DE19857783C1 - Schaltvorrichtung - Google Patents

Abstract

Schaltvorrichtung für elektrische Stromkreise mit einem Betätigungsschieber und einem integrierten Sperrteil zum Verschließen einer Zugangsbohrung einer Ausgangsanschlußklemme.

Description

Die Erfindung betrifft eine Schaltvorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.

Eine aus der DE 39 24 032 C1 bekannte Schaltvorrichtung dieser Art weist für das Ein- und Ausschalten einen verlagerbaren Betätiger auf, der auf einem Schaltgehäuse vorgesehen ist. In dem Schaltgehäuse befindet sich mindestens eine Ausgangsanschlußklemme mit einer Gewin­ deschraube zum Festklemmen eines elektrischen Leiters. Die Gewindeschraube ist durch eine oben offene Zugangs­ bohrung frei zugänglich, in die ein Schraubendreher eingeführt werden kann.

Die DE 195 38 389 A1 offenbart einen elektrischen Haupt­ schalter mit einem Sperrmechanismus und Schalterzusatzmo­ dulen für eine mehrpolige Aufbauweise des Hauptschalters. Hierbei können zu den Eingangsklemmen führende Schrauben­ schächte mittels einer Abdeckung unterhalb der Gehäusewand während eines Sperrvorgangs mittels Spezialwerkzeug gegen unbefugten Zugriff zugestellt werden.

Die DE 195 07 604 A1 offenbart einen elektrischen Haupt­ schalter, der eine Verriegelungseinrichtung zur Blockie­ rung des Schaltwerks aufweist, die mittels eines in das Gehäuse einführbaren Sperrwerkzeugs betätigbar ist. Die zugangsseitigen Anschlußklemmen sind mit einer schwenkbaren Klemmenabdeckung abdeckbar, die mit der Verriegelungseinrichtung zusammenarbeitet und in deren Sperrstellung ebenfalls blockiert ist.

Die DE 30 42 029 A1 offenbart eine an ein Schaltergehäuse anklemmbare Abdeckung zur Sicherung von Anschlussklemmen an elektrischen Installationsgeräten. Die Abdeckung kann mit einem separaten Werkzeug von dem Gehäuse demontiert werden.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Schaltvor­ richtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 dahingehend weiterzubilden, daß mit einfachen Mitteln ein schaltstellungsabhängiger Schutz gegen Berühren spannungsführender Anschlußklemmen erzielt wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale der Unteransprüche gekennzeichnet.

Weitere Vorteile und wesentliche Einzelheiten der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmen, die in schematischer Darstellung eine bevorzugte Ausführungsform als Beispiel zeigt. Es stellen dar:

Fig. 1 eine erfindungsgemäße Schaltvorrichtung in einer geschnittenen Seitenansicht in eingeschalteter Position und

Fig. 2 die Schaltvorrichtung der Fig. 1 in ausgeschal­ teter Position.

Die in der Zeichnung dargestellte erfindungsgemäße Schaltvorrichtung 1 ist zum wahlweisen Öffnen und Schließen elektrischer Stromkreise vorgesehen und kann sowohl bei allgemeinen elektrischen Anlagen als auch bei Installationen in explosionsgefährdeten Bereichen verwendet werden. Die Schaltvorrichtung 1 weist ein Schaltgehäuse 2 auf, in dem ein Schalter 3 angeordnet ist, dessen axial verlagerbarer Schaltstößel 4 oben aus dem Schaltgehäuse 2 herausragt.

An der einen (linken) Schmalseite des Schaltgehäuses 2 befindet sich ein Eingangsklemmengehäuse 5, in dem mindestens eine Eingangsanschlußklemme 6 gelagert ist. An dieser Eingangsanschlußklemme 6 kann ein durch eine Zuführöffnung 7 eingeführter Leiter für die Zuführung der elektrischen Spannung durch Anziehen der Gewinde­ schraube 8 klemmend kontaktiert werden. Die Gewinde­ schraube 8 kann über einen hier nicht dargestellten Schraubendreher betätigt werden, der durch ein in dem Eingangsklemmengehäuse 5 befindliches Zugangsloch 9 eingeführt wird. Um bei anliegender elektrischer Spannung ein Berühren oder Manipulieren der Gewinde­ schraube 8 zu unterbinden, kann zweckmäßig ein Stopfen 10 in das Zugangsloch 9 eingebracht werden, der vorzugsweise an einer Deckplatte 11 ausgebildet ist, die auf der oberen Stirnseite des Eingangsklemmenge­ häuses 5 bündig aufliegt.

