DE19854234C1 - Induktives Bauelement mit planarer Leitungsstruktur und Verfahren zur Herstellung desselben - Google Patents
Induktives Bauelement mit planarer Leitungsstruktur und Verfahren zur Herstellung desselbenInfo
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Abstract
Es werden ein induktives Bauelement mit planarer Leitungsstruktur (20) sowie ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Bauelementes beschrieben. Das induktive Bauelement weist ein Trägersubstrat (10) aus einem Ferrit und mindestens eine auf dem Trägersubstrat (10) angeordnete planare Leitungsstruktur (20) auf, wobei die Leitungsstruktur (20) auf dem Trägersubstrat (10) durch eine Abdeckung (30) aus einem Ferrit abgedeckt ist. Beim Verfahren wird durch eine Planartechnologie mindestens eine Leitungsstruktur (20) auf einem Trägersubstrat (10) aus einem Ferrit aufgebracht und die Leitungsstruktur (20) auf dem Trägersubstrat (10) durch eine Abdeckung (30) aus einem Ferrit abgedeckt.
Description
Die Erfindung betrifft ein induktives Bauelement mit planarer Leitungsstruktur
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Herstellung eines
derartigen Bauelements gemäß Anspruch 6.
Bekannte induktive Bauelemente, die z. B. Spulen oder Übertrager darstellen,
bestehen aus einem Ferritkern mit einer oder mehreren Drahtwicklungen. Diese
Drahtwicklungen können vollständig außerhalb des Ferritkerns um diesen herum
angeordnet sein oder auch teilweise innerhalb desselben durch Öffnungen geführt
sein. Nachteilig an einem derartigen Bauelement ist, daß es teilweise von Hand
gefertigt werden muß, insbesondere was die Einführung des Wicklungsdrahtes in die
Öffnung des Ferritkerns betrifft. Des Weiteren ist die Reproduzierbarkeit, d. h. die
Fertigungstoleranz hinsichtlich der induktiven Eigenschaften, aufgrund des
Wicklungsvorganges verhältnismäßig gering.
Es sind zwar bereits induktive Bauelemente bekannt, die automatisiert gefertigt
werden können. Diese Bauelemente bestehen aus einem im wesentlichen ebenen
Trägersubstrat aus einem Ferrit, auf dem eine Leitungsstruktur in Planartechnik
aufgebracht ist. Nachteilig an diesem Bauelement ist, daß nur verhältnismäßig
kleine Induktivitäten erzeugt werden können, da der durch die planare
Leitungsstruktur erzeugte magnetische Fluß außerhalb des Trägersubstrats im
Luftraum, also in einem Bereich mit niedriger Permeabilität (d. h. hohem
magnetischem Widerstand) verläuft.
Aus DE 296 18 904 U1 ist ein ferromagnetisches Element zur Bildung eines offenen
magnetischen Kreises bekannt, welches auf einer Seite einer Leiterplatte auf
spulenartige Leiterbahnen aufgelegt ist. Aus EP 0 690 460 A1 sind Multi-Chip-
Modulstrukturen bekannt, bei welchen ein Ferrit über einer Leiterstruktur angeordnet
ist. Bei dem induktiven Bauelement gemäß EP 0 694 932 A1 befindet sich zwischen
Leiter und Ferrit ein Dielektrikum. Aus DE 44 42 994 A1 ist ein induktives
Bauelement bekannt, bei welchem Spulen durch eine Abdeckmasse mit
ferromagnetischer Beimengung teilweise überdeckt sind. Aus GB 783 549 ist ein
abstimmbares induktives Bauelement in Planartechnologie bekannt, bei welchem ein
Stab aus weichmagnetischem Material drehbar über zwei Spule angeordnet ist.
Zwischen den Spulen und dem Stab befindet sich jedoch ein Luftraum.
Aufgabe der Erfindung ist daher, ein induktives Bauelement zu schaffen, welches für
automatisierte Fertigung geeignet ist, jedoch gute induktive Eigenschaften aufweist,
sowie ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen induktiven Bauelements zu
schaffen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein induktives Bauelement mit den
Merkmalen gemäß Anspruch 1 bzw. durch ein Verfahren zur Herstellung eines
derartigen Bauelements mit den Merkmalen gemäß Anspruch 6 gelöst.
