoff, der eine Härte ≧ 78 Shore besitzt. Insbeson
dere ist vorgesehen, daß die Härte des Materials 81
bis 84 Shore beträgt. Es wird ein Material für die
Dichtungseinlage 1 gewählt, so daß die Dichtfläche
11 beziehungsweise der Dichtbereich 23 bei seiner
Ausweichbewegung verformbar ist, wobei insbesondere
vorgesehen ist, daß eine elastische Verformung ein
treten kann, wodurch sich die Dichtungsfläche 11
nach dem Entweichen des Überdrucks wieder vollstän
dig, also durchgehend auf die Außenseite des Behäl
ters anlegt. Das Material der Dichtungseinlage 1
kann auch komprimierbar sein. Es werden vorzugswei
se geschäumte Kunststoffmaterialien verwendet.
Die Dichtungseinlage 1 kann als Dichtungseinlage
für Behälterverschlüsse aus Metall, insbesondere
Aluminium, verwendet werden. Bei Metallverschlüssen
ist die Dichtungseinlage 1 in bevorzugter Ausfüh
rungsform als geprägte Dichtungseinlage realisiert.
Die Dichtungseinlage 1 kann jedoch auch bei Kunst
stoffverschlüssen Verwendung finden. Besonders be
vorzugt wird eine Verwendung der Dichtungseinlage 1
für Behälter mit einem auf die Behälteröffnung auf
gesetzten und diesen dicht verschließenden Behäl
terverschluß, wobei der mit einem Medium gefüllte
und mit der Dichtungseinlage und dem Behälterver
schluß dicht verschlossene Behälter zur Pasteuri
sierung, also zur Erwärmung vorgesehen ist. Bei der
Pasteurisierung wird zumindest das vom Behälter
aufgenommene Medium auf eine Pasteurisierungstempe
ratur erwärmt, die ca. 80°C betragen kann. Das vom
Behälter aufgenommene Medium weist vorzugsweise ei
nen Kohlensäuregehalt von 4,2 bis 4,7 g auf. Beim
Pasteurisieren, also beim Erwärmen, kann der Innen
druck in dem Behälter 6 bis 6,5 bar betragen. Kommt
es jedoch zu einem unkontrollierten weiteren Druck
anstieg, beispielsweise durch eine Überfüllung des
Behälters oder durch einen zu hohen Kohlensäurege
halt der Füllung, so kann der Behälterüberdruck da
durch abgebaut werden, daß der Dichtbereich 23 be
ziehungsweise bereichsweise die Dichtungsfläche 11
von der Behälteraußenseite abhebt, wodurch der Ab
blasweg freigegeben wird, über den der Behälterin
nendruck aus dem Behälter entweichen kann. Ist der
Behälterinnendruck auf einen Wert innerhalb eines
zulässigen Druckbereichs abgefallen, so legt sich
die Dichtfläche 11 wieder durchgehend an die Außen
seite des Behälters an, damit dieser wieder dicht
verschlossen ist. Dadurch treten nach dem Pasteuri
sieren geringe Kohlensäureverluste beim Lagern der
befüllten Behälter auf. Mit der erfindungsgemäßen
Dichtungseinlage 1 werden also unzulässig hohe Be
hälterinnendrücke vermieden, wodurch der der Berst
grenze des Behälters zugeordnete Druckwert nicht
überschritten wird, so daß beim Pasteurisieren die
Flaschenplatzer-Rate sehr gering ist.
Anhand der Fig. 5 bis 7 wird im folgenden eine
Prägevorrichtung 24 beschrieben, mit der die Dich
tungseinlage 1 herstellbar ist. Die Prägevorrich
tung weist einen Stempel 25 auf, der eine Hülse 26
umfaßt. Die Hülse 26 ist auf einen hier nicht dar
gestellten Stempelkern aufsteckbar. Die Fig. 5
zeigt also einen Teil einer Prägevorrichtung 24 zur
Herstellung einer Dichtungseinlage 1, nämlich den
Stempel 25 und von diesem lediglich die Hülse 26.
Aus der Beschreibung zu den Fig. 1 bis 4 wird
deutlich, daß die Dichtungseinlage 1 einen schei
benförmigen Grundkörper, nämlich den Boden 2 auf
weist, an dessen Ende die Dichtungslippe 9 ausge
bildet ist, die unter einem Winkel zum Boden 2 ver
läuft. Für die Herstellung der Dichtungseinlage 1
wird insbesondere die Prägevorrichtung 24 verwen
det, deren Hülse 26 in Fig. 5 im Längsschnitt dar
gestellt ist. Die Hülse 26 ist konzentrisch zu dem
hier nicht dargestellten Stempelkern angeordnet.