An der gegenüberliegenden (rechten) Schmalseite des Schaltgehäuses 2 ist ein Ausgangsklemmengehäuse 12 angeordnet, in dem sich mindestens eine Ausgangsan­ schlußklemme 13 befindet. An dieser Ausgangsanschluß­ klemme 13 kann ein durch eine Ausgangsöffnung 14 geführter Leiter für die Weiterleitung der elektrischen Spannung zu einem Verbraucher, zum Beispiel Leuchte, durch Anziehen der Gewindeschraube 15 ebenfalls klemmend kontaktiert werden. Auch diese Gewindeschraube 15 kann über einen Schraubendreher betätigt werden, der durch eine in dem Ausgangsklemmengehäuse 12 ausgebildete Zugangsbohrung 16 eingeführt wird.

Oben am Schaltgehäuse 2 ist ein Betätiger 17 angeordnet, der als Schieber ausgebildet ist und gemäß der Zeichnung horizontal von rechts nach links und umgekehrt verschoben werden kann. In dem Schiebergehäuse 18 ist ein über eine Gleitschräge 19 auf den Schaltstößel 4 wirkendes Druck­ stück 20 und eine schraubenförmige Druckfeder 21 vor­ gesehen, deren eines Ende gegen eine Wand 22 des Schie­ bergehäuses 18 wirkt. Der Betätiger 17 ist mit einem Drücker 23 zwangsgekoppelt, der quer zum Schiebeweg des Betätigers 17 und parallel zum Schaltstößel 4 gegen die Kraft einer schraubenförmigen Druckfeder 24 verlagerbar ist. Der Drücker 23 durchsetzt das Schiebergehäuse 18 in einer Ausnehmung 25.

An der in der Zeichnung rechten Seite ist in Verlängerung des Schiebergehäuses 18 ein als Fortsatz ausgebildeter Sperrteil 26 angeordnet, dessen äußere Stirnwand 27 als Druckfläche für die manuelle Schiebebetätigung ausgeführt ist. Die Länge des Sperrteils 26 von der Wand 22 bis zur Stirnwand 27 ist ungefähr gleich der Länge des Schiebe­ weges des Betätigers 17.

An der dem Sperrteil 26 gegenüberliegenden linken Seite des Betätigers 17 weist das Schiebergehäuse 18 einen Vorsprung 28 auf, dessen Vorderwand 29 an der dem Schalt­ gehäuse 2 zugewandten Unterseite um das Maß der Dicke der Deckplatte 11 kürzer ist als die Stirnwand 27.

Die Fig. 1 zeigt die Schaltvorrichtung 1 in der Ein­ schaltstellung. Der Drücker 23 wurde manuell gegen die Kraft der Druckfeder 24 nach unten verlagert, wobei das Schiebergehäuse 18 durch die Kraft der Druckfeder 21 nach rechts geschoben wurde. In dieser Einschaltstellung sind die in dem Schalter 3 befindlichen Schaltkontakte überbrückt, so daß die Stromführung von der Eingangsan­ schlußklemme 6 über den Schalter 3 zur Ausgangsanschluß­ klemme 13 geschlossen ist. In der Einschaltstellung liegt nicht nur an der Eingangsanschlußklemme 6, sondern auch an der Ausgangsanschlußklemme 13 elektrische Spannung an.

Wie die Fig. 1 offenbart, überdeckt der Sperrteil 26 die Zugangsbohrung 16 des Ausgangsklemmengehäuses 12 gänzlich, so daß ein zuverlässiger IP 30 Schutz gegeben und jeglicher Zugang zu der spannungsführenden Gewinde­ schraube 8 sicher verhindert ist.