Zweckmäßige Weiterbildungen sind in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen
definiert.
Das erfindungsgemäße induktive Bauelement weist ein Trägersubstrat aus einem
Ferrit und mindestens eine auf dem Trägersubstrat angeordnete planare
Leitungsstruktur auf, wobei die Leitungsstruktur auf dem Trägersubstrat durch eine
Abdeckung aus einem Ferrit abgedeckt ist. Bei diesem Bauelement ist der durch die
planare Leitungsstruktur erzeugte magnetische Fluß auf seinem gesamten Weg durch
Ferrit geführt. Aufgrund der somit erreichten luftraumfreien Führung des
magnetischen Flusses weist das erfindungsgemäße Bauelement einen geringeren
magnetischen Widerstand auf.
Da die Leitungsstrukturen in Planartechnologie auf die Trägersubstrate aufgebracht
werden, entfallen ungenaue Wicklungsvorgänge mit Draht. Die Leitungsstrukturen
besitzen daher (durch die Masken) definierte geometrische Formen, weshalb die
elektrischen und magnetischen Eigenschaften des Bauelements mit hoher
Genauigkeit in der Serienfertigung reproduzierbar sind. Hierdurch können die
Fertigungskosten für das Bauelement sowie die Kosten bei der Verwendung des
Bauelements bei der Leiterplatten-Bestückung erheblich reduziert werden.
Zudem ist das erfindungsgemäße induktive Bauelement für maschinelle Montage in
SMD-Technologie (pick-and-place) geeignet.
Bei Anwendung geeigneter Maßnahmen läßt sich das erfindungsgemäße
Bauelement auch vorteilhaft in der Flip-Chip-Technik einsetzen.
Der Fertigungsprozeß des Bauelements ist mit den benutzten Prozessen der Dünn-
und Dickschichttechnologie kompatibel und kann somit ohne zusätzlichen Aufwand
erfolgen. Durch geringere Abmessungen des Bauelements im Vergleich zu den
bisher bekannten Lösungen ist ein höherer Betriebsfrequenzbereich möglich.
Vorzugsweise ist die Abdeckung des induktiven Bauelements mittels eines
ferrithaltigen Klebstoffs auf dem Trägersubstrat befestigt. Dies führt zu einer
weiteren Verbesserung der magnetischen Leitfähigkeit zwischen Trägersubstrat und
Abdeckung.
Des weiteren sind die Zwischenräume zwischen Abdeckung und Trägersubstrat oder
Leitungsstruktur durch ferrithaltigen Klebstoff vorzugsweise luftraumfrei gefüllt.
Dies führt zu einer weiteren Verbesserung der magnetischen Eigenschaften des
Bauelements.
In einer vorteilhaften Ausführungsform stellt das induktive Bauelement einen
Übertrager mit vorbestimmten Induktivitäten dar.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines induktiven Bauelements ist
definiert durch das Aufbringen mindestens einer Leitungsstruktur auf ein
Trägersubstrat aus einem Ferrit, und zwar durch eine Planartechnologie, und das
Abdecken der Leitungsstruktur auf dem Trägersubstrat durch eine Abdeckung aus
einem Fett. Da die Leitungsstruktur durch eine Planartechnologie aufgebracht
wird, kann die Herstellung dieses Bauelements hochgradig automatisiert
durchgeführt werden. Hierbei kann eine Dünnschicht-Technik, wie etwa ein
lithographisches Verfahren, oder eine Dickschicht-Technik, wie etwa ein Siebdruck-
Verfahren zum Einsatz kommen. Daher wird eine geringe Fertigungstoleranz erzielt,
was zu einer hohen Reproduzierbarkeit und damit zu einer hohen Ausbeute beim
Fertigungsprozeß führt.
Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf
die beigefügten Zeichnungen detailliert erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Querschnittansicht eines induktiven Bauelements gemäß einem ersten
Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 2 eine Querschnittansicht eines induktiven Bauelements gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung und
Fig. 3 einen horizontalen Schnitt auf die Leitungsstrukturen eines induktiven
Bauelements gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
In Fig. 1 ist ein Querschnitt eines erfindungsgemäßen induktiven Bauelements
gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Auf einer
Ferritplatte 10 als Trägersubstrat ist eine planare Leitungsstruktur 20, die eine
elektrische Spule darstellt, aufgebracht. Die Leitungsstruktur 20 ist in Dünnschicht-
Technik durch ein lithographisches Verfahren aufgebracht. Alternativ könnte die
Leitungsstruktur 20 auch in Dickschicht-Technik aufgebracht werden, sofern die
Strukturgröße dies erlaubt. Die Ferritplatte 10 und die Leitungsstruktur 20 sind
durch einen auf der Unterseite 21 ebenen, unstrukturierten Deckel 30 aus Ferrit
abgedeckt. Der hier entstehende Spalt 25 zwischen der Ferritplatte 10 und dem
Ferritdeckel 30 ist durch ferrithaltigen Klebstoff luftraumfrei ausgefüllt. Somit wird
der durch die als Spule wirkende Leitungsstruktur erzeugte magnetische Fluß
vollständig in Ferrit geführt. Dies bewirkt eine im Vergleich zu herkömmlichen, in
Planartechnologie gefertigten Bauelementen größere Induktivität, da ein Luftspalt
zwischen den Grenzflächen der einzelnen Strukturen und damit eine Erhöhung des
magnetischen Widerstands vermieden werden.
Der ferrithaltige Klebstoff dient gleichzeitig der Fixierung des Ferritdeckels mit der
Ferritplatte.
Um die elektrische Isolation zwischen Leitungsschicht und Ferrit zu verbessern,
kann eine Isolationsschicht, beispielsweise eine Polymerschicht oder eine
Glasschicht, unterhalb und/oder oberhalb der Leitungsschicht aufgebracht sein.
Fig. 2 zeigt ein induktives Bauelement gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel der
Erfindung. Hier ist der Ferritdeckel 30 auf der zur Ferritplatte 10 orientierten Seite
entsprechend der aufgebrachten Leitungsstruktur 20 ausgespart, so daß er mit der
Ferritplatte 10 eine maximale Auflagefläche aufweist. Zwischenräume 25, 35
zwischen der Ferritplatte 10 und Ferritdeckel 30 bzw. zwischen Leitungsstruktur 20
und Ferritdeckel 30 sind durch ferrithaltigen Klebstoff luftraumfrei ausgefüllt.
Hierdurch werden einerseits wohldefinierte elektrische bzw. magnetische
Eigenschaften des Bauelements garantiert, andererseits wird auch die benötigte
Menge von ferrithaltigem Klebstoff zum Auffüllen von Luft-Zwischenräumen
minimiert. Somit wird auch hier der durch die Leitungsstruktur 20 erzeugte
magnetische Fluß vollständig in Ferrit geführt.
Die elektrischen Kontakte der Leitungsstrukturen 20 bzw. 20' sind in geeigneter
Weise auf die Unterseite 101 der Ferritplatte 10 herausgeführt. Das Bauelement ist
somit in SMD-Technik montierbar. Somit besteht ein geringerer Montageaufwand
gegenüber den bekannten Lösungen, wobei auch eine maschinelle Bestückung (pick-
and-place) durchgeführt werden kann.
Das erfindungsgemäße induktive Bauelement ist nicht auf die Funktion einer Spule,
also einen elektrischen Zweipol, beschränkt. Vielmehr lassen sich, gerade wegen der
Realisierung der Leitungsstruktur durch ein lithographisches Verfahren, beliebige
induktive Bauelemente, z. B. Vierpole, mit mehreren induktiven Kreisen bilden. In
diesem Fall weist das erfindungsgemäße induktive Bauelement mehrere
Leitungsstrukturen 20, 20' auf.
In dem in Fig. 3 gezeigten dritten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
stellt das induktive Bauelement einen Übertrager dar, dessen zwei
Leitungsstrukturen 20 bzw. 20' durch die Ferritplatte 10 und den Ferritdeckel 30
induktiv gekoppelt sind.