Der Außendurchmesser der Hülse 26 ist etwas größer
als der des Stempelkerns. Der Innendurchmesser der
Hülse 26, die - wie aus Fig. 5 ersichtlich - gestuft
ausgebildet ist, ist so auf den Außendurchmesser
des Stempelkerns abgestimmt, daß dieser im Innern
der Hülse in Richtung der gemeinsamen Mittelachse
27 gleitend verlagerbar ist. Die Prägevorrichtung
24 wird mit Hilfe geeigneter Antriebselemente betä
tigt, die bekannt sind, so daß hier nicht weiter
darauf eingegangen wird.
Der Außendurchmesser der Hülse 26 ist so auf den
Innendurchmesser eines hier nicht dargestellten Be
hälterverschlusses abgestimmt, daß die Hülse 26 in
dem Innern des Verschlusses bis zu dessen Ver
schlußboden abgesenkt werden kann. Die Stirnseite
28 der Hülse 26 ist an die Kontur des Behälterver
schlusses angepaßt, der im Übergangsbereich zwi
schen seinem Verschlußboden und dem umlaufenden
Mantel vor dem Aufsetzen des Behälterverschlusses
auf einen Behälter einen Krümmungsbereich aufweist.
Nahe der Stirnseite 28 weist die Hülse 26 auf ihrer
Innenseite 31 eine umlaufende Nut 29 auf, deren In
nenkontur bei einem Prägevorgang die Stirnseite 20
und die Außenseite 10 der Dichtungslippe 9 aus
formt. Die Nut 29 ist im Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 5 so ausgebildet, daß ihr größter Innendurch
messer sich in einem Abstand zur Stirnseite 28 be
findet, so daß die Hülse 26 die bei einem Prägevor
gang hergestellte Dichtungseinlage 1 auf ihrer Au
ßenseite hintergreift, wodurch eine Hinterschnei
dung ausgeformt ist, in der sich kein Dichtungsma
terial befindet. Das heißt, die Nut 29 ist so aus
gebildet, daß bei der Herstellung der Dichtungsein
lage 1 die Dichtungslippe 9 nach außen geneigt aus
gebildet ist. Selbstverständlich ist es auch mög
lich, die umlaufende Nut 29 mit einem konstanten
Innendurchmesser zu realisieren, so daß eine Dich
tungslippe 9 realisiert wird, deren Außenseite 10
im wesentlichen rechtwinklig zum Boden 2 der Dich
tungseinlage 1 verläuft.
An der Innenseite der Hülse 26 ist noch eine Ent
lüftungsnut 30 vorgesehen, durch die beim Prägen
der Dichtungseinlage 1 Luft entweichen kann, so daß
diese Luft zwischen der Außenseite des Stempelkerns
und der Entlüftungsnut 30 entweichen kann.
Auf der Innenfläche 31 der Hülse 26 ist also die
Nut 29 ausgebildet. Von der Innenfläche 31, insbe
sondere von dem Nutgrund 32 der Nut 29 geht eine
Erhebung 33 aus, die zur Ausbildung der Ausnehmung
12 in der Dichtungslippe 9 der Dichtungseinlage 1
dient. Die Erhebung 33 kann - wie in Fig. 6 darge
stellt - vom Nutgrund 32 ausgehen, so daß eine Rippe
34 realisiert ist, mit der die Nut 13 in der Dich
tungslippe 9 hergestellt werden kann. Anstelle der
Rippe 34 kann die Erhebung 33 auch durch einen Dorn
35 gebildet sein, der vom Nutgrund 32 ausgeht und
sich in Richtung zur Stirnseite 28 erstreckt, so
daß mit der Prägevorrichtung 24 das Loch 17 (Fig.
4) in der Dichtungslippe 9 herstellbar ist. Selbst
verständlich ist auch eine Kombination von Rippe
und Dorn denkbar, mit denen eine Dichtungseinlage 1
herstellbar ist, die eine Ausnehmung aufweist, die
im Bereich der Stirnseite 20 der Dichtungslippe 9
als Nut 13 ausgebildet ist, wobei sich die Nut - in
Richtung auf den Boden 2 gesehen - in einem Loch 17
fortsetzt. Auch eine umgekehrte Anordnung von Rippe
und Dorn ist möglich.