Die Fig. 2 zeigt die Schaltvorrichtung 1 in der Aus­ schaltstellung. Das Schiebergehäuse 18 wurde durch manuellen Druck gegen die äußere Druckfäche der Stirnwand 27 gegen die Kraft der Druckfeder 21 in der Zeichnungs­ ebene nach links geschoben. Dabei wurde der Drücker 23 durch die Kraft der ihm zugehörigen Druckfeder 24 nach oben verlagert und der Schaltstößel 4 wurde über das Druckstück 20 nach unten gedrückt. In dieser Ausschalt­ stellung sind die Schaltkontakte im Schalter 3 getrennt, so daß die Stromführung von der Eingangsanschlußklemme 6 zur Ausgangsanschlußklemme 13 unterbrochen ist. In der Ausschaltstellung liegt zwar an der Eingangsanschluß­ klemme 6 elektrische Spannung an, nicht aber an der Ausgangsanschlußklemme 13.

Wie die Fig. 2 zeigt, ist der an dem Schiebergehäuse 18 integrierte Sperrteil 26 so weit nach links verlagert worden, daß die Zugangsbohrung 16 des Ausgangsklemmen­ gehäuses 12 freigegeben ist. Die Gewindeschraube 15 ist frei zugänglich und kann gefahrlos mit einem Schrauben­ dreher manipuliert werden, um den zu dem Verbraucher führenden elektrischen Leiter ab- oder anzuklemmen. Die Fig. 2 zeigt außerdem, daß in der Ausschaltstellung der an dem Schiebergehäuse 18 integrierte Vorsprung 28 mit der Vorderwand 29 die Deckplatte 11 übergreift und gegen Lösen sichert.

Claims (10)

1. Schaltvorrichtung für elektrische Stromkreise mit einem in eine Ein- und Ausschaltstellung verlagerbaren Betätiger (17) auf einem Schaltgehäuse (2) und mindestens einer Ausgangsanschlußklemme (13) für einen elektrischen Leiter, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätiger (17) einen Sperrteil (26) aufweist, der in der Einschalt­ stellung eine Zugangbohrung (16) zum Lösen oder Fest­ klemmen des Leiters in der Ausgangsanschlußklemme (13) verschließt und in der Ausschaltstellung die Zugangs­ bohrung (16) freigibt.

2. Schaltvorrichtung nach vorstehendem Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätiger (17) als Schieber ausgebildet ist und der Sperrteil (26) in Schieberichtung einen Fortsatz eines Schiebergehäuses (18) bildet.

3. Schaltvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Sperrteils (26) in Schieberichtung etwa gleich der Länge des Schiebeweges ist.

4. Schaltvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Stirnwand (27) des Sperrteils (26) als für die Verschiebung des Betätigers (17) manuell beaufschlag­ bare Druckfläche ausgebildet ist.

5. Schaltvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugangsbohrung (16) in einem Ausgangsklemmengehäuse (12) ausgebildet ist und daß in der Zugangsbohrung (16) eine Gewindeschraube (8) der Ausgangsanschlußklemme (13) vorgesehen ist.

6. Schaltvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangsklemmengehäuse (12) mit der von dem Sperrteil (26) verschließbaren Zugangsbohrung (16) an einer Seite des Schaltgehäuses (2) angeordnet ist und daß auf der in Schieberichtung des Betätigers (17) gegenüberliegenden Seite des Schaltgehäuses (2) ein Eingangsklemmengehäuse (5) mit einer Eingangsanschlußklemme (6) angeordnet ist, deren Zugangsloch (9) zum Lösen oder Festklemmen eines elektrische Spannung zuführenden Leiters mit einem Stopfen (10) verschließbar ist.

7. Schaltvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der das Zugangsloch (9) verschließende Stopfen (10) an einer Deckplatte (11) angeordnet ist, die auf der oberen Stirnseite des Eingangsklemmengehäuses (5) auf liegt.

8. Schaltvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätiger (17) an der dem Sperrteil (26) gegen­ überliegenden Seite einen Vorsprung (28) aufweist, der in der Ausschaltstellung des Betätigers (17) die Deckplatte (11) des Eingangsklemmengehäuses (5) übergreift.

9. Schaltvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der als Schieber ausgebildete Betätiger (17) mit einem quer zum Schiebeweg verlagerbaren Drücker (23) zwangs­ gekoppelt ist, der den Betätiger (17) durchsetzt.

10. Schaltvorrichtung nach einen der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem Betätiger (17) und dem Drücker (23) je eine bevorzugt schraubenförmige Druckfeder (21, 24) zugeordnet ist.