Claims (10)
1. Induktives Bauelement, aufweisend:
ein Trägersubstrat (10) aus einem Ferrit,
mindestens eine auf dem Trägersubstrat (10) angeordnete planare Leitungsstruktur (20), wobei
die Leitungsstruktur (20) auf der Trägersubstrat (10) durch eine Abdeckung (30) aus einem Fett abgedeckt ist;
dadurch gekennzeichnet, daß
die Abdeckung (30) mittels eines ferrithaltigen Klebstoffs auf dem Träger substrat (10) befestigt ist; und
Zwischenräume (25, 35) zwischen Abdeckung (30) und Trägersubstrat (10) oder Leitungsstruktur (20) durch ferrithaltigen Klebstoff luftraumfrei ausgefüllt sind.
ein Trägersubstrat (10) aus einem Ferrit,
mindestens eine auf dem Trägersubstrat (10) angeordnete planare Leitungsstruktur (20), wobei
die Leitungsstruktur (20) auf der Trägersubstrat (10) durch eine Abdeckung (30) aus einem Fett abgedeckt ist;
dadurch gekennzeichnet, daß
die Abdeckung (30) mittels eines ferrithaltigen Klebstoffs auf dem Träger substrat (10) befestigt ist; und
Zwischenräume (25, 35) zwischen Abdeckung (30) und Trägersubstrat (10) oder Leitungsstruktur (20) durch ferrithaltigen Klebstoff luftraumfrei ausgefüllt sind.
2. Induktives Bauelement gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abdeckung (30) derart strukturiert ist, daß sie die Leitungsstruktur (20) im
wesentlichen luftraumfrei umschließt.
3. Induktives Bauelement gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
es einen Übertrager mit vorbestimmten Induktivitäten bildet.
4. Induktives Bauelement gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß es eine Spule mit vorbestimmter Induktivität bildet.
5. Induktives Bauelement gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Isolationsschicht, vorzugsweise eine Polyimidschicht
oder eine Glasschicht, unterhalb und/oder oberhalb der Leitungsstruktur (20)
angeordnet ist.
6. Verfahren zur Herstellung des induktives Bauelements gemäß Anspruch 1, die
folgenden Schritte aufweisend:
Aufbringen, durch eine Planartechnologie, mindestens einer Leitungsstruktur (20) auf einem Trägersubstrat (10) aus einem Ferrit,
Abdecken der Leitungsstruktur (20) auf dem Trägersubstrat (10) durch eine Abdeckung (30) aus einem Ferrit, wobei
die Abdeckung (30) mittels eines ferrithaltigen Klebstoffs auf dem Träger substrat (10) befestigt wird, und wobei
Zwischenräume zwischen Abdeckung (30) und Trägersubstrat (10) oder Leitungsstruktur (20) durch ferrithaltigen Klebstoff luftraumfrei ausgefüllt werden.
Aufbringen, durch eine Planartechnologie, mindestens einer Leitungsstruktur (20) auf einem Trägersubstrat (10) aus einem Ferrit,
Abdecken der Leitungsstruktur (20) auf dem Trägersubstrat (10) durch eine Abdeckung (30) aus einem Ferrit, wobei
die Abdeckung (30) mittels eines ferrithaltigen Klebstoffs auf dem Träger substrat (10) befestigt wird, und wobei
Zwischenräume zwischen Abdeckung (30) und Trägersubstrat (10) oder Leitungsstruktur (20) durch ferrithaltigen Klebstoff luftraumfrei ausgefüllt werden.
7. Verfahren gemäß Anspruch 6, wobei die Abdeckung (30) derart strukturiert
wird, daß sie die Leitungsstruktur (20) im wesentlichen luftraumfrei
umschließt.
8. Verfahren gemäß Anspruch 6 oder 7, wobei ein Übertrager mit vorbestimmten
Induktivitäten hergestellt wird.
9. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 6 bis 8, wobei eine Spule mit
vorbestimmter Induktivität hergestellt wird.
10. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 6 bis 9, wobei eine Isolationsschicht,
vorzugsweise eine Polyimidschicht oder eine Glasschicht, unterhalb und/oder
oberhalb der Leitungsstruktur (20) angeordnet wird.
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