Die Hülse 26 und der hier nicht dargestellte Stem
pelkern sind unabhängig voneinander in das Innere
des hier nicht dargestellten Behälterverschlusses
verlagerbar. Hierzu ist vorgesehen, daß - nach dem
Einbringen eines Materialtropfens für die Dich
tungseinlage 1 in den Behälterverschluß - die Hülse
26 auf dem Verschlußboden aufgesetzt wird und daß
anschließend der Stempelkern abgesenkt wird, so daß
dadurch letztlich die Dichtungseinlage 1 geprägt
wird, in dem durch den Stempelkern auch Dichtungs
material in die Nut 29 der Hülse 26 eingepreßt be
ziehungsweise eingebracht wird. Der Stempelkern
formt dabei die Oberseite 5 des Bodens 2 der Dich
tungseinlage 1. Die zwischen Hülse 26, Dichtungsma
terial und Stempelkern eingeschlossene Luft kann
über die Entlüftungsnut entweichen. Nachdem die
Dichtungseinlage 1 ausgeformt ist, wird zum Entfor
men, also zum Abheben des Stempels 25, zuerst der
Stempelkern von der Dichtungseinlage 1 abgehoben,
also aus dem Behälterverschluß zumindest etwas her
ausgezogen. Anschließend wird dann die Hülse 26 von
der Dichtungseinlage 1 abgehoben. Dadurch wird ver
hindert, daß - wenn eine nach außen geneigte Dich
tungslippe 9 vorgesehen ist - diese Dichtungslippe 9
durch das Abheben der Hülse 26 beschädigt wird.
Claims (30)
1. Dichtungseinlage für einen Behälterverschluß,
insbesondere Flaschenverschluß, der einen Ver
schlußboden und einen vom Verschlußboden ausgehen
den, umlaufenden, sich etwa senkrecht vom Ver
schlußboden erstreckenden Mantel aufweist, wobei
die Dichtungseinlage einen Boden und eine vom Boden
ausgehende, umlaufende und freistehende Dichtungs
lippe aufweist, und wobei die Dichtungseinlage mit
ihrer Bodenunterseite am Verschlußboden anbringbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungslippe
(9) eine durchgehende innere, dem Behälterverschluß
abgewandte Dichtfläche (11) aufweist, und daß die
Dichtungslippe (9) zumindest eine Ausnehmung (12)
aufweist, die eine einen Abblasweg freigebende Aus
weichbewegung (P) der Dichtfläche (11) in Richtung
zum Behälterverschluß ermöglicht.
2. Dichtungseinlage nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Ausnehmung (12) auf der Au
ßenseite (10) der Dichtungslippe (9) eingebracht
ist.
3. Dichtungseinlage nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausneh
mung (12) eine Nut (13), ein Loch (17) oder eine
Blase ist.
4. Dichtungseinlage nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Quer
schnitt der Ausnehmung (12) rund, eckig, insbeson
dere rechteckig oder trapezförmig, U-förmig oder
kreisförmig ist.
5. Dichtungseinlage nach einem der Ansprüche 3 und
5, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände
(14, 15) der U-förmigen Nut (13) parallel und in ei
nem Abstand zueinander liegen.
6. Dichtungseinlage nach einem der Ansprüche 3 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß der Nutgrund (16)
eben ausgebildet ist.
7. Dichtungseinlage nach einem der Ansprüche 3 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß der Nutgrund (16)
gewölbt realisiert ist, wobei die tiefste Stelle
der Nut (13) etwa mittig im Nutgrund (16) liegt.
8. Dichtungseinlage nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die größte
Tiefe (T) der Ausnehmung (12) etwa der halben Wand
stärke (W) der Dichtungslippe (9) entspricht.
9. Dichtungseinlage nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich die
Ausnehmung (12) - in ihrer Längserstreckung gesehen -
über die gesamte Höhe (H) der Dichtungseinlage (1)
erstreckt.
10. Dichtungseinlage nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dich
tungslippe (9) mit dem Boden (2) der Dichtungsein
lage (1) einen Winkel (β) einschließt, der ≦ 90°
ist.
11. Dichtungseinlage nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Nutgrund
(16) oder die Mittellängsachse (21) der Ausnehmung
(12) einen Winkel (α) mit dem Boden (2) der Dich
tungseinlage (1) einschließt, der ≦ 90° ist.
12. Dichtungseinlage nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel
(7) der Dichtungslippe (9) gegenüber dem Boden (2)
und der Winkel (α) der Ausnehmung (12) gegenüber
dem Boden (2) denselben Wert aufweisen.
13. Dichtungseinlage nach Anspruch 11 oder 12, da
durch gekennzeichnet, daß der Winkel (α) etwa 80°
beträgt.
14. Dichtungseinlage nach Anspruch 10 oder 12, da
durch gekennzeichnet, daß der Winkel (β) etwa 63°
beträgt.
15. Dichtungseinlage nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Material
der Dichtungseinlage (1) bei der Ausweichbewegung
(P) der Dichtungsfläche (11) verformbar ist.
16. Dichtungseinlage nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Material
der Dichtungseinlage (1) eine Härte ≧ 78 Shore be
sitzt.
17. Dichtungseinlage nach Anspruch 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Härte des Materials 81 bis 84
Shore beträgt.
18. Dichtungseinlage nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dich
tungslippe (9) mehrere, über ihren Umfang verteilt
angeordnete Ausnehmungen (12) aufweist.
19. Dichtungseinlage nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dich
tungslippe (9) drei Ausnehmungen (12) aufweist, die -
in Umfangsrichtung gesehen - gleichmäßig in einem
Abstand zueinander liegen.
20. Dichtungseinlage nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dich
tungseinlage (1) geprägt ist.
21. Dichtungseinlage nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dich
tungslippe (9) endständig ist.
22. Verwendung der Dichtungseinlage nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 21 für einen aus Me
tall, insbesondere Aluminium, herstellbaren Behäl
terverschluß, insbesondere Flaschenverschluß.
23. Verwendung der Dichtungseinlage nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 21 für einen Kunst
stoffverschluß.
24. Verwendung der Dichtungseinlage nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 21 für Behälter mit
einem auf die Behälteröffnung aufgesetzten und die
sen dicht verschließenden Behälterverschluß, wobei
der Behälter ein zur Pasteurisierung vorgesehenes
Medium aufnimmt.
25. Prägevorrichtung zur Herstellung einer Dich
tungseinlage, insbesondere nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 21, mit einem in das Innere des
Behälterverschlusses einbringbaren Stempel, der ei
ne Hülse aufweist, die auf einen Stempelkern auf
steckbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse
(26) auf ihrer Innenfläche (31) zumindest eine Er
hebung (33) zur Ausbildung einer Ausnehmung (12) in
der Dichtungslippe (9) der Dichtungseinlage (1)
aufweist.
26. Prägevorrichtung nach Anspruch 25, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Innenfläche (31) eine Nut
(29) aufweist, in der die Erhebung (33) liegt.
27. Prägevorrichtung nach Anspruch 25 oder 26, da
durch gekennzeichnet, daß die Erhebung (33) als
Rippe (34) und/oder als Dorn (35) realisiert ist.
28. Prägevorrichtung nach Anspruch 25, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Hülse (26) und der Stempel
kern unabhängig voneinander in das Innere des Be
hälterverschlusses verlagerbar sind.
29. Prägevorrichtung nach einem der Ansprüche 25
oder 28, dadurch gekennzeichnet, daß die Prägevor
richtung (24) beim Prägevorgang so antreibbar ist
und der Stempelkern sowie die Hülse (26) so zuein
ander verlagerbar sind, daß die Hülse (26) vor dem
Stempelkern den Verschlußboden des Behälterver
schlusses berührt.
30. Prägevorrichtung nach einem der Ansprüche 25
bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß beim Entformen
der Stempelkern vor der Hülse (26) aus dem Behäl
terverschluß herausgezogen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998158778 DE19858778C2 (de) | 1998-12-18 | 1998-12-18 | Dichtungseinlage für einen Behälterverschluß, Verwendung einer Dichtungseinlage und Prägevorrichtung zur Herstellung einer Dichtungseinlage |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998158778 DE19858778C2 (de) | 1998-12-18 | 1998-12-18 | Dichtungseinlage für einen Behälterverschluß, Verwendung einer Dichtungseinlage und Prägevorrichtung zur Herstellung einer Dichtungseinlage |
Publications (2)
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---|---|
DE19858778A1 true DE19858778A1 (de) | 2000-06-29 |
DE19858778C2 DE19858778C2 (de) | 2001-12-13 |
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ID=7891777
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DE1998158778 Expired - Fee Related DE19858778C2 (de) | 1998-12-18 | 1998-12-18 | Dichtungseinlage für einen Behälterverschluß, Verwendung einer Dichtungseinlage und Prägevorrichtung zur Herstellung einer Dichtungseinlage |
Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE19858778C2 (de) |
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EP1228976A2 (de) * | 2001-01-31 | 2002-08-07 | Adelholzener Alpenquellen GmbH | Dichtungseinlage zum Abdichten eines Behälters und Verfahren zum Überprüfen des Dichtigkeitszustandes verschlossener Behälter |
ITBO20100116A1 (it) * | 2010-02-26 | 2011-08-27 | Pelliconi & C Spa | Inserto di chiusura di tappi metallici a vite per contenitori. |
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WO2011104679A1 (en) | 2010-02-26 | 2011-09-01 | Pelliconi & C. S.P.A. | Sealing insert for use with metallic screw caps for containers |
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DE19858778C2 (de) | 2001-12-13 |
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